[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Backofentür
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei herkömmlichen Backöfen ist die kundenspezifische Differenzierung ein großer Variantentreiber
des Aufbaus einer Backofentür. Diese Differenzierung hat zum einen technische Gründe,
um unterschiedliche Merkmale der verschiedenen Backofentüren zu realisieren, aber
der größte Anteil von Differenzierungen wird durch die vorzusehende Möglichkeit einer
optischen Unterscheidung der Backöfen verschiedener Marken nötig. Die Optik einer
Backofentür wird beispielsweise durch verschiedene Größen einer Frontglasscheibe,
verschiedene Schraubstellen des Griffes sowie unterschiedlichen Bedruckungen und Farben
einer Frontglasscheibe variiert. Bei gewöhnlichen Türaufbauten wird die Frontglasscheibe
als tragendes Bauteil mit Türprofilen verbunden und durch die nötige Unterscheidung
dieses Front-Bauteils des Backofens sehr früh eine hohe Varianz im Fertigungsprozess
erzeugt, d.h., es werden zur Herstellung der einzelnen Backofentüren sehr viele unterschiedliche
Herstellungsverfahren bzw. -schritte benötigt. Bei bisherigen Herstellungsverfahren
für Backofentüren sind speziell Türaufbauten mit einer Frontglasscheibe für die Backofentür
als zentrales Bauteil vorgesehen. Diese Scheibe wird auf der Seite, die nach dem Einbau
der Tür in den Backofen dem Garraum zugewandt ist, z. B. mit einem Kunststofftürprofil,
einem metallischen Türprofil oder metallischen Kleinteilen verklebt, auf welche dann
ein Türprofil montiert wird. Das Verkleben der Frontglasscheibe mit den, für den weiteren
Türaufbau notwendigen, Türprofilen ist daher herkömmlicherweise einer der ersten Fertigungsschritte
in der Türherstellungsprozesskette. Mit diesem ersten Schritt wird bisher die gewünschte
Variante der herzustellenden Backofentür bereits am Anfang einer Herstellungsprozesskette
erzeugt oder zumindest festgelegt, was folglich eine hohe Komplexität in allen nachfolgenden
Schritten zur Folge hat.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen
einer Backofentür sowie eine Backofentür zu schaffen, die einfach und kostengünstig
in einer hohen Anzahl von Varianten hergestellt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen einer Backofentür gemäß Anspruch
1 sowie eine Backofentür gemäß Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus den jeweiligen Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
[0005] Die vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Herstellen einer Backofentür
zum Verschließen eines Garraumes eines Backofens, mit einem Schritt des Bereitstellens
einer inneren Scheibe für die Backofentür. Das Verfahren umfasst einen Schritt des
Anbringens zumindest eines Türprofilelements an der inneren Scheibe, um ein Trageelement
der Backofentür zu erzeugen und einen Schritt des Befestigens einer Backofentür-Frontscheibe
an dem Trageelement, um die Backofentür herzustellen.
[0006] Die vorliegende Erfindung schafft ferner eine Backofentür zum Verschließen eines
Garraums eines Backofens, die zumindest ein Türprofilelement umfasst, welches mit
der inneren Scheibe stoffschlüssig verbunden oder an dieselbe angepresst ist, um ein
Trageelement zu bilden, und die ferner eine Backofentür-Frontscheibe umfasst, die
an dem Trageelement befestigt ist.
[0007] Die vorliegende Erfindung schafft ferner einen Backofen, mit einem Garraum der mittels
der vorstehend genannten Backofentür verschließbar ist.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es durch eine Verlagerung
der Funktion des tragenden Bauteils der Backofentür von der Backofentür-Frontscheibe
auf eine innere Scheibe möglich ist, eine Optimierung des Herstellungsprozesses der
Backofentür zu erreichen. Eine solche Vorgehensweise bei der Herstellung der Backofentüre
bietet die Möglichkeit, dass die innere Scheibe als technische Grundvariante mit einer
sehr geringen Varianz hergestellt und zur nachfolgenden weiteren Ausdifferenzierung
für die jeweils herzustellenden Modellvarianten der Backofentür oder des mit dieser
Türe hergestellten Backofens verwendet werden kann. Diese Vereinheitlichung ermöglicht
vorteilhaft eine schlanke Fertigung der Herstellung von unterschiedlichen Backofentüren,
was sich durch Kosteneinsparungen auszeichnet.
[0009] Der Schritt des Anbringens des zumindest einen Türprofilelements an der inneren Scheibe
kann eine geeignete Anbringungsmethode, wie beispielsweise ein Aufstecken, Aufpressen,
Anformen, Umspritzen, Verkleben oder dergleichen sowie Kombinationen derselben umfassen.
Der Schritt des Befestigens der Backofentür-Frontscheibe an dem Trageelement kann
eine geeignete Befestigungsmethode, wie beispielsweise Einhängen, Verkleben, Verschrauben
oder dergleichen sowie Kombinationen derselben umfassen.
[0010] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann vor dem Schritt des Befestigens
oder im Schritt des Befestigens ferner eine Backofentür-Innenscheibe an einer Seite
des Trageelementes befestigt werden, die einer Seite gegenüberliegt, an der die Backofentür-Frontscheibe
befestigt wird oder befestigt wurde. Eine solche Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bietet den Vorteil, dass das Trageelement auch zur Herstellung von Backofentüren
mit einer Zwischenscheibe verwendet werden kann, so dass die Einsatzmöglichkeiten
für den hier vorgestellten Ansatz nochmals erweitert werden. In einer solchen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die innere Scheibe als Zwischenscheibe der Backofentüre
verwendet.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann im Schritt des
Anbringens das zumindest eine Türprofilelement mit der inneren Scheibe stoffschlüssig
verbunden werden. Eine stoffschlüssige Verbindung kann hierbei durch ein Anformen,
Umspritzen, Verkleben oder dergleichen der zu verbindenden Teile erzielt werden. Eine
solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass das Türprofilelement ohne separate
Befestigungsmittel auf sehr feste Weise mit der inneren Scheibe verbunden werden kann.
Gegebenenfalls braucht kein vorgefertigtes Türprofilelement vorgesehen sein, sondern
kann der Schritt des Anbringens bereits ein Bilden bzw. Ausformen des Türprofilelements
an der inneren Scheibe beinhalten.
[0012] Auch kann im Schritt des Anbringens das zumindest eine Türprofilelement mit der inneren
Scheibe kraftschlüssig und/oder formschlüssig verbunden werden. Eine kraftschlüssige
oder formschlüssige Verbindung kann durch ein Aufstecken, Aufpressen oder dergleichen
beispielsweise eines vorgefertigten Profils auf die innere Scheibe realisiert werden.
Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass auch ein vorgefertigtes Türprofilelement
mit der inneren Scheibe sehr einfach verbunden werden kann, was die Flexibilität des
Herstellungsverfahrens erhöht. Auch ist es möglich, dass ein vorgefertigtes Türprofilelement
sowohl formschlüssig und/oder kraftschlüssig als auch stoffschlüssig an der inneren
Scheibe befestigt wird. Dies resultiert in einem sehr belastbaren Trageelement. Außerdem
kann im Schritt des Anbringens das zumindest eine Türprofilelement derart an der inneren
Scheibe angebracht werden, dass sich das zumindest eine Türprofilelement über mindestens
einen Randbereich einer ersten Hauptoberfläche der inneren Scheibe, mindestens eine
Seitenkante der inneren Scheibe und mindestens einen Randbereich einer zweiten Hauptoberfläche
der inneren Scheibe erstreckt. Somit umgreift das Türprofilelement die innere Scheibe
in ihrem Randbereich. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass aus der
Verbindung von innerer Scheibe und Türprofilelement ein sehr stabiles Trageelement
entsteht. Zudem wird durch die Erstreckung des Türprofilelements an beiden Hauptoberflächen
der inneren Scheibe das Befestigen der Backofentür-Frontscheibe oder der Innenscheibe
an dem Türprofilelement vereinfacht, da bereits an beiden Hauptoberflächen der inneren
Scheibe ein Teil des Türprofilelementes zur Befestigung der Frontscheibe zur Verfügung
steht.
[0013] Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann im Schritt des Anbringens das zumindest
eine Türprofilelement in Form eines U-förmigen Rahmens um drei Seitenkanten der inneren
Scheibe angebracht werden. Die innere Scheibe und das U-förmig ausgebildete Türprofilelement
können beispielsweise ineinander geschoben werden, oder der U-förmige Rahmen kann
durch ein Umspritzen der inneren Scheibe gebildet werden. Eine solche Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass ein einfach herzustellendes stabiles Trageelement entsteht
und die Anbringung des zumindest einen Türprofilelements an der inneren Scheibe einfach
zu realisieren ist.
[0014] Alternativ kann im Schritt des Anbringens das zumindest eine Türprofilelement in
Form eines 0-förmigen Rahmens umlaufend um Seitenkanten der inneren Scheibe angebracht
werden. Dabei kann beispielsweise durch Anformen bzw. Umspritzen ein einstückiges
Türprofilelement als O-förmiger Rahmen gebildet werden. Auch kann der 0-förmige Rahmen
aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt werden. Eine solche Ausführungsform bietet
den Vorteil, dass das erzeugte Trageelement besonders stabil ist und eine sehr gute
Möglichkeit zur Befestigung von weiteren Komponenten wie der Backofentür-Frontscheibe
an vielen Stellen des Trageelementes bietet.
[0015] Gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können im Schritt
des Anbringens zwei getrennte Türprofilelemente an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten
der inneren Scheibe angebracht werden. Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil,
dass der Materialeinsatz für diese Türprofilelemente minimiert ist und das erzeugte
Trageelement dennoch eine oftmals ausreichend stabile Montagebasis zur Befestigung
von weiteren Elementen bietet.
[0016] Auch kann das Verfahren vor dem Schritt des Befestigens ferner einen Schritt des
Anbringens von Abdichtungsmitteln an dem zumindest einen Türprofilelement aufweisen.
Unter Abdichtungsmitteln können eine oder mehrere Dichtlippe(n) zur Türabdichtung
oder auch ein oder mehrere Dichtelement(e) für die zu befestigende Frontscheibe und/oder
Innenscheibe verstanden werden. Die Abdichtungsmittel können zum Beispiel stoffschlüssig
mit dem zumindest einen Türprofilelement verbunden werden oder aufgesteckt werden.
Eine solche Ausführungsform bietet den Vorteil, dass auch eine Abdichtungsfunktion
auf einfache Weise in das zumindest eine Türprofilelement integriert werden kann.
[0017] Günstig ist es ferner, wenn das Verfahren einen Schritt des Ausbildens zumindest
eines Aufnahmeelementes für einen Backofentür-Griff an dem Trageelement aufweist.
Eine solche Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bietet den Vorteil einer einfachen
aber dennoch stabilen Befestigungsmöglichkeit für einen Griff der Backofentür an dem
Trageelement.
[0018] Um eine möglichst frühe Integration von Mitteln zur Dämpfung von Mikrowellen in der
Backofentür zu erreichen, kann ferner ein Schritt des Anbringens einer Einheit zur
Dämpfung einer Mikrowellenstrahlung auf das Trageelement oder einer mit dem Trageelement
verbundenen Scheibe vorgesehen sein. Eine derartige Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bietet den Vorteil, dass bei modernen Kombigeräten, die sowohl eine Backofen-Funktion
als auch eine Mikrowellen-Garfunktion haben, die Backofentür in einem frühen Herstellungsschritt
mit einer geringen Varianz für die nachfolgend herzustellenden unterschiedlichen Modellvarianten
mit den beiden genannten Funktionen vorbereitet werden kann.
[0019] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der beigefügten Zeichnungen
beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische, perspektivische Ansicht eines Haushaltsgeräts gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2A bis 2C
- schematische, perspektivische Ansichten von jeweils unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
von Trageelementen der Backofentüre;
- Fig. 3
- eine Querschnittansicht einer Backofentür, die gemäß einem Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellt wurde; und
- Fig. 4
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung.
[0020] Gleiche oder ähnliche Elemente können in den beigefügten Figuren durch gleiche oder
ähnliche Bezugszeichen versehen sein, wobei auf eine wiederholte Beschreibung verzichtet
wird.
[0021] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Haushaltsgerätes 100. Das Haushaltsgerät
100 weist ein Kochfeld 110 und einen Backofen 120 auf. Das Kochfeld 110 umfasst vier
Kochzonen 115, wobei von den vier Kochzonen der Übersichtlichkeit halber lediglich
eine mit einem Bezugszeichen versehen ist. Der Backofen 120 weist eine Backofentür
125, einen Türgriff bzw. Griff 130, ein Sichtfenster 135, einen Ausblasspalt bzw.
Lüftungsspalt 140 und eine Frontblende 145 auf. Die Backofentür 125 verschließt einen
Garraum im Inneren des Backofens 120 und ist beispielsweise als eine Klapptür ausgebildet.
Alternativ kann die Backofentüre 125 auch als Ausziehtür, Drehtür oder Hidetür (d.h.
als Türe, die beim Öffnen in einem Gehäuse des Backofens 120 eintritt) ausgebildet
sein. Das Sichtfenster 135 bildet einen Teil der Backofentür 125 und kann mehreren
Glasscheiben zusammengesetzt sein. Der Griff 130 ist in einem oberen Bereich der Backofentür
125 angeordnet und erstreckt sich parallel zu einem oberen Türabschluss. Der Lüftungsspalt
140 befindet sich zwischen dem oberen Türabschluss und der Frontblende 145. Die Frontblende
145 weist ein Bedienfeld 150 auf, das Bedienelemente 155 umfasst. Die Bedienelemente
155 sind durch einen Benutzer des Haushaltsgeräts bedienbar, um Funktionen des Backofens
120 zu steuern.
[0022] Das in Fig. 1 dargestellte Haushaltsgerät umfasst eine Backofentür 125 gemäß einem
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. In der Fig. 1 ist allerdings nur eine
Au-βenscheibe bzw. Frontscheibe sowie der Griff 130 der Backofentür 125 abgebildet.
[0023] Der nachfolgend näher beschriebene Ansatz für die Herstellung einer verbesserten
Backofentür betrifft insbesondere das Konzept einer Kombination aus einer inneren
Scheibe und zumindest einem Türprofilelement als Tragwerk oder Trageelement des Türkörpers
der Backofentür. Ein wichtiger Aspekt ist in diesem Zusammenhang darin zu sehen, dass
das Trageelement gemäß dem nachfolgend vorgeschlagenen Ansatz variantenneutral ausgestaltet
werden kann. Dabei können insbesondere unterschiedliche Frontscheibenvarianten an
dem Trageelement befestigt werden.
[0024] Die Figuren 2A bis 2C zeigen schematische, perspektivische Ansichten eines Trageelements
200, bestehend aus einer inneren Scheibe 210 und zumindest einem Türprofilelement
220. Das Trageelement 200 dient als tragendes Bauteil für einen Türkörper einer Backofentür,
wie beispielsweise der Backofentür 125 aus Fig. 1. Die Figuren 2A bis 2C stellen unterschiedliche
Ausgestaltungen des Türprofilelements 220 dar.
[0025] Fig. 2A zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel für ein Trageelement 200, bei dem an
der inneren Scheibe 210 zwei Türprofilelemente 220 angebracht sind. Die zwei Türprofilelemente
220 sind an gegenüberliegenden Seiten 230 der inneren Scheibe 210 angebracht. Jedes
Türprofilelement 220 ist in einem Randbereich 240 der inneren Scheibe 210 platziert
und diesen Randbereich umgreifend angeordnet. Dies bedeutet, dass das Türprofilelement
220 sich ausgehend von einem Randbereich 240 einer ersten Hauptoberfläche 250 der
inneren Scheibe 220 über eine Seitenkante 260 der inneren Scheibe 220 in einen Randbereich
240 einer der ersten Hauptoberfläche 250 gegenüberliegenden zweiten Hauptoberfläche
270 der inneren Scheibe 220 hin erstreckt. Jedes der Türprofilelemente 220 weist folglich
im Querschnitt eine U-Form auf. In Fig. 2A erstreckt sich jedes der Türprofilelemente
220 vollständig entlang jeweils einer Seitenkante 260 der inneren Scheibe 210.
[0026] Fig. 2B zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel für ein Trageelement 200, bei dem an
der inneren Scheibe 210 ein Türprofilelement 220 als U-förmiger Rahmen angebracht
ist. Das Türprofilelement 200 in der Darstellung von Fig. 2B entspricht im Wesentlichen
den Elementen in der Darstellung von Fig. 2A, mit dem Unterschied, dass nun ein einziges
Türprofilelement 220 vorgesehen ist, das sich entlang dreier von vier Seiten der inneren
Scheibe 210 erstreckt. Das Türprofilelement 220 ist aus drei einzelnen Türprofilteilelementen
oder einstückig gebildet. Das Türprofilelement 220 erstreckt sich wiederum ausgehend
von einem Randbereich 240 einer ersten Hauptoberfläche 250 der inneren Scheibe 220
über die Seitenkanten 260 der inneren Scheibe 220 in einen Randbereich 240 einer der
ersten Hauptoberfläche 250 gegenüberliegenden zweiten Hauptoberfläche 270 der inneren
Scheibe 220 hin.
[0027] Fig. 2C zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel für ein Trageelement 200, bei dem an
der inneren Scheibe 210 ein Türprofilelement 220 in Form eines O-förmigen Rahmens
angebracht ist. Das Türprofilelement 200 in der Darstellung von Fig. 2C entspricht
im Wesentlichen den Elementen in der Darstellung von Fig. 2A und Fig. 2B, mit dem
Unterschied, dass nun ein einziges Türprofilelement 220 vorgesehen ist, das sich entlang
von vier Seiten der inneren Scheibe 210 erstreckt. Anders ausgedrückt ist in Fig.
2C die innere Scheibe 210 durch das Türprofilelement 220 von allen Seiten her umgeben
bzw. eingefasst. Dabei ist das Türprofilelement 220 aus Türprofilteilelementen zusammengesetzt
oder einstückig gebildet.
[0028] Die in den Figuren 2A bis 2C gezeigten Türprofilelemente 200 sind beispielsweise
aus Metall gefertigt und auf die innere Scheibe 210 auf- oder angepresst oder auf
die innere Scheibe 210 aufgeklebt. Hierdurch kann sehr einfach und kostengünstig das
Türprofilelement an der inneren Scheibe 210 befestigt werden. Auch können die in den
Figuren 2A bis 2C gezeigten Türprofilelemente 220 durch ein Umspritzen der inneren
Scheibe 210 mit einem Spritzmaterial wie beispielsweise Kunststoff hergestellt werden.
Durch ein stoffschlüssiges Anbringen des Türprofilelementes wird das Herstellen eines
sehr stabilen Trageelementes ermöglicht, an dem die Front- und/oder Innenscheibe der
Backofentür befestigt werden kann. Bei einer U- oder O-förmigen Ausführung des Türprofilelementes
220 wird weiterhin ein oberer Türabschluss der Backofentür durch eine Geometrie der
Querverbindung zwischen den beiden seitlichen Elementen des Türprofilelementes 220
festgelegt. Die Türprofilelemente sind insbesondere auf oder an der inneren Scheibe
strömungsgünstig gestaltet, um eine Zirkulation von Luft an der inneren Scheibe 210
vorbei möglichst wenig zu behindern. Durch ein Aus- oder Anformen der Türprofilelemente
wird, speziell bei U- und O-förmiger Ausführung dieser Türprofilelemente, die Möglichkeit
zur Verriegelung der Tür, z.B. bei Selbstreinigungs- oder Mikrowellenbetrieb, integriert.
Fig. 3 zeigt in einer Querschnittdarstellung ein Ausführungsbeispiel der Backofentür
125, wie sie durch Anwendung des hier vorgeschlagenen Herstellungsverfahrens erhalten
wird. Die Backofentür 125 umfasst ein in der Backofentür 125 angeordnetes inneres
Trageelement 200. Das Trageelement 200 ist beispielsweise gemäß der Fig. 2C ausgestaltet;
durch die Querschnittdarstellung ist allerdings nur das Türprofilelement 220 des Trageelementes
in Fig. 3 sichtbar. An das Trageelement 200 wurde auf einer Seite 305 ein Dichtelement
310 angebracht, das beispielsweise eine Dichtlippe oder ein Schaumstoffmaterial umfasst.
Weiterhin wurde eine Backofentür-Frontscheibe 320 an das Dichtelement 310 angefügt,
so dass beispielsweise der Bereich zwischen der Backofentür-Frontscheibe 320 und dem
Trageelement 200 gegen ein Eindringen von Verschmutzungen abgedichtet ist. Weiterhin
wurde auch in dem Trageelement 200 ein Aufnahmeelement 330, beispielsweise in der
Form von Bohrungen mit einem Gewinde, angeordnet, in das ein Griff 340 (bzw. 130)
der Backofentür 125 z.B. eingeschraubt wird. Auf diese Weise kann der Griff 340 des
Backofens fest mit dem Trageelement 200 verbunden werden, das die tragende und somit
die Backofentür 125 stabilisierende Struktur bildet. Durch ein Aufbringen von Zusatzteilen
wie beispielsweise Edelstahlblechen oder Folien kann ferner der optische Eindruck
der Profile oder der Backofentür-Frontscheibe 320 verbessert werden. Ferner sind an
einer der Backofentür-Frontscheibe 320 gegenüberliegenden Seite 345 des Trageelementes
200 ein weiteres Abdichtmittel 310 (beispielsweise eine weitere Dichtlippe) sowie
eine weitere Scheibe 350 angeordnet. Die weitere Scheibe bildet die Innenscheibe 350
der Backofentür 125, die im geschlossenen Zustand der Backofentür einen Garraum des
Backofens verschließt. Die innere Scheibe des Trageelementes 200 bildet dann die Zwischenscheibe
einer 3-scheibig aufgebauten Backofentür 125. Optional können auch die weitere Scheibe
350 und das weitere Abdichtmittel 310 entfallen, wenn die Backofentür in einer Modellvariante
hergestellt werden soll, die lediglich zwei Scheiben umfasst. Durch die Ausbildung
des vorstehend näher beschriebenen U- bzw. O-förmigen Rahmens kann eine Abdichtung
auch zwischen mehreren Scheiben der Backofentür realisiert werden. Ferner ist bei
der in Fig. 3 dargestellten Backofentür 125 noch ein Dämpfungselement 360 für Mikrowellen
an dem Trageelement 200 zwischen der weiteren Abdichtung 310 und der Innenscheibe
350 befestigt worden. Das Dämpfungselement 360 ist beispielsweise als metallische
Platte mit einer Vielzahl von Öffnungen ausgestaltet. Durch die Vielzahl von Öffnungen
ist die Sicht durch die Backofentür gewährleistet. Alternativ kann das Dämpfungselement
auch an der Innenscheibe 350 befestigt werden. Durch das Trageelement 200 wird ferner
eine stabile und belastbare Anbindung von unterschiedlichen Scharnieren für die verschiedenen
Backofentürvarianten ermöglicht.
[0029] Fig. 4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 400 zum Herstellen einer Backofentür,
gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren 400 weist
einen Schritt des Bereitstellens 410 einer inneren Scheibe auf. Ferner weist das Verfahren
400 einen Schritt des Anbringens 420 zumindest eines Türprofilelements an der inneren
Scheibe auf, um ein Trageelement der Backofentür zu erzeugen. Außerdem weist das Verfahren
400 einen Schritt des Befestigens 430 einer Backofentür-Frontscheibe an dem Trageelement
auf, um die Backofentür herzustellen. Der Schritt des Anbringens 420 des zumindest
einen Türprofilelements an der inneren Scheibe erfolgt hierbei stets vor dem Schritt
des Befestigens 430 der Backofentür-Frontscheibe an dem Trageelement.
[0030] Alternativ kann das Verfahren 400 optionale Schritte aufweisen, die in Fig. 4 unter
Verwendung von gestrichelten Linien dargestellt sind. Diese Schritte können vor oder
nach bereits beschriebenen Schritten ausgeführt werden oder ein Teilschritt dieser
bereits beschriebenen Schritte sein. Um zu verdeutlichen, an welchen Zeitpunkten die
einzelnen optionalen Schritte ausgeführt werden können, sind in Fig. 4 mehrere Möglichkeiten
für die zeitliche Reihenfolge dieser optionalen Schritte angegeben, indem in den betreffenden
Kästen mehrere Bezugszeichen eingefügt sind. Beispielsweise kann vor dem Schritt des
Anbringens 420 ein Schritt des Bereitstellens 440 des zumindest einen Türprofilelements,
beispielsweise in Form eines Metallrahmens, vorgesehen sein. Ein solches bereitgestelltes
Türprofilelement wird dann im Schritt des Anbringens 420 an der inneren Scheibe befestigt.
Andernfalls wird das Türprofilelement im Schritt des Anbringens 420 an der inneren
Scheibe gebildet, beispielsweise durch ein Umspritzen der inneren Scheibe mit einem
flüssigen Kunststoffmaterial, welches nach dem Umspritzen aushärtet. Auch kann das
Verfahren 400 vor dem Schritt des Befestigens 430 ferner einen Schritt des Anbringens
450 von Abdichtungsmitteln an dem zumindest einen Türprofilelement und/oder der inneren
Scheibe aufweisen. Zudem kann das Verfahren 400 vor dem Schritt des Befestigens 430
ferner einen optionalen Schritt des Ausbildens 460 von Aufnahmeelementen für einen
Griff der Backofentüre an dem Trageelement aufweisen. Auch kann in einem weiteren
Schritt ein Befestigen 470 einer Innenscheibe an einer der Backofentür-Frontscheibe
gegenüberliegenden Seite des Trageelementes vorgesehen sein. Die Innenscheibe kann
auch vor einem Befestigen der Backofentür-Frontscheibe an dem Trageelement befestigt
werden. Auch kann ein Schritt des Anbringens 480 eines Dämpfungselementes vorgesehen
sein, das Mikrowellenstrahlung aus dem Garraum des Backofens fernhält, wenn der Backofen
eine Mikrowellen-Garfunktion aufweist. Dieses Dämpfungselement kann auch in einem
Teilschritt des Schritts des Befestigens 430 beispielsweise zwischen die innere Scheibe
und die Backofentür-Frontscheibe, an die Innenscheibe oder zwischen die Innenscheibe
und die innere Scheibe angefügt werden.
[0031] Unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 4 können Ausführungsbeispiele der Erfindung
nachfolgend mit anderen Worten kurz zusammengefasst werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel
kann die innere Scheibe 210 in einem Werkzeug direkt umspritzt werden oder es kann
durch Aufpressen oder Ähnliches ein fester Verbund von Türprofilelement 220 und innerer
Scheibe 210 erzeugt werden. Um weitere Funktionen, wie z. B. das Abdichten des Trageelements
200 zum restlichen Türaufbau, bereits zu integrieren, können im Werkzeug zur Durchführung
des Spritzvorgangs bereits Abdichtungsmittel in Dichtungsbereichen an die Türprofilelemente
220 ausgeformt werden. Des Weiteren ist die Formung der Türprofilelemente 220 an der
inneren Scheibe 210 denkbar. Hierbei können separat gefertigte Dichtelemente bzw.
Abdichtungsmittel verwendet werden. Ferner sind aufgesteckte Türprofilelemente 220
mit bereits montierten Abdichtungsmitteln und weitere Variationen denkbar. Fig. 2A
zeigt die grundsätzliche Möglichkeit der Anformung von Türprofilelementen 220 an die
innere Scheibe 210. Die Backofentür-Frontscheibe 320 wird, ebenso wie die Innenscheibe
350, nachträglich mit dem zuvor hergestellten Trageelement 200 verbunden. Die Türprofilelemente
220 können als U- oder O-Form um die innere Scheibe 210 ausgebildet sein, wie es in
den Figuren 2B und 2C gezeigt ist. Dies bringt Vorteile in Bezug auf die Stabilität
mit sich, oder es ermöglicht eine Integration von Zusatzfunktionen der Backofentür.
Ferner können auf den Querstegen der Türprofilelemente 220 die Abdichtungsmittel aus-
oder angeformt werden, welche eine Abdichtung von Scheiben bereits im Trageelement
200 integrieren können. Die Ausbildung eines U- oder O-förmigen Rahmens kann auch
durch Montage der Querstege an dem Trageelement 200 mit angeformten Türprofilelementen
220, wie es in der Fig. 2A gezeigt ist, als Grundaufbau (d.h. als Trageelement 200)
erfolgen.
Bezugszeichen
[0032]
- 100
- Haushaltsgerät
- 110
- Kochfeld
- 115
- Kochzone
- 120
- Backofen
- 125
- Backofentür
- 130
- Griff
- 135
- Sichtfenster
- 140
- Lüftungsspalt
- 145
- Frontblende
- 150
- Bedienfeld
- 155
- Bedienelement
- 200
- Trageelement
- 210
- innere Scheibe
- 220
- Profilelement
- 230
- Seitenbereich
- 240
- Randbereich der inneren Scheibe
- 250
- erste Hauptoberfläche der inneren Scheibe
- 260
- Seitenkante der inneren Scheibe
- 270
- zweite Hauptoberfläche der inneren Scheibe
- 305
- Seite des Trageelementes, an der die Backofentür-Frontscheibe angeordnet wird
- 310
- Dichtelement
- 320
- Backofentür-Frontscheibe
- 330
- Aufnahmeelement
- 340
- Griff der Backofentür
- 345
- Seite des Trageelementes, an der die Innenscheibe der Backofentür angeordnet wird
- 350
- Innenscheibe der Backofentür
- 360
- Dämpfungselement für Mikrowellen
- 400
- Verfahren zum Herstellen einer Backofentür
- 410
- Schritt des Bereitstellens einer inneren Scheibe
- 420
- Schritt des Anbringens zumindest eines Türprofilelements
- 430
- Schritt des Befestigens einer Backofentür-Frontscheibe
- 440
- Schritt des Bereitstellens des zumindest einen Türprofilelements
- 450
- Schritt des Anbringens von Abdichtungsmitteln
- 460
- Schritt des Ausbildens von Aufnahmeelementen für einen Griff
- 470
- Schritt des Befestigens einer Innenscheibe an dem Trageelement
- 480
- Schritt des Anbringens eines Dämpfungselementes gegen Mikrowellen an dem Trageelement
oder einer mit dem Trageelement verbundenen Scheibe
1. Verfahren (400) zum Herstellen einer Backofentür (125) zum Verschließen eines Garraumes
eines Backofens (120), mit einem Schritt des Bereitstellens (410) einer inneren Scheibe
(210) für die Backofentür (125),
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (400) ferner die folgenden Schritte aufweist:
- Anbringen (420) zumindest eines Türprofilelements (220) an der inneren Scheibe (210),
um ein Trageelement (200) der Backofentür (125) zu erzeugen; und
- Befestigen (430) einer Backofentür-Frontscheibe (320) an dem Trageelement (200),
um die Backofentür (125) herzustellen.
2. Verfahren (400) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Schritt des Befestigens (430) oder im Schritt des Befestigens (430) ferner
eine Backofentür-Innenscheibe (350) an einer Seite (345) des Trageelementes (200)
befestigt wird, die einer Seite (305) gegenüberliegt, an der die Backofentür-Frontscheibe
(320) befestigt wird oder befestigt wurde.
3. Verfahren (400) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Anbringens (420) das zumindest eine Türprofilelement (220) mit der
inneren Scheibe (210) stoffschlüssig verbunden wird.
4. Verfahren (400) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Anbringens (420) das zumindest eine Türprofilelement (220) mit der
inneren Scheibe (210) kraftschlüssig und/oder formschlüssig verbunden wird.
5. Verfahren (400) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Anbringens (420) das zumindest eine Türprofilelement (220) derart
an der inneren Scheibe (210) angebracht wird, dass sich das zumindest eine Türprofilelement
(220) über mindestens einen Randbereich (240) einer ersten Hauptoberfläche (250) der
inneren Scheibe (210), mindestens eine Seitenkante (260) der inneren Scheibe (210)
und mindestens einen Randbereich (240) einer zweiten Hauptoberfläche (270) der inneren
Scheibe (210) erstreckt.
6. Verfahren (400) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Anbringens (420) das zumindest eine Türprofilelement (220) in Form
eines U-förmigen Rahmens um drei Seitenkanten (260) der inneren Scheibe (210) angebracht
wird.
7. Verfahren (400) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Anbringens (420) das zumindest eine Türprofilelement (220) in Form
eines O-förmigen Rahmens umlaufend um die Seitenkanten (260) der inneren Scheibe (210)
angebracht wird.
8. Verfahren (400) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt des Anbringens (420) zwei getrennte Türprofilelemente (220) an zwei gegenüberliegenden
Seitenkanten (260) der inneren Scheibe (210) angebracht werden.
9. Verfahren (400) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (400) vor dem Schritt des Befestigens (430) ferner einen Schritt des
Anbringens (450) von Abdichtungsmitteln (310) an dem zumindest einen Türprofilelement
(220) aufweist.
10. Verfahren (400) gemäß einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (400) ferner einen Schritt des Ausbildens (460) zumindest eines Aufnahmemittels
(330) für einen Backofentür-Griff (340) an dem Trageelement (200) aufweist.
11. Verfahren (400) gemäß einem der vorangegangen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren (400) ferner ein Schritt des Anbringens (480) einer Einheit (360) zur
Dämpfung einer Mikrowellenstrahlung an dem Trageelement (200) oder einer mit dem Trageelement
(200) verbundenen Scheibe (320, 350) aufweist.
12. Backofentür (125) zum Verschließen eines Garraums eines Backofens (120), dadurch gekennzeichnet, dass die Backofentüre (125) zumindest ein Türprofilelement (220), welches mit der inneren
Scheibe (210) stoffschlüssig verbunden oder an dieselbe angepresst ist, um ein Trageelement
(200) zu bilden, und eine Backofentür-Frontscheibe (320), die an dem Trageelement
(200) befestigt ist, vorgesehen sind.