[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Richtwerk zum rotierenden Richten von Draht, bei
dem auf einer Basis zum Hindurchführen des zu richtenden Drahtes mehrere Richteinrichtungen
mit jeweils einer Richtdüse vorgesehen sind, die ein Einlaufteil sowie ein Auslaufteil
und zwischen diesen mindestens eine rotierende Richteinheit umfassen, wobei die Richtdüsen
von Einlauf- und Auslaufteil zentrisch angeordnet sind, während die Richtdüse der
mindestens einen rotierenden Richteinheit exzentrisch in einem um deren Mittelachse
verdrehbaren Rotationskörper sitzt.
[0002] Das Richten von Draht für Drahtverarbeitungsmaschinen dient dem Zweck, den Draht
in allen Ebenen zu biegen, um dessen Eigenspannungen zu reduzieren bzw. diese in ein
Gleichgewicht zu bringen, was sich letztlich in einem möglichst geraden Draht widerspiegelt.
[0003] Üblicherweise werden in der Drahtindustrie Richtmaschinen mit rotierenden Richtflügeln
eingesetzt, in denen radial nach außen versetzte Richtdüsen verwendet werden, die
den Draht beim Durchlauf in allen Ebenen biegen und dabei ein Eigenspannungsgleichgewicht
herstellen.
[0004] Bei bekannten Richtmaschinen muß häufig zur Veränderung der Richtparameter (radiale
Stellung der Richtelemente) der Richtprozeß angehalten werden, um die entsprechenden
Verstellungen durchführen zu können (vgl.
GB 1 218 487 A,
US 3 264 855 A,
EP 0 800 876 B1). Bei solchen Richtmaschinen ist jedoch die Umstellung auf einen anderen Drahtdurchmesser
sehr arbeitsaufwendig, was insbesondere dann von Nachteil ist, wenn an der Richtanlage
laufend unterschiedliche Drahtdurchmesser berücksichtigt werden müssen, falls z. B.
im Rahmen eines Auftrags eine Mehrzahl von Drahtdurchmessern zu bearbeiten sind.
[0005] Aus der
DE 197 09 733 C2 ist ein Richtwerk zum rotierenden Richten von Draht bekannt, bei dem die Umstellung
auf unterschiedliche Drahtdurchmesser relativ rasch und automatisiert vorgenommen
werden kann. Dabei sind das Einlaufteil und das Auslaufteil als Drehteller ausgebildet
und weisen einen Zahnkranz auf, in den ein Zahnritzel eingreift. Die Drehteller drehen
sich dabei um eine Achse, wobei unterschiedliche Richtdüsen in eine Arbeitsposition
gebracht werden können. Ein zwischen Einlaufteil und Auslaufteil angebrachtes Mittelteil,
das mehrere rotierende Richteinheiten umfaßt, kann ebenfalls um eine Achse gedreht
werden, derart, daß unterschiedliche, jeweils in einem verdrehbaren Rotationskörper
angebrachte Richtdüsen in eine gewünschte Arbeitsposition gebracht werden können.
Jeder Rotationskörper wird dabei über einen Riementrieb von einem Motor angetrieben,
wodurch die jeweils in der Arbeitsposition befindliche Richtdüse des Mittelteils um
den Draht mit einer bestimmten Drehzahl rotieren kann.
[0006] Bei diesem bekannten Richtwerk ist zwar ein automatisierte Verstellung der Richtdüsen
für unterschiedliche Drahtdurchmesser möglich, es bedarf hierfür jedoch immer noch
einer, wenn auch kurzzeitigen, Unterbrechung des Richtvorganges. Außerdem ist der
bauliche Aufwand des Einsatzes einer Mehrzahl von Drehtellern und in diesen angeordneten
Richtdüsen bzw. an diesen angebrachten Rotationskörpern mit Richtdüsen sowie die zugehörige
Antriebsausbildung relativ aufwendig und es kann dennoch der Fall eintreten, daß auch
die in der Einrichtung angebrachten Richtdüsen zusätzlich noch ausgewechselt werden
müssen, wenn die Bearbeitung von Draht eines Durchmessers erforderlich wird, der von
den vorhandenen Richtdüsen nicht abgedeckt werden kann.
[0007] Aus der
DE 691 00 108 T2 (entsprechend der
EP 0 473 739 B1) ist ein Richtwerk der einleitend genannten Art mit einem Rotor bekannt, der von
einem Elektromotor mittels eines Zahnriemens angetrieben wird. Dabei sind innerhalb
des Rotors eine Mehrzahl von Richtdüsen, axial zueinander versetzt, angebracht, von
denen eine mittlere auch bei Betrieb des Rotors in radialer Richtung verstellt werden
kann. Die radiale Lage der Richtdüse zur Drehachse des Rotors wird dabei über ein
axial hydraulisch verstellbares, keilförmiges Teil bewirkt, das mit einer Anlagerolle
zusammenwirkt, die bei Axialverschiebung des keilförmigen Teiles die radiale Auslenkung
der mittleren Richtdüse (entgegen einer auf diese einwirkenden Federvorspannung) herbeiführt.
Dieses bekannte Richtwerk ist aber von einem relativ komplizierten Gesamtaufbau, der
auch nur eine Veränderung der Exzentrizität der Richtdüse der mittleren Richteinheit,
nicht aber weiterer Richtdüsen, gestattet. Wenn Änderungen in den axialen Abständen
der Richtdüsen relativ zueinander gewünscht werden, bedürfen die entsprechenden Veränderungen
erheblicher manueller Eingriffe. Der Zusammenbau dieses Richtwerkes ist kompliziert,
so daß auch bei Auftreten eventueller Funktionsstörungen (etwa infolge Materialbruches
o. ä.) aufwendige Reparaturarbeiten erforderlich werden können.
[0008] Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Richtwerk vorzuschlagen,
das besonders einfach und rasch montierbar ist und bei dem auch Änderungen und/oder
Ergänzungen des Richtwerkaufbaus einfach und rasch ausführbar sind.
[0009] Erfindungsgemäß wird hierzu ein Richtwerk der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
das einen modularen Aufbau aus einzelnen Montagemodulen aufweist. Dabei umfaßt bevorzugt
jeweils ein Montagemodul das Einlaufteil oder das Auslaufteil oder mindestens eine
Richteinheit mit einem deren Rotationskörper tragenden Lagergehäuse und/oder einen
Motor zum Antrieb dieses Rotationskörpers bzw. eines Rotationskörpers eines anderen
Montagemoduls, wobei ferner alle Montagemodule auf der Basis des Richtwerkes getrennt
voneinander befestigbar sind.
[0010] Das erfindungsgemäße Richtwerk schafft infolge seines modularen Aufbaus aus einzelnen
Baueinheiten die Möglichkeit zu einem besonders raschen und einfachen Zusammenbau,
wobei auch spätere Änderungen ohne Schwierigkeit schnell und kostengünstig sowie sehr
variabel durchführbar sind.
[0011] Der Aufbau des erfindungsgemäßen Richtwerkes in modularer Struktur und sein Zusammenbau
aus einzelnen Montagemodulen, deren jedes vorgefertigt entweder das Einlaufteil oder
das Auslaufteil ausbildet oder mindestens eine Richteinheit mit einem deren Rotationskörper
tragenden Lagergehäuse, ggf. zusammen mit einem Antriebsmotor für den Rotationskörper,
aufweist oder einen Motor zum Antrieb eines Rotationskörpers eines anderen Montagemoduls
beinhaltet, wobei alle diese Montagemodule auf der Basis des Richtwerkes getrennt
voneinander befestigbar sind, gestattet nicht nur eine überraschend schnelle Montage
des gesamten Richtwerkes, sondern bringt überdies auch eine erhebliche Einsparung
in der Ersatzteil-Vorratshaltung für solche Richtwerke, weil nicht mehr eine große
Vielzahl einzelner Bauteile getrennt verwaltet und auf Lager gehalten werden müssen,
sondern nur die als einzelnen Montageelemente bereits vorfertigbaren Montagemodule,
welche in der möglichen Unterschiedlichkeit ihres Aufbaus nur eine relativ geringe
Anzahl einiger weniger Varianten umfassen. Die bei der Erfindung infolge der Montagemodule
erreichte Einzellagerlösung zeigt (gegenüber einer Lösung mit Richtflügeln) eine geringere
Unwucht wegen anderer Werkzeuge und wegen des eingesparten Richtflügels. Außerdem
müssen Richtflügel häufig ausgetauscht werden, da die Gewinde für die Druckschrauben
zur Fixierung der Richtbacken ziemlich rasch verschleißen.
[0012] Der modulare Aufbau schafft die Möglichkeit, die erfindungsgemäßen Richtwerke in
einer Art Baukastensystem aus vorgefertigten Baueinheiten aufzubauen, wobei diese
als Montagemodule ausgeführten Baueinheiten grundsätzlich für unterschiedliche Richtwerke
einsetzbar sind, so daß jedes Richtwerk aus solchen standardisierten Grund-Baueinheiten
aufgebaut werden kann.
[0013] Soll ein erfindungsgemäßes Richtwerk z. B. zu einem späteren Zeitpunkt durch eine
oder mehrere zusätzliche Richteinheiten mit weiteren Richtdüsen ergänzt werden, läßt
die modulare Struktur des erfindungsgemäßen Richtwerkes eine rasche Änderung durch
Einfügung oder Wegnahme einzelnen Montagemodule zu, wobei diese Änderung zudem auch
eine nur relativ geringe Ausfallzeit des betreffenden Richtwerkes bedingt. Da der
modulare Aufbau des erfindungsgemäßen Richtwerkes auch eine gute Zugänglichkeit zu
jeder rotierenden Richteinheit mit ihrer jeweiligen Richtdüse ermöglicht, ist selbst
ein Auswechseln einer Richtdüse in einer Richteinheit rasch durchführbar.
[0014] Die bei der Erfindung eingesetzten Einzel-Richteinheiten in den einzelnen Montagemodulen
lassen eine symmetrische Lagerbelastung erreichen, da der Rotationskörper über einen
mittig angeordneten Riemen antreibbar ist. Außerdem schaffen sie eine bessere Zugänglichkeit
zum Richtprozeß: die Verstellbarkeit der Montagemodule und über diese deren Richteinheiten
ermöglicht ein deutlich einfacheres Einfädeln des Drahtes und eine bessere Erkennbarkeit
des tatsächlichen Anlageverhaltens des Drahtes an den Richtdüsen.
[0015] Die Montagemodule eines erfindungsgemäßen Richtwerkes, die auf einer Basis desselben
getrennt voneinander befestigbar sind, können auch einzeln in ihrer jeweiligen Position
rasch verstellt werden.
[0016] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht dabei darin, daß die
Montagemodule auf der Basis des Richtwerkes alle parallel zueinander und jeweils senkrecht
zur Drehachse des Rotationskörpers des jeweiligen Montagemoduls verstellbar sind.
Dadurch läßt sich durch einfache Verstellung eines oder mehrere Montagemodule in dieser
Richtung die Radialstellung des betreffenden Richtelementes innerhalb der Gesamtanordnung
rasch und unkompliziert durchführen und die dadurch mögliche Anpassung, ggf. sogar
während des Betriebes des Richtwerkes, vornehmen.
[0017] Eine weitere vorzugsweise Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Richtwerkes besteht
auch darin, daß die Montagemodule wie auch das Einlaufteil und das Auslaufteil in
Förderrichtung des Drahtes (axial) relativ zueinander verstellbar sind. Durch diese
Verstellbarkeit des axialen Abstandes zwischen den einzelnen Richteinheiten kann ebenfalls
eine Anpassung dieses Richtparameters vorgenommen werden, ggf. in Verbindung mit einer
weiteren Verstellung senkrecht zur Drahtförderrichtung, beides auch während des Betriebes
des Richtwerkes, was eine große Flexibilität für das erfindungsgemäße Richtwerk ergibt.
Die Axialverstellung der Montagemodule bzw. deren Richteinheiten ermöglicht eine sehr
feinfühlige Einstellmöglichkeit für den Richtprozeß.
[0018] Ist bei einem erfindungsgemäßen Richtwerk zwischen dem Montagemodul für das Einlaufteil
und dem für das Auslaufteil nur noch ein weiteres Montagemodul vorgesehen, dann ist
es vorteilhaft, wenn nur die Montagemodule für das Einlaufteil und das Auslaufteil
parallel zur Förderrichtung des Drahtes relativ zu dem weiteren Montagemodul verstellbar
angebracht sind, wobei, ebenfalls vorteilhaft, dem weiteren Montagemodul eine Verstellbarkeit
senkrecht zur Förderrichtung des Drahtes zugeordnet sein kann.
[0019] Eine ganz besonders bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Richtwerkes besteht
auch darin, daß alle Einzelteile, die ein einzelnen Montagemodul umfaßt, auf einer
gemeinsamen Grundplatte bzw. Basis dieses Montagemoduls angebracht sind, die, zur
Montage dieses Montagemoduls, nur noch an der Basis des Richtwerkes selbst montiert
wird.
[0020] Eine besonders günstige Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Richtwerkes läßt sich
auch dadurch erreichen, daß alle Montagemodule, ausgenommen die mit einem Einlaufteil
oder einem Auslaufteil, stets neben dem einen Rotationskörper und eine Richtdüse tragenden
Lagergehäuse auch noch einen Motor zum Antrieb des Rotationskörpers aufweisen, so
daß jedes solche Montagemodul in sich eine rotierende Richteinheit einschließlich
des zugehörigen Antriebs umfaßt und damit bereits autark eine volle Funktion der rotierenden
Richteinheit sicherstellt. Zudem wird bei einer solchen Ausgestaltung zusätzlich auch
noch die Lagerhaltung vereinfacht und verbilligt, da dann keine Montagemodule mit
Rotationskörpern ohne zugehörigen Antrieb vorgehalten werden müssen.
[0021] Die einzelnen Montagemodule können für den Zusammenbau des erfindungsgemäßen Richtwerkes
zunächst an der Montagestelle vorbereitet und danach zum fertigen Richtwerk zusammengebaut
werden. Ganz besonders bevorzugt sind aber alle Montagemodule als bereits vorgefertigte
Baueinheiten ausgeführt, so daß sie bereits fertig an die Montagestelle angeliefert
und dort sogleich eingebaut werden können.
[0022] In einer weiteren vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist die Exzentrizität
der Richtdüse jeder rotierenden Richteinheit zur Mittelachse des zugehörigen Rotationskörpers
verstellbar ausgebildet, was zu einer besonders großen Flexibilität des erfindungsgemäßen
Richtwerkes führt. Dabei wird bevorzugt jeder Rotationskörper zum Hindurchstecken
seiner Richtdüse mit einem radial verlaufenden Langloch versehen, in dem die betreffende
Richtdüse in die gewünschte Radialstellung verbracht und dort dann entsprechend lageblockiert
wird.
[0023] Eine weitere, bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Richtdüse
in ihrer exzentrischen Lage am Rotationskörper ihrer zugehörigen Richteinheit durch
eine an diesem befestigte Halterung festlegbar ist. Dabei wird diese Halterung besonders
bevorzugt aus zwei an den beiden axialen Endseiten des Rotationskörpers angebrachten
Deckplatten gebildet, die jeweils eine Öffnung zur Halterung der Richtdüse beidseits
des Rotationskörpers aufweisen. Damit kann die Richtdüse in diesen beiden Öffnungen
radial am Rotationskörper ausgerichtet und darin befestigt werden.
[0024] Vorteilhafterweise sind dabei die beiden seitlichen Deckplatten jeweils mit mehreren
Öffnungen versehen, die in unterschiedlicher Exzentrizität zur Mittelachse des zugeordneten
Rotationskörpers vorgesehen sind, wobei jeweils eine Öffnung in der einen Deckplatte
einer Öffnung in der anderen Deckplatte entsprechend vorgesehen ist.
[0025] Dabei ist die Verstellung der Exzentrizität der Lage jeder Richtdüse zur Mittelachse
des zugeordneten Rotationskörpers vorzugsweise durch Verdrehen dieser seitlichen Deckplatten
durchführbar, was eine besonders rasche und stufenlose Verstellung der Exzentrizität
ermöglicht.
[0026] Eine andere bevorzugte Ausgestaltung ist hierbei für den Fall, daß jeder Rotationskörper
mit einem radial verlaufenden Langloch versehen ist, dadurch gegeben, daß jede Deckplatte
als Deckleiste ausgebildet ist, die zur Verstellung der Exzentrizität der Richtdüse
parallel zum Langloch im Rotationskörper verstellbar ist. Auch damit läßt sich eine
rasch durchführbare und stufenlose Verstellung der Exzentrizität der Richtdüse am
Rotationskörper erreichen.
[0027] Der bei einem erfindungsgemäßen Richtwerk eingesetzte modulare Aufbau desselben läßt
es ganz grundsätzlich zu, daß bei einem solchen Richtwerk durch eine einfache Verstellung
der einzelnen Montagemodule in ihrer relativen Lage zueinander, und zwar senkrecht
und/oder parallel zur Förderrichtung des Drahtes, allen erforderlichen bzw. gewünschten
Veränderungen der Richtparameter Rechnung getragen werden kann, und dies auch während
des Betriebes des Richtwerkes, ohne daß dieses zum Stillstand gebracht werden müßte.
Diese Verstellbewegungen der einzelnen Montagemodule sind bei einem erfindungsgemäßen
Richtwerk ohne weiteres auch automatisch durchführbar. Demgegenüber sind bekannte
Richtwerke, bei denen eine Verstellung der Richtparameter, insbesondere der radialen
Stellung der Richtdüse in einer rotierenden Richteinheit, während des Betriebes des
Richtwerkes ohne Stillstand desselben automatisch durchführbar sind, in aller Regel
von einem relativ komplizierten Aufbau, so daß bereits deren Zusammenbau kompliziert
und aufwendig ist, nachträgliche Veränderungen - falls überhaupt möglich - sehr arbeitsaufwendig
und im Falle des Auftretens von Funktionsstörungen Reparaturarbeiten meist nur langwierig
und kostspielig durchführbar sind. All diese Nachteile werden durch den modularen
Aufbau des erfindungsgemäßen Richtwerkes vermieden.
[0028] Die Erfindung wird nach folgend anhand der Zeichnungen im Prinzip beispielshalber
noch näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung (von schräg oben) eines erfindungsgemäßen Richtwerkes
mit mehreren rotierenden Richteinheiten und einer Verstellbarkeit der Montagemodule
in Richtung senkrecht zur Transportrichtung des Drahtes;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf das Richtwerk gemäß Fig. 1, wobei die einzelnen Richteinrichtungen
parallel zur Basis des Richtwerkes in Höhe der Mittelachse des durchgeführten Drahtes
geschnitten sind;
- Fig. 3
- eine perspektivische Darstellung (von schräg oben) auf eine andere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Richtwerkes mit drei rotierenden Richteinrichtungen, die parallel
zur Förderrichtung des zugeführten Drahtes verstellbar sind;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf das Richtwerk gemäß Fig. 3, wobei jedoch (entsprechend der Darstellung
der Fig. 2) die einzelnen Richteinrichtungen parallel zur Basis des Richtwerkes und
auf Höhe der Mittelachse des zugeführten Drahtes geschnitten sind;
- Fig. 5
- eine perspektivische Schrägdarstellung einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Richtwerkes mit nur einer rotierenden Richteinrichtung zwischen dem Einlaufteil und
dem Auslaufteil, wobei beide letztere parallel zur Drahtlängsrichtung des zugeführten
Drahtes verstellbar sind;
- Fig. 6
- eine wieder andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Richtwerkes, und
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung durch eine Richteinheit mit einem einen Rotationskörper tragenden
Lagergehäuse bei einem erfindungsgemäßen Richtwerk.
[0029] Bei den in den Figuren beschriebenen verschiedenen Ausführungsformen eines Richtwerkes
sind gleiche Teile stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0030] Fig. 1 zeigt in einer schrägen Perspektivdarstellung (von vorne oben) ein Richtwerk
1, das in Fig. 2 in der Draufsicht dargestellt ist, wobei in Fig. 2 die einzelnen
Richteinheiten geschnitten dargestellt sind und der Schnitt jeweils durch die Richtdüse
gelegt ist.
[0031] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, umfaßt das Richtwerk 1 zunächst eine Basis 2, auf der
die einzelnen Teile des Richtwerkes angebracht sind. Bei der Basis 2 handelt es sich
bei den Darstellungen der Fig. 1 und 2 um eine Basisplatte, jedoch könnte die Basis
gleichermaßen auch aus einem Gestell oder einer anderen Anordnung bestehen, sofern
dieses bzw. diese geeignet ist, daß auf ihr die verschiedenen Einzelteile des Richtwerkes
1 in ihrer gewünschten Zuordnung zueinander befestigt werden können. So könnte es
sich bei der Basis 2 z. B. auch um ein Maschinengestell einer Drahtverarbeitungsmaschine
handeln, bei dem einlaufseitig das Richtwerk angebracht ist.
[0032] Das Richtwerk 1 umfaßt eine Mehrzahl von Richteinrichtungen, nämlich einlaufseitig
ein Einlaufteil 3, auslaufseitig ein Auslaufteil 4 und zwischen diesen eine Mehrzahl
von hintereinander angeordneten Richteinheiten 5, wobei in jeder Richteinrichtung
jeweils eine Richtdüse 6 vorgesehen ist.
[0033] Im Einlaufteil 3 wie auch im Auslaufteil 4 sind die Richtdüsen 6 zentrisch zu der
(in den Figuren nicht im einzelnen dargestellten) Drahtführung angeordnet, während
die Richtdüsen 6 in den Richteinheiten 5 jeweils in einem Rotationskörper 7 angebracht
sind, und zwar exzentrisch zur Drehachse des Rotationskörpers 7 versetzt.
[0034] Einlauf- und Auslaufteil können völlig gleich (Richteinheit mit zentrischer Anordnung
der Richtdüse 6) oder auch zueinander etwas unterschiedlich oder auch in Form einer
der sonstigen Richteinheiten ausgeführt sein.
[0035] Das in den Fig. 1 und 2 gezeigte Richtwerk 1 weist einen modularen Aufbau auf:
[0036] Es umfaßt dabei eine Mehrzahl von Montagemodulen 8. Dabei sind das Einlaufteil 3
und das Auslaufteil 4 jeweils als ein solches Montagemodul 8 ausgeführt. Daneben sind
noch Montagemodule 8 vorhanden, deren jedes eine Richteinheit 5 mit einem Lagergehäuse
9, in dem ein Rotationskörper 7 getragen ist, und zusätzlich noch einen über einen
Antriebsriemen 10 mit dem Rotationskörper 7 des betreffenden Lagergehäuses 9 verbundenen
Antriebsmotor 11 umfaßt. Dabei sind zur Ausbildung eines solchen Montagemoduls 8 sowohl
die betreffende Richteinheit 5, bestehend aus dem Lagergehäuse 9 mit dem darin drehbar
angeordneten Rotationskörper 7, und ferner der Antriebsmotor 11 mit dem Antriebsriemen
10 zum Antrieb des Rotationskörpers 7 auf einer gemeinsamen Basisplatte 12 des betreffenden
Montagemoduls 8 montiert. Diese den Montagemodul 8 bildende Baueinheit ist auf der
Basis 2 befestigt, indem die Basisplatte 12 des Montagemoduls 8 auf der Basis 2 des
Richtwerkes 1 montiert wird, und zwar derart, daß ihre Position dort auch verstellbar
ist, wie dies in den Fig. 1 und 2 durch Pfeile c angedeutet ist. Bei der in den Fig.
1 und 2 angegebenen Verstellrichtung c für die einzelnen Montagemodule 8 handelt es
sich um eine Verstellrichtung, die senkrecht zur Förderrichtung des angeförderten
Drahtes ausgerichtet ist.
[0037] Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist auf jedem Montagemodul 8 der dort vorhandenen
Richteinheit 5 ein gleichfalls zu diesem Montagemodul 8 gehörender Antriebsmotor 11
zugeordnet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, im Rahmen eines Montagemoduls
zwei Richteinheiten 5 und nur einen gemeinsamen Antriebsmotor 11 vorzusehen, was weiter
unten anhand von Fig. 6 beispielhalber dargestellt wird.
[0038] Jede Richteinheit 5 besteht dabei, wie insbesondere aus der Schnittdarstellung der
Fig. 7 gut erkennbar ist, die einen Schnitt durch eine solche Richteinheit 5 zeigt,
aus einem Lagergehäuse 9, in dem ein Rotationskörper 7 in Form einer Drehscheibe verdrehbar
befestigt ist. Dieser Rotationskörper 7 wird mittels des Antriebsriemens 10 von dem
zu diesem Montagemodul 8 ebenfalls gehörenden Antriebsmotor 11 aus angetrieben und
dreht sich dabei innerhalb des Lagergehäuses 9.
[0039] Der Rotationskörper 7 umfaßt eine exzentrische Aufnahme für eine Richtdüse 6. Die
Exzentrizität der Richtdüse 6 innerhalb des Rotationskörpers 7 kann bei der in den
Fig. 1 und 2 sowie 7 gezeigten Ausführungsform während des Betriebes des Richtwerkes
1 nicht verändert werden. Stattdessen ist bei einem solchen Richtwerk 1 vorgesehen,
zur Einstellung des Richtprozesses die in den Montagemodulen 8 enthaltenen Richteinheiten
5 auf der Basis 2 des Richtwerkes 1 in der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Richtung
c (senkrecht zur Drahtlängsrichtung) zu verschieben, wobei allerdings eine solche
Verschiebebewegung ggf. auch ohne Schwierigkeit automatisch durchgeführt werden kann,
was in den Fig. 1 und 2 jedoch nicht gezeigt ist.
[0040] Wie ferner in der Schnittdarstellung der Fig. 7 gezeigt, ist in den Rotationskörper
7 ein radial gerichtetes Langloch 13 eingebracht, in dem die Richtdüse 6 bei Einrichtung
der Maschine radial verschoben werden kann. Mittels entsprechender Deckscheiben 14
mit Bohrungen 15, 16 (beidseits der Drehscheibe 7) kann die Richtdüse 6 in ihrer Lage
festgelegt werden.
[0041] In den Deckscheiben 14 können eine Bohrung 15 oder auch mehrere Bohrungen 15, 16
mit radial unterschiedlichen Abständen von der Mittelachse angebracht sein, so daß
durch eine Verdrehung der Deckscheibe 14 mit ein und derselben Deckscheibe unterschiedliche
radiale Positionen der Richtdüse 6 festgelegt werden können. Ebenso kann auch die
Deckscheibe 14 als eine Deckleiste ausgeführt sein, die parallel zur Ausrichtung des
Langloches 13 verschiebbar ist. Damit ist eine freie Positionierung der Richtdüse
6 längs des gesamten Langlochs 13 möglich.
[0042] Durch den gezeigten modularen Aufbau des Richtwerkes 1 kann bei der in den Fig. 1
und 2 gezeigten Ausführung, bei der jedes Montagemodul 8 einen eigenen, seiner Richteinheit
5 zugeordneten Antriebsmotor 11 aufweist, die Rotationsgeschwindigkeit für jeden Rotationskörper
7 und damit der in diesem befestigte Richtdüse 6 variiert werden. So können z. B.
unterschiedliche Drehzahlen bei den einzelnen Richteinheiten 5 realisiert werden,
gleichermaßen sind auch unterschiedliche Drehrichtungen möglich, oder es kann auch
ein gewisser Winkelversatz zwischen den Richteinheiten 5 eingestellt und jederzeit
angepaßt werden.
[0043] Außerdem ist es völlig problemlos möglich, die Anzahl der Richteinheiten 5 innerhalb
des Richtwerkes 1 zu verändern, indem hierfür entweder ein oder mehrere Montagemodule
8 mit jeweils einer Richteinheit 5 entfernt oder zusätzlich angebracht werden.
[0044] Dadurch, daß jedes Montagemodul 8 eine in sich abgeschlossene Baueinheit bildet,
ist auch eine sehr rasche Montage solcher Baueinheiten auf der Basis 2 des Richtwerkes
1 möglich.
[0045] Es hat sich im Versuch herausgestellt, daß die Führung des Drahtes in dem Richtwerk
1 sowohl im Einlauf 3, wie auch im Auslauf 4 sehr wichtig ist. Hierzu muß eine möglichst
genau passende entsprechende Richtdüse 6, deren Bohrungsdurchmesser möglichst nah
am Durchmesser des zu behandelnden Drahtes liegt, eingesetzt oder aber eine relativ
lange Führungsstrecke vorgesehen werden. Auch besteht die Möglichkeit, die beiden
Montagemodule 8, die jeweils das Einlaufteil 3 bzw. das Auslaufteil 4 umfassen, seitlich
verschiebbar (entsprechend Richtung c in den Fig. 1 und 2) auszubilden, da sich zeigte,
daß bei einer rein zentrischen Anordnung der Richtdüse 6 im Einlauf 3 und im Auslauf
4 es zu einem "Flattern" des Drahtes kommen kann.
[0046] In den Fig. 3 und 4 ist eine andere Ausführungsform für ein Richtwerk 1 gezeigt,
wobei die Darstellung der Fig. 3 grundsätzlich der aus Fig. 1 insoweit entspricht,
als es sich wieder um eine perspektivische Ansicht von schräg oben handelt, während
Fig. 4 eine Draufsicht auf das Richtwerk aus Fig. 3 zeigt, wobei wiederum die einzelnen
Richteinheiten 5 jeweils so geschnitten sind, daß die Schnittebene durch die dort
jeweils vorhandene Richtdüse 6 hindurch verläuft.
[0047] Die bei dem Richtwerk 1 aus Fig. 3 und 4 eingesetzten Montagemodule 8 entsprechen
von ihrem Aufbau her denen aus der Darstellung der Fig. 1, indem sie, abgesehen von
den beiden Montagemodulen 8, welche das Einlaufteil 3 und das Auslaufteil 4 umfassen,
ansonsten stets auf einer Basisplatte 12 angeordnet eine Richteinheit 5 umfassen,
bei der in einem Lagergehäuse 9 ein Rotationskörper 7 (vgl. Fig. 4) verdrehbar gehaltert
ist, der jeweils über einen Antriebsriemen 10 von einem zum selben Montagemodul 8
noch gehörenden Antriebsmotor 11 angetrieben wird. Die einzelnen Teile jedes Montagemoduls
8, also die jeweilige Richteinheit 5, der zugehörige Antriebsmotor 11 und die Antriebsverbindung
über den Antriebsriemen 10, sind gemeinsam auf einer eigenen Basisplatte 12 angeordnet.
Jedes Montagemodul 8 kann als eine vorgefertigte Baueinheit ausgeführt werden, die
dann nur noch auf der Basis 2 des Richtwerkes 1 montiert werden muß.
[0048] Bei dem Richtwerk 1 aus den Fig. 3 und 4 sind die einzelnen Montagemodule 8 zwischen
dem Einlaufteil 3 und dem Auslaufteil 4 nebeneinander sowie zueinander ausgerichtet
angeordnet, wobei jedes Montagemodul 8 in eine Richtung d verstellbar ist, die bei
dieser Ausführungsform parallel zur Längsachse des zu behandelnden Drahtes verläuft.
Es kann also der Abstand zwischen den einzelnen Richteinheiten 5 durch Veränderung
des Abstandes zwischen den einzelnen Montagemodulen 8 eingestellt werden.
[0049] Bei der in diesen Figuren dargestellten Ausführungsform sind auch noch die beiden
Montagemodule 8, welche das Einlaufteil 3 und das Auslaufteil 4 umfassen, ebenfalls
in derselben seitlichen Richtung d verstellbar angeordnet.
[0050] Ganz grundsätzlich kann festgehalten werden, daß auch die Verstellmöglichkeiten der
beiden Richtwerke aus den Fig. 1 und 3 miteinander kombinierbar sind, d. h. daß die
einzelnen Montagemodule 8 sowohl in Längsrichtung (d) des Drahtes, wie auch senkrecht
hierzu (c), verstellbar sein können.
[0051] Die Vorteile, die in Verbindung mit dem Richtwerk 1 aus den Fig. 1 und 2 schon hinsichtlich
dessen geschildert wurden, daß in jedem Montagemodul 8 mit einer Richteinheit 5 dem
zugehörigen Rotationskörper 7 ein eigener Antriebsmotor 10 zugeordnet ist, gelten
natürlich völlig gleichermaßen auch für die Ausführungsformen der Fig. 3 und 4.
[0052] Der Einbau der Richtdüsen 6 in die Rotationskörper 7 bei den Richteinheiten 5 des
Richtwerkes 1 aus den Fig. 3 und 4 kann wieder so, wie in Verbindung mit der Schnittdarstellung
der Fig. 7 weiter oben bereits geschildert wurde, vorgenommen werden, also eine Verstellbarkeit
der Exzentrizität innerhalb eines Langloches 3 im Rotationskörper 7 mit einer Fixierung
über ein beidseitiges Abdeckblech 14 mit einer entsprechend angeordneten Bohrung 15
oder 16.
[0053] Eine Abwandlung der Ausführungsform für ein Richtwerk 1 gemäß den Fig. 3 und 4 ist
in Fig. 5 gezeigt:
[0054] Hier ist zwischen dem Einlaufteil 3 und dem Auslaufteil 4 nur noch ein Montagemodul
8, somit nur noch eine Richteinheit 5, vorgesehen, wobei das Lagergehäuse 9 dieser
Richteinheit 5 konzentrisch zu den Richtdüsen 6 von Einlaufteil 3 und Auslaufteil
4 angeordnet ist. Bei dieser Ausführungsform kann der Richtprozeß nun dadurch beeinflußt
werden, daß die Richtdüsen 6 von Einlaufteil 3 und Auslaufteil 4 parallel zur Längsrichtung
des zugeführten Drahtes axial auf das mittlere Montagemodul 8 bzw. dessen Richteinheit
5 hin bzw. von dieser weg bewegt werden können (Bewegung wieder in Richtung
d).
[0055] In Fig. 6 ist schließlich in einer weiteren perspektivischen Ansicht (von schräg
oben), aber in einer etwas prinzipiellen Weise, eine noch weitere Ausführungsform
eines Richtwerkes 1 gezeigt, bei der neben den Montagemodulen 8, welche das Einlaufteil
3 und das Auslaufteil 4 umfassen, trotz dreier Richteinheiten 5 nur zwei weitere Montagemodule
8 eingesetzt sind:
[0056] Bei diesem Fall ist es so, daß für die drei Richteinheiten 5 zwischen Einlaufteil
3 und Auslaufteil 4 nicht drei, sondern nur insgesamt zwei Antriebsmotoren 11 vorgesehen
sind. Bei der hier gezeigten Ausführungsform werden nämlich die Rotationskörper der
beiden äußeren Richteinheiten 5 über einen gemeinsamen Antriebsmotor 11 angetrieben,
während nur die mittlere Richteinheit 5 einen ihr spezifisch zugeordneten Antriebsmotor
11 aufweist.
[0057] Während das Montagemodul 8 für die mittlere Antriebseinheit 5 weiterhin diese, den
zugehörigen Antriebsmotor 11 und den Antriebsriemen 10 umfaßt, die auf einer ihnen
gemeinsamen Grundplatte 12 angebracht sind und mit dieser zusammen dann die gewünschte
Baueinheit ausbilden, sind die beiden äußeren Richteinheiten 5 gemeinsam mit dem sie
antreibenden Abtriebsmotor 11 auf einer in der Draufsicht etwa U-förmigen Basisplatte
12 befestigt und bilden mit diesem Antriebsmotor 11 und den zugehörigen Antriebsriemen
10 sowie den beiden Riemenscheiben 17, die von dem Antriebsmotor 11 angetrieben werden
und deren jeder für eine der beiden Richteinheiten 5 als Antriebsquelle dient, eine
gemeinsame größere Baueinheit in Form eines Montagemoduls 8 aus. Das andere Montagemodul
8, das die mittlere Richteinheit 5 trägt, ist hier zwischen die beiden Seitenschenkel
der U-förmigen Grundplatte des die beiden äußeren Richteinheiten 5 umfassenden Montagemoduls
8 zwischengeschoben und kann dort auch senkrecht zur Zuführrichtung des zu behandelnden
Drahtes (c) verstellt werden.
[0058] Bei dieser Ausführungsform für ein Richtwerk 1 ist grundsätzlich weiterhin der modulare
Aufbau beibehalten, wobei aber ein Antrieb 11 für die drei Richteinheiten 5 eingespart
werden kann. Andererseits werden hier die beiden äußeren Richteinheiten 5 mit gleicher
Geschwindigkeit und Drehrichtung betrieben, und können auch nur gemeinsam senkrecht
zur Mittelachse verstellt werden.
[0059] Es besteht aber auch die Möglichkeit, daß die Montagemodule 8, soweit sie eine Richteinheit
5 umfassen, nicht mit einem Antrieb versehen sind, sondern daß dieser im Rahmen eines
getrennten Montagemoduls (bzw. weiterer Montagemodule) eingesetzt wird. Dann kann
für jedes Richtwerk 1 entschieden werden, wieviele Antriebsmotoren insgesamt eingesetzt
werden sollen, wobei - insbesondere bei nur axial verschieblichen Montagemodulen 8
mit jeweils mindestens einer Richteinheit 5 - möglicherweise auch nur ein Antriebsmotor
11 eingesetzt werden kann, wobei in diesem Fall als Antriebselement z. B. eine Keilwelle
o. ä. dienen kann.
[0060] Gemeinsam ist den in allen Figuren dargestellten Ausführungsformen eines Richtwerkes
1 dessen stets modularer Gesamtaufbau, der aus einer Mehrzahl einzelner Montagemodule
8 zusammengesetzt ist, wobei der Umfang der einzelnen Montagemodule 8 unterschiedlich
sein kann. Jedoch gibt der modulare Aufbau die Möglichkeit zu einem besonders raschen
Zusammenbau eines solchen Richtwerkes, weil die einzelnen Montagemodule ohne Schwierigkeit
vorgefertigt sein können und daher nur zum Einbau auf einem gemeinsamen sie halternden
Grundelement ("Basis") 2, und zwar unabhängig voneinander, befestigt und dort auch
in ihrer Position zueinander verstellt werden können. Dabei ist jederzeit die Möglichkeit
gegeben, rasch und kostengünstig ein solches Richtwerk 1 durch Anbau weiterer Montagemodule
8 mit weiteren Richteinheiten 5 (mit oder ohne Antrieb) zu versehen, wobei im Rahmen
der modularen Struktur auch die Möglichkeit gegeben ist, dabei mehr als eine Richteinheit
mit einem gemeinsamen Antriebsmotor 11 betreiben zu können, wie dies in Verbindung
mit Fig. 6 gezeigt ist.
[0061] Das dargestellte modulare Konzept solcher Richtwerke 1 und der dadurch erreichte
Aufbau des gesamten Richtwerkes 1 aus mehreren unabhängigen Richteinheiten 5 im Rahmen
von einzelnen Baueinheiten (Montagemodule 8) ergibt grundsätzlich sehr große Vorteile
bei der Einstellung von Richtparametern. Die bei bislang bekannten Richtwerken in
der Regel eingesetzten Lösungen ermöglichen nur eine Verstellung der radialen Position
des Richtelementes, bisweilen auch noch des axialen Abstandes zwischen den Richtelementen,
wobei in aller Regel darüber hinaus aber keine weiteren Stellparameter berücksichtigt
werden können, was sich in der Praxis in der Vergangenheit nicht durchsetzen konnte,
da der dafür einzusetzende Realisierungsaufwand sich als sehr groß darstellte, eine
Vielzahl mechanischer Einzelteile benötigt wurden und damit eine entsprechende Schmutzanfälligkeit
einhergeht.
[0062] Erst das neue modulare Konzept für den Aufbau von Richtwerken 1 gestattet es, eine
Mehrzahl sehr unterschiedlicher Stellparameter verändern zu können und dies insgesamt
mit einem sehr raschen und preisgünstigen Zusammenbau der Gesamtvorrichtung. So kann
der Abstand durch die axiale Verstellung der einzelnen Richteinheiten 5 zueinander
verändert werden (idealerweise symmetrisch), wobei ferner auch die Zugänglichkeit
(zwischen den einzelnen Richteinheiten 5) zum Einfädeln des Drahtes optimal groß eingestellt
werden kann.
[0063] Über eine Verstellung quer zur Axialrichtung (Förderrichtung des Drahtes) kann auch
problemlos eine Einfädelposition eingestellt werden, in welcher der Draht durch alle
Richteinheiten 5 geführt werden kann.
[0064] Durch einen getrennten Antrieb in den einzelnen Montagemodulen 8 kann die Drehung
der Rotationskörper 7 in den verschiedenen Richteinheiten 5 variiert und dabei können
z. B. unterschiedliche Drehzahlen in den einzelnen Richteinheiten 5 realisiert werden.
Gleichfalls sind unterschiedliche Drehrichtungen möglich und es kann auch ein gewisser
Winkelversatz zwischen den Richteinheiten 5 eingestellt und auch jederzeit angepaßt
werden.
[0065] Die Verstellung der einzelnen Richteinheiten 5 kann durch eine entsprechende Verstellung
der Montagemodule 8 manuell oder motorisch ohne Schwierigkeit realisiert und die Anzahl
der Richteinheiten 5 kann auch problemlos verändert werden.
[0066] Wenn im Rahmen des obigen Textes von "Richtdüsen" gesprochen wird, dann ist festzuhalten,
daß damit auch Richtelemente wie (ein- oder mehrteilige) Richtbacken, Buchsen, Rollen
o. ä. gemeint sein sollen.
1. Richtwerk (1) zum rotierenden Richten von Draht, bei dem auf einer Basis (2) zum Hindurchführen
des zu richtenden Drahtes mehrere Richteinrichtungen (3, 4, 5) mit jeweils einer Richtdüse
(6) vorgesehen sind, die ein Einlaufteil (3) sowie ein Auslaufteil (4) und zwischen
diesen mindestens eine weitere Richteinheit (5) umfassen, wobei die Richtdüsen (6)
von Einlauf- (3) und Auslaufteil (4) zentrisch angeordnet sind, während die Richtdüse
(6) der mindestens einen weiteren Richteinheit (5) exzentrisch in einem um deren Mittelachse
verdrehbaren Rotationskörper (7) sitzt,
gekennzeichnet durch
einen modularen Aufbau des Richtwerkes (1) aus einzelnen Montagemodulen (8).
2. Richtwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils ein Montagemodul (8) das Einlaufteil (3) oder das Auslaufteil (4) oder mindestens
eine Richteinheit (5) mit einem deren Rotationskörper (7) tragenden Lagergehäuse (9)
und/oder einen Motor (11) zum Antrieb dieses bzw. eines Rotationskörpers (7) umfaßt,
und alle Montagemodule (8) auf der Basis (2) getrennt voneinander befestigt sind.
3. Richtwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß alle Montagemodule (8), ausgenommen die mit einem Einlaufteil (3) oder einem Auslaufteil
(4), neben dem einen Rotationskörper (7) mit Richtdüse (6) tragenden Lagergehäuse
(9) auch noch einen Motor (11) zum Antrieb des Rotationskörpers (7) aufweisen.
4. Richtwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß alle Montagemodule (8) als vorgefertigte Baueinheiten ausgeführt sind.
5. Richtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Exzentrizität der Richtdüse (6) jeder Richteinheit (5) zur Mittelachse des zugehörigen
Rotationskörpers (7) verstellbar ist.
6. Richtwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Rotationskörper (7) zum Hindurchstecken seiner Richtdüse (6) mit einem radial
verlaufenden Langloch (13) versehen ist.
7. Richtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Richtdüse (6) am zugehörigen Rotationskörper (7) in ihrer exzentrischen Lage
durch eine an diesem befestigte Halterung festgelegt ist.
8. Richtwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung für die Richtdüse (6) am Rotationskörper (7) aus zwei an dessen beiden
axialen Endseiten angebrachten Deckplatten (14) besteht, die jeweils eine Öffnung
zur Halterung der Richtdüse (6) beidseits des Rotationskörpers (7) aufweisen.
9. Richtwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden seitlichen Deckplatten (14) jeweils mehrere Öffnungen (15, 16) aufweisen,
die in unterschiedlicher Exzentrizität zur Mittelachse des zugeordneten Rotationskörpers
(7) angeordnet sind, wobei jeweils eine Öffnung in der einen Deckplatte (14) einer
Öffnung in der anderen Deckplatte (14) entsprechend vorgesehen ist.
10. Richtwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der Exzentrizität der Lage jeder Richtdüse (6) zur Mittelachse des
zugeordneten Rotationskörpers (7) durch Verdrehen der seitlichen Deckplatten (14,
14) durchführbar ist.
11. Richtwerk nach den Ansprüchen 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß jede Deckplatte (14, 14) als Deckleiste ausgebildet ist, die zur Verstellung der
Exzentrizität der Richtdüse (6) parallel zum Langloch (13) im Rotationskörper (7)
verstellbar ist.
12. Richtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Montagemodule (8) auf der Basis (2) parallel zueinander und jeweils senkrecht
(c) zur Drehachse des Rotationskörpers (7) des jeweiligen Montagemoduls (8) verstellbar
sind.
13. Richtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Montagemodule (8) wie auch das Einlaufteil (3) und das Auslaufteil (4) in Förderrichtung
(d) des Drahtes zueinander verstellbar sind.
14. Richtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 11, mit nur einem Montagemodul (8) zwischen
Einlauf- (3) und Auslaufteil (4), dadurch gekennzeichnet, daß nur das Einlaufteil (3) und das Auslaufteil (4) parallel zur Förderrichtung (d) des
Drahtes verstellbar sind.
15. Richtwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß alle Einzelteile eines Montagemoduls (8) auf einer gemeinsamen Grundplatte (12) angebracht
sind, die zur Montage dieses Montagemoduls (8) nur noch an der Basis (2) des Richtwerkes
(1) zu montieren ist.