(19)
(11) EP 2 465 699 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.06.2012  Patentblatt  2012/25

(21) Anmeldenummer: 11190257.3

(22) Anmeldetag:  23.11.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B42D 13/00(2006.01)
B42C 1/00(2006.01)
B65H 39/00(2006.01)
B65H 37/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 20.12.2010 CH 21232010

(71) Anmelder: Ferag AG
8340 Hinwil (CH)

(72) Erfinder:
  • Möckli, Jürg
    8344 Bäretswil (CH)

(74) Vertreter: Rentsch Partner AG 
Assoc. No. 254 Fraumünsterstrasse 9 Postfach 9 P.O. Box 2441
8022 Zürich
8022 Zürich (CH)

   


(54) Stapel bzw. Kollektion von im wesentlichen flächigen Vorprodukten sowie Verfahren zum Herstellen eines solchen Stapels bzw. einer solchen Kollektion


(57) Die Erfindung betrifft einen Stapel bzw. eine Kollektion (10) von im wesentlichen flächigen Vorprodukten (11-14), insbesondere Druckprodukten, welcher Stapel bzw. welche Kollektion (10) drei oder mehr Vorprodukte (11-14) umfasst, die im Stapel unmittelbar übereinander bzw. in der Kollektion unmittelbar nebeneinander angeordnet und lösbar miteinander verbunden sind, und von denen wenigstens eines ein Druckprodukt ist, welches eine Falzkante aufweist.
Eine einfache Weiterverarbeitung wird dadurch erreicht, dass zur lösbaren Verbindung zwischen benachbarten Vorprodukten jeweils mit beiden benachbarten Vorprodukten in Kontakt stehende Kleberbereiche (16) vorgesehen sind.




Beschreibung

TECHNISCHES GEBIET



[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Druckweiterverarbeitung. Sie betrifft einen Stapel bzw. eine Kollektion von im wesentlichen flächigen Vorprodukten gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Sie betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Stapels bzw. einer solchen Kollektion.

STAND DER TECHNIK



[0002] In der heutigen Zeit werden zunehmend als Vorprodukte vorliegende Werbemittel wie Prospekte, Flyer, Kataloge, Handzettel, Postwurfsendungen, aber auch Warenproben, CDs etc. von speziellen Dienstleistern direkt verteilt. Dabei werden häufig Werbemittel unterschiedlicher Anbieter zusammengefasst und gemeinsam verteilt, um die Verteilungskosten niedrig zu halten. Die zusammen verteilten Werbemittel beziehungsweise Vorprodukte bilden dann einen Stapel von lose aufeinanderliegenden (individuellen) Einzelexemplaren bzw. eine Kollektion von aneinanderliegenden Einzelexemplaren, die beispielsweise vom Verteiler jeweils am Ort der Abgabe von Hand zusammengestellt werden muss. Diese Art der Zusammenstellung ist jedoch zeitaufwändig und fehlerbehaftet, so dass in den gebildeten Stapeln bzw. Kollektionen entweder bestimmte Werbemittel mehrfach enthalten sind oder ganz fehlen.

[0003] Unter Stapeln werden hier grundsätzlich Zusammenstellungen von Vorprodukten verstanden, die übereinander liegen und von der Schwerkraft zusammengehalten werden. Sind die Vorprodukte in anderer räumlicher Orientierung, z.B. vertikal aneinander liegend ausgerichtet, werden sie hier auch als Kollektion bezeichnet. Die Erfindung bezieht sich auf solche verschiedene Arten der Zusammenstellungen der Vorprodukte.

[0004] Es ist aber auch denkbar, dass die Stapel aus den Vorprodukten an einem zentralen Ort gebildet werden und dann der Verteilung zugeführt werden, wie dies beispielsweise in der WO2010/051651 A2 der Anmelderin offenbart ist. In diesem Fall kann es leicht während der Verteilung zum Verrutschen der Vorprodukte innerhalb eines Stapels oder zur Vermischung von Stapeln kommen, wenn nicht besondere Vorkehrungen getroffen werden, um die einzelnen Stapel zusammenzuhalten und gegeneinander abzugrenzen.

[0005] So ist es beispielsweise möglich, den gebildeten Stapel aus den Werbemitteln beziehungsweise Vorprodukten mit einer verschweissten Folien-Umhüllung zu versehen, um den Stapel zusammenzuhalten und gegenüber anderen Stapeln abzugrenzen. Eine solche zusätzliche Verpackung der Stapel vereinfacht die Verteilung erheblich, verursacht jedoch einen relevanten zusätzlichen Aufwand und ist gegebenenfalls aus ökologischer Sicht unerwünscht. Darüber hinaus sind die verschweissten Folienbeutel vom Endverbraucher nur umständlich zu öffnen und vom Gesamteindruck her je nach Material nicht besonders ästhetisch.

[0006] Die Stapel können aber auch verschnürt oder auf andere Weise, zum Beispiel mittels eines Umschlags, gebündelt werden. So wäre es beispielsweise denkbar, den Stapel der Vorprodukte mit einem Streifband zusammenzufassen, wie es zum Beispiel aus der Druckschrift CH 461 248 bekannt ist. Hierbei ergeben sich jedoch weitgehend dieselben Nachteile, wie oben erwähnt.

[0007] Weiterhin ist es aus der Druckschrift EP 0 666 186 A1 bekannt, Vorprodukte in eine gefaltete Zeitung einzustecken, die dann als Umschlag für die eingesteckten Vorprodukte fungiert und mittels eines oder mehrerer Klebestreifen anschliessend geschlossen wird (siehe auch die WO 2007/067325 A2). Hierfür ist entweder die Bereitstellung einer Zeitung notwendig oder die Bereitstellung eines separaten Umschlags, der wiederum den Aufwand beträchtlich erhöht.

[0008] Schliesslich ist es bekannt (US 5,096,176), einzelne Teilstapel von Blättern von anderen Teilstapeln in einem grösseren Gesamtstapel dadurch zu trennen, dass nicht-klebende Papierstreifen (Spalte 1, Zeilen 58-62) als Trennstreifen um eine Kante des jeweiligen Teilstapels gelegt werden. Hiermit soll verhindert werden, dass sich die Trennstreifen, die sonst flach zwischen zwei Teilstapel gelegt werden, verschieben. Diese Art von nicht-verbindenden Trennstreifen eignet sich nur für die Trennung innerhalb des Gesamtstapels, da die Trennstreifen sofort abfallen, wenn ein Teilstapel für sich genommen transportiert oder anderweitig einzeln gehandhabt wird.

[0009] Ein anderes Problem ergibt sich, wenn mehrere Vorprodukte als Beilagen in eine gefaltete Zeitung eingesteckt werden sollen. In der Druckschrift DE 37 05 257 A1 der Anmelderin ist beschrieben, wie in einer Anlage zunächst die gefaltete Zeitung in entsprechende Abteile mit der Falzkante nach unten eingeführt und dort geöffnet wird, um dann mittels nachfolgend angeordneter Zuförderer nacheinander die Beilagen einzeln in die geöffnete Zeitung einzuwerfen. Die mit den Beilagen versehene Zeitung wird dann von den Greifern eines Wegförderers ergriffen und wegbefördert. Soll das Einstecken der Beilagen in Einklang mit der hohen Produktionsgeschwindigkeit der direkt aus der Rotationsdruckmaschine kommenden Zeitung erfolgen, müssen die Beilagen vorher produziert und, beispielsweise in Form von Rollen, für jede Art der Beilage separat zwischengespeichert werden, um dann beim Einstecken wieder ausgespeichert zu werden.

[0010] Eine deutliche Vereinfachung würde sich ergeben, wenn - zum Beispiel mit einer Anlage gemäss der oben genannten W02010/051651 A2 der Anmelderin - zunächst vollständige Stapel aller für eine Zeitung vorgesehenen Beilagen bzw. Vorprodukte gebildet würden, die dann, wiederum in Form von Rollen oder dgl., zwischengespeichert und schliesslich beim Einstecken in die Zeitung ausgespeichert würden.

[0011] Eine solche Zwischenspeicherung scheitert jedoch daran, dass die zu einem Stapel zusammengestellten Beilagen bzw. Vorprodukte für sich genommen keinen ausreichenden Zusammenhalt haben, um ohne Probleme zwischengespeichert und wieder ausgespeichert zu werden.

[0012] Auf einem gänzlich anderen technischen Gebiet, nämlich dem der Mehrfachverpackungen für Flüssigkeiten, ist eine Mehrfachverpackung vorgeschlagen worden (EP 0 631 946), bei dem die einzelnen Weichpackungen mit sowohl herstellungstechnisch als auch materialmässig minimalem Aufwand zusammengehalten werden sollen. Die dort vorgeschlagene Verbindung der einzelnen Weichpackungen durch Kleberpunkte beziehungsweise Klebestellen eines Heissklebers soll völlig ausreichend für die üblichen Beanspruchungen beim Transport, der Lagerung, der Bereithaltung in den Regalen der Verkaufsgeschäfte und der Handhabung durch den Kunden sein, bis dieser die Packungen voneinander trennt. Anders als bei mehrblättrigen Druckprodukten wie zum Beispiel Broschüren, sind die Weichpackungen in sich geschlossene, eigenstabile Körper, die nicht auffächern oder umknicken oder anderweitig form-instabil werden können. Probleme bezüglich des Aufbringungsorts und der -art sowie die vorliegenden produktespezifischen Anforderungen unterscheiden sich grundsätzlich gegenüber dem hiesigen Technologiebereich der Druckweiterverarbeitung.

[0013] Dies gilt umso mehr bei Mehrfachverpackungen mit formstabilen Verpackungseinheiten, wie sie beispielsweise in der US 3,759,373 oder der US 3,902,992 offenbart sind.

[0014] Es ist andererseits auf dem Gebiet der Herstellung von Blöcken aus gleichartigen, gleichgrossen, einzelnen Papierbögen (Formularsätze, Notizblöcke, Haftzettel-Blöcke etc.) bekannt, die einzelnen Papierbögen untereinander durch einen Kleber zu verbinden, der entweder in zuvor randseitig durchgestanzte Löcher eingebracht wird (siehe z.B. die DE 1 946 249 oder die GB 2 106 033) oder ein- oder beidseitig auf Ränder der Papierbögen aufgetragen wird, die dann aufeinander gelegt und miteinander verklebt werden (siehe z.B. die US 2006/0065347). Eine solche Art der Bindung ist im Stand der Technik auf Stapel von einzelnen Papierbögen gleichen Formats und gleicher Stärke beschränkt. Ausserdem sind dort keine Lösungen für Vorprodukte mit kontinuierlich-sequentieller Verarbeitung im Rahmen der Druckweiterverarbeitung vorgesehen.

[0015] Auf dem Gebiet der Druckweiterverarbeitung werden klebende Verbindungsverfahren beispielsweise dort eingesetzt, wo (gefalzte) Teilprodukte durch Übereinanderlegen zusammengetragen werden (siehe z.B. die EP 0 409 770 A2 der Anmelderin) oder wo einzelne Beilagen in eine Zeitung oder ein vergleichbares Druckereiprodukt eingesteckt und dort fixiert werden (siehe z.B. die EP 1 780 035 A2 der Anmelderin).

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG



[0016] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen vorkonfektionierten Stapel beziehungsweise eine vorkonfektionierte Kollektion von zum Teil gefalteten flächigen Vorprodukten gleichen oder unterschiedlichen Formats anzugeben, die einfach herzustellen sind, sich im Rahmen einer Weiterverarbeitung leicht handhaben lassen und sich später ohne weiteres wieder in die einzelnen Vorprodukte zerlegen lassen. Es ist weiterhin eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung derartiger Stapel beziehungsweise Kollektionen anzugeben.

[0017] Die Aufgaben werden durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 6 gelöst.

[0018] Der Stapel bzw. die Kollektion von im wesentlichen flächigen Vorprodukten gemäss der Erfindung umfasst drei oder mehr Vorprodukte, die im Stapel unmittelbar übereinander bzw. in der Kollektion unmittelbar nebeneinander angeordnet und lösbar miteinander verbunden sind, und von denen wenigstens eines ein Vorprodukt ist, welches eine Falzkante aufweist. Sie sind dadurch gekennzeichnet, dass zur lösbaren Verbindung zwischen benachbarten Vorprodukten jeweils mit beiden benachbarten Vorprodukten in Kontakt stehende Kleberbereiche vorgesehen sind.

[0019] Für das Verständnis der Erfindung ist es wesentlich, dass anders als bei anderen Klebeverbindungen von Druckprodukten, diese auf die vorerwähnten Vorprodukte im Rahmen einer kontinuierlich ablaufenden Weiterverarbeitung bzw. eines logistischen Gesamtprozesses ausgerichtet ist. Diese bilden autonome fertige Einheiten sowohl hinsichtlich Inhalt als auch Format, die beim Endverbraucher wieder vereinzelt und separat weiterverwendet werden. Anders als z.B. beim Buchbinden sind die Vorprodukte somit nicht aufeinander abgestimmt und wurden im Stand der Technik bisher vollständig einzeln im Rahmen der Weiterverarbeitung gehandhabt.

[0020] Gemäss einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Kleberbereiche als lokale Kleberpunkte und/oder lokale Kleberraupen und/oder doppelseitig ausgebildete Klebeelemente ausgebildet.

[0021] Insbesondere sind die Kleberbereiche bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen mittels einer Dispensiervorrichtung aufgetragen worden. Derartige Dispensiervorrichtungen, die den Kleber mit Druck- und/oder Temperaturunterstützung aus einer Düse heraus auftragen, sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die Kleberbereiche können auch durch Rollen oder durch Aufdrucken mittels einer geeigneten Druckvorrichtung aufgetragen werden.

[0022] Eine andere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen einen Kleber enthalten, der ein späteres Trennen der miteinander verbundenen Vorprodukte ohne Beschädigung dieser Vorprodukte ermöglicht. Derartige Kleber sind aus dem Stand der Technik vielfach bekannt. Weiterhin können Klebeelemente oder Klebebereiche eingesetzt werden, die örtlich unterschiedliche Ablöseeigenschaften aufweisen.

[0023] Eine weitere Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Vorprodukte ausgezeichnete Kanten aufweisen, dass die Vorprodukte im Stapel bzw. in der Kollektion so übereinander bzw. nebeneinander angeordnet sind, dass die ausgezeichneten Kanten der Vorprodukte im Stapel bzw. in der Kollektion eine gemeinsame Kante bilden, und dass die Kleberbereiche bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen entlang und nahe der gemeinsamen Kante verteilt angeordnet sind. Insbesondere bilden die Falzkanten von gefalzten Vorprodukten derartige ausgezeichnete Kanten, die das Verbinden der Vorprodukte zu einer gut handhabbaren Einheit wesentlich erleichtern.

[0024] Insbesondere sind die einzelnen Vorprodukte des Stapels im Format und/oder in der Dicke und/oder in der Produktart unterschiedlich. Die Vorprodukte können in speziellen Fällen aber auch alle gleich sein.

[0025] Weiterhin ist insbesondere wenigstens eines der Vorprodukte ein Druckprodukt.

[0026] Das erfindungsgemässe Verfahren zum Herstellen eines Stapels bzw. einer Kollektion ist dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt ein erstes Vorprodukt bereitgestellt wird, dass in einem zweiten Schritt das bereitgestellte erste Vorprodukt auf wenigstens einer Seite an vorbestimmten Stellen mit Kleberbereichen versehen wird, dass in einem dritten Schritt wenigstens ein zweites Vorprodukt mit dem ersten Vorprodukt mittels der aufgebrachten Kleberbereiche lösbar verbunden wird, und dass die Schritte zwei und drei mit weiteren Vorprodukten wiederholt werden, bis der gewünschte Stapel bzw. die gewünschte Kollektion zusammengestellt und untereinander verbunden ist.

[0027] Vorzugsweise werden die Vorprodukte jeweils mittels einer Dispensiervorrichtung lokal mit den Kleberbereichen versehen. Die Kleberbereiche können auch durch Rollen oder durch Aufdrucken mittels einer geeigneten Druckvorrichtung aufgetragen werden.

[0028] Insbesondere werden die Kleberbereiche als Kleberpunkte und/oder Kleberraupen und/oder Klebeelemente aufgebracht.

[0029] Dabei wird mit Vorteil ein Kleber verwendet, der ein späteres Trennen der miteinander verbundenen Vorprodukte ohne Beschädigung dieser Vorprodukte ermöglicht.

[0030] Insbesondere können die Kleberbereiche derartig mit einem Kleber aufgebracht werden, dass sich beim späteren Trennen des Stapels in die einzelnen Vorprodukte der Kleber nur auf einer vorbestimmten Seite löst bzw. der Kleberbereich nur auf einem der beiden Vorprodukte vollständig zurückbleibt, während das andere Vorprodukt frei von Kleber ist. Es ist aber auch denkbar, dass sich die Kleberbereiche beim Trennen aufteilen und auf jedem der beiden Vorprodukte ein Teil davon verbleibt.

[0031] Insbesondere kann zur Konfektionierung der Stapel bzw. Kollektionen eine Konfektionierungsvorrichtung verwendet werden, die nach Art einer umlaufenden Transportvorrichtung ausgebildet ist, wobei auf dem oben liegenden Hinlauf aufeinanderfolgende, schräg stehende Abteile zur Verfügung gestellt und an Zuförderern vorbeigeführt werden, die aus entsprechenden Vorprodukt-Vorräten die Vorprodukte zur Stapelbildung nacheinander in der gewünschten Reihenfolge in die Abteile einbringen, und wobei zwischen zwei Stationen jeweils die Kleberbereiche auf das jeweils obere Vorprodukt aufgebracht werden. Vergleichbare Vorrichtungen zur Stapelbildung bzw. -Konfektionierung sind aus den Druckschriften WO 2010051651 und WO 2010051650 der Anmelderin bekannt.Gemäss einer Weiterbildung des erfindungsgemässen Verfahrens werden die zusammengestellten Stapel bzw. Kollektionen der untereinander klebend verbundenen Vorprodukte jeweils in ein weiteres Vorprodukt, insbesondere Druckprodukt, eingesteckt, wie dies vergleichbar in der Druckschrift WO 2009143645 der Anmelderin beschrieben ist.Dabei ist es vorteilhaft, wenn die zusammengestellten Stapel bzw. Kollektionen der untereinander klebend verbundenen Vorprodukte zunächst zwischengespeichert werden, und die zwischengespeicherten Stapel bzw. Kollektionen zu einem späteren Zeitpunkt ausgespeichert und in die weiteren Vorprodukte eingesteckt werden. Hierdurch ist es möglich, die Herstellung der zum Stapel beziehungsweise zur Kollektion zusammengestellten Vorprodukte von der Herstellung der weiteren Vorprodukte, welche die Stapel beziehungsweise Kollektionen aufnehmen, zu entkoppeln.

[0032] Insbesondere können die Stapel bzw. Kollektionen auf bewährte Weise zu einem Wickel aufgewickelt und als Wickel zwischengespeichert werden, wobei die Stapel bzw. Kollektionen in Form eines Schuppenstroms oder mit Abstand voneinander zu dem Wickel aufgewickelt werden können. Entsprechende Wickelverfahren und -vorrichtungen sind in den Druckschriften EP 1 252 083 und EP 1 494 949 der Anmelderin beschrieben.KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN

[0033] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1
in einer vereinfachten Explosionsdarstellung mehrere zum erfindungsgemässen Kollektionieren vorbereitete, gefaltete Vorprodukte, die gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Kleberpunkten beziehungsweise Kleberraupen versehen sind, vor dem Verbinden des Stapels;
Fig. 2
in einer Seitenansicht den verbundenen Stapel gemäss Fig. 1;
Fig. 3
einzelne Schritte (Fig. 3a-f) beim Vorbereiten und Verbinden des Stapels gemäss Fig. 2;
Fig. 4
eine schematische Darstellung einer ersten Vorrichtung zur Zwischenspeicherung der erfindungsgemässen Stapel;
Fig. 5
eine schematische Darstellung einer zweiten Vorrichtung zur Zwischenspeicherung der erfindungsgemässen Stapel;
Fig. 6
eine schematische Darstellung einer Konfektionierungsvorrichtung zum Konfektionieren der Stapel nach der Erfindung; und
Fig. 7
eine schematische Darstellung einer Einsteckvorrichtung zum Einstecken der erfindungsgemässen Stapel in eine Zeitung oder dgl.

WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG



[0034] Fig. 1 zeigt in einer vereinfachten Explosionsdarstellung mehrere zum erfindungsgemässen Kollektionieren vorbereitete, gefaltete Vorprodukte 11-14, die gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Kleberpunkten 15, 16 und/oder Kleberraupen 17, 18 (gestrichelt) versehen sind, vor dem Verbinden zu einem Stapel (10 in Fig. 2). Die im Beispiel gezeigten Vorprodukte 11-14 sind der Einfachheit halber alle als von derselben Art, jedoch mit unterschiedlichen Formaten, dargestellt. Sie sind alle entlang einer Falzkante 11a-14a gefaltet und hier gleich dick. Das oberste Vorprodukt 11 hat ein kleineres Format als die übrigen Vorprodukte 12-14, die alle dasselbe grössere Format aufweisen. Es versteht sich von selbst, dass sich die Vorprodukte nicht nur alle im Format unterscheiden können, sondern auch von unterschiedlicher Art und Dicke und aus unterschiedlichem Material sein können. So können einzelne der Vorprodukte eine Karte sein, ein Handzettel oder eine CD oder eine Warenprobe, oder dergleichen.

[0035] Zur Ausbildung des Stapels 10 beziehungsweise einer entsprechenden Kollektion werden die einzelnen Vorprodukte 11-14 mit einer ausgewählten Kante, die im vorliegenden Beispiel vorzugsweise die Falzkante 11a-14a der Vorprodukte 11-14 ist, relativ zueinander ausgerichtet, so dass der Stapel 10 insgesamt eine einheitliche Kante ausbildet, an welcher der Stapel 10 im Rahmen einer weiteren Behandlung beziehungsweise Handhabung gut und sicher ergriffen werden kann. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn sich die Vorprodukte in ihrem Format stark voneinander unterscheiden.

[0036] Die Verbindung der Vorprodukte 11-14 zum stabilen Stapel 10 wird durch lokale Auftragung eines geeigneten Klebers in Form von einem oder mehreren Kleberpunkten 15, 16 und/oder Kleberraupen 17, 18 (in Fig. 1 gestrichelt eingezeichnet) mittels einer entsprechenden Dispensiervorrichtung (19, 20 in Fig. 3) bewirkt. Kleberpunkte 15, 16 ergeben sich vor allem dann, wenn die Dispensiervorrichtungen 19, 20 während des Kleberauftrags relativ zum Vorprodukt im Wesentlichen in Ruhe sind. Wird dagegen das Vorprodukt beim Auftragen des Klebers relativ zu den Dispensiervorrichtungen 19, 20 mit ausreichender Geschwindigkeit bewegt, ergeben sich längliche Kleberraupen 17, 18, die je nach Bewegungsrichtung parallel, quer oder schräg zur Falzkante 11a-14a ausgerichtet sein können. Selbstverständlich ist es auch denkbar, anstelle der Kleberraupen 17, 18 eine Reihe von hintereinander liegenden Kleberpunkten aufzubringen, wenn die Dispensiervorrichtungen 19, 20 während der Bewegung abwechselnd auf- und zu gesteuert werden, oder eine Kleberraupe durch Bewegung der Dispensiervorrichtungen 19, 20 zu erzeugen.

[0037] Der Auftrag des Klebers erfolgt dabei vorzugsweise in unmittelbarer Nähe der ausgewählten Kanten, um eine möglichst geringe optische Störung an den Vorprodukten nach deren späterer Vereinzelung zu erzielen. Der Kleber kann - wie in Fig. 1 gezeigt - jeweils nur auf einer Seite eines Vorprodukts aufgetragen werden, wobei diese Seite immer dieselbe Orientierung aufweist. Beginnt der Kleberauftrag auf dem im Stapel zuunterst liegenden Vorprodukt 14, kann bei dieser Art des Auftrages das oberste Vorprodukt 11 des Stapels ohne Kleberauftrag bleiben. Es ist aber auch denkbar, einzelne Vorprodukte beidseitig mit Kleber zu versehen. Wesentlich ist, dass insgesamt zwischen je zwei benachbarten Vorprodukten des Stapels immer ein Kleberauftrag vorhanden ist.

[0038] Je nach Art des verwendeten Klebers gestaltet sich der Verfahrensablauf unterschiedlich. Ist der Kleber ein Heisskleber oder Schmelzkleber, müssen die Vorprodukte im Stapel zusammengeführt werden, bevor der Kleber erkaltet. Ist der Kleber ein Kontaktkleber, wird er beidseitig aufgetragen und die Vorprodukte werden später kurz miteinander verpresst. Es können aber auch PUR-Kleber verwendet werden, wie sie beim Buchbinden Anwendung finden. Des Weiteren können verschiedene Arten von 1-Komponenten-Kleber oder 2-Komponenten-Kleber eingesetzt werden. Es ist im Rahmen der Erfindung aber auch denkbar, als Kleberbereiche zum Verbinden benachbarter Vorprodukte nach Art eines doppelseitigen Klebebandes beidseitig klebende Folien- oder Filmstücke einzusetzen und aufzubringen ("Klebeelemente" in Form eines Klebeband-Abschnitts, -punkts, -rings oder anderer Geometrie), die beispielsweise auf einem Trägerband zugeführt, vom Trägerband abgelöst und dann appliziert werden.

[0039] Vorteilhaft sind vor allem solche Kleber, die ein späteres Lösen der Vorprodukte voneinander ohne Beschädigung der beteiligten Vorprodukte ermöglichen. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass das gerade bei Druckprodukten wichtige äussere Erscheinungsbild durch die Klebung nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt wird. Dabei kann die Haftfähigkeit, namentlich beim Einsatz eines doppelseitigen Klebeelements, gezielt seitenabhängig gewählt werden, so dass sich der Klebebereich am einen Vorprodukt ablöst (so insbesondere an der jeweiligen Oberseite eines in Figur 2 gezeigten Vorprodukts, d.h. an dessen Deckblatt) und am anderen Vorprodukt haften bleibt (in Figur 2 im erwähnten Beispiel somit am jeweils oben liegenden Produkt auf dessen Rückseite). Derart kann erfindungsgemäss beeinflusst werden, dass die für das jeweilige Vorprodukt relevante Deckblattseite für den Endkunden bzw. Leser beim Auflösen der Kollektion unbeeinflusst, d.h. ohne störende Kleberückstände, sichtbar ist. Entsprechendes kann auch durch geeignetes Applizieren eines Klebebereichs bewirkt werden, so z.B. durch einen Klebstoff, der besondere Hafteigenschaften abhängig von der zeitlichen Aufbringung besitzt (z.B. durch entsprechende Temperaturschwankungen). So kann verfahrensmässig durch Aufbringen des Klebebereichs zuerst auf das obere Vorprodukt mit einer Temperatur T1 und dann Verbindung mit einem unteren Vorprodukt bei einer Klebstoff-Temperatur T2 dieses Ergebnis erreicht werden. Insbesondere bei Nutzung dieses vorteilhaften Effekts zeigt sich, dass jedem der Vorprodukte im Stapel bzw. der Kollektion im Rahmen der Erfindung eine separate und autonome bzw. individuelle Bedeutung zukommt (inklusive Anordnung und Orientierung der einzelnen Vorprodukte). Aus Figur 2 ist auch sichtbar, dass die Kollektion erfindungsgemäss ohne Umschlag auskommt und dass sowohl das oberste als auch das unterste Vorprodukt an der sichtbaren Fläche frei von irgendwelchen Hilfsmitteln sind und die Kollektion dabei trotzdem den gewünschten lösbaren Zusammenhalt aufweist.

[0040] Fig. 3 zeigt verschiedene Schritte bei der Verbindung der Vorprodukte zu einem Stapel gemäss der Erfindung. Ausgehend von einem im Stapel zuunterst liegenden ersten Vorprodukt 14 (Fig. 3a) wird auf die obere Seite dieses ersten Vorprodukts 14 ein erster Kleberauftrag in Form von Kleberpunkten 15, 16 mit den entsprechenden Dispensiervorrichtungen 19 und 20 vorgenommen (Fig. 3b). Das nächstkommende Vorprodukt 13 kann dann haftend auf das Vorprodukt 14 aufgelegt und mit diesem verbunden werden (Fig. 3c). Auf die Oberseite des zweiten Vorprodukts 13 werden dann auf die gleiche Weise wiederum Kleberpunkte 15, 16 aufgebracht, die dann zum Verbinden mit dem in Fig. 3 nicht gezeigten nächsten Vorprodukt dienen. Die gezeigte Schrittfolge wiederholt sich dann so lange (siehe auch Fig. 3e und 3f), bis der gesamte Stapel mit den Vorprodukten fertig gestellt ist. Es ist aber genauso gut denkbar, dass eine andere Reihenfolge eingehalten wird, indem der Kleberauftrag jeweils auf der Unterseite des oben auf den Stapel aufgelegten Vorproduktes vorgenommen wird, während die Oberseite des darunter liegenden Vorproduktes von einem Kleberauftrag frei bleibt.

[0041] Die zum Stapel 10 zusammengeführten Vorprodukte können ihrerseits selbst bereits weitere Vorprodukte 21 eingesteckt haben, wie dies in Fig. 3e und 3f für das als nächstes Vorprodukt auf den Stapel aufgelegte Vorprodukt 12 gezeigt ist.

[0042] Wenngleich wie vorstehend erläutert im Rahmen des erfindungsgemäss bevorzugten Verfahrens eine schrittweise Aufbringung der Klebebereiche (auch Klebeelemente umfassend) bzw. schrittweise Verhaftung der Vorprodukte vorgesehen ist, kann in einer Variante des Verfahrens auch eine (nahezu) gleichzeitige Aufbringung auf die Vorprodukte und ein (annähernd) gleichzeitiges Verhaften der drei oder mehr Druckprodukte vorgesehen werden. Dies kann beispielsweise durch ein Zusammentragen der Kollektion, ein weites Auffächern an den ausgerichteten Kanten und ein Einbringen der Klebebereiche in bzw. zwischen die Vorprodukte erfolgen.

[0043] Eine beispielhafte Konfektionierungsvorrichtung 25 zum Verbinden der Vorprodukte 11-14 zu einem entsprechenden Stapel 10 ist in Fig. 6 schematisch dargestellt. Die Konfektionierungsvorrichtung 25 ist nach Art einer umlaufenden, bandartigen Transportvorrichtung ausgebildet. Diese Transportvorrichtung läuft in Fig. 6 im Gegenuhrzeigersinn kontinuierlich um. Auf dem oben liegenden Hinlauf werden aufeinanderfolgende, schräg stehende Abteile 26 zur Verfügung gestellt und an Zuförderern vorbeigeführt, die aus entsprechenden Vorprodukt-Vorräten 22a, 22b die Vorprodukte 11, 12 zur Stapelbildung nacheinander in der gewünschten Reihenfolge in die Abteile 26 einbringen, wobei zwischen zwei Stationen jeweils mittels entsprechender Dispensiervorrichtungen 19 Kleberpunkte bzw. Klebebereiche auf das jeweils obere Vorprodukt aufgebracht werden (der Einfachheit halber sind hier nur zwei der drei oder mehr Vorprodukte 11 und 12 dargestellt).

[0044] Sind die Stapel 10 am Ende des Hinlaufes fertig ausgebildet, werden sie von den Abteilen 26 zugeordneten Greifern 27 ergriffen und im unten liegenden Rücklauf zu einem Wegförderer 28 am rechten Bildrand transportiert, der die Stapel dann einer weiteren Verwendung zufü h rt.

[0045] Der auf die beschriebene Weise fertig gestellte Stapel 10 gemäss Fig. 2 kann auf die unterschiedlichste Weise weiterbehandelt beziehungsweise weiterverarbeitet werden. So ist es denkbar, die Stapel 10 zu bündeln und/oder zu palettieren und an Endverbraucher auszuliefern. Es ist aber auch denkbar, die Stapel 10 in einem Zwischenspeicher, z.B. in Schuppenformation zu einem Wickel aufgerollt oder in einem grösseren Stapel vereinigt, zwischenzuspeichern, um sie später wieder auszuspeichern und im Rahmen eines Prozesses der Druckweiterverarbeitung weiter zu verwenden. In Fig. 4 und Fig. 5 ist jeweils ein Beispiel eines solchen Vorgehens in stark vereinfachter Form dargestellt.

[0046] Die derart gebildeten Stapel 10 bzw. Kollektionen sind insbesondere bei Hochgeschwindigkeitsprozessen (Verarbeitung in der Grössenordnung von fünf, zehn oder mehr Produkten pro Sekunde) oder bei komplex gebildeten Stapeln von grossem Vorteil, namentlich wenn eine genaue gegenseitige Ausrichtung der Vorprodukte bei der Weiterverarbeitung von Bedeutung ist oder wenn bei einem Weiterverarbeitungsschritt die unerwünschte Möglichkeit einer "Vermischung" der Vorprodukte einer Kollektion mit denjenigen anderer Kollektionen bzw. eine Situation mit problematischer Wiederauftrennung nebeneinander liegender Kollektionen besteht.

[0047] In Fig. 4 wird ausgegangen von bereits fertigen Stapeln 10. Die fertigen Stapel 10 werden mittels einer Transportvorrichtung 24 in einem Schuppenstrom zu einer an sich bekannten Wickelvorrichtung transportiert und dort zu einem Wickel 23 aufgewickelt. Es können aber auch gemäss Fig. 5 anstelle eines Schuppenstroms aus Stapeln 10 die Stapel 10 getrennt voneinander zu einem Wickel 23 auf gewickelt werden.

[0048] Dieser Prozess kann beim Zeitungsdruck im Tagesverlauf zu einer Zeit durchgeführt werden, in der keine Zeitung gedruckt wird. Auf diese Weise können Mitarbeiter und Vorrichtungen, die sonst im Zeitungsdruck beschäftigt sind, für die Konfektionierung der Stapel eingesetzt werden.

[0049] Läuft dann später der Zeitungsdruck an, können die Stapel 10, die in diesem Fall als Vorprodukte Beilagen für die Zeitung enthalten, durch Abrollen der Wickel 23 wieder (Kollektions-getrennt, d.h. mit einer sehr einfachen Möglichkeit, die Kollektionen wieder präzise zu separieren) ausgespeichert und in die geöffnet vorbeigeführten Zeitungen beziehungsweise anderweitige Druckprodukte eingesteckt werden. Hierdurch ergibt sich gegenüber dem Einstecken der einzelnen Vorprodukte beziehungsweise Beilagen, wie es in der eingangs genannten Druckschrift DE 37 05 257 A1 beschrieben ist, der Vorteil, dass das Ausspeichern der Vorprodukte nicht einzeln durch zugewiesene Personen betrieben und überwacht werden muss, sondern dass eine Person ausreicht, den Einsteckprozess zu betreiben und zu überwachen. Dies ist gerade während des laufenden Zeitungsdrucks von besonderer Bedeutung, weil in dieser Zeit der Druckprozess mit seiner anschliessenden Weiterverarbeitung die ganze Aufmerksamkeit des Bedienpersonals erfordert. Durch die Stapelbildung und Zwischenspeicherung zu einem vorgelagerten Zeitpunkt kann also die aufwändige Bedienung und Überwachung der einzelnen Zuförderer zu einer Zeit erfolgen, in der noch nicht alle Kräfte für den Zeitungsdruck benötigt werden.

[0050] Fig. 7 zeigt eine Einsteckvorrichtung 29, die zum Einstecken der Stapel 10 in eine Zeitung 35 oder ein vergleichbares Druckprodukt geeignet ist. Die Einsteckvorrichtung 29 umfasst eine um eine Maschinenachse M drehende Stützelemente-Trommel 30, in die durch eine mit Greifern 34 ausgestattete umlaufende Fördervorrichtung 33 die Zeitungen 35 in einer fortlaufenden Reihenfolge eingebracht werden. Beim Eintritt in die Stützelemente-Trommel 30 werden die nach unten hängenden, an der Falzkante gehaltenen Zeitungen 35 mittels einer Öffnungsvorrichtung 31 aufgespreizt und durch Einführen von Stützelementen 32 in die geöffneten Zeitungen 35 beim weiteren Umlauf in der Stützelemente-Trommel 30 offen gehalten, so dass mit einem nachfolgenden Zuförderer 36 die Stapel 10 einzelnen in die geöffneten Zeitungen 35 eingesteckt werden können.

Bezugszeichenliste



[0051] 
10
Stapel (Kollektion)
11-14
Vorprodukt (z.B. Druckprodukt)
11a-14a
Falzkante
15,16
Kleberpunkt
17,18
Kleberraupe
19,20
Dispensiervorrichtung
21
Vorprodukt
22a,b
Vorprodukt-Vorrat
23
Wickel
24
Transportvorrichtung
25
Konfektionierungsvorrichtung
26
Abteil
27
Greifer
28
Wegförderer
29
Einsteckvorrichtung
30
Stützelemente-Trommel
31
Öffnungsvorrichtung
32
Halteelement
33
Fördervorrichtung
34
Greifer
35
Druckprodukt (z.B. Zeitung)
36
ZufördererM Maschinenachse



Ansprüche

1. Stapel bzw. Kollektion (10) von im wesentlichen flächigen Vorprodukten (11-14), welcher Stapel bzw. welche Kollektion (10) drei oder mehr Vorprodukte (11-14) umfasst, die im Stapel unmittelbar übereinander bzw. in der Kollektion unmittelbar nebeneinander angeordnet und lösbar miteinander verbunden sind, und von denen wenigstens eines ein Vorprodukt ist, welches eine Falzkante (11a-14a) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zur lösbaren Verbindung zwischen benachbarten Vorprodukten jeweils mit beiden benachbarten Vorprodukten in Kontakt stehende Kleberbereiche (15-18) vorgesehen sind.
 
2. Stapel bzw. Kollektion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche (15-18) als lokale Kleberpunkte (15, 16) und/oder lokale Kleberraupen (17, 18) und oder Klebeelemente ausgebildet sind.
 
3. Stapel bzw. Kollektion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen (15-18) mittels einer Dispensiervorrichtung aufgetragen worden sind.
 
4. Stapel bzw. Kollektion nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen (15-18) einen Kleber enthalten, der ein späteres Trennen der miteinander verbundenen Vorprodukte (11-14) ohne Beschädigung dieser Vorprodukte (11-14) ermöglicht.
 
5. Stapel bzw. Kollektion nach einem der Ansprüche 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorprodukte (11-14) ausgezeichnete Kanten (11a-14a) aufweisen, dass die Vorprodukte (11-14) im Stapel bzw. in der Kollektion (10) so übereinander bzw. nebeneinander angeordnet sind, dass die ausgezeichneten Kanten (11 a-14a) der Vorprodukte (11-14) im Stapel bzw. in der Kollektion (10) eine gemeinsame Kante bilden, und dass die Kleberbereiche bzw. Kleberpunkte oder Kleberraupen (15-18) entlang und nahe der gemeinsamen Kante verteilt angeordnet sind.
 
6. Stapel bzw. Kollektion nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Vorprodukte (11-14) des Stapels (10) im Format und/oder in der Dicke und/oder in der Produktart unterschiedlich sind.
 
7. Stapel bzw. Kollektion nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Vorprodukte (11-14) ein Druckprodukt ist.
 
8. Verfahren zum Herstellen eines Stapels bzw. einer Kollektion (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Schritt ein erstes Vorprodukt (14) bereitgestellt wird, dass in einem zweiten Schritt das bereitgestellte erste Vorprodukt (14) auf wenigstens einer Seite an vorbestimmten Stellen mit Kleberbereichen (15, 16 bzw. 17, 18) versehen wird, dass in einem dritten Schritt wenigstens ein zweites Vorprodukt (13) mit dem ersten Vorprodukt (14) mittels der aufgebrachten Kleberbereiche (15, 16 bzw. 17, 18) lösbar verbunden wird, und dass die Schritte zwei und drei mit weiteren Vorprodukten (12, 11) wiederholt werden, bis der gewünschte Stapel bzw. die gewünschte Kollektion zusammengestellt und untereinander verbunden ist.
 
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorprodukte (12-14) jeweils mittels einer Dispensiervorrichtung (19, 20) lokal mit den Kleberbereichen (15, 16 bzw. 17, 18) versehen werden.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberbereiche als Kleberpunkte (15, 16) und/oder Kleberraupen (17, 18) aufgebracht werden.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kleber verwendet wird, der ein späteres Trennen der miteinander verbundenen Vorprodukte (11-14) ohne Beschädigung dieser Vorprodukte (11-14) ermöglicht.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Konfektionierung der Stapel bzw. Kollektionen (10) eine Konfektionierungsvorrichtung (25) verwendet wird, die nach Art einer umlaufenden Transportvorrichtung ausgebildet ist, wobei auf dem oben liegenden Hinlauf aufeinanderfolgende, schräg stehende Abteile (26) zur Verfügung gestellt und an Zuförderern vorbeigeführt werden, die aus entsprechenden Vorprodukt-Vorräten (22a, 22b) die Vorprodukte (11, 12) zur Stapelbildung nacheinander in der gewünschten Reihenfolge in die Abteile (26) einbringen, und wobei zwischen zwei Stationen jeweils die Kleberbereiche (15, 16 bzw. 17, 18) auf das jeweils obere Vorprodukt aufgebracht werden.
 
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 8-12, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammengestellten Stapel bzw. Kollektionen (10) der untereinander klebend verbundenen Vorprodukte (11-14) jeweils in ein weiteres Vorprodukt, insbesondere Druckprodukt (35) eingesteckt werden.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zusammengestellten Stapel bzw. Kollektionen (10) der untereinander klebend verbundenen Vorprodukte (11-14) zunächst zwischengespeichert werden, und dass die zwischengespeicherten Stapel bzw. Kollektionen (10) zu einem späteren Zeitpunkt ausgespeichert und in die weiteren Vorprodukte (35) eingesteckt werden.
 
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel bzw. Kollektionen (10) zu einem Wickel (23) aufgewickelt und als Wickel (23) zwischengespeichert werden.
 
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel bzw. Kollektionen (10) in Form eines Schuppenstroms zu dem Wickel (23) aufgewickelt werden.
 
17. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Stapel bzw. Kollektionen (10) mit Abstand voneinander zu dem Wickel (23) aufgewickelt werden.
 




Zeichnung


























Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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