[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine manuell handhabbare Vorrichtung zum Auftragen
von Klebstoff nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs. Derartige Vorrichtungen sind
als sog. Heißklebepistolen allgemein bekannt und im Heimwerker- sowie professionellen
Handwerksbereich weit verbreitet.
[0002] Konkret weisen derartige, elektrisch betriebene Heißklebevorrichtungen in einem pistolenförmig
ausgebildeten Gehäuse eine Aufnahme zum Einführen und Transportieren von Klebstoffstäben
auf, wobei durch Wirkung einer elektrischen Beheizung im Gehäuse dann bei Betätigung
durch eine Bedienperson der feste Klebstoffstift geschmolzen und abgeschmolzener Klebstoff
durch eine Auslassöffnung auf ein gewünschtes Werkstück als Auftragsziel gebracht
wird.
[0003] Derartige Vorrichtungen werden in großen Stückzahlen und hoch automatisiert produziert,
machen sich dabei neben einfacher konstruktiver Realisierung auch die Existenz preiswerter
Klebstoffstäbe zunutze.
[0004] Allerdings ist der Einsatz derartiger, bekannter Vorrichtungen auf (volumenmäßig
bzw. flächenmäßig) größere Klebstoffmengen bzw. Auftragsflächen beschränkt, da nicht
zuletzt die (üblicherweise netzbetriebene) Beheizung, in Verbindung mit großflächiger
Erwärmung des Klebstoffstifts, für hohe Abschmelzvolumina des verflüssigten Kunststoffs
sorgt, so dass insbesondere kleine Einsatzziele nur schwer zu erreichen sind. Hinzu
kommt die aufgrund der pistolenförmigen Konstruktion sowie der Notwendigkeit eines
Netzkabels bedingte, eingeschränkte Handhabbarkeit und Portabilität.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Vorrichtung
zum Auftragen von Klebstoff im Hinblick auf die Flexibilität des Einsatzes, vor allem
betreffend kleinere Einsatzziele, sowie einfachere Portabilität und Handhabung zu
verbessern.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst;
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] So ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das gattungsgemäße, großvolumige Pistolengehäuse
(samt zugehöriger Einschalt-, Netzspannungs- und Heizinfrastruktur) ersetzt wird durch
ein langgestrecktes, stiftförmiges Gehäuse, welches durch die Bedienperson in der
Art eines Textmarkers oder Schreibstifts halt- und führbar ist. Damit ist nicht nur
eine wesentlich feinfühligere Führung ermöglicht, auch wird die genaue Dosierung vereinfacht.
[0008] Weiterbildungsgemäß ist vorgesehen, dass eine netzlos mit Energie versorgte elektrische
Heizvorrichtung ein ansonsten bekanntes stiftförmiges Klebelement endseitig abschmilzt,
jedoch mit einer (verglichen mit dem gattungsgemäßen netzbetriebenen Gerät) deutlich
reduzierten elektrischen Leistung, so dass nicht nur die erhaltenen, abgeschmolzenen
Klebstoffvolumina deutlich geringer sind, sondern auch, günstig für eine netzunabhängige
Stormversorgung, die Vorrichtung einer batteriebetriebenen, netzunabhängigen Versorgung
zugänglich wird (im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll dabei der Begriff "Batterie"
sämtliche gängigen oder denkbaren drahtlose Energieformen einschließen, eingeschlossen
aufladbare Akkumulatoren, Trockenbatterien usw.).
[0009] Durch die erfindungsgemäße Stiftform des Gehäuses lassen sich zudem einfach und leicht
austauschbar (darüber hinaus auch in einfach herzustellender Weise) wesentliche Komponenten
einer Lösungsvariante, nämlich mindestens eine (typischerweise handelsübliche Normgröße
AA oder AAA) Batterie, ein Klebstift sowie ein Druckfederelement, welches den Klebestift
gegen ein endseitiges, durch die Batterie beheiztes Heizgitter drückt, aufnehmen,
wobei nach wie vor die schlanke, gut handhabbare Stiftform erhalten bleibt.
[0010] Gleichzeitig sorgt, wie weiterbildungsgemäß vorgesehen, ein abnehmbares Abschlusselement,
bevorzugt in der Form einer abschraubbaren Heizspitze, für einfache Nachfüllbarkeit
durch Zugriff auf und Austauschen des Klebstifts; auch ist vorteilhaft das Heizelement
in Form bevorzugt eines Heizgitters in diesem abnehmbaren Bereich aufnehmbar.
[0011] Eine alternative Variante der Erfindung sieht statt einer abschraubbaren Heizspitze
eine federnd-bewegliche, hülsenartige Heizspitze vor, welche das Heizgitter oder ein
anderes elektrisch betriebenes Abschmelzaggregat (als Mittel zum Verflüssigen des
stabförmigen Klebstoffelements) endseitig trägt. Durch Druck des Benutzers bei der
Handhabung des Gehäuses wird dann etwa die so bewegbare Heizspitze gegen das abzuschmelzende
Ende des (bevorzugt in seiner aktuellen Position fixierten) Klebstoffelements gedrückt,
so dass das Abschmelzen durch das (beheizte) Gitter erfolgen kann. Diese Variante
der Erfindung sieht erfindungsgemäß und vorteilhaft vor, dass das Fixieren des Klebstifts,
z.B. durch Festklemmen, gleichzeitig mit dem Bestromen des Heizgitters erfolgt, etwa
mittels der Betätigung eines beiden Aufgaben zugeordneten, gehäuseextern bedienbaren
Schalt- bzw. Stellknopfes. Dieser ist bevorzugt in einem seitlichen Mantelbereich
des Gehäuses vorgesehen und in der Schreibstift-Haltung betätigbar, so dass als Reaktion
auf Betätigung der Batteriestrom an das Heizgitter als Verflüssigungsmittel angelegt
werden kann und so das endseitige Abschmelzen des festen Heißklebstoffs erfolgt. Mittels
einer mechanischen Zusatzfunktion dieses Knopfes wird dann in diesem Betriebszustand
der Klebstoffstift in der beschriebenen Weise fixiert, nach Lösen des Heizknopfes
wieder freigegeben. Weiterbildungsgemäß vorgesehene Mittel zum Transport des Klebstoffstiftes
können dann für einen geeigneten Stiftvorschub sorgen, idealerweise mit einem Hub
entsprechend der abgeschmolzenen Länge (wobei einerseits dieser Vorschub etwa unmittelbar
durch die federnd geführte Heizspitze selbst erfolgen kann, etwa dergestalt, dass
diese durch adhäsive Wirkung des Klebstoffs den Klebstoffstift beim Herausfedern mitnimmt,
alternativ eine separate Vorschubmechanik am Klebstoff angreift und diesen in Vorschubrichtung
führt).
[0012] Je nach konstruktiver Ausgestaltung des Gehäuses lässt sich dieses einem Einsatzzweck
anpassen, insbesondere auch durch entsprechendes Design zum Aufbringen von Werbe-,
Bedien- oder Warnhinweisen ausgestalten.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Variante der Erfindung besteht darin, den stab- bzw.
stiftförmigen Klebstoff mit rechteckförmigem Querschnitt auszubilden. Insbesondere
dann, wenn dieses Rechteck kein Quadrat, sondern eine Form mit unterschiedlichen Kantenlängen
ist, entsteht so auf einfache Weise die Möglichkeit, mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Klebstoffstreifen zweier verschiedener Breiten unmittelbar abzuschmelzen, nämlich
entsprechend einer jeweiligen Kantenbreite des Rechtecks. Eine (nicht nur in diesem
Zusammenhang) vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht zudem vor, auslassseitig
der Heizspitze Abstandselemente bzw. -abschnitte in Form von randseitigen Vorsprüngen
zuzuordnen, welche etwa beim Aufsetzen der Heizspitze auf ein Klebstoffauftragsziel
(z.B. eine Papieroberfläche) verhindern, dass durch ein vollflächiges Aufsetzen unmittelbar
die Auslassöffnung verschlossen wird, vielmehr eine Mindesthöhe (z.B. ein Millimeter-Bruchteil
Abstand) gewahrt bleibt. Dies würde dann einer Auftragshöhe des abzuschmelzenden Klebstoffs
auf dem Klebstoffauftragsziel entsprechen.
[0014] Im Ergebnis entsteht durch die vorliegende Erfindung in überraschend einfacher und
eleganter Weise eine Vorrichtung, welche einfachste Handhabung und Bedienbarkeit mit
potentiell großserientauglicher, einfacher Fertigbarkeit in der industriellen Produktion
kombiniert, so dass zu erwarten steht, dass etwa gerade traditionellen Heißkleberlösungen
auch völlig neuen Anwendungsgebieten, nicht zuletzt auch im Bürobereich, zugänglich
werden.
[0015] Als weiter vorteilhaft herauszuheben ist zudem der Umstand, dass -- ökologisch sensibel
-- mit dieser Heißklebetechnologie das Problem lösungsmittelhaltiger Flüssigkleber
vermieden werden kann, welche ansonsten durch portable, flaschenähnliche Lösungen
in bekannter Weise aufgetragen werden. Darüber hinaus wird durch den geringen, punktuellen
Energieeintrag in effizienter Weise und äußerst schnell ein Auftragen von mechanisch
hoch belastbarem, leistungsfähigen Heißkleber gestattet.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugter Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen;
diese zeigen in
- Fig. 1:
- eine schematische seitliche Schnittansicht der manuellen handhabbaren Vorrichtung
zum Auftragen von Klebstoff gemäß einer ersten Ausführungsform mit den wesentlichen,
wertbestimmenden Funktionskomponenten;
- Fig. 2, Fig. 3:
- Perspektivansichten einer manuell handhabbaren Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoffen
gemäß einer zweiten, bevorzugten Ausführungsform;
- Fig. 4:
- eine Perspektivansicht auf das Ausführungsbeispiel der Fig. 2, 3 mit einer abgenommenen
Gehäusehälfte;
- Fig. 5:
- eine gegenüber Fig. 4 verkippt gezeigte perspektivische Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels
und
- Fig. 6:
- eine mit abgenommenem Gehäuse gezeigte Ansicht der Funktionskomponenten der Vorrichtung
gemäß Fig. 2 bis Fig. 5.
[0017] Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung ist in der Art eines Schreibstifts gefertigt und
bemessen, weist dabei eine typische Länge von ca. 11 bis 13 cm bei einem Außendurchmesser
von ca. 11 bis 14 mm auf.
[0018] In einem i.w. hohlzylindrischen Gehäuse 10, welches geeignet aus Kunststoff, Metall
od.dgl. realisiert sein kann, ist dabei endseitig eine Batterie 12, z.B. Normgröße
AA, aufgenommen, welche mit ihrem abwärts gerichteten Ende einen Anschlag für eine
Druckfeder 14 anbietet, welche wiederum einen ansonsten bekannten, zylindrisch-stiftförmigen
Klebestift 16 gegen ein endseitig des Gehäuses in einer abschraubbaren Heizspitze
18 vorgesehenes Heizgitter 20 vorspannt.
[0019] Durch Betätigen eines Heizknopfes 22 (die Figur zeigt keine elektrische Verdrahtung
zwischen Batterie und Heizgitter) kann eine Bedienperson während des Haltens bzw.
Führens des Stifts durch Betätigen von außen Batterieenergie an das Heizgitter anlegen,
welches sich daraufhin erwärmt, das dagegen gespannte Ende des Klebestifts abschmilzt
und durch das (in der Figur bodenseitig gezeigte) offene Ende der Heizspitze dann
flüssiger Heißkleber auf das Auftragsziel austreten kann, mit der Möglichkeit, dieses
Abschmelzen bzw. diesen Auftrag feinfühlig dosieren zu können.
[0020] In einem Kunststoffgehäuse 30 mit dickbauchig-stiftförmiger Kontur, etwa der Form
eines Textmarkers, sind die wesentlichen Komponenten der zweiten Ausführungsform realisiert.
Auf einer seitlichen Flachseite im Bereich einer eine Auslassöffnung 32 ausbildenden
Hülse 34 sitzt ein Betätigungsknopf 36, welcher von einer Bedienperson betätigt werden
kann, während diese den Stift in der Art eines Schreibgeräts hält und führt. Der Hülse
34 entgegengesetzt weist das Gehäuse eine i.w. plane Rückseite 38 auf, welche eine
rechteckförmige Einschuböffnung 40 für einen Klebstoffstift entsprechend dessen Außenform
anbietet. Dieser (in den Fig. nicht gezeigte) Klebstoffstift ist aus typischem Heißklebematerial
ausgebildet und weist eine Abschmelztemperatur von ca. 100°C auf, dergestalt, dass
bei Erwärmung auf eine Temperatur oberhalb dieser Schmelztemperatur er sich verflüssigt
und entsprechend flüssiger Kleber dann mittels der Auslassöffnung 32 auf ein Klebstoffauftragsziel
dosiert werden kann. Durch die Öffnung 40 wird dann neuer Kleber in Form stift- bzw.
stabförmiger Klebstoffelemente entsprechend rechtwinkligen Querschnitts herangeführt.
[0021] Das Gehäuse 30 ist als Kunststoff-Schalengehäuse realisiert und weist im Bereich
einer Schmalseite in ansonsten bekannter Weise ein Kunststoffscharnier auf, so dass
es geeignet auch einstückig als Mantel gefertigt und montiert werden kann.
[0022] Die Schiebehülse 34, vgl. etwa die Fig. 4 bis 6, ist als hülsenförmiges Kunststoffelement
ausgestaltet, welches im Gehäuse axial beweglich und gegen die Vorspannung einer Spiralfeder
42 (Fig. 6) so geführt ist, dass die Federkraft die Hülse 34 in ihre auswärtige Position
drückt. Wie die Ansichten der Fig. 4 bis 6 zudem zeigen, schließt die Hülse 34 einen
(wiederum geeignet und entsprechend dem Klebstoffelement) rechteckförmigen Führungskanal
44 frontseitig ab, welcher sich rückwärtig (Fig. 3) zu der Einführungsöffnung 40 öffnet.
[0023] Im Gehäuse 30 ist ferner ein Batteriefachraum vorgesehen für (im dargestellten Ausführungsbeispiel)
zwei handelübliche AA-Batterien 46, welche in der gezeigten Art zueinander axial ausgerichtet
in Reihe geschaltet und mittels (lediglich andeutungsweise gezeigten) Verkablungen
bzw. Verdrahtungselementen im Gehäuse 30 so angeschlossen sind, dass mittels eines
Kontaktpaares 48, zu betätigen durch den Knopf 36, ein Stromkreis von der Batterie-Reihenschaltung
zu einem Heizgitter 50 geschlossen wird, welchesrechteckförmig ausgebildet -- das
vordere Ende des Auslassbereiches 32 markiert und als Verflüssigungsmittel für einen
von innen über den Kanal 44 herangeführten Klebstoffstift dient. Genauer gesagt wird,
wenn der Taster 36 betätigt wird, das Kontaktpaar 48 geschlossen, und Strom der Batterien
46 liegt am Heizgitter 50 so an, dass dieses -- aus Widerstands-Heizdraht oder einem
Streckmetall gebildet -- eine erwärmte Fläche anbietet, welche in Kontakt mit der
zugewandten Stirnseite des (noch) festen Klebstoffstabes tritt. Durch die Erwärmung
wird jedoch der Klebstoffstab in diesem Stirnbereich verflüssigt und kann als Flüssigkleber
-- durch das Heizgitter 50 und damit die Auslassöffnung 32 hindurch -- auf ein Klebstoffauftragsziel
hindurchtreten, welches vor der Öffnung 32 geeignet geführt ist (etwa durch entsprechendes
Halten und Führen der Vorrichtung durch die Bedienperson).
[0024] Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 bis 6 verdeutlicht zudem, dass bei Betätigung
des Tasters (Schalters) 36 über ein stationär im Gehäuse gegen die Rückstellkraft
einer Feder 51 gelagertes Wippenelement 52 ein Ende (Arretierabschnitt) 54 der Wippe
über einen bodenseitigen Schlitz im Führungskanal 44 in das darin geführte Klebstoffelement
eintritt und dieses in seiner aktuellen Längsposition in der Führung 44 arretiert;
mit anderen Worten, eine Betätigung des Schalters 36 bewirkt nicht nur eine elektrische
Aktivierung des Heizgitters 50, sondern bewirkt gleichzeitig ein Fixieren des Klebstoffstabs
im Gehäuse. Durch den Umstand, dass die Hülse 34 jedoch federnd gelagert ist, ermöglicht
die (typischerweise ein Aufdrücken bewirkende) Betätigung der Vorrichtung durch die
Bedienperson, dass die Hülse und damit das Gitter 50 gegen das -- fixierte -- stirnseitige
Ende des Klebstoffelements gedrückt wird, mithin also ein wirksames, gut dosierbares
Abschmelzen erfolgen kann. Zusätzlich sorgen im Bereich der Auslassöffnung 32 randseitig
vorgesehene Vorsprünge 56 in Form von ca. 0,3 bis 0,8 mm hervorstehenden Distanzelementen
dafür, dass die Bedienperson, selbst wenn sie vollflächig die Öffnung 32 auf einem
flächigen Ziel -- etwa einem Stück Papier -- aufsetzt, es zu keinem Verschließen der
Auslassöffnung kommt, sondern vielmehr stets mit einer minimalen Auftragsdicke der
verflüssigte Klebstoff aufgetragen wird.
[0025] Ein Lösen des Tasters 36 durch die Bedienperson bewirkt zunächst, dass das Heizgitter
50 nicht mehr mit Strom versorgt wird; durch die kleinen beteiligten Flächen und die
entsprechend niedrige Wärmekapazität kommt es zu einem zügigen Erkalten des Klebstoffs
im Bereich der Auslassöffnung 32. Durch dasbewirkt durch das Anheben des Tasters 36
-- Absenken des Eingriffsabschnitts 54 aus dem Kunststoffelement wird dieses in seiner
längsfixierten Position gelöst und, bedingt durch Adhäsionskräfte des im Hülsenbereich
34 wirkenden Klebers, mit der durch Wirkung der Feder 42 aus dem Gehäuse herausbewegten
Hülse 34 einen vorbestimmten Längenabschnitt transportiert (wobei dieser Längenabschnitt
dem Betrag des abgeschmolzenen Klebers entspricht). Auf diese Weise ist damit in sehr
einfacher Weise ein automatischer Vorschub des stiftförmigen Klebstoffelements gewährleistet.
Zusätzlich kann die Bedienperson durch geeignetes Nachführen eines weiteren Stifts
in die Öffnung 40 manuell eingreifen.
[0026] Das auf die gezeigte Weise realisierte Ausführungsbeispiel ermöglicht zudem eine
sehr einfache Regelung der Kunststoff-Schmelztemperatur im Gitterbereich: Durch die
benötigte Schmelzwärme bei kontinuierlich abschmelzendem Klebstoff kann bei geeigneter
Parametrisierung des Metall- bzw. Drahtmaterials für das Heizgitter bzw. Heißklebers
eine Regelwirkung dergestalt herbeigeführt werden, dass ein durch das Gitter fließender
Heizstrom das Gitter auf einer konstanten Temperatur hält, welche einerseits ein kontinuierliches,
zügiges Abschmelzen des stirnseitigen Klebstiftendes ermöglicht, andererseits nicht
durch übermäßige Hitze das Gitter beschädigt oder unnötig viel Heizstrom benötigt
wird. Während prinzipiell beliebige Widerstandsmaterialien geeignet sind, hat es sich
weiterbildungsgemäß insbesondere als bevorzugt herausgestellt, Widerstandsdrahtmaterialien
mit PTC-Charakteristik (PTC = positive temperature coefficient, d.h. steigender elektrischer
Widerstand bei zunehmender Erwärmung) einzusetzen, da damit die gewünschte Temperaturregelung
vereinfacht ist; ergänzend oder alternativ können zusätzliche Widerstandselemente
(ggf. auch mit PTC-Charakteristik) in den Stromkreis eingeschleift werden.
[0027] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Funktions- und Wirkungsmechanismen
betreffend die Gitterstruktur, Stiftvorschub, elektrische Beschaltung od.dgl. beschränkt;
vielmehr liegt es im Rahmen der Erfindung, die erfindungsgemäßen Grundansätze auch
für andere Anwendungsgebiete geeignet einzusetzen, die andere konstruktive Realisierungen
benötigen. So ist es insbesondere von der vorliegenden Erfindung umfasst, einen anderen
Vorschubmechanismus für ein stabförmiges Klebstoffelement auszubilden, welches etwa
unmittelbar am Element angreift, oder andere (elektrische) Beheizungsvarianten zur
Ausgestaltung der Mittel zum Verflüssigen zu wählen, etwa mittels eines Streckmetalls,
beheizter Kammern, Waben od.dgl.
[0028] Die vorliegende Erfindung ermöglicht auf die gezeigte Weise das einfache Realisieren
einer hochgradig bedienungsfreundlichen Klebstoff-Auftragsvorrichtung, welche den
traditionellen netzgebundenen Geräten zugänglichen Werkstoff "Heißkleber" nunmehr
auch weiteren Anwendungsgebieten zugänglich machen wird. Nicht zuletzt ist der Schreibgerätecharakter
der gezeigten Ausführungsbeispiele (hierauf ist die vorliegende Erfindung natürlich
nicht beschränkt) ein Indiz dafür, dass möglicherweise auch der Bürobereich ein Einsatzgebiet
für diese Technologie werden könnte.
1. Manuell handhabbare Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoffen mit einem zum Aufnehmen
eines festen, mit elektrisch Wärme erzeugenden Mitteln zum Verflüssigen zusammenwirkenden,
bevorzugt stift- oder stabförmigen Klebstoffelements ausgebildeten Gehäuse (10; 30),
welches endseitig eine Auslassöffnung (18; 32) zum Ausbringen des verflüssigten Klebstoffs
anbietet,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Gehäuse langgestreckt in Stiftform und so ausgebildet ist, dass es manuell in
der Art eines Schreibstifts zum Klebstoffauftrag auf ein gehäuseexternes Klebstoffauftragsziel
geführt werden kann und die Mittel zum Verflüssigen eine eine Temperaturregelung bewirkende
elektrische Widerstandscharakteristik aufweisen oder elektrisch mit einem eine Temperaturabhängigkeit
aufweisenden elektrischen Widerstandselement zusammenwirken.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zum Verflüssigen eine elektrische Heizvorrichtung (20; 50) aufweisen,
welche netzunabhängig von einer im Gehäuse aufgenommenen Batterieeinheit (12; 46)
mit Strom versorgt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung ein Heizelement, insbesondere Heizgitter, im Bereich der Auslassöffnung
so aufweist, dass das stiftförmig ausgebildete Klebstoffelement in einem Betriebszustand
abschmelzend gegen das Heizelement wirkt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Heizvorrichtung und das Klebstoffelement während des Klebstoffauftrags durch
manuelle Betätigung oder durch Federwirkung, insbesondere unter Krafteinwirkung, miteinander
in Kontakt stehen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebstoffelement zumindest während des Klebstoffauftrags in einer Verschiebeposition
im Gehäuse arretierbar im Gehäuse gehalten ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung in einem abnehmbar vom Gehäuse ausgebildeten oder relativ zum
Gehäuse verschiebbar ausgebildeten, bevorzugt hülsenförmigen Abschlusselement (18;
34) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das stift- oder stabförmige Klebstoffelement einen rechteckförmigen Querschnitt aufweist
und/oder die Mittel zum Verflüssigen ein eine rechteckförmige Wirkfläche ausbildende/s
Heizgitter oder Heizelement aufweisen, welches weiterbildungsgemäß an eine Rechteck-Querschnittskontur
des Klebstoffelements angepasst ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der rechteckförmige Querschnitt des Klebstoffelements gerundete Ecken aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung (32) endseitig in Richtung auf das Klebstoffauftragsziel mindestens
einen randseitigen Vorsprung (56) aufweist, welcher einen vorbestimmten Mindestabstand
zwischen der Auslassöffnung und dem Klebstoffauftragsziel und/oder eine Mindestdicke
des Klebstoffauftrags bestimmt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das stiftförmige Gehäuse in seinem Mantelbereich einen von außen betätigbaren Einschaltknopf
(22; 36) für eine Aktivierung und/oder Deaktivierung der Mittel zum Verflüssigen aufweist,
insbesondere einen elektrischen Schalter und/oder Taster zur Aktivierung bzw. Deaktivierung
einer Stromversorgung für eine die Mittel zum Verflüssigen realisierende elektrische
Heizvorrichtung.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschaltknopf zum Aktivieren und/oder Betätigen einer mechanisch mit dem Klebstoffelement
zusammenwirkenden Sperr- und/oder Vorschubeinheit (52, 54) ausgebildet ist.