(19)
(11) EP 2 468 391 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.2012  Patentblatt  2012/26

(21) Anmeldenummer: 10015882.3

(22) Anmeldetag:  21.12.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B01F 3/08(2006.01)
B01F 15/00(2006.01)
B01F 5/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Minimax GmbH & Co KG
23840 Bad Oldesloe (DE)

(72) Erfinder:
  • Dehn, Hans-Joachim
    23860 Kl. Wesenberg (DE)

(74) Vertreter: Lüdtke, Frank 
Patentanwalt Schildhof 13
30853 Langenhagen
30853 Langenhagen (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Ermitteln der Zumischrate in einer Löschleitung


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ermitteln der Zumischrate mittels Zumischers (1) in einer Löschleitung (3) aus,einem Membrantank (2) mit Membrane zwischen dem Schaummittelkonzentrat (5) und dem Wasser (4), Leitung zwischen dem Membrantank (2) und dem Zumischer (1), wobei eine Bypassleitung (2) zwischen Löschleitung (3) und Zumischer (1) angeordnet ist, in der ein Schaummittel-Äquivalentventil (8) und ein Gerät zur Durchflußmessung angeordnet ist.
Durch die Erfindung wird die erforderliche Entsorgung von wassergefährdendem und umweltbelastendem Schaum-Wasser-Gemisch bei Ermittlung der Zumischrate des Zumischers vermieden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ermitteln der Zumischrate eines Membrantank-Zumischers entsprechend den Merkmalen des Oberbegriffes des ersten Patentanspruches.

[0002] Die Erfindung ist geeignet, die Zumischrate des Schaummittels in einer Löschanlage mittels Zumischers zu ermitteln, ohne daß dabei ein umweltbelastendes Wasser-Schaum-Gemisch entsteht und entsorgt und ohne, daß eine Ersatzflüssigkeit eingesetzt werden muß.

[0003] Das Schaummittel als Lagermedium in einem Membrantank ist eine wassergefährdende Flüssigkeit, die darüber hinaus Stoffe enthält, die schwer abbaubar sind. Bei der Inbetriebnahme und beim Testen eines Zumischers für ein Schaummittel aus einem Membrantank in einer Löschleitung muß das Schaum-Wasser-Gemisch aufgefangen, entsorgt und der Sondermüllentsorgung zugeführt werden, denn das Schaum-Wasser-Gemisch wird oft als wassergefährdende Flüssigkeit eingestuft und enthält schwer abbaubare Stoffe. Bei den zur Verfügung stehenden Zumischern ist es konstruktiv nicht möglich, das Schaummittel während des Zumischvorganges zu separieren und als reines Konzentrat aufzufangen, um es in den Schaummittelbehälter zurückzuführen. Membrantankzumischer werden bei einem Durchfluß von 500 l/mm nach VdS CEA 4001 (Teil M) bzw. bei minimalem und maximalem Durchflußwert mit Herstellung von Schaum-Wasser-Gemisch nach EN 13565-2 (11.3.2.4.2.) zur Ermittlung der Zumischrate getestet. Das Auffangen des Schaum-Wasser-Gemisches bei großen Durchflußwerten ist ausgesprochen schwierig, da es bei der Einleitung in einen Auffangbehälter zu erheblichen Verschäumungen kommt. Weiterhin müssen große Mengen Schaum-Wasser-Gemisch entsorgt werden. Bisher konnte die Zumischrate nur mittels des aufgefangenen Schaum-Wasser-Gemisches und Anmischen von weiteren drei Referenzlösungen über Leitfähigkeitsmeßgeräte oder Refraktometer ermittelt werden. Darüber hinaus wird das Ergebnis dieses Verfahrens durch eine Reihe von Einflußfaktoren beeinflußt, so daß es zu ungenauen Meßwerten kommen kann.

[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zu entwickeln, mit dem es möglich ist, die Zumischrate eines Zumischers einer Löschleitung möglichst genau und zuverlässig zu ermitteln und einzustellen, ohne daß ein umweltbelastendes Wasser-Schaum-Gemisch entsteht und entsorgt werden muß.

[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des ersten Patentanspruches gelöst.

[0006] Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfinder wieder.

[0007] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ermitteln der Zumischrate zwischen dem Schaumkonzentrat und dem Wasser eines Zumischers in einer Löschleitung sieht vor, daß in einfachster Weise zur Realisierung der Erfindung zwischen der Löschleitung und dem Zumischer eine Leitung angeordnet ist, in der sich ein Schaummittel-Äquivalentventil befindet und ein Gerät zur Durchflußmessung. Die Leitung zwischen Löschleitung und Zumischer wird im Folgenden als Bypassleitung bezeichnet. In ihr kann eine Absperrarmatur vorhanden sein, um sie von der Löschleitung zu trennen. Als Gerät zur Durchflußmessung wird ein dem Fachmann bekanntes Durchflußmeßgerät verwendet.

[0008] Vorteilhaft ist es, die Bypassleitung zwischen der Leitung anzuordnen, die das Wasser in den Membrantank leitet und zu der Leitung führt, die den Membrantank mit einem SchaumKonzentrat wieder verläßt. Dabei ist es vorteilhaft, 3/2-Wege-Absperrarmaturen vor und nach dem Membrantank anzuordnen.

[0009] Bei dem Membrantank handelt es sich um einen üblichen Membrantank, welcher eine Membrane zwischen Wasser und Schaumkonzentrat aufweist und in den ein Steigrohr hineinragt, durch den das Schaumkonzentrat den Membranktank verläßt.

[0010] Das Schaummittel-Äquivalentventil in der Bypassleitung stellt in vorteilhafter Weise ein Drosselventil dar, an dem eine Einstellanzeige angeordnet ist.

[0011] Bei der Inbetriebnahme und dem Testen der Zumischrate fließt das Löschwasser nicht in den Membranbehälter, sondern durch die Test-Bypassleitung, Es wird kein Schaummittel zugemischt, stattdessen mischt der Zumischer das Wasser der Bypassleitung zu. Aufgrund der unterschiedlichen Dichte und Viskosität würde bei dem Durchfluß von Wasser durch die Test-Bypassleitung eine andere Durchflußmenge gemessen werden als beim Betrieb der Zumischeinrichtung mit Schaumkonzentrat im Löschfall. Diese Abweichungen des Meßergebnisses werden durch entsprechende Regulierung des Schaummitteläquivalentventils kompensiert. Es wird ein größerer Druckverlust im Wasserbetrieb erzeugt, um mit Wasser den Durchfluß zu erzeugen, der sich mit Schaummittel einstellen würde.

[0012] Das Schaummittel-Äquivalentventil wird im Zuge der Produktentwicklung mittels Berechnung der tatsächlichen Druckverluste mit Schaummittel bzw. mittels Vergleichsmessungen in Versuchen mit Schaummitteldurchfluß auf die verschiedenen Schaummitteltypen ähnlicher Viskosität kalibriert. Dabei muß der Durchfluß durch den Zumischer mit einbezogen werden, da in der Regeleinheit des Zumischers konstruktionsbedingt deutliche Druckverluste aufweist und ein Außerachtlassen unzulässige Verfälschung der ermittelten Zumischrate zur Folge hätte. Das Schaummittel-Äquivalentventil weist Markierungen auf, mit denen der äquivalente Druckverlust für Wasser von verschieden Schaummitteltypen eingestellt werden kann.

[0013] Für den Test der Zumischrate werden die 3/2-Wege-Absperrrarmaturen in Richtung Bypassleitung gestellt, das Schaummitteiäquivalentventil auf das verwendete Schaummittel eingestellt, die Löschanlage wird in Testbetrieb genommen und der Durchflußwert wird an dem Meßgerät abgelesen. Mit diesem Wert kann mit bekannter Formel die Zumischrate berechnet werden.

[0014] Weiterhin ist es vorteilhaft, Entleervorrichtungen an der erfindungsgemäßen Vorrichtung anzuordnen. Das sind Absperrventile, unter denen sich ein Abfluß befindet. Weiterhin ist es vorteilhaft, die Druckarmaturen in den Leitungen der Anlage anzuordnen.

[0015] Durch die Erfindung wird die sonst erforderliche Entsorgung von wassergefährdendem und umweltbelastendem Schaum-Wasser-Gemisch vermieden. Bisher fielen bei jedem Test 1.000 - 2.000 Liter Schaum-Wasser-Gemisch an. Das bisherige Verfahren ist besonders hinsichtlich des Auffangens von Schaum-Wasser-Gemisch mit einem Durchfluß von mindestens 500 l/min äußerst umständlich und risikoreich.
In der Vergangenheit konnten durch sehr starke Schaumbildung Umweltschäden dadurch entstehen, daß Schaum unkontrolliert überläuft. Diese Gefahr entfällt durch die Verwendung der vorliegenden Vorrichtung.

[0016] Die Ermittlung der Zumischrate ist durch viele Einflußfaktoren und Fehlerquellen nur von erfahrenen, geübten Personen sicher durchzuführen. Mit der Erfindung ist die Ermittlung der Zumischrate einfacher, genauer und sicherer durchführbar.

[0017] Im Folgenden wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel und einer Figur näher erläutert. Die Figur zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Durchflußmeßgerät.

[0018] Die Figur 1 zeigt den Zumischer 1 in der Löschleitung 3, in die Wasser 4 zu dem Zumischer 1 fließt. Die Leitung 16 führt zum Membrantank 12, von dem eine weitere Leitung 14 zum Zumischer 1 führt. Das Wasser 4, welches über die Leitung 16 zum Membranktank 12 gelangt, wird durch die Membrane 6 aufgehalten, die das Wasser 4 vom Schaumkonzentrat 5 trennt. Bei Betrieb der Zumischeinrichtung kann das Wasser-Schaumkonzentrat über die Leitung 14 dem Zumischer 1 zugeführt werden. Zwischen der Löschleitung 3 und dem Zumischer 1 ist die Bypassleitung 2 mit dem Schaum-Äquivalentventil 8 und dem Durchflussmessgerät 9 angeordnet, wobei an zwei Absperrarmaturen, die 3/2-Wege-Absperrarmaturen darstellen, die die Bypassleitung 2 vor und nach dem Membrantank 12 mit den Leitungen 16, 14 zur Löschleitung 3 und Zumischer 1 verbindet.

[0019] An geeigneten Stellen der Vorrichtung sind Entleervorrichtungen 13 angeordnet.

Liste der verwendeten Bezugszeichen



[0020] 
1
Zumischer
2
Bypassleitung
3
Löschleitung
4
Wasser
5
Schaumkonzentrat
6
Membrane
7
Steigrohr
8
Schaum-Äquivalentventil
9
Durchflußmeßgerät
10
3/2-Wege-Absperrarmatur
11
Manometer
12
Membrantank
13
Entleereinrichtung
14
Leitung zwischen 12 und 1
15
Armatur
16
Leitung zwischen 12 und 3



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Ermitteln der Zumischrate eines Zumischers (1) in einer Löschleitung (3) aus einem Membrantank (12) mit der Membrane (6) zwischen dem Schaumkonzentrat (5) und dem Wasser (4), gekennzeichnet durch eine Bypassleitung (2) zwischen Löschleitung (3) und Zumischer (1), wobei in der Bypassleitung (2) ein Schaummittel-Äquivalentventil (8) und ein Gerät durch Durchflußmessung angeordnet sind.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypassleitung (2) mit dem Schaummittel-Äquivalentventil (8) und der Durchflußmessung zwischen zwei Ventilen vor und nach dem Membranbehälter (12) angeordnet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventile 3/2-WegeVentile (10) darstellen.
 
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Löschleitung (3) und der Bypassleitung (2) eine Armatur (15) zum Absperren der Leitung (16) angeordnet ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gerät zur Durchflußmessung ein Durchflußmeßgerät (9) darstellt.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaummittel-Äquivalentventil (8) ein Drosselventil mit einer Einstellanzeige darstellt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht