Technisches Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Schalter mit Löschkammern zur schnellen Löschung eines
Lichtbogens während des Trennvorgangs.
Stand der Technik
[0002] Elektrische Schalter sind Komponenten in einem Stromkreis, die mittels interner elektrisch
leitender Kontakte eine elektrisch leitende Verbindung herstellen (Schaltzustand "EIN"
oder EIN-Zustand) oder trennen (Schaltzustand "AUS", oder AUS-Zustand). Im Fall einer
zu trennenden stromführenden Verbindung fließt Strom durch die Kontakte bis diese
voreinander getrennt werden. Wenn ein induktiver Stromkreis durch einen Schalter getrennt
wird, kann der fließende Strom nicht unmittelbar auf Null gehen. In diesem Fall bildet
sich ein Lichtbogen zwischen den Kontakten. Dieser Lichtbogen ist eine Gasentladung
durch ein an sich nichtleitendes Medium wie z.B. Luft. Lichtbögen in Schaltern mit
Wechselstrombetrieb (AC) löschen in der Regel beim Nulldurchgang des Wechselstroms.
Aufgrund des fehlenden Nulldurchgangs des Stroms entstehen in Schaltern mit Gleichstrombetrieb
(DC) beim Trennen der Kontakte (Ausschalten des Schalters) stabil brennende Lichtbögen,
sofern die Lichtbogenspannung deutlich kleiner als die Betriebsspannung ist. Wenn
der Stromkreis bei ausreichend Strom und Spannung betrieben wird, (typischerweise
bei mehr als 1A und mehr als 50V) wird sich der Lichtbogen nicht von selbst löschen.
Zu diesem Zweck werden in solchen Schaltern Löschkammern zum Löschen des Lichtbogens
verwendet. Die Lichtbogenzeit (Zeit in der der Lichtbogen brennt) soll möglichst klein
gehalten werden, da der Lichtbogen eine große Wärmemenge freisetzt, die zum Abbrennen
der Kontakte und/oder zur thermischen Belastung der Kontaktbrücke im Schalter führt
und somit die Lebensdauer des Schalters verringert. Bei zwei- oder mehrpoligen Schaltern
mit zwei oder mehr Schaltkammern werden entsprechend höhere Wärmemengen durch Lichtbögen
freigesetzt als bei einpoligen Schaltern. Hier ist es also besonders notwendig, dass
dieser Lichtbogen schnell gelöscht wird.
[0003] Eine Löschung eines Lichtbogens wird in der Regel durch die Verwendung eines magnetischen
Feldes beschleunigt, das so gepolt ist, dass es eine treibende Kraft auf den Lichtbogen
in Richtung der Löschkammern ausübt. Die Größe der treibenden Kraft hängt hierbei
von der Stärke des oder der Magneten ab. Üblicherweise werden zur Erzeugung eines
starken Magnetfeldes Permanentmagneten verwendet. Unglücklicherweise ist die treibende
Kraft des magnetischen Feldes in Richtung der Löschkammern nur bei einer bestimmten
Stromflussrichtung gegeben. Um polungsbedingte Einbaufehler von Schaltern zu vermeiden
oder wenn Schalter für beide Stromrichtungen benötigt werden, wären Schalter mit einem
schnellen und von der jeweiligen Polung unabhängigen Löschverhalten für Lichtbögen,
die während des Abschaltens des Schalters zwischen den geöffneten Kontakten entstehen,
wünschenswert. Insbesondere wäre ein solches Löschverhalten in zweipoligen Schaltern
mit einem gegenüber einpoligen Schaltern nicht wesentlich komplexeren Aufbau wünschenswert.
Zusammenfassung der Erfmdung
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen für einen mehrpoligen Betrieb
geeigneten Schalter bereitzustellen, der ein schnelles, zuverlässiges und von der
Stromrichtung unabhängiges Löschverhalten von entstandenen Lichtbögen zeigt.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Schalter geeignet für einen polaritätsunabhängigen
mehrpoligen Gleichstrombetrieb mit mindestens zwei Schaltkammern, wobei jeder der
Schaltkammern einen Einzelunterbrecher mit einem unbeweglichen Kontakt mit einem ersten
Kontaktbereich und ein bewegliches elektrisch leitfähiges Kontaktstück mit einem zweiten
Kontaktbereich zur jeweiligen Herstellung einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen
dem ersten und zweiten Kontaktbereich im EIN-Zustand des Schalters und zum Trennen
des ersten und zweiten Kontaktbereichs im AUS-Zustand des Schalter und zwei Löschkammern
zum Löschen des Lichtbogens, der beim Herstellen des AUS-Zustands zwischen dem ersten
und zweiten Kontaktbereich auftreten kann, umfasst; sowie mindestens zwei Magnete
zur Erzeugung eines magnetischen Feldes zumindest im Bereich der ersten und zweiten
Kontaktbereiche der Schaltkammern zur Ausübung einer magnetischen Kraft auf die Lichtbögen,
so dass jeder Lichtbogen unabhängig von der Stromrichtung im Lichtbogen in Richtung
einer der Löschkammern getrieben wird, wobei die beweglichen Kontaktstücke der Schaltkammern
im Wesentlichen parallel zur Richtung des magnetischen Felds in den Schaltkammern
angeordnet sind. Der Schalter gemäß der vorliegenden Erfindung besitzt ein schnelles,
zuverlässiges und von der Stromrichtung unabhängiges Löschverhalten und beugt daher
polungsbedingte Einbaufehler vor und ist für Anwendungen geeignet, wo Schalter für
beide Stromrichtungen benötigt werden. Durch die schnelle Löschung des Lichtbogens
wird außerdem die thermische Belastung der Kontaktbrücke minimiert. Die Komponenten
des erfindungsgemäßen Schalters ermöglichen einen symmetrischen Aufbau, der dadurch
auch kostengünstiger ist. Der Einzelunterbrecher führt hierbei beim Trennen und Schließen
der Kontakte eine translatorische Bewegung aus. Der Ausdruck "im Wesentlichen" umfasst
in der vorliegenden Erfindung alle Ausführungsformen, die weniger als 10% vom Sollwert
oder Mittelwert abweichen.
[0006] Ein Schalter gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst jede Art von Schaltern geeignet
für einen mehrpoligen Betrieb. Diese Schalter können beispielsweise zwei- oder mehrpolige
Schalter sein. Die Anzahl der Schaltkammern kann daher zwei oder mehr Schaltkammern
betragen, wobei die Schaltkammern bevorzugt parallel zueinander betrieben werden.
Beispiele für diese Schalter sind Schütze, Lasttrennschalter oder Leistungsschalter.
Der Schalter ist dabei geeignet für Gleichstrombetrieb, könnte aber auch im Wechselspannungsbetrieb
verwendet werden. In einer alternativen Ausführungsform können Schalter im Rahmen
der vorliegenden Erfindung auch Schalter sein, in denen die zwei oder mehr Schaltkammern
in Reihe geschaltet sind und die damit in ihrem tatsächlichen Betrieb einpolige Schalter
darstellen. Solche Schalter sind dennoch für einen mehrpoligen Betrieb geeignet, da
nur die Verschaltung der Schaltkammern für einen mehrpoligen Betrieb angepasst werden
müßte. Der polaritätsunabhängige Gleichstrombetrieb bezeichnet den Betrieb des Schalters
in einem Gleichstromkreis, wobei es für das schnelle Löschen der Lichtbögen im Schalter
nicht auf die Stromrichtung im Schalter und damit nicht auf die Stromrichtung in den
Lichtbögen ankommt. Hier können zwischen den ersten und zweiten Kontaktbereichen der
Schaltkammern Lichtbögen auftreten, in denen der Strom vom ersten zum zweiten Kontaktbereich
oder umgekehrt fließen kann. Da das im Wesentlichen konstante und in seiner Richtung
festgelegte Magnetfeld (vorgegeben durch den Einbau der Magnete in den Schalter) den
Lichtbogen bei einer festen Stromrichtung immer in eine entsprechend der Lorenzkraft
definierten Richtung treibt, müssen für den Betrieb des Schalter in der anderen Stromrichtung
(= andere Stromrichtung im Lichtbogen) zusätzliche Maßnahmen zur schnellen Löschung
von Lichtbögen getroffen werden, was durch Anordnung von einer weiteren zweiten Löschkammer
pro Schaltkammer für die andere mögliche Kraftrichtungen aufgrund der beiden möglichen
Stromrichtungen pro Lichtbogen realisiert ist. Der Vorteil der beanspruchten Anordnung
ist der einfache, symmetrische und damit kostengünstige Aufbau des Schalters.
[0007] Einzelunterbrecher bezeichnen hier die mechanischen Komponenten, die zu einer einfachen
Unterbrechung eines Stromkreises führen. Dazu besitzen die Einfachunterbrecher im
Gegensatz zu Doppelunterbrechern nur einen ersten und einen zweiten Kontaktbereich,
an denen der Strom im AUS-Zustand mittels Trennung der Kontaktbereiche unterbrochen
wird. Entsprechend ist die Trennstrecke (Distanz zwischen erstem und zweitem Kontaktbereich
im AUS-Zustand) für Einzelunterbrecher doppelt so groß zu wählen wie für entsprechende
Doppelunterbrecher. In jedem Einzelunterbrecher bezeichnen die ersten und zweiten
Kontaktbereiche die Bereiche der unbeweglichen Kontakte und des beweglichen Kontaktstücks,
die nach dem Schließen des Schalters (EIN-Zustand) im direkten Kontakt sind. Im EIN-Zustand
fließt ein Strom vom unbeweglichen Kontakt über den ersten Kontaktbereich in den dazu
im Kontakt stehenden zweiten Kontaktbereich des Kontaktstücks. Der unbewegliche Kontakt
sowie der erste und zweite Kontaktbereich und das bewegliche Kontaktstück bestehen
dazu aus einem elektrisch leitfähigen Material. Zum Schließen der Kontakte (EIN-Zustand)
wird das Kontaktstück mit dem zweiten Kontaktbereich auf den ersten Kontaktbereich
bewegt. Der erste und zweite Kontaktbereich kann dabei ein Teilbereich des unbeweglichen
Kontakts oder des Kontaktstücks sein, oder eine separate Komponente, die auf den unbeweglichen
Kontakt oder das Kontaktstück angeordnet ist. Die obige Bewegung erfolgt entlang einer
Bewegungsachse des Kontaktstücks senkrecht zu den Oberflächen der Kontaktbereiche.
Das Kontaktstück ist dabei beispielsweise in einer Kontaktbrücke aus einem elektrisch
isolierenden Material, vorzugsweise aus Plastik, mittels einer Feder beweglich gehaltert,
die auch den notwendigen Kontaktdruck im EIN-Zustand des Schalters ausübt. Das Öffnen
des Schalters erfolgt durch Bewegung des Kontaktstücks in die umgekehrte Richtung.
Die Bewegungsachse des Kontaktstücks ist im Wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung
des Lichtbogens in die Löschkammern ausgerichtet. Die Bewegung des Kontaktstücks kann
manuell oder elektrisch erfolgen. Die ersten und zweiten Kontaktbereiche können sich
in Form und Material unterscheiden. Die Flächen der ersten und zweiten Kontaktbereiche
können dabei zwischen ausgedehnten Flächen und punktförmigen Kontakten variieren.
Das Material der Kontaktbereiche kann jedes geeignete elektrisch leitfähige Material,
beispielsweise Silberzinnoxyd, sein.
[0008] Je stärker das magnetische Feld am Ort des Lichtbogens ist, desto schneller wird
der Lichtbogen in die Löschkammer bzw. entlang des Brückenblechs getrieben und so
gelöscht. Das magnetische Feld zur Ausübung der treibenden Kraft auf den Lichtbogen
ist vorzugsweise ein zumindest im Bereich des ersten und zweiten Kontaktbereichs im
Wesentlichen homogenes magnetisches Feld. Der Ausdruck "im Wesentlichen" umfasst in
der vorliegenden Erfindung alle Ausführungsformen, die weniger als 10% vom Sollwert
oder Mittelwert abweichen. Je größer die magnetische Feldstärke am Ort des Lichtbogens
ist, desto stärker wirkt die treibende Lorenzkraft auf den Lichtbogen. In einer Ausführungsform
ist der Magnet daher ein Permanentmagnet. Ein sehr starkes permanentes Magnetfeld
kann durch einen Permanentmagneten bereitgestellt werden, der beispielsweise ein Seltenerdmagnet
ist. Seltenerdmagnete bestehen beispielsweise aus einer NdFeB- oder SmCo-Legierung.
Diese Materialien besitzen eine hohe Koerzitivfeldstärke und ermöglichen daher auch
beispielsweise eine Bereitstellung der Magnete als sehr dünne Platten, was eine kompaktere
Bauweise des Schalters ermöglicht.
[0009] In einer Ausführungsform sind die Magnete dabei so angeordnet, dass sich die Magnete
zumindest entlang der Lichtbogenleitbleche erstrecken. In einer bevorzugten Ausführungsform
erstrecken sich die Magnete sogar über die Löschkammern hinaus. Die Zeit, bis der
Lichtbogen in die Löschkammern bzw. entlang der Brückenbleche getrieben wird, hängt
von der Magnetfeldstärke und von der Homogenität des Magnetfeldes ab. Dazu sind die
Magnete bevorzugt so angeordnet, dass sie ein Magnetfeld senkrecht zum Stromfluss
im Lichtbogen und senkrecht zur gewünschten Bewegungsrichtung des Lichtbogens erzeugen.
Die Form der Magnete kann im Rahmen der Erfindung vom Fachmann geeignet gewählt werden.
Die Magnete sind bevorzugt als Paare von jeweils 2 Magneten angeordnet, die Anzahl
der Magnete beträgt somit vorzugsweise zwei oder Vielfaches davon in einem Schalter.
In einer weiteren Ausführungsform umfassen die Magnete mindestens zwei plattenförmige
Magnete, vorzugsweise Permanentmagnete, deren Flächen parallel zueinander angeordnet
sind. Bevorzugt sind die Flächen der Magnete parallel zu der gewünschten Bewegungsrichtung
der Lichtbögen angeordnet. Für eine schnelle Löschung der Lichtbögen mit Stromflüssen
in beide Richtungen ist es vorteilhaft, dass ein starkes Magnetfeld im Bewegungsbereich
der Lichtbögen für beide Stromrichtungen wirken kann. Eine entsprechende Magnetanordnung
könnte auch ein homogenes magnetisches Feld bis zu den Löschkammern hin erzeugen.
[0010] In einer Ausführungsform erstrecken sich in mindestens einer der Schaltkammern Lichtbogenleitbleche
in zwei entgegengesetzte Richtungen von dem ersten Kontaktbereich und dem zweiten
Kontaktbereich zu zwei jeweils am Ende der Lichtbogenleitbleche angeordneten Löschkammern.
Der Ausdruck "erstrecken" umfasst hierbei die Möglichkeiten, dass die Lichtbogenleitbleche
bis an die jeweiligen Kontaktbereiche und/oder Löschkammern heranragen, ohne dass
sie direkt fest damit verbunden sind oder aber auch eine feste Verbindung der Lichtbogenleitbleche
zumindest mit dem ersten Kontaktbereich und/oder den Löschkammern eingehen. Die Lichtbogenleitbleche
sind dabei vorzugsweise mit dem ersten Kontaktbereich fest verbunden. Damit sind Hindernisse
für die Bewegung des Lichtbogens wie beispielsweise Luftspalte zumindest für den unbeweglichen
Kontakt vermieden. Das Lichtbogenleitblech ragt beim Kontaktstück zumindest nahe an
den zweiten Kontaktbereich heran, um so eine schnelle Wegleitung des Lichtbogens vom
zweiten Kontaktbereich zu ermöglichen. Alternativ kann das Lichtbogenleitblech für
den zweiten Kontaktbereich auch mit dem Kontaktstück verbunden sein und am anderen
Ende des Lichtbogenleitblechs nahe an die Löschklammer heranreichen. Die Löschkammer
umfasst dabei jede Art von Komponenten, die geeignet sind, einen Lichtbogen zum Löschen
zu bringen. In einer Ausführungsform der Löschkammer umfasst diese eine Vielzahl an
Löschblechen zwischen den ersten Lichtbogenleitblechen, die beide in der Löschkammer
parallel zueinander angeordnet sind. Zum schnellen Löschen eines Lichtbogens wird
auf diesen durch die Magneten eine Lorenzkraft vorzugsweise so lange ausgeübt, bis
dieser in die Löschkammer eintritt. Wenn die Baugröße innerhalb des Schalters ausreicht,
ist es daher vorteilhaft, die Permanentmagneten so dicht wie möglich an die Löschkammern
heran oder gar seitlich über die Löschkammern hinaus anzuordnen. Die Löschbleche in
den Löschkammern sind beispielsweise V-förmig. Der Lichtbogen wird in der Löschkammer
in eine Vielzahl an Teillichtbögen unterteilt (Deionkammer). Die dabei benötigte Minimalspannung
zur Aufrechterhaltung des Lichtbogens ist proportional zur Anzahl der in der Löschkammer
vorhandenen Löschbleche, wodurch die benötigte Spannung zur Aufrechterhaltung des
Lichtbogens die zur Verfügung stehende Spannung übersteigt, was zum Löschen des Lichtbogens
führt. Die notwendige Anzahl der Löschbleche einer Löschkammer ist in einem Einzelunterbrecher,
bei dem die Löschfunktion immer durch 1 Löschkammer (immer nur die eine Löschkammer
oder die andere Löschkammer) ausgeübt wird, entsprechend höher als bei Löschkammern
für Doppelunterbrecher bei gleicher Betriebsspannung. Die Löschbleche sind in einem
isolierenden Material gehaltert, an dem ebenso die Lichtbogenleitbleche befestigt
sind. Die Lichtbogenleitbleche können dabei jede Form besitzen, die geeignet ist,
den Lichtbogen in die ersten Löschkammern zu leiten. Die Lichtbogenleitbleche können
auch als Stanzbiegeteil ausgeführt sein. Auch können Dicke und Breite der Lichtbogenleitbleche
variieren. Der Abstand zwischen dem unteren und dem oberen Lichtbogenleitblech kann
dabei mit größer werdendem Abstand zu den ersten und zweiten Kontakten anwachsen.
[0011] In einer Ausführungsform sind die Kontaktstücke benachbarter Schaltkammern zu einer
gekoppelten Bewegung in einer gemeinsamen Kontaktbrücke angeordnet. Die Kontaktbrücke
ist dabei so ausgestaltet, dass die Kontaktstücke der beiden Einzelunterbrecher benachbarter
Schaltkammern simultan bewegt werden, also werden entweder beide Kontaktstücke in
den EIN-Zustand oder in den AUS-Zustand des Schalters bewegt. Die Bewegung der beiden
Kontaktstücke erfolgt nicht unabhängig voneinander. Durch die gemeinsame Bewegung
wird einerseits ein gemeinsames Schaltverhalten realisiert und die Komplexität des
Schalters gering gehalten, was eine kostengünstige Fertigung ermöglicht. In einer
weiteren Ausführungsform ist dabei die Kontaktbrücke so ausgeführt, dass die Kontaktstücke
benachbarter Schaltkammern gegeneinander elektrisch isoliert sind. Somit werden Kurzschlüsse
zwischen den benachbarten Kontaktstücken vermieden, was einen zuverlässigen Betrieb
des Schalters ermöglicht, insbesondere bei einer gemeinsamen Kontaktbrücke. In einer
bevorzugten Ausführungsform umfasst die Kontaktbrücke ein Befestigungsteil aus einem
elektrisch isolierenden Material, auf das die Kontaktstücke benachbarter Schaltkammern
montiert sind. Ein solches elektrisch isolierendes Material ist beispielsweise Plastik.
Sind die Kontaktstücke auf dem gemeinsamen Befestigungsteil montiert, so ist die elektrische
Isolierung der Kontaktstücke gegeneinander einfach durch die Wahl des Materials des
Befestigungsteils zu realisieren. Ferner ermöglicht die gemeinsame Montage der Kontaktstücke
auf diesem Befestigungsteil eine einfache mechanische Bewegung der Kontaktstücke über
die Bewegung des gemeinsamen Befestigungsteils.
[0012] In einer Ausführungsform bildet die Kontaktbrücke umfassend die Kontaktstücke benachbarter
Schaltkammern und das Befestigungsteil eine mechanische Einheit. Diese mechanische
Einheit führt eine translatorische Bewegung aus. Im Gegensatz zu Schaltern gemäß des
Stands der Technik hat die Bewegung zum Trennen der Kontakte hier keine rotatorischen
Anteile, wodurch der erfindungsgemäße Schalter keine mechanischen Übersetzungen benötigt.
Dadurch kann der Schalter einfacher und kostengünstiger hergestellt werden.
[0013] In einer Ausführungsform ist das Kontaktstück der Schaltkammer über eine bewegliche
Litze mit einer Anschlussklemme verbunden ist. Somit kann eine Kontaktierung des Kontaktstücks
trotz des beweglichen Befestigungsteils mit darauf befestigtem Kontaktstück erreicht
werden. Die bewegliche Litze besteht dabei beispielsweise aus flexiblem Kupfer. Bevorzugt
ist die Litze am Befestigungsteil der Kontaktbrücke befestigt und elektrisch leitend
mit dem Kontaktstück verbunden.
[0014] In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schalters sind mindestens zwei der
Schaltkammern in einer Ebene angeordnet, bevorzugt sind alle Schaltkammern in einer
Ebene angeordnet. Das hat den Vorteil, dass der Schalter einen einfacheren symmetrischen
Aufbau und eine geringe Einbauhöhe besitzt und entsprechend kostengünstig hergestellt
werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform sind dabei die Kontaktstücke, die
Lichtbogenleitbleche und Löschkammern benachbarter Schaltkammern jeweils in einer
Ebene angeordnet sind. Dadurch können die Schaltkammern sehr kompakt im Schalter angeordnet
werden. In einer weiteren Ausführungsform sind die Magnete seitlich außerhalb der
Schaltkammern so angeordnet, dass sie ein im Wesentlichen homogenes magnetisches Feld
zumindest im Bereich der ersten und zweiten Kontaktbereiche aller der in einer Ebene
angeordneten Schaltkammern erzeugen. Durch diese Anordnung der Magnete wird einerseits
die Anzahl der Magnete auf ein Minimum reduziert, was die Komplexität des Schalters
heransetzt und somit eine kostengünstigere Fertigung erlaubt. Andererseits kann der
Schalter aufgrund der geringen Komponentenzahl (nur 2 Magnete) kompakt gebaut werden.
Da die Magnete vorzugsweise ein homogenes Magnetfeld über zwei oder mehr Schaltkammern
hinweg erzeugen müssen, werden in dieser Anordnung vorzugsweise Permanentmagnete aus
einem Magnetmaterial mit hoher Koerzitivfeldstärke verwendet.
[0015] In einer alternativen Ausführungsform des Schalters gemäß der vorliegenden Erfindung
sind mindestens zwei Schaltkammern übereinander angeordnet. Mit einer solchen Anordnung
können für entsprechende Anwendungen die Dimensionen des Schalters anderes gestaltet
werden als bei der Anordnung der Schaltkammern in einer Ebene. Die Anordnungen von
Schaltkammern übereinander kann in anderen Ausführungsformen auch mit der Anordnung
weiterer Schaltkammern in einer Ebene kombiniert werden. Beispielsweise können zwei
Schaltkammern in einer Ebene und weiter zwei in einer Ebene angeordnete Schaltkammern
oberhalb der ersten beiden Schaltkammern angeordnet werden. Somit sind jeweils zwei
Schaltkammern nebeneinander in einer Ebene und jeweils zwei Schaltkammer übereinander
angeordnet. Ein solcher Schalter wäre somit für einen vierpoligen Schaltbetrieb geeignet.
Das voranstehenden Zahlenbeispiel kann durch den Fachmann auch auf andere Anordnungen
mit 3, 4, 5 oder mehr Schaltkammern in einer Ebenen oder durch 3, 4, 5 oder mehr Schaltkammern
übereinander oder durch beliebige Kombinationen aus übereinander und nebeneinander
in einer Ebene angeordneten Schaltkammern im Rahmen der vorliegenden Erfindung erweitert
oder modifiziert werden. Durch die mögliche symmetrische Anordnung der Schaltkammern
kann ein Schalter mit beispielsweise 4 Schaltkammern sehr kompakt und daher platzsparend
realisiert werden.
[0016] In einer Ausführungsform decken sich die Bewegungsachsen der jeweiligen Kontaktstücke
bei der Anordnung der Schaltkammern übereinander. Dadurch kann der Schalter noch kompakter
gebaut werden.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform sind die Magnete seitlich außerhalb der Schaltkammern
so angeordnet sind, dass sie ein im Wesentlichen homogenes magnetisches Feld zumindest
im Bereich der ersten und zweiten Kontaktbereiche aller übereinander angeordneten
Schaltkammern erzeugen. Dadurch kann der Schalter bei gleich guten Laufverhalten der
Lichtbögen noch kompakter gebaut werden.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0018] Diese und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung sind in den Zeichnungen im Detail
dargestellt.
- Fig.1:
- (a) perspektivische Ansicht und (b) Draufsicht einer Ausführungsform eines Schalters
im AUS-Zustand gemäß der vorliegenden Erfindung mit zwei Schaltkammern angeordnet
in einer Ebene.
- Fig.2:
- Seitenansicht des Schalters 1 im AUS-Zustand ZA gemäß Fig. 1.
- Fig.3:
- eine andere Ausführungsform eines Schalters in einer (a) perspektivischen Ansicht
und in einer (b) Draufsicht.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
[0019] Fig.1(a) zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Schalters
1 im AUS-Zustand ZA gemäß der vorliegenden Erfindung mit zwei Schaltkammern 11a, 11b
für einen zweipoligen Betrieb angeordnet in einer Ebene. Jeder der Schaltkammern 11a,
11b umfasst einen Einzelunterbrecher mit einem unbeweglichen Kontakt 2 mit einem ersten
Kontaktbereich 21 und ein bewegliches elektrisch leitfähiges Kontaktstück 30 mit einem
zweiten Kontaktbereichen 31. Das bewegliche Kontaktstück 30 dient zur Herstellung
einer elektrisch leitenden Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Kontaktbereich
21, 31 im EIN-Zustand des Schalters 1 und zum Trennen des ersten und zweiten Kontaktbereichs
21, 31 im AUS-Zustand des Schalter 1. Die Kontaktstücke 30 der benachbarter Schaltkammern
11a, 11b sind hier zu einer gekoppelten Bewegung entlang der Bewegungsrichtung BA
an einer gemeinsamen Kontaktbrücke 3 angeordnet. Die Montage der Kontaktstücke erfolgt
über ein Befestigungsteil 32 als Teil der Kontaktbrücke 3, das aus einem elektrisch
isolierenden Material (z.B. Plastik) besteht, auf das die Kontaktstücke 30 zur gegenseitigen
elektrischen Isolierung montiert sind. Die Kontaktstücke 30 selber sind jeweils über
eine bewegliche Litze 34 mit den Anschlussklemmen 35 für die Kontaktstücke 30 der
Schaltkammern 11a, 11b verbunden. An das Befestigungsteil 32 sind die Kontaktstücke
31 der beiden Schaltkammern montiert, die gleichsam durch das Befestigungsteil 32
aus Plastik voneinander elektrisch isoliert sind. Hier bilden das Befestigungsteil
32 und die beiden Kontaktstücke 30 der benachbarten Schalkammern 11a, 11b eine feste
mechanische Einheit. Jede der Schaltkammern 11a, 11b besitzt zwei Löschkammern 4 mit
Löschblechen 8 zum Löschen des Lichtbogens 5, der beim Herstellen des AUS-Zustands
zwischen dem ersten und zweiten Kontaktbereich 21, 31 auftreten kann. Der Magnet 72
in dieser Ausführungsform erstreckt sich zur Erzeugung eines magnetischen Feldes zur
Ausübung einer möglichst starken magnetischen Kraft F auf die Lichtbögen 5 von den
ersten und zweiten Kontaktbereichen 21, 31 der Schaltkammern 11a, 11b seitlich über
die Löschkammern 4 bis zu deren Ende hinaus. Aus Übersichtsgründen ist der Magnet
71 nur in Fig. 1(b) gezeigt. In dieser Ausführungsform bildet der Magnet 72 den magnetischen
Nord-Pol und der Magnet 71 den magnetischen Süd-Pol für das magnetische Feld in der
Schaltkammer. Die Magnetfeldrichtung ist durch den gestrichelten Pfeil M in Fig.1b)
dargestellt. Entsprechend einer Stromrichtung I im Lichtbogen (in Fig.1(a) durch den
gestrichelten Pfeil zwischen den Kontaktbereichen 21, 31 dargestellt) vom zweiten
zum ersten Kontaktbereich bzw. umgekehrt wirken die Kräfte F auf die zwischen den
beiden ersten und zweiten Kontaktbereichen 21, 31 der beiden Schaltkammern 11a, 11b
brennenden Lichtbögen 5 und treiben diese in die jeweiligen Löschkammern 4. Außerdem
erstrecken sich Lichtbogenleitbleche 6 in zwei entgegengesetzte Richtungen von dem
ersten Kontaktbereich 21 und dem zweiten Kontaktbereich 31 zu den beiden jeweils am
Ende der Lichtbogenleitbleche 6 angeordneten Löschkammern 4. Ein entsprechendes (oberes)
Lichtbogenleitblech erstreckt sich vom Kontaktstück 31 ebenfalls zu den Löschkammern
4. Hierbei ist das obere Lichtbogenleitblech jeweils am beweglichen Kontaktstück 30
angeordnet und ragt so nahe wie möglich an die Löschkammern 4 heran. In einer alternativen
Ausführungsform könnten die oberen Lichtbogenleitbleche auch an der Löschkammer befestigt
sein und so nahe wie möglich an das Kontaktstück heranragen. So wird der Lichtbogen
5 besonders schnell durch die beständig wirkende Kraft F in die Löschkammern 4 getrieben.
Die Anordnung von jeweils zwei Löschkammern 4 pro Schaltkammer 11a, 11b bewirkt, dass
jeder Lichtbogen 5 unabhängig von der Stromrichtung im Lichtbogen 5 immer in Richtung
einer der Löschkammern 4 getrieben wird, wobei die beweglichen Kontaktstücke 30 der
Schaltkammern 11a, 11b für eine möglichst kompakte Anordnung mehrerer Schaltkammern
in einer Ebenen im Wesentlichen senkrecht zur Bewegungsrichtung T der Lichtbögen 5
angeordnet sind, siehe Fig.1(b). Analog zu den Anschlussklemmen 35 für die Kontaktstücke
30 besitzen die Schalkammern 11a, 11b entsprechende Anschlussklemmen 22 für die unbeweglichen
Kontakte 2.
[0020] Fig.2 zeigt eine Seitenansicht des Schalters 1 im AUS-Zustand ZA gemäß Fig. 1. Hier
wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit gegenüber Fig. 1 ein Teil der Komponenten
beider Schaltkammern 11a, 11b weggelassen. Die Kontaktbrücke 3 umfasst ein Befestigungsteil
32 (hier nicht explizit dargestellt), das mittels einer Feder 33 in einer Führung
der Kontaktbrücke 3 entlang der Bewegungsrichtung BA beweglich gelagert ist. Das Befestigungsteil
ist als gemeinsames Befestigungsteil für die Kontaktstücke 30 benachbarter in einer
Ebene angeordneter Schaltkammern 11a, 11b vorgesehen. Die zweite Schaltkammer 11b
ist in Fig.2 als hintere Schaltkammer gezeigt. Das Kontaktstück 30 besitzt auf seiner
dem ersten Kontaktbereich 21 zugewandten Seite einen zweiten Kontaktbereich 31. Die
ersten und zweiten Kontaktbereiche 21, 31 sind hier als quaderförmigen Komponenten
ausgeführt, die auf den unbeweglichen Kontakt 2 bzw. auf das Kontaktstück 30 aufgebracht
sind. Die Feder 33 in der Kontaktbrücke 3 drückt die ersten und zweiten Kontaktbereiche
21, 31 im EIN-Zustand mit dem nötigen Kontaktdruck zur Herstellung eines elektrischen
Kontakts zusammen. Die jeweiligen Kontaktbereiche 21, 31 können mittels entsprechender
Anschlussklemmen 22, 35 mit einer Stromkreis verbunden werden. Dazu ist das Lichtbogenleitblech
6 für den unbeweglichen Kontakt mit der Anschlussklemme 22 verbunden. Die Anschlussklemmen
35 sind über eine bewegliche Litze 34 mit dem Kontaktstück 30 verbunden. Somit kann
eine Spannung an das bewegliche Kontaktstück 30 unabhängig von der Position des Kontaktstücks
30 angelegt werden. Die bewegliche Litze 34 besteht dabei aus flexiblem Kupfer. Die
Litze 34 ist dabei am Befestigungsteil 32 der Kontaktbrücke 3 befestigt und elektrisch
leitend mit dem Kontaktstück 30 verbunden.
[0021] Fig.3 zeigt eine andere Ausführungsform des Schalters 1 im AUS-Zustand ZA in einer
(a) perspektivischen Ansicht und in einer (b) Draufsicht. Die Komponenten sind wie
in Fig.1 und 2 auch in dieser Ausführungsform enthalten. Hier sind allerdings die
beweglichen Kontaktstücke 30 nicht wie in Fig.1 entlang einer Line angeordnet, sonder
parallel zueinander versetzt angeordnet. Entsprechend erstreckt sich das Befestigungsteil
32 hier im Wesentlichen vertikal zu den Kontaktstücken 30. Die Kontaktstücke 30 sind
auch hier durch Litzen 34 mit den Anschlussklemmen 35 elektrisch leitend verbunden.
Durch die versetzte Anordnung der Kontaktstücke 30 in der gemeinsamen, eine mechanische
Einheit bildenden Kontaktbrücke 3 kann der Schalter 1 kompakter gebaut werden.
[0022] Die detaillierte Darstellung der Erfindung in diesem Abschnitt und in den Figuren
ist als Beispiel für mögliche Ausführungsformen im Rahmen der Erfindung und daher
nicht einschränkend zu verstehen. Insbesondere angegebene Größen sind auf die jeweiligen
Betriebsbedingungen des Schalters (Strom, Spannung) von Fachmann anzupassen. Daher
sind alle angegebenen Größen nur als Beispiel für bestimmte Ausführungsformen zu verstehen.
[0023] Alternative Ausführungsformen, die der Fachmann möglicherweise im Rahmen der vorliegenden
Erfindung in Betracht zieht, sind vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung ebenfalls
mit umfasst. In den Ansprüchen umfassen Ausdrücke wie "ein" auch die Mehrzahl. In
den Ansprüchen angegebene Bezugszeichen sind nicht einschränkend auszulegen.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Schalter gemäß der vorliegenden Erfindung
- 11a, 116
- Schaltkammern in einem Schalter 1
- 2
- unbeweglicher Kontakt
- 21
- erster Kontaktbereich
- 22
- Anschlussklemme für den unbeweglichen Kontakt
- 3
- Kontaktbrücke
- 30
- bewegliches Kontaktstück
- 31
- zweiter Kontaktbereich
- 32
- Befestigungsteil
- 33
- Feder der Kontaktbrücke
- 34
- Litze
- 35
- Anschlussklemme für die Kontaktbrücke
- 4
- Löschkammer
- 5
- Lichtbögen
- 6
- Lichtbogenleitblech
- 71, 72
- Magnete, bevorzugt Permanentmagnete
- BA
- Bewegungsachse des beweglichen Kontaktstücks
- I
- Stromrichtung im Lichtbogen
- M
- Magnetfeld
- T
- Bewegungsrichtung des Lichtbogens
- F
- Lorenzkraft auf den Lichtbogen
- ZA
- getrennter Schalter (AUS-Zustand)
1. Ein Schalter (1) geeignet für einen polaritätsunabhängigen mehrpoligen Gleichstrombetrieb
mit mindestens zwei Schaltkammern (11a, 11b), wobei jeder der Schaltkammern (11a,
11b) einen Einzelunterbrecher mit einem unbeweglichen Kontakt (2) mit einem ersten
Kontaktbereich (21) und ein bewegliches elektrisch leitfähiges Kontaktstück (30) mit
einem zweiten Kontaktbereich (31) zur jeweiligen Herstellung einer elektrisch leitenden
Verbindung zwischen dem ersten und zweiten Kontaktbereich (21, 31) im EIN-Zustand
des Schalters (1) und zum Trennen des ersten und zweiten Kontaktbereichs (21, 31)
im AUS-Zustand des Schalter (1) und zwei Löschkammern (4) zum Löschen des Lichtbogens
(5), der beim Herstellen des AUS-Zustands zwischen dem ersten und zweiten Kontaktbereich
(21, 31) auftreten kann, umfasst; sowie mindestens zwei Magnete (71, 72) zur Erzeugung
eines magnetischen Feldes (M) zumindest im Bereich der ersten und zweiten Kontaktbereiche
(21, 31) der Schaltkammern (11a, 11b) zur Ausübung einer magnetischen Kraft (F) auf
die Lichtbögen (5), so dass jeder Lichtbogen (5) unabhängig von der Stromrichtung
(I) im Lichtbogen (5) in Richtung einer der Löschkammern (4) getrieben wird, wobei
die beweglichen Kontaktstücke (30) der Schaltkammern (11a, 11b) im Wesentlichen parallel
zur Richtung des magnetischen Felds (M) in den Schaltkammern (11a, 11b) angeordnet
sind.
2. Der Schalter (1) gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
in mindestens einer der Schaltkammern (11a, 11b) sich Lichtbogenleitbleche (6) in
zwei entgegengesetzte Richtungen von dem ersten Kontaktbereich (21) und dem zweiten
Kontaktbereich (31) zu zwei jeweils am Ende der Lichtbogenleitbleche (6) angeordneten
Löschkammern (4) erstrecken.
3. Der Schalter (1) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kontaktstücke (30) benachbarter Schaltkammern (11a, 11b) zu einer gekoppelten
Bewegung in einer gemeinsamen Kontaktbrücke (3) angeordnet sind.
4. Der Schalter (1) gemäß Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kontaktbrücke (3) so ausgeführt ist, dass die Kontaktstücke (30) benachbarter
Schaltkammern (11a, 11b) gegeneinander elektrisch isoliert sind.
5. Der Schalter (1) gemäß Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kontaktbrücke (3) ein Befestigungsteil (32) aus elektrisch isolierendem Material
umfasst, auf das die Kontaktstücke (30) benachbarter Schaltkammern (11a, 11b) montiert
sind.
6. Der Schalter (1) gemäß Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kontaktbrücke (3) umfassend die Kontaktstücke (30) benachbarter Schaltkammern
(11a, 11b) und das Befestigungsteil (32) eine mechanische Einheit bilden.
7. Der Schalter (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Kontaktstück (30) der Schaltkammer (11a, 11b) über eine bewegliche Litze (34)
mit einer Anschlussklemme (35) verbunden ist.
8. Der Schalter (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Magnete (71, 72) zumindest entlang der Lichtbogenleitbleche (6) bis zu den
Löschkammern (4) erstrecken, bevorzugt über die Löschkammern (4) hinaus erstrecken.
9. Der Schalter (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Magnete (71, 72) als mindestens zwei plattenförmige Magnete ausgeführt sind, deren
Flächen parallel zueinander angeordnet sind.
10. Der Schalter (1) gemäß einem der voranstehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens zwei der Schaltkammern (11a, 11b) in einer Ebene angeordnet sind.
11. Der Schalter (1) gemäß Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kontaktstücke (30), die Lichtbogenleitbleche (6) und Löschkammern (4) benachbarter
Schaltkammern (11a, 11b) jeweils in einer Ebene angeordnet sind.
12. Der Schalter (1) gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Magnete (71, 72) seitlich außerhalb der Schaltkammern (11a, 11b) so angeordnet
sind, dass sie ein im Wesentlichen homogenes magnetisches Feld (M) zumindest im Bereich
der ersten und zweiten Kontaktbereiche (21, 31) aller der in einer Ebene angeordneten
Schaltkammern (11a, 11b) erzeugen.
13. Der Schalter (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die mindestens zwei Schaltkammern (11a, 11b) übereinander angeordnet sind.
14. Der Schalter (1) gemäß Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Bewegungsachsen (BA) der jeweiligen Kontaktstücke (30) decken.
15. Der Schalter (1) gemäß Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Magnete (71, 72) seitlich außerhalb der Schaltkammern (11a, 11b) so angeordnet
sind, dass sie ein im Wesentlichen homogenes magnetisches Feld (M) zumindest im Bereich
der ersten und zweiten Kontaktbereiche (21, 31) aller übereinander angeordneten Schaltkammern
(11a, 11b) erzeugen.