[0001] Die Anmeldung betrifft ein Sicherheitselement für einen Datenträger mit einer strukturierten,
optisch variablen Farbschicht, einen Datenträger mit einem solchen Sicherheitselement
sowie ein Herstellungsverfahren für ein solches Sicherheitselement.
[0002] Datenträger, wie Wert- oder Ausweisdokumente, insbesondere Ausweiskarten, Kreditkarten
oder Pässe, oder auch andere Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung
mit Sicherheitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit des Gegenstandes
gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Weiterhin
erzeugen Sicherheitselemente häufig einen gut sichtbaren optischen Eindruck, der eine
Überprüfung des Sicherheitselements auch ohne technische Hilfsmittel, beispielsweise
mit bloßem Auge, gestattet. Ein Sicherheitselement kann in solche Datenträger, beispielsweise
in eine Banknote oder in eine Chipkarte, eingebettet oder als selbsttragendes Transferelement
ausgebildet sein, beispielsweise als Patch oder als Etikett, das nach seiner Herstellung
auf einen zu sichernden Datenträger oder sonstigen Gegenstand aufgebracht wird. Alternativ
kann das Sicherheitselement aber auch während der Herstellung in den Datenträger integriert
werden.
[0003] Datenträger im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Banknoten, Aktien,
Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, hochwertige Eintrittskarten, aber auch andere
fälschungsgefährdete Papiere, wie Pässe oder sonstige Ausweisdokumente, und auch kartenförmige
Datenträger, insbesondere Kredit- und Chipkarten, sowie Produktionssicherungselemente,
wie Etiketten, Siegel, Verpackungen und dergleichen. Der Begriff "Datenträger" umfasst
auch Vorstufen, insbesondere nicht umlauffähige Vorstufen solcher Datenträger, die
beispielsweise im Fall von Sicherheitspapier in quasi endoser Form vorliegen und zu
einem späteren Zeitpunkt weiterverarbeitet werden. Solche Datenträger können Fenster
oder Durchsichtsfenster enthalten, die mit einer transparenten Folie abgedeckt sind,
welche gegebenenfalls den Träger für ein Sicherheitselement bildet.
[0004] Um eine Fälschung oder Nachbildung von Sicherheitselementen, beispielsweise mit hochwertigen
Farbfotokopiergeräten, zu verhindern, können solche Sicherheitselemente optisch variable
Elemente oder optisch variable Schichten aufweisen, die dem Betrachter unter verschiedenen
Beobachtungsbedingungen, beispielsweise unter verschiedenen Betrachtungswinkeln, verschiedene
optische Eindrücke, beispielsweise verschiedene Farbeindrücke, vermitteln. Zur Erzeugung
von Schichten, die solche optisch variablen Effekte zeigen, sind verschiedene Techniken
bekannt. Beispielsweise können optische Interferenzschichten entweder vollflächig
oder in Pigmentform vorliegen. Solche Interferenzschichten weisen typischerweise einen
Dünnschichtaufbau auf, der eine Reflexionsschicht, eine teildurchlässige Schicht und
eine oder mehrere dazwischen liegende dielektrische Abstandsschichten umfasst. Diese
basieren beispielsweise auf Glimmer, auf SiO
2 oder auf Al
2O
3. Solche Interferenzschichten werden entsprechend der Anzahl von dielektrischen Schichten
als ein- oder mehrschichtig bezeichnet. Druckfarben mit Pigmenten solcher Dünnschicht-Interferenzschichten
werden beispielsweise unter dem Namen Iriodin
® (einschichtig) oder Colorcrypt
® (mehrschichtig) von der Firma Merck KGaA vertrieben. Druckfarben mit mehrschichtigen
Interferenzschichtpigmenten werden ferner z.B. unter dem Namen OVI
® oder OVMI
® von der Firma SICPA vertrieben, wobei die Pigmente der OVMI
® -Druckfarben eine zusätzliche magnetische Schicht im Dünnschichtaufbau aufweisen.
[0005] Anstelle von Interferenzschichten oder Interferenzschichtpigmenten können auch cholesterische
oder anderweitige Flüssigkristalle verwendet werden. Diese liegen beispielsweise als
flüssigkristalline Silikonpolymere vor oder auch als cholesterische Flüssigkristallpigmente
in sogenannten STEP
®-Farben ("Shimmery Twin Effect Protection"). Weiterhin zeigen auch Hologramme, welche
typischerweise per Vakuumbedampfung hergestellte metallische Schichten umfassen, oder
Beugungsgitter unter verschiedenen Betrachtungswinkeln einen verschiedenen optischen
Eindruck für einen Betrachter.
[0006] Die verschiedenen optischen Eindrücke für einen Betrachter umfassen beispielsweise
einen sogenannten Farbkippeffekt ("Colorshift"), bei dem für den Betrachter unter
verschiedenen Betrachtungswinkeln verschiedene Farbtöne erkennbar sind. Verschiedene
optische Eindrücke können auch dadurch entstehen, dass unter einem bestimmten Betrachtungswinkel
die optisch variable Schicht vollständig transparent und somit für einen Betrachter
unsichtbar ist, während sie unter einem anderen Betrachtungswinkel (Effektwinkel)
einen Farbton zeigt. Solche optisch variablen Schichten sind häufig irisierend, das
heißt sie zeigen einen Perlglanz, wie er beispielsweise von Muscheln oder Glimmer
bekannt ist. Allgemein werden solche, bei wechselnder Betrachtungsrichtung einen Farbwechsel
zeigende Pigmente als goniochromatische oder optisch variable Pigmente bezeichnet.
[0007] Einschichtige Interferenzschichten, Druckfarben mit flüssigkristallinen oder einschichtigen
Interferenzschichtpigmenten sind häufig schwach deckend, das heißt unter allen Betrachtungswinkeln
stark transluzent, so dass bei Betrachtung einer daraus aufgebauten optisch variablen
Schicht der für den Betrachter erkennbare Farbeindruck relativ schwach ist. Solche
Effektschichten mit hoher Lichtdurchlässigkeit werden zur Verbesserung der Erkennbarkeit
des Farbwechsels daher vorzugsweise in Betrachtungsrichtung vor dunklen oder schwarzen
Hintergründen angeordnet. Mehrschichtige Interferenzschichten und Druckfarben mit
mehrschichtigen Interferenzschichtpigmenten können dagegen sehr verschiedene Deckungsgrade
aufweisen. Sie können stark deckend sein, weisen entsprechend eine geringe Lichtdurchlässigkeit
auf oder sind bisweilen sogar vollständig opak. Bei derartigen optisch variablen Schichten
mit hohem Deckungsgrad kann der optisch variable Effekt in der Regel auch ohne einen
dunklen oder schwarzen Hintergrund wahrgenommen werden.
[0008] In der Schrift
EP 0 317 514 A1 wird die hohe Lichtdurchlässigkeit einer aufgetragenen Iriodin-Farbschicht als fälschungssicheres
Echtheitsmerkmal genutzt. Die Iriodin-Farbschicht ist über einem schwarzen Untergrund
aufgetragen, so dass bei Betrachtung eines ungefälschten Sicherheitsmerkmals unter
einem Effektwinkel der Farbeindruck der aufgebrachten Iriodin-Farbschicht wahrgenommen
werden kann. Ein Farbphotokopiergerät kann diese Iriodin-Farbe aufgrund deren schwacher
Farbintensität und auch aufgrund der Bildabtastung in Draufsicht, bei der die Iriodin-Schicht
transparent ist, nicht erkennen und kopiert somit lediglich den schwarzen Hintergrund.
Somit fehlt der optisch variable Farbeindruck auf der Kopie.
[0009] Die üblicherweise für Sicherheitselemente verwendeten optisch variablen Farben sind
für einen Fälscher nicht leicht verfügbar. Jedoch lassen sich zumindest für einen
unbedarften oder unaufmerksamen Betrachter ähnliche Farbeindrücke auch über andere
Stoffe, wie sie beispielsweise in Nagellack vorkommen, erzielen. Dabei lassen sich
prinzipiell nicht nur einfarbige Aufdrucke aus optisch variablen Farben, sondern auch
zwei- und mehrfarbige Aufdrucke nachbilden.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sicherheitselement mit hohem Fälschungsschutz
zu schaffen, in welchem auf einfache Art und Weise Sicherheitskennzeichen mit unterschiedlichen
optischen Charakteristika erzeugt werden können. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung
einen entsprechenden Datenträger sowie ein Herstellungsverfahren für ein solches Sicherheitselement
anzugeben.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Sicherheitselement, einen Datenträger sowie ein Herstellungsverfahren
mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen
bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung.
[0012] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement für einen Datenträger umfasst ein transparentes
oder transluzentes Substrat mit einer Vorder- und einer Rückseite. Es umfasst weiterhin
eine in Betrachtungsrichtung auf der Vorderseite angeordnete optisch variable Farbschicht,
im Folgenden optisch variable Vorderseitenschicht genannt, und eine auf der Rückseite
angeordnete optisch variable Farbschicht, im Folgenden optisch variable Rückseitenschicht
genannt. Die Vorderseitenschicht ist dabei entweder vollständig oder teilweise direkt
auf dem Substrat angeordnet oder kann auf einer oder auf mehreren zwischen Substrat
und Vorderseitenschicht angeordneten Schichten angeordnet sein. Ebenso kann die Rückseitenschicht
entweder vollständig oder teilweise direkt auf dem Substrat angeordnet sein oder es
können eine oder mehrere Schichten zwischen Substrat und der Rückseitenschicht vorgesehen
sein. Vorderseitenschicht und Rückseitenschicht sind in Betrachtungsrichtung zumindest
teilweise überlappend angeordnet, so dass ein Überlappungsbereich gebildet wird, in
dem beide Schichten bei Betrachtung der Vorderseite oder der Rückseite des Substrats
hintereinander liegend angeordnet sind.
[0013] Innerhalb dieses Überlappungsbereiches weist zumindest eine der beiden Farbschichten,
das heißt entweder die optisch variable Vorderseitenschicht oder die optisch variable
Rückseitenschicht, gegebenenfalls auch beide optisch variablen Farbschichten zumindest
eine Strukturierung auf, die durch eine Veränderung oder Aussparung in der Vorderseitenschicht
und/oder Rückseitenschicht gebildet ist.
[0014] Die Strukturierung ist eine lokale Veränderung in einer ansonsten unveränderten,
gleichförmig und einheitlich gestalteten optisch variablen Farbschicht. Mit anderen
Worten ist die strukturierte optisch variable Farbschicht zumindest in einer Umgebung
der Strukturierung einheitlich ausgebildet derart, dass die Strukturierung als solche
bei geeigneten Beobachtungsverhältnissen erkannt werden kann. Im einfachsten Fall
ist die strukturierte optisch variable Farbschicht außerhalb der Strukturierung im
gesamten Überlappungsbereich gleichförmig und einheitlich ausgebildet. Bei der Veränderung
kann es sich um eine Farbveränderung oder um eine sonstige visuell oder maschinell
wahrnehmbare Veränderung der optisch variablen Farbschicht handeln.
[0015] Das transparente oder transluzente Substrat des erfindungsgemäßen Sicherheitselements
ist flächig ausgedehnt und beispielsweise flach und dünn ausgebildet. Die Vorder-
und die Rückseite bilden gegenüberliegende Seiten des Substrats.
[0016] Im Sinne der vorliegenden Erfindung weist ein transparentes Substrat eine hohe Lichtdurchlässigkeit
im gesamten sichtbaren Wellenlängenbereich auf, die vorzugsweise an jeder Stelle des
sichtbaren Spektrums mindestens 80 % beträgt, bevorzugt mindestens 90 % beträgt oder
im Idealfall 100 % beträgt. Ein solches transparentes Substrat ist weiterhin vorzugsweise
klar und ermöglicht eine unbeeinträchtigte Beobachtung von in Betrachtungsrichtung
hinter dem transparenten Substrat liegenden Objekten. Ein transluzenter oder semitransparenter
Bereich vermindert dagegen die Intensität des hindurchtretenden Lichtes für einen
Betrachter erkennbar und weist typischerweise eine Lichtdurchlässigkeit zwischen 20
% und 80 % im gesamten sichtbaren Spektrum auf. Er kann klar oder milchig sein. Dagegen
weist ein opakes Substrat oder gegebenenfalls eine opake Schicht im gesamten sichtbaren
Spektrum eine Lichtdurchlässigkeit von weniger als 20 %, bevorzugt von weniger als
10 % und im Idealfall von 0 % auf. Vorzugsweise weist das transparente oder transluzente
Substrat die gleiche Lichtdurchlässigkeit über dem gesamten visuellen Spektralbereich
auf, so dass für den Betrachter keine oder eine nur geringfügige farbliche Veränderung
von hindurchtretendem Licht erkennbar ist.
[0017] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff "optisch variabel" jede
von einem Betrachter wahrnehmbare Veränderung des optischen Eindrucks einer bestimmten
Schicht, insbesondere der erfindungsgemäßen Vorderseiten- oder Rückseitenschicht.
Sehr häufig wird es sich bei der vom Betrachter wahrnehmbaren Veränderung um eine
Farb-, Helligkeits- oder Kontraständerung handeln.
[0018] Als optisch variable Schicht für die Vorderseitenschicht und die Rückseitenschicht
kommen im Grunde die im Stand der Technik bekannten optisch variablen Schichten und
Farben infrage, wie einschichtige Interferenzschichten, Farben mit einschichtigen
Interferenzschichtpigmenten, beispielsweise Iriodin
®-Farben von Merck, oder mehrschichtigen Interferenzschichtpigmenten, beispielsweise
Colorcrypt
®-Farben von Merck oder OVI
®- oder OVMI
® - Farben von der Firma SICPA, aber auch Farben mit cholesterischen oder anderweitigen
Flüssigkristallpigmenten, beispielsweise STEPP®-Farben. Bei den von Merck erhältlichen
Iriodin-Pigmenten handelt es sich in der Regel um Pigmente mit einem Kern aus Glimmer,
der eine Interferenzschicht, insbesondere aus Titandichlorid, Eisenchlorid oder aus
einer Kombination von Titandichlorid und Eisenchlorid, aufweist. Die Schichtdicken
der Interferenzschicht werden dabei so gewählt, dass sie im Wellenlängenbereich der
gewünschten Farbe (1. Ordnung) oder bei einem mehrfachen der gewünschten Wellenlänge
(2., 3., 4., usw. Ordnung) liegen. Im Allgemeinen sind Pigmente mit einer Interferenzschichtdicke
im Bereich des Mehrfachen der gewünschten Wellenlänge, häufig auch als "Pigmente höherer
Ordnung" bezeichnet, farbstärker als sogenannte "Pigmente 1. Ordnung" und weisen einen
höheren Deckungsgrad und eine geringere Lichtdurchlässigkeit auf. Der Betrachter kann
in der Regel nur unter einem bestimmten Betrachtungswinkel eine einzige charakteristische
Farbe wahrnehmen. Bei den von Merck erhältlichen Colorcrypt
®-Pigmenten handelt es sich in der Regel um Pigmente mit einem Kern aus Siliziumoxid,
der eine Interferenzschicht aufweist, die mehrere Schichten, insbesondere Zwischenschichten
umfasst. Je nach Schichtdicke der einzelnen Schichten nimmt der Betrachter so unter
unterschiedlichen Betrachtungswinkeln unterschiedliche Farben wahr, allerdings nur
in einem verhältnismäßig engen Wellenlängenbereich um eine bestimmte Schwerpunktwellenlänge.
Im Unterschied dazu weisen die OVI
®-Pigmente bzw. OVI
®-Farben der Firma SICPA in einem verhältnismäßig breiten Wellenlängenbereich einen
betrachtungswinkelabhängigen Farbkippeffekt auf.
[0019] Die von Merck erhältlichen Colorcrypt
®-Pigmente sind in der Herstellung wesentlich aufwendiger als die ebenfalls von Merck
erhältlichen Iriodin
®-Pigmente, so dass Colorcrypt
®-Pigmente wesentlich teurer als Iriodin
®-Pigmente sind, was Fälscher vor dem Einsatz dieser Pigmente aus Kostengründen abhält
und somit den Fälschungsschutz von mit Colorcrypt®-Pigmenten ausgestatteten erfindungsgemäßen
Sicherheitselementen zusätzlich erhöht. Des Weiteren sind Colorcrypt®-Pigmente von
Merck unter dem Mikroskop eindeutig zu erkennen, was bei Verwendung geeigneter Hilfsmittel
als Echtheitsnachweis dienen kann. Es versteht sich, dass die vorstehend genannten
oder bevorzugt eingesetzten Effektpigmente lediglich beispielhaft und nicht als beschränkend
anzusehen sind.
[0020] Dabei weisen einschichtige Interferenzschichten, Iriodin
®- und Colorcrypt
®-Farben von Merck sowie Farben mit cholesterischen Flüssigkristallpigmenten unter
allen Betrachtungswinkeln eine hohe Lichtdurchlässigkeit auf. In Draufsicht sind sie
häufig vollständig transparent, zeigen bei Betrachtung unter einem vorgegebenen Effektwinkel
trotz ihrer Transluzenz jedoch einen intensiven Farbton, insbesondere vor einem dunklen
oder schwarzen Hintergrund.
[0021] Um einen intensiven Farbton der optisch variablen Farbschicht zu erreichen, muss
eine ausreichende Menge an z. B. Iriodin
®-Pigmenten appliziert werden. Die beschichtete Fläche sollte idealerweise mit einer
im Wesentlichen geschlossenen Iriodin
®-Pigmentschicht ausgestattet sein. Eine zusätzliche Erhöhung der Intensität des Farbtons
wird durch eine Kalandrierung des Substrats erreicht, weil sich die flachen Pigmente
dadurch noch besser in einer Ebene ausrichten. Die Kalandrierung kann dabei sowohl
vor als auch nach der Aufbringung der Pigmente auf dem Substrat erfolgen.
[0022] Erfindungsgemäß wird ein solches Sicherheitselement für einen Datenträger hergestellt,
indem auf ein bereitgestelltes, transparentes oder transluzentes Substrat sowohl auf
der Vorderseite als auch auf der Rückseite eine optisch variable Farbschicht aufgebracht
wird, so dass ein Überlappungsbereich geschaffen wird, in welchem die optisch variable
Vorderseitenschicht und die optisch variable Rückseitenschicht überlappend angeordnet
sind. Innerhalb des Überlappungsbereichs wird eine Strukturierung in Form einer Veränderung
oder einer Aussparung in der optisch variablen Vorderseitenschicht und/oder in der
optisch variablen Rückseitenschicht ausgebildet. Die erfindungsgemäßen Sicherheitselemente
weisen eine sehr hohe Fälschungssicherheit auf.
[0023] Das Ausbilden der Strukturierung, insbesondere in Form einer Aussparung, in der Vorderseiten-
und/oder Rückseitenschicht kann prinzipiell bereits beim Aufbringen der Vorderseitenschicht
bzw. der Rückseitenschicht geschehen, indem die optisch variable Farbschicht mit der
Strukturierung nicht vollflächig, sondern nur in Teilbereichen aufgetragen wird, so
dass die dazwischen liegenden Bereiche Aussparungen und somit die Strukturierung bilden.
Dies kann beispielsweise mittels bekannter Druckverfahren, wie dem Sieb-, Tief- oder
Flexodruckverfahren, geschehen.
[0024] Vorzugsweise werden die optisch variable Vorderseitenschicht und die optisch variable
Rückseitenschicht jedoch zunächst vollflächig auf das Substrat aufgebracht und in
einem nachfolgenden Schritt geeignet verändert, so dass die erfindungsgemäße Struktur
in der optisch variablen Vorderseitenschicht und/ oder Rückseitenschicht erzeugt wird.
Dies kann beispielsweise über ein Waschverfahren geschehen, wie es in der
EP 1 023 499 im Zusammenhang mit einer bereichsweisen Demetallisierung beschrieben ist. Die Offenbarung
der genannten Druckschrift wird insoweit in die folgende Anmeldung aufgenommen. Alternativ
kann die Strukturierung durch Ätzen, Ablation oder Lift-Off geschehen. Auch anderweitige
bei der Demetallisierung zum Einsatz kommende Verfahren können verwendet werden.
[0025] Besonders bevorzugt geschieht die Strukturierung jedoch durch eine Laserbehandlung,
welche die optisch variable Farbschicht geeignet verändert oder ablatiert. Eine solche
Laserbehandlung hat den Vorteil, dass damit die gewünschte Strukturierung nachträglich,
das heißt nach Abschluss und unabhängig von dem Herstellungsverfahren des Sicherheitselementes
in das Sicherheitselement eingebracht werden kann. Entsprechend ist es über eine solche
Laserbehandlung leicht möglich, das Sicherheitselement zu personalisieren oder individualisieren.
[0026] Als Laserquellen kommen CO
2-, Nd:YAG-, Nd:YVO
4-Laser oder auch andere Lasertypen im Wellenlängenbereich von UV bis zum fernen IR
infrage, wobei die Laser oft auch vorteilhaft mit Frequenzverdopplung oder Frequenzverdreifachung
arbeiten. Mit besonderem Vorteil werden Laserquellen im nahen Infrarot eingesetzt,
da dieser Wellenlängenbereich gut zu den Absorptionseigenschaften der für Wertdokumente
verwendeten Substrate und Druckfarben, insbesondere den optisch variablen Farben,
passt. Beispielsweise lassen sich für diesen Bereich leicht Druckfarben angeben, die
für Laserstrahlung transparent, im sichtbaren Spektralbereich für den menschlichen
Betrachter jedoch gefärbt oder auch opak sind. Mit besonderem Vorteil werden Infrarotlaser
im Wellenlängenbereich von 0,8 µm bis 3 µm verwendet. Diese können im Dauerbetrieb
oder im gepulsten Betrieb mit einer Pulsfrequenz von typischerweise zwischen 20 kHz
und 80 kHz betrieben werden. Die verwendeten Leistungen liegen dabei typischerweise
zwischen 0,5 Watt und 4 Watt.
[0027] Die optisch variablen Schichten des erfindungsgemäßen Sicherheitselementes können,
wie bereits oben erwähnt, mittels bekannter Druckverfahren, wie dem Flexodruckverfahren,
aufgedruckt werden. Sie können jedoch auch mittels Vakuumbedampfung, wie Sputtern,
reaktives Sputtern, Physical Vapor Deposition oder Chemical Vapor Deposition auf die
Vorderseite und die Rückseite des Substrats aufgebracht, insbesondere aufgedampft
werden. Die in die optisch variable Farbschicht eingebrachte Strukturierung kann informationsführend
sein, das heißt sie stellt eine Information für den Betrachter dar, was beispielsweise
über ein alphanumerisches Zeichen, eine Graphik oder ein Motiv erreicht werden kann.
Ein solcher Informationsgehalt verbessert die Erkennung bzw. die Wiedererkennung der
Strukturierung durch einen Betrachter.
[0028] Je nach Schichtaufbau auf der Vorderseite und der Rückseite des Substrats, je nach
Art der als Vorderseitenschicht und Rückseitenschicht verwendeten optischen variablen
Farbschichten, insbesondere je nach deren Deckungsgrad, und je nach Art der die Strukturierung
bildenden Veränderung oder Aussparung, ergeben sich eine Vielzahl von Freiheitsgraden
zur Schaffung von Strukturierungen, die optische Eindrücke und Übergangseffekte beim
Wechsel zwischen verschiedenen Beobachtungsbedingungen erzeugen, beispielsweise beim
Wechsel zwischen einer Betrachtung im Durchlicht, einer Draufsicht auf die Vorderseite,
das heißt einer Betrachtung der Vorderseite im Auflicht, oder einer Draufsicht auf
die Rückseite, das heißt einer Betrachtung der Rückseite im Auflicht, gegebenenfalls
vor verschieden farbigen oder verschieden hellen Hintergründen oder auch schwarzen
Hintergründen. Solche Strukturierungen können dann als Sicherheitskennzeichen verwendet
werden.
[0029] Die Vorderseitenschicht und die Rückseitenschicht des erfindungsgemäßen Sicherheitselementes
können aus der gleichen optisch variablen Farbe bestehen und identisch ausgebildet
sein, beispielsweise die gleiche Schichtdicke aufweisen. Bevorzugt werden die Vorderseitenschicht
und die Rückseitenschicht jedoch aus verschiedenen optisch variablen Farben ausgebildet,
die jedoch vorzugsweise vom gleichen Typ sind. Mit anderen Worten wird beispielsweise
für die Vorderseitenschicht als auch für die Rückseitenschicht eine Iriodin
®-Farbe, eine Colorcrypt
®-Farbe, eine OVI
®-Farbe oder eine STEP®-Farbe verwendet, wobei sich die für die Vorderseitenschicht
und die Rückseitenschicht verwendeten Farben jeweils in ihrer Farbe und/ oder in ihrem
Farbverhalten, beispielsweise dem Farbkippverhalten ("Colorshift"), unterscheiden
und somit für den Betrachter unterscheidbar sind.
[0030] Des Weiteren können Ausführungsformen interessante optische Effekte aufweisen, bei
denen die Vorderseitenschicht und die Rückseitenschicht bevorzugt aus verschiedenen
optisch variablen Farben ausgebildet sind, die optisch variablen Farben aber von unterschiedlichem
Typ sind. Beispielsweise kann für die Vorderseitenschicht eine OVI
®- und für die Rückseitenschicht eine IRIODIN
®-Farbe oder eine Colorcrypt
®-Farbe vorgesehen sein.
[0031] Die Strukturierung kann dabei ausschließlich in der optisch variablen Vorderseitenschicht,
ausschließlich in der optisch variablen Rückseitenschicht oder passergenau in beiden
optisch variablen Schichten zugleich ausgebildet sein. Im Folgenden wird das Einbringen
einer solchen Strukturierung am Beispiel einer Laserbehandlung beschrieben. Anstelle
der Laserbehandlung können jedoch auch alle anderen bereits genannten Strukturierungsverfahren
verwendet werden und die verschiedenen Strukturierungsverfahren miteinander kombiniert
werden.
[0032] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sicherheitselementes sind
die Vorderseiten- und/oder die Rückseitenschicht ablatierbar oder veränderbar, insbesondere
durch Laserbestrahlung ablatierbar oder veränderbar. Mit Ablation per Laser werden
in der vorliegenden Schrift alle Mechanismen bezeichnet, die ein Entfernen der entsprechenden
Schicht infolge der Laserbehandlung zur Folge haben. Dies schließt beispielsweise
eine Sublimation ein. Die gezielte Wechselwirkung mit nur genau einer der beiden optisch
variablen Farbschichten oder mit beiden optisch variablen Farbschichten zugleich kann
zum einen durch eine geeignete Wahl der Laserparameter, wie Wellenlänge, Leistung
und Pulsdauer, im Hinblick auf die Bestandteile der zu bearbeitenden optisch variablen
Farbschicht und der gegebenenfalls nicht zu bearbeitenden optisch variablen Farbschicht
erreicht werden. Andererseits können die den optisch variablen Farbschichten zugrunde
liegenden optisch variablen Farben geeignet gewählt werden oder den optisch variablen
Farbschichten können geeignete Zusätze beigemischt werden, welche vorzugsweise die
für einen Betrachter wahrnehmbare Farbe und das für einen Betrachter wahrnehmbare
Farbverhalten der optisch variablen Schicht nicht beeinflussen, jedoch mit der Laserstrahlung
in Wechselwirkung treten.
[0033] Im Falle einer Veränderung der optisch variablen Farbschicht können beispielsweise
die den optisch variablen Effekt erzeugenden Bestandteile der optisch variablen Farbschicht
verändert oder zerstört werden, so dass an den Stellen der Laserbehandlung die Farbe
der optisch variablen Farbschicht verändert oder entfernt wird. Dies kann im Falle
von Interferenzschichten oder Interferenzschichtpigmenten über eine gezielte Zerstörung
von einer oder mehreren der beteiligten Schichten geschehen. Im Falle von Flüssigkristallpigmenten
werden beispielsweise die Flüssigkristallpigmente selbst zerstört. Eine solche Laserbehandlung
führt daher lediglich zu einer visuell oder maschinell wahrnehmbaren Veränderung der
optisch variablen Farbschicht, nicht jedoch zu einer Ablation. Alternativ oder zusätzlich
kann die optisch variable Farbschicht Komponenten oder Zusatzstoffe enthalten, die
die Laserstrahlung absorbieren, derart dass eine lokale thermische Erwärmung der optisch
variablen Farbschicht stattfindet, die beispielsweise zu einer Zerstörung der den
optisch variablen Effekt erzeugenden Komponenten der Farbschicht oder auch zu einer
Ablation der gesamten optisch variablen Farbschicht führt, womit eine Strukturierung
in Form einer Aussparung in der optisch variablen Farbschicht geschaffen wird. Durch
eine geeignete Wahl solcher Zusatzstoffe und der Laserparameter kann somit eine gezielte
Strukturierung von nur einer der beiden optisch variablen Farbschichten oder von beiden
optisch variablen Farbschichten vorgenommen werden. Werden durch die Laserbestrahlung
zugleich die optisch variable Vorderseitenschicht als auch die optisch variable Rückseitenschicht
strukturiert, so wird eine passergenaue Strukturierung auf der Vorderseite und der
Rückseite des Sicherheitselementes geschaffen. Damit können beispielsweise nachträglich,
das heißt nach Abschluss des eigentlichen Herstellungsverfahrens individualisierende,
lasertechnisch hergestellte Durchsichtfenster in einem solchen Sicherheitselement
geschaffen werden, indem durch die Laserbehandlung die optisch variable Vorderseitenschicht
als auch die optisch variable Rückseitenschicht ablatiert wird. Dabei kann die Laserbestrahlung
sowohl von der Rückseite, als auch von der Vorderseite her geschehen.
[0034] Für alle vorstehend genannten Varianten der Laserablation können diese grundsätzlich
zu einer vollständigen Entfernung bzw. Modifikation einer mit Laserstrahlung beaufschlagten
Schicht führen, d.h. zu einer vollflächigen Laserablation. Denkbar ist es aber auch,
zumindest in Teilbereichen eine gerasterte Ablation durchzuführen, um z.B. ein Halbtonmotiv
zu realisieren.
[0035] Eine solche Strukturierung bei der Laserbehandlung lässt sich vor allem bei stark
deckenden optisch variablen Farben, wie den OVI
®-Farben durchführen, da diese typischerweise mit der Laserstrahlung wechselwirken,
vorzugsweise diese absorbieren. Im Folgenden wird der Überlappungsbereich betrachtet,
in welchem das Substrat des Sicherheitselementes beidseitig mit einer solchen optisch
variablen Farbschicht überzogen ist. Ein unbehandeltes Sicherheitselement zeigt somit
bei Betrachtung der Vorderseite im Auflicht die Farbe und das Farbverhalten der Vorderseitenschicht,
bei Betrachtung der Rückseite im Auflicht die Farbe und das Farbverhalten der Rückseitenschicht,
während bei Betrachtung im Durchlicht der farbige Eindruck verschwindet, so dass das
Durchsichtselement in einem Grauton erscheint, der durch den Deckungsgrad, das heißt
die Opazität von Vorderseitenschicht und Rückseitenschicht und gegebenenfalls des
Substrats bestimmt wird.
[0036] In einer ersten Variante der Laserbehandlung wird eine Strukturierung lediglich in
die Vorderseitenschicht eingebracht, die darin besteht, die Farbe und das Farbverhalten
der Vorderseitenschicht zu verändern oder zu entfernen, so dass im Auflicht der Wechselwirkungsbereich
mit dem Laser beispielsweise farblos und grau erscheint. Die Laserbehandlung ändert
dagegen den Deckungsgrad der Vorderseitenschicht nicht, weswegen bei Betrachtung im
Durchlicht der Wechselwirkungsbereich in dem gleichen Farbton erscheint wie der umgebende,
nicht behandelte Bereich. Somit verschwindet dann beim Wechsel von einer Betrachtung
der Vorderseite im Auflicht zu einer Betrachtung im Durchlicht die im Auflicht klar
erkennbare Strukturierung bei Betrachtung im Durchlicht vollständig. Ist die Strukturierung
informationsbehaftet, so verschwindet im Durchlicht die Information. Mit anderen Worten
kann ein digitaler Informationswechsel stattfinden.
[0037] In einer zweiten Variante der Laserbehandlung wird die Vorderseitenschicht ablatiert,
das heißt eine Aussparung in der Vorderseitenschicht erzeugt, die Rückseitenschicht
jedoch - wie auch in der vorherigen Variante - nicht verändert. Entsprechend ist bei
Betrachtung der Vorderseite im Auflicht in dem laserbehandelten Bereich die Farbe
und das Farbverhalten der Rückseitenschicht erkennbar. Bei Betrachtung im Durchlicht
verschwindet in dem laserbehandelten Bereich der durch die Rückseitenschicht erzeugte
Farbeindruck und er erscheint in einem Grauton, der lediglich durch den Deckungsgrad,
das heißt die Opazität der Rückseitenschicht (und gegebenenfalls durch die Opazität
des Substrats) bestimmt wird. Somit ergibt sich in diesem Bereich ein hellerer Grauton
als in einem umgebenden, unbehandelten Bereich des Sicherheitselementes.
[0038] In einer dritten Variante der Laserbehandlung wird die Vorderseitenschicht ablatiert
und zugleich die Farbe und das Farbverhalten der Rückseitenschicht verändert oder
entfernt. Entsprechend ergibt sich bei Betrachtung der Vorderseite im Auflicht in
dem laserbehandelten Bereich ein Grauton, der vorzugsweise identisch ist mit dem Grauton,
welcher sich bei einer Auflichtbetrachtung des gemäß der oben genannten ersten Variante
laserbehandelten Bereichs ergibt. Bei Betrachtung im Durchlicht hängt der Grauton
des gemäß der dritten Variante behandelten Bereichs jedoch wiederum lediglich von
dem Deckungsgrad, das heißt der Opazität der Rückseitenschicht ab, weswegen sich hierbei
ein hellerer Grauton als in dem umgebenden, unbehandelten Bereich und auch ein hellerer
Grauton als in dem gemäß der ersten Variante laserbehandelten Bereich im Durchlicht
ergibt. Es ergibt sich vielmehr der gleiche Grauton wie in dem gemäß der zweiten Variante
laserbehandelten Bereich. Dabei findet die Laserbehandlung der Vorderseitenschicht
und der Rückseitenschicht vorzugsweise in einem Schritt gemeinsam statt, so dass die
Aussparung in der Vorderseitenschicht und der farbveränderte Bereich in der Rückseitenschicht
passergenau zueinander angeordnet sind. Insofern ist bei einer Betrachtung im Auflicht
zunächst nicht zu erkennen, ob der resultierende Grauton von der Vorderseitenschicht
oder von der Rückseitenschicht ausgeht.
[0039] In einer vierten Variante der Laserbehandlung werden sowohl Vorderseitenschicht als
auch die Rückseitenschicht zugleich ablatiert. Die entstehenden Aussparungen in der
Vorderseitenschicht und der Rückseitenschicht liegen daher passergenau zueinander.
Entsprechend ergibt sich ein Durchsichtfenster, dessen optische Eigenschaften von
dem Substrat des Sicherheitselementes abhängen. Insofern lässt sich bei Durchlichtbetrachtung
durchtretendes Licht klar erkennen oder auch bei Betrachtung im Auflicht lässt sich
eine Farbe eines verwendeten Hintergrundes, vor dem das Sicherheitselement betrachtet
wird, klar erkennen.
[0040] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sicherheitselementes sind
mehrere verschiedene Strukturierungen vorgesehen, die mithilfe verschiedener der oben
genannten Varianten der Laserbehandlung hergestellt wurden. Damit lässt sich beispielsweise
ein digitaler Informationswechsel beim Wechsel zwischen Auflichtbetrachtung der Vorderseite
und Durchlichtbetrachtung erzeugen. Beispielsweise zeigen Bereiche, die gemäß der
zweiten Variante, und Bereiche, die gemäß der dritten Variante bearbeitet wurden,
im Durchlicht den gleichen Grauton, womit solche Bereiche von einem Betrachter nicht
unterschieden werden können und bei benachbarter Anordnung als ein einheitlicher,
zusammenhängender Bereich wahrgenommen werden. Entsprechend sind Bereiche, die gemäß
der ersten Variante und Bereiche, die gemäß der dritten Variante bearbeitet wurden,
bei Betrachtung der Vorderseite im Auflicht nicht zu unterscheiden. Entsprechend können
diese verschiedenen Bereiche zu unterschiedlichen Informationen kombiniert werden.
[0041] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Sicherheitselementes ist
zwischen Vorderseitenschicht und Vorderseite des Substrats in zumindest einem ersten
Teilbereich des Überlappungsbereichs eine erste dunkle oder schwarze, bevorzugt ablatierbare,
besonders bevorzugt laserablatierbare Farbschicht ausgebildet und/ oder zwischen Rückseitenschicht
und Rückseite des Substrat in zumindest einem zweiten Teilbereich des Überlappungsbereichs
eine zweite dunkle oder schwarze, bevorzugt ablatierbare, besonders bevorzugt laserablatierbare
Farbschicht ausgebildet. Ist die dunkle oder schwarze Farbschicht nur auf entweder
der Vorderseite oder der Rückseite des Substrats aufgebracht, so erstreckt sie sich
dort über den gesamten Überlappungsbereich. Ist die dunkle oder schwarze Farbschicht
sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite des Substrats aufgebracht, so
sind die jeweiligen Teilbereiche so ausgestaltet, dass sich deren Vereinigungsmenge
über den gesamten Überlappungsbereich erstreckt. Mit anderen Worten ergänzen sich
die beiden Teilbereiche der dunklen oder schwarzen Farbschicht auf der Vorderseite
und auf der Rückseite des Substrats derart, dass im gesamten Überlappungsbereich entweder
die dunkle oder schwarze Farbschicht auf der Rückseite oder die dunkle oder schwarze
Farbschicht auf der Vorderseite aufgebracht ist. Damit ist sichergestellt, dass an
jeder Stelle des Überlappungsbereichs ein dunkler oder schwarzer Hintergrund für die
Vorderseitenschicht und für die Rückseitenschicht bei Betrachtung im Auflicht zur
Verfügung steht.
[0042] Neben der oben erwähnten bevorzugten Ausgestaltung mit einer dunklen oder schwarzen,
insbesondere laserablatierbaren Farbschicht ist es grundsätzlich denkbar, zumindest
in Teilbereichen eine helle, visuell möglichst wenig sichtbare, laserablatierbare
Schicht vorzusehen, so dass die Farben der Vorderseite bzw. Rückseite in Durchsicht
interessante Mischfarben für den Betrachter erkennen lassen.
[0043] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung überlappen sich auch die dunklen oder
schwarzen Farbschichten, so dass innerhalb des Überlappungsbereiches der optisch variablen
Farbschichten ein weiterer Überlappungsbereich bezüglich der dunklen oder schwarzen
Farbschichten auf Vorder- und Rückseite ergibt. Der gesamte Überlappungsbereich der
optisch variablen Farbschichten gliedert sich dann vorzugsweise in drei verschiedene
Bereiche. In einem ersten Bereich ist die dunkle oder schwarze Farbschicht lediglich
auf der Vorderseite des Substrats aufgebracht, in einem zweiten Bereich ist die dunkle
oder schwarze Farbschicht lediglich auf der Rückseite des Bereiches aufgebracht und
in einem dritten Bereich ist sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite
des Substrats eine dunkle oder schwarze Farbschicht aufgebracht.
[0044] Eine solche Ausgestaltung des Sicherheitselementes eignet sich besonders für schwach
deckende, optisch variable Farbschichten, die beispielsweise aus Iriodin
®-, Colorcrypt
®- oder STEP
®-Farben bestehen, welche einen dunklen oder schwarzen Hintergrund benötigen, um eine
ausreichende Wahrnehmbarkeit ihrer Farbe und ihres Farbverhaltens sicherzustellen.
Da im gesamten Überlappungsbereich eine dunkle oder schwarze Farbschicht aufgetragen
ist - entweder auf der Rückseite, auf der Vorderseite oder auf beiden Seiten des Substrats
- ergibt sich somit in jedem Fall ein dunkler oder schwarzer Hintergrund für die Vorderseitenschicht
bei Betrachtung der Vorderseite des Sicherheitselementes im Auflicht und für die Rückseitenschicht
bei Betrachtung der Rückseite des Sicherheitselementes im Auflicht.
[0045] Die genannten schwach deckenden Farben sind, zumindest solange keine speziellen Zusatzstoffe
beigefügt werden, für Laserstrahlung transparent und können somit durch einen Laser
zunächst nicht strukturiert werden. Eine solche Wechselwirkung ist dagegen mit der
zumindest bereichsweise darunterliegenden dunklen oder schwarzen Farbschicht möglich.
Die dunkle oder schwarze Farbschicht ist vorzugsweise eine Ruß-basierte Farbe, die
eine Wechselwirkung mit Laserstrahlung verschiedener Wellenlänge, insbesondere mit
Laserstrahlung in UV-, VIS- und IR-Bereich ermöglicht. Somit kann die dunkle oder
schwarze Farbschicht bei Laserbehandlung ablatiert werden, wodurch eine gegebenenfalls
darüberliegende optisch variable Farbschicht ebenfalls entfernt und entsprechende
Aussparungen in der optisch variablen Farbschicht geschaffen werden.
[0046] Die oben beschriebene dunkle oder schwarze, gegebenenfalls Ruß-basierte Farbschicht
übernimmt somit zugleich die Funktion eines geeigneten Hintergrundes für schwach deckende,
optisch variable Farbschichten als auch die Funktion, eine Wechselwirkungsmöglichkeit
mit der Laserstrahlung zu schaffen. Dies kann grundsätzlich auch durch zwei voneinander
verschiedene Schichten erreicht werden, so dass beispielsweise die die Wechselwirkung
mit dem Laser sicherstellende Schicht direkt auf dem Substrat angeordnet ist, darüber
die einen dunklen oder schwarzen Hintergrund bildende Farbschicht und darüber die
optisch variable Farbschicht.
[0047] Da schwach deckende, optisch variable Farbschichten, wie oben erwähnt, typischerweise
mit einem Laser nicht wechselwirken, findet eine Wechselwirkung mit dem Laser vorzugsweise
ausschließlich in der dunklen oder schwarzen Farbschicht statt. Diese ist vorzugsweise
ablatierbar, bevorzugt laserablatierbar, ausgebildet. Bei Ablation der dunklen oder
schwarzen Farbschicht, wird die jeweils darüberliegende optisch variable Farbschicht
ebenfalls entfernt. Ist sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite des
Substrats eine solche dunkle oder schwarze Farbschicht aufgebracht, so werden bei
Laserbestrahlung beide dunklen oder schwarzen Farbschichten mit den jeweils darüberliegenden
Vorderseiten- und Rückseitenschichten zugleich entfernt, so dass sich ein Durchsichtsfenster
mit passergenauen Aussparungen auf beiden Seiten des Substrats ergibt. Die Transluzenz
oder Transparenz des so entstehenden Durchsichtsfensters entspricht der Transluzenz
oder Transparenz des Substrats. Ist dagegen eine dunkle oder schwarze Farbschicht
nur auf der Vorderseite des Substrats aufgebracht, so wird bei Laserbestrahlung lediglich
die Vorderseitenschicht entfernt, während die Rückseitenschicht unverändert bleibt.
Ist umgekehrt eine solche dunkle oder schwarze Farbschicht lediglich auf der Rückseite
des Substrats angeordnet, so wird bei Laserbestrahlung lediglich die Rückseitenschicht
entfernt, während die Vorderseitenschicht unverändert bleibt. Insofern bestimmt die
Ausdehnung der dunklen oder schwarzen Farbschichten innerhalb des Überlappungsbereiches,
welche Effekte eine Laserbestrahlung hat.
[0048] In einem unbehandelten Sicherheitselement, das heißt in einem Sicherheitselement
ohne eingebrachte Laserstrukturierung, ergibt sich somit bei Betrachtung der Vorderseite
im Auflicht die Farbe und das Farbverhalten der Vorderseitenschicht, unabhängig davon,
ob die dunkle oder schwarze Farbschicht auf der Vorderseite oder auf der Rückseite
des Substrats aufgebracht ist, da in beiden Fällen die dunkle oder schwarze Farbschicht
einen geeigneten Hintergrund für die Vorderseitenschicht bei Betrachtung der Vorderseite
des Sicherheitselements im Auflicht darstellt. Bei Betrachtung im Durchlicht verschwindet
der Farbeindruck der optisch variablen Schichten für den Betrachter, womit sich ein
Grauton ergibt, der von der Lichtdurchlässigkeit, das heißt der Opazität, der dunklen
oder schwarzen Farbschicht abhängt. In dem bereits oben genannten weiteren Überlappungsbereich,
in welchem die dunkle oder schwarze Farbschicht sowohl auf der Vorderseite als auch
auf der Rückseite des Substrats vorliegt, ergibt sich zunächst eine Lichtdurchlässigkeit,
die wegen des Lichtdurchtritts durch zwei dunkle oder schwarze Farbschichten geringer
ist als in den übrigen Bereichen des Überlappungsbereiches, in denen nur eine dunkle
oder schwarze Farbschicht, entweder auf der Vorderseite oder auf der Rückseite vorliegt.
Um dennoch ein einheitliches Bild des gesamten Überlappungsbereiches im Durchlicht
zu gewährleisten, kann beispielsweise die Schichtdicke der dunklen oder schwarzen
Farbschichten in dem weiteren Überlappungsbereich reduziert werden, so dass sich im
gesamten Überlappungsbereich eine einheitliche Opazität bei Betrachtung im Durchlicht
ergibt. Dies kann auch mit anderen geeigneten Mitteln, wie einem reduzierten Absorptionskoeffizienten,
erreicht werden.
[0049] In einem ersten Bereich des Überlappungsbereiches liegt eine dunkle oder schwarze
Farbschicht lediglich auf der Rückseite des Substrats vor. Bei einer Laserbehandlung
innerhalb eines solchen Bereiches wird, wie bereits erwähnt, die dunkle oder schwarze
Farbschicht zusammen mit der (ausgehend vom Substrat) darüberliegenden Rückseitenschicht
entfernt, während die optisch variable Vorderseitenschicht unverändert bleibt. Bei
Betrachtung im Durchlicht ergibt sich somit an dieser Stelle ein heller Bereich, der
bei dem angenommenen geringen Deckungsgrad der optisch variablen Vorderseitenschicht
im Wesentlichen der Transparenz oder Transluzenz des Substrats entspricht. Bei Betrachtung
dieses Bereichs im Auflicht auf die Vorderseite des Sicherheitselementes vor einem
weißen Hintergrund tritt die Farbe der optisch variablen Vorderseitenschicht zurück
und der weiße Hintergrund ist klar erkennbar. Bei einer Auflichtbetrachtung vor einem
dunklen oder schwarzen Hintergrund, ersetzt dieser dunkle oder schwarze Hintergrund
jedoch die zuvor vorhandene, auf der Rückseite des Substrats angeordnete, dunkle oder
schwarze Farbschicht, weswegen in diesem Fall die Farbe und das Farbverhalten der
optisch variablen Vorderseitenschicht wieder beobachtet werden kann. Im Idealfall
ist ein solcher laserbehandelter Bereich bei Betrachtung vor einem dunklen oder schwarzen
Hintergrund nicht von dem umgebenden unbehandelten Bereich zu unterscheiden, weswegen
die Strukturierung und die gegebenenfalls einhergehende Information bei Betrachtung
der Vorderseite im Auflicht vor einem schwarzen Hintergrund verschwindet.
[0050] Bei Betrachtung dieses Bereiches von der Rückseite her ergeben sich bei Betrachtung
im Durchlicht wie auch bei der Betrachtung im Auflicht vor einem weißen Hintergrund
in diesem Bereich die gleichen Effekte wie bei der oben beschriebenen Betrachtung
von der Vorderseite her. Bei Betrachtung vor einem dunklen oder schwarzen Hintergrund
bildet dieser jedoch wieder einen geeigneten Hintergrund für die Beobachtung der Farbe
und des Farbverhaltens der (nun hinten liegenden)Vorderseitenschicht, weswegen bei
Betrachtung der Rückseite im Auflicht der laserbehandelte Bereich mit der Farbe und
dem Farbverhalten der Vorderseitenschicht wahrnehmbar ist, der umgebende unbehandelte
Bereich dagegen mit der Farbe und dem Farbverhalten der Rückseitenschicht.
[0051] Findet die Laserbehandlung dagegen in einem Bereich des Überlappungsbereichs statt,
in welchem die dunkle oder schwarze Farbschicht sowohl auf der Vorderseite als auch
auf der Rückseite angeordnet ist, so werden beide dunklen oder schwarzen Farbschichten
zusammen mit den jeweils darüberliegenden Vorderseiten- und Rückseitenschichten ablatiert.
Entsprechend ergibt sich ein Durchsichtsfenster, dessen Transparenz oder Transluzenz
derjenigen des Substrats entspricht. Ein solches Durchsichtsfenster zeigt bei Betrachtung
im Durchlicht im Wesentlichen die gleiche Helligkeit wie die zuvor beschriebenen Aussparungen
in den Bereichen, in denen die dunkle oder schwarze Farbschicht nur entweder auf der
Vorderseite oder auf der Rückseite aufgebracht ist. Insofern ist im Idealfall das
Durchsichtsfenster im Durchlicht von der Aussparung in dem ersten Bereich nicht zu
unterscheiden. Dagegen unterscheidet sich das Durchsichtsfenster bei Betrachtung vor
einem dunklen oder schwarzen Hintergrund deutlich von den Aussparungen in dem ersten
Bereich, da darin die Farbe und das Farbverhalten von Vorderseitenschicht oder Rückseitenschicht
auftritt, während in dem Durchsichtsfenster der schwarze Hintergrund klar erkennbar
ist.
[0052] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Sicherheitselementes weist dieses
verschiedenartige Strukturierungen der optisch variablen Vorderseitenschicht und/
oder der optisch variablen Rückseitenschicht auf. Vorzugsweise ist eine erste Strukturierung
lediglich in der Vorderseitenschicht ausgebildet. Diese befindet sich dann in einem
Bereich, in welchem die dunkle oder schwarze Farbschicht lediglich auf der Vorderseite
des Substrats aufgebracht ist. Eine zweite Strukturierung ist nur in der optisch variablen
Rückseitenschicht ausgebildet. Diese befindet sich in einem Bereich, in dem eine dunkle
oder schwarze Farbschicht lediglich auf der Rückseite des Substrats ausgebildet ist.
Eine dritte Strukturierung umfasst passergenau die Vorderseitenschicht und die Rückseitenschicht
und ist in einem Bereich ausgebildet, in dem sowohl auf der Rückseite als auch auf
der Vorderseite des Substrats jeweils eine dunkle oder schwarze Farbschicht ausgebildet
ist. Da die dritte Strukturierung, welche das Durchsichtsfenster bildet, sowohl in
der Vorderseite als auch in der Rückseite im Auflicht betrachtet werden kann, ist
es hierbei im Falle einer informationsführenden Strukturierung vorteilhaft, eine Information
zu verwenden, die sowohl bei Betrachtung von der Vorderseite her als auch von der
Rückseite her einen leicht erfassbaren Informationsgehalt aufweist, das heißt, die
auch bei spiegelverkehrter Darstellung einen Informationsgehalt besitzt. Dafür kommen
beispielsweise spiegelungsinvariante Symbole infrage.
[0053] Es versteht sich, dass die optisch variable Vorderseitenschicht und/oder optisch
variable Rückseitenschicht zusätzliche Sicherheitsmerkmale, wie z.B. Lumineszenzstoffe,
Stoffe mit charakteristischen magnetischen oder elektrischen Eigenschaften bzw. charakteristische
Eigenschaften im infraroten Spektralbereich, aufweisen kann. Jedes der zusätzlichen
Sicherheitsmerkmale kann in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement
die Fälschungssicherheit in synergistischer Weise erhöhen. Beispielsweise kann das
zusätzliche Sicherheitselement so gewählt werden, dass es bei Beaufschlagung mit einer
Laserstrahlung, die z.B. zur Ablation der Vorderseitenschicht und zu einer Veränderung
des Farbverhaltens der Rückseitenschicht führt, zugleich auch zu einer Veränderung
des zusätzlichen Sicherheitsmerkmals der Rückseitenschicht führt. In den Bereichen,
in denen die Rückseitenschicht ein verändertes Farbverhalten zeigt, zeigt dann auch
das zusätzliche Sicherheitsmerkmal veränderte physikalische Eigenschaften, wie z.B.
veränderte Lumineszenzeigenschaften oder aber veränderte magnetische Eigenschaften,
veränderte Eigenschaften der elektrischen Leitfähigkeit oder veränderte Eigenschaften
in Bezug auf eine Bestrahlung mit Licht des infraroten Wellenlängenbereichs. Selbstverständlich
ist es in einer anderen Variante möglich, die Rückseitenschicht durch Einwirken eines
Laser zu ablatieren und die Vorderseitenschicht in ihrem Farbverhalten zu verändern,
wobei durch das Einwirken der Laserstrahlung auch die Eigenschaften eines zusätzlichen
Sicherheitsmerkmals in der Vorderseitenschicht verändert/ modifiziert werden. Im Ergebnis
jedenfalls wird durch die Veränderung der Eigenschaften eines in der Vorderseiten-
und/ oder Rückseitenschicht vorgesehenen zusätzlichen Sicherheitsmerkmals die Fälschungssicherheit
des erfindungsgemäßen Sicherheitselements in synergistischer Weise erhöht, da das
oder die zusätzlichen Sicherheitsmerkmale durch die Auswahl der z.B. mittels Laserstrahlung
veränderlichen physikalischen Eigenschaften den Fälschungsschutz außerordentlich erhöhen.
[0054] Darüber hinaus ist es ferner denkbar, dass die dunkle oder schwarze, bevorzugt ablatierbare
Farbschicht zwischen Vorderseitenschicht und Vorderseite des Substrats und/ oder zwischen
Rückseitenschicht und Rückseite des Substrats ein zusätzliches Sicherheitsmerkmal
aufweist. Bei dem zusätzlichen Sicherheitsmerkmal kann es sich beispielsweise wieder
um im Zusammenhang mit der optisch variablen Vorderseiten-/Rückseitenschicht beschriebenen
zusätzlichen Sicherheitsmerkmale, wie Lumineszenzstoffe, Stoffe mit charakteristischen
magnetischen oder elektrischen Eigenschaften, Stoffe mit charakteristischen Eigenschaften
bei Bestrahlung mit Strahlung des infraroten Wellenlängenbereichs etc. handeln.
[0055] Schließlich ist es in einer besonders fälschungssicheren Variante möglich, dass eines
oder mehrere, gleiche oder verschiedene zusätzliche Sicherheitsmerkmale in der optisch
variablen Vorder-/Rückseitenschicht und/oder in der dunklen oder schwarzen Farbschicht
auf der Vorder- und/oder Rückseite des Substrats vorgesehen sind.
[0056] Des Weiteren ist in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass
die optisch variable Vorderseiten-/Rückseitenschicht und/oder die dunkle oder schwarze
Farbschicht einen oder mehrere gleiche oder verschiedene Zusatzstoffe enthält, welche
die Ausbildung einer Aussparung, insbesondere die Strukturierung mittels einer Ablation,
insbesondere Laserablation, fördern. Bei dem Zusatzstoff kann es sich z.B. um einen
bei niedrigen Temperaturen schmelzenden Stoff, wie z.B. ein Wachs, insbesondere Carnaubawachs,
handeln. Durch die Vorsehung eines oder mehrerer der Zusatzstoffe in einer oder mehrer
der vorstehend genannten Schichten wird aufgrund der zuverlässigeren und konturenschärferen
Entfernung der beispielsweise mit Strahlung beaufschlagten Schicht ein erfindungsgemäßes
Sicherheitselement mit noch weiter erhöhter Fälschungssicherheit bereitgestellt, da
Strukturen mit sehr großer Konturenschärfe noch schwerer nachgeahmt werden können.
[0057] Die beschriebene Erfindung schafft ein ohne Hilfsmittel erkennbares, optisch variables
Sicherheitselement, welches einen digitalen Informationswechsel zeigt, welcher auch
durch ungeschulte Betrachter bei Betrachtung im Durchlicht oder auch bei Betrachtung
im Auflicht vor einem beispielsweise dunklen oder schwarzen Untergrund leicht verifiziert
werden kann. Dabei können leicht in einem einzigen Sicherheitselement drei von ihren
optischen Eigenschaften her verschiedene Informationen geschaffen werden. Die vorliegende
Erfindung schafft ein im Druckdesign integriertes, vorstrukturiertes und individualisierbares,
ohne Hilfsmittel verifizierbares optisches Sicherheitselement.
[0058] Ein erfindungsgemäßer Datenträger umfasst ein wie oben beschriebenes Sicherheitselement.
Vorzugsweise bildet das Sicherheitselement vollständig oder teilweise einen Fensterbereich.
[0059] An dieser Stelle ist noch anzumerken, dass eine Strukturierung des Sicherheitselements,
wie weiter oben beschrieben, grundsätzlich auch über das eigentliche Sicherheitselement
hinaus z.B. auf dem Substrat des Datenträgers fortgeführt sein kann. So kann z.B.
ein Teil der erfindungsgemäßen Strukturierung nach Anordnung des Sicherheitselements
auf einem Datenträger im Bereich des Sicherheitselements und dem das Sicherheitselement
umgebenden Substrat des Datenträgers erzeugt und damit das Sicherheitselement mit
dem Datenträger "vernäht" werden. Denkbar ist z.B. eine Strukturierung des Sicherheitselements,
die in idealer Passerung im Bereich des Datenträgers als Modifikation, insbesondere
Farbveränderung, fortgeführt ist. Eine solche Ausführungsform zeichnet sich durch
einen außerordentlich hohen Fälschungsschutz aus, da die Sicherheit des Sicherheitselements
einerseits und des Datenträgers andererseits zusätzlich durch eine das Sicherheitselement
und den Datenträger verbindende Strukturierung erhöht wird.
[0060] Weitere Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend beispielhaft
anhand der begleitenden Figuren erläutert. Die Beispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen
dar, die die Erfindung in keiner Weise beschränken. Die gezeigten Figuren sind schematische
Darstellungen, die die realen Proportionen nicht widerspiegeln, sondern einer verbesserten
Anschaulichkeit der verschiedenen Ausführungsbeispiele dienen.
[0061] Im Einzelnen zeigen die Figuren:
- Fig.1
- eine Banknote mit einem Sicherheitselement;
- Figuren 2a - 2f
- ein erstes Ausführungsbeispiel des Sicherheitselements;
- Figuren 3a - 3c
- eine Variante des ersten Ausführungsbeispiels;
- Figuren 4a - 4f
- ein zweites Ausführungsbeispiel des Sicherheitselements; und
- Figuren 5a - 5c
- eine Variante des zweiten Ausführungsbeispiels.
[0062] In Fig.1 ist als Datenträger eine Banknote 1 dargestellt mit einem Fensterbereich
2, welcher ein Sicherheitselement 3 umfasst. Die Anordnung des Sicherheitselementes
3 in einem Fensterbereich 2 gestattet die Betrachtung des Sicherheitselementes 3 im
Durchlicht, im Auflicht, sowohl von der Vorderseite als auch von der Rückseite her,
und auch vor verschiedenen Hintergründen.
[0063] In den Figuren 2a bis 2f ist ein erstes Ausführungsbeispiel des Sicherheitselementes
dargestellt. In Fig. 2a ist das Sicherheitselement vor der Laserbehandlung im Querschnitt
dargestellt. Auf einem transparenten Substrat 4, beispielsweise einer PET-Folie, ist
auf der Vorderseite eine optisch variable Vorderseitenschicht 5 und auf der Rückseite
eine optisch variable Rückseitenschicht 6 angeordnet. Der Querschnitt in Fig. 2a zeigt
den Überlappungsbereich, in welchem die optisch variable Vorderseitenschicht 5 und
die optisch variable Rückseitenschicht 6 überlappend angeordnet sind. In einem ersten
Teilbereich der Vorderseite ist zwischen dem transparenten Substrat 4 und der Vorderseitenschicht
5 eine schwarze, Ruß-basierte Farbschicht 7 angeordnet. Auf der Rückseite des transparenten
Substrats 4 ist in einem zweiten Teilbereich eine weitere schwarze, Ruß-basierte Farbschicht
8 zwischen dem transparenten Substrat 4 und der optisch variablen Rückseitenschicht
6 angeordnet. An jeder Stelle des Überlappungsbereichs der optisch variablen Farbschichten
ist wenigstens eine der beiden schwarzen Farbschichten 7 und 8 angeordnet, das heißt,
die Vereinigungsmenge von erstem und zweitem Teilbereich entspricht dem Überlappungsbereich
der optisch variablen Farbschichten. In einem zentral dargestellten Bereich des Sicherheitselementes
3 überlappen sich die schwarze Farbschicht 7 der Vorderseite und die schwarze Farbschicht
8 der Rückseite. In diesem Bereich, der die Schnittmenge von erstem und zweitem Teilbereich
bildet, weisen beide schwarze Farbschichten 7, 8 eine reduzierte Schichtdicke auf,
derart dass sich im Durchlicht im gesamten Überlappungsbereich eine gleich bleibende
Opazität des Sicherheitselementes 3 ergibt. Selbstverständlich wird das erfindungsgemäße
Konzept auch mit Farbschichten 7, 8 verwirklicht, die im Überlappungsbereich keine
reduzierte Schichtdicke aufweisen. Eine solche Ausführungsform (nicht in Fig. 2a dargestellt)
mit gleich bleibender Schichtdicke der Farbschicht 7, 8 ist technisch einfacher herstellbar
und für den Betrachter auch ausreichend optisch attraktiv.
[0064] Somit ergeben sich drei Bereiche des Überlappungsbereiches der optisch variablen
Farbschichten mit unterschiedlicher Struktur und entsprechend unterschiedlichen Strukturierungsmöglichkeiten.
In dem in Fig. 2a auf der linken Seite dargestellten Bereich befindet sich eine schwarze
Farbschicht 7 lediglich auf der Vorderseite des transparenten Substrats 4. In dem
in Fig. 2a auf der rechten Seite dargestellten Bereich befindet sich eine schwarze
Farbschicht 8 lediglich auf der Rückseite des transparenten Substrats 4. In dem in
Fig. 2a zentral dargestellten Bereich befindet sich sowohl auf der Vorderseite als
auch auf der Rückseite des transparenten Substrats 4 jeweils eine schwarze Farbschicht
7, 8, gegebenenfalls mit jeweils reduzierter Schichtdicke.
[0065] In den drei Bereichen des Überlappungsbereiches findet nun eine Laserbehandlung statt,
deren Ergebnis in Fig. 2b im Querschnitt dargestellt ist. Für die optisch variablen
Farbschichten 5 und 6 werden optisch variable Farben verwendet, welche mit der Laserstrahlung
nicht wechselwirken und für diese transparent sind. Eine Wechselwirkung findet dagegen
mit den schwarzen Farbschichten 7 und 8 statt. Dabei werden die schwarzen Farbschichten
7 und 8 im Bereich der Laserbestrahlung ablatiert und die darüberliegenden optisch
variablen Farbschichten 5 und 6 dann ebenfalls entfernt. In dem in Fig. 2b dargestellten
linken Bereich wird somit eine Aussparung in der schwarzen Farbschicht 7 und der darüberliegenden
Vorderseitenschicht 5 erzeugt. In dem in Fig. 2b auf der rechten Seite dargestellten
Bereich wird eine Aussparung in der schwarzen Farbschicht 8 und der (ausgehend von
dem transparenten Substrat 4) darüberliegenden Rückseitenschicht 6 geschaffen. In
dem in Fig. 2b zentral dargestellten Bereich werden Aussparungen in beiden schwarzen
Farbschichten 7 und 8 und der jeweils darüberliegenden Vorderseitenschicht 5 und der
Rückseitenschicht 6 geschaffen.
[0066] In Fig. 2c ist der bei einem Betrachter im Durchlicht erzeugte Eindruck dargestellt.
Der gesamte Überlappungsbereich erscheint an den Stellen, an denen keine Laserbehandlung
stattgefunden hat, in einem einheitlichen Grauton, welcher von der Opazität der schwarzen
Farbschicht 7 und 8 abhängt. In dem zentralen Bereich ist das transparente Substrat
durch die Laserbestrahlung vollständig freigelegt. Es erscheint daher im Durchlicht
(bei einfallendem weißen Licht) weiß. Wegen des geringen Deckungsgrades der verwendeten
optisch variablen Farben für die Vorderseitenschicht 5 und die Rückseitenschicht 6
erscheinen auch die laserbehandelten Bereiche im linken und im rechten Bereich des
Sicherheitselementes im Durchlicht weiß.
[0067] In Fig. 2d ist eine Draufsicht auf die Vorderseite vor einem weißen Untergrund dargestellt.
In den nicht laserbehandelten Bereichen wird die Farbe und das Farbverhalten der Vorderseitenschicht
5 wahrgenommen, da entweder die schwarze Farbschicht 7 oder die schwarze Farbschicht
8 einen geeigneten schwarzen Hintergrund für die Vorderseitenschicht 5 darstellen.
Dieser fehlt in den laserbehandelten Bereichen und wegen der geringen Deckung der
für die Vorderseitenschicht 5 und die Rückseitenschicht 6 verwendeten, optisch variablen
Farben tritt deren Farbe vor einem weißen Hintergrund zurück. Somit lässt sich in
allen drei laserbehandelten Bereichen der weiße Untergrund klar erkennen.
[0068] In Fig. 2e ist wiederum eine Draufsicht auf die Vorderseite dargestellt, diesmal
jedoch vor einem schwarzen Untergrund. Dieser schwarze Untergrund ist in dem zentralen,
laserbehandelten Bereich durch das dort erzeugte Durchsichtsfenster klar erkennbar.
In dem rechten Bereich bildet der schwarze Hintergrund nun einen geeigneten Hintergrund
für die Vorderseitenschicht 5, weswegen dieser Bereich einheitlich mit dem umgebenden
Bereich erscheint, so dass der laserbehandelte Bereich nicht mehr zu erkennen ist.
In dem linken Bereich bildet der schwarze Hintergrund einen geeigneten Hintergrund
für die optisch variable Rückseitenschicht 6, weswegen in diesem Bereich die Farbe
und das Farbverhalten der Rückseitenschicht erkennbar sind.
[0069] Entsprechende Effekte ergeben sich bei Draufsicht auf die Rückseite des Sicherheitselementes
vor einem schwarzen Untergrund, wie dies in Fig. 2f dargestellt ist. In den nicht-laserbehandelten
Bereichen lässt sich die Farbe und das Farbverhalten der Rückseitenschicht 6 wahrnehmen,
da hier die schwarzen Farbschichten 7 und 8 des Sicherheitselementes 3 einen geeigneten
Hintergrund darstellen. Im zentralen, laserbehandelten Bereich ist wiederum der schwarze
Hintergrund klar erkennbar. Im linken Bereich bildet der schwarze Hintergrund nun
einen geeigneten Hintergrund für die nun vorne liegende Rückseitenschicht 6, weswegen
der linke Bereich in Fig. 2f einheitlich erscheint und der laserbehandelte Bereich
nicht zu erkennen ist. Im rechten Bereich bildet dagegen der schwarze Untergrund einen
geeigneten Hintergrund für die nun hinten liegende Vorderseitenschicht 5, weswegen
in dem laserbehandelten Bereich hier die Farbe und das Farbverhalten der Vorderseitenschicht
5 erkennbar ist.
[0070] Sind die laserbehandelten Bereiche informationsbehaftet, so lässt sich damit ein
digitaler Informationswechsel erzeugen, wie dies in der in den Figuren 3a bis 3c dargestellten
Variante des ersten Ausführungsbeispiels gezeigt ist. Der Aufbau der Variante entspricht
derjenigen des ersten Ausführungsbeispiels mit dem Unterschied, dass die laserbehandelten
Bereiche informationsbehaftete Aussparungen sind. Die im linken Bereich angeordnete
Information "50 EURO" ist eine Aussparung in der Vorderseitenschicht 5 und der auf
der der Vorderseite angeordneten Farbschicht 7. Die im zentralen Bereich angeordnete
Information "*****" ist ein Durchsichtsfenster. Das im rechten Bereich angeordnete
Hand-Symbol ist eine Aussparung in der Rückseitenschicht 6 und der auf der Rückseite
angeordneten schwarzen Farbschicht 8.
[0071] Die drei verschiedenen Informationen sind im Durchlicht in Fig. 3a klar zu erkennen.
Die Fig. 3a entspricht bezüglich der Beobachtungsverhältnisse der Fig. 2c.
[0072] In Fig. 3b ist die Vorderseite im Auflicht vor einem schwarzen Hintergrund dargestellt.
Die Fig. 3b entspricht bezüglich der Beobachtungsverhältnisse der Fig. 2e. Entsprechend
erscheinen die nicht laserbehandelten Bereiche in der Farbe der Vorderseitenschicht
5. Die im linken Bereich angeordnete Information erscheint in der Farbe der Rückseitenschicht
6, die im zentralen Bereich angeordnete Information erscheint schwarz, während die
im rechten Bereich angeordnete Information verschwindet.
[0073] In Fig. 3c ist die Rückseite im Auflicht vor einem schwarzen Hintergrund dargestellt.
Die Fig. 3c entspricht bezüglich der Beobachtungsverhältnisse der Fig. 2f. Entsprechend
erscheinen die nicht laserbehandelten Bereiche in der Farbe der Rückseitenschicht
6. Die im linken Bereich angeordnete Information verschwindet, die im zentralen Bereich
angeordnete Information erscheint schwarz, während die im rechten Bereich angeordnete
Information in der Farbe der Vorderseitenschicht 6 erscheint.
[0074] In einer ersten Ausgestaltung des ersten Ausführungsbeispiels wird für die Vorderseitenschicht
die Farbe Colorcrypt Gold und für die Rückseitenschicht die Farbe Colorcrypt Green-Lilac
verwendet.
[0075] In einer zweiten Ausgestaltung des ersten Ausführungsbeispiels wird für die Vorderseitenschicht
die Farbe STEP Kupferrot und für die Rückseitenschicht die Farbe STEP Grün/Blau verwendet.
[0076] In einer dritten Ausgestaltung des ersten Ausführungsbeispiels wird für die Vorderseitenschicht
die Farbe Colorcrypt Gold und für die Rückseitenschicht die Farbe STEP Grün/Blau verwendet.
[0077] In einer vierten Ausgestaltung des ersten Ausführungsbeispieles wird für die Vorderseitenschicht
die Farbe STEP Kupferrot und für die Rückseitenschicht die Farbe STEP Grün/Blau verwendet.
[0078] In einer fünften Ausgestaltung des ersten Ausführungsbeispieles wird für die Vorderseitenschicht
die Farbe STEP Kupferrot und für die Rückseitenschicht die Farbe STEP Grün/Blau verwendet.
[0079] Auch andere Kombinationen von optisch variablen Farben sind möglich.
[0080] In den Figuren 4a bis 4f ist ein zweites Ausführungsbeispiel des Sicherheitselements
dargestellt. In Fig. 4a ist ein Querschnitt des Sicherheitselements vor der Laserbearbeitung
dargestellt. Auf einem transparenten Substrat 4 sind eine optisch variable Vorderseitenschicht
5 und eine optisch variable Rückseitenschicht 6 aufgebracht. Für die optisch variablen
Farbschichten 5 und 6 werden OVI-Pigmentfarben verwendet, welche einen hohen Deckungsgrad
und eine geringe Lichtdurchlässigkeit zeigen, und nahezu opak sind. Diese Farben benötigen
keinen schwarzen Hintergrund.
[0081] In Fig. 4b ist das Sicherheitselement im Querschnitt nach vier unterschiedlichen
Laserbehandlungen in vier verschiedenen Bereichen dargestellt. In dem ersten in Fig.
4b links dargestellten Bereich führt die Laserbehandlung zu einer Zerstörung der OVI-Pigmente
in der Vorderseitenschicht 5 und somit zu einer Entfernung der Farbe, während die
Schicht selbst auf dem Substrat 4 verbleibt. In einem zweiten Bereich (zweiter Bereich
von links in Fig. 4b) führt die Laserbehandlung zu einer Ablation der Vorderseitenschicht
5. In einem dritten Teilbereich (dritter Bereich von links) führt die Laserbehandlung
zu einer Ablation der Vorderseitenschicht 5 und zu einer Zerstörung der OVI-Pigmente
in der Rückseitenschicht 6. In einem vierten Bereich (in Fig. 4b rechts dargestellt)
führt die Laserbehandlung zu einer Ablation der Vorderseitenschicht 5 und der Rückseitenschicht
6, so dass ein Durchsichtsfenster geschaffen wird.
[0082] In Fig. 4c ist das in Fig. 4b dargestellte Sicherheitselement im Durchlicht dargestellt.
Dabei tritt die Farbe der optisch variablen Farbschichten 5, 6 zurück und das Sicherheitselement
erscheint farblos und grau, gegebenenfalls in verschiedenen Grautönen. In dem nicht
laserbehandelten Bereich ergibt sich ein Grauton, der von der Lichtdurchlässigkeit,
das heißt der Opazität, der Vorderseitenschicht 5 und der Rückseitenschicht 6 bestimmt
wird. Es ergibt sich somit ein dunkler Grauton. In dem ersten laserbehandelten Bereich
ist die Zerstörung der OVI-Pigmente nicht zu erkennen, da die Farbe des umgebenden
Bereichs im Durchlicht ohnehin zurücktritt. Entsprechend wird in diesem Bereich der
Grauton ebenfalls durch die Opazität von Vorderseitenschicht 5 und Rückseitenschicht
6 bestimmt, weswegen der erste laserbehandelte Bereich im Durchlicht nicht zu erkennen
ist. Im zweiten und im dritten Bereich wird die Helligkeit dagegen nur von der Opazität
der Rückseitenschicht 6 bestimmt, weswegen in diesen Bereichen der gleiche hellere
Grauton erscheint. Das Durchsichtsfenster in dem vierten Bereich erscheint dagegen
hell, entsprechend der Transparenz des Substrats 4.
[0083] In Fig. 4d ist eine Draufsicht auf die Vorderseite des Sicherheitselementes bei Betrachtung
vor einem weißen Untergrund dargestellt. In den nicht laserbehandelten Bereichen sind
die Farbe und das Farbverhalten der Vorderseitenschicht 5 zu beobachten. Der erste
und der dritte Bereich erscheinen wegen der dort vorgenommenen Zerstörung der jeweiligen
OVI-Pigmente grau. Dagegen kann im zweiten Bereich die Rückseitenschicht 6 beobachtet
werden, weswegen sich in diesem Bereich die Farbe und das Farbverhalten der Rückseitenschicht
6 ergibt. Im vierten Bereich ist der hinter dem Durchsichtsfenster angeordnete weiße
Untergrund zu erkennen.
[0084] In Fig. 4e ist wiederum die Draufsicht auf die Vorderseite des Sicherheitselementes
3 dargestellt, jedoch vor einem schwarzen Untergrund. Dieser ist in dem Durchsichtsfenster
des festen Bereichs klar zu erkennen. In dem ersten, zweiten und dritten Bereich entspricht
die Farbwahrnehmung jedoch derjenigen Farbwahrnehmung vor einem weißen Untergrund.
Gegebenenfalls erscheinen die ersten und dritten Bereiche vor dem schwarzen Hintergrund
zwar in einem dunkleren Grauton, sie weisen jedoch nach wie vor den gleichen Grauton
auf.
[0085] In Fig. 4f ist eine Draufsicht auf die Rückseite des Sicherheitselementes vor einem
schwarzen Untergrund dargestellt. Dieser ist in dem Durchsichtsfenster des vierten
Bereiches wiederum klar zu erkennen. Im dritten Bereich ergibt sich wiederum ein grauer
Farbton, während in dem ersten und zweiten Teilbereich eine Veränderung nur in der
in Betrachtungsrichtung nun hinten liegenden Vorderseitenschicht stattgefunden hat,
welche wegen des hohen Deckungsgrades der für die Rückseitenschicht verwendeten OVI-Farbe
nicht wahrgenommen wird.
[0086] Durch eine geeignete Kombination der verschiedenen Bereiche können somit verschiedene
Informationen bei Betrachtung des Sicherheitselementes 3 im Durchlicht, im Auflicht,
sowohl von der Vorderseite als auch von der Rückseite her und auch vor verschiedenen
Hintergründen erzeugt werden und somit ein digitaler Informationswechsel im Falle
einer informationsbehafteten Struktur erzeugt werden, wie dies in der in den Figuren
5a bis 5c dargestellten Variante des zweiten Ausführungsbeispiels gezeigt ist.
[0087] In Fig. 5a sind die verschiedenen Bereiche des Sicherheitselements 3 dargestellt.
Der Bereich 9 entspricht dem ersten Bereich aus Fig. 4b. Hier wurde lediglich das
Farbverhalten der Vorderseitenschicht 5 verändert. Der Bereich 10 entspricht dem zweiten
Bereich aus Fig. 4b. Hier wurde die Vorderseitenschicht 5 ablatiert. Der Bereich 11
entspricht dem dritten Bereich aus Fig. 4b. Hier wurde die Vorderseitenschicht 5 ablatiert
und das Farbverhalten der Rückseitenschicht 6 verändert.
[0088] In Fig. 5b ist das Sicherheitselement 3 im Durchlicht dargestellt. Die direkt aneinandergrenzenden
Bereiche 10 und 11 werden mit dem gleichen Grauton und somit als ein einheitlicher
Bereich wahrgenommen, während der Bereich 9 nicht zu erkennen ist.
[0089] In Fig. 5c ist die Vorderseite des Sicherheitselements 3 im Auflicht dargestellt.
Die direkt aneinandergrenzenden Bereiche 9 und 11 werden mit dem gleichen Grauton
und somit als ein einheitlicher Bereich wahrgenommen, während in dem Bereich 10 die
Farbe und das Farbverhalten der Rückseitenschicht 6 wahrgenommen wird.
1. Sicherheitselement (3) für einen Datenträger (1), umfassend ein transparentes oder
transluzentes Substrat (4) mit einer Vorderseite und einer Rückseite, eine auf der
Vorderseite angeordnete, optisch variable Vorderseitenschicht (5) und eine auf der
Rückseite angeordnete, optisch variable Rückseitenschicht (6), wobei die Vorderseitenschicht
und die Rückseitenschicht in einem Überlappungsbereich einander überlappend angeordnet
sind und wobei innerhalb des Überlappungsbereichs zumindest eine Strukturierung (9,10,11)
in Form einer Veränderung oder einer Aussparung in der optisch variablen Vorderseitenschicht
und/ oder in der optisch variablen Rückseitenschicht ausgebildet ist.
2. Sicherheitselement (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturierung (9,10,11) nur in der optisch variablen Vorderseitenschicht (5),
nur in der optisch variablen Rückseitenschicht (6) oder in Vorderseiten- und Rückseitenschicht
ausgebildet ist.
3. Sicherheitselement (3) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die optisch variable Vorderseitenschicht (5) und/oder die optisch variable Rückseitenschicht
(6) ablatierbar oder veränderbar, insbesondere durch Laserbestrahlung ablatierbar
oder veränderbar ist.
4. Sicherheitselement (3) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Vorderseitenschicht (5) und Vorderseite des Substrats (4) in zumindest einem
ersten Teilbereich des Überlappungsbereichs eine erste dunkle oder schwarze, bevorzugt
ablatierbare, besonders bevorzugt laserablatierbare Farbschicht (7) ausgebildet ist
und/oder zwischen Rückseitenschicht (6) und Rückseite des Substrats (4) in zumindest
einem zweiten Teilbereich des Überlappungsbereichs eine zweite dunkle oder schwarze,
bevorzugt ablatierbare, besonders bevorzugt laserablatierbare Farbschicht (8) ausgebildet
ist.
5. Sicherheitselement (3) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilbereich sich über den gesamten Überlappungsbereich erstreckt, der zweite
Teilbereich sich über den gesamten Überlappungsbereich erstreckt oder dass die Vereinigungsmenge
von erstem und zweitem Teilbereich sich über den gesamten Überlappungsbereich erstreckt.
6. Sicherheitselement (3) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
- wenn die Strukturierung (9, 10, 11) nur in der optisch variablen Vorderseitenschicht
(5) ausgebildet ist, die dunkle oder schwarze Farbschicht (7) im Bereich der Strukturierung
nur auf der Vorderseite des Substrats (4) ausgebildet ist,
- wenn die Strukturierung nur in der optisch variablen Rückseitenschicht (6) ausgebildet
ist, die dunkle oder schwarze Farbschicht (8) im Bereich der Strukturierung nur auf
der Rückseite des Substrats ausgebildet ist, und
- wenn die Strukturierung in Vorderseiten- und Rückseitenschicht (5, 6) ausgebildet
ist, im Bereich der Strukturierung jeweils auf der Vorderseite und der Rückseite des
Substrats eine dunkle oder schwarze Farbschicht (7, 8) ausgebildet ist.
7. Sicherheitselement (3) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorderseitenschicht (5) und die Rückseitenschicht (6) aus der gleichen optisch
variablen Farbe bestehen, oder dass die Vorderseitenschicht und die Rückseitenschicht
aus verschiedenen optisch variablen Farben des gleichen Typs bestehen.
8. Sicherheitselement (3) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturierung (9, 10, 11) eine informationsführende Strukturierung ist, die
vorzugsweise aus einem oder mehreren alphanumerischen Zeichen, aus einem Motiv oder
einem graphischen Symbol besteht, wobei die informationsführende Strukturierung besonders
bevorzugt spiegelungsinvariant ist.
9. Sicherheitselement (3) nach einem der vorherigen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
- eine erste Strukturierung (9, 10, 11), die nur in der optisch variablen Vorderseitenschicht
(5) ausgebildet ist,
- eine zweite Strukturierung, die nur in der optisch variablen Rückseitenschicht (6)
ausgebildet ist, und/oder
- eine dritte Strukturierung, die in der Vorderseitenschicht (5) und der Rückseitenschicht
(6) ausgebildet ist.
10. Datenträger (1) umfassend ein Sicherheitselement (3) nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Sicherheitselement vorzugsweise Teil eines Fensterbereichs (2) des Datenträgers
ist oder einen Fensterbereich des Datenträgers bildet.
11. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements (3) für einen Datenträger (1),
umfassend die Schritte:
- Bereitstellen eines transparenten oder transluzenten Substrats (4) mit einer Vorder-
und einer Rückseite,
- Aufbringen einer optisch variablen Vorderseitenschicht (5) auf der Vorderseite und
einer optisch variablen Rückseitenschicht (6) auf der Rückseite, derart dass ein Überlappungsbereich
geschaffen wird, in dem die Vorderseitenschicht und die Rückseitenschicht überlappend
angeordnet sind, und
- Ausbilden einer Strukturierung (9,10,11) in Form einer Veränderung oder einer Aussparung
in der optisch variablen Vorderseiten- und/ oder Rückseitenschicht innerhalb des Überlappungsbereichs.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausbilden der Strukturierung (9, 10, 11) durch ein Waschverfahren, Ätzen, Ablation,
Lift-Off oder eine Laserbehandlung, vorzugsweise eine Laserablation geschieht.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der optisch variablen Vorderseitenschicht und der optisch variablen
Rückseitenschicht durch ein Druckverfahren, insbesondere durch ein Tiefdruck- Siebdruck-
oder Flexodruckverfahren, wobei die Strukturierung bevorzugt bereits beim Aufbringen
der optisch variablen Vorder- und/oder Rückseitenschicht vorgenommen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11,12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der optisch variablen Vorderseitenschicht und der optisch variablen
Rückseitenschicht durch Vakuumbedampfung, Sputtern, Physical Vapor Deposition oder
Chemical Vapor Deposition oder dergleichen geschieht.