[0001] Die Erfindung betrifft ein Möbelbauteil, insbesondere Regal, Wandbord, Schrankmöbel
und dergleichen, umfassend wenigstens eine Möbelbauplatte, mit wenigstens einem an
einer Stirnseite der Möbelbauplatte angeordneten ersten Profilelement und/oder einem
zweiten Profilelement.
[0002] Derartige Möbelbauteile sind im Stand der Technik hinreichend bekannt. Für die Befestigung
von diesen Möbelbauteilen, insbesondere von Regalen bzw. Wandbords an Wänden werden
üblicherweise Metallbeschläge, wie z.B. Metallwinkel oder Tragelemente, verwendet,
wie sie beispielsweise in der
DE 2655107 beispielhaft beschrieben sind. Diese Befestigungselemente werden an der Wand fixiert
und können dann durch das Verbinden mit dem Möbelbauteil als beispielsweise Regal
bzw. Wandbord verwendet werden.
[0003] Nachteilig bei diesen Möbelbauteilen ist die zusätzliche aufwändige Befestigung der
Metallbeschläge an beispielsweise Wänden und deren Kombination bzw. Verbindung mit
den entsprechenden Möbelbauteilen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass derartige
Beschläge einen nicht unerheblichen Kostenaufwand für den Produzenten von Möbelbauteilen
bzw. Möbeln bzw. für den Endverbraucher darstellen.
[0005] Dieses Möbelbauteil weist einen als Träger ausgebildeten Grundkörper und ein auf
dem Grundkörper aufliegendes Frontelement auf, wobei der Grundkörper an seiner Umrandung
mit einer Aufkantung versehen ist, welche über die dem Frontelement zugewandten Seite
des Grundkörpers vorsteht, so dass der Randbereich des Frontelementes zumindest teilweise
neben wenigstens einem Teil der Aufkantung liegt, wobei ein Teil der Aufkantung mit
dem Frontelement schwenkbar verbunden ist und ein Teil des Frontrahmen lösbar mit
dem Grundkörper verbunden ist.
[0006] Dabei ist die Aufkantung und das Frontelement miteinander verklebt und der Grundkörper
somit als eine Art Rahmen ausgebildet.
[0007] Ziel soll es sein, das Frontelement, welches beispielsweise aus Glas besteht, am
bzw. im Grundkörper zu positionieren bzw. zu fixieren und dieses Möbelbauteil beispielsweise
als Tür eines Schrankmöbels einzusetzen.
[0008] Nachteilig bei diesem Möbelbauteil wird gesehen, dass die Aufkantung am Grundkörper
eine gewisse Rahmen- bzw. Stützfunktion ausübt, während jedoch die eigentliche Fixierung
des Frontelementes durch eine vollflächige Verklebung desselben mit dem Grundkörper
erfolgt. Ein weiterer Nachteil wird darin gesehen, dass die Aufkantung nur ein geringes
Maß eines Überstandes aufweisen kann, um die Optik des herzustellenden Möbelbauteils
bzw. der Schranktür nicht zu gefährden.
[0009] Hier setzt die Erfindung ein, die sich die Aufgabe gestellt hat, den bekannten Stand
der Technik zu verbessern und ein Möbelbauteil aufzuzeigen, welches wirtschaftlich
und kostengünstig herstellbar ist, welches in seinem Design den vielfältigsten Wünschen
und Ansprüchen anpassbar ist und welches unkompliziert sowie dauerhaft beispielsweise
an Wänden oder anderen Möbelbauteilen fixierbar ist.
[0010] Gelöst wird die Aufgabe der Erfindung durch die Merkmale des Anspruches 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0011] Es konnte überraschend festgestellt werden, dass ein Möbelbauteil, insbesondere Regal,
Wandbord, Schrankmöbel und dergleichen, umfassend wenigstens eine Möbelbauplatte,
mit wenigstens einem an einer Stirnseite der Möbelbauplatte angeordneten ersten Profilelement
und/oder einem zweiten Profilelement sich dadurch auszeichnet, dass das erste Profilelement
an wenigstens einer seiner Längsseiten wenigstens teilweise die Oberfläche der Möbelbauplatte
überragt und wenigstens eine Öffnung, insbesondere für ein Befestigungselement, aufweist.
Durch dieses erfindungsgemäße Möbelbauteil ist es möglich, dass erste Profilelement
als Beschlag zu nutzen und damit das Möbelbauteil beispielsweise an einer Wand zu
fixieren. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass an dem erfindungsgemäßen
Möbelbauteil ein weiteres erstes Profilelement angeordnet ist, welches wenigstens
teilweise die Oberfläche der Möbelbauplatte überragt und welches wenigstens eine Öffnung
aufweist, in die beispielsweise über Adapterelemente Gewichte bzw. mittels Bügel Kleidungsstücke
anordenbar sind.
[0012] Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Möbelbauteils besteht darin, dass insbesondere
bei dessen Herstellung in an sich bekannter Weise nur die zweiten Profilelemente an
den Stirnseiten des Möbelbauteils nachgearbeitet, das heißt auf die gleiche Dicke
der Möbelbauplatte abgearbeitet werden müssen, während das für die Fixierung bzw.
Befestigung vorgesehene erste Profilelement unbearbeitet bleiben kann. Die führt zu
einer Zeit- bzw. Kostenersparnis bei der Herstellung derartiger erfindungsgemäßer
Möbelbauteile.
[0013] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Möbelbauteils besteht darin, dass das
als Befestigungselement eingesetzte erste Profilelement in der gleichen Farbe bzw.
dem gleichen Dekor des Möbelbauteils ausgestattet ist und somit dem erfindungsgemäßen
Möbelbauteil einen ansprechenden optischen Eindruck verleiht.
[0014] Es hat sich weiterhin als vorteilhaft herausgestellt, dass bei dem erfindungsgemäßen
Möbelbauteil das erste Profilelement stoffschlüssig mit der Stirnseite der Möbelbauplatte
verbunden ist. Dies führt einerseits zu einer kostenoptimierten Herstellung derartiger
Möbelbauteile bspw. im sog. Durchlaufverfahren und bewirkt andererseits insbesondere
bei der Verwendung als Befestigungselement für Regale, Wandbords und dergleichen,
dass größere, dickere bzw. schwerere Möbelbauplatten schnell und kostengünstig fixierbar
sind.
[0015] Es hat sich aber ebenfalls als vorteilhaft herausgestellt, dass bei dem erfindungsgemäßen
Möbelbauteil das erste Profilelement kraftschlüssig an der Stirnseite der Möbelbauplatte
angeordnet ist. Hierdurch ist es möglich, das erfindungsgemäße Möbelbauteil insbesondere
für Regale, Wandbords, aber auch für Schrankmöbel den statischen Anforderungen entsprechend
zu dimensionieren, zu fixieren und später trotzdem zu demontieren.
[0016] Das erfindungsgemäße Möbelbauteil weist weiterhin vorteilhafterweise ein erstes Profilelement
auf, welches aus einem polymeren Werkstoff besteht. Hierdurch ist es möglich, die
Herstellung, das Design bzw. die Fixierung des ersten Profilelementes am erfindungsgemäßen
Möbelbauteil kostengünstig, variantenreich und designbezogen zu gestalten.
[0017] Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der polymere Werkstoff des
ersten Profilelementes ausgewählt ist aus der Gruppe der Polyolefine, der Polystyrole,
der Styrol-Copolymere, der Polyvinylchloride, der Polycarbonate, der Polyester, der
Polyamide, der Ethylenvinylacetate, der Polyethylenterephthalate, der Polymethylmethacrylate
oder Mischungen der vorgenannten Werkstoffe hierdurch ist eine kostengünstige und
dekorreiche Produktion derartiger Profilelemente realisierbar.
[0018] Weiterhin vorteilhaft bei dem erfindungsgemäßen Möbelbauteil wird gesehen, dass das
erste Profilelement an seiner der Stirnseite der Möbelbauplatte gegenüberliegenden
Seite wenigstens teilweise eine flexible bzw. elastische Schicht aufweist. Durch diese
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Möbelbauteils ist es möglich, dass beispielsweise
bei der Verwendung als Regal bzw. Wandbord die flexible bzw. elastische Schicht am
ersten Profilelement Unregelmäßigkeiten bei der Fixierung des Möbelbauteils an beispielsweise
Wänden optisch ansprechend ausgleicht. Ein weiterer Vorteil wird darin gesehen, dass
durch die an dem ersten Profilelement wenigstens teilweise angeordnete flexible bzw.
elastische Schicht, welche kostengünstig im an sich bekannten Koextrusionsverfahren
herstellbar ist, eine abdichtende Wirkung für das erfindungsgemäße Möbelbauteil realisierbar
ist.
[0019] Für das erfindungsgemäße Möbelbauteil besteht weiterhin der Vorteil, dass der polymere
Werkstoff des ersten Profilelementes eine Dichte von 0,4 bis 3 g/cm
3, vorzugsweise 0,6 g/cm
3 bis 2,5 g/cm
3, aufweist. Hierdurch ist neben einer kostengünstigen Herstellung des ersten Profilelementes
vorteilhafterweise möglich, dass das erste Profilelement mit einer Dichte von beispielsweise
0,7 g/cm
3 sehr leicht und wirtschaftlich herstellbar ist, aber auch bei der Verwendung als
Fixierelement einer Möbelbauplatte gleichzeitig Unebenheiten an einer Wand ausgleichen
kann.
[0020] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Möbelbauplatte wird darin gesehen, dass
der polymere Werkstoff des ersten Profilelementes organische und/oder anorganische
Füllstoffe in einer Menge von etwa 2 bis 85 %, vorzugsweise 5 bis 45 %, bezogen auf
die Gesamtmasse, eingelagert enthält. In dieser vorteilhaften Ausgestaltung kann insbesondere
der Elastizitätsmodul des ersten Profilelementes erhöht werden, was zu einer besseren
Steifigkeit des ersten Profilelemetes insbesondere bei größeren bzw. dickeren Möbelbauplatten
führt.
[0021] Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn die anorganischen Füllstoffe partikelförmig und/oder
sphärolytisch und/oder faserförmig und/oder plättchenförmig und/oder stäbchenförmig
ausgebildet sind, ausgewählt aus der Gruppe der Elemente Kohlenstoff, Silicium, Aluminium,
Calcium, Titan, Eisen, Zink und Zinn, was insbesondere in der Dimensionierung und
Gestaltung der Breite bzw. der Dicke des ersten Profilelementes und der entsprechenden
statischen Anforderungen für das erfindungsgemäße Möbelbauteil vorteilhaft ist.
[0022] Es hat sich ebenfalls als vorteilhaft herausgestellt, wenn die organischen Füllstoffe
des ersten Profilelementes partikelförmig und/oder sphärolytisch und/oder faserförmig
und/oder plättchenförmig und/oder stäbchenförmig ausgebildet sind, ausgewählt aus
der Gruppe der Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Diese lassen die
kostengünstige Herstellung eines ersten Profilelementes zu, welches insbesondere Vorteile
hinsichtlich der Recycelbarkeit des erfindungsgemäßen Möbelbauteils realisiert, beispielsweise
bei der Verbrennung desselben.
[0023] Für das erfindungsgemäße Möbelbauteil wurde weiterhin vorteilhaft festgestellt, dass
der Abstand der Öffnung von der Oberfläche der Möbelbauplatte etwa der Wanddicke des
ersten Profilelementes entspricht. Hierdurch ist es vorteilhafterweise möglich, die
Anordnung und die Geometrie der Öffnung den Anforderungen an das erfindungsgemäße
Bauteil entsprechend anzupassen und beispielsweise für eine sichere Befestigung eines
erfindungsgemäßen Möbelbauteils, insbesondere eines Regals bzw. Wandbords, zu sorgen.
[0024] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Möbelbauteils besteht darin, dass der
Abstand der Öffnung von der schmalen Stirnseite des ersten Profilelementes etwa der
doppelten Wanddicke des ersten Profilelementes entspricht und dazu führt, dass einerseits
das Einbringen der Öffnung beispielsweise durch Bohren schnell und unproblematisch
möglich ist und dass andererseits die Positionierung der Öffnung für eine spätere
Fixierung des erfindungsgemäßen Möbelbauteils optimal wählbar ist.
[0025] Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, dass das erste Profilelement eine
Dicke von etwa 1,0 bis 10,0 mm, vorzugweise 1,5 bis 5,0 mm, sowie eine Breite von
etwa 10 bis 100 mm, vorzugsweise 18 bis 80 mm, aufweist.
[0026] Die in dem ersten Profilelement angeordneten Öffnungen können dabei sowohl kreisförmig,
prismatisch, sternförmig und dergleichen ausgebildet sein.
[0027] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Möbelbauteils
sind die Öffnungen im ersten Profilelement als Langlöcher ausgebildet und dabei etwa
parallel zur Längsseite des ersten Profilelementes und zur Oberfläche der Möbelbauplatte
angeordnet. Dies führt vorteilhafterweise dazu, dass beispielsweise bei einem erfindungsgemäßen
Möbelbauteil, welches als Regal bzw. Wandbord ausgebildet ist, dieses über die als
Langlöcher ausgebildeten Öffnungen horizontal bzw. auch vertikal verschiebbar, positionierbar
ist.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen Möbelbauteil erfüllt somit das erste Profilelement sowohl
die Funktion eines Fixier- bzw. Befestigungselementes als auch eines Designelementes,
da es sowohl in der gleichen Farbe, Struktur bzw. Maserung wie die Möbelbauplatte
herstellbar ist und durch die Nichtbearbeitung optisch ansprechend an dem Möbelbauteil
angeordnet ist. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass das erste Profilelement
und/oder das zweite Profilelement eine andere Farbe, Dekor, Maserung und dergleichen
aufweisen als die Möbelbauplatte.
[0029] Es hat sich weiterhin als sehr vorteilhaft erwiesen, wenn das erste Profilelement
so ausgebildet ist, dass es eine Schmelzschicht und eine mit der Schmelzschicht verbundene
Strukturschicht aufweist, wobei die Schmelzschicht sowohl polare als auch unpolare
Anteile im Molekülaufbau enthält, dass der Werkstoff der Schmelzschicht ein Homopolymer
bzw. ein Copolymer ist und dass die Schmelzschicht Energie absorbierende Zusatzstoffe
enthält. Dies führt vorteilhafterweise dazu, dass das erste Profilelement an der Stirnseite
der Möbelbauplatte über eine an sich bekannte Laserverschweißung fixierbar ist, was
wiederum beim Einsatz des erfindungsgemäßen Möbelbauteils als insbesondere Regal,
Wandbord, Schrank Schrankmöbel und dergleichen zu einer extremen Haftfestigkeit und
auch zu einer sog. Nullfuge zwischen dem ersten Profilelement und der Möbelbauplatte
führt.
[0030] Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass das erste Profilelement über an
sich bekannte Klebstoffe mit der Stirnseite der Möbelbauplatte stoffschlüssig fixiert
ist. Diese stoffschlüssige Fixierung kann dabei entsprechend den statischen Anforderungen
an das herzustellende erfindungsgemäße Möbelbauteil entsprechend durch Menge bzw.
Rezeptur des Klebstoffes dimensioniert und angepasst werden.
[0031] Hierbei ist es auch möglich, dass das erste Profilelement nur partiell stoffschlüssig
und/oder kraftschlüssig mit der Stirnseite der Möbelbauplatte verbunden ist.
[0032] Die Erfindung soll nun an diesen nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen näher
beschrieben werden.
[0033] Es zeigen:
- Fig. 1
- perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Möbelbauteils, insbesondere Regal,
Wandbord
- Fig. 2
- Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Möbelbauteils, insbesondere Regal, Wandbord
- Fig. 3
- perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Möbelbauteils
- Fig. 4
- perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Möbelbauteils,
insbesondere Schrankmöbel
[0034] In der Fig. 1 ist eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Möbelbauteils
1 dargestellt, welches in dieser Ausführungsform als Regal bzw. Wandbord ausgebildet
ist. Das Möbelbauteil 1 umfasst wenigstens eine Möbelbauplatte 2 mit wenigstens einem
an einer Stirnseite der Möbelbauplatte 2 angeordneten ersten Profilelement 3 und wenigstens
einem zweiten Profilelement 4.
[0035] Das erste Profilelement 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel an der Längsseite der
Möbelbauplatte 2 stoffschlüssig über einen an sich bekannten Schmelzkleber fixiert,
während an den Schmalseiten der Möbelbauplatte 2 das zweite Profilelement 4 ebenfalls
stoffschlüssig angeordnet ist.
[0036] Das zweite Profilelement 4 ist in dieser Ausführungsform an der Möbelbauplatte 2
so ausgebildet, dass seine Breite in etwa der Dicke der Möbelbauplatte 2 entspricht.
[0037] Das erste Profilelement 3 ist an wenigstens einer seiner Längsseiten 30 wenigstens
teilweise über die Oberfläche der Möbelbauplatte 2 um etwa deren Dicke überragend
angeordnet und weist Öffnungen 31 auf, die in diesem Ausführungsbeispiel kreisförmig
ausgebildet sind.
[0038] In dieser Ausführungsform ist bei dem erfindungsgemäßen Möbelbauteil 1 jeweils gegenüberliegend
ein erstes Profilelement 3 stoffschlüssig angeordnet, wobei das an der Vorderseite
angeordnete erste Profilelement 3 über eine seiner Längsseiten 30 die Oberfläche der
Möbelbauplatte 2 überragt.
[0039] Das diesem ersten Profilelement 3 gegenüberliegende erste Profilelement 3 ist so
an der Stirnseite der Möbelbauplatte 2 angeordnet, dass sowohl die nach oben weisende
Längsseite 30 als auch die nach unten weisende Längsseite 30 die Oberflächen der Möbelbauplatte
2 überragen. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Möbelbauteils
1 ist es möglich, dieses über die Öffnungen 31 an einer Wand mit Hilfe an sich bekannter
Befestigungselemente, wie beispielsweise Nägel, Schrauben bzw. Dübel, oberhalb der
Oberfläche der Möbelbauplatte 2 als auch unterhalb der Oberfläche der Möbelbauplatte
2 zu fixieren.
[0040] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Möbelbauteils 1 wird darin gesehen, dass
bei dem an der Vorderseite angeordneten ersten Profilelement 3 in die Öffnungen 31
Gegenstände anhängbar sind, beispielsweise Kleiderbügel mit entsprechenden Textilien.
[0041] In der Fig. 2 ist eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Möbelbauteils 1
fixiert an einer Wand 11 dargestellt. Das erfindungsgemäße Möbelbauteil 1 umfasst
eine Möbelbauplatte 2, welche in diesem Ausführungsbeispiel als sog. Leichtbauplatte
ausgebildet ist, bestehend aus zwei dünnwandigen Decklagen 21, 22 aus einem Holzwerkstoff
sowie einer dazwischen angeordneten Kernlage 23, beispielsweise aus einem Papierwerkstoff.
[0042] Die Möbelbauplatte 2 weist an ihrer einen Stirnseite ein weites Profilelement 4 auf,
welches in seiner Breite etwa der Dicke der Möbelbauplatte 2 entspricht und stoffschlüssig
insbesondere an den Decklagen 21, 22 fixiert ist.
[0043] An der dem zweiten Profilelement 4 gegenüberliegenden Seite der Möbelbauplatte 2
ist ein erstes Profilelement 3, ebenfalls stoffschlüssig mit den Decklagen 21, 22
des Möbelbauteils 2 fixiert, angeordnet.
[0044] Das erste Profilelement 3 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine flexible bzw.
elastische Schicht 10 auf, welche vollflächig mit dem ersten Profilelement 3 sowie
stoffschlüssig verbunden ist. Das erste Profilelement 3 und die daran befindliche
flexible Schicht 10 überragen an ihrer Längsseite 30 die Oberfläche der Möbelbauplatte
2 um etwa deren Dicke und weisen eine Öffnung 31 auf, in der ein an sich bekanntes
Befestigungselement 8, welches als Schraube ausgebildet ist, anordnet ist.
[0045] Das erfindungsgemäße Möbelbauteil 1 ist somit über das in der Öffnung 31 des ersten
Profilelementes 3 angeordnete Befestigungselement 8 kraftschlüssig mit der Wand 11
verbunden.
[0046] Die am ersten Profilelement 3 vollflächig angeordnete flexible Schicht 10 gleicht
dabei Unebenheiten einer derartigen Wand 11 abdichtend aus.
[0047] Insbesondere durch den Einsatz einer Möbelbauplatte 2, welche als sog. Leichtbauplatte
mit zwei einander gegenüberliegenden dünnwandigen Kernlagen 21, 22 und einer dazwischen
angeordneten Kernlage 23 realisiert wird, ist das erfindungsgemäße Möbelbauteil 1
leicht und kann trotzdem aufgrund der optimalen Fixierung an der Wand 11 mit entsprechenden
schweren Gegenständen belastet werden.
[0048] In der Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Möbelbauteils
1, insbesondere eines Regales, dargestellt.
[0049] Das erfindungsgemäße Möbelbauteil 1 weist dabei zwei einander gegenüberliegende Möbelbauplatten
2 auf, welche über jeweils zwei ebenfalls voneinander beabstandete Seitenwände 5 parallel
zueinander angeordnet sind. An der in der Fig. 3 oben dargestellten Möbelbauplatte
2 sind jeweils zwei erste Profilelemente 3 stoffschlüssig an der Stirnseite angeordnet
und überragen mit ihrer Längsseite 30 wenigstens teilweise die Oberfläche der Möbelbauplatte
2 um etwa 30 mm. In den ersten Profilelementen 3 sind Öffnungen 31 angeordnet, welche
in dieser Ausführung als sog. Langlöcher ausgebildet sind.
[0050] Die ersten Profilelemente 3 sind stoffschlüssig mit den Stirnseiten der Möbelbauplatten
2 verbunden, weisen eine Dicke von etwa 4 mm sowie eine Breite von etwa 50 mm auf
und dienen in dieser Ausgestaltung als Befestigungselemente für das erfindungsgemäße
Möbelbauteil 1.
[0051] An der der oberen Möbelbauplatte 2 gegenüberliegend angeordneten unteren Möbelbauplatte
2 ist an deren Stirnseite jeweils ein zweites Profilelement 4 angeordnet.
[0052] Das zweite Profilelement 4 weist in dieser Ausführungsform eine Breite auf, die in
etwa der Dicke der Möbelbauplatte 2 entspricht.
[0053] Die untere Möbelbauplatte 2 ist in diesem Ausführungsbeispiel so ausgebildet, dass
sie an ihrer längsseitigen Stirnseite Schlitze 6 und Aussparungen 7 aufweist. Die
jeweilige Öffnung der Schlitze 6 bzw. der Aussparungen 7 an der Stirnseite der unteren
Möbelbauplatte 2 sind durch das zweite Profilelement 4 verschlossen. Hierdurch ist
es vorteilhafterweise möglich, dass Gegenstände wie beispielsweise Kleiderbügel an
dem zweiten Profilelement 4 und dem Schlitz 6 einhängbar sind.
[0054] In die in der Stirnseite der unteren Möbelbauplatte 2 angeordneten Aussparungen 7
können beispielsweise Schirme oder Kleidungsstücke sowie Haken oder Adapter zur Aufnahme
weiterer Gegenstände angehängt werden, welche ebenfalls an dem an der Stirnseite der
unteren Möbelbauplatte 2 stoffschlüssig angeordneten zweiten Profilelement 4 hängend
halten.
[0055] Das erfindungsgemäße Möbelbauteil 1 ist in diesem Ausführungsbeispiel weiterhin so
ausgebildet, dass die zwischen der oberen Möbelbauplatte 2 und der unteren Möbelbauplatte
2 angeordneten Seitenwände 5 an einer ihrer Stirnseiten ein weiteres erstes Profilelement
3 aufweisen, welches mit seiner Längsseite 30 die Oberfläche der jeweiligen Seitenwand
5 um etwa 15 mm überragt und Öffnungen 31 aufweist. Durch diese zusätzlichen ersten
Profilelemente 3 an den Seitenwänden 5 des Möbelbauteils 1 ist eine bessere Fixierung
des Möbelbauteils 1 an beispielsweise einer hier nicht dargestellten Wand oder eines
Schrankmöbels realisierbar.
[0056] In der Fig. 4 ist eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Möbelbauteils 1, insbesondere eines Schrankmöbels, dargestellt.
[0057] Der hier dargestellte Schrankmöbel weist einen einen sog. Korpus, umfassend die Möbelbauplatten
2, 5, 9, auf. Die einander gegenüberliegend angeordneten Möbelbauplatten 2 sind dabei
als Boden und Oberboden des Schrankmöbels ausgebildet und die an ihnen orthogonal
fixierten Möbelbauplatten 5 sind als Seitenwand ausgebildet. An den hinteren Stirnseiten
der Möbelbauplatten 2, 5 ist eine als Rückwand ausgebildete Möbelbauplatte 9 angeordnet.
[0058] Die Möbelbauplatten 2, 5, 9 weisen an wenigstens einer ihrer Stirnseiten erste Profilelemente
3 auf, welche wenigstens an einer ihrer Längsseiten wenigstens teilweise die Oberfläche
der Möbelbauplatte 2, 5, 9 überragen und wenigstens eine Öffnung 31 aufweisen. Das
erste Profilelement 3 ist in diesem Ausführungsbeispiel stoffschlüssig an den Stirnseiten
der Möbelbauplatte 2 und kraftschlüssig an den Stirnseiten der Möbelbauplatte 5, 9
fixiert. Die Möbelbauplatten 2, 5, 9 sind aus an sich bekannten Holzwerkstoffen und
als sog. Spanplatten bzw. MDF-Platten hergestellt.
[0059] An ihren Stirnseiten weisen die Möbelbauplatten 2, 5, 9 erste Profilelemente 3 auf,
welche aus einem polymeren Werkstoff bestehen, welcher aus der Gruppe der Polyolefine,
insbesondere der Homo- und/oder der Copolymere des Polypropylens ausgewählt ist. Der
Werkstoff der ersten Profilelemente 3 weist in diesem Ausführungsbeispiel eine Dichte
von etwa 0,95 g/cm
3 auf. Für die Herstellung eines Schrankmöbels aus den Möbelbauplatten 2, 5, 9 sind
dabei die ersten Profilelemente 3 so ausgebildet, dass der polymere Werkstoff anorganische
partikelförmige Füllstoffe in einer Menge von etwa 30 bis 45 %, bezogen auf die Gesamtmasse,
eingelagert enthält. Die Dicke der ersten Profilelemente 3 beträgt in diesem Ausführungsbeispiel
etwa 2,5 mm und die Breite etwa 50 mm.
[0060] Die Möbelbauplatten 2, 5, 9 sind über die an ihren Stirnseiten angeordneten ersten
Profilelemente 3 miteinander kraftschlüssig durch in den Öffnungen 31 angeordnete
Befestigungselemente, die als Schrauben ausgebildet sind, fixiert. Durch diese vorteilhafte
Ausgestaltung ist es kostengünstig und ohne zusätzliche Befestigungselemente bzw.
Beschläge möglich, aus Möbelbauplatten 2, 5, 9 stabile und optisch ansprechende Schrankmöbel
herzustellen.
[0061] Das erfindungsgemäße Möbelbauteil 1, insbesondere Schrankmöbel, ist weiterhin so
ausgebildet, dass an den Stirnseiten der Möbelbauplatte 2, 5, 9, an denen kein erstes
Profilelement 3 angeordnet ist, ein im gleichen Dekor ausgebildetes zweites Profilelement
4 angeordnet ist, so dass der Schrankmöbel eine optisch ansprechende Gestalt aufweist.
[0062] Die an den Stirnseiten der Möbelbauplatten 2, 5, 9 angeordneten ersten Profilelemente
3, welche wenigstens an einer Längsseite 30 die Oberfläche der Möbelbauplatten 2,
5, 9 um etwa 25 mm überragen, weisen Öffnungen 31 auf, wobei der Abstand der Öffnung
31 von der Oberfläche der Möbelbauplatte 2, 5, 9 in etwa der Wanddicke des ersten
Profilelementes 3 entspricht. Hierdurch ist es schnell und vorteilhaft möglich, die
nicht dargestellten Befestigungselemente zu positionieren und die Möbelbauplatten
2, 5, 9 zu fixieren.
[0063] Weiterhin vorteilhaft in dieser Ausführungsform ist, dass der Abstand der Öffnung
31 von der schmalen Stirnseite des ersten Profilelementes 3 in etwa der doppelten
Wanddicke des ersten Profilelementes 3 entspricht. Dies führt vorteilhafterweise zu
einer schnelleren und sicheren Fixierung der Möbelbauplatten 2, 5, 9.
1. Möbelbauteil (1), insbesondere Regal, Wandbord, Schrankmöbel und dergleichen, umfassend
wenigstens eine Möbelbauplatte (2, 5, 9), mit wenigstens einem an einer Stirnseite
der Möbelbauplatte (2, 5, 9) angeordneten ersten Profilelement (3) und/oder einem
zweiten Profilelement (4), dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Profilelement (3) an wenigstens einer seiner Längsseiten (30) wenigstens
teilweise die Oberfläche der Möbelbauplatte (2, 5, 9) überragt und wenigstens eine
Öffnung (31) insbesondere für ein Befestigungselement (8) aufweist.
2. Möbelbauteil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profilelement (3) stoffschlüssig mit der Stirnseite der Möbelbauplatte
(2, 5, 9) verbunden ist.
3. Möbelbauteil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profilelement (3) kraftschlüssig an der Stirnseite der Möbelbauplatte (2,
5, 9) angeordnet ist.
4. Möbelbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profilelement (3) aus einem polymeren Werkstoff besteht.
5. Möbelbauteil (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der polymere Werkstoff des ersten Profilelementes (3) ausgewählt ist aus der Gruppe
der Polyolefine, der Polystyrole, der Styrol-Copolymere, der Polyvinylchloride, der
Polycarbonate, der Polyester, der Polyamide, der Ethylenvinylacetate, der Polyethylenterephthalate,
der Polymethylmethacrylate oder Mischungen der vorgenannten Werkstoffe.
6. Möbelbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profilelement (3) an seiner der Stirnseite der Möbelbauplatte (2, 5, 9)
gegenüberliegenden Seite wenigstens teilweise eine flexible Schicht (10) aufweist.
7. Möbelbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gezeichnet, dass
der polymere Werkstoff des ersten Profilelements (3) eine Dichte von 0,4 g/cm3 bis 3 g/cm3, vorzugsweise 0,6 g/cm3 bis 2,5 g/cm3 aufweist.
8. Möbelbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der polymere Werkstoff des ersten Profilelements (3) organische und/oder anorganische
Füllstoffe in einer Menge von etwa 2 bis 85 %, vorzugsweise 5 bis 45 %, bezogen auf
die Gesamtmasse, eingelagert enthält.
9. Möbelbauteil (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die anorganischen Füllstoffe partikelförmig und/oder sphärolitisch und / oder faserförmig
und / oder blättchenförmig und / oder stäbchenförmig ausgebildet sind, ausgewählt
aus der Gruppe der Elemente: C, Si, Al, Ca, Ti, Fe, Zn, Sn.
10. Möbelbauteil (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die organischen Füllstoffe partikelförmig und/oder sphärolitisch und / oder faserförmig
und / oder blättchenförmig und / oder stäbchenförmig ausgebildet sind, ausgewählt
aus der Gruppe der Elemente C, O, H.
11. Möbelbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Öffnung (31) von der Oberfläche der Möbelbauplatte (2, 5, 9) etwa
der Wanddicke des ersten Profilelements (3) entspricht.
12. Möbelbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Öffnung (31) von der Stirnseite des ersten Profilelements (3) etwa
der doppelten Wanddicke des ersten Profilelements (3) entspricht.
13. Regal, Wandbord, Schrankmöbel und dergleichen umfassend wenigstens ein Möbelbauteil
(1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 12.