TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Druckweiterverarbeitung.
Sie betrifft einen Stapel bzw. eine Kollektion von im wesentlichen flächigen Vorprodukten
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen
eines solchen Stapels bzw. einer solchen Kollektion.
STAND DER TECHNIK
[0002] In der heutigen Zeit werden zunehmend als Vorprodukte vorliegende Werbemittel wie
Prospekte, Flyer, Kataloge, Handzettel, Postwurfsendungen, aber auch Warenproben,
CDs etc. von speziellen Dienstleistern direkt verteilt. Dabei werden häufig Werbemittel
unterschiedlicher Anbieter zusammengefasst und gemeinsam verteilt, um die Verteilungskosten
niedrig zu halten. Die zusammen verteilten Werbemittel beziehungsweise Vorprodukte
bilden dann einen Stapel von lose aufeinanderliegenden (individuellen) Einzelexemplaren
bzw. eine Kollektion von aneinanderliegenden Einzelexemplaren, die beispielsweise
vom Verteiler jeweils am Ort der Abgabe von Hand zusammengestellt werden muss. Diese
Art der Zusammenstellung ist jedoch zeitaufwändig und fehlerbehaftet, so dass in den
gebildeten Stapeln bzw. Kollektionen entweder bestimmte Werbemittel mehrfach enthalten
sind oder ganz fehlen.
[0003] Unter Stapeln werden hier grundsätzlich Zusammenstellungen von Vorprodukten verstanden,
die übereinander liegen und von der Schwerkraft zusammengehalten werden. Sind die
Vorprodukte in anderer räumlicher Orientierung, z.B. vertikal aneinander liegend ausgerichtet,
werden sie hier auch als Kollektion bezeichnet. Die Erfindung bezieht sich auf solche
verschiedene Arten der Zusammenstellungen der Vorprodukte.
[0004] Es ist aber auch denkbar, dass die Stapel aus den Vorprodukten an einem zentralen
Ort gebildet werden und dann der Verteilung zugeführt werden, wie dies beispielsweise
in der
WO2010/051651 A2 der Anmelderin offenbart ist. In diesem Fall kann es leicht während der Verteilung
zum Verrutschen der Vorprodukte innerhalb eines Stapels oder zur Vermischung von Stapeln
kommen, wenn nicht besondere Vorkehrungen getroffen werden, um die einzelnen Stapel
zusammenzuhalten und gegeneinander abzugrenzen.
[0005] So ist es beispielsweise möglich, den gebildeten Stapel aus den Werbemitteln beziehungsweise
Vorprodukten mit einer verschweissten Folien-Umhüllung zu versehen, um den Stapel
zusammenzuhalten und gegenüber anderen Stapeln abzugrenzen. Eine solche zusätzliche
Verpackung der Stapel vereinfacht die Verteilung erheblich, verursacht jedoch einen
relevanten zusätzlichen Aufwand und ist gegebenenfalls aus ökologischer Sicht unerwünscht.
Darüber hinaus sind die verschweissten Folienbeutel vom Endverbraucher nur umständlich
zu öffnen und vom Gesamteindruck her je nach Material nicht besonders ästhetisch.
[0006] Die Stapel können aber auch verschnürt oder auf andere Weise, zum Beispiel mittels
eines Umschlags, gebündelt werden. So wäre es beispielsweise denkbar, den Stapel der
Vorprodukte mit einem Streifband zusammenzufassen, wie es zum Beispiel aus der Druckschrift
CH 461 248 bekannt ist. Hierbei ergeben sich jedoch weitgehend dieselben Nachteile, wie oben
erwähnt.
[0007] Weiterhin ist es aus der Druckschrift
EP 0 666 186 A1 bekannt, Vorprodukte in eine gefaltete Zeitung einzustecken, die dann als Umschlag
für die eingesteckten Vorprodukte fungiert und mittels eines oder mehrerer Klebestreifen
anschliessend geschlossen wird (siehe auch die
WO 2007/067325 A2). Hierfür ist entweder die Bereitstellung einer Zeitung notwendig oder die Bereitstellung
eines separaten Umschlags, der wiederum den Aufwand beträchtlich erhöht.
[0008] Schliesslich ist es bekannt (
US 5,096,176), einzelne Teilstapel von Blättern von anderen Teilstapeln in einem grösseren Gesamtstapel
dadurch zu trennen, dass nicht-klebende Papierstreifen (Spalte 1, Zeilen 58-62) als
Trennstreifen um eine Kante des jeweiligen Teilstapels gelegt werden. Hiermit soll
verhindert werden, dass sich die Trennstreifen, die sonst flach zwischen zwei Teilstapel
gelegt werden, verschieben. Diese Art von nicht-verbindenden Trennstreifen eignet
sich nur für die Trennung innerhalb des Gesamtstapels, da die Trennstreifen sofort
abfallen, wenn ein Teilstapel für sich genommen transportiert oder anderweitig einzeln
gehandhabt wird.
[0009] Ein anderes Problem ergibt sich, wenn mehrere Vorprodukte als Beilagen in eine gefaltete
Zeitung eingesteckt werden sollen. In der Druckschrift
DE 37 05 257 A1 der Anmelderin ist beschrieben, wie in einer Anlage zunächst die gefaltete Zeitung
in entsprechende Abteile mit der Falzkante nach unten eingeführt und dort geöffnet
wird, um dann mittels nachfolgend angeordneter Zuförderer nacheinander die Beilagen
einzeln in die geöffnete Zeitung einzuwerfen. Die mit den Beilagen versehene Zeitung
wird dann von den Greifern eines Wegförderers ergriffen und wegbefördert. Soll das
Einstecken der Beilagen in Einklang mit der hohen Produktionsgeschwindigkeit der direkt
aus der Rotationsdruckmaschine kommenden Zeitung erfolgen, müssen die Beilagen vorher
produziert und, beispielsweise in Form von Rollen, für jede Art der Beilage separat
zwischengespeichert werden, um dann beim Einstecken wieder ausgespeichert zu werden.
[0010] Eine deutliche Vereinfachung würde sich ergeben, wenn - zum Beispiel mit einer Anlage
gemäss der oben genannten
W02010/051651 A2 der Anmelderin - zunächst vollständige Stapel aller für eine Zeitung vorgesehenen
Beilagen bzw. Vorprodukte gebildet würden, die dann, wiederum in Form von Rollen oder
dgl., zwischengespeichert und schliesslich beim Einstecken in die Zeitung ausgespeichert
würden.
[0011] Eine solche Zwischenspeicherung scheitert jedoch daran, dass die zu einem Stapel
zusammengestellten Beilagen bzw. Vorprodukte für sich genommen keinen ausreichenden
Zusammenhalt haben, um ohne Probleme zwischengespeichert und wieder ausgespeichert
zu werden.
[0012] Auf einem gänzlich anderen technischen Gebiet, nämlich dem der Mehrfachverpackungen
für Flüssigkeiten, ist eine Mehrfachverpackung vorgeschlagen worden (
EP 0 631 946), bei dem die einzelnen Weichpackungen mit sowohl herstellungstechnisch als auch
materialmässig minimalem Aufwand zusammengehalten werden sollen. Die dort vorgeschlagene
Verbindung der einzelnen Weichpackungen durch Kleberpunkte beziehungsweise Klebestellen
eines Heissklebers soll völlig ausreichend für die üblichen Beanspruchungen beim Transport,
der Lagerung, der Bereithaltung in den Regalen der Verkaufsgeschäfte und der Handhabung
durch den Kunden sein, bis dieser die Packungen voneinander trennt. Anders als bei
mehrblättrigen Druckprodukten wie zum Beispiel Broschüren, sind die Weichpackungen
in sich geschlossene, eigenstabile Körper, die nicht auffächern oder umknicken oder
anderweitig form-instabil werden können. Probleme bezüglich des Aufbringungsorts und
der -art sowie die vorliegenden produktespezifischen Anforderungen unterscheiden sich
grundsätzlich gegenüber dem hiesigen Technologiebereich der Druckweiterverarbeitung.
[0013] Dies gilt umso mehr bei Mehrfachverpackungen mit formstabilen Verpackungseinheiten,
wie sie beispielsweise in der
US 3,759,373 oder der
US 3,902,992 offenbart sind.
[0014] Es ist andererseits auf dem Gebiet der Herstellung von Blöcken aus gleichartigen,
gleichgrossen, einzelnen Papierbögen (Formularsätze, Notizblöcke, Haftzettel-Blöcke
etc.) bekannt, die einzelnen Papierbögen untereinander durch einen Kleber zu verbinden,
der entweder in zuvor randseitig durchgestanzte Löcher eingebracht wird (siehe z.B.
die
DE 1 946 249 oder die
GB 2 106 033) oder ein- oder beidseitig auf Ränder der Papierbögen aufgetragen wird, die dann
aufeinander gelegt und miteinander verklebt werden (siehe z.B. die
US 2006/0065347). Eine solche Art der Bindung ist im Stand der Technik auf Stapel von einzelnen Papierbögen
gleichen Formats und gleicher Stärke beschränkt. Ausserdem sind dort keine Lösungen
für Vorprodukte mit kontinuierlich-sequentieller Verarbeitung im Rahmen der Druckweiterverarbeitung
vorgesehen.
[0015] Auf dem Gebiet der Druckweiterverarbeitung werden klebende Verbindungsverfahren beispielsweise
dort eingesetzt, wo (gefalzte) Teilprodukte durch Übereinanderlegen zusammengetragen
werden (siehe z.B. die
EP 0 409 770 A2 der Anmelderin) oder wo einzelne Beilagen in eine Zeitung oder ein vergleichbares
Druckereiprodukt eingesteckt und dort fixiert werden (siehe z.B. die
EP 1 780 035 A2 der Anmelderin).
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0016] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen vorkonfektionierten Stapel beziehungsweise
eine vorkonfektionierte Kollektion von zum Teil gefalteten flächigen Vorprodukten
gleichen oder unterschiedlichen Formats anzugeben, die einfach herzustellen sind,
sich im Rahmen einer Weiterverarbeitung leicht handhaben lassen und sich später ohne
weiteres wieder in die einzelnen Vorprodukte zerlegen lassen. Es ist weiterhin eine
Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung derartiger Stapel beziehungsweise
Kollektionen anzugeben.
[0017] Die Aufgaben werden durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 6 gelöst.
[0018] Der Stapel bzw. die Kollektion von im wesentlichen flächigen Vorprodukten gemäss
der Erfindung umfasst drei oder mehr Vorprodukte, die im Stapel unmittelbar übereinander
bzw. in der Kollektion unmittelbar nebeneinander angeordnet und lösbar miteinander
verbunden sind, und von denen wenigstens eines ein Vorprodukt ist, welches eine Falzkante
aufweist. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass zur lösbaren Verbindung zwischen benachbarten
Vorprodukten jeweils mit beiden benachbarten Vorprodukten in Kontakt stehende Kleberbereiche
vorgesehen sind.
[0019] Für das Verständnis der Erfindung ist es wesentlich, dass anders als bei anderen
Klebeverbindungen von Druckprodukten, diese auf die vorerwähnten Vorprodukte im Rahmen
einer kontinuierlich ablaufenden Weiterverarbeitung bzw. eines logistischen Gesamtprozesses
ausgerichtet ist. Diese bilden autonome fertige Einheiten sowohl hinsichtlich Inhalt
als auch Format, die beim Endverbraucher wieder vereinzelt und separat weiterverwendet
werden. Anders als z.B. beim Buchbinden sind die Vorprodukte somit nicht aufeinander
abgestimmt und wurden im Stand der Technik bisher vollständig einzeln im Rahmen der
Weiterverarbeitung gehandhabt.
[0020] Gemäss einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Kleberbereiche als lokale Kleberpunkte
und/oder lokale Kleberraupen und/oder doppelseitig ausgebildete Klebeelemente ausgebildet.
[0021] Insbesondere sind die Kleberbereiche bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen mittels
einer Dispensiervorrichtung aufgetragen worden. Derartige Dispensiervorrichtungen,
die den Kleber mit Druck- und/oder Temperaturunterstützung aus einer Düse heraus auftragen,
sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die Kleberbereiche können auch durch Rollen
oder durch Aufdrucken mittels einer geeigneten Druckvorrichtung aufgetragen werden.
[0022] Eine andere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche bzw.
Kleberpunkte oder Kleberraupen einen Kleber enthalten, der ein späteres Trennen der
miteinander verbundenen Vorprodukte ohne Beschädigung dieser Vorprodukte ermöglicht.
Derartige Kleber sind aus dem Stand der Technik vielfach bekannt. Weiterhin können
Klebeelemente oder Klebebereiche eingesetzt werden, die örtlich unterschiedliche Ablöseeigenschaften
aufweisen.
[0023] Eine weitere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorprodukte ausgezeichnete
Kanten aufweisen, dass die Vorprodukte im Stapel bzw. in der Kollektion so übereinander
bzw. nebeneinander angeordnet sind, dass die ausgezeichneten Kanten der Vorprodukte
im Stapel bzw. in der Kollektion eine gemeinsame Kante bilden, und dass die Kleberbereiche
bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen entlang und nahe der gemeinsamen Kante verteilt
angeordnet sind. Insbesondere bilden die Falzkanten von gefalzten Vorprodukten derartige
ausgezeichnete Kanten, die das Verbinden der Vorprodukte zu einer gut handhabbaren
Einheit wesentlich erleichtern.
[0024] Insbesondere sind die einzelnen Vorprodukte des Stapels im Format und/oder in der
Dicke und/oder in der Produktart unterschiedlich. Die Vorprodukte können in speziellen
Fällen aber auch alle gleich sein.
[0025] Weiterhin ist insbesondere wenigstens eines der Vorprodukte ein Druckprodukt.
[0026] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Herstellen eines Stapels bzw. einer Kollektion
ist dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt ein erstes Vorprodukt bereitgestellt
wird, dass in einem zweiten Schritt das bereitgestellte erste Vorprodukt auf wenigstens
einer Seite an vorbestimmten Stellen mit Kleberbereichen versehen wird, dass in einem
dritten Schritt wenigstens ein zweites Vorprodukt mit dem ersten Vorprodukt mittels
der aufgebrachten Kleberbereiche lösbar verbunden wird, und dass die Schritte zwei
und drei mit weiteren Vorprodukten wiederholt werden, bis der gewünschte Stapel bzw.
die gewünschte Kollektion zusammengestellt und untereinander verbunden ist.
[0027] Vorzugsweise werden die Vorprodukte jeweils mittels einer Dispensiervorrichtung lokal
mit den Kleberbereichen versehen. Die Kleberbereiche können auch durch Rollen oder
durch Aufdrucken mittels einer geeigneten Druckvorrichtung aufgetragen werden.
[0028] Insbesondere werden die Kleberbereiche als Kleberpunkte und/oder Kleberraupen und/oder
Klebeelemente aufgebracht.
[0029] Dabei wird mit Vorteil ein Kleber verwendet, der ein späteres Trennen der miteinander
verbundenen Vorprodukte ohne Beschädigung dieser Vorprodukte ermöglicht.
[0030] Insbesondere können die Kleberbereiche derartig mit einem Kleber aufgebracht werden,
dass sich beim späteren Trennen des Stapels in die einzelnen Vorprodukte der Kleber
nur auf einer vorbestimmten Seite löst bzw. der Kleberbereich nur auf einem der beiden
Vorprodukte vollständig zurückbleibt, während das andere Vorprodukt frei von Kleber
ist. Es ist aber auch denkbar, dass sich die Kleberbereiche beim Trennen aufteilen
und auf jedem der beiden Vorprodukte ein Teil davon verbleibt.
[0031] Insbesondere kann zur Konfektionierung der Stapel bzw. Kollektionen eine Konfektionierungsvorrichtung
verwendet werden, die nach Art einer umlaufenden Transportvorrichtung ausgebildet
ist, wobei auf dem oben liegenden Hinlauf aufeinanderfolgende, schräg stehende Abteile
zur Verfügung gestellt und an Zuförderern vorbeigeführt werden, die aus entsprechenden
Vorprodukt-Vorräten die Vorprodukte zur Stapelbildung nacheinander in der gewünschten
Reihenfolge in die Abteile einbringen, und wobei zwischen zwei Stationen jeweils die
Kleberbereiche auf das jeweils obere Vorprodukt aufgebracht werden. Vergleichbare
Vorrichtungen zur Stapelbildung bzw. -Konfektionierung sind aus den Druckschriften
WO 2010051651 und
WO 2010051650 der Anmelderin bekannt.Gemäss einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens
werden die zusammengestellten Stapel bzw. Kollektionen der untereinander klebend verbundenen
Vorprodukte jeweils in ein weiteres Vorprodukt, insbesondere Druckprodukt, eingesteckt,
wie dies vergleichbar in der Druckschrift
WO 2009143645 der Anmelderin beschrieben ist.Dabei ist es vorteilhaft, wenn die zusammengestellten
Stapel bzw. Kollektionen der untereinander klebend verbundenen Vorprodukte zunächst
zwischengespeichert werden, und die zwischengespeicherten Stapel bzw. Kollektionen
zu einem späteren Zeitpunkt ausgespeichert und in die weiteren Vorprodukte eingesteckt
werden. Hierdurch ist es möglich, die Herstellung der zum Stapel beziehungsweise zur
Kollektion zusammengestellten Vorprodukte von der Herstellung der weiteren Vorprodukte,
welche die Stapel beziehungsweise Kollektionen aufnehmen, zu entkoppeln.
[0032] Insbesondere können die Stapel bzw. Kollektionen auf bewährte Weise zu einem Wickel
aufgewickelt und als Wickel zwischengespeichert werden, wobei die Stapel bzw. Kollektionen
in Form eines Schuppenstroms oder mit Abstand voneinander zu dem Wickel aufgewickelt
werden können. Entsprechende Wickelverfahren und -vorrichtungen sind in den Druckschriften
EP 1 252 083 und
EP 1 494 949 der Anmelderin beschrieben.KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0033] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer vereinfachten Explosionsdarstellung mehrere zum erfindungsgemässen Kollektionieren
vorbereitete, gefaltete Vorprodukte, die gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
mit Kleberpunkten beziehungsweise Kleberraupen versehen sind, vor dem Verbinden des
Stapels;
- Fig. 2
- in einer Seitenansicht den verbundenen Stapel gemäss Fig. 1;
- Fig. 3
- einzelne Schritte (Fig. 3a-f) beim Vorbereiten und Verbinden des Stapels gemäss Fig.
2;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer ersten Vorrichtung zur Zwischenspeicherung der
erfindungsgemässen Stapel;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer zweiten Vorrichtung zur Zwischenspeicherung der
erfindungsgemässen Stapel;
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung einer Konfektionierungsvorrichtung zum Konfektionieren
der Stapel nach der Erfindung; und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer Einsteckvorrichtung zum Einstecken der erfindungsgemässen
Stapel in eine Zeitung oder dgl.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0034] Fig. 1 zeigt in einer vereinfachten Explosionsdarstellung mehrere zum erfindungsgemässen
Kollektionieren vorbereitete, gefaltete Vorprodukte 11-14, die gemäss einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit Kleberpunkten 15, 16 und/oder Kleberraupen 17, 18 (gestrichelt)
versehen sind, vor dem Verbinden zu einem Stapel (10 in Fig. 2). Die im Beispiel gezeigten
Vorprodukte 11-14 sind der Einfachheit halber alle als von derselben Art, jedoch mit
unterschiedlichen Formaten, dargestellt. Sie sind alle entlang einer Falzkante 11a-14a
gefaltet und hier gleich dick. Das oberste Vorprodukt 11 hat ein kleineres Format
als die übrigen Vorprodukte 12-14, die alle dasselbe grössere Format aufweisen. Es
versteht sich von selbst, dass sich die Vorprodukte nicht nur alle im Format unterscheiden
können, sondern auch von unterschiedlicher Art und Dicke und aus unterschiedlichem
Material sein können. So können einzelne der Vorprodukte eine Karte sein, ein Handzettel
oder eine CD oder eine Warenprobe, oder dergleichen.
[0035] Zur Ausbildung des Stapels 10 beziehungsweise einer entsprechenden Kollektion werden
die einzelnen Vorprodukte 11-14 mit einer ausgewählten Kante, die im vorliegenden
Beispiel vorzugsweise die Falzkante 11a-14a der Vorprodukte 11-14 ist, relativ zueinander
ausgerichtet, so dass der Stapel 10 insgesamt eine einheitliche Kante ausbildet, an
welcher der Stapel 10 im Rahmen einer weiteren Behandlung beziehungsweise Handhabung
gut und sicher ergriffen werden kann. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn sich
die Vorprodukte in ihrem Format stark voneinander unterscheiden.
[0036] Die Verbindung der Vorprodukte 11-14 zum stabilen Stapel 10 wird durch lokale Auftragung
eines geeigneten Klebers in Form von einem oder mehreren Kleberpunkten 15, 16 und/oder
Kleberraupen 17, 18 (in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet) mittels einer entsprechenden
Dispensiervorrichtung (19, 20 in Fig. 3) bewirkt. Kleberpunkte 15, 16 ergeben sich
vor allem dann, wenn die Dispensiervorrichtungen 19, 20 während des Kleberauftrags
relativ zum Vorprodukt im Wesentlichen in Ruhe sind. Wird dagegen das Vorprodukt beim
Auftragen des Klebers relativ zu den Dispensiervorrichtungen 19, 20 mit ausreichender
Geschwindigkeit bewegt, ergeben sich längliche Kleberraupen 17, 18, die je nach Bewegungsrichtung
parallel, quer oder schräg zur Falzkante 11a-14a ausgerichtet sein können. Selbstverständlich
ist es auch denkbar, anstelle der Kleberraupen 17, 18 eine Reihe von hintereinander
liegenden Kleberpunkten aufzubringen, wenn die Dispensiervorrichtungen 19, 20 während
der Bewegung abwechselnd auf- und zu gesteuert werden, oder eine Kleberraupe durch
Bewegung der Dispensiervorrichtungen 19, 20 zu erzeugen.
[0037] Der Auftrag des Klebers erfolgt dabei vorzugsweise in unmittelbarer Nähe der ausgewählten
Kanten, um eine möglichst geringe optische Störung an den Vorprodukten nach deren
späterer Vereinzelung zu erzielen. Der Kleber kann - wie in Fig. 1 gezeigt - jeweils
nur auf einer Seite eines Vorprodukts aufgetragen werden, wobei diese Seite immer
dieselbe Orientierung aufweist. Beginnt der Kleberauftrag auf dem im Stapel zuunterst
liegenden Vorprodukt 14, kann bei dieser Art des Auftrages das oberste Vorprodukt
11 des Stapels ohne Kleberauftrag bleiben. Es ist aber auch denkbar, einzelne Vorprodukte
beidseitig mit Kleber zu versehen. Wesentlich ist, dass insgesamt zwischen je zwei
benachbarten Vorprodukten des Stapels immer ein Kleberauftrag vorhanden ist.
[0038] Je nach Art des verwendeten Klebers gestaltet sich der Verfahrensablauf unterschiedlich.
Ist der Kleber ein Heisskleber oder Schmelzkleber, müssen die Vorprodukte im Stapel
zusammengeführt werden, bevor der Kleber erkaltet. Ist der Kleber ein Kontaktkleber,
wird er beidseitig aufgetragen und die Vorprodukte werden später kurz miteinander
verpresst. Es können aber auch PUR-Kleber verwendet werden, wie sie beim Buchbinden
Anwendung finden. Des Weiteren können verschiedene Arten von 1-Komponenten-Kleber
oder 2-Komponenten-Kleber eingesetzt werden. Es ist im Rahmen der Erfindung aber auch
denkbar, als Kleberbereiche zum Verbinden benachbarter Vorprodukte nach Art eines
doppelseitigen Klebebandes beidseitig klebende Folien- oder Filmstücke einzusetzen
und aufzubringen ("Klebeelemente" in Form eines Klebeband-Abschnitts, -punkts, -rings
oder anderer Geometrie), die beispielsweise auf einem Trägerband zugeführt, vom Trägerband
abgelöst und dann appliziert werden.
[0039] Vorteilhaft sind vor allem solche Kleber, die ein späteres Lösen der Vorprodukte
voneinander ohne Beschädigung der beteiligten Vorprodukte ermöglichen. Auf diese Weise
kann sichergestellt werden, dass das gerade bei Druckprodukten wichtige äussere Erscheinungsbild
durch die Klebung nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt wird. Dabei kann die
Haftfähigkeit, namentlich beim Einsatz eines doppelseitigen Klebeelements, gezielt
seitenabhängig gewählt werden, so dass sich der Klebebereich am einen Vorprodukt ablöst
(so insbesondere an der jeweiligen Oberseite eines in Figur 2 gezeigten Vorprodukts,
d.h. an dessen Deckblatt) und am anderen Vorprodukt haften bleibt (in Figur 2 im erwähnten
Beispiel somit am jeweils oben liegenden Produkt auf dessen Rückseite). Derart kann
erfindungsgemäss beeinflusst werden, dass die für das jeweilige Vorprodukt relevante
Deckblattseite für den Endkunden bzw. Leser beim Auflösen der Kollektion unbeeinflusst,
d.h. ohne störende Kleberückstände, sichtbar ist. Entsprechendes kann auch durch geeignetes
Applizieren eines Klebebereichs bewirkt werden, so z.B. durch einen Klebstoff, der
besondere Hafteigenschaften abhängig von der zeitlichen Aufbringung besitzt (z.B.
durch entsprechende Temperaturschwankungen). So kann verfahrensmässig durch Aufbringen
des Klebebereichs zuerst auf das obere Vorprodukt mit einer Temperatur T
1 und dann Verbindung mit einem unteren Vorprodukt bei einer Klebstoff-Temperatur T
2 dieses Ergebnis erreicht werden. Insbesondere bei Nutzung dieses vorteilhaften Effekts
zeigt sich, dass jedem der Vorprodukte im Stapel bzw. der Kollektion im Rahmen der
Erfindung eine separate und autonome bzw. individuelle Bedeutung zukommt (inklusive
Anordnung und Orientierung der einzelnen Vorprodukte). Aus Figur 2 ist auch sichtbar,
dass die Kollektion erfindungsgemäss ohne Umschlag auskommt und dass sowohl das oberste
als auch das unterste Vorprodukt an der sichtbaren Fläche frei von irgendwelchen Hilfsmitteln
sind und die Kollektion dabei trotzdem den gewünschten lösbaren Zusammenhalt aufweist.
[0040] Fig. 3 zeigt verschiedene Schritte bei der Verbindung der Vorprodukte zu einem Stapel
gemäss der Erfindung. Ausgehend von einem im Stapel zuunterst liegenden ersten Vorprodukt
14 (Fig. 3a) wird auf die obere Seite dieses ersten Vorprodukts 14 ein erster Kleberauftrag
in Form von Kleberpunkten 15, 16 mit den entsprechenden Dispensiervorrichtungen 19
und 20 vorgenommen (Fig. 3b). Das nächstkommende Vorprodukt 13 kann dann haftend auf
das Vorprodukt 14 aufgelegt und mit diesem verbunden werden (Fig. 3c). Auf die Oberseite
des zweiten Vorprodukts 13 werden dann auf die gleiche Weise wiederum Kleberpunkte
15, 16 aufgebracht, die dann zum Verbinden mit dem in Fig. 3 nicht gezeigten nächsten
Vorprodukt dienen. Die gezeigte Schrittfolge wiederholt sich dann so lange (siehe
auch Fig. 3e und 3f), bis der gesamte Stapel mit den Vorprodukten fertig gestellt
ist. Es ist aber genauso gut denkbar, dass eine andere Reihenfolge eingehalten wird,
indem der Kleberauftrag jeweils auf der Unterseite des oben auf den Stapel aufgelegten
Vorproduktes vorgenommen wird, während die Oberseite des darunter liegenden Vorproduktes
von einem Kleberauftrag frei bleibt.
[0041] Die zum Stapel 10 zusammengeführten Vorprodukte können ihrerseits selbst bereits
weitere Vorprodukte 21 eingesteckt haben, wie dies in Fig. 3e und 3f für das als nächstes
Vorprodukt auf den Stapel aufgelegte Vorprodukt 12 gezeigt ist.
[0042] Wenngleich wie vorstehend erläutert im Rahmen des erfindungsgemäss bevorzugten Verfahrens
eine schrittweise Aufbringung der Klebebereiche (auch Klebeelemente umfassend) bzw.
schrittweise Verhaftung der Vorprodukte vorgesehen ist, kann in einer Variante des
Verfahrens auch eine (nahezu) gleichzeitige Aufbringung auf die Vorprodukte und ein
(annähernd) gleichzeitiges Verhaften der drei oder mehr Druckprodukte vorgesehen werden.
Dies kann beispielsweise durch ein Zusammentragen der Kollektion, ein weites Auffächern
an den ausgerichteten Kanten und ein Einbringen der Klebebereiche in bzw. zwischen
die Vorprodukte erfolgen.
[0043] Eine beispielhafte Konfektionierungsvorrichtung 25 zum Verbinden der Vorprodukte
11-14 zu einem entsprechenden Stapel 10 ist in Fig. 6 schematisch dargestellt. Die
Konfektionierungsvorrichtung 25 ist nach Art einer umlaufenden, bandartigen Transportvorrichtung
ausgebildet. Diese Transportvorrichtung läuft in Fig. 6 im Gegenuhrzeigersinn kontinuierlich
um. Auf dem oben liegenden Hinlauf werden aufeinanderfolgende, schräg stehende Abteile
26 zur Verfügung gestellt und an Zuförderern vorbeigeführt, die aus entsprechenden
Vorprodukt-Vorräten 22a, 22b die Vorprodukte 11, 12 zur Stapelbildung nacheinander
in der gewünschten Reihenfolge in die Abteile 26 einbringen, wobei zwischen zwei Stationen
jeweils mittels entsprechender Dispensiervorrichtungen 19 Kleberpunkte bzw. Klebebereiche
auf das jeweils obere Vorprodukt aufgebracht werden (der Einfachheit halber sind hier
nur zwei der drei oder mehr Vorprodukte 11 und 12 dargestellt).
[0044] Sind die Stapel 10 am Ende des Hinlaufes fertig ausgebildet, werden sie von den Abteilen
26 zugeordneten Greifern 27 ergriffen und im unten liegenden Rücklauf zu einem Wegförderer
28 am rechten Bildrand transportiert, der die Stapel dann einer weiteren Verwendung
zufü h rt.
[0045] Der auf die beschriebene Weise fertig gestellte Stapel 10 gemäss Fig. 2 kann auf
die unterschiedlichste Weise weiterbehandelt beziehungsweise weiterverarbeitet werden.
So ist es denkbar, die Stapel 10 zu bündeln und/oder zu palettieren und an Endverbraucher
auszuliefern. Es ist aber auch denkbar, die Stapel 10 in einem Zwischenspeicher, z.B.
in Schuppenformation zu einem Wickel aufgerollt oder in einem grösseren Stapel vereinigt,
zwischenzuspeichern, um sie später wieder auszuspeichern und im Rahmen eines Prozesses
der Druckweiterverarbeitung weiter zu verwenden. In Fig. 4 und Fig. 5 ist jeweils
ein Beispiel eines solchen Vorgehens in stark vereinfachter Form dargestellt.
[0046] Die derart gebildeten Stapel 10 bzw. Kollektionen sind insbesondere bei Hochgeschwindigkeitsprozessen
(Verarbeitung in der Grössenordnung von fünf, zehn oder mehr Produkten pro Sekunde)
oder bei komplex gebildeten Stapeln von grossem Vorteil, namentlich wenn eine genaue
gegenseitige Ausrichtung der Vorprodukte bei der Weiterverarbeitung von Bedeutung
ist oder wenn bei einem Weiterverarbeitungsschritt die unerwünschte Möglichkeit einer
"Vermischung" der Vorprodukte einer Kollektion mit denjenigen anderer Kollektionen
bzw. eine Situation mit problematischer Wiederauftrennung nebeneinander liegender
Kollektionen besteht.
[0047] In Fig. 4 wird ausgegangen von bereits fertigen Stapeln 10. Die fertigen Stapel 10
werden mittels einer Transportvorrichtung 24 in einem Schuppenstrom zu einer an sich
bekannten Wickelvorrichtung transportiert und dort zu einem Wickel 23 aufgewickelt.
Es können aber auch gemäss Fig. 5 anstelle eines Schuppenstroms aus Stapeln 10 die
Stapel 10 getrennt voneinander zu einem Wickel 23 auf gewickelt werden.
[0048] Dieser Prozess kann beim Zeitungsdruck im Tagesverlauf zu einer Zeit durchgeführt
werden, in der keine Zeitung gedruckt wird. Auf diese Weise können Mitarbeiter und
Vorrichtungen, die sonst im Zeitungsdruck beschäftigt sind, für die Konfektionierung
der Stapel eingesetzt werden.
[0049] Läuft dann später der Zeitungsdruck an, können die Stapel 10, die in diesem Fall
als Vorprodukte Beilagen für die Zeitung enthalten, durch Abrollen der Wickel 23 wieder
(Kollektions-getrennt, d.h. mit einer sehr einfachen Möglichkeit, die Kollektionen
wieder präzise zu separieren) ausgespeichert und in die geöffnet vorbeigeführten Zeitungen
beziehungsweise anderweitige Druckprodukte eingesteckt werden. Hierdurch ergibt sich
gegenüber dem Einstecken der einzelnen Vorprodukte beziehungsweise Beilagen, wie es
in der eingangs genannten Druckschrift
DE 37 05 257 A1 beschrieben ist, der Vorteil, dass das Ausspeichern der Vorprodukte nicht einzeln
durch zugewiesene Personen betrieben und überwacht werden muss, sondern dass eine
Person ausreicht, den Einsteckprozess zu betreiben und zu überwachen. Dies ist gerade
während des laufenden Zeitungsdrucks von besonderer Bedeutung, weil in dieser Zeit
der Druckprozess mit seiner anschliessenden Weiterverarbeitung die ganze Aufmerksamkeit
des Bedienpersonals erfordert. Durch die Stapelbildung und Zwischenspeicherung zu
einem vorgelagerten Zeitpunkt kann also die aufwändige Bedienung und Überwachung der
einzelnen Zuförderer zu einer Zeit erfolgen, in der noch nicht alle Kräfte für den
Zeitungsdruck benötigt werden.
[0050] Fig. 7 zeigt eine Einsteckvorrichtung 29, die zum Einstecken der Stapel 10 in eine
Zeitung 35 oder ein vergleichbares Druckprodukt geeignet ist. Die Einsteckvorrichtung
29 umfasst eine um eine Maschinenachse M drehende Stützelemente-Trommel 30, in die
durch eine mit Greifern 34 ausgestattete umlaufende Fördervorrichtung 33 die Zeitungen
35 in einer fortlaufenden Reihenfolge eingebracht werden. Beim Eintritt in die Stützelemente-Trommel
30 werden die nach unten hängenden, an der Falzkante gehaltenen Zeitungen 35 mittels
einer Öffnungsvorrichtung 31 aufgespreizt und durch Einführen von Stützelementen 32
in die geöffneten Zeitungen 35 beim weiteren Umlauf in der Stützelemente-Trommel 30
offen gehalten, so dass mit einem nachfolgenden Zuförderer 36 die Stapel 10 einzelnen
in die geöffneten Zeitungen 35 eingesteckt werden können.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 10
- Stapel (Kollektion)
- 11-14
- Vorprodukt (z.B. Druckprodukt)
- 11a-14a
- Falzkante
- 15,16
- Kleberpunkt
- 17,18
- Kleberraupe
- 19,20
- Dispensiervorrichtung
- 21
- Vorprodukt
- 22a,b
- Vorprodukt-Vorrat
- 23
- Wickel
- 24
- Transportvorrichtung
- 25
- Konfektionierungsvorrichtung
- 26
- Abteil
- 27
- Greifer
- 28
- Wegförderer
- 29
- Einsteckvorrichtung
- 30
- Stützelemente-Trommel
- 31
- Öffnungsvorrichtung
- 32
- Halteelement
- 33
- Fördervorrichtung
- 34
- Greifer
- 35
- Druckprodukt (z.B. Zeitung)
- 36
- ZufördererM Maschinenachse
1. Stapel bzw. Kollektion (10) von im wesentlichen flächigen Vorprodukten (11-14), welcher
Stapel bzw. welche Kollektion (10) drei oder mehr Vorprodukte (11-14) umfasst, die
im Stapel unmittelbar übereinander bzw. in der Kollektion unmittelbar nebeneinander
angeordnet und lösbar miteinander verbunden sind, und von denen wenigstens eines ein
Vorprodukt ist, welches eine Falzkante (11a-14a) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zur lösbaren Verbindung zwischen benachbarten Vorprodukten jeweils mit beiden benachbarten
Vorprodukten in Kontakt stehende Kleberbereiche (15-18) vorgesehen sind.
2. Stapel bzw. Kollektion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche (15-18) als lokale Kleberpunkte (15, 16) und/oder lokale Kleberraupen
(17, 18) und oder Klebeelemente ausgebildet sind.
3. Stapel bzw. Kollektion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen (15-18) mittels einer Dispensiervorrichtung
aufgetragen worden sind.
4. Stapel bzw. Kollektion nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen (15-18) einen Kleber enthalten,
der ein späteres Trennen der miteinander verbundenen Vorprodukte (11-14) ohne Beschädigung
dieser Vorprodukte (11-14) ermöglicht.
5. Stapel bzw. Kollektion nach einem der Ansprüche 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorprodukte (11-14) ausgezeichnete Kanten (11a-14a) aufweisen, dass die Vorprodukte
(11-14) im Stapel bzw. in der Kollektion (10) so übereinander bzw. nebeneinander angeordnet
sind, dass die ausgezeichneten Kanten (11 a-14a) der Vorprodukte (11-14) im Stapel
bzw. in der Kollektion (10) eine gemeinsame Kante bilden, und dass die Kleberbereiche
bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen (15-18) entlang und nahe der gemeinsamen Kante
verteilt angeordnet sind.
6. Stapel bzw. Kollektion nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Vorprodukte (11-14) des Stapels (10) im Format und/oder in der Dicke
und/oder in der Produktart unterschiedlich sind.
7. Stapel bzw. Kollektion nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Vorprodukte (11-14) ein Druckprodukt ist.
8. Verfahren zum Herstellen eines Stapels bzw. einer Kollektion (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt ein erstes Vorprodukt (14) bereitgestellt wird, dass in einem
zweiten Schritt das bereitgestellte erste Vorprodukt (14) auf wenigstens einer Seite
an vorbestimmten Stellen mit Kleberbereichen (15, 16 bzw. 17, 18) versehen wird, dass
in einem dritten Schritt wenigstens ein zweites Vorprodukt (13) mit dem ersten Vorprodukt
(14) mittels der aufgebrachten Kleberbereiche (15, 16 bzw. 17, 18) lösbar verbunden
wird, und dass die Schritte zwei und drei mit weiteren Vorprodukten (12, 11) wiederholt
werden, bis der gewünschte Stapel bzw. die gewünschte Kollektion zusammengestellt
und untereinander verbunden ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorprodukte (12-14) jeweils mittels einer Dispensiervorrichtung (19, 20) lokal
mit den Kleberbereichen (15, 16 bzw. 17, 18) versehen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche als Kleberpunkte (15, 16) und/oder Kleberraupen (17, 18) aufgebracht
werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kleber verwendet wird, der ein späteres Trennen der miteinander verbundenen Vorprodukte
(11-14) ohne Beschädigung dieser Vorprodukte (11-14) ermöglicht.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Konfektionierung der Stapel bzw. Kollektionen (10) eine Konfektionierungsvorrichtung
(25) verwendet wird, die nach Art einer umlaufenden Transportvorrichtung ausgebildet
ist, wobei auf dem oben liegenden Hinlauf aufeinanderfolgende, schräg stehende Abteile
(26) zur Verfügung gestellt und an Zuförderern vorbeigeführt werden, die aus entsprechenden
Vorprodukt-Vorräten (22a, 22b) die Vorprodukte (11, 12) zur Stapelbildung nacheinander
in der gewünschten Reihenfolge in die Abteile (26) einbringen, und wobei zwischen
zwei Stationen jeweils die Kleberbereiche (15, 16 bzw. 17, 18) auf das jeweils obere
Vorprodukt aufgebracht werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammengestellten Stapel bzw. Kollektionen (10) der untereinander klebend verbundenen
Vorprodukte (11-14) jeweils in ein weiteres Vorprodukt, insbesondere Druckprodukt
(35) eingesteckt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammengestellten Stapel bzw. Kollektionen (10) der untereinander klebend verbundenen
Vorprodukte (11-14) zunächst zwischengespeichert werden, und dass die zwischengespeicherten
Stapel bzw. Kollektionen (10) zu einem späteren Zeitpunkt ausgespeichert und in die
weiteren Vorprodukte (35) eingesteckt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel bzw. Kollektionen (10) zu einem Wickel (23) aufgewickelt und als Wickel
(23) zwischengespeichert werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel bzw. Kollektionen (10) in Form eines Schuppenstroms zu dem Wickel (23)
aufgewickelt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel bzw. Kollektionen (10) mit Abstand voneinander zu dem Wickel (23) aufgewickelt
werden.