[0001] Die Erfindung betrifft ein Trinkwasserversorgungssystem eines Gebäudes nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Steuerungseinrichtung eines
solchen Trinkwasserversorgungssystems und ein Verfahren zum Betreiben eines solchen
Trinkwasserversorgungssystems.
[0002] Aus der
DE 10 2007 009 007 B4 ist eine als Wasserhahn ausgebildete Vorrichtung zur Überwachung der Spülaktivitäten
einer Wasserleitung bekannt. Die aus diesem Stand der Technik bekannte Vorrichtung
umfasst mindestens einen Sensor, vorzugsweise einen Durchflusssensor in Verbindung
mit einem Temperatursensor, wobei die von dem oder jedem Sensor bereitgestellten Messwerte
in einem Abgleichmodul, welches einen Timer sowie eine Speichereinheit umfasst, ausgewertet
und gespeichert werden, um über ein Ausgabemodul einen ermittelten Spülzustand anzuzeigen.
Nach diesem Stand der Technik umfasst das Ausgabemodul wenigstens zwei LEDs, die unterschiedliche
Farben aufweisen, wobei abhängig vom ermittelten Spülzustand die LEDs angesteuert
werden, um so eine manuelle Spülung auszulösen und einer Stagnation des Trinkwassers
über einen längeren Zeitraum entgegenzuwirken.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein neuartiges Trinkwasserversorgungssystem
sowie eine neuartige Steuerungseinrichtung und ein neuartiges Verfahren zum Betreiben,
insbesondere Überwachen und gegebenenfalls Spülen, eines solchen Trinkwasserversorgungssystems
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Trinkwasserversorgungssystem gemäß Anspruch 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist jedem Nebenversorgungsstrang im Bereich eines Beginns desselben
mindestens ein Volumenstromsensor und im Bereich eines Endes desselben mindestens
ein Temperatursensor und mindestens ein Ablassventil zugeordnet, wobei dann, wenn
im Bereich eines Nebenversorgungsstrangs ein Messwert mindestens eines Temperatursensors
des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs einen zulässigen Grenzwert überschreitet oder
unterschreitet und/oder ein Messwert mindestens eines Volumenstromsensors des jeweiligen
Nebenversorgungsstrangs einen zulässigen Grenzwert unterschreitet, mindestens ein
Ablassventil des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs geöffnet werden kann, um Trinkwasser
aus dem jeweiligen Nebenversorgungsstrang abzuleiten.
[0005] Mit der hier vorliegenden Erfindung wird eine vollautomatisierte Spülung eines Trinkwasserversorgungssystems
eines Gebäudes abhängig vom Volumenstrom durch Versorgungsstränge sowie abhängig von
Wassertemperaturen in den Versorgungssträngen ermöglicht. Somit kann einer Bakterienbelastung
innerhalb eines Trinkwasserversorgungssystems vollautomatisch ohne manuellen Eingriff
an Verbrauchsstellen des Trinkwassers entgegengewirkt werden.
[0006] Die erfindungsgemäße Steuerungseinrichtung eines Trinkwasserversorgungssystems ist
in Anspruch 10 und das erfindungsgemäße Verfahren zum Bertreiben, insbesondere Überwachen
und gegebenenfalls Spülen, eines Trinkwasserversorgungssystems ist in Anspruch 14
definiert.
[0007] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung,
ohne hierauf beschränkt zu sein, anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt:
- Fig. 1
- einen schematisierten Ausschnitt aus einem ersten erfindungsgemäßen Trinkwasserversorgungssystems
eines Gebäudes;
- Fig. 2
- einen schematisierten Ausschnitt aus einem zweiten erfindungsgemäßen Trinkwasserversorgungssystems
eines Gebäudes; und
- Fig. 3
- das Trinkwasserversorgungssystem der Fig. 2 in größerem Detail.
[0008] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem ersten erfindungsgemäßen Trinkwasserversorgungssystem
10 eines Gebäudes, wobei das in Fig. 1 gezeigte Trinkwasserversorgungssystem einen
Hauptversorgungsstrang 11 für Trinkwasser aufweist, der eine Hauptwarmwasserleitung
12 und eine Hauptkaltwasserleitung 13 umfasst.
[0009] In dem in Fig. 1 gezeigten Ausschnitt zweigt von dem Hauptversorgungsstrang 11 ein
Nebenversorgungsstrang 14 ab, wobei der Nebenversorgungsstrang 14 eine Nebenwarmwasserleitung
15 und eine Nebenkaltwasserleitung 16 umfasst. Fig. 1 zeigt, dass die Nebenwarmwasserleitung
15 des Nebenversorgungsstrangs 14 von der Hauptwarmwasserleitung 12 des Hauptstrangs
11 abzweigt, wohingegen die Nebenkaltwasserleitung 16 des Nebenversorgungsstrangs
14 von der Hauptkaltwasserleitung 13 des Hauptstrangs 11 abzweigt.
[0010] Fig. 1 kann weiterhin entnommen werden, dass von dem gezeigten Nebenversorgungsstrang
14 mehrere Trinkwasserverbraucher 17 abzweigen und über den jeweiligen Nebenversorgungsstrang
14 mit Trinkwasser versorgt werden, wobei im Bereich jedes Trinkwasserverbrauchers
17 über ein erstes Ventil 18 Warmwasser von der jeweiligen Nebenwarmwasserleitung
15 und über ein zweites Ventil 19 Kaltwasser von der jeweiligen Nebenkaltwasserleitung
16 des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs 14 abgezweigt werden kann.
[0011] Derjenige Bereich eines Nebenversorgungsstrangs 14 und damit einer Nebenwarmwasserleitung
15 sowie Nebenkaltwasserleitung 16, an welchem dieselbe vom Hauptversorgungsstrang
11 und damit von der Hauptwarmwasserleitung 12 bzw. Hauptkaltwasserleitung 13 abzweigt,
wird als Beginn oder vorderer Abschnitt bezeichnet.
[0012] Derjenige Bereich eines Nebenversorgungsstrangs 14 hingegen, der in Strömungsrichtung
des Trinkwassers gesehen hinter dem letzten Verbraucher 17 des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs
14 liegt und damit von der Abzweigstelle des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs 14
vom Hauptversorgungsstrang 11 maximal beabstandet ist, wird auch als Ende oder hinterer
Abschnitt des Nebenversorgungsstrangs 14 bezeichnet.
[0013] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1, das keine Warmwasserrezirkulation aufweist, ist
jedem Nebenversorgungsstrang 14 im Bereich eines Beginns desselben mindestens ein
Volumenstromsensor 20, 21 und im Bereich eines Endes desselben mindestens ein Temperatursensors
22, 23 und mindestens ein Ablassventil 24, 25 zugeordnet. So ist gemäß Fig. 1 zu Beginn
der Nebenwarmwasserleitung 15 der Volumenstromsensor 20 verbaut, im Bereich des Endes
derselben sind der Temperatursensor 22 und das Ablassventil 24 verbaut. Zu Beginn
der Nebenkaltwasserleitung 16 ist der Volumenstromsensor 21 verbaut, im Bereich des
Endes derselben sind der Temperatursensor 23 sowie das Ablassventil 25 verbaut.
[0014] Dann, wenn im Bereich eines Nebenversorgungsstrangs 14 des Trinkwasserversorgungssystems
10 der Fig. 1 ein Messwert mindestens eines der Volumenstromsensoren 20, 21 einen
zulässigen Grenzwert unterschreitet, wird mindestens ein Ablassventil 24 bzw. 25 des
jeweiligen Nebenversorgungsstrangs 14 geöffnet, um den jeweiligen Nebenversorgungsstrang
14 zu spülen. Dies gilt sowohl für die Nebenwarmwasserleitung 15 als auch für die
Nebenkaltwasserleitung 16 jedes Nebenversorgungsstrangs 14. Wird demnach durch den
Messwert des jeweiligen Volumenstromsensors 20, 21 festgestellt, dass die jeweilige
Wasserleitung 15, 16 des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs 14 zu gering durchspült
wurde, so kann das in der jeweiligen Wasserleitung 15 bzw. 16 stagnierte Trinkwasser
über das jeweilige Ablassventil 24, 25 abgelassen werden, zum Beispiel in eine Kanalisation
oder in ein Betriebswassersystem des Gebäudes.
[0015] Dann, wenn im Bereich eines Nebenversorgungsstrangs 14 des Trinkwasserversorgungssystems
10 der Fig. 1 ein Messwert mindestens eines Temperatursensors 22 bzw. 23 einen zulässigen
Grenzwert überschreitet bzw. unterschreitet, kann ebenfalls das jeweilige Ablassventil
24, 25 geöffnet werden, um Trinkwasser aus dem jeweiligen Nebenversorgungsstrang 14
abzuleiten.
[0016] So ist insbesondere vorgesehen, dass dann, wenn der Messwert des im Bereich des Endes
der Nebenwarmwasserleitung 15 verbauten Temperatursensors 22 einen Grenzwert unterschreitet,
das Ablassventil 24 der Nebenwarmwasserleitung 15 des Nebenversorgungsstrangs 14 geöffnet
wird, um Trinkwasser aus der Nebenwarmwasserleitung 15 abzuleiten. Dann, wenn der
Messwert des im Bereich des Endes der Nebenkaltwasserleitung 16 verbauten Temperatursensors
23 einen entsprechenden Grenzwert überschreitet, kann das Ablassventil 25 der Nebenkaltwasserleitung
16 des Nebenversorgungsstrangs 14 geöffnet werden, um aus der Nebenkaltwasserleitung
16 des Nebenstrangs 14 Trinkwasser abzuleiten, zum Beispiel in die Kanalisation oder
ein Betriebswassersystem.
[0017] Es liegt demnach im Sinne der hier vorliegenden Erfindung im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 für jeden Nebenversorgungsstrang 14 eines Trinkwasserversorgungssystems
10, der von einem Hauptversorgungsstrang 11 abzweigt, einerseits über zwei im Bereich
des Beginns bzw. vorderen Abschnitts des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs 14 verbaute
Volumenstromsensoren sowie mithilfe von zwei im Bereich des Endes bzw. des hinteren
Abschnitts des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs 14 verbauten Temperatursensoren
22, 23 Volumenströme und Temperaturen des Trinkwassers im Nebenversorgungsstrang 14
zu überprüfen bzw. zu überwachen und abhängig hiervon vollautomatisch eine Spülung
des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs 14 über demselben zugeordnete Ablassventile
24, 25 zu ermöglichen.
[0018] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Trinkwasserversorgungssystems
10 ohne Rezirkulation des Warmwassers.
[0019] Demgegenüber zeigt Fig. 2 eine Ausführungsvariante eines Trinkwasserversorgungssystems
10', bei welchem für das Warmwasser eine Rezirkulation realisiert ist. So umfasst
demnach der Hauptversorgungsstrang 11 zusätzlich zu der Hauptwarmwasserleitung 12
und der Hauptkaltwasserleitung 13 eine Hauptrücklaufleitung 26. Jeder Nebenversorgungsstrang
14 umfasst zusätzlich zur Nebenwarmwasserleitung 15 und Nebenkaltwasserleitung 16
eine Nebenrücklaufleitung 27 für Warmwasser, die sich gemäß Fig. 2 mit der Hauptrücklaufleitung
26 des Hauptversorgungsstrangs 11 vereinigt.
[0020] Fig. 3 zeigt einen beispielhaften Ausschnitt aus einem Trinkwasserversorgungssystem
10' im Bereich von zwei Nebenversorgungssträngen 14 gemäß Fig. 2, die vom Hauptversorgungsstrang
11 abzweigen, wobei in Fig. 3 zusätzlich ein Warmwasserbereiter 28 gezeigt ist, von
welchem einerseits aus Warmwasser den Nebenversorgungssträngen 14 zugeführt werden
kann und in welchen andererseits Warmwasser ausgehend von den Nebenversorgungssträngen
zurückgeführt werden kann. In den Fig. 2 und 3, die jeweils ein Trinkwasserversorgungssystem
10' mit Rezirkulation des Warmwassers betreffen, ist ausschließlich der Nebenkaltwasserleitung
16 jedes Nebenversorgungsstrangs 14 im Bereich des Beginn derselben jeweils ein Volumenstromsensor
21 und im Bereich des Endes derselben jeweils ein Temperatursensor 23 und ein Ablassventil
25 zugeordnet.
[0021] Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Trinkwasserversorgungssysteme 10, 10' verfügen
allesamt über eine Steuerungseinrichtung 29, um den Betrieb des Trinkwasserversorgungssystems
10 bzw. 10' vollautomatisch zu steuern bzw. zu regeln. So empfängt die jeweilige Steuerungseinrichtung
29 von den Volumenstromsensoren 20, 21 und den Temperatursensoren 22, 23 der Nebenversorgungsstränge
14 Daten über Datenleitungen 30. Weiterhin sendet die jeweilige Steuerungseinrichtung
29 abhängig von diesen Messwerten bzw. Eingangsdaten der Sensoren 20, 21, 22, 23 über
Datenleitungen 30 Stellsignale bzw. Steuerbefehle an die Ablassventile 24, 25 der
Nebenversorgungsstränge 14. Grenzwerte, bei deren Überschreiten bzw. Unterschreiten
die Auslassventile 24, 25 geöffnet werden, sind in der Steuerungseinrichtung 29 belegt.
[0022] In den Fig. 1 bis 3 sind Datenleitungen, über welche die Steuerungseinrichtung 29
mit den Sensoren 20, 21, 22 und 23 sowie Auslassventilen 24 und 25 kommuniziert, punktiert
gezeigt.
[0023] Das Öffnen der Ablassventile 24, 25 kann entweder zeitgesteuert oder volumenstromgesteuert
erfolgen. So ist es möglich, dass das jeweilige Ablassventil 24 bzw. 25 bei Überschreiten
bzw. Unterschreiten des Grenzwerts eines Messwerts der Sensoren 20, 21, 22, 23 zeitgesteuert
für eine definierte Zeitspanne oder volumenstromgesteuert für einen definierten Volumenstrom
geöffnet wird.
[0024] Diese definierte Zeitspanne oder dieser definierte Volumenstrom ist dabei vorzugsweise
davon abhängig, um wie viel bzw. um welchen Betrag der jeweilige Grenzwert vom jeweiligen
Messwert des jeweiligen Sensors überschritten oder unterschritten wird. Das Spülen
erfolgt also bedarfsgerecht und damit wasserverbrauchsreduziert in einem solchen Umfang,
bis der jeweilige Grenzwert nicht mehr verletzt, also nicht mehr überschritten oder
unterschritten, wird.
[0025] Die Erfindung stellt eine vollautomatisierte Spülung eines Trinkwasserversorgungssystems
bereit, um insbesondere einer bakteriellen Belastung desselben effizient entgegenzuwirken.
Im Bereich jedes Nebenversorgungsstrangs, der beliebig viele Trinkwasserverbraucher
aufweisen kann, ist bei Umsetzung der Erfindung eine geringe Anzahl von Baugruppen
erforderlich. Mit der Erfindung ist eine strikte, bedarfsabhängige Spülung vollautomatisch
realisierbar, sodass also dann, wenn zulässige Grenzwerte für Volumenströme bzw. Temperaturen
weder unterschritten noch überschritten werden, keine Spülung erfolgt, da diese dann
nicht erforderlich ist. Auf diese Art und Weise kann der Wasserverbrauch, der zur
Spülung benötigt wird, gegenüber Systemen, die in regelmäßigen Zeitabständen Spülungen
durchführen, reduziert werden.
[0026] Dann, wenn ein zulässiger Grenzwert für Volumenströme bzw. Temperaturen unterschritten
bzw. überschritten wird, erfolgt eine Spülung, und zwar wiederum strikt bedarfsabhängig
in einem solchen Umfang, bis der zulässige Grenzwert für Volumenströme bzw. Temperaturen
wieder erfüllt bzw. erreicht ist.
[0027] Weiterhin können bestehende Trinkwasserversorgungssysteme im Sinne der Erfindung
einfach umgerüstet werden.
[0028] Wie insbesondere Fig. 1 und 2 entnommen werden kann, sind die Nebenwarmwasserleitung
15 und die Nebenkaltwasserleitung 16 sowie die gegebenenfalls vorhandene Nebenrücklaufleitung
27 eines Nebenversorgungsstrangs 14 im Bereich eines Beginns derselben, also benachbart
zu einer Abzweigstelle bzw. Vereinigungsstelle von bzw. mit der Hauptwarmwasserleitung
12 und der Hauptkaltwasserleitung 13 und der gegebenenfalls vorhandenen Hauptrücklaufleitung
26 des Hauptversorgungsstrangs 11, über Absperrventile 31 vom Hauptversorgungsstrang
11 abtrennbar. Gemäß Fig. 3 übernimmt bei vorhandener Warmwasserrezirkulation eine
Pumpe 32 die Rückförderung des Warmwassers in den Warmwasserbereiter 28.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 10, 10'
- Trinkwasserversorgungssystem
- 11
- Hauptversorgungsstrang
- 12
- Hauptwarmwasserleitung
- 13
- Hauptkaltwasserleitung
- 14
- Nebenversorgungsstrang
- 15
- Nebenwarmwasserleitung
- 16
- Nebenkaltwasserleitung
- 17
- Trinkwasserverbraucher
- 18
- Ventil
- 19
- Ventil
- 20
- Volumenstromsensor
- 21
- Volumenstromsensor
- 22
- Temperatursensor
- 23
- Temperatursensor
- 24
- Ablassventil
- 25
- Ablassventil
- 26
- Hauptrücklaufleitung
- 27
- Nebenrücklaufleitu ng
- 28
- Warmwasserbereiter
- 29
- Steuerungseinrichtung
- 30
- Datenleitung
- 31
- Absperrventil
- 32
- Pumpe
1. Trinkwasserversorgungssystem eines Gebäudes, mit mindestens einem Hauptversorgungsstrang
(11) und mit mehreren von dem oder jedem Hauptversorgungsstrang (11) abzweigenden
Nebenversorgungssträngen (14), wobei von jedem Nebenversorgungsstrang (14) mehrere
Trinkwasserverbraucher (17) abzweigen, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Nebenversorgungsstrang (14) im Bereich eines Beginns desselben mindestens ein
Volumenstromsensor (20, 21) und im Bereich eines Endes desselben mindestens ein Temperatursensor
(22, 23) und mindestens ein Ablassventil (24, 25) zugeordnet ist, wobei dann, wenn
im Bereich eines Nebenversorgungsstrangs (14) ein Messwert mindestens eines Temperatursensors
des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs einen zulässigen Grenzwert überschreitet oder
unterschreitet und/oder ein Messwert mindestens eines Volumenstromsensors des jeweiligen
Nebenversorgungsstrangs (14) einen zulässigen Grenzwert unterschreitet, mindestens
ein Ablassventil (24, 25) des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs (14) geöffnet werden
kann, um Trinkwasser aus dem jeweiligen Nebenversorgungsstrang (14) abzuleiten.
2. Trinkwasserversorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der oder jeder Hauptversorgungsstrang (11) eine Hauptwarmwasserleitung (12) und eine
Hauptkaltwasserleitung (13) umfasst, dass der oder jeder Nebenversorgungsstrang (14)
eine von einer Hauptwarmwasserleitung (12) abzweigende Nebenwarmwasserleitung (15)
und eine von einer Hauptkaltwasserleitung (13) abzweigende Nebenkaltwasserleitung
(16) umfasst, und dass zumindest der Nebenkaltwasserleitung (16) jedes Nebenversorgungsstrangs
(14) im Bereich des Beginn derselben jeweils ein Volumenstromsensor (21) und im Bereich
des Endes derselben jeweils ein Temperatursensor (23) und ein Ablassventil (25) zugeordnet
ist.
3. Trinkwasserversorgungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn dasselbe keine Warmwasserrezirkulation aufweist, sowohl der Nebenwarmwasserleitung
(15) als auch der Nebenkaltwasserleitung (16) jedes Nebenversorgungsstrangs (14) im
Bereich des Beginn derselben jeweils ein Volumenstromsensor (20, 21) und im Bereich
des Endes derselben jeweils ein Temperatursensor (22, 23) und ein Ablassventil (24,
25) zugeordnet ist.
4. Trinkwasserversorgungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn dasselbe eine Warmwasserrezirkulation aufweist, ausschließlich der Nebenkaltwasserleitung
(16) jedes Nebenversorgungsstrangs (14) im Bereich des Beginn derselben jeweils ein
Volumenstromsensor (21) und im Bereich des Endes derselben jeweils ein Temperatursensor
(23) und ein Ablassventil (25) zugeordnet ist.
5. Trinkwasserversorgungssystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Warmwasserrezirkulation eine Hauptrücklaufleitung (26) je Hauptversorgungsstrang
(11) und eine Nebenrücklaufleitung (27) je Nebenversorgungsstrang (14) umfasst.
6. Trinkwasserversorgungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn ein Messwert eines Volumenstromsensors (20, 21) einen Grenzwert unterschreitet,
das jeweilige Ablassventil (24, 25) geöffnet werden kann.
7. Trinkwasserversorgungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn ein Messwert des Temperatursensors (22) einer Nebenwarmwasserleitung (15)
einen Grenzwert unterschreitet, das jeweilige Ablassventil (24) geöffnet werden kann.
8. Trinkwasserversorgungssystem nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn ein Messwert des Temperatursensors (23) einer Nebenkaltwasserleitung (16)
einen Grenzwert überschreitet, das jeweilige Ablassventil (25) geöffnet werden kann.
9. Trinkwasserversorgungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13.
10. Steuerungseinrichtung eines Trinkwasserversorgungssystems nach einem der Ansprüche
1 bis 9, mit einer Eingangsdatenschnittstelle, über die Messwerte von den Nebenversorgungssträngen
des Trinkwasserversorgungssystems zugeordneten Volumenstromsensoren (20, 21) und Temperatursensoren
(22, 23) empfangbar sind, und mit einer Ausgangsdatenschnittstelle, über die Steuersignale
an die den Nebenversorgungssträngen des Trinkwasserversorgungssystems zugeordneten
Ablassventile (24, 25) abhängig von den Messwerten der Sensoren derart sendbar sind,
dass dann, wenn im Bereich eines Nebenversorgungsstrangs ein Messwert mindestens eines
Temperatursensors (22, 23) des Nebenversorgungsstrangs und/oder ein Messwert mindestens
eines Volumenstromsensors (20, 21) des Nebenversorgungsstrangs einen zulässigen Grenzwert
überschreitet oder unterschreitet, mindestens ein Ablassventil (24, 25) des jeweiligen
Nebenversorgungsstrangs geöffnet werden kann, um Trinkwasser aus dem jeweiligen Nebenversorgungsstrang
abzuleiten.
11. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe dann, wenn ein Messwert eines Volumenstromsensors (20, 21) eines Nebenversorgungsstrangs
einen Grenzwert unterschreitet, ein Ablassventil des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs
öffnet.
12. Steuerungseinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe dann, wenn ein Messwert eines Temperatursensors (22) einer Nebenwarmwasserleitung
eines Nebenversorgungsstrangs einen Grenzwert unterschreitet, ein Ablassventil (24)
der jeweiligen Nebenwarmwasserleitung öffnet.
13. Steuerungseinrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass dieselbe dann, wenn ein Messwert eines Temperatursensors (23) einer Nebenkaltwasserleitung
eines Nebenversorgungsstrangs einen Grenzwert überschreitet, ein Ablassventil (25)
der jeweiligen Nebenkaltwasserleitung öffnet.
14. Verfahren zum Betreiben, insbesondere Überwachen und gegebenenfalls Spülen, eines
Trinkwasserversorgungssystems nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei dann, wenn im
Bereich eines Nebenversorgungsstrangs ein Messwert mindestens eines Temperatursensors
des Nebenversorgungsstrangs und/oder ein Messwert mindestens eines Volumenstromsensors
des Nebenversorgungsstrangs einen zulässigen Grenzwert überschreitet oder unterschreitet,
mindestens ein Ablassventil des jeweiligen Nebenversorgungsstrangs geöffnet wird,
um Trinkwasser aus dem jeweiligen Nebenversorgungsstrang abzuleiten.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Ablassventil für eine definierte Zeitspanne oder einen definierten
Volumenstrom geöffnet wird, wobei die definierte Zeitspanne oder der definierte Volumenstrom
abhängig von einem Betrag der Überschreitung oder Unterschreitung des jeweiligen zulässigen
Grenzwerts bestimmt wird.