[0001] Die Erfindung betrifft ein Ecklager für einen Treibstangenbeschlag zur dreh- und
kippbaren Lagerung eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Grundelement,
mit einer an dem Grundelement angeordneten horizontalen Lagerung zur Lagerung eines
Lagerbolzens einer vertikalen Lagerung und mit einer einen Auflageflansch aufweisenden
Anschraubplatte des Grundelements zur Abstützung an dem Fenster, der Fenstertür oder
dergleichen.
[0002] Solche Ecklager werden bei heutigen Treibstangenbeschlägen eingesetzt und stützen
sowohl in Drehstellung als auch in Kippstellung das Flügelgewicht ab. Die Ecklager
können mit einer hohen Materialstärke sehr stabil ausgebildet sein, um hohe Flügelgewichte
abzustützen. Die hohe Materialstärke des Ecklagers ist jedoch bei sehr kleinen und
damit leichten Flügel störend und führt zu hohen Fertigungskosten.
[0003] Ein Ecklager der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
DE 27 13 011 C3 bekannt. Dieses Ecklager hat ein in einem Rahmen des Fensters eingelassenes Verstärkungsteil
und ein Lagerteil, welches über eine Steckverbindung mit dem Verstärkungsteil verbunden
ist. Das Lagerteil hat einen Blechstreifen mit einer Schraubbohrung zur Verschraubung
mit dem Verstärkungsteil und abgewinkelte Laschen zur Abstützung der Kräfte der horizontalen
Lagerung. Nachteilig bei diesem Ecklager ist, dass es eine sehr begrenzte Stabilität
hat.
[0004] Aus der
EP 0 628 690 B1 ist ein Ecklagerbock bekannt geworden, bei dem eine Grundplatte des Grundelementes
Abwinklungen aufweist. Diese Abwinklungen sind im Bereich der horizontalen Lagerung
zu Laschen ausgebildet. Die Laschen stützen die Kräfte der horizontalen Lagerung ab.
Die Abwinklungen versteifen die Grundplatte des Grundelementes. Die Stabilität dieses
Ecklagers ist ebenfalls sehr begrenzt.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Ecklager der eingangs genannten Art
so weiter zu bilden, dass es sowohl hohe Flügelgewichte abzustützen vermag als auch
bei kleinen Flügeln besonders geringe Fertigungskosten hat.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Stützelement die Anschraubplatte
des Grundelements und zumindest einen Teilbereich der horizontalen Lagerung abstützt.
[0007] Durch diese Gestaltung lässt sich das Grundelement mit dem Stützelement versteifen,
wenn hohe Flügelgewichte abgestützt werden sollen. Jedoch kann das Grundelement auch
ohne Stützelement eingesetzt werden, wenn das Flügelgewicht ausreichend gering ist.
Daher lässt sich das erfindungsgemäße Ecklager einfach für den vorgesehenen Einsatzzweck
mit oder ohne Stützelement einsetzen. Da bei geringen Flügelgewichten das Stützelement
weg gelassen werden kann, lässt sich das Ecklager besonders kostengünstig fertigen.
Vorzugsweise stützt sich das Stützelement an seitlichen, an den Auflageflansch anschließenden
Rändern des Grundelementes ab. Das Abstützen des Grundelementes durch das Stützelement
wird vorzugsweise durch ein enges Anliegen der beiden Bauteile erreicht.
[0008] Das Ecklager lässt sich einfach bei der Montage mit dem Stützelement nachrüsten,
wenn das Stützelement lösbar an dem Grundelement befestigt ist.
[0009] Die lösbare Verbindung des Stützelementes mit dem Grundelement gestaltet sich gemäß
einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach,
wenn das Stützelement und das Grundelement einander korrespondierende Führungen aufweisen.
[0010] Das Stützteil lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders einfach an dem Grundelement montieren, wenn die einander korrespondierenden
Führungen an der Seite der horizontalen Lagerung hin offen sind. Zur Montage wird
das Stützelement einfach über die an den Anlageflansch anschließenden Ränder über
das Grundelement geschoben.
[0011] Das Stützelement weist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine besonders hohe Stabilität auf, wenn das Stützelement eine an der Anschraubplatte
anliegende Stützplatte und ein die horizontale Lagerung umgreifendes Stützgehäuse
hat und wenn die Stützplatte und das Stützgehäuse einstückig gefertigt sind.
[0012] Zur Erhöhung der Stabilität des Stützgehäuses trägt es gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung bei, wenn das Stützgehäuse eine Ausnehmung zur Durchführung
des Lagerbolzens der vertikalen Lagerung hat. Die Größe der Ausnehmung ist dabei für
den Kippbewegungsbereich des Lagerbolzens bemessen. Das Stützgehäuse verhindert hierdurch
zusätzlich eine mögliche Verunreinigung der horizontalen Lagerung. Eine zusätzliche
Abdeckkappe ist dank der Erfindung nicht erforderlich.
[0013] Die horizontale Lagerung des erfindungsgemäßen Ecklagers lässt sich im montierten
Zustand einfach einstellen, wenn das Stützgehäuse eine Öffnung zur Durchführung eines
Stellwerkzeuges zu der horizontalen Lagerung hat.
[0014] Das Stützelement wird gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
zuverlässig in seiner vorgesehenen Lage gehalten, wenn die Stützplatte zumindest einen
Auflageflansch zur Abstützung an dem Fenster, der Fenstertür oder dergleichen hat.
Hierbei kann der Auflageflansch der Stützplatte den Auflageflansch des Grundelementes
überdecken oder in der gleichen Ebene angeordnet sein.
[0015] Zur weiteren Erhöhung der Stabilität des Stützelementes trägt es bei, wenn die Stützplatte
an seitlichen Rändern hervorstehende, parallel zu dem Lagerbolzen der vertikalen Lagerung
angeordnete Rippen hat. Vorzugsweise hat die Stützplatte mit den Rippen eine einem
auf dem Lagerbolzen angeordneten Lagerband angepasste Kontur.
[0016] Das Stützelement lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders kostengünstig fertigen, wenn das Stützelement aus Druckguss gefertigt ist.
Vorzugsweise ist der Druckguss ein Zinkdruckguss.
[0017] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein Fenster mit einem erfindungsgemäßen Ecklager,
- Fig. 2
- einen Teilbereich des Ecklagers aus Figur 1 in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung durch das Ecklager aus Figur 1 entlang der Linie III - III,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des Ecklagers aus Figur 3 entlang
der Linie IV - IV.
[0018] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und
mit einem Treibstangenbeschlag 3. Der Treibstangenbeschlag 3 hat eine von einer Handhabe
4 antreibbare Treibstange 5. Der Flügel 2 ist über eine Ausstellschere 6 und über
ein Ecklager 7 an dem Rahmen 1 angelenkt. Der Flügel 2 lässt sich um eine horizontale
Achse 8 gegenüber dem Rahmen 1 kippen und um eine vertikale Achse 9 gegenüber den
Rahmen 1 drehen. Das Ecklager 7 ist im Schnittpunkt der Achsen 8, 9 angeordnet und
hat eine horizontale Lagerung 10, dessen Lagerachse mit der horizontalen Achse 8 fluchtet,
und eine vertikale Lagerung 11, dessen Lagerachse mit der vertikalen Achse 9 fluchtet.
[0019] Figur 2 zeigt perspektivisch einen Teilbereich des Ecklagers 7 aus Figur 1. Zur Vereinfachung
der Zeichnung ist von der vertikalen Lagerung 11 nur ein Lagerbolzen 12 dargestellt.
Ein auf dem Lagerbolzen 12 gelagertes Lagerband 13 ist in Figur 3 dargestellt. Das
Ecklager 7 hat ein Grundelement 14 und ein Stützelement 15. Das Grundelement 14 hat
eine Anschraubplatte 16 zur Verschraubung mit dem in Figur 1 dargestellten Rahmen
1 und einen Lagerbock 17 für die horizontale Lagerung 10. Der Lagerbock 17 kann beispielsweise
von nicht dargestellten, von der Anschraubplatte 16 abgewinkelten Laschen gebildet
sein. Das Stützelement 15 hat eine die Anschraubplatte 16 umgreifende Stützplatte
18 und ein die horizontale Lagerung 10 umgreifendes Stützgehäuse 19. Das Stützgehäuse
19 weist eine Öffnung 20 zur Durchführung eines Stellwerkzeuges zur Einstellung der
horizontalen Lagerung 10 auf und eine Ausnehmung 21 für den Lagerbolzen 12 der vertikalen
Lagerung 11. Die Stützplatte 18 hat seitlich hervorstehende Rippen 22, 23 zur Versteifung.
[0020] Figur 3 zeigt in einer Schnittdarstellung durch das Ecklager 7 aus Figur 1 entlang
der Linie III - III, dass das Stützelement 15 einen Auflageflansch 24 zur Abstützung
an dem Rahmen 1 hat. Das Grundelement 14 hat ebenfalls einen Auflageflansch 25, welcher
von der Stützplatte 18 des Stützelementes 15 verdeckt ist. Damit kann das Grundelement
14 auch ohne Stützelement 15 unmittelbar mit dem Rahmen 1 verschraubt werden, wenn
nur geringe Flügelgewichte abzustützen sind. Die dargestellte Ausführung des Ecklagers
7 mit dem Stützelement 15 ermöglicht die Abstützung von hohen Flügelgewichten.
[0021] Wie Figur 4 in einer Schnittdarstellung durch das Grundelement 14 und das Stützelement
15 entlang der Linie IV - IV aus Figur 3 zeigt, haben das Grundelement 14 und das
Stützelement 15 einander korrespondierende Führungen 26, 27. Das Stützelement 14 ist
zudem, wie es in Figur 3 dargestellt ist, an der Seite der horizontalen Lagerung 10
hin offen. Damit kann das Stützelement 14 von der der horizontalen Lagerung 10 abgewandten
Seite über die Anschraubplatte 16 geschoben werden. Weiterhin zeigt Figur 3, dass
das Grundelement 14 und das Stützelement 15 über abgesetzte Stifte 28, 29 formschlüssig
miteinander verbunden sind.
1. Ecklager (7) für einen Treibstangenbeschlag (3) zur dreh- und kippbaren Lagerung eines
Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Grundelement (14), mit einer
an dem Grundelement (14) angeordneten horizontalen Lagerung (10) zur Lagerung eines
Lagerbolzens (12) einer vertikalen Lagerung (11) und mit einer einen Auflageflansch
(25) aufweisenden Anschraubplatte (16) des Grundelements (14) zur Abstützung an dem
Fenster, der Fenstertür oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stützelement (15) die Anschraubplatte (16) des Grundelements (14) und zumindest
einen Teilbereich der horizontalen Lagerung (10) abstützt.
2. Ecklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (15) lösbar an dem Grundelement (14) befestigt ist.
3. Ecklager nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (15) und das Grundelement (14) einander korrespondierende Führungen
(26, 27) aufweisen.
4. Ecklager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die einander korrespondierenden Führungen (26, 27) an der Seite der horizontalen
Lagerung (10) hin offen sind.
5. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (15) eine an der Anschraubplatte (16) anliegende Stützplatte (18)
und ein die horizontale Lagerung (10) umgreifendes Stützgehäuse (19) hat und dass
die Stützplatte (18) und das Stützgehäuse (19) einstückig gefertigt sind.
6. Ecklager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgehäuse (19) eine Ausnehmung (21) zur Durchführung des Lagerbolzens (12)
der vertikalen Lagerung (11) hat.
7. Ecklager nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützgehäuse (19) eine Öffnung (20) zur Durchführung eines Stellwerkzeuges zu
der horizontalen Lagerung (10) hat.
8. Ecklager nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützplatte (18) zumindest einen Auflageflansch (24) zur Abstützung an dem Fenster,
der Fenstertür oder dergleichen hat.
9. Ecklager nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützplatte (18) an seitlichen Rändern hervorstehende, parallel zu dem Lagerbolzen
(12) der vertikalen Lagerung (11) angeordnete Rippen (22, 23) hat.
10. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (15) aus Druckguss gefertigt ist.