Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Zusatzhandgriff gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Die Erfindung betrifft auch eine Handwerkzeugmaschine, beispielsweise in Form eines
Elektrowerkzeugs oder dergleichen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11. Weiter
Betrifft die Erfindung ein System aus Handwerkzeugmaschine und Zusatzhandgriff, die
zum Beispiel als System in einem Werkzeugkoffer oder dergleichen angeordnet sein können.
[0002] Nahezu alle handgeführten Werkzeugmaschinen verfügen zumindest über eine Anschlussmöglichkeit
für einen Zusatzhandgriff der eingangs genannten Art. Ein Zusatzhandgriff soll das
Führen einer Handwerkzeugmaschine erleichtern und/oder gegebenenfalls auftretende
Drehmomente abfangen. Ein Zusatzhandgriff ist damit ein zulassungsrelevantes Bauteil.
Stand der Technik
[0003] Ein Zusatzhandgriff der Anmelderin ist beispielsweise in
DE 37 310 59 oder
EP 21 919 41 A1 offenbart. Dabei erfolgt eine Befestigung des Zusatzhandgriffes mittels einer Schraubverbindung
zwischen einem Befestigungselement und dem Griff des Zusatzhandgriffes. Das Befestigungselement
ist in den genannten Anmeldungen als ein Spannband oder eine Spannschelle ausgeführt
und umgreift bei Anziehen der Schraubverbindung reibschlüssig den Gerätehals der Handwerkzeugmaschine.
[0004] Die Erfindung betrifft einen Zusatzhandgriff, bei dem der zur Handhabung vorgesehene
Griff henkelförmig ausgebildet ist. Unter einem henkelförmigen Griff ist im Rahmen
dieser Anmeldung insbesondere ein Griff zu verstehen, dessen Handhabungsbereich in
etwa eine U-Form, d.h. eine Form mit einer Basisseite und zwei Schenkelseiten, aufweist.
Der bevorzugte Griffbereich des Handhabungsbereichs bei einem solchen henkelförmigen
Griff ist die Basisseite. Ein solcher Zusatzhandgriff eignet sich insbesondere als
Seitenhandgriff.
[0005] Um ein ermüdungsärmeres Arbeiten zu ermöglichen, soll sich durch eine Verstellen
einer Position des Zusatzhandgriffs an der Handwerkzeugmaschine der Schwerpunkt des
Gesamtgerätes relativ zum Anwender verlagern lassen. Dazu ist regelmässig eine Verstellmöglichkeit
des Zusatzhandgriffs relativ zur Handwerkzeugmaschine in Arbeitsrichtung als auch
rotatorisch um die Achse der Arbeitsrichtung gegeben nachdem das Befestigungselement
jedenfalls gelockert ist. Auch können für unterschiedliche Anwendungen einer Handwerkzeugmaschine
verschiedene Stellungen des Zusatzhandgriffs erforderlich bzw. ergonomisch sinnvoll
sein. Ein Verstellen eines Zusatzhandgriffs kann vergleichsweise häufig unmittelbar
und regelmässig unter Zeitdruck während der Arbeit durchzuführen sein. Ein Verstellen
des Zusatzhandgriffs sollte daher möglichst zeitsparend und effektiv möglich sein.
Grundsätzlich sind unterschiedliche Möglichkeiten zum Verstellen eines henkelförmigen
Griffs nach dem obengenannten Prinzip bekannt.
[0006] Insbesondere ist aus
DE 10 2008 042111 A1 der Anmelderin ein Zusatzhandgriff für eine Handwerkzeugmaschine wie eine Bohrmaschine,
einen Bohrhammer oder einen Meißelhammer oder dergleichen bekannt, der durch Kippen
um eine Achse verstellbar ist, die senkrecht zur Arbeitsrichtung und tangential zum
Gerätehals ausgerichtet ist. Dazu weist der Zusatzhandgriff ein blockierbares Schwenkgelenk
mit einem axialen Lagerbolzen auf, an dessen Ende ein Verspannelement zum Verspannen
und Lösen eines Klemmabschnitts eines Befestigungselements vorgesehen ist. Der Zusatzhandgriff
weist eine Sperreinrichtung zum Blockieren bzw. Freigeben des Schwenkelements auf.
Weiter ist eine vom Verspannelement unabhängige Entriegelungseinrichtung vorgesehen,
bei deren Betätigung die Sperreinrichtung von einer Blockierstellung in eine Freigabestellung
versetzbar ist. Dieses vergleichsweise hohen Sicherheitsstandards genügende Konzept
bedingt allerdings auch einen vergleichsweise aufwendigen Verstellvorgang zum Verstellen
des Zusatzhandgriffs. Je nach Arbeitssituation muss die Sperreinrichtung und/oder
die Entriegelungseinrichtung vom Anwender betätigt werden, bevor ein Verstellen des
Zusatzhandgriffs an der Handwerkzeugmaschine möglich ist.
[0007] Wünschenswert ist es, dem Anwender eine vergleichsweise einfache und dennoch sichere
Handhabung des Zusatzhandgriffs zu ermöglichen.
Darstellung der Erfindung
[0008] An dieser Stelle setzt die Erfindung an, deren Aufgabe es ist, einen Zusatzhandgriff,
eine Handwerkzeugmaschine und ein System anzugeben, wobei eine gegenüber dem Stand
der Technik verbesserte Handhabung des Zusatzhandgriffs mittels des henkelförmigen
Griff an einer Handwerkzeugmaschine ermöglicht sein soll. Insbesondere soll die Anbringung
des Zusatzhandgriffs vergleichsweise einfach und dennoch sicher gestaltet sein.
[0009] Die Aufgabe betreffend den Zusatzhandgriff wird durch die Erfindung mittels eines
Zusatzhandgriffs der eingangs genannten Art gelöst, bei dem erfindungsgemäß die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 vorgesehen sind.
[0010] Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass eine Handhabung des Zusatzhandgriffs
unter Wegfall eines zusätzlichen Bedienelements einfacher gestaltet werden kann. Dennoch
sollte dies nicht zu Lasten einer sicheren Handhabung gehen. Dazu hat die Erfindung
erkannt, dass es mit Vorteil möglich ist, ein Lösen und Anbringen des Zusatzhandgriffs
durch eine drehende Bewegung des Griffs selbst zu erreichen. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass eine den Griff und das Befestigungselement verbindende Verschlusskupplung unter
Drehen des Griffs um eine Verschlusskupplungsachse zwischen einer ersten Stellung
und einer zweiten Stellung verstellbar ist.
[0011] Insbesondere ist ein erstes Kupplungsteil Verschlusskupplung über den Griff betätigbar.
Insbesondere ist ein zweites Kupplungsteil der Verschlusskupplung zum Verstellen des
Befestigungselements ausgebildet. Die erste Stellung ist insbesondere eine das Befestigungselement
anbringende Stellung. Die zweite Stellung ist insbesondere eine das Befestigungselement
lösende Stellung. Die erste und/oder zweite Stellung können auch unterschiedliche
Stellungen sein, die sich zur Handhabung der Handwerkzeugmaschine für den Anwender
in der konkreten Arbeitssituation als vorteilhaft erweisen.
[0012] Die Verschlusskupplung ist unter drehender Bewegung lösbar bzw. schließbar. Die Erfindung
sieht dazu einen Bajonettverschluss zwischen Kupplungsteilen der Verschlusskupplung
vor. Die Erfindung hat erkannt, dass ein Bajonettverschluss in besonders vorteilhafter
Weise durch drehendes Betätigen des Griffs selbst gelöst und geschlossen werden kann.
Insbesondere hat die Erfindung erkannt, dass ein Bajonettverschluss mit Vorteil die
Möglichkeit bietet, jede der Stellungen, z.B. durch einen entsprechenden Verlauf der
Führung (Kulissenführung) beim Bajonettverschluss, zu sichern. Erfindungsgemäss ist
ein Bajonettverschluss vorgesehen, bei dem ein bewegbar in eine Führung eingreifendes
Eingriffselement derart ausgebildet ist, dass bei Bewegen des Eingriffselements zwischen
einem ersten Punkt der Führung und einem zweiten Punkt der Führung das Befestigungselement
zwischen der anbringenden Stellung und lösenden Stellung, jedenfalls aber zwischen
einer ersten und zweiten Stellung, verstellt wird.
[0013] Vorteilhaft bedingt die Bewegung des Griffs eine kontinuierliche Verstellung des
Bajonettverschlusses zwischen zwei Punkten, die einer anbringenden und einer lösenden
Stellung des Befestigungselementes zugeordnet sind. Es kann auch eine zwischen den
zwei Punkten beliebig wählbare kontinuierliche Verstellung des Bajonettverschlusses
erfolgen. Das Konzept der Erfindung umfasst auch solche Bajonettverschlüsse, die eine
beispielsweise stufenförmig verlaufende Führung aufweisen - ein solcher Bajonettverschluss
mit stufenförmig verlaufender Führung kann beispielsweise eine Anzahl von Rastpunkten
der Führung vordefinieren, die jeweils einer geeigneten Stellung des Befestigungselements
zugeordnet sein können. Insgesamt erlaubt es das Konzept der Erfindung, dass ein Anwender
unter Drehen des henkelförmigen Griffs die Möglichkeit hat, die Verschlusskupplung
zu öffnen bzw. zu schließen, jedenfalls aber zwischen zwei Positionen zu verstellen.
Vorteilhaft kann für Rastpunkte, Endpunkte od. dgl. vordefinierte Punkte einer Führung
des Bajonettverschlusses eine Sicherungs-, Sperr- oder Entriegelungsfunktionen der
Verschlusskupplung vorgegeben sein. Dazu kann beispielsweise die Führung geeignet
ausgebildet sein. Mittels solchen oder ähnlichen Massnahmen kann mit Vorteil ein im
Stand der Technik notwendigerweise vorgesehenes zusätzliches Bedienelement überflüssig
werden. Darüberhinaus kann der Handhabungsaufwand zum Lösen oder Anbringen des Zusatzhandgriffs
an der Handwerkzeugmaschine während einer Arbeitssituation für einen Anwender vereinfacht
werden.
[0014] Unter einem Drehen des Griffs kann vorliegend auch ein nur geringfügiges Drehen des
Griffs verstanden werden. Beispielsweise kann in einem Grenzfall der Bajonettverschluss
eine Führung aufweisen, die es einem Anwender erlaubt, den Griff zum Betätigen der
Verschlusskupplung in Richtung einer Verschlusskupplungsachse zu ziehen oder zu drücken
- also grösstenteils auch nicht drehend zu bewegen. Dazu kann eine Führung des Bajonettverschlusses
einen im Wesentlichen axialen Verlauf entlang der Verschlusskupplungsachse aufweisen.
Eine Drehbewegung kann anfänglich oder abschließend der Zug- oder Druckbewegung vorgesehen
sein, um z.B. die Verschlusskupplung zu entriegeln oder zu verriegeln. Es kann dazu
ein z.B. ein hakenförmiger Verlauf mit einem rückläufigen Bereich vorgesehen sein.
Generell ist es darüberhinaus jedoch vorteilhaft, die Führung eines Bajonettverschluss
mit einem im Wesentlichen schrägen oder dreiecksförmigen Verlauf zu versehen. Eine
Führung kann insbesondere von Ecken befreit, abgerundet od. dgl. optimiert sein, um
einen möglichst flüssigen Bewegungsablauf für den Anwender bei der Handhabung des
Griffes zu ermöglichen.
[0015] Im Rahmen einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist die Verschusskupplungsachse
radial zu einem Anschlussbereich, insbesondere einem Gerätehals, der Handwerkzeugmaschine
ausgerichtet. Zusätzlich oder alternativ ist die Veschlusskupplungsachse im Wesentlichen
gleichgerichtet zu einem Schenkel des henkelförmigen Griffs. Anders ausgedrückt, eignet
sich das Konzept der Erfindung im Rahmen dieser Weiterbildung besonders bevorzugt
dazu, die Griffebene des henkelförmigen Griffs um die Verschlusskupplungsachse zu
drehen, wobei die Drehachse radial bzw. senkrecht auf einer Arbeitsachse der Handwerkzeugmaschine
steht.
[0016] Der Bajonettverschluss zwischen dem ersten und zweiten Kupplungsteil weist erfindungsgemäß
ein bewegbar in eine Führung eingreifendes Eingriffselement auf. Insbesondere kann
die Führung am ersten Kupplungsteil angeordnet sein, wobei dann das Eingriffselement
am zweiten Kupplungsteil angeordnet ist. Die Führung kann alternativ am zweiten Kupplungsteil
angeordnet sein, wobei dann das Eingriffselement am ersten Kupplungsteil angeordnet
ist. Ein Eingriffselement kann beispielsweise in Form eines Stifts, eines Stegs, eines
Zapfens, einer Noppe oder dergleichen Erhebung gebildet sein. Die Führung kann insbesondere
in Form eines Führungsschlitzes, einer Führungsnut oder einer Führungsflanke oder
dergleichen gebildet sein. Unter einem Bajonettverschluss ist insofern jede Art von
verschließbarer Kulissenführung zu verstehen, bei der eine vorgenannten Erhebung in
die Führung eingreift oder an einer Führungsflanke anliegt, um eine zwangsgeführte
Bewegung der Erhebung und der Führung relativ zueinander zu erlauben.
[0017] Die Erfindung hat vorteilhaft auch erkannt, dass ein Bajonettverschluss dem Anwender
ein Lösen oder ein Anbringen des Befestigungselements am Anschlussbereich der Handwerkzeugmaschine
unter Drehen des Griffs um die Verschlusskupplungsachse effektiv, sicher und erkennbar
gestaltet. Ein Bajonettverschluss kann vom Anwender beispielsweise unter Drehen des
Griffs beispielsweise nur innerhalb eines Bruchteils einer vollen Umdrehung -zum Beispiel
einer halben Umdrehung- vollständig geschlossen bzw. vollständig geöffnet werden.
Entsprechend kann, unterhalb einer vollen Umdrehung des Griffs, das Befestigungselement
am Anschlussbereich der Handwerkzeugmaschine vollständig befestigt oder gelöst sein.
Insbesondere erhält der Anwender aufgrund der zwangsgeführten Bewegung des ersten
und zweiten Kupplungsteils relativ zueinander eine erkennbare Rückmeldung über den
Widerstand der zwangsgeführten Bewegung; also insbesondere darüber, ob der Bajonettverschluss
vollständig geöffnet oder vollständig geschlossen ist.
[0018] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen zu entnehmen
und geben im Einzelnen vorteilhafte Möglichkeiten an, das oben erläuterte Konzept
im Rahmen der Aufgabenstellung sowie hinsichtlich weiterer Vorteile zu realisieren.
[0019] Im Rahmen einer besonders bevorzugten konstruktiven Weiterbildung ist das erste Kupplungsteil
unmittelbar am henkelförmigen Griff befestigt und/oder das zweite Kupplungsteil unmittelbar
am Befestigungselement befestigt. Diese ermöglicht vorteilhaft eine unmittelbare Kraftübertragung
von einem Kupplungsteil auf einen henkelförmigen Griff bzw. ein Befestigungselement.
Als besonders vorteilhaft hat sich eine Kraftübertragung zwischen Kupplungsteil und
henkelförmigem Griff bzw. Befestigungselement erwiesen, wenn das Kupplungsteil einstückig
angeformt oder integriert ist. Insbesondere kann das erste Kupplungsteil einstückig
mit dem henkelförmigen Griff gebildet und/oder das zweite Kupplungsteil einstückig
mit dem Befestigungselement gebildet sein. In einer anderen Weiterbildung können auch
zwischen Kupplungsteil und henkelförmigem Griff bzw. Befestigungselement verbindende
oder kraftübertragende Teile fest oder beweglich vorgesehen sein.
[0020] In einer ersten weiterbildenden Variante kann das erste Kupplungsteil in Form einer
Welle und das zweite Kupplungsteil in Form einer Hülse gebildet sein, wobei die Welle
in die Hülse axial entlang der Verschlusskupplungsachse eingreift. In einer zweiten,
vorliegend besonders bevorzugten weiterbildenden Variante kann -umgekehrt- vorgesehen
sein, dass das zweite Kupplungsteil in Form einer Welle und das erste Kupplungsteil
in Form einer Hülse gebildet ist, wobei wiederum die Welle in die Hülse axial entlang
der Verschlusskupplungsachse eingreift. Bei beiden vorgenannten Varianten lässt sich
insbesondere eine vorteilhaft passgenaue axiale Führung des ersten und zweiten Kupplungsteils
realisieren. Dies ist der axialen Stabilität des Zusatzhandgriffs zuträglich und unterstützt
die zwangsgeführte Bewegung vom ersten und zweiten Kupplungsteil im Bajonettverschluss.
Insbesondere ist ein Verkanten des ersten und zweiten Kupplungsteils vorteilhaft vermieden.
[0021] Im Rahmen einer besonders bevorzugten Weiterbildung, insbesondere der zweiten vorgenannten
Variante, ist das zweite Kupplungsteil -also das dem Befestigungselement zugeordnete
zweite Kupplungsteil- in Form eins Tellers gebildet, über den das erste Kupplungsteil
als Tellergegenstück in Form einer Hülse gestülpt ist. Der Teller kann vergleichsweise
flach ausgebildet sein. Das Tellergegenstück kann topfförmig gebildet sein, also in
Form einer wenigstens an einer Stirnseite geschlossenen Hülse.
[0022] Beispielsweise kann der Teller in einer im Rahmen der bevorzugten Ausführungsform
beschriebenen Weiterbildung ein Eingriffselement aufweisen, das in eine Führung des
Tellergegenstücks eingreift. Durch Verdrehen des henkelförmigen Griffs um die Verschlusskupplungsachse
kann so der Teller in das Tellergegenstück gezogen werden und der Bajonettverschluss
geschlossen werden.
[0023] Vorteilhaft ist vorgesehen, dass zwischen dem ersten Kupplungsteil und dem zweiten
Kupplungsteil ein Federmittel, vorzugsweise vorgespannt, angeordnet ist. Dies hält
die Verschlusskupplung unter Spannung, sodass eine passgenaue Führung der Kupplungsteile
gesichert ist. Der Bajonettverschluss kann beispielsweise gegen die Federkraft geschlossen
und unter Unterstützung der Federkraft geöffnet werden. Insbesondere kann das Federmittel
den Bajonettverschluss in praktisch beliebiger Stellung festsetzen. Dies kann zur
Sicherung einer Stellung der Verschlusskupplung gegen ein unbeabsichtigtes Lösen genutzt
werden. Vorzugsweise ist das Federmittel in Form eines Elastomerteils gebildet, das
zwischen dem ersten und zweiten Kupplungsteil eingelegt ist.
[0024] Im Rahmen einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Verschlusskupplung
ein das zweite Kupplungsteil durchgreifendes Spannmittel aufweist. Das Spannmittel
ist vorteilhaft dazu ausgebildet, bei Bewegen des Eingriffselements zwischen einem
ersten Punkt der Führung und einem zweiten Punkt der Führung, das Verstellen des Befestigungselements
zwischen der anbringenden Stellung und der lösenden Stellung zu unterstützen. Vorteilhaft
wirkt das durchgreifende Spannmittel unmittelbar oder mittelbar auf den Anschlussbereich
der Handwerkzeugmaschine.
[0025] Besonders bevorzugt ist das Spannmittel und das Federmittel als ein Kupplungskörper
gebildet - vorzugsweise in Form eines Elastomerteils. Das Spannmittel und das Federmittel
sind vorteilhaft als ein einstückiger Kupplungskörper geformt, der sowohl eine Spannfunktion
als auch eine Federfunktion ausübt. Beispielsweise kann zur Ausbildung einer Federfunktion
und einer Spannfunktion der Kupplungskörper einen im Wesentlichen T-förmigen Querschnitt
aufweisen, wobei der dem T-Stamm des Querschnitts zugeordnete Teil des Kupplungskörpers
als Spannkörper wirkt und der dem T-Balken des Querschnitts zugeordnete Teil des Kupplungskörpers
als Federkörper wirkt. Eine bevorzugte Ausführungsform dieser Weiterbildung ist anhand
der Zeichnung beschrieben.
[0026] Ganz allgemein weist die Verschlusskupplung vorteilhaft einen Kupplungskörper auf,
der das erste und zweite Kupplungsteil gegeneinander vorspannt. Insbesondere kann
vorgesehen sein, dass beim Schießen des Bajonettverschlusses der Kupplungskörper jedenfalls
teilweise das dem Befestigungselement zugeordnete Kupplungsteil durchgreift und auf
den Anschlussbereich der Handwerkzeugmaschine wirkt. Auf diese Weise kann das Befestigungselement
zusammen mit dem zugeordneten Kupplungsteil von der Handwerkzeugmaschine weggedrückt
werden und so das Befestigungselement, beispielsweise reibschlüssig an der Handwerkzeugmaschine
festlegen.
[0027] Unabhängig davon ist grundsätzlich eine reibschlüssige oder auch formsschlüssige
Festlegung des Befestigungselements am Anschlussbereich der Handwerkzeugmaschine möglich.
Das Befestigungselement kann insofern ein Spannelement in Form eines Spannbandes oder
einer Spannschelle oder dergleichen Verbindung sein. Das Befestigungselement kann
auch ein Rastelement, wie ein Spannband oder dergleichen, sein.
[0028] Um eine Sicherung der Verschlusskupplung, zumindest bei anbringender Stellung des
Befestigungselements zu gewährleisten, ist im Rahmen einer bevorzugten Weiterbildung
vorgesehen, dass die Führung des Bajonettverschlusses einen der anbringenden Stellung
des Befestigungselements zugeordneten rückläufigen Bereich aufweist. Unter einem rückläufigen
Bereich ist insbesondere ein Bereich der Führung zu verstehen, dessen Steigung ein
anderes Vorzeichen hat als ein der lösenden Stellung des Befestigungselements zugeordneter
Bereich. Anders ausgedrückt ist zwischen zwei Bereichen solcher Art ein extremaler
Umkehrpunkt der Führung vorgesehen. Der Bajonettverschluss kann -unter Vorbeiführen
des Eingriffselements über den extremalen Umkehrpunkt- somit in der anbringenden Stellung
des Befestigungselements verriegelt sein. Unter Weiterbildung des Konzepts der Erfindung
ist es somit möglich, durch einfaches Drehen des Griffs, die Verschusskupplung zu
lösen und zu schließen und wenigstens in einer Stellung -bevorzugt in der Schließstellung-
zu sichern bzw. zu arretieren. Entsprechend kann die anbringende und/oder lösende
Stellung des Befestigungselements am Anschlussbereich der Handwerkzeugmaschine gegen
ein unbeabsichtigtes Lösen gesichert sein.
[0029] Das Konzept der Erfindung führt zur Lösung der Aufgabe auch auf eine Handwerkzeugmaschine
der eingangs genannten Art, beispielsweise in Form eines Kombigerätes, wie einen Bohrhammer,
einen Bohrmeißel oder dergleichen - insbesondere in Form eines Meißelhammers. Die
Handwerkzeugmaschine sieht einen Hauptangriff und einen in dem Ansschlussbereich derselben
angeschlossenen Zusatzhandgriff gemäß der vorgenannten Art vor. Erfindungsgemäß ist
dazu vorgesehen, dass der Anschlussbereich ein Gerätehals ist, wobei der Zusatzhandgriff
als ein Seitenhandgriff gebildet ist, der quer zum Haupthandgriff ausgerichtet ist.
[0030] Die Erfindung führt auch auf ein System auf Handwerkzeugmaschine und Zusatzhandgriff
wie es beispielsweise in einem Werkzeugkoffer eingelegt werden kann.
Ausführungsbeispiele
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nun nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen,
vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematisierter und/oder
leicht verzerrter Form ausgeführt. Im Hinblick auf Ergänzungen der aus der Zeichnung
unmittelbar erkennbaren Lehren wird auf den einschlägigen Stand der Technik verwiesen.
Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Änderungen betreffend
die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden können, ohne von
der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die in der Beschreibung, in der Zeichnung
sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als
auch in beliebiger Kombination für die Weiterbildung der Erfindung wesentlich sein.
Zudem fallen in den Rahmen der Erfindung alle Kombinationen aus zumindest zwei der
in der Beschreibung, der Zeichnung und/oder den Ansprüchen offenbarten Merkmale. Die
allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das Detail
der im folgenden gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsform oder beschränkt
auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den Ansprüchen
beanspruchten Gegenstand. Bei angegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb
der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig einsetzbar
und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische oder
ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen
verwendet.
[0032] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese
zeigt in:
Fig. 1: eine schematische Darstellung einer elektrisch betriebenen Handwerkzeugmaschine
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, vorliegend in Form eines Meißelhammers, mit
einem als Seitenhandgriff ausgebildeten Zusatzhandgriff zusätzlich zu einem Hauptangriff,
wobei der Zusatzhandgriff einen henkelförmigen Griff hat und eine Verschlusskupplung
mit einem Bajonettverschluss unter Drehen des henkelförmigen Griffs zu öffnen und
zu schließen ist - der Zusatzhandgriff ist in zwei Stellungen gezeigt;
Fig. 2: eine Explosionsdarstellung des Zusatzhandgriffs der Fig. 1 im Detail unter
Darstellung des Griffs, des Befestigungselements sowie zweier Kupplungsteile und einem
Kupplungskörper, der gleichzeitig eine federnde und spannende Funktion hat.
[0033] Fig. 1 zeigt eine elektrisch angetriebene Handwerkzeugmaschine 100, vorliegend in
Form eines Meißelhammers. Dieser weist ein Gehäuse 101 auf, das in Draufsicht auf
dessen Oberseite in Fig. 1 gezeigt ist. Der Meißelhammer kann an einem von dem Gehäuse
101 gebildeten Haupthandgriff gehalten werden, der sich unterhalb des hinteren Bereichs
109 des Gehäuses 101 erstreckt und vorliegend nicht näher gezeigt ist. Das Gehäuse
101 erstreckt sich in Richtung einer Arbeitsachse 110 zu einem vorderen Bereich 108,
der den Gerätehals bildet und an den sich eine Werkzeugaufnahme 103 anschließt. Im
vorderen Bereich 108 ist ein Anschlussbereich 102 gebildet, an dem ein als Seitenhandgriff
ausgebildeter Zusatzhandgriff 10 befestigt ist. Der Seitenhandgriff ist dazu am Gerätehals
festgemacht und erstreckt sich seitlich vom Gehäuse 101 weg, in eine Richtung quer
zum Haupthandgriff, der unterhalb des hinteren Bereichs 109 -in der Perspektive der
Fig.1 nach unten- verläuft. Der Zusatzhandgriff 10 weist zur Anbringung an den Gerätehals
ein Befestigungselement 11 auf, das vorliegend in Form eines nachstellbaren Spannbandes
gebildet ist und in Bezug auf Fig. 2 näher erläutert wird.
[0034] Mit dem Spannband ist ein zur Handhabung des Zusatzhandgriffs 1 ausgebildeter henkelförmiger
Griff 12 verbunden, der in Fig. 1 in zwei um 90° zueinander verdrehten Stellungen
A und L gezeigt ist.
[0035] Um die in Fig. 1 dargestellte Verdrehung des Griffs 12 zu ermöglichen, ist der Griff
12 mit dem Befestigungselement 11 über eine Verschlusskupplung 20 verbunden, die als
Teil des Zusatzhandgriffs 10 mit dem henkelförmigen Griff 12 und dem Befestigungselement
11 in Fig. 2 in einer Explosionsdarstellung näher dargestellt ist. Eine vom Anwender
mittels Drehen des Griffs 12 bewirkte Drehung D erfolgt um eine in Fig. 1 und Fig.
2 gleichermaßen dargestellte Verschlusskupplungsachse 120. Die Verschlusskupplungsachse
120 markiert auch eine den Griffebenen des henkelförmigen Griffs 12 in den einzelnen
Verdrehstellungen gemeinsame Achse. Die möglichen Drehrichtungen der Drehung D zur
Stellung A bzw. L sind in Fig. 2 an der Verschlusskupplungsachse 120 symbolisch dargestellt.
Aufgrund der durch den Bajonettverschluss bewirkten Zwangsführung führt der Griff
12 auch eine Verschiebung V entlang der Verschlusskupplungsachse 120 aus.
[0036] Wie aus Fig. 2 erkennbar, weist die Verschlusskupplung 20 im Einzelnen ein mit dem
henkelförmigen Griff 12 unmittelbar verbundenes und somit über diesen betätigbares
erstes Kupplungsteil 21 auf. Die Verschlusskupplung 20 weist auch ein zum Verstellen
des Befestigungselements 11 ausgebildetes zweites Kupplungsteil 22 auf, das vorliegend
unmittelbar mit den Befestigungselement 11 verbunden ist. Darüber hinaus ist -zwischen
dem ersten Kupplungsteil 21 und dem zweiten Kupplungsteil 22 angeordnet- die Verschlusskupplung
20 mit einem Kupplungskörper 23 ausgestattet.
[0037] Im Einzelnen ist bei der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Ausführungsform bei dem Befestigungselement
11 die Nachstellbarkeit des Spannbandes durch eine Schnecke 14 ermöglicht. Durch ein
Anziehen derselben kann beispielsweise im Anschlussbereich 102 ein höherer Reibschluss
des Spannbandes mit dem Gerätehals erreicht werden. Auch bei nachlassender Zugspannung
des Spannbandes wird so eine sichere Befestigung des Zusatzhandgriffs 10 an der Handwerkzeugmaschine
100 gewährleistet. Die Schnecke 14 dient insofern einer justierenden Voreinstellung
des Befestigungselements 11, um letztlich diejenige Haltekraft festzulegen, die das
Befestigungselement 11 in der angebrachten Stellung A am Gerätehals entfaltet. Die
Schnecke muss jedoch nicht im regelmäßigen Gebrauch betätigt werden, um das Befestigungselement
11 zwischen einer anbringenden und lösenden Stellung A, L zu verstellen. Nachfolgend
sind der Einfachheit halber, die diesen Stellungen A, L zugeordneten Stellungen der
Verschlusskupplung 20 und Positionen an der Verschlusskupplung 20 der Einfachheit
halber ebenso bezeichnet.
[0038] Das zweite Kupplungsteil 22 weist vorliegend in etwa die Form eines Tellers auf,
dessen Unterseite direkt am Befestigungselement 11 festgemacht ist. Beispielsweise
kann das zweite Kupplungsteil 22 einstückig mit dem Befestigungselement 11 gebildet
sein. An der seitlichen Außenseite 22.1 des Tellers ist hier ein Eingriffselement
1 in Form eines Zapfens gebildet, der zur Ausführung eines noch zu erläuternden Bajonettverschlusses
an der Verschlusskupplung 20 dient. Im Teller ist eine Ausnehmung 24 gebildet, die
das zweite Kupplungsteil 22 als auch das Befestigungselement 11 vollständig durchsetzt.
Der Teller weist an seiner Unter- und Oberseite eine Öffnung auf, die einen Durchgriff
auf den Anschlussbereich 102 am Gerätehals des Gehäuses 101 freigibt.
[0039] In die Ausnehmung 24 greift ein Sockel 23.2 des Kupplungskörpers 23 ein. Im Einzelnen
weist der Kupplungskörper 23 eine in etwa gemäss der Kontur der Oberseite des Tellers
geformte obere Platte 23.1 und den besagten Sockel 23.2 auf. Der Sockel 23.2 weist
auf seiner Unterseite 23.3 eine nicht näher bezeichnete, besonderes weiche Elastomerschicht
auf. Diese ist geeignet, am Anschlussbereich 102 am Gerätehals des Gehäuses 101 anzuliegen,
ohne diesen zu beschädigen. Der Sockel 23.2 kann in die Ausnehmung 24 im tellerförmigen
zweiten Kupplungsteil 22 eingesetzt werden, wobei die Höhe H des Sockels 23.2 dergestalt
ist, dass dieser die Ausnehmung 24 vollständig durchgreift und mit der Unterseite
23.3 am Anschlussbereich 102 am Gerätehals anliegt. Die den Sockel 23.2 umgebende
Unterseite 23.4 der Platte 23.1 liegt dabei praktisch auf der Oberseite des Tellers
am zweiten Kupplungsteil 22 auf. Der gesamte Kupplungskörper 23 ist aus einem vergleichsweise
elastischen Material, wie beispielsweise einem Elastomer gebildet, das in der Lage
ist, Druckkräfte zu übertragen und eine Druckspannung dagegen aufzubauen - mit anderen
Worten also eine Federwirkung hat. Die äußere Berandung 23.5 der Platte 23.1 stimmt
in etwa mit der hülsenartigen Kontur des ersten Kupplungsteils 21 überein und passt
in die Zarge 21.1 der Hülse hinein.
[0040] Das erste Kupplungsteil 21 kann im zusammengesetzten Zustand der Verschlusskupplung
20 über den in der Ausnehmung 24 sitzenden Kupplungskörper 23 als auch das zweite
Kupplungsteil 22 gestülpt werden. Das erste und zweite Kupplungsteil 21, 22 greifen
entlang der Verschlusskupplungsachse 120 unter Bildung des Bajonettverschlusses axial
ineinander. Dabei greift dann das als Zapfen ausgebildete Eingriffselement 1 in eine
Führung 2 an der Zarge 21.1 der Hülse des ersten Kupplungsteils 21 ein. Die Führung
2 bildet somit eine Kulisse geeigneten Verlaufs, der das Eingriffselement 1 zwangsführt,
wenn der Griff 12 in der Drehrichtung D gedreht wird. Auf diese Weise ist an der Verschlusskupplung
20 zwischen dem ersten Kupplungsteil 21 und dem zweiten Kupplungsteil 22 ein Bajonettverschluss
gebildet, indem das Eingriffselement 1 am Teller in die Führung 2 am Topf eingreift.
[0041] In besonders vorteilhafter Weise ist der Bajonettverschluss vorliegend aufgrund der
erläuterten Federwirkung jedenfalls der Platte 23.1 des Kupplungskörpers 23 vorgespannt.
Der Bajonettverschluss ist somit praktisch bei jeder Drehstellung des Griffs 12, d.
h. praktisch bei jeder Winkelzahl der Drehung D aufgrund der Federspannung des Kupplungskörpers
23 festgestellt.
[0042] In Richtung der Drehstellung A wird das Eingriffselement 1 bei der Drehung D des
Griffs 12 zu einem oberen Punkt A der Führung 2 zwangsgeführt. Dadurch wird der Teller
des zweiten Kupplungsteils 22 in das als Tellergegenstück ausgebildete erste Kupplungsteil
21 hineingezogen und der Bajonettverschluss geschlossen. Außerdem wird die Spannung
des Spannbandes am Befestigungselement 11 erhöht - also eine reibschlüssige Verbindung
des Befestigungselements 11 am Gerätehals im Anschlussbereich 102 etabliert. Der Griff
12 nimmt die in Fig. 1 gezeigte Position A ein. Dies entspricht einer anbringenden
Stellung A des Befestigungselements 11 am Gerätehals. Diese anbringende Stellung A
ist bei der Drehung D der Fig. 2 entsprechend gekennzeichnet.
[0043] In anderer Richtung der Drehung D nähert sich das Eingriffselement 1 einem unteren
Punkt L der Führung 2, was der lösenden Stellung L bei der Drehrichtung D entspricht.
Der Teller des zweiten Kupplungsteils 22 wird aus der Hülse als Tellergegenstück des
ersten Kupplungsteils 21 herausgedrückt und gibt so dem Spannband des Befestigungselements
11 mehr Raum. Dadurch löst sich die reibschlüssige Verbindung am Gerätehals. Dies
entspricht der gelösten Stellung L des Befestigungselements 11. Der Griff 12 nimmt
die in Fig. 1 gezeigte Position L ein. Da zwischen dem ersten Kupplungsteil 21 und
dem zweiten Kupplungsteil 22 nun mehr Platz ist, lässt zum einen die Federkraft der
Platte 23.1 des Kupplungskörpers 23 nach. Zum anderen übt der Sockel 23.2 mit seiner
Unterseite 23.3 keinen Druck mehr auf den Gerätehals aus. Der Zusatzhandgriff 10 kann
somit frei am Gerätehals hin und her verschoben werden oder um die Arbeitsachse 110
gedreht werden. Diese Einstellung kann vom Anwender je nach Bedarf vorgenommen werden,
um eine ergonomisch sinnvolle Haltung der Handwerkzeugmaschine 100 mit dem Zusatzhandgriff
10 zu ermöglichen und dazu gegebenenfalls den Schwerpunkt der Handwerkzeugmaschine
100 relativ zum Anwender zu verändern.
[0044] Umgekehrt wird in der zuvor erläuterten anbringenden Stellung A der Sockel 23.2 -aufgrund
des vom ersten Kupplungsteil 21 ausgeübten Drucks auf die Platte 23.1- durch die Ausnehmung
24 auf den Anschlussbereich am Gerätehals gedrückt. Dies erhöht zum einen den Reibschluss
zum Gerätehals. Zum anderen wird das Spannband des Befestigungselements 11 zusätzlich
vom Gerätehals weggedrückt, also zusätzlich gespannt. In seiner Wirkung unterstützt
der Kupplungskörper 23 das Verstellen des Befestigungselements 11 zwischen der anbringenden
Stellung A und der lösenden Stellung L; nämlich mittels der Positionierung des Sockels
23.2 am Anschlussbereich bzw. Abheben des Sockels 23.2 vom Anschlussbereich. Neben
dieser mittels dem Sockel 23.2 umgesetzten Spannmittelwirkung hat der Verschlusskörper
23 auch die oben erläuterte Wirkung eines Federmittels, das mittels der Platte 23.1
zwischen dem ersten Kupplungsteil 21 und dem zweiten Kupplungsteil 22 umgesetzt wird.
Auf diese Weise kann ein Zusatzhandgriff 10 ohne Betätigung eines zusätzlichen Bedienelements
gelöst, verstellt und wieder angebracht werden. Der Aufwand zum Verstellen des Zusatzhandgriffs
10 ist gemäss dem Konzept der Erfindung somit erheblich vereinfacht. Zusätzliche Bauteile
zur Realisierung des zusätzlichen Betätigungselements am Zusatzhandgriff können vorliegend
entfallen.
[0045] In der hier gezeigten, besonders bevorzugten Ausführungsform des Zusatzhandgriffs
10 weist die Führung 2 einen Verlauf auf, der in Fig. 2 als im Wesentlichen aufsteigender
Bereich zu erkennen ist. In der anbringenden Stellung A kann der Verlauf einen rückläufigen
Bereich aufweisen, um das Eingriffselement 1 in dem rückläufigen Bereich festzulegen.
Um vom rückläufigen Bereich in den aufsteigenden Bereich zu gelangen, hätte das Eingriffselement
1 einen oberen Punkt des Verlaufs zu überwinden - dies führt zu der gewünschten Sicherung
des Bajonettverschlusses in der angebrachten Stellung A.
1. Zusatzhandgriff (10), der zum Anschluss an eine Handwerkzeugmaschine (100) in einem
Anschlussbereich (102) derselben ausgebildet ist, aufweisend:
- ein zur Anbringung an den Anschlussbereich (102) ausgebildetes Befestigungselement
(11), und
- einen zur Handhabung ausgebildeten henkelförmigen Griff (12), und
- eine den Griff (12) und das Befestigungselement (11) verbindende Verschlusskupplung
(20),
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verschlusskupplung (20) unter Drehen des Griffs (12) um eine Verschlusskupplungsachse
(120) zwischen einer, insbesondere das Befestigungselement (11) anbringenden, ersten
Stellung und, insbesondere das Befestigungselement 11, zweiten lösenden Stellung verstellbar
ist, und die Verschlusskupplung (20)
- ein über den Griff (12) betätigbares erstes Kupplungsteil (21) und ein zum Verstellen
des Befestigungselements (11) ausgebildetes zweites Kupplungsteil (22) aufweist, wobei
das erste und zweite Kupplungsteil (21, 22) entlang der Verschlusskupplungsachse (120)
axial ineinandergreifend und unter Bildung eines Bajonettverschlusses der Verschlusskupplung
(20) zwischen den Kupplungsteilen (21, 22) angeordnet sind, wobei
- der Bajonettverschluss mittels einem bewegbar in eine Führung (2) eingreifenden
Eingriffselements (1) derart gebildet ist, dass bei Bewegen des Eingriffselements
(1) zwischen einem ersten Punkt der Führung (2) und einem zweiten Punkt der Führung
(2), das Befestigungselement (11) zwischen der anbringenden Stellung A und der lösenden
Stellung L verstellt wird.
2. Zusatzhandgriff (10) nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskupplungsachse (120) radial zu einem Anschlussbereich (102), insbesondere
Gerätehals, der Handwerkzeugmaschine (100) ausgerichtet ist und/oder im wesentlichen
gleichgerichtet zu einem Schenkel des henkelförmigen Griffs (12) verläuft.
3. Zusatzhandgriff (10) nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kupplungsteil (21) unmittelbar am henkelförmigen Griff (12) befestigt ist
und/oder das zweite Kupplungsteil (22) unmittelbar am Befestigungselement (11) befestigt
ist und, insbesondere jeweils einzeln oder in Kombination, einstückig mit denselben
gebildet ist.
4. Zusatzhandgriff (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Kupplungsteil (22) in Form einer Welle, insbesondere in Tellerform, und
das erste Kupplungsteil (21) in Form einer Hülse, insbesondere in Topfform gebildet
ist, wobei die Welle in die Hülse axial eingreift, insbesondere passgenau geführt
ist.
5. Zusatzhandgriff (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Kupplungsteil (21) und dem zweiten Kupplungsteil (22) ein Federmittel,
insbesondere ein Elastomerteil, vorzugsweise vorgespannt, angeordnet ist.
6. Zusatzhandgriff (10) nach einem der Ansprüche 4 oder 5 dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlusskupplung (20) ein das zweite Kupplungsteil (22) durchgreifendes Spannmittel
aufweist, das dazu ausgebildet ist, bei Bewegen des Eingriffselements (1) zwischen
einem ersten Punkt der Führung (2) und einem zweiten Punkt der Führung (2), das Verstellen
des Befestigungselements (11) zwischen der anbringenden Stellung A und der lösenden
Stellung L zu unterstützen.
7. Zusatzhandgriff (10) nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass das durchgreifende Spannmittel unmittelbar oder mittelbar auf den Anschlussbereich
(102) der Handwerkzeugmaschine (100) wirkt.
8. Zusatzhandgriff (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (2) einen der anbringenden Stellung A des Befestigungselements (11) zugeordneten
rückläufigen Bereich aufweist.
9. Zusatzhandgriff (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (11) zur Bildung einer reibschlüssigen Verbindung mit dem
Anschlussbereich (102) ausgebildet ist und/oder das Befestigungselement zur Bildung
einer formschlüssigen Verbindung mit dem Anschlussbereich ausgebildet ist.
10. Zusatzhandgriff (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass der henkelförmige Griff (12) in Form eines weitgehend vollständig vollwinklig gebogenen
geschlossenen oder offenen Henkels gebildet ist.
11. Handwerkzeugmaschine (100), insbesondere in Form eines Kombigerätes, wie einem Bohrhammer,
Bohrmeißel, od. dgl., insbesondere in Form eines Meißelhammers, mit einem Haupthandgriff
und einem in einem Anschlussbereich (102) derselben angeschlossenen Zusatzhandgriff
(10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 dadurch gekennzeichnet, dass
der Anschlussbereich (102) an einem Gerätehals (108) liegt, wobei der Zusatzhandgriff
(10) als ein Seitenhandgriff gebildet ist, der quer zum Haupthandgriff ausgerichtet
ist.
12. System aus Handwerkzeugmaschine (100) und einem Zusatzhandgriff (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 10.