[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie auf ein Verfahren zum Betreiben einer solchen Verpackungsanlage.
[0002] Verpackungsanlagen umfassen mehrere Arbeitsstationen. Am Anfang einer Verpackungsanlage
können Behälter einem Transportsystem übergeben werden; dabei ist das Transportsystem
meist als Transportband ausgeführt. Werden die Behälter innerhalb der Verpackungsanlage
erst durch eine Formstation durch Tiefziehen in eine Folienbahn erzeugt, so wird die
Folienbahn durch eine beidseitige Folientransportkette entlang von Arbeitsstationen
transportiert. Anschließend erfolgt das Einbringen von Produkten in die Behälter.
In einer nachfolgenden Siegelstation werden die Behälter mit einer Deckelfolie verschlossen,
nachdem die Behälter evakuiert und/oder begast wurden, um eine Packung zu erzeugen,
die eine möglichst lange Haltbarkeit vor allem bei Lebensmitteln gewährleistet.
[0003] Es sind beispielsweise aus der
DE 691 03 232 T2 Verpackungsmaschinen bekannt, bei denen vor der Siegelstation die noch offenen Packungen
daraufhin überwacht werden, ob das Befüllen mit einem oder mehreren Produkten korrekt
erfolgt ist. Sollte dies nicht der Fall sein, wird eine solche Packung in der Steuerung
als "fehlerhaft" klassifiziert und über eine Streckensteuerung weiterverfolgt, um
diese Packung an einer Ausschleusstation auszusortieren, da diese Packung nicht bis
an des Ende des Produktionsablaufes mitgeführt werden soll.
[0004] Ebenso sind Überwachungssysteme, vorzugsweise Visionsysteme, bekannt, die geschlossene
Verpackungen, auf denen wenigstens ein Etikett aufgebracht ist, prüfen, ob das Etikett
vorhanden ist, ob die Lage des Etiketts korrekt ist oder ob die Bedruckung auf dem
Etikett korrekt ist. Sollte hier die Überwachung bei einer Verpackung einen Fehler
feststellen, wird auch hier eine solche Verpackung in der Steuerung als "fehlerhaft"
gesetzt und über eine Streckensteuerung weiterverfolgt, um die Packung an einer Ausschleusstation
auszusortieren.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Verpackungsanlage und ein Verfahren
zum Betrieb einer solchen Verpackungsanlage zur Verfügung zu stellen, die eine Klassifizierung
der Produkte erlauben.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Verpackungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. durch ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Verpackungsanlage nach Anspruch
8. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Geschnittene Waren wie Schinken- oder Speckscheiben besitzen z.B. einen unterschiedlichen
Fettanteil bzw. Fettbereich, dessen Anteil als Eigenschaft für eine Klassifizierung
des Gesamtproduktes beispielsweise eine Anzahl von Scheiben herangezogen wird. Dabei
ist zum Beispiel als Eigenschaft A ein geringer Fettanteil und als Eigenschaft B ein
hoher Fettanteil klassifiziert. Andere Produkteigenschaften können ebenfalls zu einer
Klassifizierung herangezogen werden.
[0008] Für den weiteren Verlauf dieses Textes wird der Begriff Kategorien" als virtueller
Zustand des Produktes in der Steuerung definiert. Als realen Zustand des Behälters
bzw. der Verpackung in der Verpackungsanlage ist der Bearbeitungsgrad durch die Arbeitsstationen
zu verstehen. Ein "Behälter" oder eine "Packungsmulde" ist offen für die Pröduktzuführung;
eine "Verpackung" wird als geschlossener Behälter definiert, vorzugsweise als ein
durch eine Deckelfolie verschlossener Behälter.
[0009] Die erfindungsgemäße Verpackungsanlage umfasst eine Produktzuführung, eine Verpackungsmaschine,
die eine Einlegestation und eine Siegelstation aufweist, eine Sortierstation zum Einfüllen
von Verpackungen in Sammelbehälter und eine Steuerung, wobei die Steuerung derart
ausgeführt ist, dass alle zugeführten Produkte entlang einer Produktionsrichtung von
der Produktzuführung bis zur Sortierstation verfolgbar sind. In einer solchen Verpackungsanlage
ist eine Überwachungseinrichtung vor oder entlang der Produktzuführung vorgesehen,
um wenigstens eine Eigenschaft der Produkte zu erfassen und diese Eigenschaft an die
Steuerung weiterzugeben, wobei die Sortierstation zum Einbringen von Verpackungen
je nach Kategorie des verpackten Produktes in dafür vorgesehene Sammelbehälter oder
auf vorgesehene Transportbänder ausgeführt ist.
[0010] Die Steuerung ordnet die von der Überwachungseinrichtung erhaltene Information einer
Produkteigenschaft einer Kategorie zu. Eine Kategorie stellt dabei einen begrenzten
Bereich oder einen Wertebereich dar und wird für den weiteren Produktionsverlauf dem
Produkt bzw. der Verpackung zugeordnet. Pro Eigenschaft können zwei, drei oder auch
mehr Kategorien definiert sein.
[0011] Die Steuerung verfolgt mittels einer Streckensteuerung alle Produkte von der Überwachungseinrichtung
über die Produktzuführung und die Verpackungsmaschine bis hin zur Sortierstation,
um an der Sortierstation die Verpackungen je nach Eigenschaft des Produkts in entsprechend
Sammelbehälter einzubringen oder auf Transportbänder für eine weitere Bearbeitung
oder Endverpackung aufzulegen. Dabei können Überwachungseinrichtungen in der Verpackungsmaschine
entfallen, die beispielsweise in einer mehrspurigen Tiefziehverpackungsmaschine für
jede Spur vorhanden sein müssten, um die mit Produkt gefüllten, noch offenen Packungen
zu prüfen. Hierbei kann es zu Problemen kommen, weil die Prüfung der Eigenschaft des
Produktes durch die Folie der Packung oder durch zusätzlich eingelegte Einlagen nicht
mehr möglich ist oder erschwert wird.
[0012] In einer bevorzugten Ausführung weist die Verpackungsanlage vor der Produktzuführung
eine Schneideinrichtung, oder auch Slicer genannt, auf. Der Slicer schneidet Produkte
wie Schinken-, Wurst- oder Käsescheiben und übergibt eine Anzahl Scheiben als eine
Portion auf die Produktzuführung.
[0013] Vorzugsweise ist die Verpackungsmaschine eine Tiefziehverpackungsmaschine oder Schalenverschließmaschine,
auch Traysealer genannt. Diese Ausführungen von Verpackungsmaschinen werden für hohe
Leistungen und einen hohen Grad der Automatisierung eingesetzt.
[0014] In einer bevorzugten Verpackungsanlage ist eine Einrichtung zum Einlegen einer Einlage
vor dem Einlegen des Produktes in die offene Packungsmulde vorgesehen. Bei Weichfolienpackungen
können Einlagen aus Pappe als Unterstützung für das Produkt und als Stabilisierung
der Verpackung eingesetzt werden. Dabei können beispielsweise auf der Unterseite der
Einlage Produkt- oder Herstellerinformationen aufgedruckt sein, die bei einer transparenten
Bodenfolie von der Rückseite der Verpackung lesbar sind. Eine bevorzugte Einlage ist
ein sogenanntes "L-Board", das, im Wesentlichen zwei Flächen in Form eines "L" aufweist.
Nach dem Einlegen des L-Boards wird das Produkt, beispielsweise eine Portion Schinkenscheiben,
auf den auf dem Packungsboden befindlichen Teil gelegt. Der zweite Teil des L-Boards
wird dann auf das Produkt umgeklappt und verdeckt damit einen Teil des Produktes,
und er beinhaltet auch Produkt- oder Herstellerinformationen, die von der Oberseite
lesbar sind, wenn die Deckelfolie transparent ist. Vorzugsweise weist die Verpackungsanlage
eine Etikettiereinrichtung zum Aufbringen von Etiketten auf die Ober- und/oder Unterseite
der Verpackung in Abhängigkeit von der Kategorie des Produktes auf. Dies bringt Vorteile
bezüglich der Flexibilität und der Effizienz, da in einer Verpackungsanlage mit nur
einem Slicer und nur einer Verpackungsmaschine Produkte mit unterschiedlichen Eigenschaften,
wie z. B. Fettanteil beim Schinken, geschnitten und verpackt werden können, ohne die
Verpackungsanlage umrüsten oder die Produkte in Abhängigkeit auf mehrere Verpackungsmaschinen
verteilen zu müssen.
[0015] In einer vorteilhaften Ausführung der Verpackungsanlage weist die Sortierstation,
die sich bevorzugt am Ende der Verpackungsanlage befindet, wenigstens zwei Sammelbehälter
oder wenigstens zwei Transportbänder zum Aufnehmen von Verpackungen in Abhängigkeit
von der Kategorie des Produktes und einen Behälter zum Aussortieren von leeren oder
fehlerhaften Verpackungen auf. Es sind vorzugsweise in der gleichen Anzahl Sammelbehälter
bzw. Transportbänder wie zu unterscheidende "Kategorien" der Produkte vorhanden.
[0016] Bevorzugt ist die Überwachungsstation als Laser-, Röntgen- oder Visionsystem ausgeführt.
Je nach Art der zu prüfenden Eigenschaft der Produkte können auch mehrere unterschiedliche
Systeme eingesetzt werden. Die Überwachungsstation kann auch an oder in der Schneideeinrichtung
vorgesehenen sein, um sowohl die Schnittdicke zu regeln, als auch die erfassten Produkteigenschaften
an die Steuerung zu übergeben.
[0017] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben einer Verpackungsanlage, die eine Produktzuführung,
eine Verpackungsmaschine, eine Einlegestation, eine Siegelstation, eine Sortierstation
zum Füllen von Verpackungen in Sammelbehälter oder Auflegen auf Transportbänder und
eine Steuerung umfasst, sieht vor, dass eine Steuerung alle zugeführten Produkte entlang
einer Produktionsrichtung von der Produktzuführung bis zur Sortierstation verfolgt,
und dass eine Überwachungseinrichtung, die vor oder entlang der Produktzuführung vorgesehen
ist, wenigstens eine Eigenschaft der Produkte erfasst und diese an die Steuerung weitergibt,
um an der Sortierstation die Verpackungen mit den darin befindlichen Produkten in
Abhängigkeit der Kategorie der Produkte in Sammelbehälter einzubringen oder auf Transportbänder
aufzulegen. Die Steuerung ist somit in der Lage, die Information über die Eigenschaften
der Produkte Arbeitsstationen wie der Einlegestation zum Einbringen von Einlagen oder
der Sortierstation zu übermitteln, damit diese Arbeitsstationen in Abhängigkeit der
Eigenschaft die Verpackung bearbeiten können. Bevorzugt werden die Produkte vor der
Produktzuführung mittels einer Schneideeinrichtung, auch Slicer genannt, hergestellt.
Somit kann die Verpackungsanlage vielfältige Produkte wie Schinken-, Wurst- und Käsescheiben
flexibel und effizient verarbeiten.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführung ist die Verpackungsmaschine eine Tiefziehverpackungsmaschine
oder eine Schalenverschließmaschine, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sehr
effizient und flexibel zu betreiben ist.
[0019] Vorzugsweise bringt eine Einlegestation eine Einlage vor dem Einlegen des Produkts
in die offene Packungsmulde ein, um die Verpackung zu stabilisieren oder einen Teil
des Produkts zu bedecken und die Einlagen als Träger für Hersteller- und/oder Produktinformationen
einzusetzen. Es ist ebenso eine Variante denkbar, bei der die Einlage bereits auf
der Produktzuführung unter das Produkt bzw. den Produktstapel zugeführt wird. Dies
ist beispielsweise durch einen Bandübergang eines ersten Förderbandes auf ein zweites
Förderband möglich, bei dem die jeweilige Einlage zwischen das Förderband und unter
das Produkt zugeführt wird. Dies bringt einen Vorteil bei der Verarbeitung von gefrorenen
oder angefrorenen Produkten, da diese auf einem Förderband eine nur sehr geringe Haftung
aufweisen und durch Beschleunigungen oder Geschwindigkeitsveränderungen verrutschen
können. Eine Einlage, die bereits direkt nach einer Überwachungseinrichtung unter
das Produkt unterlegt wird, kann für den weiteren Transport auf der Produktzuführung
inklusive dem Einlegen in die geformte Packungsmulde zu einer höheren Prozesssicherheit
führen.
[0020] Bevorzugt bringt eine Etikettiereinrichtung Etiketten in Abhängigkeit von der Eigenschaft
des Produkts auf die Verpackungen auf. Die Etiketten können dabei Informationen wie
Inhaltsstoffe, Qualitätsklasse, Fettanteil, Gewicht und/oder Preis enthalten.
[0021] In einer vorteilhaften Ausführung erfasst die Überwachungsvorrichtung mittels eines
Vision-, Laser- und/oder Röntgensystems die Eigenschaft des Produkts und gibt diese
Information an die Steuerung weiter.
[0022] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Verpackungsanlage,
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht einer Packungsmulde mit einer Einlage und einem
Produkt,
Fig. 3 zeigt eine schematische Ansicht einer versiegelten Verpackung.
[0023] Einander entsprechende Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichem Bezugszeichen
versehen.
[0024] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Verpackungsanlage 1 mit in einer Produktionsrichtung
R aufeinanderfolgenden Einrichtungen:
- Schneideeinrichtung 2,
- Produktzuführung 3,
- Überwachungseinrichtung 4,
- Wägeeinrichtung 5,
- Verteiler 6,
- Tiefziehverpackungsmaschine 7,
- Formstation 8,
- Einlegestation 9,
- Siegelstation 10,
- Etikettiereinrichtung 11,
- Vereinzelungsstation 12 und
- Sortierstation 13 mit Sammelbehältern 14 und einem Aussortierbehälter 14'.
[0025] Vor der Einlegestation 9 der Tiefziehverpackungsmaschine 7 ist eine Einrichtung 15
zum Einlegen von Einlagen, z.B. Boards 16 oder L-Boards 17, die in Magazinen bereitgestellt
werden, angeordnet.
[0026] Eine Steuerung 18 ist mit Einrichtungen 4, 15 bzw. Stationen 11, 13 verbunden und
weist eine Streckensteuerung auf, die alle Produkte 19 durch eine Erfassung auf der
Produktzuführung 3 durch die Verpackungsmaschine 7 bis zur Sortierstation 13 bzw.
bis in die Sammelbehälter 14 verfolgt. Die Steuerung 18 kann auch die Steuerung der
Tiefziehverpackungsmaschine 7 sein.
[0027] Im Einzelnen werden nun die Einrichtungen bzw. Stationen näher beschrieben.
[0028] Die Schneideeinrichtung 2 ist ein sogenannter Slicer, der von einem Kaliber Wurst-,
Schinken- oder Käsescheiben abschneidet und diese als Portionen 19 von mehreren Scheiben
gestapelt oder geschindelt auf die Produktzuführung 3 übergibt.
[0029] Die auf oder an der Produktzuführung 3 angebrachte Überwachungseinrichtung 4 erfasst
von den vorbeibewegten Portionen 19, oder auch Produkt 19 genannt, z.B. mittels eines
Vision- und/oder Röntgengerätes den Fettanteil eines Schinkens und/oder die Größe
des Fettrands. Als Eigenschaft des Produktes 19 wird der Fettanteil in der Steuerung
18 z.B. in Kategorie A und Kategorie B unterteilt. Dabei ist das Produkt 19 der Kategorie
A mit dem geringeren Fettanteil das qualitativ hochwertigere Produkt 19 und das Produkt
19 mit der Kategorie B das qualitativ minderwertige Produkt 19. Dabei sind auch noch
weitere Unterteilungen der Kategorien denkbar, sowie weitere Kategorien, die wiederum
mehrfach unterteilt sein können. Bei unterschiedlichen Kategorien können diese allen
oder auch nur einzelnen Einrichtungen oder Stationen übermittelt bzw. zugeordnet werden.
[0030] Die Wägeeinrichtung 5 wiegt jede einzelne Portion 19 und übermittelt den Gewichtswert
an die Steuerung 18, die Schneideeinrichtung 2, die Etikettiereinrichtung 11 und/oder
die Sortierstation 13.
[0031] Der Verteiler 6 übernimmt die einspurig von der Produktzuführung 3 ankommenden Produkte
19, bisher als Portionen bezeichnet, und verteilt sie in der dargestellten Ausführung
auf zwei Transportbänder 20, die bis zur Einlegestation 9 der Tiefziehverpackungsmaschine
7 reichen.
[0032] Die Tiefziehverpackungsmaschine 7 weist eine Formstation 8 auf, in der in eine erste
Folienbahn Packungsmulden 22 (siehe Figur 2) zur Aufnahme des Produkts geformt werden.
Die Packungsmulden 22 in der ersten Folienbahn können intermittierend oder kontinuierlich
mittels einer nicht gezeigten Vorschubeinrichtung innerhalb der Tiefziehverpackungsmaschine
7 in einer Produktionsrichtung R transportiert.
[0033] Zwischen der Formstation 8 und der Einlegestation 9 für die Produkte 19 ist die Einlegeeinrichtung
15 angeordnet, die in Abhängigkeit von der Eigenschaft des Produkts 19 eine flache
Einlage 16, auch Board genannt, aus einem ersten Magazin oder eine L-förmige Einlage
17, auch L-Board genannt, aus einem zweiten Magazin in die Packungsmulden 22 einlegt.
Die Einlegeeinrichtung 15 kann dies in einer nicht gezeigten Form mittels eines Roboters
oder eines im Stand der Technik bekannten Handlingmoduls ausführen. Die Einlagen 16,
17 dienen beispielsweise bei Verpackungen 21, die aus Weichfolien bestehen, als Unterstützung
für das Produkt 19 und zur Stabilisierung der Verpackung 21. Im Falle des L-Boards
17 liegt der längere Teil des L-Boards 17 in der Packungsmulde 22 und der kürzere
Teil steht derart nach oben, dass das Produkt 19 in der Einlegestation 9 von den Transportbändern
20 kommend auf L-Board 17 in die Packungsmulde 22 aufgelegt werden kann. Bei Packungen
mit einem L-Board 17 wird der kürzere Teil durch eine nicht dargestellte Vorrichtung
oben auf das Produkt 19 gefaltet. Dabei verdeckt dieser Teil des L-Boards 17 einen
Teil des Produkts 19, im Falle von Schinkenscheiben als Produkt 19 vorzugesweise den
Fettrand.
[0034] In der Tiefziehverpackungsmaschine 7 befinden sich in den zwei Spuren von Packungsmulden
22 unterschiedliche Einlagen 16, 17 bzw. Boards und darauf Produkte 19 mit unterschiedlichen
Kategorien. Die Steuerung 18 besitzt eine softwaregestützte Streckensteuerung, die
es ermöglicht, die Position jedes einzelnen Produkts 19 von der Überwachungseinrichtung
4 bis zur Sortierstation 13 zu verfolgen und weitere Informationen wie die Kategorie
des Produktes mitzuführen bzw. zu verwalten und diese Informationen weiteren Einrichtungen
oder Stationen während des Produktionsablaufs weiterzugeben.
[0035] Nach der Siegelstation 10, in der die Packungsmulden 22, die ein Board 16, 17 und
ein Produkt 19 beinhalten, mit einer zweiten Folienbahn unter Vakuum und/oder modifizierter
Atmosphäre zu einer Verpackung 21 versiegelt werden, folgt die Etikettiereinrichtung
11. Die Etikettiereinrichtung 11 bringt ein oder mehrere Etiketten auf der oberen
und/oder unteren Seite der Verpackung 21 auf. In Abhängigkeit von der Kategorie des
verpackten Produkts 19 werden entweder unterschiedliche Etiketten aufgebracht oder
die während des Etikettiervorganges auf das Etikett aufgedruckten Informationen sind
unterschiedlich und dem Produkt 19 direkt zugeordnet. Zum Beispiel wird das an der
Wägeeinrichtung 5 erfasste Gewicht und die Kategorie A oder B als Information aufgedruckt.
In einer Variante ist eine Wägeeinrichtung vor der Etikettiereinrichtung 11 vorgesehen,
um die zuvor vereinzelten Verpackungen 21 zu wiegen und die Gewichtsinformation zur
Preisauszeichnung an die Etikettiereinrichtung 11 weiterzugeben.
[0036] In der Vereinzelungsstation 12 werden die Verpackungen 21 aus den zwei Folien mittels
nicht dargestellten Stanz- und/oder Schneideinrichtungen vereinzelt.
[0037] Die Sortierstation 13 weist eine nicht dargestellte Handlingseinrichtung auf, vorzugsweise
einen Deltaroboter zum gleichzeitigen Greifen mehrerer Verpackungen 21, die die vereinzelten
Verpackungen in Abhängigkeit von der Kategorie des Produkts 19 auf verschiedene Sammelbehälter
14 oder Endverpackungsanlagen einbringt. Verpackungen 21, die während des Produktionsverlaufs
als fehlerhaft in der Streckensteuerung gekennzeichnet wurden, z. B. durch ein fehlendes
Board oder Etikett oder ein zu geringes Produktgewicht, können über einen Aussortierbehälter
14' aussortiert werden. Gegebenfalls können die Produkte 19, die beispielsweise als
unter- oder übergewichtig erkannt werden, bereits vor dem Einlegen in der Verpackungsmaschine
aussortiert werden.
1. Verpackungsanlage (1), die eine Produktzuführung (3), eine Verpackungsmaschine (7),
die eine stromabwärts der Produktzuführung (3) angeordnete Einlegestation (9) und
eine Siegelstation (10) aufweist, eine Sortierstation (13) und eine Steuerung (18)
umfasst, wobei die Steuerung (18) derart ausgebildet ist, dass alle zugeführten Produkte
(19) entlang einer Produktionsrichtung (R) von der Produktzuführung (3) bis zur Sortierstation
(13) verfolgbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass eine Überwachungseinrichtung (4) vor der oder entlang der Produktzuführung (3) vorgesehen
ist, um wenigstens eine Eigenschaft der Produkte (19) zu erfassen und an die Steuerung
(18) weiterzugeben, wobei die Sortierstation (13) zum Sortieren von Verpackungen (21)
in bzw. auf je nach einer Kategorie des verpackten Produktes (19) dafür vorgesehene
Sammelbehälter (14) und/oder Transportbänder eingerichtet ist.
2. Verpackungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsanlage (1) eine Schneideeinrichtung (2) vor der Produktzuführung (3)
aufweist.
3. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsmaschine (7) eine Tiefziehverpackungsmaschine oder eine Schalenverschließmaschine
ist.
4. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (15) zum Einlegen einer Einlage (16, 17) vor dem Einlegen des Produktes
(19) in die offene Packungsmulde (22) oder unter das Produkt (19) auf der Produktzuführung
(3) vorgesehen ist.
5. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsanlage (1) eine Etikettiereinrichtung (11) zum Aufbringen von Etiketten
auf die Verpackungen (21) in Abhängigkeit der Kategorie des Produktes (19) aufweist.
6. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sortierstation (13) wenigstens zwei Sammelbehälter (14) oder Transportbänder
zum Aufnehmen von Verpackungen (21) in Abhängigkeit von der Kategorie des Produktes
(19) und einen Aussortierbehälter (14') zum Aussortieren von leeren oder defekten
Verpackungen (21) aufweist.
7. Verpackungsanlage nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (4) ein Laser-, ein Röntgen- und/oder ein Visionsystem
umfasst.
8. Verfahren zum Betreiben einer Verpackungsanlage (1), die eine Produktzuführung (3),
eine Verpackungsmaschine (7), eine Einlegestation (9), eine Siegelstation (10), eine
Sortierstation (13) zum Füllen von Verpackungen (21) in Sammelbehälter (14) oder Auflegen
auf Transportbänder, und eine Steuerung (18) umfasst, wobei die Steuerung (18) alle
zugeführten Produkte (19) entlang einer Produktionsrichtung (R) von der Produktzuführung
(3) bis zur Sortierstation (13) verfolgt, und eine Überwachungseinrichtung (4), die
vor oder entlang der Produktzuführung (3) vorgesehen ist, wenigstens eine Eigenschaft
der Produkte (19) erfasst und an die Steuerung (18) weitergibt, um an der Sortierstation
(13) die Verpackungen (21) mit den darin befindlichen Produkten (19) in Abhängigkeit
von einer Kategorie der Produkte (19) in die Sammelbehälter (14) einzubringen oder
auf die Transportbänder zu übergeben.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Produkte (19), vorzugsweise als eine Portion von mehreren Scheiben, vor der Produktzuführung
(3) mittels einer Schneideeinrichtung (2) hergestellt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsmaschine (7) eine Tiefziehverpackungsmaschine oder Schalenverschließmaschine
ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (15) eine Einlage (16, 17) vor dem Einlegen des Produkts (19) in
die offene Packungsmulde (22) oder eine Einlage (16, 17) unter das Produkt entlang
der Produktzuführung (3) einbringt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Etikettiereinrichtung (11) Etiketten in Abhängigkeit der Kategorie des Produkts
(19) auf die Verpackungen (21) aufbringt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (4) mittels eines Vision-, Laser- oder Röntgensystems
die Eigenschaft des Produkts erfasst.