[0001] Die Erfindung betrifft eine Regelklappenvorrichtung für eine Rauchschutz-Differenzdruckanlage
nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Steuerung einer Regelklappenvorrichtung nach
Anspruch 13.
[0002] Derartige Regelklappenvorrichtungen sind grundsätzlich bekannt. Beispielsweise die
EP 1 701 108 A2 beschreibt eine Regelklappenvorrichtung mit einer um eine Drehachse schwenkbar in
einem Gehäuse gelagerten Regelklappe und einer Schließfeder. Die Schließfeder ist
dabei vorgesehen, um die Regelklappe in eine Schließstellung überführen zu können.
Das Schließmoment variiert dabei derart, dass ein möglichst sicherer Betrieb der Regelklappe
gewährleistet sein soll. Die Vorrichtung aus dem Stand der Technik wird jedoch als
fehleranfällig empfunden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei vergleichsweise geringem Herstellungsaufwand
eine vergleichsweise hohe Sicherheit der Regelklappenvorrichtung im Betrieb zu gewährleisten.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Regelklappenvorrichtung für eine Rauchschutz-Differenzdruckanlage
nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Steuerung einer Regelklappenvorrichtung nach
Anspruch 13 gelöst.
[0005] Insbesondere wird die Aufgabe durch eine Regelklappenvorrichtung für eine Rauchschutz-Differenzdruckanlage,
mit einem Gehäuse und zumindest einer um eine Drehachse schwenkbar gelagerten Regelklappe,
gelöst, wobei die Regelklappe im geschlossenen Zustand mit mindestens einer ersten
und mindestens einer zweiten Rückstellvorrichtung gekoppelt ist, wobei die erste und
zweite Rückstellvorrichtung derart ausgebildet sind, dass Rückstellkräfte, die von
der ersten und zweiten Rückstellvorrichtung aufbringbar sind, einer Öffnung der Regelklappe
bis zu einem vorbestimmten auf die Regelklappe wirkenden Öffnungsdruck entgegenwirken,
wobei eine Entkopplungsvorrichtung vorgesehen ist, um die erste Rückstellvorrichtung
von der Regelklappe zu entkoppeln, sobald die Regelklappe um einen vorbestimmten Öffnungswinkel
geöffnet ist.
[0006] Ein wesentlicher Gedanke der Erfindung besteht darin, dass zwei Rückstellvorrichtungen
vorgesehen sind, von denen eine entkoppelbar ist. Dadurch kann bei Überschreiten des
vorbestimmten Öffnungswinkels auf einfache Weise erreicht werden, dass ein insgesamt
aufgebrachtes Gesamt-Schließmoment vermindert ist. Dazu ist insbesondere keine aufwändige
Gestaltung eines Gelenkstückes, wie beispielsweise in der
EP 1 701 108 A2, notwendig. Dadurch dass der vorbestimmte Öffnungswinkel vergleichsweise einfach
festgelegt werden kann, wird die Sicherheit weiter erhöht.
[0007] Es ist möglich, mindestens eine zweite Entkopplungsvorrichtung vorzusehen, mit der
die zweite Rückstellvorrichtung entkoppelbar ist. Dies kann vorzugsweise bei einem
zweiten vorbestimmten Öffnungswinkel geschehen, der weiter vorzugsweise größer (oder
kleiner) als der erste vorbestimmte Öffnungswinkel ist. In diesem Sinne sind auch
noch weitere Entkopplungsvorrichtungen für weitere Rückstellvorrichtungen denkbar.
[0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist (sind) jedoch die zweite Rückstellvorrichtung
(oder ggf. weitere Rückstellvorrichtungen) derart ausgebildet, dass über den gesamten
möglichen Schwenkbereich der Regelklappe ein Schließmoment durch die zweite Rückstellvorrichtung
gewährleistet ist (insbesondere auch in einer maximalen Öffnungsstellung).
[0009] Vorzugsweise umfasst die erste Rückstellvorrichtung mindestens eine erste Feder und/oder
die zweite Rückstellvorrichtung mindestens eine zweite Feder, um die Rückstellkraft
aufzubringen. Vorzugsweise ist die Wirkung einer Federkraft der ersten und/oder zweiten
Feder einstellbar. In jedem Fall kann die Rückstellkraft konstruktiv besonders einfach
aufgebracht werden und ggf. (bei einstellbaren Federn) auf einfache Weise variiert
werden, was den Konstruktionsaufwand weiter reduziert. Insbesondere eine Einstellbarkeit
der Federn erhöht auch weiter die Sicherheit der Regelklappenvorrichtung.
[0010] In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Entkopplungsvorrichtung eine Arretiervorrichtung,
um die mindestens eine erste Rückstellvorrichtung, insbesondere die mindestens eine
erste Federvorrichtung, in entkoppeltem Zustand zu arretieren. Eine derartige Arretierung
kann insbesondere durch eine Verrastung, beispielsweise durch Eingreifen einer Rastnase
in oder um ein vorstehendes Element erfolgen. Die Entkopplung kann dadurch konstruktiv
vergleichsweise einfach erfolgen.
[0011] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist die Entkopplungsvorrichtung, insbesondere
die Arretiervorrichtung, mindestens eine dritte Rückstellvorrichtung, umfassend vorzugsweise
mindestens eine dritte Feder, zur Unterstützung einer Entkopplung, insbesondere Arretierung,
auf. Dies vereinfacht weiter die Realisierung der Entkopplung bzw. Arretierung, was
insbesondere die Kosten bei der Herstellung reduziert.
[0012] Vorzugsweise umfasst die Entkopplungsvorrichtung mindestens eine, weiter vorzugsweise
asymmetrische, Scheibe, die mit mindestens einer Regelklappe drehmomentschlüssig verbunden
ist, derart, dass eine Schwenkbewegung der Regelklappe über die Scheibe eine Entkopplung
der ersten Rückstellvorrichtung im Bereich des vorbestimmten Öffnungswinkels bewirkt.
Dadurch wird eine konstruktiv einfache und sichere Entkopplung gewährleistet.
[0013] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Entkopplungsvorrichtung mindestens einen
ersten und einen zweiten, am Gehäuse drehbar gelagerten, Hebel auf, wobei der erste
Hebel, wenn der vorbestimmte Öffnungswinkel erreicht ist, in den zweiten Hebel einrastet,
um die erste Rückstellvorrichtung zu verrasten. Diese Maßnahme ist konstruktiv besonders
einfach und erlaubt einen sicheren Betrieb der Regelklappenvorrichtung. Unter "Hebel"
soll hier und im Folgenden im Allgemeinen ein Element verstanden werden, das verschwenkbar
ist und geeignet ist durch eine Verschwenkung eine Wirkung zu übertragen. Im Speziellen
kann der Hebel stangen-oder leistenförmig ausgebildet sein bzw. zumindest eine (ggf.
mehrere) Stange(n) bzw. Leiste(n) umfassen.
[0014] Vorzugsweise steht die erste Regelklappenvorrichtung unmittelbar mit dem ersten Hebel
in Wirkverbindung und/oder die dritte Feder mit dem zweiten Hebel in Wirkverbindung.
Unter "unmittelbar" soll in diesem Zusammenhang verstanden werden, dass die genannten
Elemente zur Übertragung einer Wirkung in direktem Kontakt sind.
[0015] Vorzugsweise sind mindestens zwei Regeklappen vorgesehen, die weiter vorzugsweise
über eine Verbindungsvorrichtung derart miteinander verbunden sind, dass eine Verschwenkung
der einen Regelklappe eine Verschwenkung der anderen Regelklappe auslöst. Dadurch
kann durch die Steuerung der Verschwenkung nur einer Regelklappe eine Vielzahl von
Regelklappen gesteuert werden, was die Steuerung vereinfacht und somit vergleichsweise
sicher macht.
[0016] Vorzugsweise ist ein dritter Hebel und/oder eine zweite Scheibe vorgesehen, der/die
mit der zweiten Rückstellvorrichtung derart in Wirkverbindung steht, dass auf mindestens
eine Regelklappe ein Drehmoment aufbringbar ist, das, insbesondere unabhängig vom
Öffnungswinkel, eine Öffnung der Regelklappe unterstützt. Eine derartige Lösung ist
in konstruktiver Hinsicht vergleichsweise einfach.
[0017] Vorzugsweise stehen die Entkopplungsvorrichtung und/oder die erste Rückstellvorrichtung
einerseits, und die zweite Rückstellvorrichtung andererseits, mit verschiedenen Regelklappen
unmittelbar in Wirkverbindung. Dadurch können die verschiedenen Komponenten zur Rückstellung
von mehreren Regelklappen innerhalb der Regelklappenvorrichtung günstig verteilt werden,
was insbesondere eine kompakte Bauweise ermöglicht. Im Allgemeinen vermindert das
den Platzbedarf und den Konstruktionsaufwand. Unter "unmittelbar" soll in diesem Zusammenhang
verstanden werden, dass die Wirkverbindung zumindest nicht über eine Verbindungsvorrichtung
erfolgt, die die Regelklappen untereinander verbindet, und insbesondere nur über einen
Hebel erfolgt.
[0018] Vorzugsweise ist die Entkopplungsvorrichtung, insbesondere die Arretiervorrichtung,
derart ausgebildet, dass die Entkopplung, insbesondere Arretierung, bei einem Unterschreiten
eines vorbestimmten Öffnungswinkels aufgehoben wird. Der vorbestimmte Öffnungswinkel
beim Unterschreiten kann dem vorbestimmten Öffnungswinkel bei einem Überschreiten
bzw. dem Öffnen entsprechen. Es können jedoch auch bei einem Über- bzw. Unterschreiten
verschiedene Öffnungswinkel realisiert sein. In jedem Fall wird eine sichere Wiederverschließung
der Regelklappenvorrichtung gewährleistet, was einen vergleichsweise sicheren Betrieb
ermöglicht.
[0019] In einer Weiterbildung sind die, insbesondere asymmetrische, Scheibe und der zweite
Hebel derart ausgebildet und angeordnet, dass eine Verschwenkung der Scheibe bei Unterschreiten
des vorbestimmten Öffnungswinkels den zweiten Hebel derart verschwenkt, dass die Entkopplung,
insbesondere Arretierung aufgehoben wird. Dadurch wird die Sicherheit der Regelklappenvorrichtung
bei einem Wiederverschließen erhöht.
[0020] Die oben genannte Aufgabe wird unabhängig gelöst durch ein Verfahren zur Steuerung
einer Regelklappenvorrichtung für eine Rauchschutz-Differenzdruckanlage, insbesondere
der vorbeschriebenen Art, wobei mindestens eine erste und mindestens eine zweite Regelklappe
vorgesehen werden, die ausgebildet sind, um einer Öffnung der Regelklappe bis zu einem
vorbestimmten auf die Regelklappe wirkenden Öffnungsdruck entgegenzuwirken, wobei
die erste Rückstellvorrichtung entkoppelt wird, wenn die Regelklappe um einen vorbestimmten
Öffnungswinkel geöffnet ist. Bezüglich der Vorteile wird auf die oben beschriebene
Regelklappenvorrichtung verwiesen. Die erste Rückstellvorrichtung wird vorzugsweise
im entkoppelten Zustand arretiert bzw. die Entkopplung durch eine Arretierung ermöglicht.
Weiter vorzugsweise wird bei einem Unterschreiten eines vorbestimmten Öffnungswinkels
die Entkopplung, insbesondere Arretierung, wieder aufgehoben. Weitere Ausgestaltungen
des Verfahrens können unmittelbar der bereits beschriebenen Vorrichtung entnommen
werden.
[0021] Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand
von Ausführungsbeispielen beschrieben, die anhand der Abbildungen näher erläutert
werden.
[0023] Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Regelklappenvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Vergrößerung des Ausschnittes A aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Vergrößerung des Ausschnittes B aus Fig. 1;
- Fig. 4
- einen Ausschnitt einer schematischen Rückansicht der ersten Ausführungsform gemäß
Fig. 1;
- Fig. 5
- eine Vergrößerung des Ausschnittes C aus Fig. 4;
- Fig. 6
- eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Regelklappenvorrichtung;
und
- Fig. 7
- einen Ausschnitt einer schematischen Rückansicht der zweiten Ausführungsform gemäß
Fig. 6.
[0024] In der nachfolgenden Beschreibung werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben
Bezugsziffern verwendet.
[0025] Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Regelklappenvorrichtung.
Die Regelklappenvorrichtung umfasst mehrere (konkret fünf) Regelklappen 101 bis 105
(siehe Fig. 4, die ausschnittsweise eine schematische Rückansicht der ersten Ausführungsform
gemäß Fig. 1 zeigt). Die Regelklappen 101 bis 105 sind dabei in einem (vorzugsweise
quaderförmigen) Gehäuse 110 über Lagerwellen gelagert, wobei die Regelklappe 102 über
eine erste Lagerwelle 132 und die Regelklappe 105 über eine zweite Lagerwelle 135
am Gehäuse 110 gelagert ist (die Nummerierung "erste" und "zweite" entspricht hierbei
nicht der räumlichen Anordnung). Im Folgenden wird auch die Regelklappe 102 als erste
Regelklappe bezeichnet und die Regelklappe 105 als zweite Regelklappe. Die übrigen
Lagerwellen sind mit dem Bezugszeichen 130 gekennzeichnet.
[0026] Die Lagerwellen 130, 132, 135 sind an einer Gehäuseseite (welche in Fig. 1 zu sehen
ist, ggf. kann dies auch an der anderen Gehäuseseite der Fall sein) mit je einem ersten
Verbindungselement 140 drehmomentschlüssig verbunden. Die ersten Verbindungselemente
140 sind beispielsweise quaderförmig ausgebildet. Die ersten Verbindungselemente 140
wiederum sind untereinander durch ein zweites Verbindungselement 150 verbunden. Die
ersten Verbindungselemente 140 sind gegenüber dem zweiten Verbindungselement 150 schwenkbar
(also nicht drehmomentschlüssig) ausgebildet. Weiterhin sind die ersten Verbindungselemente
140 über Lagerhalter 160 von der gezeigten Gehäusewand beabstandet angeordnet, um
eine vergleichsweise einfache Verschwenkung der ersten Verbindungselemente 140 gegenüber
dem Gehäuse 110 zu ermöglichen. Die Lagerhalter 160 sind konkret als einzelne Leisten
aufgeschraubt. Es ist auch eine durchgehende Leiste denkbar.
[0027] Durch die ersten Verbindungselemente 140 sowie das zweite Verbindungselement 150
führt eine Verschwenkung einer der Regelklappen 101 bis 105 zu einer Verschwenkung
der ersten Verbindungselemente 140 und einer translatorischen Verschiebung des zweiten
Verbindungselementes 150 (in der Fig. 1 nach oben bzw. nach unten), wobei das zweite
Verbindungselement 150 wiederum ein Drehmoment auf die weiteren ersten Verbindungselemente
140 bzw. die weiteren Regelklappen 101 bis 105 überträgt. Dadurch kann besonders einfach
eine insbesondere synchrone Verschwenkung der Regelklappen erreicht werden.
[0028] Die erste Lagerwelle 132 sowie die zweite Lagerwelle 135 sind gegenüber den übrigen
Lagerwellen 130 verlängert ausgebildet. Die folgende Beschreibung bezieht sich zunächst
auf die erste Lagerwelle 132. An dieser ist eine Scheibe 170 vorgesehen, die drehmomentschlüssig
an der ersten Lagerwelle 132 vorgesehen ist. Somit ist die Scheibe 170 auch drehmomentschlüssig
mit der ersten Regelklappe 102 verbunden.
[0029] Die Scheibe 170 ist asymmetrisch aufgebaut (angenähert L-förmig), wobei ein Ende
171 (siehe Fig. 2) eines ersten Schenkels 173 der Scheibe 170 in Kontakt mit einem
ersten Hebel 180 steht. Dieser erste Hebel 180 ist an seinem proximalen Ende 181 am
Gehäuse 110 schwenkbar gelagert und steht an seinem distalen Ende 182 mit einer ersten
Feder 190 in Verbindung. Diese erste Feder 190 ist an ihrem dem ersten Hebel 180 gegenüberliegenden
Ende 191 mit dem Gehäuse verbunden und stellt eine Zugkraft auf den ersten Hebel 180
bereit, so dass dieser in der Stellung gemäß Fig. 1 gegen das Ende 171 der Scheibe
170 gedrückt wird und somit ein derartiges Drehmoment auf die Scheibe 170 überträgt,
dass ein Schließmoment auf die Regelklappe 102 übertragen wird. Dieses Schließmoment
wird über die Verbindungselemente 140, 150 auf die übrigen Regelklappen 101, 103 bis
105 übertragen. Eine Verbindung eines am ersten Hebel 180 anliegenden Endes 192 der
ersten Feder 190 mit dem ersten Hebel 180 ist über eine Öse 193 der Feder 190 realisiert.
[0030] Erhöht sich nun der auf die Regelklappen 101 bis 105 wirkende Druck, erhöht sich
auch ein durch den Druck auf die Regelklappen 101 bis 105 wirkendes Öffnungsmoment.
Bei Überschreiten eines durch die erste Feder 190 und eine zweite Feder 200 bereitgestellten
Schließmomentes öffnen sich die Regelklappen 101 bis 105 (auf die Wirkung der zweiten
Feder 200 wird weiter unten noch näher eingegangen). Sobald sich die Regelklappen
101 bis 105 aus ihrer Schließstellung herausdrehen, wird über die drehmomentschlüssige
Verbindung auch die Scheibe 170 bzw. deren Ende 171 gedreht. Das Ende 171 der Scheibe
170 wiederum verschwenkt den ersten Hebel 180 entgegen der Federkraft der ersten Feder
190, so dass bei dem vorbestimmten Öffnungswinkel ein zweiter Hebel 210 mit dem ersten
Hebel 180 verrastet. Konkret ist der zweite Hebel 210 etwa U-förmig ausgebildet und
umfasst an einem ersten U-Schenkel 212 eine von diesem abstehende Rastnase 211. Diese
Rastnase 211 wird von einer dritten Feder 220 (die als Druckfeder als ausgebildet
ist) in Richtung des distalen Endes 182 des ersten Hebels 180 gedrückt. Dabei ist
die Rastnase derart angeordnet, dass diese bei einer vorbestimmten Schwenkposition
des ersten Hebels 180, die einem vorbestimmten Öffnungswinkel der Regelklappen 101
bis 105 entspricht, am distalen Ende 181 vorbei gleitet und an einer Seite des ersten
Hebels 180 anliegt, an der auch die erste Feder 190 angreift. Dadurch wird die erste
Feder 190 entkoppelt bzw. durch die Rastnase 211 arretiert.
[0031] In einer derartigen (in Fig. 1 nicht gezeigten Stellung) wirkt nur noch das Schließmoment
der zweiten Feder 200 auf die Regelklappen 101 bis 105. Die dritte Feder 200 bewirkt
eine Zugkraft auf den dritten Hebel 230, so dass ein Schließmoment auf die zweite
Regelklappe 105 wirkt, da der dritte Hebel 230 drehmomentschlüssig mit der zweiten
Lagerwelle 135 und somit der zweiten Regelklappe 105 verbunden ist.
[0032] Wie dem Ausschnitt B gemäß Fig. 3 entnommen werden kann, ist ein Angriffspunkt 201
der zweiten Feder 200 am dritten Hebel 230 veränderbar. Konkret ist der Abstand vom
Angriffspunkt 201 der zweiten Feder 200 zur zweiten Lagerwelle 135 veränderbar, so
dass besonders einfach ein durch die zweite Feder 200 erzeugtes Schließmoment variiert
werden kann. Damit lässt sich die Regelklappenvorrichtung besonders einfach einstellen.
[0033] In dem (in Fig. 1 nicht gezeigten) Zustand, in dem die erste Feder 190 arretiert
ist, ist nur ein vergleichsweise geringer auf die Regelklappen 101 bis 105 wirkender
Druck nötig, um die Regelklappen in ihrer Öffnungsstellung zu belassen. Wird der Druck
jedoch deutlich reduziert (beispielsweise dadurch, dass eine Etagentür in einem Treppenhaus
geöffnet wird) ermöglicht das Schließmoment der zweiten Feder 200 eine Wiederverschließung
der Regelklappen 101 bis 105. Dadurch wird auch die Scheibe 170 in Richtung ihrer
Ausgangsstellung gemäß Fig. 1 gedreht. Um die Arretierung wieder aufzuheben ist an
der Scheibe 170 ein Stift 172 vorgesehen, der mit einem zweiten U-Schenkel 213 des
(U-förmigen) zweiten Hebels 210 bei einer vorbestimmten Schwenkposition in Anlage
kommt und den zweiten Hebel entgegen der Kraft der dritten Feder 220 derart verschwenkt,
dass das distale Ende 182 des ersten Hebels 180 frei wird und somit die Arretierung
der ersten Feder 190 wieder aufgehoben ist. Dadurch wirkt die erste Feder 190 wieder
über den ersten Hebel 180 auf die Scheibe 170 bzw. auf die Regelklappen 101 bis 105.
Die Regelklappen 101 bis 105 sind somit gegen ein (ungewolltes) Öffnen blockiert.
[0034] Die Fig. 6 und 7 zeigen eine zweite Ausführungsform der Regelklappenvorrichtung.
Diese entspricht mit folgenden Unterschieden der ersten Ausführungsform gemäß Fig.
1 bis 5.
[0035] Eine dritte Feder (vgl. die dritte Feder 220 in Fig. 2) ist nicht vorgesehen (kann
jedoch alternativ vorgesehen sein).
[0036] Anstelle des dritten Hebels 230 ist eine zweite Scheibe 240 vorgesehen, die ebenfalls
als Hebel wirkt. Diese zweite Scheibe 240 ist drehmomentschlüssig mit einem der Klappenblätter
101 bis 108 verbunden. Insgesamt liegen im Gegensatz zu der Ausführungsform gemäß
Fig. 1 acht Regelklappen 101 bis 108 vor. Die Regelklappe 107 ist in Fig. 6 (beispielhaft
für sämtliche Regelklappen 101 bis 108) gestrichelt gezeichnet, da sie hinter der
gezeigten Gehäusewand angeordnet ist. Die zweite Scheibe 240 ist konkret mit der hier
als zweite Lagerwelle bezeichneten Lagerwelle 136 drehmomentschlüssig verbunden.
[0037] An die zweite Scheibe 240 greifen wiederum zwei Federn an. Eine zweite Feder 200
beaufschlagt die Scheibe 240 mit einem Schließmoment, wohingegen eine vierte Feder
250 ein Öffnungsmoment erzeugt. Die Summe der durch die zweite Feder 200 und die vierte
Feder 250 bereitgestellten Drehmomente ist jedoch derart, dass insgesamt ein schließendes
Drehmoment resultiert. Das bedeutet, sobald ein auf die Regelklappen 101 bis 108 wirkender
Druck absinkt oder gänzlich auf (praktisch) null zurückgeht (beispielsweise wenn eine
Tür in dem Treppenhause geöffnet wird), werden die Regelklappen 101 bis 108 durch
die zweite Scheibe 240 und bei Unterschreiten des vorbestimmten Winkels auch durch
die erste Scheibe 170 bzw. die auf diese wirkende erste Feder 190 in ihre Schließposition
zurückgeführt.
[0038] Durch den Pfeil 260 ist eine Verschwenkung der Regelklappen symbolisiert.
[0039] Insgesamt wird sichergestellt, dass insbesondere wenn sich eine Tür in dem Treppenhaus
öffnet (bzw. im Allgemeinen der Druck nachlässt), die Konstruktion wieder vollständig
schließt. Dies verbessert die Sicherheit der Regelklappenvorrichtung.
[0040] Die Regelklappenvorrichtung ist insbesondere zum (kontrollierten) Öffnen eines geschlossenen
Treppenhauses geeignet. Sind mehrere übereinanderliegende Etagen über ein gemeinsames
Treppenhaus verbunden, ist im Brandfall in einer Etage sichergestellt, dass der Brandrauch
nicht über das gemeinsame Treppenhaus in die anderen Etagen überströmt. Andererseits
ist auch sichergestellt, dass sich bei geschlossenen Etagen die Konstruktion öffnet,
so dass innerhalb des Treppenhauses kein Überdruck entsteht, der eine Öffnung der
Etagentüren verhindert.
[0041] Gemäß den Figuren 1 bis 7 ist die Regelklappenvorrichtung vertikal angeordnet. Sollte
die Vorrichtung an einer Wand um 90° gedreht montiert werden, so würden Gewichtskräfte
beim Öffnen und Schließen der einzelnen Regelklappen 101 bis 105 bzw. 101 bis 108
und des zweiten Verbindungselementes 150 nicht gegen die Schwerkraft wirken. In dem
Fall könnte der dritte Hebel 230 ggf. nicht wie in den beschriebenen Ausführungsformen
asymmetrisch mit der zweiten Lagerwelle 135 verbunden sein, sondern mittig angebracht
werden. Die zweite Feder 200 könnte weiterhin auf der einen Seite des dritten Hebels
230 angeschlossen sein und zur Schließung der Regelklappenvorrichtung dienen. Auf
der anderen Seite der zweiten Lagerwelle 135 könnte dann eine weitere Feder an dem
dritten Hebel 230 angeschlossen werden. Diese würde die Öffnung bei einem anstehenden
Überdruck auf die einzelnen Regelklappen 101 bis 105 bzw. 101 bis 108 unterstützen.
[0042] Der vorbestimmte Öffnungswinkel beträgt vorzugsweise mindestens 15°, weiter vorzugsweise
mindestens 30° und/oder vorzugsweise höchstens 60°, weiter vorzugsweise höchstens
45°.
[0043] An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich
alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten
Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Änderungen hiervon sind dem
Fachmann geläufig.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 101 bis 108
- Regelklappen
- 110
- Gehäuse
- 130
- Lagerwelle
- 132
- erste Lagerwelle
- 135
- zweite Lagerwelle
- 136
- zweite Lagerwelle
- 140
- erstes Verbindungselement
- 150
- zweites Verbindungselement
- 160
- Lagerhalter
- 170
- Scheibe
- 171
- Ende
- 172
- Stift
- 173
- erster Schenkel
- 180
- erster Hebel
- 181
- proximales Ende
- 182
- distales Ende
- 190
- erste Feder
- 191
- Ende
- 192
- Ende
- 193
- Öse
- 200
- zweite Feder
- 201
- Angriffspunkt
- 210
- zweiter Hebel
- 211
- Rastnase
- 212
- erster U-Schenkel
- 213
- zweiter U-Schenkel
- 220
- dritte Feder
- 230
- dritter Hebel
- 240
- zweite Scheibe
- 250
- vierte Feder
- 260
- Pfeil
1. Regelklappenvorrichtung für eine Rauchschutz-Differenzdruckanlage, mit einem Gehäuse
(110) und zumindest einer um eine Drehachse schwenkbar gelagerten Regelklappe (101
bis 108),
wobei die Regelklappe (101 bis 108) im geschlossenen Zustand mit mindestens einer
ersten (190) und mindestens einer zweiten Rückstellvorrichtung (200) gekoppelt ist,
wobei die erste (190) und zweite Rückstellvorrichtung (200) derart ausgebildet sind,
dass Rückstellkräfte, die von der ersten (190) und zweiten Rückstellvorrichtung (200)
aufbringbar sind, einer Öffnung der Regelklappe (101 bis 108) bis zu einem vorbestimmten
auf die Regelklappe (101 bis 108) wirkenden Öffnungsdruck entgegenwirken,
wobei eine Entkopplungsvorrichtung vorgesehen ist, um die erste Rückstellvorrichtung
(190) von der Regelklappe (101 bis 108) zu entkoppeln, sobald die Regelklappe (101
bis 108) um einen vorbestimmten Öffnungswinkel geöffnet ist.
2. Regelklappenvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Rückstellvorrichtung mindestens eine erste Feder (190) umfasst und/oder
die zweite Rückstellvorrichtung mindestens eine zweite Feder (200) umfasst, um die
Rückstellkraft aufzubringen.
3. Regelklappenvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entkopplungsvorrichtung eine Arretiervorrichtung umfasst, um die mindestens eine
Rückstellvorrichtung (190), insbesondere die mindestens eine erste Feder (190) im
entkoppelten Zustand zu arretieren.
4. Regelklappenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entkopplungsvorrichtung, insbesondere die Arretiervorrichtung, mindestens eine
dritte Rückstellvorrichtung (220), umfassend vorzugsweise mindestens eine dritte Feder
(220) zur Unterstützung einer Entkopplung, insbesondere Arretierung, aufweist.
5. Regelklappenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entkopplungsvorrichtung mindestens eine, vorzugsweise asymmetrische, Scheibe (170)
umfasst, die mit mindestens einer Regelklappe (101 bis 108) drehmomentschlüssig verbunden
ist derart, dass eine Schwenkbewegung der Regelklappe (101 bis 108) über die Scheibe
(170) eine Entkopplung der ersten Rückstellvorrichtung (190) bei dem vorbestimmten
Öffnungswinkel bewirkt.
6. Regelklappenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entkopplungsvorrichtung mindestens einen ersten (180) und einen zweiten (210)
am Gehäuse (110) drehbar gelagerten Hebel aufweist, wobei der erste Hebel (180), wenn
der vorbestimmte Öffnungswinkel erreicht ist, in den zweiten Hebel (210) einrastet,
um die erste Rückstellvorrichtung (190), zu verrasten.
7. Regelklappenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Rückstellvorrichtung (190) unmittelbar mit dem ersten Hebel (180) in Wirkverbindung
steht und/oder die dritte Feder (220) mit dem zweiten Hebel (210) in Wirkverbindung
steht.
8. Regelklappenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei Regelklappen (101 bis 108) vorgesehen sind, die vorzugsweise über
eine Verbindungsvorrichtung (140, 150) derart miteinander verbunden sind, dass eine
Verschwenkung der einen Regelklappe (101 bis 108) eine Verschwenkung der zweiten Regelklappe
(101 bis 108) auslöst.
9. Regelklappenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein dritter Hebel (230) und/oder eine zweite Scheibe (240) vorgesehen ist, der/die
mit der zweiten Rückstellvorrichtung (200) derart in Wirkverbindung steht, dass auf
mindestens eine Regelklappe (101 bis 108) ein Drehmoment aufbringbar ist, das, insbesondere
unabhängig vom Öffnungswinkel, eine Öffnung der Regelklappe (101 bis 108) unterstützt.
10. Regelklappenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach
Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entkopplungsvorrichtung und/oder die erste Rückstellvorrichtung (190) einerseits
und die zweite Rückstellvorrichtung (200) andererseits mit verschiedenen Regelklappen
(101 bis 108) unmittelbar in Wirkverbindung stehen.
11. Regelklappenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entkopplungsvorrichtung, insbesondere die Arretiervorrichtung, derart ausgebildet
ist, dass die Entkopplungsvorrichtung, insbesondere Arretiervorrichtung, bei einem
Unterschreiten eines vorbestimmten Öffnungswinkels aufgehoben wird.
12. Regelklappenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach
Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die, insbesondere asymmetrische, Scheibe (170) und der zweite Hebel (180) derart ausgebildet
und angeordnet sind, dass eine Verschwenkung der Scheibe (170) bei Unterschreiten
des vorbestimmten Öffnungswinkels den zweiten Hebel (210) derart verschwenkt, dass
die Entkopplung, insbesondere Arretierung aufgehoben ist.
13. Verfahren zur Steuerung einer Regelklappenvorrichtung für eine Rauchschutz-Differenzdruckanlage,
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eine erste
(190) und mindestens eine zweite (200) Rückstellvorrichtung (200) vorgesehen werden,
die ausgebildet sind, um einem vorbestimmten auf die Regelklappe wirkenden Öffnungsdruck
entgegenzuwirken, wobei die erste Rückstellvorrichtung (190) entkoppelt wird, wenn
die Regelklappe (101 bis 108) um einen vorbestimmten Öffnungswinkel geöffnet ist.
14. Verfahren zur Steuerung einer Regelklappenvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Rückstelleinrichtung, insbesondere eine erste Feder (190) im entkoppelten
Zustand arretiert wird.
15. Verfahren zur Steuerung einer Regelklappenvorrichtung nach einem der Ansprüche 13
oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Entkopplung, insbesondere Arretierung, bei Unterschreiten eines vorbestimmten
Öffnungswinkels aufgehoben wird.