(19)
(11) EP 2 468 135 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.2012  Patentblatt  2012/26

(21) Anmeldenummer: 11009975.1

(22) Anmeldetag:  19.12.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47B 88/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 23.12.2010 DE 202010016913 U

(71) Anmelder: Grass GmbH
6973 Höchst (AT)

(72) Erfinder:
  • Grabher, Günter
    6972 Fussach (AT)

(74) Vertreter: Dobler, Markus 
Otten, Roth, Dobler & Partner Patentanwälte Grosstobeler Strasse 39
88276 Ravensburg / Berg
88276 Ravensburg / Berg (DE)

   


(54) Möbel mit Vorrichtung zur Anbringung einer Führungseinheit


(57) Es wird ein Möbel mit einem ersten Möbelteil vorgeschlagen, das gegenüber einem zweiten Möbelteil über eine Führungseinheit beweglich geführt ist und die Führungseinheit eine am zweiten Möbelteil angeordnete Festschiene und eine am ersten Möbelteil angeordnete Bewegungsschiene umfasst, wobei eine Vorrichtung zur Anbringung der Führungseinheit an dem ersten Möbelteil vorhanden ist, mit einer Verstelleinrichtung (11) in einem Quer-Wandungsabschnitt des ersten Möbelteils, der quer zu einem sich in Bewegungsrichtung des ersten Möbelteils erstreckenden Wandungsabschnitt ausgerichtet ist, und wobei mit der Verstelleinrichtung (11) das erste Möbelteil im montierten Zustand in vertikaler Richtung relativ zur Bewegungsschiene verstellbar ist. Erfindungsgemäß ist an der Verstelleinrichtung (11) ein Kontaktabschnitt (13) vorgesehen, der sich an der Bewegungsschiene derart abstützt, dass über eine Verstellbewegung des Kontaktabschnitts (13) eine Neigungsverstellung des ersten Möbelteils vornehmbar ist.




Beschreibung

Stand der Technik:



[0001] Bei Möbeln mit einem ersten Möbelteil, zum Beispiel einer Schublade, das an einem zweiten Möbelteil bzw. einem Möbelkorpus über eine Führungseinheit beweglich geführt ist, sind bekannt. Die Führungseinheit wie beispielsweise ein Teilauszug, umfasst in der Regel eine am zweiten Möbelteil angeordnete Festschiene und eine am ersten Möbelteil angeordnete Bewegungsschiene, die verschieblich zusammenwirken. Für die Anbringung der Führungseinheit an dem ersten Möbelteil ist eine Anbringvorrichtung mit einer Verstelleinrichtung vorhanden. Die Verstelleinrichtung dient zur exakten Höheneinstellung des ersten Möbelteils im am Möbel montierten Zustand und ist in einem Quer-Wandungsabschnitt des ersten Möbelteils vorgesehen. Der Quer-Wandungsabschnitt ist quer zu einem sich in Bewegungsrichtung des ersten Möbelteils erstreckenden seitlichen Wandungsabschnitt ausgerichtet. Mit der Verstelleinrichtung ist das erste Möbelteil im montierten Zustand am Möbelkorpus bzw. der Führungseinheit in vertikaler Richtung relativ zur Bewegungsschiene verstellbar.

Aufgabe und Vorteile der Erfindung:



[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Möbel der einleitend genannten Art im Hinblick auf eine flexible und einfache Verstellung des ersten Möbelteils relativ zur Bewegungsschiene zu verbessern. Außerdem soll die Anbringung der Verstelleinrichtung vorteilhaft möglich sein.

[0003] Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.

[0004] Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.

[0005] Die Erfindung geht aus von einem Möbel mit einem ersten Möbelteil, das gegenüber einem zweiten Möbelteil über eine Führungseinheit beweglich geführt ist und die Führungseinheit eine am zweiten Möbelteil angeordnete Festschiene und eine am ersten Möbelteil angeordnete Bewegungsschiene umfasst, wobei eine Vorrichtung zur Anbringung der Führungseinheit an dem ersten Möbelteil vorhanden ist, mit einer Verstelleinrichtung in einem Quer-Wandungsabschnitt des ersten Möbelteils, der quer zu einem sich in Bewegungsrichtung des ersten Möbelteils erstreckenden Wandungsabschnitt ausgerichtet ist, und wobei mit der Verstelleinrichtung das erste Möbelteil im montierten Zustand in vertikaler Richtung relativ zur Bewegungsschiene verstellbar ist. Erfindungsgemäß ist an der Verstelleinrichtung ein Kontaktabschnitt vorgesehen, der sich an der Bewegungsschiene derart abstützt, dass über eine Verstellbewegung des Kontaktabschnitts eine Neigungsverstellung des ersten Möbelteils vornehmbar ist. Damit kann die Verstelleinrichtung vorteilhaft am ersten Möbelteil bzw. nahe der Bewegungsschiene vorgesehen sein, die somit als Bezugsabschnitt bzw. Abstützabschnitt dienen kann. Insbesondere kann mit der einfachen Vertikalverstellung eine Neigungsverstellung des ersten Möbelteils relativ zum zweiten Möbelteil einhergehen. Damit lässt sich zum Beispiel eine sichtbare Front des ersten Möbelteils optisch in eine zu benachbarten Abschnitten des Möbels gewünschte bzw. exakt ausgerichtete Position bringen. Mit einer genau einstellbaren Neigung des ersten Möbelteils kann dies einfach und stufenlos erfolgen.

[0006] Damit kann auf vorteilhafte Weise einem Zustand entgegengewirkt werden, welcher in der Praxis häufig auftritt, wonach sich das erste Möbelteil im eingebauten Zustand, also im direkten oder indirekten Kontakt mit der Bewegungsschiene, z. B. aufgrund von Bauteil- und/oder Einbautoleranzen nicht in einer gewünschten Neigungs- bzw. exakt einzuhaltenden Montageposition befindet. Die nötige Nachstellung der Position bzw. Ausrichtung des ersten Möbelteils am Möbel kann erfindungsgemäß einfach und unkompliziert erfolgen.

[0007] Dabei kann sich das erste Möbelteil über die Verstel-einrichtung an einem in seiner vertikalen Position festgelegten Gegenabschnitt bzw. Bewegungsschienenabschnitt abstützen und relativ zu diesem angehoben oder abgesenkt werden.

[0008] Die Erfindung ist besonders vorteilhaft bei Führungseinheiten anwendbar, die als sogenannte Unterflurführung ausgebildet sind, wo die Bewegungsschiene der Führungseinheit unterhalb eines Bodens des ersten Möbelteils platziert ist.

[0009] In der Regel sind für das erste Möbelteil zwei Führungseinheiten vorhanden, jeweils in einem seitlichen Bereich, es kann aber insbesondere bei einer Unterflurführung für schmale Schubladen auch eine einzige Führungseinheit für das erste Möbelteil ausreichen. Bevorzugt ist für jede vorhandene Führungseinheit bzw. Bewegungsschiene ein Kontaktabschnitt der Verstelleinrichtung vorgesehen.

[0010] Die Verstellbewegung des Kontaktabschnitts erfolgt relativ zu feststehenden Abschnitten der Verstelleinrichtung, bevorzugt stufenlos. Die Verstellbewegung kann auf unterschiedlichste Weise eingerichtet sein, beispielsweise durch eine Dreh-, Schwenk-, Kipp-, und/oder Schiebebewegung.

[0011] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Veratelleinrichtung innerhalb einer Hüllfläche des Quer-Wandungsabschnitts des ersten Möbelteils untergebracht ist. Damit kann die Verstelleinrichtung optisch vorteilhaft vorhanden sein. Die Verstelleinrichtung nimmt dabei keinen Bauraum ein, der nicht ohnehin schon durch vorhandene Abschnitte des Quer-Wandungsabschritts ohne eine Verstelleinrichtung eingenommen werden, insbesondere einer regelmäßig vorhandenen Rückwand oder Frontwand des ersten Möbelteils. Die Verstelleinrichtung kann zudem ohne größeren Aufwand untergebracht werden, zum Beispiel indem eine passende Aussparung bzw. ein Freiraum an dem betreffenden Quer-Wandungsabschnitt für die Verstelleinrichtung vorbereitet ist. Dieser Freiraum kann unabhängig vom Material des Quer-Wandungsabschnitts eingerichtet werden, beispielsweise bei einem Quer-Wandungsabschnitt aus Holz, Kunststoff oder Metall. Der Freiraum an der Anbringstelle für die Verstelleinrichtung kann entweder bei der Herstellung des Quer-Wandungsabschnitts bereits berücksichtigt oder nachträglich durch eine Materialentfernung am zuvor erstellten Quer-Wandungsabschnitt eingerichtet werden. In den Freiraum kann dann die Verstelleinrichtung passend, insbesondere bündig versenkt eingebracht und fixiert werden.

[0012] Bevorzugt ist die Verstelleinrichtung im Bereich eines hohlen Bereichs des Quer-Wandungsabschnitts des ersten Möbelteils untergebracht. Häufig sind Quer-wandungsabschnitte zumindesz abschnittsweise hohl bzw. als Hohlkammerelemente ausgebildet, beispielsweise ein aus einem Blech- oder Gussmaterial hergestellter metallischer Quer-Wandungsabschnitt. In deren ohnehin vorhandenen und freien innenliegenden Bauraum kann die Verstelleinrichtung platzsparend bzw. unauffällig untergebracht werden. Insbesondere kann dies vorteilhafterweise nahezu ohne zusätzlichen Aufwand geschehen, insbesondere ohne eine Grundform des Quer-Wandungsabschnitts des ersten Möbelteils verändern zu müssen.

[0013] Es ist überdies vorteilhaft, dass die Verstelleinrichtung im Bereich einer Hohlkammerrückwand oder Hohlkammerfrontwand des ersten Möbelteils untergebracht ist. Bei modernen Möbeln werden Hohlkammerrückwände bzw. Hohlkammerfrontwände eingesetzt, welche in ihrem Inneren einen freien Raum aufweise, der zur Unterbringung der Verstelleinrichtung vorteilhaft geeignet ist. Außerdem ist vorteilhafterweise die Bewegungsschiene der Führungseinheit zur Hohlkammerrückwand oder Hohlkammerfrontwand benachbart positioniert, womit die Verstelleinrichtung problemlos über den Kontaktabschnitt mit der Bewegungsschiene in einen Abstützkontakt kommen kann. Da meist zwei Bewegungsschienen bzw. beidseitig an dem ersten Möbelteil vorhanden sind, wobei sich die Hohlkammerrückwand bzw. die Hohlkammerfrontwand zwischen den beiden Bewegungsschienen erstreckt, sind an der Hohlkammerrückwand bzw. der Hohlkammerfrontwand bevorzugt auch zwei Verstelleinrichtungen vorgesehen, wobei jede Verstelleinrichtung einen sich auf der Bewegungsschiene abstützenden Kontaktabschnitt aufweist. So kann zwischen den Verstelleinrichtungen am ersten Möbelteil und der Führungseinrichtung eine vorteilhafte Abstützung in der Art einer Zweipunktabstützung eingerichtet werden.

[0014] Außerdem ist trotz der in einer Hohlkammerrückwand oder einer Hohlkammerfrontwand eingebrachten Verstelleinrichtung diese besonders einfach zugänglich für ein Einwirken oder eine Bedienung von außen, zum Beispiel über eine Öffnung in einer Wand des Hohlkammerbauteils.

[0015] Es wird weiter vorgeschlagen, dass die Verstelleinrichtung von einer Innenseite und/oder einer Außenseite des ersten Möbelteils bedienbar ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft für eine variable und einfache Bedienung durch eine Bedienperson. So kann auch bei räumlich schwierigen bzw. beengten Verhältnissen auf die am ersten Möbelteil integrierte Verstelleinrichtung eingewirkt werden.

[0016] In einer vorteilhaften Modifikation des Erfindungsgegenstandes ist die Verstelleinrichtung als eine Baueinheit ausgebildet. Damit lässt sich diese besonders einfach handhaben bzw. am ersten Möbelteil anbringen bzw. austauschen oder wieder entfernen.

[0017] Vorteilhafterweise umfasst die Verstelleinrichtung eine Exzenteranordnung. Mittels einer Exzenteranordnung kann eine Verstellbewegung besonders sicher und einfach realisiert werden.

[0018] Alternativ ist es vorteilhaft, dass die Verstelleinrichtung eine Gewindeancrdnung umfasst. So kann insbesondere einfach und/oder stufenlos eine Verstellbewegung vorgenommen werden.

[0019] Weiter ist es vorteilhaft, dass die Verstelleinrichtung eine Schiebeanordnung umfasst. Damit kann eine Verstellung mittels der Verstelleinrichtung insbesondere leichtgängig möglich sein.

[0020] Bevorzugt umfasst die Varstelleinrichtung eine Rastanordnung. So kann in einzelnen bzw. sämtlichen Verstellpositionen der Verstelleinrichtung die Einstellung durch eine Verrastung auch gegen einwirkende Kräfte festgelegt bzw. dauerhaft eingestellt bleiben. Die Rastanordnung kann durch eine geeignete Lösebewegung wieder gelöst werden, um z. B. eine andere Rastposition einzustellen.

[0021] Es ist auch vorteilhaft, dass die Verstelleinrichtung einen Selbsthemmungsmechanismus aufweist. So kann eine einmal eingestellte Verstellposition durch die Selbsthemmung dauerhaft gesichert werden.

[0022] Schließlich ist es auch von Verteil, dass die Verstelleinrichtung werkzeuglos bedienbar ist. So kann insbesondere jederzeit von Hand bzw. auch von einem Laien eine Verstellbewegung ausgeführt werden.

[0023] Alternativ oder zusätzlich ist auch eine Bedienung der Verstellmechanik für eine Verstellbewegung des Kontaktabschnitts nit einem Werkzeug denkbar.

Figurenbeschreibung:



[0024] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind anhand der nachfolgend beschriebenen und teils stark schematisierten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

[0025] Im Einzelnen zeigt:
Figur 1:
eine stark vereinfachte Ansicht von oben auf eine Schublade, eines erfindungsgemäßen Möbels,
Figur 2:
ein perspektivisch gezeigtes Ausführungsbeispiel einer Verstelleinrichtung eines erfindungsgemäßen Möbels,
Figur 3:
einen schematischen Ausschnitt eines perspektivisch dargestellten hinteren Eckbereichs einer Schublade eines erfindungsgemäßen Möbels und
Figur 4:
stark schematisiert einen Ausschnitt einer Seitenansicht eines rückwärtigen Bereichs einer Schublade samt Bewegungsschiene von einem erfindungsgemäßen Möbel.


[0026] Figur 1 zeigt in schematischer Draufsicht eine Schublade 1 eines erfindungsgemäßen Möbels, wobei das Möbel einen Möbelkorpus umfasst, an dem die Schublade 1 über eine Führungseinheit wie beispielsweise eine Unterflurführung verschiebbar aufgenommen ist. Die Schublade 1 umfasst zwei gegenüberliegende Wandungsabschnitte bzw. Seitenwände 2 und 3, die sich in ihrer Längsrichtung parallel zu einer Verschieberichtung der Schublade 1 erstrecken.

[0027] Zwischen den Seitenwände 2 und 3 sind quer zu den Seitenwänden 2, 3 ausgerichtete und diese verbindende Quer-Wandungsabschnitte vorhanden, die eine Rückwand 4 und eine Frontwand 5 umfassen. Unten grenzen die Seitenwände 2, 3, die Rückwand 4 und die Frontwand 5 an einen Schubladenboden 6. Die Schublade 1 weist sowohl an der Rückwand 4 als auch an der Frontwand 5 jeweils zwei Verstelleinrichtungen auf, welche in der Rückwand die Verstelleinrichtungen 7, 8 und in der Frontwand 5 die verstelleinrichtungen 9, 10 betrifft.

[0028] Die Verstelleinrichtungen 7 bis 10 sind in einem Eckbereich der Schublade 1 in einem inneren Abschnitt der Rückwand 4 und der Frontwand 5 bzw. innerhalb deren Hüllfläche untergebracht. Die Hüllfläche ist durch die Außenseiten der Rückwand 4 und der Frontwand 5 definiert, die hier im Wesentlichen eine quader- bzw. plattenförmige Bauform mit einem rechteckigen Grundriss aufweisen. Die Positionen bzw. die angedeutete Form und Größe der Verstelleinrichtungen 7 bis 10 in Figur 1 ist nur stark schematisiert und nicht realistisch dargestellt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 wird von einer Unterflurführung mit zwei Auszugsystemen mit jeweils einer Bewegungs- und einer Festschiene ausgegangen. Damit verläuft von jedem Auszugsystem jeweils unterhalb des Schubladenbodens 6 im Bereich entlang der Seitenwände 2, 3 eine Bewegungsschiene, auf deren Oberseite ein Abschnitt einer Unterseite des Schubladenbodens 6 aufliegt. Die Verstelleinrichtungen 7 und 9 wirken somit mit einer ersten Bewegungsschiene zusammen und die Verstelleinrichtungen 8 und 10 mit einer zweiten parallel verlaufenden Bewegungsschiene. Demgemäß befinden sich sowohl in der Rückwand 4 als auch in der Frontwand 5 je zwei Verstelleinrichtungen, was eine entsprechende Positions- und Neigungseinstellung der Schublade 1 über die vier Einwirkpunkte jeder der Verstelleinrichtungen 7 bis 10 bezüglich der Auszugssystem besonders vorteilhaft ermöglicht.

[0029] Unter einer Führungseinheit kann neben der beschriebenen Unterflurführung mit zwei gleichartige Auszugssystemen alternativ auch eine entsprechende Seitenführung mit jeweils einem Auszugssystem in beiden seitlichen Bereichen der Schublade 1 oder eine Unterflurführung mit genau einem Auszugssystem, das z. B. mittig unter dem Schubladenboden positioniert ist, verstanden werden.

[0030] Es ist auch vorteilhaft, wenn an einer Schublade zwei Verstelleinrichtungen lediglich in der Rückwand 4 vorhanden sind. Denn für eine einfache aber exakte Höhen- bzw. Neigungsverstellung der Schublade 1 kann dies ausreichen.

[0031] Nicht ausgeschlossen ist es, dass an der Schublade 1 auch lediglich in der Frontwand 5 zwei Verstelleinrichtungen vorgesehen werden oder je eine an der Rückwand und an der Frontwand, zum Beispiel in zur Ausziehrichtung der Schublade schräg gegenüberliegenden Eckbereichen der Schublade.

[0032] Alternativ ist auch möglich, dass in der Rückwand oder der Frontwand lediglich nur eine Verstelleinrichtung sich befindet. Bevorzugt sind aber wie in Figur 1 jeweils zwei Verstelleinrichtungen in einer Rückwand bzw. Frontwand Vorhanden, um so eine insbesondere bei breiteren Schubladen ggf. auftretende seitliche bzw. horizontale Schräglage der Schublade durch eine einseitige vertikale Verstellung vermeiden zu können.

[0033] Figur 2 zeigt schematisiert perspektivisch eine Ausführungsform einer Verstelleinrichtung 11. Die verstelleinrichtung 11 sitzt mit ihrer Unterseite im montierten Zustand an dem ersten Möbelteil auf einer Oberseite einer Bewegungsschiene der Führungseinheit auf, wobei sich die Schublade ggf. lediglich über die Verstelleinrichtung 11 auf der Bewegungsschiene abstützt. Die Verstelleinrichtung 11 umfasst eine Grundplatte 14 und einen daran gemäß des Doppelpfeils P1 verstellbar gelagerten Abstützabschnitt 13. Der Abstützabschnitt 13 ist mittels einer Exzenteranordnung 12 im zum Beispiel an einer Schublade eingebauten Zustand gemäß P1 vertikal verstellbar relativ zur Grundplatte 14. Die Exzenteranordnung 12 umfasst einen Verstellhebel 15, welcher um eine Verstellachse S drehbar verstellbar ist, womit der Abstützabschnitt 13 relativ zur Grundplatte 14 höhenverstellbar ist, so dass eine stirnseitige Unterseite 13a des Abstützabschnitts 13 an der Bewegungsschiene in einer Abstützposition aufsitzt. Damit kann mit der Verstellung des Abstützabschnitts 13 der Abstand der Schublade bzw. zwischen einer Unterseite eines Schubladenbodens und der Bewegungsschiene verändert bzw. damit die Neigung der Schublade zur Bewegungsschiene und damit relativ zu einem Möbelkorpus eingesellt werden.

[0034] Um die Achse S ist der Verstellhebel 15 exzentrisch aus der gezeigten Endstellung um ca. 180 Winkelgrade gegen den Uhrzeigersinn und zurück drehbar an der Grundplatte 14 gelagert, was durch den Bewegungsdoppelpfeil P2 angedeutet ist.

[0035] Eine mögliche Schubladen-Verstellhöhe a von zum Beispiel einigen Millimetern durch vertikale Verschiebung des Abstützabschnitts 13 gegenüber der Grundplatte 14 ist in Figur 2 gezeigt.

[0036] Damit eine eingestellte Verstellposition des Abstützabschnitts 13 selbstsichernd eingerichtet ist und sich nicht von selbst verstellen kann, ist eine Rastanordnung 16 mit Einrastvertiefungen 17 in regelmäßigen Abständen vorgesehen. In einer eingestellten Verstellposition des Verstellhebels 15 kann ein unterseitig nicht ersichtlicher federnder Einrastabschnitt, welcher zu benachbarten Abschnitten am Verstellhebel 15 insbesondere vorstehend ausgebildet ist, in eine der Einrastvertiefungen 17 eingreifen und dort durch die federnde Kraft gehalter werden. Zum Verstellen dieser Position mittels des Verstellhebels 15 muss dieser etwas elastisch weg von der Grundplatte 14 verbogen werden, so dass der Einrastabschnitt aus einer Einrastvertiefung 17 freikommt und der Verstellhebel gemäß des Verstellpfeils P2 in eine andere verstellposition verstellbar ist.

[0037] In Figur 2 sind lediglich einzelne Einrastvertiefungen 17 mit einem Bezugszeichen versehen.

[0038] An der Grundplatte 14 sind außerdem öffnungen 18 bis 21 ausgebildet, welche zum Durchgreifen einer Schraube oder einem anderen Anbringmittel durch die Verstelleinrichtung 11 dienen, um diese beispielsweise an einer Rückwand einer Schublade anbringen zu können.

[0039] Figur 3 zeigt stark schematisiert einen Ausschnitt aus dem hinteren Bereich einer Schublade 27 mit einem Teil einer Rückwand 22 und einer Seitenwand 23. Im hinteren Eckbereich endet ein Auszugsystem einer Führungseinheit bzw. einer Unterflurführung 24 zur Bewegungsführung der Schublade 27. Die Unterflurführung 24 ist ebenfalls stark schematisiert angedeutet. Die Unterflurführung 24 umfasst eine im Profil vierkantförmige Bewegungsschiene 25 und eine winklige Korpusschiene 26. Die Korpusschiene 26 ist über einen Anbringwinkel 26a innenseitig an einer Korpusseitenwand (nicht dargestellt) eines dazugehörigen Möbels anbringbar.

[0040] Außerdem ist in Figur 3 ebenfalls schematisiert die Verstelleinrichtung 11 gemäß Figur 2 vorhanden. Die Verstelleinrichtung ist in einem z. B. durch Materialabnahme vertieft vorbereiteten außenseitigen Bereich der Rückwand 22 eingesetzt, so dass die Verstelleinrichtung 11 innerhalb einer Hüllfläche der Rückwand 22 bzw. bündig zu benachbarten Bereichen der Außenseite der Rückwand 22 eingesetzt ist. Durch Einwirken von einer rückwärtigen Seite der Rückwand 22, beispielsweise von Hand, kann auf die eingesetzte und fixierte Verstelleinrichtung 27 eingewirkt werden und die Schublade 27 aus der auf der Bewegungsschiene 25 abstützenden Stellung gemäß des Bewegungspfeils P2 in Figur 3 nach oben in eine weitere Abstützstellung verstellt werden und damit die Neigung der Schublade 27 relativ zur Bewegungsschiene 25 und damit zum Korpus eingerichtet werden. Dabei stützt sich die Schublade 27 in einem vorderen Bereich weiterhin auf einem vorderen Abschnitt der Bewegungsschiene 25 ab, so dass eine entsprechende Neigung der Schublade 27 zustande kommt.

[0041] Figur 4 zeigt stark schematisiert einen Schnitt durch einen Bereich einer alternativen erfindungsgemäßen Anordnung mit einer Schubladenrückwand 28, die als Hohlkammerrückwand ausgebildet ist und einen freien Hohlraum 29 aufweist. Ein Schubladenboden 30 stößt stumpf bzw. stirnseitig an eine Innenseite der Schubladenrückwand 28, so dass eine Unterseite der Schubladenrückwand 28 und des Schubladenbodens 30 bündig sind. Die Schubladenrückwand 28 und der Schubladenboden 30 sitzen unterseitig auf einer Oberseite einer Bewegungsschiene 31 einer Unterflurführung für die Verschiebebewegung der betreffenden Schublade auf. Außerdem ist im Hohlraum 29 eine Verstelleinrichtung 32 untergebracht. Die Verstelleinrichtung 32 umfasst ähnlich wie bei der Verstelleinrichtung 11 einen Abstützabschnitt 33, welcher gemäß des Verstellpfeils P4 vertikal bzw. relativ zu einem Grundkörper 34 der Verstelleinrichtung 32 verstellbar ist. Der Grundkörper 34 ist so ausgebildet, dass er gerade leicht angepresst zwischen gegenüberliegenden Innenseiten von Wandabschnitten 28a und 28b der Schubladenrückwand 28 passt. Die Bedienung der Verstelleinrichtung 32 erfolgt beispielsweise durch einen Schraubendreher vom Inneren der in Figur 4 teilweise dargestellten Schublade über eine im Wandabschnitt 28a an einer passenden Stelle ausgebildeten Öffnung 35. Durch das Einwirken mit dem Schraubendreher über die Öffnung 35 auf die Verstelleinrichtung 32 kann der Abstützabschnitt 3 gemäß Pfeil P4 verstellt werden. Durch die Betätigung z. B. einer Exzenteranordnung der Verstelleinrichtung 32 kann durch einen nach unten über eine Unterseite der Schubladenrückwand 28 überstehenden Teil des Abstützabschnitts 33 (in Figur 4 gestrichelt angedeutet) dann die Schublade bzw. die Schubladenrückwand 28 relativ zur Bewegungsschiene 31 angehoben werden, beispielsweise um einen Überstand b des Abstützabschnitts 33 zur Unterseite der Schubladenrückwand 28.

Bezugszeichenliste:



[0042] 
1
Schublade
2,3
Seitenwand
4
Rückwand
5
Frontwand
6
Schubladenboden
7,8,9,10
Verstelleinrichtung
11
Verstelleinrichtung
12
Exzenteranordnung
13
Abstützabschnitt
13
Unterseite
14
Grundplatte
15
Verstellhebel
16
Rastanordnung
17
Einrastvertiefung
18
Öffnung
19
Öffnung
20
Öffnung
21
Öffnung
22
Rückwand
23
Seitenwand
24
Unterflurführung
25
Bewegungsschiene
26
Korpusschiene
26a
Anbringwinkel
27
Schublade
28
Schubladenrückwand
28a
Wandabschnitt
28b
Wandabschnitt
29
Hohlraum
30
Schubladenboden
31
Bewegungsschiene
32
Verstelleinrichtung
33
Abstützabschnitt
34
Grundkörper
35
Öffnung



Ansprüche

1. Möbel mit einem ersten Möbelteil (1, 27), das gegenüber einem zweiten Möbelteil über eine Führungseinheit (24) beweglich geführt ist und die Führungseinheit (24) eine am zweiten Möbelteil angeordnete Festschiene (26) und eine am ersten Möbelteil angeordnete Bewegungsschiene (25, 31) umfasst, wobei eine Vorrichtung zur Anbringung der Führungseinheit (24) an dem ersten Möbelteil (1, 27) vorhanden ist, mit einer Verstelleinrichtung (7-10, 11, 32) in einem Quer-Wandungsabschnitt (4, 5, 22, 28) des ersten Möbelteils (1, 27), der quer zu einem sich in Bewegungsrichtung des ersten Möbelteils (1, 27) erstreckenden Wandungsabschnitt (2, 3, 23) ausgerichtet ist, und wobei mit der verstelleinrichtung (7-10, 11, 32) das erste Möbelteil (1, 27) im montierten zustand in vertikaler Richtung relativ zur Bewegungsschiene (25, 31) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Verstelleinrichtung (7-10, 11, 32) ein Kontaktabschnitt (13, 33) vorgesehen ist, der sich an der Bewegungsschiene (25, 31) derart abstützt, dass über eine Verstellbewegung des Kontaktabschnitts (13, 33) eine Neigungsverstellung des ersten Möbelteils (1, 27) vornehmbar ist.
 
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (11) innerhalb einer Hüllfläche des Quer-Wandungsabschnitts (22) des ersten Möbelteils (27) untergebracht ist.
 
3. Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (7-10, 32) im Bereich eines hohlen Bereichs des Quer-Wandungsabschnitts (4, 5, 28) des ersten Möbelteils (1) untergebracht ist.
 
4. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (7-1C, 32) im Bereich einer Hohlkammerrückwand (28) oder Hohlkammerfrontwand des ersten Möbelteils untergebracht ist.
 
5. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (7-10, 12, 32) von einer Innenseite und/oder einer Außenseite des ersten Möbelteils (1, 27) bedienbar ist.
 
6. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (7-10, 11, 32) als eine Baueinheit ausgebildet ist.
 
7. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (11) eine Exzenteranordnung (12) umfasst.
 
8. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung eine Gewindeanordnung umfasst.
 
9. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung eine Schiebeanordnung umfasst.
 
10. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung eine Rastanordnung (16) umfasst.
 
11. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung einen Selbsthemmungsmechanismus (16) aufweist.
 
12. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (11) werkzeuglos bedienbar ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht