[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vorspannen eines Maschinengestells mit
einem Zuganker umfassend einen ersten und einen weiteren Ankerkopf zum Anordnen an
das Maschinengestell und umfassend ein Zugelement zum Aufnehmen von Zugkräften zwischen
den Ankerköpfen, wobei sich das Zugelement entlang einer Zugstrecke des Zugankers
erstreckt.
[0002] Auch betrifft die Erfindung ein Maschinengestell mit einem oberen Querhaupt und einem
unteren Querhaupt zum Aufnehmen von in das Maschinengestell eingeleiteten Bearbeitungskräften,
mit Gestellelementen zum Beabstanden der Querhäupter voneinander und mit wenigstens
einem zwischen den Querhäuptern wirkenden Zuganker, bei welchem der Zuganker ein Zugelement
sowie zwei Ankerköpfe an den Enden des Zugelements aufweist und bei welchem der Zuganker
mittels der Ankerköpfe an den Querhäuptern gelagert ist.
[0003] Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Press- oder Ziehvorrichtung mit einem
Maschinengestell und mit einer Vorrichtung zum Vorspannen des Maschinengestells.
[0004] Gattungsgemäße Spannvorrichtungen in Maschinengestellen, insbesondere bei Press-oder
Ziehvorrichtungen, sind aus dem Stand der Technik gut bekannt. Häufig sind derartige
Maschinengestelle in Säulenbauweise ausgeführt. Das bedeutet, dass Zuganker der Spannvorrichtungen
oftmals aus massiven Stahlsäulen bestehen, die in der Lage sind, sowohl Zug- als auch
Druckkräfte aufzunehmen. Nachteilig ist auch die gewichtsmäßig schwere Bauform, welche
insbesondere eine Montage derartiger Maschinengestelle erschwert. Dies trifft besonders
dann zu, wenn als Zuganker massive Stahlsäulen zum Einsatz kommen. Zudem sind auch
die Dimensionen, insbesondere die Länge, einer solchen Stahlsäule hinderlich, da es
sich speziell bei Pressvorrichtungen häufig um mehrere Meter hohe Pressen handelt.
[0005] Hinlänglich bekannt und beispielsweise in der
JP 2001-058238 A offenbart, sind Pressvornchtungen, bei welchen die zwischen einem Oberhaupt und einem
Unterhaupt einerseits nur auf Zug beanspruchte Spannstäbe und andererseits druckfeste
Abstandshalter angeordnet sind.
[0006] Beispielsweise sind in der Offenlegungsschrift
DE 22 39 147 A1 und der Gebrauchsmusterschrift
JP 54-150181 U ein Pressengestell oder ein ähnliches, hohen wechselnden Zugbeanspruchungen ausgesetztes
Maschinengestell beschrieben, bei welchem zwischen einem Querhaupt und einem Unterholm
einerseits nur auf Zug beanspruchte Spannglieder und andererseits druck- und formfeste
Abstandsstücke angeordnet sind. Die aus hochfesten Stahldrähten bestehenden Spannglieder
nehmen trotz ihrer geringen Querschnitte die größten Pressdrücke zuverlässig im vorgesehenen
Maße auf. Hierzu verfügt bei der
DE 22 39 147 A1 jedes Spannglied über eine Vielzahl von sich im Wesentlichen parallel zueinander
verlaufenden hochfesten Stahldrähten, die mittels Spannmuttern jeweils am Querhaupt
und Unterholm verspannt sind. Jeweils einen Stahldraht offenbart die
JP 54-150181 U. Somit reicht jeder der hochfesten Stahldrähte einmal vom Querhaupt bis zum Unterholm.
Die einzelnen hochfesten Stahldrähte des Spannglieds lassen sich einfacher handhaben
als ein Zuganker mit einer massiven Stahlsäule. Insofern können die Nachteile von
Pressengestellen in Säulenbauart vermieden werden.
[0007] Bei einer anderen Presse mit einem Pressenrahmen in vorgespannter Bauweise, welche
in der Offenlegungsschrift
DE 23 31 318 A1 beschrieben ist, bestehen entsprechende Zugglieder aus Paketen von Blechlammellen,
wobei die Blechlammellen einmal von einem Zylinderholm zu einem Gegenholm des Pressenrahmens
verlaufen. Die einzelnen Blechlammelen sind jeweils als Blechpaket an ihren Enden
mittels Druckstützen miteinander verklemmt, sodass jeweils ein Zugglied für den Pressenrahmen
entsteht. Auch hier sind die einzelnen Blechlammelen, insbesondere bei einer Montage,
einfacher zu handhaben als ein Zuganker mit einer massiven Stahlsäule. Jedoch bauen
die Blechlammelen immer noch sehr hoch, wenn es sich um eine Presse von mehreren Metern
Höhe handelt.
[0008] In der weiteren Offenlegungsschrift
DE 25 32 108 A1 ist ein Pressengestell beschrieben, bei welchem ein Zuganker aus einem vorgespannten
Mantel aus einzelnen Bändern oder Drähten besteht. Der vorgespannte Mantel ist außen
um ein Joch und um Stützen des Pressengestells gelegt und im Fußbereich des Pressengestells
sind die einzelnen Bänder bzw. Drähte jeweils im Pressengestell verankert, wodurch
der vorgespannte Mantel das Pressengestell zusammenhält. Hierbei verläuft jeder der
einzelnen Bänder bzw. Drähte einmal um das Joch herum. Bei dieser Bauweise nimmt der
vorgespannte Mantel die in der Presse wirkenden Bearbeitungskräfte auf, wodurch die
anderen Gestellbauteile entlastet werden.
[0009] In der Offenlegungsschrift
DE 15 75 278 A1 ist ein Maschinengestell aus Spannbeton gezeigt. Hierbei besteht das Maschinengestell
aus einem die Spannkräfte speichernden Kern und einer homogen mit diesem Kern verbundenen
Umhüllungskonstruktion, wobei eine die Spannung im Pressenkörper erzeugende Wicklung
aus hochfestem Stahldraht oder -band zwischen dem Kern und der Umhüllungskonstruktion
liegt. Die Wicklung hält hierbei ein unteres Teil und ein oberes Teil des Pressenkörpers
zusammen, indem sie entsprechend vorgespannt wird. Mittels der Wicklung können dann
Zug- und Biegebeanspruchungen im Maschinengestell aus Spannbeton aufgenommen werden.
Zwar kann bei dieser Konstruktion auf die Verwendung von klassischen Zugankern verzichtet
werden. Jedoch baut das Maschinengestell aus Spannbeton sehr schwer, sodass es speziell
für große Pressen ungeeignet erscheint.
[0010] Aus den Auslegeschriften
DE 28 18 511 B1 und
DE 30 07 975 B1 ist ein weiterer Pressenrahmen bekannt, bei dem ein Oberholm und ein Unterholm mit
Ständern beabstandet voneinander angeordnet sind. Der Pressenrahmen verfügt über eine
Spanneinrichtung mit einer Vielzahl an einzelnen Spannelementen, die jeweils mit geeigneten
Verankerungselementen an dem Oberholm und an dem Unterholm gelagert bzw. verankert
sind. Zumindest einer der Holme weist ein bogenförmiges Umschlingungsauflager für
die Spannelemente auf. Bei den Spannelementen kann es sich um monofile Spannstähle
in Form von Rundstahl oder Bandstahl oder daraus aufgebauten Spannkabel handeln. Jedes
der Spannkabel ist von einem ersten Verankerungselement zu einem zweiten Verankerungselement
geführt, wobei das jeweilige Spannkabel an einem der Holme umgelenkt wird. Die Spannkabel
werden im Bereich der Verankerungselemente durch geeignete Spanneinrichtungen gespannt,
sodass der Oberholm, der Unterholm und die dazwischen angeordneten Ständer zu dem
Pressenrahmen vorgespannt sind und die Spannkabel Bearbeitungskräfte innerhalb des
Pressenrahmens aufnehmen können. Durch die Verwendung und Führung der Spannkabel kann
zwar auf massive Stahlsäulen verzichtet werden. Jedoch gestaltet sich die Montage
des Pressenrahmens vor Ort relativ aufwändig, da die Spannkabel durch den kompletten
Pressenrahmen geführt werden müssen. Dies ist bei großen Pressen mit entsprechend
stark dimensionierten Spannkabeln recht schwierig.
[0011] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung gattungsgemäße Vorspannvorrichtungen derart
weiterzuentwickeln, dass sie wesentlich einfacher aufgebaut und somit schneller montierbar
sind und dennoch extrem hohen Beanspruchungen genügen.
[0012] Die Aufgabe der Erfindung wird von einer Vorrichtung zum Vorspannen eines Maschinengestells
mit einem Zuganker umfassend einen ersten und einen weiteren Ankerkopf zum Anordnen
an das Maschinengestell und umfassend ein Zugelement zum Aufnehmen von Zugkräften
zwischen den Ankerköpfen, wobei sich das Zugelement entlang einer Zugstrecke des Zugankers
erstreckt, gelöst, und wobei sich die Vorrichtung dadurch auszeichnet, dass wenigstens
einer der beiden Ankerköpfe, vorzugsweise beide Ankerköpfe, eine Einrichtung zur Richtungsumkehr
für das Zugelement umfasst.
[0013] Durch die Einrichtung zur Richtungsumkehr weist der Ankerkopf bzw. der Zuganker insgesamt
eine besonders einfache Konstruktion auf. Dies liegt insbesondere daran, dass speziell
auf mehrere Verankerungs- und Spanneinrichtungen für einzelne Zugglieder, wie es im
Stand der Technik erforderlich ist, verzichtet werden kann, da lediglich ein einziges
Zugelement genutzt werden kann, welches mehrfach umgelenkt ist.
[0014] Ein besonders hervorzuhebender Vorteil ist darin zu sehen, dass beim Vorspannen der
Zuganker beziehungsweise der Vorspannvorrichtung je Zuganker lediglich jeweils nur
ein einziges Zugelement vorgespannt werden braucht, wodurch sich der Montageaufwand
wesentlich vereinfacht. Dies ist besonders vorteilhaft im Hinblick auf Maschinengestelle
mit einer Dimension von mehreren Metern Höhe. Es versteht sich, dass ggf. je Zuganker
auch mehrere Zugelemente vorgesehen sein können, so dass der vorgenannte Vorteil zwar
vermindert aber dennoch spürbar vorliegt.
[0015] Der Begriff "Zuganker" beschreibt vorliegend jegliche Einrichtungen, welche in Maschinengestellen
eingesetzt werden, um Zugbeanspruchungen innerhalb eines Maschinengestells aufnehmen
zu können. Derartige Zugbeanspruchungen entstehen innerhalb des Maschinengestells
beispielsweise durch Pressdrücke an Pressen. Es versteht sich, dass der Zuganker auch
Druckbalken bzw. Druckstäbe umfassen kann bzw. dazu geeignet sein kann, auch Druckkräfte
oder sonstige Kräfte aufzunehmen. Diese sind vorliegend jedoch nicht zwingend erforderlich,
da derartige Druckeinrichtungen idealerweise von einem Maschinengestell bereitgestellt
werden. Insofern vereinfacht sich der Aufbau der vorliegenden Vorspannvorrichtung
bzw. des Zugankers weiter.
[0016] Mit dem Begriff "Zugelement" sind im Sinne der vorliegenden Erfindung jegliche Einrichtungen
erfasst, welche Zugkräfte jedoch keine oder nur in geringer Weise Druckkräfte aufnehmen
können. Beispielsweise kann ein Zugelement aus Drähten bestehen. Dieses folgt schon
daraus, dass die Einrichtung zu Richtungsumkehr eine entsprechende Biegung des Zugelements
bedingt, wobei jegliche Einrichtungen, die entsprechend biegbar sind, dementsprechend
instabil gegen Druckkräfte oder sonstige Kräfte sind, die keine Zugkräfte sind.
[0017] Vorteilhafter Weise ist das Zugelement als Zugseil, insbesondere als Stahlseil, ausgestaltet.
Ebenso kann das Zugelement ein Stab, beispielsweise ein Stahlstab, oder auch ein Band,
beispielsweise ein schmales Blech z.B. aus Stahl, sein. Hinsichtlich einer guten Kraftaufnahme,
insbesondere in Bezug auf ein Kraft-Gewichts-Verhältnis erweisen sich jedoch verseilte
Strukturen als besonders vorteilhaft.
[0018] Unter dem Begriff "Zugseil" ist im Wesentlichen ein aus zusammengesetzten Drähten
bestehendes längliches, biegeschlaffes und idealerweise elastisches Element zur Übertragung
von Zugkräften zu verstehen. Auf einen möglichen Aufbau eines derartigen Zugseils
wird vorliegend nicht näher eingegangen, da derartige Zugseile aus dem Stand der Technik
hinreichend bekannt sind.
[0019] Vorteilhafter Weise kann der Zuganker lediglich mit einem einzigen Zugelement ausgerüstet
werden. In diesem Fall ist die gesamte Vorrichtung zum Vorspannen des Maschinengestells
außerordentlich einfach aufgebaut.
[0020] Es versteht sich, dass in einer speziellen Ausführungsvariante es ebenfalls möglich
ist, dass der Zuganker mehr als ein Zugelement umfasst.
[0021] Die Einrichtung zur Richtungsumkehr kann vielfältig konstruiert sein. Baulich besonders
einfach kann sie realisiert werden, wenn wenigstens einer der Ankerköpfe, vorzugsweise
beide Ankerköpfe, einen konvex ausgestalteten Umlenkbereich für das Zugelement aufweist.
Vorteilhafter Weise kann hierdurch das Zugelement besonders schonend mehrfach an den
Ankerköpfen umgelenkt und so mehrfach entlang der Zugstrecke des Zugankers geführt
werden.
[0022] Idealerweise ist das Zugelement um einen konvex ausgestalteten Umlenkbereich umgelenkt,
der sich an der gegenüberliegenden Seite der Zugstrecke des Zugankers befindet. Hierdurch
kann der Ankerkopf besonders einfach gestaltet und hergestellt werden.
[0023] Auch kann durch ein derartiges mehrfaches Umlenken lediglich eines einzigen Zugelements
konstruktiv sehr einfach eine besonders hohe Vorspannung des Maschinengestells erzielt
werden. Dementsprechend können die maximal erzielbaren Bearbeitungskräfte, beispielsweise
Pressdrücke an einer Presse, entsprechend hoch gewählt werden.
[0024] Insofern wird die Aufgabe der Erfindung auch von einem Maschinengestell mit einem
oberen Querhaupt und einem unteren Querhaupt zum Aufnehmen von in das Maschinengestell
eingeleiteten Bearbeitungskräften, mit Gestellelementen zum Beabstanden der Querhäupter
voneinander und mit wenigstens einem zwischen den beiden Querhäuptern wirkenden Zuganker
gelöst, bei welchem der Zuganker zwei Ankerköpfe an den Enden des Zugankers sowie
ein zwischen den Ankerköpfen wirksames Zugelement aufweist und bei welchem der Zuganker
mittels der Ankerköpfe an den Querhäuptern gelagert ist, wobei das Zugelement zwischen
den Ankerköpfen des Zugsankers mehrfach angeordnet ist, indem das Zugelement um wenigstens
einen der Ankerköpfe herum gelenkt angeordnet ist.
[0025] Wie bereits vorstehend hinsichtlich der Spannvorrichtung beschrieben, erfährt auch
das gesamte Maschinengestell einen besonders einfachen Aufbau, wenn das Zugelement
um wenigstens einen der Ankerköpfe herum gelegt bzw. gewendet angeordnet ist.
[0026] Insofern kann im Speziellen auf Spann- und/oder Verankerungseinrichtungen an diesem
Ankerkopf verzichtet werden, sodass auch Montage- und/oder Wartungsarbeiten bezüglich
einer Einstellung einer korrekten Vorspannung des Maschinengestells wesentlich vereinfacht
ist.
[0027] An dieser Stelle sei der Vollständigkeit halber darauf hin gewiesen, dass das Maschinengestell
auch liegend angeordnet sein kann, sodass Bearbeitungskräfte, wie zum Beispiel Presskräfte
einer Presse, horizontal und nicht nur vertikal wirken können.
[0028] Eine besonders hervorzuhebende Ausführungsvariante sieht vor, dass das Zugelement
von einem ersten Ankerkopf zu einem weiteren Ankerkopf und/oder umgekehrt mehrfach
derart geführt ist, dass die Bruchfestigkeit des Zugankers größer ist als die Bruchfestigkeit
des Zugelements.
[0029] Beispielsweise kann die Bruchfestigkeit des Zugankers doppelt so hoch sein wie die
Bruchfestigkeit des einzigen Zugelements, wenn das Zugelement zweimal zwischen den
beiden Ankerköpfen entlang der Zugstrecke des Zugankers geführt ist.
[0030] Wird das Zugelement entsprechend oft zwischen den beiden Ankerköpfen entlang der
Zugstrecke geführt vervielfacht sich die Bruchfestigkeit des Zugankers bei nur einem
einzigen Zugelement des Zugankers entsprechend.
[0031] Insofern kann hierdurch nicht nur das Maschinengestell sondern bereits die erfindungsgemäße
Vorspannvorrichtung bzw. deren Zuganker besonders kompakt gebaut werden. Trotzdem
wird hierbei eine besonders hohe Vorspannung erzielt, wodurch vorteilhaft auch entsprechend
hohe Bearbeitungskräfte möglich sind.
[0032] Zeichnet sich das Maschinengestell des Weiteren durch Auflager zum Lagern der Ankerköpfe
aus, wobei zumindest eines der Auflager eine Durchführung für das Zugelement umfasst
und wobei die Durchführung eine Grundfläche aufweist, die größer ist als eine Ankerkopfgrundfläche,
kann sich insbesondere die Montage der Zuganker an dem Maschinengestell wesentlich
vereinfachen, da die Ankerköpfe mitsamt dem Zugelement durch das Auflager hindurch
bzw. durch das Maschinengestell hindurch geführt werden können. Hierdurch lassen sich
Einfädelarbeiten, insbesondere auch in Abweichung zu entsprechenden massiven Zugstäben,
erheblich vereinfachen.
[0033] Zum Befestigen des Zugankers an dem Auflager ist es vorteilhaft, wenn der jeweilige
Ankerkopf quer zur Längserstreckung der zugehörigen Durchführung ausgerichtet an dem
Auflager gelagert ist. Somit braucht der Ankerkopf nach dem Durchführen durch die
Durchführung des Auflagers lediglich um etwa 90° um seine Hochachse gedreht und auf
das Auflager abgelegt zu werden, um an dem Maschinengestell schnell und einfach montiert
werden zu können.
[0034] Es versteht sich, dass ein Drehen der Ankerköpfe auch überflüssig sein kann, wenn
zwischen den Ankerkopfenden eines Ankerkopfes und dem Auflager entsprechende Auflagerböcke
platziert werden, mittels welchen die Durchführung überbrückt werden kann. die Auflagerböcke
können insbesondere auch als Spannelemente bzw. als Bestandteile der Spanneinrichtung
genutzt werden.
[0035] Es versteht sich, dass die vorstehend beschriebene Ausgestaltung von Auflager und
Ankerkopf auch unabhängig von den übrigen Merkmalen vorliegender Erfindung entsprechend
jeweils für ein Maschinengestell mit einem oberen Querhaupt und einem unteren Querhaupt
zum Aufnehmen von in das Maschinengestell eingeleiteten Bearbeitungskräften, mit Gestellelementen
zum Beabstanden der Querhäupter voneinander und mit wenigstens einem zwischen den
Querhäuptern wirkenden Zuganker, bei welchem der Zuganker zwei Ankerköpfe an den Enden
des Zugankers sowie ein zwischen den Ankerköpfen wirksames Zugelement aufweist und
bei welchem der Zuganker mittels der Ankerköpfe an den Querhäuptern gelagert ist,
vorteilhaft ist.
[0036] Das Zugelement kann innerhalb des Maschinengestells besonders exakt vorgespannt werden,
wenn das Auflager eine Einrichtung zum Spannen des Zugankers mit Spannelementen umfasst,
bei welchem die Spannelemente zwischen Anlageflächen des Ankerkopfes und Auflageflächen
des Auflagers angeordnet sind.
[0037] Hierbei können die Spannelemente vielfältiger Gestalt sein. Besonders einfach kann
der Zuganker leicht und betriebssicher vorgespannt werden, wenn die Spannelemente
Spannkeile umfassen.
[0038] Insofern sieht eine bevorzugte Ausführungsvariante der Erfindung auch vor, dass die
Spannvorrichtung kumulativ oder alternativ eine Einrichtung zum Spannen des Zugankers
umfasst und die Einrichtung zum Spannen ein keilförmiges Spannelement, vorzugsweise
zwei keilförmige Spannelemente, aufweist. Diese Einrichtung zum Spannen ist speziell
dann vorteilhaft, wenn die Auflager eines Maschinengestells nicht mit einer derartigen
Einrichtung zum Spannen des Zugankers ausgerüstet sind.
[0039] Speziell aufgrund der keilförmig ausgestalteten Spannelemente kann eine Vorspannung
außerordentlich exakt und zudem denkbar einfach vorgenommen werden, sodass an dieser
Stelle noch angemerkt sei, dass eine derartige Einrichtung zum Spannen bekannte Vorspannvorrichtungen
auch ohne die übrigen Merkmale vorteilhaft weiterbildet.
[0040] Das Maschinengestell kann darüber hinaus vorteilhaft weiterentwickelt werden, wenn
es eine Vorrichtung zum Vorspannen des Maschinengestells mit einem der hier beschriebenen
Merkmale aufweist.
[0041] Es ist weiter vorteilhaft, wenn wenigstens einer der Ankerköpfe, vorzugsweise beide
Ankerköpfe, auflagerseitige Anlageflächen für ein Spannelement des Zugankers umfasst.
Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Anlageflächen konkav ausgestaltet sind, sodass
die Spannelemente besonders betriebssicher mit den Ankerköpfen zusammenwirken können.
[0042] Um das Zugelement baulich einfach an einem Ankerkopf befestigen zu können, ist es
des Weiteren vorteilhaft, wenn einer der beiden Ankerköpfe eine Einrichtung zur Aufnahme
einer Befestigungseinrichtung des Zugelements aufweist. Idealerweise können zwei Befestigungseinrichtungen
des Zugelements an der Einrichtung zur Aufnahme befestigt werden.
[0043] Bei einer derartigen Befestigungseinrichtung kann es sich beispielsweise um ein Keilschloss,
eine Kausche, eine Gabel-Seilhülse oder dergleichen an den Enden des Zugelements handeln.
[0044] Vorteilhafter Weise können hierbei beide Enden des Zugelements an lediglich einem
der beiden Ankerköpfe befestigt sein. Hierdurch können sich eine Montage des Zugankers
beziehungsweise Wartungsarbeiten hinsichtlich des Zugankers vereinfachen, da entsprechende
Befestigungsarbeiten lediglich an einem der beiden Ankerköpfe vorgenommen werden müssen.
[0045] Insofern sieht eine diesbezügliche vorteilhafte Ausführungsvariante vor, dass die
Ankerköpfe des Zugankers asymmetrisch ausgestaltet sind.
[0046] Der Aufbau des Zugankers kann weiter vereinfacht werden, wenn das Zugelement alternativ
als Endloszugseil ausgestaltet ist.
[0047] In einer derartigen Ausführungsvariante können auf entsprechende Befestigungseinrichtungen
des Zugelements beziehungsweise auf entsprechender Einrichtungen zur Aufnahme einer
Befestigungseinrichtung des Zugelements an den Ankerköpfen verzichtet werden, da das
Endloszugseil lediglich um die Ankerköpfe herum gelegt werden braucht, ohne das eine
spezielle Befestigungseinrichtung oder dergleichen erforderlich ist.
[0048] Ist das Zugelement um wenigstens einen der beiden Ankerköpfe herum gewendet angeordnet,
können vorteilhafter Weise beidseits des Ankerkopfes Zugsegmente des Zugelements entlang
der Zugstrecke gespannt sein, um Zugkräfte aufnehmen zu können.
[0049] Insofern ist es vorteilhaft, wenn das Zugelement beidseits wenigstens eines der beiden
Ankerköpfe angeordnet ist. Hierdurch lassen sich auch die Kräfte entsprechend gleichmäßig
beispielsweise auf die Spannelemente verteilen.
[0050] Somit ist es vorteilhaft, wenn das Zugelement mehr als ein zwischen den Ankerköpfen
wirkendes Zugsegment aufweist. Hierdurch kann die Bruchfestigkeit des Zugankers vervielfältigt
werden.
[0051] Vorteilhaft ist es weiter, wenn das Zugelement entlang der Zugstrecke mehr als einen
Zugstreckenabschnittsbereich aufweist, sodass sich auf das Zugelement wirkende Zugkräfte
entlang der Zugstrecke auf mehrere Zugsegmente des Zugelements verteilen.
[0052] Vorteilhafter Weise ist das Zugelement mehrfach von dem ersten Ankerkopf zu dem weiteren
Ankerkopf und zurück geführt angeordnet, sodass lediglich mit einem einzigen Zugelement
mehrere Zugsegmente zwischen den beiden Ankerköpfen wirken können. Hierdurch lässt
sich die Bruchfestigkeit des Zugankers auf baulich besonders einfache Weise vervielfachen.
[0053] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante sieht in diesem Zusammenhang dementsprechend
vor, dass das Zugelement entlang der Zugstrecke wenigstens zweimal, vorzugsweise mehrfach,
geführt angeordnet ist.
[0054] Weist das Zugelement eine Länge auf, welche das Vielfache der Zugstrecke beträgt,
kann ein einziges Zugelement ohne Weiteres mehrfach entlang der Zugstrecke geführt
werden, wodurch sich der Aufbau des Zugankers weiter vereinfachen lässt, wie bereits
erläutert.
[0055] Eine weitere wesentlich vereinfachte Handhabung der Vorspannvorrichtung, insbesondere
im Zuge einer Montage oder eines Transports des Zugelements beziehungsweise des Zugankers,
ist gegeben, wenn das Zugelement aufrollbar ausgestaltet ist.
[0056] Es versteht sich, dass der Zuganker auch mehr als ein einziges Zugelement umfassen
kann. Dies ist beispielsweise sinnvoll, wenn ein einzelnes Zugelement hinsichtlich
seiner Größe und/oder seines Gewichtes zu unhandlich werden würde.
[0057] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante sieht vor, dass der Zuganker in seiner
Höhe variabel einstellbar ist. Beispielsweise können mit einem einzigen Zugelement
unterschiedliche Zugankerhöhen dadurch eingestellt werden, indem das Zugelement mehr
oder weniger oft entlang der Zugstrecke geführt wird, wie vorstehend bereits mehrfach
erläutert.
[0058] Hierdurch können mit nur einer einzigen Standardlänge eines Zugelements unterschiedlich
große Zuganker ermöglicht werden.
[0059] Um auch einen Transport der vorliegenden Vorspannvorrichtung einfacher gestalten
zu können, ist es vorteilhaft, wenn der Zuganker eine Arbeitshöhe und wenigstens eine
weitere Höhe, wie etwa eine Transporthöhe und/oder eine Montagehöhe aufweist, wobei
die weitere Höhe weniger als ein Drittel oder weniger als die Hälfte der Arbeitshöhe
betragen kann. Eine Transporthöhe kann dann beispielsweise durch ein Aufrollen oder
ein Zusammenlegen ohne Weiteres sehr niedrig gewählt werden, wodurch die Vorteile
vorliegender Anordnung insbesondere auch während und vor der Montage deutlich werden.
[0060] Es versteht sich, dass die vorliegende Vorrichtung zum Vorspannen eines Maschinengestells
lediglich mit einem einzigen Zuganker ausgerüstet sein kann. In den meisten Praxisfällen
umfasst die Vorspannvorrichtung wenigstens zwei Zuganker, vorzugsweise vier Zuganker,
sodass Bearbeitungs- und Zugkräfte symmetrisch in das vorhandene Maschinengestell
eingeleitet und von diesem aufgenommen werden können.
[0061] Die Aufgabe der Erfindung wird dementsprechend insbesondere auch von einer Press-oder
Ziehvorrichtung mit einem Maschinengestell und mit einer Vorrichtung zum Vorspannen
des Maschinengestells gelöst, wobei sich die Press- oder Ziehvorrichtung durch eine
Vorspannvorrichtung und/oder ein Maschinengestell nach einem der hier beschriebenen
Merkmale auszeichnet.
[0062] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender
Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert, in welcher eine Vorspannvorrichtung
beispielhaft mit einem Zuganker und mit vier Zugankern für ein Maschinengestell einer
Pressvorrichtung dargestellt ist.
[0063] In der Zeichnung zeigen:
Figur 1 schematisch eine Ansicht einer Presse mit einem herkömmlichen Pressengestell
in
Ständerbauweise nach dem Stand der Technik;
Figur 2 schematisch eine Ansicht einer Spannvorrichtung eines Maschinengestells mit
einem
Zuganker umfassend ein einziges Zugelement;
Figur 3 schematisch eine Ansicht eines Maschinengestells einer Presse mit einer Spannvorrichtung
umfassend vier Zuganker mit jeweils einem einzigen Zugelement; und
Figur 4 schematisch eine Aufsicht eines Querhauptes des Maschinengestells aus der
Figur 3,
welches Auflager mit jeweils einer Durchführung für einen Ankerkopf eines Zugankers
aufweist.
[0064] Die in der Figur 1 gezeigte Presse 1 verfügt über einen typischen aus dem Stand der
Technik bekannten Aufbau eines Pressenrahmens 2, der im Wesentlichen einen Zylinderholm
3 und einen Gegenholm 4, sowie ein Ständerwerk 5 aus vier einzelnen Druckstützen 6
(hier nur exemplarisch beziffert) umfasst. Innerhalb jeder der Druckstützen 6 ist
jeweils eine Zugstange 7 aus Stahl angeordnet. Jede der Zugstangen 7 ragt außen sowohl
über den Zylinderholm 3 als auch über den Gegenholm 4 hinaus, sodass auf die jeweiligen
Enden 8 und 9 der Zugstangen 7 jeweils eine Spannmutter 10 bzw. 11 (hier nur exemplarisch
beziffert) aufgeschraubt werden kann. Während die Druckstützen 6 den Zylinderholm
3 und den Gegenholm 4 voneinander beabstanden, wird der Pressenrahmen 2 insgesamt
mittels der Zugstangen 7 vorgespannt. Dies geschieht dadurch, indem die beiden Spannmuttern
10 und 11 der jeweilige Zugstange 7 angezogen werden, sodass sich die Bauteile Zylinderholm
3, Gegenholm 4 und Druckstützen 6 gegeneinander pressen und der Pressenrahmen 2 hierbei
vorgespannt wird. Der Pressenrahmen 2 trägt eine Pressvorrichtung 12, die im Wesentlichen
aus einem Amboss 13 und einem Pressenstempel 14 einschließlich einer Antriebseinheit
15 mit einem Zylinder, der an dem Zylinderholm 3 angeordnet ist, besteht. Der Amboss
13 hingegen ist an dem Gegenholm 4 vorgesehen. Beim Arbeiten der Pressvorrichtung
12 entstehen hohe Druckkräfte 16, die vom Pressenrahmen 2 aufgenommen werden müssen.
Hierzu sind die Zugstangen 7 vorgesehen, die den Druckkräften 16 entgegenwirken. Insofern
werden die Zugstangen 7 auf Zug beansprucht und müssen entsprechend stark dimensioniert
sein, damit die Presskräfte 16 den Pressenrahmen 2 nicht plastisch deformieren. Es
ist leicht vorstellbar, dass die Zugstangen 7 bei großen Pressen mit mehreren Tonnen
Presskraft sehr massiv ausgelegt sein müssen, wodurch sie sehr schwer bauen und entsprechend
aufwändig zu handhaben sind, insbesondere bei der Montage der Horizontalpresse 1.
Darüber hinaus gestaltet sich das Vorspannen der Zugstangen 7 als relativ aufwändig,
da die Spannmuttern 10 und 11 oftmals nur mit schwerem Gerät montiert werden können.
Bei sehr großen Pressen, wie der hier gezeigten Horizontalpresse 1, kommt erschwerend
noch hinzu, dass die Zugstangen 7 aufgrund ihrer großen Länge umständlich in der Handhabung
sind. Dies sind nur einige Gründe, weshalb Pressenrahmen 2 mit herkömmlichen Zugstangen
nachteilig sind.
[0065] Mit der in der Figur 2 gezeigten Vorspannvorrichtung 20 werden wesentliche Nachteile
herkömmlicher Vorrichtungen vermieden.
[0066] Die Vorspannvorrichtung 20 weist einen Zuganker 21 auf, der im Wesentlichen aus einem
ersten Ankerkopf 22, einem weiteren Ankerkopf 23 und einem einzigen Zugelement 24
besteht.
[0067] Das einzige Zugelement 24 erstreckt sich hierbei von dem ersten Ankerkopf 22 zu dem
weiteren Ankerkopf 23 entlang einer Zugstrecke 25 und nimmt zwischen den Ankerköpfen
22 und 23 wirkende Zugkräfte auf.
[0068] Bei diesem Ausführungsbeispiel verfügen beide Ankerköpfe über eine Einrichtung 26
zur Richtungsumkehr (hier nur exemplarisch hinsichtlich des ersten Ankerkopfes 22
beziffert) für das einzige Zugelement 24. Hierdurch gelingt es zwischen den beiden
Ankerköpfen 22 und 23 mit nur einem einzigen Zugelement 24 mehrere Zugsegmente 27
wirken zu lassen, sodass die Bruchfestigkeit des vorliegenden Zugankers 21 ein Vielfaches
der Bruchfestigkeit des einzigen Zugelements 24 beträgt.
[0069] Insofern weist das einzige Zugelement 24 entlang der Zugstrecke 25 mehr als einen
Zugstreckenabschnittsbereich 28 auf, sodass sich auf das einzige Zugelement 24 wirkende
Zugkräfte entlang der Zugstrecke 25 auf mehrere Zugsegmente 27 des einzigen Zugelements
24 verteilen.
[0070] Das einzige Zugelement 24 ist somit mehrfach von dem ersten Ankerkopf 22 zu dem weiteren
Ankerkopf 23 und zurück geführt angeordnet. Damit das einzige Zugelement 24 entlang
der Zugstrecke 25 mehrfach geführt werden kann, weist es eine Länge auf, welche das
Vielfache der Zugstrecke 25 beträgt. Bei diesem Ausführungsbeispiel besteht das einzige
Zugelement 24 aus einem Zugseil 29 in Gestalt eines Stahlseils.
[0071] Es versteht sich, dass in alternativen Zugankern auch andere Zugelemente zum Einsatz
kommen können als das hier gezeigte Zugseil 29.
[0072] Insofern ist das einzige Zugelement 24 in diesem Ausführungsbeispiel aufrollbar ausgestaltet,
sodass es beispielsweise während eines Transportes der vorliegenden Vorspannvorrichtung
20 einfach zusammengelegt werden kann. Derart aufgerollt bzw. zusammengelegt reduziert
sich ein Transportvolumen des Zugankers 21 vorteilhafterweise um ein Vielfaches.
[0073] Insofern kann der vorliegende Zuganker 21 eine Arbeitshöhe und wenigstens eine weitere
Höhe, wie beispielsweise eine Montagehöhe und/oder eine Transporthöhe annehmen, wobei
die weitere Höhe weniger als ein Drittel oder weniger als die Hälfte der Arbeitshöhe
betragen kann.
[0074] Vorteilhafter Weise ist der gesamte Zuganker 21 in seiner Höhe variabel einstellbar,
da das einzige Zugelement 24 -je nach Anwendungserfordernis - unterschiedlich oft
an den Ankerköpfen 22 bzw. 23 umgelenkt werden kann.
[0075] Eine Umlenkung an den Ankerköpfen 22, 23 gestaltet sich als besonders vorteilhaft,
da beide Ankerköpfe 22, 23 einen konvex ausgestalteten Umlenkbereich 30 für das einzige
Zugelement 24 aufweisen.
[0076] Ist das einzige Zugelement 24, wie hier gezeigt, nicht als ein Endloszugseil ausgebildet
- welches dann einfach an den jeweiligen Umlenkbereich 30 der beiden Ankerköpfe 22
bzw. 23 herum gelegt werden kann - ist es vorteilhaft, wenn zumindest einer der beiden
Ankerköpfe 22, 23, bei diesem Ausführungsbeispiel der weitere Ankerkopf 23, eine Einrichtung
31 zur Aufnahme der Befestigungseinrichtungen 32 (hier nur exemplarisch beziffert)
des einzigen Zugelements 24 aufweist. Vorteilhafter Weise sind somit beide Enden des
einzigen Zugelements 24 an dem weiteren Ankerkopf 23 befestigt, wodurch sich die Montage
des Zugankers 21 weiter vereinfacht. Insofern sind die beiden Ankerköpfe 22 und 23
in diesem Ausführungsbeispiel asymmetrisch ausgestaltet. Hierbei versteht es sich,
dass bei einer alternativen Ausführungsform die Ankerköpfe symmetrisch ausgestaltet
sein können, was die Zahl der unterschiedlichen Teile reduziert, wobei es dennoch
möglich ist, das Zugelement 24 lediglich an einem der Ankerköpfe zu befestigen; ebenso
kann es jedoch dann auch an beiden Ankerköpfen befestigt werden.
[0077] Um die Vorspannvorrichtung 20 beziehungsweise den Zuganker 21 in geeigneter Weise
vorspannen zu können, weist die Vorspannvorrichtung 20 Einrichtungen 35, 36 zum Spannen
des Zugankers 21 auf, wobei die Spanneinrichtung 35, 36 jeweils keilförmige Spannelemente
37 und 38 (hier nur beispielhaft hinsichtlich der zweiten Spanneinrichtung 36 beziffert)
umfasst. Die keilförmigen Spannelemente 37, 38 sind bei diesem Ausführungsbeispiel
ankerkopfseitig mit konvex ausgebildeten Anlageflächen 39 ausgestattet (siehe Bezifferung
erste Spanneinrichtung 35). Entsprechend verfügen die beiden Ankerköpfe 22, 23 über
konkav ausgebildete Anlageflächen 40 (hier ebenfalls nur beispielhaft an der ersten
Spanneinrichtung 35 beziffert), die ebenfalls Teil der Spanneinrichtung 35, 36 sind.
[0078] Darüber hinaus verfügen die einzelnen keilförmigen Spannelemente 37, 38 auch über
plane Auflageflächen 41 (hier nur exemplarisch hinsichtlich der zweiten Spanneinrichtung
36 beziffert). Mittels der planen Auflageflächen 41 können die Ankerköpfe 22, 23 über
die keilförmigen Spannelemente 37, 38 auf ein hierfür geeignetes Bauteil eines Maschinengestells
50 (siehe Figur 3) aufgelegt werden.
[0079] Das in der Figur 3 gezeigte Maschinengestell 50 verfügt über ein oberes Querhaupt
51, ein unteres Querhaupt 52 und Gestellelemente 53 (hier nur exemplarisch beziffert)
zum Beabstanden der beiden Querhäupter 51 und 52 voneinander, ähnlich der bekannten
Presse 1 aus Pressenrahmen 2, Zylinderholm 3, Gegenholm 4 und Ständerwerk 5.
[0080] In diesem Ausführungsbeispiel trägt das Maschinengestell 50 eine nicht weiter dargestellte
Pressvorrichtung 54, wobei es jedoch letztlich keine Rolle spielt, auf welche Weise
die von den Zugankern 21 aufzunehmenden Zugkräfte aufgebracht werden.
[0081] Das Maschinengestell 50 verfügt über eine Vorspannvorrichtung 20, die bei diesem
Ausführungsbeispiel mit insgesamt vier Zugankern 21 ausgestattet ist. Die vier Zuganker
21 sind vom Aufbau her identisch mit dem in der Figur 2 beschriebenen Zuganker 21.
Um Wiederholungen zu vermeiden, wird auf eine erneute Erläuterung der Zuganker 21
am Maschinengestell 50 verzichtet. Gleiche und/oder gleichwirkende Bauteile bzw. Bauteilgruppen
sind vorliegend auch mit identischen Bezugsziffern versehen.
[0082] Insofern sei nur darauf hingewiesen, dass das Maschinengestell 50 einen besonders
einfachen Aufbau erfährt, da an jedem der Zuganker 21 das einzige Zugelement 24 zwischen
den beiden Ankerköpfen 22 und 23 entlang der Zugstrecke 25 mehrfach geführt angeordnet
ist, indem das einzige Zugelement 24 mehrfach um die beiden Ankerköpfe 22 und 23 herum
gelenkt angeordnet ist.
[0083] Insofern ist die Bruchfestigkeit jeder der vier Zuganker 21 größer als die Bruchfestigkeit
des einzigen Zugelements 24, sodass das Maschinengestell 50 besonders hohen Bearbeitungskräften
standhalten kann.
[0084] Gut zu erkennen ist, dass jeder der Ankerköpfe 22, 23 mittels der keilförmigen Spannelemente
37, 38 (hier nur exemplarisch beziffert) an den Querhäuptern 51, 52 gelagert ist,
wobei die beiden Querhäupter 51 und 52 jeweils Auflager 55 zum Lagern (nur exemplarisch
beziffert) der Ankerköpfe 22, 23 ausgestalten.
[0085] Der Aufbau eines derartigen Auflagers 55 ist besonders gut in der Detailansicht 56
der Figur 4 zu erkennen. In der Detailansicht 56 ist beispielhaft ein Bereich des
oberen Querhaupts 51 des Maschinengestells 50 aus der Figur 3 dargstellt.
[0086] Das Auflager 55 verfügt über eine Durchführung 57, durch welche hindurch der erste
Ankerkopf 22 von unten hindurch gesteckt werden kann, da die Grundfläche 58 der Durchführung
57 größer gewählt ist als die Ankerkopfgrundfläche 59.
[0087] Im montierten Zustand des Zugankers 21, wie er jeweils in den Figuren 3 und 4 dargestellt
ist, ist der Ankerkopf 22 quer zur Längserstreckung 60 der Durchführung 57 angeordnet
und somit auf das Auflager 55 aufgelegt, welches von dem oberen Querhaupt 51 bereitgestellt
ist. Vorteilhafter Weise ist somit eine besonders einfache Montage eines bereits vormontierten
Zugankers 21 an einem bereits aufgebauten Maschinengestell 50 möglich.
[0088] Mittels des so gestalteten Maschinengestells 50 ist eine besonders kompakt bauende
Pressvorrichtung 54 realisiert, welche sich dadurch auszeichnet, dass sie trotz einer
besonders einfach aufgebauten Vorspannvorrichtung 20 mit vier Zugankern 21 extrem
hohe Belastungen standhalten kann.
[0089] Bezugsziffernliste:
- 1
- Presse
- 2
- Pressenrahmen
- 3
- Zylinderholm
- 4
- Gegenholm
- 5
- Ständerwerk
- 6
- Druckstützen
- 7
- Zugstange
- 8
- erstes Ende der Zugstange
- 9
- zweites Ende der Zugstange
- 10
- erste Spannmutter
- 11
- zweite Spannmutter
- 12
- Pressvorrichtung
- 13
- Amboss
- 14
- Pressstempel
- 15
- Antriebseinheit
- 16
- Presskräfte
- 20
- Vorspannvorrichtung
- 21
- Zuganker
- 22
- erster Ankerkopf
- 23
- weiterer Ankerkopf
- 24
- einziges Zugelement
- 25
- Zugstrecke
- 26
- Einrichtung zur Richtungsumkehr
- 27
- Zugsegmente
- 28
- Zugstreckenabschnittsbereich
- 29
- Zugseil
- 30
- Umlenkbereich
- 31
- Einrichtung zur Aufnahme
- 32
- Befestigungseinrichtungen
- 35
- erste Spanneinrichtung
- 36
- zweite Spanneinrichtung
- 37
- erstes keilförmiges Spannelement
- 38
- zweites keilförmiges Spannelement
- 39
- konvexe Anlageflächen
- 40
- konkave Anlageflächen
- 41
- plane Auflageflächen
- 50
- Maschinengestell
- 51
- oberes Querhaupt
- 52
- unteres Querhaupt
- 53
- Gestellelemente
- 54
- Pressvorrichtung
- 55
- Auflager
- 56
- Detailansicht
- 57
- Durchführung
- 58
- Grundfläche
- 59
- Ankerkopfgrundfläche
- 60
- Längserstreckung
1. Vorrichtung (20) zum Vorspannen eines Maschinengestells (50) mit einem Zuganker (21)
umfassend einen ersten und einen weiteren Ankerkopf (22, 23) zum Anordnen an das Maschinengestell
(50) und umfassend ein Zugelement (24) zum Aufnehmen von Zugkräften zwischen den Ankerköpfen
(22, 23), wobei sich das Zugelement (24) entlang einer Zugstrecke (25) des Zugankers
(21) erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der beiden Ankerköpfe (22, 23) eine Einrichtung (26) zur Richtungsumkehr
für das Zugelement (24) umfasst.
2. Vorspannvorrichtung (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Ankerköpfe (22, 23) eine Einrichtung (26) zur Richtungsumkehr für das Zugelement
(24) umfassen.
3. Vorspannvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Ankerköpfe (22, 23) einen konvex ausgestalteten Umlenkbereich
(30) für das Zugelement (24) aufweist.
4. Vorspannvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass beide Enden des Zugelements (24) an einem einzigen (23) der beiden Ankerköpfe (22,
23) befestigt sind.
5. Vorspannvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einer (23) der beiden Ankerköpfe (22, 23) eine Einrichtung (31) zur Aufnahme einer
Befestigungseinrichtung (32) des Zugelements (24) aufweist.
6. Vorspannvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerköpfe (22, 23) des Zugankers (21) asymmetrisch ausgestaltet sind.
7. Vorspannvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Ankerköpfe (22, 23), vorzugsweise beide Ankerköpfe (22, 23),
auflagerseitige Anlageflächen (39) für ein Spannelement (37, 38) des Zugankers (21)
umfasst,
8. Vorspannvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (24) um wenigstens einen der beiden Ankerköpfe (22, 23) herum gewendet
angeordnet ist.
9. Vorspannvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (24) beidseits wenigstens eines der beiden Ankerköpfe (22, 23) angeordnet
ist.
10. Vorspannvorrichtung (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuganker (21) eine Arbeitshöhe und wenigstens eine weitere Höhe, wie eine Transporthöhe
und/oder eine Montagehöhe, aufweist, wobei die weitere Höhe weniger als ein Drittel
oder weniger als die Hälfte der Arbeitshöhe betragen kann.
11. Maschinengestell (50) mit einem oberen Querhaupt (51) und einem unteren Querhaupt
(52) zum Aufnehmen von in das Maschinengestell (50) eingeleiteten Bearbeitungskräften,
mit Gestellelementen (53) zum Beabstanden der Querhäupter (51, 52) voneinander und
mit wenigstens einem zwischen den Querhäuptern (51, 52) wirkenden Zuganker (21), bei
welchem der Zuganker (21) zwei Ankerköpfe (22, 23) an den Enden des Zugankers (21)
sowie ein zwischen den Ankerköpfen (22, 23) wirksames Zugelement (24) aufweist und
bei welchem der Zuganker (21) mittels der Ankerköpfe (22, 23) an den Querhäuptern
(51, 52) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (24) zwischen den Ankerköpfen (22, 23) des Zugankers (21) mehrfach
angeordnet ist, indem das Zugelement (24) um wenigstens einen der Ankerköpfe (22,
23) herum gelenkt angeordnet ist.
12. Maschinengestell (50) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (24) von einem ersten Ankerkopf (22) zu einem weiteren Ankerkopf (23)
und/oder umgekehrt mehrfach derart geführt ist, dass die Bruchfestigkeit des Zugankers
(21) größer ist als die Bruchfestigkeit des Zugelements (24).
13. Maschinengestell (50) mit einem oberen Querhaupt (51) und einem unteren Querhaupt
(52) zum Aufnehmen von in das Maschinengestell (50) eingeleiteten Bearbeitungskräften,
mit Gestellelementen (53) zum Beabstanden der Querhäupter (51, 52) voneinander und
mit wenigstens einem zwischen den Querhäuptern (51, 52) wirkenden Zuganker (21), bei
welchem der Zuganker (21) zwei Ankerköpfe (22, 23) an den Enden des Zugankers (21)
sowie ein zwischen den Ankerköpfen (22, 23) wirksames Zugelement (24) aufweist und
bei welchem der Zuganker (21) mittels der Ankerköpfe (22, 23) an den Querhäuptern
(51, 52) gelagert ist, gekennzeichnet durch Auflager (55) zum Lagern wenigstens eines der Ankerköpfe (22, 23), wobei zumindest
eines der Auflager (55) eine Durchführung (57) für das Zugelement (24) umfasst und
wobei die Durchführung (57) eine Grundfläche aufweist, die größer ist als eine Ankerkopfgrundfläche.
14. Maschinengestell (50) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der jeweilige Ankerkopf (22, 23) quer zur Längserstreckung der zugehörigen Durchführung
(57) ausgerichtet an dem Auflager (55) gelagert ist.
15. Maschinengestell (50) nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Auflager (55) eine Einrichtung (35) zum Spannen des Zugankers (21) mit Spannelementen
(37, 38) umfasst, bei welchem die Spannelemente (37, 38) zwischen Anlageflächen des
Ankerkopfes (22, 23) und Auflageflächen des Auflagers (55) angeordnet sind.
16. Maschinengestell (50) mit einem oberen Querhaupt (51) und einem unteren Querhaupt
(52) zum Aufnehmen von in das Maschinengestell (50) eingeleiteten Bearbeitungskräften,
mit Gestellelementen (53) zum Beabstanden der Querhäupter (51, 52) voneinander und
mit wenigstens einem zwischen den Querhäuptern (51, 52) wirkenden Zuganker (21), bei
welchem der Zuganker (21) zwei Ankerköpfe (22, 23) an den Enden des Zugankers (21)
sowie ein zwischen den Ankerköpfen (22, 23) wirksames Zugelement (24) aufweist und
bei welchem der Zuganker (21) mittels der Ankerköpfe (22, 23) an den Querhäuptern
(51, 52) gelagert ist, gekennzeichnet durch Auflager (55) zum Lagern wenigstens eines der Ankerköpfe (22, 23), wobei zumindest
eines der Auflager (55) eine Durchführung (57) für das Zugelement (24) umfasst und
wobei zwischen Ankerkopfenden des Ankerkopfes (22, 23) und dem Auflager (55) entsprechende
Auflagerböcke platziert sind, mittels welchen eine Durchführung (57) überbrückt ist.
17. Maschinengestell (50) nach einem der Ansprüche 11 bis 16, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (20) zum Vorspannen des Maschinengestells (50) nach einem der Ansprüche
1 bis 10.
18. Press- oder Ziehvorrichtung mit einem Maschinengestell (50) und mit einer Vorrichtung
(20) zum Vorspannen des Maschinengestells (50), dadurch gekennzeichnet, dass die Press- oder Ziehvorrichtung eine Vorspannvorrichtung (20) und/oder ein Maschinengestell
(50) nach einem der vorhergehenden Ansprüche umfasst.