Stand der Technik:
[0001] Bei Möbeln mit einem ersten Möbelteil, zum Beispiel einer Schublade, das an einem
zweiten Möbelteil bzw. einem Möbelkorpus über eine Führungseinheit beweglich geführt
ist, sind bekannt. Die Führungseinheit wie beispielsweise ein Teilauszug, umfasst
in der Regel eine am zweiten Möbelteil angeordnete Festschiene und eine am ersten
Möbelteil angeordnete Bewegungsschiene, die verschieblich zusammenwirken. Für die
Anbringung der Führungseinheit an dem ersten Möbelteil ist eine Anbringvorrichtung
mit einer Verstelleinrichtung vorhanden. Die Verstelleinrichtung dient zur exakten
Höheneinstellung des ersten Möbelteils im am Möbel montierten Zustand und ist in einem
Quer-Wandungsabschnitt des ersten Möbelteils vorgesehen. Der Quer-Wandungsabschnitt
ist quer zu einem sich in Bewegungsrichtung des ersten Möbelteils erstreckenden seitlichen
Wandungsabschnitt ausgerichtet. Mit der Verstelleinrichtung ist das erste Möbelteil
im montierten Zustand am Möbelkorpus bzw. der Führungseinheit in vertikaler Richtung
relativ zur Bewegungsschiene verstellbar.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung:
[0002] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Möbel der einleitend genannten Art
im Hinblick auf eine flexible und einfache Verstellung des ersten Möbelteils relativ
zur Bewegungsschiene zu verbessern. Außerdem soll die Anbringung der Verstelleinrichtung
vorteilhaft möglich sein.
[0003] Diese Aufgabe wird durch den Anspruch 1 gelöst.
[0004] Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
[0005] Die Erfindung geht aus von einem Möbel mit einem ersten Möbelteil, das gegenüber
einem zweiten Möbelteil über eine Führungseinheit beweglich geführt ist und die Führungseinheit
eine am zweiten Möbelteil angeordnete Festschiene und eine am ersten Möbelteil angeordnete
Bewegungsschiene umfasst, wobei eine Vorrichtung zur Anbringung der Führungseinheit
an dem ersten Möbelteil vorhanden ist, mit einer Verstelleinrichtung in einem Quer-Wandungsabschnitt
des ersten Möbelteils, der quer zu einem sich in Bewegungsrichtung des ersten Möbelteils
erstreckenden Wandungsabschnitt ausgerichtet ist, und wobei mit der Verstelleinrichtung
das erste Möbelteil im montierten Zustand in vertikaler Richtung relativ zur Bewegungsschiene
verstellbar ist. Erfindungsgemäß ist an der Verstelleinrichtung ein Kontaktabschnitt
vorgesehen, der sich an der Bewegungsschiene derart abstützt, dass über eine Verstellbewegung
des Kontaktabschnitts eine Neigungsverstellung des ersten Möbelteils vornehmbar ist.
Damit kann die Verstelleinrichtung vorteilhaft am ersten Möbelteil bzw. nahe der Bewegungsschiene
vorgesehen sein, die somit als Bezugsabschnitt bzw. Abstützabschnitt dienen kann.
Insbesondere kann mit der einfachen Vertikalverstellung eine Neigungsverstellung des
ersten Möbelteils relativ zum zweiten Möbelteil einhergehen. Damit lässt sich zum
Beispiel eine sichtbare Front des ersten Möbelteils optisch in eine zu benachbarten
Abschnitten des Möbels gewünschte bzw. exakt ausgerichtete Position bringen. Mit einer
genau einstellbaren Neigung des ersten Möbelteils kann dies einfach und stufenlos
erfolgen.
[0006] Damit kann auf vorteilhafte Weise einem Zustand entgegengewirkt werden, welcher in
der Praxis häufig auftritt, wonach sich das erste Möbelteil im eingebauten Zustand,
also im direkten oder indirekten Kontakt mit der Bewegungsschiene, z. B. aufgrund
von Bauteil- und/oder Einbautoleranzen nicht in einer gewünschten Neigungs- bzw. exakt
einzuhaltenden Montageposition befindet. Die nötige Nachstellung der Position bzw.
Ausrichtung des ersten Möbelteils am Möbel kann erfindungsgemäß einfach und unkompliziert
erfolgen.
[0007] Dabei kann sich das erste Möbelteil über die Verstel-einrichtung an einem in seiner
vertikalen Position festgelegten Gegenabschnitt bzw. Bewegungsschienenabschnitt abstützen
und relativ zu diesem angehoben oder abgesenkt werden.
[0008] Die Erfindung ist besonders vorteilhaft bei Führungseinheiten anwendbar, die als
sogenannte Unterflurführung ausgebildet sind, wo die Bewegungsschiene der Führungseinheit
unterhalb eines Bodens des ersten Möbelteils platziert ist.
[0009] In der Regel sind für das erste Möbelteil zwei Führungseinheiten vorhanden, jeweils
in einem seitlichen Bereich, es kann aber insbesondere bei einer Unterflurführung
für schmale Schubladen auch eine einzige Führungseinheit für das erste Möbelteil ausreichen.
Bevorzugt ist für jede vorhandene Führungseinheit bzw. Bewegungsschiene ein Kontaktabschnitt
der Verstelleinrichtung vorgesehen.
[0010] Die Verstellbewegung des Kontaktabschnitts erfolgt relativ zu feststehenden Abschnitten
der Verstelleinrichtung, bevorzugt stufenlos. Die Verstellbewegung kann auf unterschiedlichste
Weise eingerichtet sein, beispielsweise durch eine Dreh-, Schwenk-, Kipp-, und/oder
Schiebebewegung.
[0011] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Veratelleinrichtung innerhalb einer Hüllfläche
des Quer-Wandungsabschnitts des ersten Möbelteils untergebracht ist. Damit kann die
Verstelleinrichtung optisch vorteilhaft vorhanden sein. Die Verstelleinrichtung nimmt
dabei keinen Bauraum ein, der nicht ohnehin schon durch vorhandene Abschnitte des
Quer-Wandungsabschritts ohne eine Verstelleinrichtung eingenommen werden, insbesondere
einer regelmäßig vorhandenen Rückwand oder Frontwand des ersten Möbelteils. Die Verstelleinrichtung
kann zudem ohne größeren Aufwand untergebracht werden, zum Beispiel indem eine passende
Aussparung bzw. ein Freiraum an dem betreffenden Quer-Wandungsabschnitt für die Verstelleinrichtung
vorbereitet ist. Dieser Freiraum kann unabhängig vom Material des Quer-Wandungsabschnitts
eingerichtet werden, beispielsweise bei einem Quer-Wandungsabschnitt aus Holz, Kunststoff
oder Metall. Der Freiraum an der Anbringstelle für die Verstelleinrichtung kann entweder
bei der Herstellung des Quer-Wandungsabschnitts bereits berücksichtigt oder nachträglich
durch eine Materialentfernung am zuvor erstellten Quer-Wandungsabschnitt eingerichtet
werden. In den Freiraum kann dann die Verstelleinrichtung passend, insbesondere bündig
versenkt eingebracht und fixiert werden.
[0012] Bevorzugt ist die Verstelleinrichtung im Bereich eines hohlen Bereichs des Quer-Wandungsabschnitts
des ersten Möbelteils untergebracht. Häufig sind Quer-wandungsabschnitte zumindesz
abschnittsweise hohl bzw. als Hohlkammerelemente ausgebildet, beispielsweise ein aus
einem Blech- oder Gussmaterial hergestellter metallischer Quer-Wandungsabschnitt.
In deren ohnehin vorhandenen und freien innenliegenden Bauraum kann die Verstelleinrichtung
platzsparend bzw. unauffällig untergebracht werden. Insbesondere kann dies vorteilhafterweise
nahezu ohne zusätzlichen Aufwand geschehen, insbesondere ohne eine Grundform des Quer-Wandungsabschnitts
des ersten Möbelteils verändern zu müssen.
[0013] Es ist überdies vorteilhaft, dass die Verstelleinrichtung im Bereich einer Hohlkammerrückwand
oder Hohlkammerfrontwand des ersten Möbelteils untergebracht ist. Bei modernen Möbeln
werden Hohlkammerrückwände bzw. Hohlkammerfrontwände eingesetzt, welche in ihrem Inneren
einen freien Raum aufweise, der zur Unterbringung der Verstelleinrichtung vorteilhaft
geeignet ist. Außerdem ist vorteilhafterweise die Bewegungsschiene der Führungseinheit
zur Hohlkammerrückwand oder Hohlkammerfrontwand benachbart positioniert, womit die
Verstelleinrichtung problemlos über den Kontaktabschnitt mit der Bewegungsschiene
in einen Abstützkontakt kommen kann. Da meist zwei Bewegungsschienen bzw. beidseitig
an dem ersten Möbelteil vorhanden sind, wobei sich die Hohlkammerrückwand bzw. die
Hohlkammerfrontwand zwischen den beiden Bewegungsschienen erstreckt, sind an der Hohlkammerrückwand
bzw. der Hohlkammerfrontwand bevorzugt auch zwei Verstelleinrichtungen vorgesehen,
wobei jede Verstelleinrichtung einen sich auf der Bewegungsschiene abstützenden Kontaktabschnitt
aufweist. So kann zwischen den Verstelleinrichtungen am ersten Möbelteil und der Führungseinrichtung
eine vorteilhafte Abstützung in der Art einer Zweipunktabstützung eingerichtet werden.
[0014] Außerdem ist trotz der in einer Hohlkammerrückwand oder einer Hohlkammerfrontwand
eingebrachten Verstelleinrichtung diese besonders einfach zugänglich für ein Einwirken
oder eine Bedienung von außen, zum Beispiel über eine Öffnung in einer Wand des Hohlkammerbauteils.
[0015] Es wird weiter vorgeschlagen, dass die Verstelleinrichtung von einer Innenseite und/oder
einer Außenseite des ersten Möbelteils bedienbar ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft
für eine variable und einfache Bedienung durch eine Bedienperson. So kann auch bei
räumlich schwierigen bzw. beengten Verhältnissen auf die am ersten Möbelteil integrierte
Verstelleinrichtung eingewirkt werden.
[0016] In einer vorteilhaften Modifikation des Erfindungsgegenstandes ist die Verstelleinrichtung
als eine Baueinheit ausgebildet. Damit lässt sich diese besonders einfach handhaben
bzw. am ersten Möbelteil anbringen bzw. austauschen oder wieder entfernen.
[0017] Vorteilhafterweise umfasst die Verstelleinrichtung eine Exzenteranordnung. Mittels
einer Exzenteranordnung kann eine Verstellbewegung besonders sicher und einfach realisiert
werden.
[0018] Alternativ ist es vorteilhaft, dass die Verstelleinrichtung eine Gewindeancrdnung
umfasst. So kann insbesondere einfach und/oder stufenlos eine Verstellbewegung vorgenommen
werden.
[0019] Weiter ist es vorteilhaft, dass die Verstelleinrichtung eine Schiebeanordnung umfasst.
Damit kann eine Verstellung mittels der Verstelleinrichtung insbesondere leichtgängig
möglich sein.
[0020] Bevorzugt umfasst die Varstelleinrichtung eine Rastanordnung. So kann in einzelnen
bzw. sämtlichen Verstellpositionen der Verstelleinrichtung die Einstellung durch eine
Verrastung auch gegen einwirkende Kräfte festgelegt bzw. dauerhaft eingestellt bleiben.
Die Rastanordnung kann durch eine geeignete Lösebewegung wieder gelöst werden, um
z. B. eine andere Rastposition einzustellen.
[0021] Es ist auch vorteilhaft, dass die Verstelleinrichtung einen Selbsthemmungsmechanismus
aufweist. So kann eine einmal eingestellte Verstellposition durch die Selbsthemmung
dauerhaft gesichert werden.
[0022] Schließlich ist es auch von Verteil, dass die Verstelleinrichtung werkzeuglos bedienbar
ist. So kann insbesondere jederzeit von Hand bzw. auch von einem Laien eine Verstellbewegung
ausgeführt werden.
[0023] Alternativ oder zusätzlich ist auch eine Bedienung der Verstellmechanik für eine
Verstellbewegung des Kontaktabschnitts nit einem Werkzeug denkbar.
Figurenbeschreibung:
[0024] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind anhand der nachfolgend beschriebenen
und teils stark schematisierten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0025] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1:
- eine stark vereinfachte Ansicht von oben auf eine Schublade, eines erfindungsgemäßen
Möbels,
- Figur 2:
- ein perspektivisch gezeigtes Ausführungsbeispiel einer Verstelleinrichtung eines erfindungsgemäßen
Möbels,
- Figur 3:
- einen schematischen Ausschnitt eines perspektivisch dargestellten hinteren Eckbereichs
einer Schublade eines erfindungsgemäßen Möbels und
- Figur 4:
- stark schematisiert einen Ausschnitt einer Seitenansicht eines rückwärtigen Bereichs
einer Schublade samt Bewegungsschiene von einem erfindungsgemäßen Möbel.
[0026] Figur 1 zeigt in schematischer Draufsicht eine Schublade 1 eines erfindungsgemäßen
Möbels, wobei das Möbel einen Möbelkorpus umfasst, an dem die Schublade 1 über eine
Führungseinheit wie beispielsweise eine Unterflurführung verschiebbar aufgenommen
ist. Die Schublade 1 umfasst zwei gegenüberliegende Wandungsabschnitte bzw. Seitenwände
2 und 3, die sich in ihrer Längsrichtung parallel zu einer Verschieberichtung der
Schublade 1 erstrecken.
[0027] Zwischen den Seitenwände 2 und 3 sind quer zu den Seitenwänden 2, 3 ausgerichtete
und diese verbindende Quer-Wandungsabschnitte vorhanden, die eine Rückwand 4 und eine
Frontwand 5 umfassen. Unten grenzen die Seitenwände 2, 3, die Rückwand 4 und die Frontwand
5 an einen Schubladenboden 6. Die Schublade 1 weist sowohl an der Rückwand 4 als auch
an der Frontwand 5 jeweils zwei Verstelleinrichtungen auf, welche in der Rückwand
die Verstelleinrichtungen 7, 8 und in der Frontwand 5 die verstelleinrichtungen 9,
10 betrifft.
[0028] Die Verstelleinrichtungen 7 bis 10 sind in einem Eckbereich der Schublade 1 in einem
inneren Abschnitt der Rückwand 4 und der Frontwand 5 bzw. innerhalb deren Hüllfläche
untergebracht. Die Hüllfläche ist durch die Außenseiten der Rückwand 4 und der Frontwand
5 definiert, die hier im Wesentlichen eine quader- bzw. plattenförmige Bauform mit
einem rechteckigen Grundriss aufweisen. Die Positionen bzw. die angedeutete Form und
Größe der Verstelleinrichtungen 7 bis 10 in Figur 1 ist nur stark schematisiert und
nicht realistisch dargestellt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 wird
von einer Unterflurführung mit zwei Auszugsystemen mit jeweils einer Bewegungs- und
einer Festschiene ausgegangen. Damit verläuft von jedem Auszugsystem jeweils unterhalb
des Schubladenbodens 6 im Bereich entlang der Seitenwände 2, 3 eine Bewegungsschiene,
auf deren Oberseite ein Abschnitt einer Unterseite des Schubladenbodens 6 aufliegt.
Die Verstelleinrichtungen 7 und 9 wirken somit mit einer ersten Bewegungsschiene zusammen
und die Verstelleinrichtungen 8 und 10 mit einer zweiten parallel verlaufenden Bewegungsschiene.
Demgemäß befinden sich sowohl in der Rückwand 4 als auch in der Frontwand 5 je zwei
Verstelleinrichtungen, was eine entsprechende Positions- und Neigungseinstellung der
Schublade 1 über die vier Einwirkpunkte jeder der Verstelleinrichtungen 7 bis 10 bezüglich
der Auszugssystem besonders vorteilhaft ermöglicht.
[0029] Unter einer Führungseinheit kann neben der beschriebenen Unterflurführung mit zwei
gleichartige Auszugssystemen alternativ auch eine entsprechende Seitenführung mit
jeweils einem Auszugssystem in beiden seitlichen Bereichen der Schublade 1 oder eine
Unterflurführung mit genau einem Auszugssystem, das z. B. mittig unter dem Schubladenboden
positioniert ist, verstanden werden.
[0030] Es ist auch vorteilhaft, wenn an einer Schublade zwei Verstelleinrichtungen lediglich
in der Rückwand 4 vorhanden sind. Denn für eine einfache aber exakte Höhen- bzw. Neigungsverstellung
der Schublade 1 kann dies ausreichen.
[0031] Nicht ausgeschlossen ist es, dass an der Schublade 1 auch lediglich in der Frontwand
5 zwei Verstelleinrichtungen vorgesehen werden oder je eine an der Rückwand und an
der Frontwand, zum Beispiel in zur Ausziehrichtung der Schublade schräg gegenüberliegenden
Eckbereichen der Schublade.
[0032] Alternativ ist auch möglich, dass in der Rückwand oder der Frontwand lediglich nur
eine Verstelleinrichtung sich befindet. Bevorzugt sind aber wie in Figur 1 jeweils
zwei Verstelleinrichtungen in einer Rückwand bzw. Frontwand Vorhanden, um so eine
insbesondere bei breiteren Schubladen ggf. auftretende seitliche bzw. horizontale
Schräglage der Schublade durch eine einseitige vertikale Verstellung vermeiden zu
können.
[0033] Figur 2 zeigt schematisiert perspektivisch eine Ausführungsform einer Verstelleinrichtung
11. Die verstelleinrichtung 11 sitzt mit ihrer Unterseite im montierten Zustand an
dem ersten Möbelteil auf einer Oberseite einer Bewegungsschiene der Führungseinheit
auf, wobei sich die Schublade ggf. lediglich über die Verstelleinrichtung 11 auf der
Bewegungsschiene abstützt. Die Verstelleinrichtung 11 umfasst eine Grundplatte 14
und einen daran gemäß des Doppelpfeils P1 verstellbar gelagerten Abstützabschnitt
13. Der Abstützabschnitt 13 ist mittels einer Exzenteranordnung 12 im zum Beispiel
an einer Schublade eingebauten Zustand gemäß P1 vertikal verstellbar relativ zur Grundplatte
14. Die Exzenteranordnung 12 umfasst einen Verstellhebel 15, welcher um eine Verstellachse
S drehbar verstellbar ist, womit der Abstützabschnitt 13 relativ zur Grundplatte 14
höhenverstellbar ist, so dass eine stirnseitige Unterseite 13a des Abstützabschnitts
13 an der Bewegungsschiene in einer Abstützposition aufsitzt. Damit kann mit der Verstellung
des Abstützabschnitts 13 der Abstand der Schublade bzw. zwischen einer Unterseite
eines Schubladenbodens und der Bewegungsschiene verändert bzw. damit die Neigung der
Schublade zur Bewegungsschiene und damit relativ zu einem Möbelkorpus eingesellt werden.
[0034] Um die Achse S ist der Verstellhebel 15 exzentrisch aus der gezeigten Endstellung
um ca. 180 Winkelgrade gegen den Uhrzeigersinn und zurück drehbar an der Grundplatte
14 gelagert, was durch den Bewegungsdoppelpfeil P2 angedeutet ist.
[0035] Eine mögliche Schubladen-Verstellhöhe a von zum Beispiel einigen Millimetern durch
vertikale Verschiebung des Abstützabschnitts 13 gegenüber der Grundplatte 14 ist in
Figur 2 gezeigt.
[0036] Damit eine eingestellte Verstellposition des Abstützabschnitts 13 selbstsichernd
eingerichtet ist und sich nicht von selbst verstellen kann, ist eine Rastanordnung
16 mit Einrastvertiefungen 17 in regelmäßigen Abständen vorgesehen. In einer eingestellten
Verstellposition des Verstellhebels 15 kann ein unterseitig nicht ersichtlicher federnder
Einrastabschnitt, welcher zu benachbarten Abschnitten am Verstellhebel 15 insbesondere
vorstehend ausgebildet ist, in eine der Einrastvertiefungen 17 eingreifen und dort
durch die federnde Kraft gehalter werden. Zum Verstellen dieser Position mittels des
Verstellhebels 15 muss dieser etwas elastisch weg von der Grundplatte 14 verbogen
werden, so dass der Einrastabschnitt aus einer Einrastvertiefung 17 freikommt und
der Verstellhebel gemäß des Verstellpfeils P2 in eine andere verstellposition verstellbar
ist.
[0037] In Figur 2 sind lediglich einzelne Einrastvertiefungen 17 mit einem Bezugszeichen
versehen.
[0038] An der Grundplatte 14 sind außerdem öffnungen 18 bis 21 ausgebildet, welche zum Durchgreifen
einer Schraube oder einem anderen Anbringmittel durch die Verstelleinrichtung 11 dienen,
um diese beispielsweise an einer Rückwand einer Schublade anbringen zu können.
[0039] Figur 3 zeigt stark schematisiert einen Ausschnitt aus dem hinteren Bereich einer
Schublade 27 mit einem Teil einer Rückwand 22 und einer Seitenwand 23. Im hinteren
Eckbereich endet ein Auszugsystem einer Führungseinheit bzw. einer Unterflurführung
24 zur Bewegungsführung der Schublade 27. Die Unterflurführung 24 ist ebenfalls stark
schematisiert angedeutet. Die Unterflurführung 24 umfasst eine im Profil vierkantförmige
Bewegungsschiene 25 und eine winklige Korpusschiene 26. Die Korpusschiene 26 ist über
einen Anbringwinkel 26a innenseitig an einer Korpusseitenwand (nicht dargestellt)
eines dazugehörigen Möbels anbringbar.
[0040] Außerdem ist in Figur 3 ebenfalls schematisiert die Verstelleinrichtung 11 gemäß
Figur 2 vorhanden. Die Verstelleinrichtung ist in einem z. B. durch Materialabnahme
vertieft vorbereiteten außenseitigen Bereich der Rückwand 22 eingesetzt, so dass die
Verstelleinrichtung 11 innerhalb einer Hüllfläche der Rückwand 22 bzw. bündig zu benachbarten
Bereichen der Außenseite der Rückwand 22 eingesetzt ist. Durch Einwirken von einer
rückwärtigen Seite der Rückwand 22, beispielsweise von Hand, kann auf die eingesetzte
und fixierte Verstelleinrichtung 27 eingewirkt werden und die Schublade 27 aus der
auf der Bewegungsschiene 25 abstützenden Stellung gemäß des Bewegungspfeils P2 in
Figur 3 nach oben in eine weitere Abstützstellung verstellt werden und damit die Neigung
der Schublade 27 relativ zur Bewegungsschiene 25 und damit zum Korpus eingerichtet
werden. Dabei stützt sich die Schublade 27 in einem vorderen Bereich weiterhin auf
einem vorderen Abschnitt der Bewegungsschiene 25 ab, so dass eine entsprechende Neigung
der Schublade 27 zustande kommt.
[0041] Figur 4 zeigt stark schematisiert einen Schnitt durch einen Bereich einer alternativen
erfindungsgemäßen Anordnung mit einer Schubladenrückwand 28, die als Hohlkammerrückwand
ausgebildet ist und einen freien Hohlraum 29 aufweist. Ein Schubladenboden 30 stößt
stumpf bzw. stirnseitig an eine Innenseite der Schubladenrückwand 28, so dass eine
Unterseite der Schubladenrückwand 28 und des Schubladenbodens 30 bündig sind. Die
Schubladenrückwand 28 und der Schubladenboden 30 sitzen unterseitig auf einer Oberseite
einer Bewegungsschiene 31 einer Unterflurführung für die Verschiebebewegung der betreffenden
Schublade auf. Außerdem ist im Hohlraum 29 eine Verstelleinrichtung 32 untergebracht.
Die Verstelleinrichtung 32 umfasst ähnlich wie bei der Verstelleinrichtung 11 einen
Abstützabschnitt 33, welcher gemäß des Verstellpfeils P4 vertikal bzw. relativ zu
einem Grundkörper 34 der Verstelleinrichtung 32 verstellbar ist. Der Grundkörper 34
ist so ausgebildet, dass er gerade leicht angepresst zwischen gegenüberliegenden Innenseiten
von Wandabschnitten 28a und 28b der Schubladenrückwand 28 passt. Die Bedienung der
Verstelleinrichtung 32 erfolgt beispielsweise durch einen Schraubendreher vom Inneren
der in Figur 4 teilweise dargestellten Schublade über eine im Wandabschnitt 28a an
einer passenden Stelle ausgebildeten Öffnung 35. Durch das Einwirken mit dem Schraubendreher
über die Öffnung 35 auf die Verstelleinrichtung 32 kann der Abstützabschnitt 3 gemäß
Pfeil P4 verstellt werden. Durch die Betätigung z. B. einer Exzenteranordnung der
Verstelleinrichtung 32 kann durch einen nach unten über eine Unterseite der Schubladenrückwand
28 überstehenden Teil des Abstützabschnitts 33 (in Figur 4 gestrichelt angedeutet)
dann die Schublade bzw. die Schubladenrückwand 28 relativ zur Bewegungsschiene 31
angehoben werden, beispielsweise um einen Überstand b des Abstützabschnitts 33 zur
Unterseite der Schubladenrückwand 28.
Bezugszeichenliste:
[0042]
- 1
- Schublade
- 2,3
- Seitenwand
- 4
- Rückwand
- 5
- Frontwand
- 6
- Schubladenboden
- 7,8,9,10
- Verstelleinrichtung
- 11
- Verstelleinrichtung
- 12
- Exzenteranordnung
- 13
- Abstützabschnitt
- 13
- Unterseite
- 14
- Grundplatte
- 15
- Verstellhebel
- 16
- Rastanordnung
- 17
- Einrastvertiefung
- 18
- Öffnung
- 19
- Öffnung
- 20
- Öffnung
- 21
- Öffnung
- 22
- Rückwand
- 23
- Seitenwand
- 24
- Unterflurführung
- 25
- Bewegungsschiene
- 26
- Korpusschiene
- 26a
- Anbringwinkel
- 27
- Schublade
- 28
- Schubladenrückwand
- 28a
- Wandabschnitt
- 28b
- Wandabschnitt
- 29
- Hohlraum
- 30
- Schubladenboden
- 31
- Bewegungsschiene
- 32
- Verstelleinrichtung
- 33
- Abstützabschnitt
- 34
- Grundkörper
- 35
- Öffnung
1. Möbel mit einem ersten Möbelteil (1, 27), das gegenüber einem zweiten Möbelteil über
eine Führungseinheit (24) beweglich geführt ist und die Führungseinheit (24) eine
am zweiten Möbelteil angeordnete Festschiene (26) und eine am ersten Möbelteil angeordnete
Bewegungsschiene (25, 31) umfasst, wobei eine Vorrichtung zur Anbringung der Führungseinheit
(24) an dem ersten Möbelteil (1, 27) vorhanden ist, mit einer Verstelleinrichtung
(7-10, 11, 32) in einem Quer-Wandungsabschnitt (4, 5, 22, 28) des ersten Möbelteils
(1, 27), der quer zu einem sich in Bewegungsrichtung des ersten Möbelteils (1, 27)
erstreckenden Wandungsabschnitt (2, 3, 23) ausgerichtet ist, und wobei mit der verstelleinrichtung
(7-10, 11, 32) das erste Möbelteil (1, 27) im montierten zustand in vertikaler Richtung
relativ zur Bewegungsschiene (25, 31) verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der Verstelleinrichtung (7-10, 11, 32) ein Kontaktabschnitt (13, 33) vorgesehen
ist, der sich an der Bewegungsschiene (25, 31) derart abstützt, dass über eine Verstellbewegung
des Kontaktabschnitts (13, 33) eine Neigungsverstellung des ersten Möbelteils (1,
27) vornehmbar ist.
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (11) innerhalb einer Hüllfläche des Quer-Wandungsabschnitts
(22) des ersten Möbelteils (27) untergebracht ist.
3. Möbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (7-10, 32) im Bereich eines hohlen Bereichs des Quer-Wandungsabschnitts
(4, 5, 28) des ersten Möbelteils (1) untergebracht ist.
4. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (7-1C, 32) im Bereich einer Hohlkammerrückwand (28) oder
Hohlkammerfrontwand des ersten Möbelteils untergebracht ist.
5. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (7-10, 12, 32) von einer Innenseite und/oder einer Außenseite
des ersten Möbelteils (1, 27) bedienbar ist.
6. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (7-10, 11, 32) als eine Baueinheit ausgebildet ist.
7. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (11) eine Exzenteranordnung (12) umfasst.
8. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung eine Gewindeanordnung umfasst.
9. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung eine Schiebeanordnung umfasst.
10. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung eine Rastanordnung (16) umfasst.
11. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung einen Selbsthemmungsmechanismus (16) aufweist.
12. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verstelleinrichtung (11) werkzeuglos bedienbar ist.