[0001] Die Erfindung betrifft eine Bobinenabrollvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie
zur Abgabe einer zur Bildung von Belagpapier und/oder Zigarettenpapier für die Herstellung
von stabförmigen Rauchartikeln, vorzugsweise Zigaretten, zu verwendenden Papierbahn,
mit mindestens einer Bobinenhalterung zur Halterung einer Bobine, auf der eine Papierbahn
aufgerollt ist, einer Schnittstelle zum Anschluss an eine nachgeordnete Produktionsmaschine
für die Herstellung der stabförmigen Rauchartikel und zur Übergabe der von der Bobine
abgezogenen Papierbahn an die Produktionsmaschine und einer Führungseinrichtung zur
Führung der Papierbahn von der Bobine entlang eines Transportweges zur Schnittstelle.
[0002] In der Tabak verarbeitenden Industrie wird für die Herstellung einer einen Filterabschnitt
und einen Tabakabschnitt aufweisenden Filterzigarette in einem Filteransetzer, der
Teil einer Produktionsmaschine für die Herstellung von Filterzigaretten ist, der Filterabschnitt
mit einem Ende an ein Ende des Tabakabschnittes positioniert und die so gebildete
Anordnung aus Filterabschnitt und Tabakabschnitt mit einem beide Abschnitte übergreifenden
und beleimten Belagpapierabschnitt umhüllt und miteinander verbunden. Zur Bildung
des Belagpapiers wird eine Papierbahn verwendet, die auf einer Papierbobine aufgewickelt
ist und für den Herstellungsprozess von dieser abgezogen und der Produktionsmaschine
zugeführt wird. Die Papierbahn kann im Übrigen auch als Zigarettenpapier zur Umhüllung
von Tabakstöcken verwendet werden. Zur Aufnahme und Halterung der Papierbobine dient
die eingangs erwähnte Bobinenabrollvorrichtung, die außerdem auch zum Abziehen der
Papierbahn von der Bobine verwendet wird, um die Papierbahn an die nachgeordnete Produktionsmaschine
zu übergeben.
[0003] Es besteht der Bedarf, das Rollverhalten der stabförmigen Rauchartikel im Massenstrom
während des Produktionsprozesses zu verbessern. Außerdem besteht vonseiten der Hersteller
von stabförmigen Rauchartikeln der Wunsch, den stabförmigen Rauchartikeln und insbesondere
den Filterzigaretten eine auffälligere und wertvollere Erscheinungsform zu verleihen.
[0004] Unter Berücksichtigung dieser Forderungen wird gemäß der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
eine Bobinenabrollvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie zur Abgabe einer
zur Bildung von Belagpapier und/oder Zigarettenpapier für die Herstellung von stabförmigen
Rauchartikeln, vorzugsweise Zigaretten, zu verwendenden Papierbahn, mit mindestens
einer Bobinenhalterung zur Halterung einer Bobine, auf der eine Papierbahn aufgerollt
ist, einer Schnittstelle zum Anschluss an eine nachgeordnete Produktionsmaschine für
die Herstellung der stabförmigen Rauchartikel und zur Übergabe der von der Bobine
abgezogenen Papierbahn an die Produktionsmaschine und einer Führungseinrichtung zur
Führung der Papierbahn von der Bobine entlang eines Transportweges zur Schnittstelle,
gekennzeichnet durch eine in der Führungseinrichtung vorgesehene Präge- und/oder Druckeinheit
zum Prägen und/oder Bedrucken der Papierbahn.
[0005] Mithilfe der Erfindung wird ein Präge- und/oder Druckprozess in eine Bobinenabrollvorrichtung
integriert. Die für die erfindungsgemäße Bobinenabrollvorrichtung zu verwendenden
Bobinen, die gewöhnlich von einem Papierhersteller angeliefert werden, brauchen lediglich
herkömmliches Papier zu enthalten, also Papier, das weder bedruckt noch geprägt ist.
Denn es hat sich herausgestellt, dass eine bereits bedruckte und/oder geprägte Papierbahn
auf einem Wickel bzw. einer Bobine nicht gleichmäßig oder homogen aufgewickelt werden
kann, so dass in der Regel Probleme beim Auf- und Abwickeln entstehen. Diese Probleme
werden mithilfe der erfindungsgemäßen Lösung vermieden, da ein Prägen und/oder Bedrucken
der Papierbahn erst dann stattfindet, nachdem der zu prägende bzw. zu bedruckende
Abschnitt der Papierbahn von der Bobine abgezogen worden ist. Demnach findet der Präge-
und/oder Druckvorgang nach Abzug der Papierbahn von der Bobine statt und ermöglicht
die Verwendung von herkömmlichem Papier. Dadurch, dass die hierfür zu verwendende
Präge- und/oder Druckeinheit erfindungsgemäß in der Bobinenabrollvorrichtung installiert
ist, bedarf es keiner umfangreichen Umrüstmaßnahmen oder konstruktiven Änderungen
in der Produktionsmaschine für die Herstellung der stabförmigen Rauchartikel, sondern
kann eine herkömmliche Produktionsmaschine verwendet werden.
[0006] Da somit der Präge- und/oder Druckvorgang in einer Online-Betriebsweise im Rahmen
der Produktion der stabförmigen Rauchartikel stattfindet, ist auch bei Bedarf ein
schneller Wechsel des Präge- und/oder Druckbildes möglich, so dass die erfindungsgemäße
Lösung eine hohe Flexibilität während des Produktionsprozesses bietet. Dies ist bei
der Anlieferung von fertig geprägtem und/oder bedrucktem Papier dagegen nicht der
Fall, da für einen Wechsel des Präge-und/oder Druckbildes stets ein Austausch der
Bobine erforderlich sein würde, wodurch jedoch die Produktion unterbrochen werden
müsste.
[0007] Die Online-Betriebsweise gestattet außerdem eine einfache Synchronisation von Druck-
und/oder Prägemarkierungen mit dem weiteren Produktionsprozess in der nachgeschalteten
Produktionsmaschine.
[0008] Demnach lässt sich mithilfe der erfindungsgemäßen Lösung in einer Online-Betriebsweise
die Oberfläche einer von der Bobine zur Verfügung gestellten und insoweit unbearbeiteten
Papierbahn mit hoher Produktionsleistung, hoher Flexibilität und anspruchsvoller Qualität
prägen und/oder bedrucken.
[0009] Zwar ist die Verwendung einer Prägeeinrichtung zum Prägen einer Papierbahn im Zusammenhang
mit der Herstellung von stabförmigen Rauchartikeln bereits aus der
WO 2009/141217 A1 grundsätzlich bekannt, um daraus eine Filterzigarette mit einem geprägten Belagpapier
herzustellen; jedoch offenbart dieser Stand der Technik die Anordnung dieser Prägeeinrichtung
innerhalb einer Produktionsmaschine für die Herstellung der stabförmigen Rauchartikel.
Demgegenüber gibt dieser Stand der Technik keine Anregung, eine Präge- und/oder Druckeinheit
in eine separate Bobinen-Abrollvorrichtung zu integrieren, welche der erwähnten Produktionsmaschine
vorgeschaltet wird.
[0010] Die erfindungsgemäß in der Führungseinrichtung der Bobinenabrollvorrichtung vorgesehene
Präge- und/oder Druckeinheit kann in Abhängigkeit vom jeweiligen Einsatzzweck so ausgestaltet
sein, dass sie nur prägen oder nur drucken kann, oder sie kann so ausgestaltet sein,
dass sie je nach Bedarf nur prägen oder nur drucken oder einen kombinierten Präge-
und Druckvorgang ausführen kann.
[0011] Für den Prägevorgang wird ein Prägewerkzeug mit einem gewöhnlich durch Vorsprünge
und Vertiefungen gebildeten Prägemuster verwendet. Um mit einem einzigen Prägewerkzeug
unterschiedliche Prägemuster erzielen zu können, kann das Prägewerkzeug in seinem
Eingriffsbereich mit einer Vielzahl voneinander beabstandet angeordneter Prägemuster
versehen sein. Zum Prägen kann dann beispielsweise das gewünschte Prägemuster durch
ungleichmäßiges Beschleunigen und/oder Verzögern des das gewünschte Prägemuster aufweisenden
Teil-Eingriffsbereiches mit der Papierbahn in Eingriff gebracht werden, während die
Papierbahn an dem die nicht gewünschten Prägemuster enthaltenden übrigen Eingriffsbereich
eingriffsfrei vorbeigeführt wird, und zwar beispielsweise indem ein Gegendruckwerkzeug
mit einer entsprechend korrespondierenden Oberflächengestaltung verwendet oder das
Prägewerkzeug mit dem die nicht gewünschten Prägemuster enthaltenden Abschnitt seines
Eingriffsbereiches temporär in Abstand von der Papierbahn gebracht wird. Zum Prägen
kann alternativ oder zusätzlich auch Ultraschall verwendet werden. Ferner ist beispielsweise
auch der alternative oder zusätzliche Einsatz einer Lasereinrichtung möglich, insbesondere
wenn mit dem Prägevorgang eine Perforation in der Papierbahn erzeugt werden soll.
[0012] Für den Druckvorgang kann beispielsweise eine Tiefdruckvorrichtung verwendet werden.
Als Druckwerkzeuge können bevorzugt Druckwalzen eingesetzt werden. Der Druckvorgang
kann beispielsweise auch zur Applikation von Brandhemmern genutzt werden.
[0013] Bevorzugte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0014] Vorzugsweise ist die Präge- und/oder Druckeinheit zum loch- oder perforationsfreien
Prägen und/oder Drucken der Papierbahn ausgebildet, um die mit Hilfe der Präge- und/oder
Druckeinheit geprägte und/oder gedruckte Papierbahn loch-oder perforationsfrei der
nachgeordneten Produktionsmaschine zuzuführen. Somit wird mit dieser Ausführung eine
Möglichkeit geschaffen, eine Papierbahn loch- und perforationsfrei zu prägen und dadurch
ein vom Kunden gewünschtes Präge- und/oder Druckmuster auf die Papierbahn aufzubringen.
Die so verarbeitete Papierbahn wird insbesondere als Belagpapier oder Umhüllungspapier
für die Herstellung einer Zigarette verwendet, wobei durch das Präge- und/oder Druckmuster
der Zigarette eine höherwertige, ästhetische Erscheinung verliehen wird, ohne deren
Ventilationsgrad oder den Zugwiderstand zu beeinflussen. Denn dadurch, dass die Präge-
und/oder Druckeinheit zum loch- oder perforationsfreien Prägen und/oder Drucken ausgebildet
ist, bleiben durch den Präge- bzw. Druckvorgang der Ventilationsgrad und der Zugwiderstand
des herzustellenden stabförmigen Rauchartikels unbeeinflusst. Demnach wird bei der
erfindungsgemäßen Lösung mit dem Präge- und/oder Druckvorgang kein Lochen oder keine
Perforation der jeweiligen Papierbahn vorgenommen und werden die mit dem Präge- und/oder
Druckvorgang in der Papierbahn erzeugten Erhebungen auch nicht zu Löchern oder Perforationen
geöffnet, und zwar weder im Rahmen des Präge- und/oder Druckvorganges, noch in einem
nachfolgenden Verfahrensschritt, und sind deshalb hierfür auch nicht vorgesehen.
[0015] Unabhängig davon kann bei Bedarf eine vorperforierte Papierbahn verwendet werden
oder zusätzlich eine, beispielsweise mit einem Laser arbeitende, Perforationseinrichtung
zum Perforieren der Papierbahn vor oder nach der Präge-und/oder Druckeinheit vorgesehen
sein.
[0016] In der Regel weist die Bobinenabrollvorrichtung eine Verbindungseinheit zur Verbindung
des ablaufenden Endes einer Papierbahn von einer leeren Bobine mit dem vorlaufenden
Ende einer Papierbahn von einer neuen Bobine auf. Sofern die Verbindung durch einen
Spleißvorgang stattfindet, wird die Verbindungseinheit auch als Spleißstation bezeichnet.
Für einen schnellen und reibungslosen Wechsel ist in einem solchen Fall zweckmäßigerweise
zusätzlich zu einer ersten Bobinenhalterung zur Halterung einer ersten Bobine, auf
der die eine Papierbahn aufgerollt ist, mindestens eine zweite Bobinenhalterung zur
Halterung einer zweiten Bobine vorgesehen, auf der eine andere Papierbahn aufgerollt
ist. Durch die Anordnung der Präge- und/oder Druckeinheit stromabwärts von der Verbindungseinheit
ist ein Umbau der Verbindungseinheit nicht erforderlich, so dass ein Nachrüsten auf
einfache Weise möglich ist.
[0017] Im Falle der Verwendung der zuvor angesprochenen Verbindungseinheit liegt gemäß einem
ersten alternativen Ausführungsbeispiel der Erfindung die Präge-und/oder Druckeinheit
stromabwärts von der Verbindungseinheit. Durch die Integration in die Verbindungseinheit
können der Transportweg und die Führungseinrichtung außerhalb der Verbindungseinheit
im Wesentlichen vollständig umbaufrei beibehalten werden, so dass ein Nachrüsten auf
einfache Weise möglich ist.
[0018] Gemäß einem zweiten alternativen Ausführungsbeispiel ist im Falle der Verwendung
der zuvor erwähnten Verbindungseinheit die Präge- und/oder Druckeinheit in die Verbindungseinheit
integriert. Dieses Konzept führt in vorteilhafter Weise zu einer besonders kompakten
Bauform.
[0019] Für den Fall, dass die Verbindungseinheit eine Führungsrolle zur Führung der Papierbahn
enthält, ist bei einer ersten alternativen Weiterbildung des zweiten Ausführungsbeispiels
die Führungsrolle gleichzeitig als Präge- und/oder Druckrolle und somit als ein einen
Teil der Präge- und/oder Druckeinheit bildendes Präge- und/oder Druckelement ausgebildet.
Somit wird die Führungsrolle bei dieser Weiterbildung durch die Präge- und/oder Druckrolle
ersetzt, welche zusätzlich zur Präge- und/oder Druckfunktion auch noch die Funktion
einer Führungsrolle zur Führung der Papierbahn durch die Verbindungseinheit übernimmt.
Da außerdem die Präge- und/oder Druckrolle gewöhnlich noch die Papierbahn in Bewegungsrichtung
antreibt und somit einen Vorschub erzeugt, um den Präge-und/oder Druckvorgang mit
der gebotenen Präzision durchzuführen, übernimmt die Präge- und/oder Druckrolle ferner
noch die Funktion einer die Vorschubgeschwindigkeit der Papierbahn beeinflussenden
Zugrolle. Dadurch lässt sich die Anzahl der benötigten Bauteile entsprechend reduzieren
und somit in besonders geschickter Weise die Bauform der gesamten Bobinenabrollvorrichtung
gering halten.
[0020] Für den Fall, dass die Verbindungseinheit eine Führungsrolle zur Führung der Papierbahn
enthält, weist bei einer zweiten alternativen Weiterbildung des zweiten Ausführungsbeispiels
die Präge- und/oder Druckeinheit mindestens ein Präge- und/oder Druckelement und eine
benachbart hierzu angeordnete Gegenrolle zur Führung der Papierbahn an dem mindestens
einen Präge- und/oder Druckelement vorbei auf und ist als Gegenrolle die Führungsrolle
vorgesehen. Vorzugsweise sollte das mindestens eine Präge- und/oder Druckelement eine
Präge- und/oder Druckrolle sein, die so angeordnet ist, dass sie die Papierbahn gegen
die als Gegenrolle vorgesehene Führungsrolle drückt. Bei dieser Weiterbildung wird
die Führungsrolle durch die Gegenrolle ersetzt, die somit nicht nur als Stützrolle
für den Präge- und/oder Druckvorgang verwendet wird, sondern gleichzeitig auch die
Funktion einer Führungsrolle zur Führung der Papierbahn übernimmt. Dadurch lässt sich
auch bei dieser Weiterbildung in besonders geschickter Weise die Anzahl der Bauteile
reduzieren und somit die gesamte Bauform der Bobinenabrollvorrichtung gering halten.
[0021] Beim zuvor erwähnten ersten Ausführungsbeispiel, wonach die Präge- und/oder Druckeinheit
stromabwärts von der Verbindungseinheit liegt, kann bevorzugt, in Bewegungsrichtung
der Papierbahn von der Bobine zur Schnittstelle betrachtet, stromaufwärts vor der
Präge- und/oder Druckeinheit ein Geschwindigkeits-und/oder Zugspannungsausgleichsmittel
zum Ausgleich von Geschwindigkeits-und/oder Zugspannungsunterschieden in der Papierbahn
vorgesehen sein. Dadurch werden die Einflüsse einer eventuell stromaufwärts vorgesehenen
Verbindungseinheit bzw. Spleißstation und der Präge- und/oder Druckeinheit auf die
Zugkraft entkoppelt und wird die Bahnspannung in der Papierbahn im Wesentlichen konstant
gehalten.
[0022] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist, in Bewegungsrichtung
der Papierbahn von der Bobine zur Schnittstelle betrachtet, stromabwärts nach der
Präge- und/oder Druckeinheit ein Geschwindigkeits- und/oder Zugspannungsausgleichsmittel
zum Ausgleich von Geschwindigkeits- und/oder Zugspannungsunterschieden in der Papierbahn
vorgesehen. Auch mit dieser Maßnahme sollen eventuelle Geschwindigkeits- und somit
Zugspannungsunterschiede in der Papierbahn ausgeglichen werden, und zwar stromabwärts
nach der Präge- und/oder Druckeinheit. Insbesondere werden die Einflüsse der Präge-und/oder
Druckeinheit und der nachgeordneten Produktionsmaschine auf die Zugkraft entkoppelt
und wird die Bahnspannung im Wesentlichen konstant gehalten. Außerdem ist es mit dieser
Maßnahme ferner möglich, die Position der eingeprägten bzw. gedruckten Muster auf
der Oberfläche der Papierbahn für den Folgeprozess in der nachgeordneten Produktionsmaschine
entsprechend zu regeln.
[0023] Die zuvor erwähnten Geschwindigkeits- und/oder Zugspannungsausgleichsmittel können
bevorzugt eine bewegbar gelagerte Umlenkrolle zum Umlenken der Papierbahn aufweisen,
wobei die Umlenkrolle zur Erzeugung einer gewünschten Zugspannung in der Papierbahn
mit einer Auslenkkraft beaufschlagbar ist. Vorzugsweise wird ein entsprechend beaufschlagbarer,
insbesondere federnd vorgespannter, Schwenkarm verwendet, an dessen freiem Ende die
Umlenkrolle angeordnet ist.
[0024] Vorzugsweise lässt sich die Präge- und/oder Druckeinheit wahlweise aktivieren oder
deaktivieren. Mit einer solchen Maßnahme ist es möglich, stabförmige Rauchartikel,
insbesondere Zigaretten, je nach Bedarf wahlweise mit einem geprägten und/oder gedruckten
oder mit einem präge- bzw. druckfreien Belag-oder Zigarettenpapier herzustellen, ohne
dass es umfangreicher Umrüstungsmaßnahmen bedarf.
[0025] Eine Weiterbildung dieser Ausführung zeichnet sich dadurch aus, dass das Präge- und/oder
Druckelement wahlweise in eine Arbeitsstellung zum Prägen und/oder Bedrucken der Papierbahn,
in der somit die Präge- und/oder Druckeinheit aktiviert ist, oder in eine die Papierbahn
präge- bzw. druckfrei passieren lassende Ruhestellung, in der somit die Präge- und/oder
Druckeinheit deaktiviert ist, verbringbar ist. Das Verstellen zwischen der Arbeitsstellung
und der Ruhestellung wird vorzugsweise durch einen Rotationsmechanismus und/oder einen
Translationsmechanismus realisiert, der auf das Präge- und/oder Druckelement wirkt.
[0026] Ferner kann bevorzugt an die Präge- und/oder Druckeinheit eine Absaugeinrichtung
angeschlossen sein, um die Papierbahn vor dem Präge- und/oder Druckvorgang von eventuell
vorhandenen Schmutzpartikeln zu beseitigen.
[0027] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführung weist die Präge- und/oder Druckeinheit
ein Gehäuse auf, durch das die Papierbahn geführt wird und das an eine Druckluftquelle
angeschlossen ist. Das Gehäuse bildet eine Abschirmung des Raumes, in dem der Präge-
und/oder Druckvorgang stattfindet, gegenüber der Umgebung und insbesondere den übrigen
Komponenten der Vorrichtung und auch gegenüber der nachgeordneten Produktionsmaschine
und wird durch die Druckluftquelle unter leichtem Überdruck gehalten, wodurch ein
Eindringen von Tabakkrümeln, Schmutzteilchen und sonstigen Partikeln und somit eine
negative Beeinflussung des Präge- und/oder Druckbildes durch derartige Partikel verhindert
wird.
[0028] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch in Seitenansicht eine Bobinenabrollvorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 2
- schematisch in Seitenansicht eine ausschnittsweise vergrößerte Darstellung der in
der Bobinenabrollvorrichtung verwendeten Prägeund/oder Druckeinheit gemäß einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung; und
- Fig. 3
- schematisch in Seitenansicht eine Bobinenabrollvorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
[0029] In Fig. 1 ist eine Bobinenabrollvorrichtung 2 gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel
gezeigt. Die Bobinenabrollvorrichtung 2 weist eine Bobinenhalterung 4 auf, die im
dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer drehbar gelagerten Scheibe besteht und
in verschiedene Drehstellungen verstellbar und in diesen fixierbar ist. Die Bobinenhalterung
4 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem ersten Lagerzapfen 6 versehen,
der rechtwinklig zur scheibenförmigen Bobinenhalterung 4 angeordnet und zur drehbaren
Lagerung einer ersten Bobine 8 vorgesehen ist. In ähnlicher Weise ist im dargestellten
Ausführungsbeispiel ein zweiter Lagerzapfen 10 rechtwinklig an der scheibenförmigen
Bobinenhalterung 4 angeordnet und dient zur drehbaren Lagerung einer zweiten Bobine
12. Die nicht dargestellten Mittel- bzw. Drehachsen der Lagerzapfen 6, 10 verlaufen
parallel zueinander und parallel zur ebenfalls nicht dargestellten Drehachse der Bobinenhalterung
4. Auf der ersten Bobine 8 ist eine erste Papierbahn 14 und auf der zweiten Bobine
12 eine zweite Papierbahn 15 aufgewickelt.
[0030] Wie Fig. 1 ferner erkennen lässt, wird die erste Papierbahn 14 nach Abziehen von
der ersten Bobine 8 an einer an der Bobinenhalterung 4 drehbar gelagerten Führungsrolle
16 zu einer Doppelrollenanordnung 20 umgelenkt. Die zweite Papierbahn 15 läuft im
dargestellten Ausführungsbeispiel nach Abziehen von der zweiten Bobine 12 direkt zur
Doppelrollenanordnung 20. Sowohl die erste Papierbahn 14 als auch die zweite Papierbahn
15 laufen gemeinsam durch die Doppelrollenanordnung 20 zu einer Verbindungseinheit
22. Die Verbindungseinheit 22 ist dazu vorgesehen, das nachlaufende Ende einer Papierbahn
von einer leeren Bobine mit dem vorlaufenden Ende einer Papierbahn von einer neuen
Bobine zu verbinden. In der Regel findet die Verbindung durch Kleben oder Spleißen
statt, so dass die Verbindungseinheit 22 auch als Spleißstation bezeichnet werden
kann. Wie Fig. 1 ferner erkennen lässt, weist die Verbindungseinheit 22 eine Führungsrolle
24 auf, um zumindest die aktive Papierbahn durch die Verbindungseinheit 22 hindurch
zu einer stromabwärts gelegenen weiteren Anordnung von Führungsrollen 16 zu führen.
Die Führungsrolle 24 in der Verbindungseinheit 22 wird in der Regel angetrieben, um
die aktive Papierbahn aus der Verbindungseinheit 22 heraus zu fördern.
[0031] In der in Fig. 1 gezeigten Situation ist die erste Papierbahn 14 etwa zur Hälfte
von der ersten Bobine 8 abgezogen worden. Die erste Bobine 8 ist somit etwa zur Hälfte
geleert worden und wird über die in Fig. 1 gezeigte Momentaufnahme hinaus noch weiter
benutzt, indem die erste Papierbahn 14 weiter von der ersten Bobine 8 abgezogen wird,
bis die erste Bobine 8 geleert worden ist. Somit handelt es sich in der in Fig. 1
gezeigten Situation bei der ersten Papierbahn 14 um die aktive Papierbahn, die in
nachfolgend noch näher zu beschreibender Weise durch die Vorrichtung 2 bis zu deren
Auslass geführt wird. Deshalb wird nachfolgend die erste Papierbahn nur noch als "Papierbahn
14" bezeichnet. Demgegenüber handelt es sich bei der zweiten Bobine 12 um eine volle
und noch unbenutzte Bobine, deren zweite Papierbahn 15 somit in der in Fig. 1 gezeigten
Situation nach Führung durch die Doppelrollenanordnung 20 in der Verbindungseinheit
22 endet und somit unbenutzt und nicht aktiv ist. Demnach findet in dieser Situation
auch keine Abzugbewegung der zweiten Papierbahn 15 von der zweiten Bobine 12 statt,
sondern stehen die zweite Bobine 12 und die zweite Papierbahn 15 entsprechend still,
wobei dieser Zustand natürlich nur so lange andauert, bis die erste Papierbahn 14
vollständig von der ersten Bobine 8 abgezogen worden ist. Dann nämlich wird in der
Verbindungseinheit 22 das nachlaufende Ende der ersten Papierbahn 14 mit dem vorlaufenden
Ende bzw. dem Anfang der zweiten Papierbahn 15 verbunden, so dass anschließend die
zweite Papierbahn 15 die aktive Papierbahn bildet. Währenddessen wird am ersten Lagerzapfen
6 die dann leere Bobine gegen eine neue volle Bobine ausgetauscht.
[0032] Nach Verlassen der Verbindungseinheit 22 und Austritt aus der stromabwärts gelegenen
Führungsrollenanordnung 16 passiert die Papierbahn 14 im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 eine erste Zugspannungsausgleichseinrichtung 26, die eine stationär gelagerte
erste Umlenkrolle 27, eine zweite Umlenkrolle 28, die am freien Ende eines um eine
Schwenkachse 29 schwenkbar gelagerten Schwenkarmes 30 sitzt, und eine stromabwärts
gelegene und stationär angeordnete zweite Umlenkrolle 31 aufweist. Durch die Umlenkrollen
27, 28 und 31 wird die Papierbahn 14 in Form einer Schlaufe geführt, wie Fig. 1 erkennen
lässt. Diese Schlaufe lässt sich durch entsprechendes Verschwenken des Schwenkarmes
30 verlängern oder verkürzen, wodurch in bekannter Weise Geschwindigkeits- und somit
Zugspannungsunterschiede in der Papierbahn 14 ausgeglichen werden. In der Regel ist
der Schwenkarm 30 federnd vorgespannt. Mithilfe dieser Zugspannungsausgleichseinrichtung
26 werden die Einflüsse der Verbindungseinheit 22 und einer nachfolgend noch näher
zu beschreibenden Präge- und/oder Druckeinheit 32 auf die auf die Papierbahn 14 wirkende
Zugkraft entkoppelt und wird somit die Bahnspannung innerhalb der Papierbahn 14 im
Wesentlichen konstant gehalten.
[0033] Anschließend passiert die Papierbahn 14 die bereits zuvor kurz erwähnte Präge-und/oder
Druckeinheit 32. Diese Präge- und/oder Druckeinheit 32 dient im dargestellten Ausführungsbeispiel
dazu, die bis dahin insoweit unbearbeitete Papierbahn 14 loch- oder perforationsfrei
zu prägen und/oder zu bedrucken, um ein vom Kunden gewünschtes Präge- und/oder Druckmuster
auf die Papierbahn 12 aufzubringen. Die so verarbeitete Papierbahn wird insbesondere
als Belagpapier oder Umhüllungspapier für die Herstellung einer Zigarette verwendet,
wobei durch das Präge- und/oder Druckmuster der Zigarette einer höherwertige, ästhetische
Erscheinung verliehen wird, ohne deren Ventilationsgrad oder Zugwiderstand zu beeinflussen.
Demnach wird mit der Präge- und/oder Druckstation 20 die Papierbahn 12 nicht gelocht
oder perforiert und werden die mit den Präge-und/oder Druckvorgang in der Papierbahn
12 erzeugten (in den Figuren nicht dargestellten) Erhebungen auch nicht zu Löchern
oder Perforationen geöffnet, und zwar weder im Rahmen des Präge- und/oder Druckvorganges
durch die Präge- und/oder Druckstation 20, noch in einem nachfolgenden Verfahrensschritt
bzw. in einer nachgeschalteten Verarbeitungsstation.
[0034] Unabhängig davon kann bei Bedarf eine vorperforierte Papierbahn verwendet werden
oder zusätzlich eine, beispielsweise mit einem Laser arbeitende, Perforationseinrichtung
zum Perforieren der Papierbahn vor oder nach der Präge-und/oder Druckeinheit vorgesehen
sein.
[0035] Beispielhaft sind in Fig. 1 schematisch und in Fig. 2 in einer vergrößerten ausschnittsweisen
Abbildung zwei Rollen 34a, 34b gezeigt, die in der Präge-und/oder Druckeinheit 32
enthalten sein können. Von den beiden beispielhaft gezeigten Rollen 34a, 34b, die
die Papierbahn 14 zwischen sich führen und somit beidseitig an dieser für den Präge-
und/oder Druckvorgang unter einem gewissen Anpressdruck anliegen, ist die eine Rolle
als Präge- und/oder Druckrolle und die andere Rolle als Stütz- bzw. Gegenrolle vorgesehen.
Die als Präge- und/oder Druckrolle dienende Rolle ist für den Prägevorgang mit einem
gewöhnlich durch Vorsprünge oder Vertiefungen gebildeten Prägemuster versehen, was
in den Figuren jedoch im Einzelnen nicht gezeigt ist. Außerdem wird die als Präge-und/oder
Druckrolle vorgesehene Rolle in der Regel angetrieben und beaufschlagt somit die Papierbahn
14 mit einem Vorschub, um den Präge- und/oder Druckvorgang mit der gebotenen Präzision
durchzuführen.
[0036] Alternativ ist es aber auch denkbar, beide Rollen 34a, 34b als Präge- und/oder Druckrollen
auszubilden.
[0037] Unabhängig davon, ob nun eine oder beide Rollen 34a, 34b als Präge- und/oder Druckrolle
ausgebildet ist bzw. sind, können auch beide Rollen 34a, 34b durch in den Zeichnungen
nicht dargestellte entsprechende zugeordnete Antriebe oder durch einen gemeinsamen
Antrieb gleichzeitig bzw. gemeinsam angetrieben werden.
[0038] Wie Fig. 2 ferner erkennen lässt, ist die Rolle 34b wahlweise in eine Arbeitsstellung
A oder eine Ruhestellung R verbringbar. In der Arbeitsstellung A befindet sich die
Rolle 34b in Eingriff mit der Papierbahn 14, wodurch der Präge- und/oder Druckvorgang
ausgelöst wird und somit die Präge- und/oder Druckeinheit 32 aktiviert ist. In der
Ruhestellung R dagegen befindet sich die Rolle 34b in einem Abstand von der Papierbahn
14; unabhängig davon, ob es sich bei der Rolle 34b um die Präge- und/oder Druckrolle
oder die Stütz- bzw. Gegenrolle handelt, findet in der Ruhestellung R durch den fehlenden
Eingriff der Rolle 34b mit der einen Seite der Papierbahn 14 auch ein Eingriff der
Rolle 34a mit der anderen Seite der Papierbahn 14 nicht statt, wodurch ein Präge-
und/oder Druckvorgang nicht möglich und die Präge- und/oder Druckeinheit 32 deaktiviert
ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sitzt die Rolle 34b am freien
Ende eines Schwenkhebels 35, der in Fig. 2 nur durch einen Strich schematisch angedeutet
ist. Der Schwenkhebel 35 ist um ein stationär angeordnetes Schwenklager 35a schwenkbar
gelagert und mithilfe eines nicht gezeigten Antriebes wahlweise in die Arbeitsstellung
A oder die Ruhestellung R verschwenkbar.
[0039] Anstelle der in den Figuren 1 und 2 schematisch gezeigten Rollen 34a, 34b können
für den Prägevorgang grundsätzlich auch andere Arten von Prägewerkzeugen mit einem
gewöhnlich durch Vorsprünge und Vertiefungen gebildeten Prägemuster verwendet werden.
Um beispielsweise mit einem einzigen Prägewerkzeug bzw. einer einzigen Prägerolle
unterschiedliche Prägemuster erzielen zu können, kann das Prägewerkzeug in seinem
Eingriffsbereich mit einer Vielzahl voneinander beabstandet angeordneter Prägemuster
versehen sein. Zum Prägen kann dann beispielsweise das gewünschte Prägemuster durch
ungleichmäßiges Beschleunigen und/oder Verzögern des das gewünschte Prägemuster aufweisenden
Teil-Eingriffsbereiches mit der Papierbahn 14 in Eingriff gebracht werden, während
die Papierbahn an dem die nicht gewünschten Prägemuster enthaltenden übrigen Eingriffsbereich
eingriffsfrei vorbeigeführt wird, indem beispielsweise bei der in Fig. 2 gezeigten
Ausführung die Rolle 34b zumindest temporär in ihre Ruhestellung R verbracht wird.
Zum Prägen kann alternativ oder zusätzlich auch Ultraschall verwendet werden. Ferner
ist beispielsweise auch der alternative oder zusätzliche Einsatz einer Lasereinrichtung
möglich, insbesondere wenn mit dem Prägevorgang eine Perforation in der Papierbahn
14 erzeugt werden soll.
[0040] Für den Druckvorgang kann beispielsweise eine Tiefdruckvorrichtung verwendet werden,
die Teil der Präge- und/oder Druckeinheit ist. Der Druckvorgang kann beispielsweise
auch zur Applikation von Brandhemmern genutzt werden.
[0041] Die Präge- und/oder Druckeinheit 32 kann in Abhängigkeit von dem jeweils benötigten
Einsatzzweck so ausgestaltet sein, dass sie nur prägen oder nur drucken kann, oder
sie kann so ausgestaltet sein, dass sie je nach Bedarf nur prägen oder nur drucken
oder einen kombinierten Präge- und Druckvorgang ausführen kann.
[0042] Schließlich sollte die Präge- und/oder Druckeinheit so ausgeführt sein, dass sie
bei Bedarf ein ungehindertes Einlegen oder Entnehmen der Papierbahn 14 ermöglicht,
indem beispielsweise ein Schnellverschluss sowie eine fliegende Lagerung zumindest
eines Teils der Komponenten der Präge- und/oder Druckeinheit 32 wie z.B. einer der
in den Figuren 1 und 2 schematisch gezeigten Rollen 34a, 34b oder beider Rollen 34a,
34b, vorgesehen ist.
[0043] Eine in den Figuren nicht dargestellte Absaugeinrichtung kann stromaufwärts vor der
Präge- und/oder Druckeinheit 32 oder in deren Einlassbereich angeordnet sein, um die
Papierbahn 14 vor dem Präge- und/oder Druckvorgang von eventuell vorhandenen Schmutzpartikeln
zu beseitigen. Außerdem kann die Präge-und/oder Druckeinheit 32 ein in den Figuren
ebenfalls nicht dargestelltes Gehäuse enthalten, durch das die Papierbahn 14 geführt
wird und das an eine ebenfalls in den Figuren nicht dargestellte Druckluftquelle angeschlossen
ist. Das Gehäuse bildet eine Abschirmung des Raumes, in dem der Präge- und/oder Druckvorgang
stattfindet, gegenüber der Umgebung und insbesondere gegenüber den übrigen Komponenten
der Vorrichtung 2 und auch gegenüber der in den Figuren nicht dargestellten nachgeordneten
Produktionsmaschine und wird durch die Druckluftquelle unter leichtem Überdruck gehalten,
wodurch ein Eindringen von Tabakkrümeln, Schmutzteilchen und sonstigen Partikeln und
somit eine negative Beeinflussung des Präge- und/oder Druckbildes durch derartige
Partikel verhindert wird.
[0044] Stromabwärts nach der Präge- und/oder Druckeinheit 32 wird die Papierbahn 14 um eine
weitere Führungsrolle 16 umgelenkt und passiert dann eine zweite Zugspannungsausgleichseinrichtung
36, die im dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen den gleichen Aufbau wie
die erste Zugspannungsausgleichseinrichtung 26 besitzt. So weist die zweite Zugspannungsausgleichseinrichtung
36 eine stationär gelagerte erste Umlenkrolle 37, eine zweite Umlenkrolle 38, die
am freien Ende eines um eine Schwenkachse 39 schwenkbar gelagerten Schwenkarmes 40
sitzt, und eine stromabwärts gelegene und stationär angeordnete zweite Umlenkrolle
41 auf. Durch die Umlenkrollen 37, 38 und 41 wird die Papierbahn 14 in Form einer
Schlaufe geführt, wie Fig. 1 ebenfalls erkennen lässt. Diese Schlaufe lässt sich durch
entsprechendes Verschwenken des Schwenkarmes 40 verlängern oder verkürzen, wodurch
in bekannter Weise Geschwindigkeits- und somit Zugspannungsunterschiede in der Papierbahn
14 ausgeglichen werden. In der Regel ist auch der Schwenkarm 40 federnd vorgespannt.
Mit Hilfe dieser zweiten Zugspannungsausgleichseinrichtung 36 werden die Einflüsse
der Präge- und/oder Druckeinheit 32 und einer im weiterführenden Bahnverlauf nachgeordneten
und in den Figuren nicht dargestellten Produktionsmaschine auf die Zugkraft entkoppelt
und wird somit die Bahnspannung in der Papierbahn 14 im Wesentlichen konstant gehalten.
Mit dieser Einrichtung 36 lassen sich außerdem auch die Lage der auf die Oberfläche
der Papierbahn 14 geprägten oder gedruckten Muster für den Folgeprozess in der Produktionsmaschine
regeln.
[0045] Nach Verlassen der zweiten Zugspannungsausgleichseinrichtung 36 passiert die Papierbahn
14 eine weitere Führungsrolle 16, die im dargestellten Ausführungsbeispiel die Papierbahn
14 wahlweise zu einem in einer oberen Position angeordneten Auslass 42 umlenkt oder
zu einem alternativen Auslass 42a in einer unteren Position führt, wie in Fig. 1 durch
eine mit dem Bezugszeichen "14a" gekennzeichnete und gestrichelt gezeichnete Linie
angedeutet ist. Bevor die Papierbahn 14 durch den oberen Auslass 42 austritt, wird
sie im dargestellten
[0046] Ausführungsbeispiel um eine weitere Führungsrolle 16 in etwa horizontale Richtung
umgelenkt. Bei dem Auslass 42 bzw. 42a handelt es sich um eine Schnittstelle zum Anschluss
an eine in den Figuren nicht dargestellte nachgeordnete Produktionsmaschine, in der
die Papierbahn 42 weiterverarbeitet wird.Vorzugsweise ist der obere Auslass 42 als
Schnittstelle zum Anschluss an einen (nicht dargestellten) Filter und der untere Auslass
42a als Schnittstelle zum Anschluss an eine (ebenfalls nicht dargestellte) Strangeinheit
vorgesehen. Bei Anschluss des oberen Auslasses 42 an einen Filter, in der ein Filterabschnitt
mit einem Ende an ein Ende eines Tabakabschnittes positioniert und die so gebildete
Anordnung aus Filterabschnitt und Tabakabschnitt mit einem beide Abschnitte übergreifenden
und beleimten Belagpapierabschnitt umhüllt und miteinander verbunden wird, wird die
Papierbahn dazu verwendet, entsprechende Belagpapierabschnitte zur Verfügung zu stellen,
die aus der Papierbahn geschnitten werden. Bei Anschluss des unteren Auslasses 42a
an eine Strangeinheit wird die Papierbahn dort beispielsweise beleimt und in diskrete
Abschnitte zur Bildung von Filter- oder Zigarettenpapier geschnitten, mit welchem
dann ein Filtertowstrang bzw. Tabakstrang umhüllt wird.
[0047] Die Rollen 16, 20, 27, 28, 31, 37, 38 und 41 definieren demnach eine in den Figuren
nicht näher gekennzeichnete Transportbahn und Führungseinrichtung für die Bewegung
und Führung der Papierbahn von der zugehörigen Bobine 8 bzw. 12 zum Auslass 42 bzw.
42a.
[0048] Stromaufwärts vor der Präge- und/oder Druckeinheit 32 kann bei Bedarf eine verschwenkbar
gelagerte und somit zuschaltbare (in den Figuren nicht dargestellte) Brechereinheit
vorgesehen sein, an deren (ebenfalls in den Figuren nicht gezeigten) Brecherklinge
die Papierbahn 14 scharf umgelenkt wird, um eine Vorkrümmung in der Papierbahn und
somit auch in dem daraus zu bildenden Belagpapier zu erzeugen. Eine Brechung des Papiers
ist insbesondere für den Anklebeprozess in einem Filteransetzer von Bedeutung. Somit
wird die erwähnte Brechereinheit vorzugsweise dann vorgesehen oder zugeschaltet, wenn
am Ausgang der beschriebenen Vorrichtung 2 ein Filteransetzer angeschlossen ist, wozu
im dargestellten Ausführungsbeispiel der Auslass 42 vorgesehen ist. Bei
[0049] Anschluss an eine Strangeinheit, wozu im beschriebenen Ausführungsbeispiel der Auslass
42a als Schnittstelle dient, ist eine Brechung des Papiers nicht erforderlich, so
dass für einen solchen Betriebszustand die erwähnte Brechereinheit entweder abgeschaltet
oder vollständig weggelassen wird.
[0050] Während in dem in Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel die Präge-und/oder
Druckeinheit 42 stromabwärts von der Verbindungseinheit 22 liegt, ist bei dem in Fig.
3 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel die Präge- und/oder Druckeinheit 32 mit der
Verbindungseinheit 22 baulich verbunden oder in diese integriert. Wie Fig. 3 ferner
erkennen lässt, wird im zweiten Ausführungsbeispiel die Führungsrolle 24 der Verbindungseinheit
22 nicht nur zur Führung der Papierbahn 14, sondern gleichzeitig auch als Stütz- bzw.
Gegenrolle für den durch die Präge- und/oder Druckeinheit 32 durchgeführten Präge-
und/oder Druckvorgang verwendet. Hierzu wird im dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
die Papierbahn 14 von der Führungsrolle 24 umgelenkt und in Eingriff mit zwei Rollen
33 gebracht, die Bestandteil der Präge- und/oder Druckeinheit 32 sind und von denen
zumindest eine Rolle als Präge- und/oder Druckrolle ausgebildet ist. Während die Rollen
33 Bestandteil der Präge- und/oder Druckeinheit 32 sind, ist die Führungsrolle 24
aufgrund ihrer zuvor erwähnten Doppelfunktion sowohl Bestandteil der Verbindungseinheit
22 als auch zugleich Bestandteil der Druck-und/oder Prägeeinheit 32. Ähnlich wie beim
ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 und 2 ist auch die Präge- und/oder
Druckeinheit 32 beim zweiten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 wahlweise aktivierbar
oder deaktivierbar, indem beispielsweise mindestens eine der beiden Rollen 33 in ähnlicher
Weise wie die Rolle 34b gemäß Fig. 2 zwischen einer Arbeitsstellung und einer Ruhestellung
verbringbar gelagert ist.
[0051] Ferner unterscheidet sich das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 vom ersten
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 dadurch, dass die erste Zugspannungsausgleichseinrichtung
26 als separate Einrichtung dieser Art fehlt. Stattdessen kann in diesem Fall ein
Geschwindigkeits- und Zugspannungsausgleich stromaufwärts vor der Präge- und/oder
Druckeinheit 32 von dem Lagerzapfen 6 bzw. 10 der zugehörigen Bobine 8 bzw. 12 übernommen
werden. Denn die Lagerzapfen 6, 10 werden von einem nicht dargestellten geregelten
Antrieb in Rotation versetzt, wodurch die Abziehgeschwindigkeit der entsprechenden
Papierbahn 14 bzw. 15 geregelt wird. Diese Regelung kann dann wiederum für einen Geschwindigkeits-
und Zugspannungsausgleich in der Papierbahn stromaufwärts vor der Präge-.undloder
Druckeinheit 32 verwendet werden.
[0052] Hinsichtlich der übrigen Komponenten ist das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
3 identisch mit dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1, so dass insoweit für
gleiche Komponenten die gleichen Bezugszeichen vorgesehen sind und zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die zuvor erfolgte entsprechende Beschreibung des ersten Ausführungsbeispiels
verwiesen wird.
[0053] Schließlich kann in beiden zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen zusätzlich noch
eine Absaugmöglichkeit vorhanden sein, um anfallende Staub- oder Schmutzpartikel zu
entfernen und insbesondere die Papierbahn 14 von solchen Staub- oder Schmutzpartikeln
freizuhalten. Hierfür wird bevorzugt ein (in den Figuren nicht dargestelltes) Gehäuse
eingesetzt, das insbesondere die Präge-und/oder Druckeinheit 32 und ggf. auch noch
weitere Komponenten der Vorrichtung umschließt und somit verschutzt und an das eine
(ebenfalls in den Figuren nicht dargestellte) Absaugeinrichtung angeschlossen ist.
Alternativ kann auch die gesamte Vorrichtung 2 von einem solchen Gehäuse umschlossen
sein, an das die Absaugeinrichtung angeschlossen ist.
1. Bobinenabrollvorrichtung der Tabak verarbeitenden Industrie zur Abgabe einer zur Bildung
von Belagpapier und/oder Zigarettenpapier für die Herstellung von stabförmigen Rauchartikeln,
vorzugsweise Zigaretten, zu verwendenden Papierbahn (14), mit mindestens einer Bobinenhalterung
(4, 6) zur Halterung einer Bobine (8), auf der eine Papierbahn (14) aufgerollt ist,
einer Schnittstelle (42; 42a) zum Anschluss an eine nachgeordnete Produktionsmaschine
für die Herstellung der stabförmigen Rauchartikel und zur Übergabe der von der Bobine
(8) abgezogenen Papierbahn (14) an die Produktionsmaschine und einer Führungseinrichtung
(16, 20) zur Führung der Papierbahn (14) von der Bobine (8) entlang eines Transportweges
zur Schnittstelle (42; 42a);
gekennzeichnet durch eine in der Führungseinrichtung (16, 20) vorgesehene Präge- und/oder Druckeinheit
(32) zum Prägen und/oder Bedrucken der Papierbahn (14).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Präge-und/oder Druckeinheit (32) zum loch- oder perforationsfreien Prägen und/oder
Drucken der Papierbahn (14) ausgebildet ist, um die mit Hilfe der Präge- und/oder
Druckeinheit (32) geprägte und/oder gedruckte Papierbahn (14) loch- oder perforationsfrei
der nachgeordneten Produktionsmaschine zuzuführen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Verbindungseinheit (22) zur Verbindung
des ablaufenden Endes einer Papierbahn (14) von einer leeren Bobine mit dem vorlaufenden
Ende einer Papierbahn (15) von einer neuen vollen Bobine,
dadurch gekennzeichnet, dass die Präge- und/oder Druckeinheit (32) stromabwärts von der Verbindungseinheit (22)
liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, bei welcher eine Verbindungseinheit (22) zur Verbindung
des ablaufenden Endes einer Papierbahn (14) von einer leeren Bobine mit dem vorlaufenden
Ende einer Papierbahn (15) von einer neuen vollen Bobine in der Führungseinrichtung
(16, 20) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Präge- und/oder Druckeinheit (32) in die Verbindungseinheit (22) integriert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei welcher die Verbindungseinheit (22) eine Führungsrolle
(24) zur Führung der Papierbahn (14) enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsrolle (24) gleichzeitig als Präge- und/oder Druckrolle und somit als
ein einen Teil der Präge- und/oder Druckeinheit (32) bildendes Präge- und/oder Druckelement
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, bei welcher die Verbindungseinheit (22) eine Führungsrolle
(24) zur Führung der Papierbahn (14) enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass die Präge- und/oder Druckeinheit (32) mindestens ein Präge- und/oder Druckelement
(33) und eine benachbart hierzu angeordnete Gegenrolle zur Führung der Papierbahn
(14) an dem mindestens einen Präge- und/oder Druckelement vorbei aufweist und als
Gegenrolle die Führungsrolle (24) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Präge- und/oder Druckelement eine Präge- und/oder Druckwalze
(33) ist, die so angeordnet ist, dass sie die Papierbahn (14) gegen die als Gegenrolle
vorgesehene Führungsrolle (24) drückt.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 7, bei welcher zusätzlich zu
einer ersten Bobinenhalterung (4, 6) zur Halterung einer ersten Bobine (8), auf der
eine Papierbahn (14) aufgerollt ist, mindestens eine zweite Bobinenhalterung (4, 10)
zur Halterung einer zweiten Bobine (12) vorgesehen ist, auf der eine andere Papierbahn
(15) aufgerollt ist.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass, in Bewegungsrichtung der Papierbahn (14) von der Bobine (8) zur Schnittstelle (42;
42a) betrachtet, stromaufwärts vor der Präge- und/oder Druckeinheit (32) ein Geschwindigkeits-
und/oder Zugspannungsausgleichsmittel (26) zum Ausgleich von Geschwindigkeits- und/oder
Zugspannungsunterschieden in der Papierbahn (14) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass, in Bewegungsrichtung der Papierbahn von der Bobine (8) zur Schnittstelle (42; 42a)
betrachtet, stromabwärts nach der Präge- und/oder Druckeinheit (32) ein Geschwindigkeits-
und/oder Zugspannungsausgleichsmittel (36) zum Ausgleich von Geschwindigkeits-und/oder
Zugspannungsunterschieden in der Papierbahn (14) vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Geschwindigkeits- und/oder Zugspannungsausgleichsmittel (26; 36) eine bewegbar
gelagerte Umlenkrolle (28; 38) zum Umlenken der Papierbahn (14) aufweist, wobei die
Umlenkrolle (28; 38) zur Erzeugung einer gewünschten Zugspannung in der Papierbahn
(14) mit einer Auslenkkraft beaufschlagbar ist.
12. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Präge- und/oder Druckeinheit (32) wahlweise aktivierbar und deaktivierbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Präge-und/oder Druckeinheit (32) mindestens ein Präge- und/oder Druckelement
(34b) aufweist, das wahlweise in eine Arbeitsstellung (A) zum Prägen und/oder Bedrucken
der Papierbahn (14), in der somit die Präge- und/oder Druckeinheit (32) aktiviert
ist, oder in eine die Papierbahn (14) präge- bzw. druckfrei passieren lassende Ruhestellung
(R), in der somit die Präge-und/oder Druckeinheit (32) deaktiviert ist, verbringbar
ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Präge-und/oder Druckelement (34b) zwischen der Arbeitsstellung (A) und der Ruhestellung
(R) verschwenkbar und/oder im Wesentlichen translatorisch bewegbar gelagert ist.
15. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an die Präge- und/oder Druckeinheit eine Absaugeinrichtung angeschlossen ist.
16. Vorrichtung nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Präge- und/oder Druckeinheit ein Gehäuse aufweist, durch das die Papierbahn geführt
wird und das an eine Druckluftquelle angeschlossen ist.