[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transfer einer Transferschicht
von wenigstens einer Transferfolienbahn auf einen Bedruckstoff, wobei die Transferfolienbahn
als wenigstens ein Folienwickel auf einer Welle bereitgestellt ist und die Welle mittels
einer Austauschvorrichtung austauschbar gelagert ist nach dem Oberbegriff von Anspruch
1.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Übergabe einer Welle mit wenigstens
einem Folienwickel in eine Vorrichtung zum Transfer einer Transferschicht von wenigstens
einer Transferfolienbahn nach dem Oberbegriff von Anspruch 8.
[0003] Bevorzug betrifft die Erfindung dabei eine Vorrichtung, die für das sogenannte Kaltfolienprägen
geeignet ist.
[0004] Beim Kaltfolienprägen wird eine Transferschicht von einem Trägermaterial auf einen
Bedruckstoff übertragen.
[0005] Als Trägermaterial wird dabei eine Trägerfolie verwendet, welche z. B. mittels einer
Haftschicht mit einer Transferschicht verbunden ist.
[0006] Die Transferschicht wird auf einen vorher behandelten Bedruckstoff übertragen. Auf
den Bedruckstoff wird dafür im Vorwege in einem Auftragswerk Kleber aufgetragen. Bei
diesem Auftragswerk kann es sich beispielsweise um ein herkömmliches Druckwerk handeln,
in dem mittels eines Plattenzylinders und einer entsprechenden Druckplatte Kleber
bereichweise auf den Bedruckstoff aufgetragen wird.
[0007] Die Transferfolie, die die Transferschicht umfasst, ist dabei als Transferfolienbahn
bereitgestellt und wird von einem ersten Folienwickel, d. h. von einer Vorratsrolle
in einen Transferspalt geführt und wieder von einem zweiten Folienwickel, d. h. einer
Sammelrolle aufgenommen.
[0008] Zum Übertragen der Transferschicht auf den Bedruckstoff werden die Transferfolienbahn
und der Bedruckstoff gemeinsam durch den Transferspalt hindurchgeführt. In dem Transferspalt
wird die Transferschicht unter Druck auf die mit Kleber beaufschlagten Bereiche des
Bedruckstoffes übertragen.
[0009] Um gleichzeitig auf verschiedene Bereiche des Bedruckstoffes nebeneinander unterschiedliche
Transferschichten zu übertragen, können jeweils Teilfolienbahnen als Folienwickel
sowohl auf der Vorrats- wie auch auf der Sammelseite vorgesehen sein. Die Folienwickel
können dabei entweder jeweils auf einer eigenen Welle oder auf einer Welle gemeinsam
bereitgestellt sein.
[0010] Eine entsprechende Vorrichtung zum Kaltfolienprägen ist in der
EP 0 578 706 B1 vorgestellt.
[0011] Auf einem Folienwickel ist jeweils nur eine begrenzte Menge an Folienbahnen bereitgestellt.
Nachdem die Folienbahn auf einem Folienwickel verbraucht ist, muss dieser Folienwickel
auf der Vorratsseite ausgetauscht werden. Auf der Sammelseite ist irgendwann soviel
Folienbahn aufgerollt worden, dass auch hier kein Platz mehr für weitere Folienbahnen
vorhanden ist. Es ist dann notwendig, die Folienwickel auszutauschen.
[0012] Eine Austauschvorrichtung für solche Folienwickel ist in der
DE 10 2005 043 940 A1 vorgestellt. Hier werden Hebezeuge in Verbindung mit einer Speicherstrecke vorgeschlagen,
die die einzelnen Folienrollen, d.h. die Folienwickel austauschen sollen.
[0013] Problematisch hierbei ist, dass bei einer manuellen Steuerung des Austauschvorganges
immer ein absoluter Überblick darüber erhalten bleiben muss, wie die Folienwickel
in die Maschine hineingesetzt werden. Sollte z. B. die Übergabe oberhalb des Kopfes
des die Übergabe Steuernden erfolgen, so ist hier nicht immer garantiert, dass bei
diesen Überkopf-Arbeiten eine sichere Übergabe der Folienwickel in die Maschine erfolgt.
Für einen automatisierten Wickelaustausch, d.h. eine automatisierte Übergabe eines
Folienwickeln ist außerdem ein sehr komplexer und fehleranfälliger Systemaufbau notwendig.
[0014] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 9 106 689 U1 ist eine Heissprägemaschine zum Farbbeschichten von geprägten Schildern bekannt,
bei welcher ein Folienwickel innerhalb einer Kassette bereitgestellt wird und zum
Auswechseln der einzelnen Folienwickel nach ihrer Verwendung die komplette Kassette
zum Einwechseln des neuen Folienwickels ausgetauscht wird. Ein neuer Wickel wird zum
Austausch daher ausserhalb der Prägemaschine in einer weiteren Kassette bereitgestellt.
Diese Vorrichtung und dieses Verfahren ist zur Verwendung von großen Folienwickeln,
insbesondere von Kaltfolienprägemaschinen, alleine schon aufgrund der Größe der einzelnen
Wickel und der Größe der verwendeten Maschine nicht anwendbar.
[0015] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, die oben genannten Probleme
wenigstens zu verringern. Es soll z. B. eine sichere und einfache Übergabe der Folienwickel
gewährleistet werden.
[0016] Die Aufgabe dieser Erfindung wird daher durch eine gattungsgemäße Vorrichtung gemäß
Anspruch 1 gelöst.
[0017] Bei dieser Vorrichtung zum Transfer einer Transferschicht von wenigstens einer Transferfolienbahn
auf einen Bedruckstoff ist eine Austauschvorrichtung vorgesehen, die wenigstens ein
lösbares Tragorgan zum Tragen der Welle umfasst und wenigstens ein Führungselement
zum sicheren Führen des Trageorgans in einen Bereich der Vorrichtung hinein.
[0018] Durch die Führungselemente wird das Trageorgan so sicher geführt, dass eine sichere
Übergabe der Folienwickel gewährleistet ist. Dieses wird vor allem dadurch erreicht,
dass nicht die Folienwickel selber übergeben werden und auch nicht die Welle mit den
Folienwickeln, sondern es wird zunächst ein Trageorgan, welches die Welle trägt, in
Führungselemente eingeführt. Sollte diese Einführung in die Führungselemente nicht
vollständig erfolgt sein, so kann es nicht zu einem fehlerhaften Herausrutschen der
Welle oder der einzelnen Folienwickel kommen, da die Welle immer noch durch das Trageorgan
gehalten wird. Somit ist eine sichere Übergabe der Welle durch das Trageorgan in die
Vorrichtung hinein gewährleistet.
[0019] In einer Weiterführung der Erfindung ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das
Trageorgan seitlich wenigstens zwei Führungsrollen zum Eingreifen in Führungselemente
aufweist und dass das Trageorgan durch ein Absenken in dem Bereich einer Übergabeposition
der Welle so geführt wird, dass sich die Welle in dieser sicheren Übergabeposition
befindet und es somit auch durch mögliche Fehlbedienungen hier nicht zu einem schwerwiegenden
Unfall kommen kann. Die Welle wurde durch das Trageorgan und die Führungen in die
Übergabeposition der Vorrichtung hineingeführt. In dieser Position ist die Welle schon
so gelagert, dass nicht mehr die Kontrolle über sie verloren werden kann.
[0020] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist es vorgesehen, dass das Trageorgan weiterhin
ein Hakenelement umfasst, das an der Welle einhakt und durch Absenken des Trageorgans
im Bereich der Übergabeposition die Welle freigibt.
[0021] Befindet sich die Welle also im Bereich der Übergabeposition, wird das Trageorgan
weiter abgesenkt und das Hakenelement kann sich von dem Trageorgan lösen. Auch dieses
Absenken kann erfindungsgemäß mittels der Führungselemente erfolgen. Auf diese Weise
wird ein kontrolliertes Einbringen der Welle und damit der Folienwickel in die Vorrichtung
hinein ermöglicht. Insbesondere wird sogar zusätzlich das Freigeben der Welle automatisch
vorgeschrieben, so dass die Welle innerhalb einer sicheren Position in eine Betriebsposition
gebracht werden kann.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Führungsrollen einen seitlichen
Bund zum Zentrieren der Führungsrollen in den Führungselementen aufweisen. Hierdurch
wird die notwendige Genauigkeit, mit der die Führungsrollen, d.h. das Trageorgan,
in die Führungselemente eingefädelt werden müssen, verringert so dass eine einfache
Übergabe des Trageorgans in die Führungselemente erfolgt.
[0023] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vorteilhafterweise vor, dass die
Führungselemente als Führungsnuten oder Führungsschlitze in einem Bereich im Wesentlichen
oberhalb einer Betriebsposition der Welle in wenigstens einem Gehäuseteil der Vorrichtung
oder an wenigstens einem Gehäuseteil anbringbar bereitgestellt sind. Diese Führungsnuten
oder Führungsschlitze können auf einfache Weise als Führungselemente dienen und ggf.
sind sie auch nachträglich vorteilhafterweise an einem Gehäuseteil anbringbar.
[0024] Um die Übergabe der Welle und damit der Folienwickel an die Übergabeposition und
damit auch in den Bereich der Betriebsposition möglichst einfach zu gestalten, ist
es vorgesehen, dass die Führungselemente so ausgebildet sind, dass sie in einem ersten
Führungsabschnitt das Trageorgan im Wesentlichen in einem Bereich oberhalb einer Übergabeposition
der Welle führen, wodurch erreicht wird, dass die Führung zumindest unter Zuhilfenahme
der Gesichtskraft der Welle und des Trageorgans erfolgen kann. Weiterhin ist ein anschließender
zweiter Führungsabschnitt vorgesehen, der im Wesentlichen so ausgeführt ist, dass
dieser Führungsabschnitt das Trageorgan so absenkt, dass die Welle in der Übergabeposition
von dem Trageorgan gelöst wird. Hierdurch ist dann die Welle zu bereitgestellt, dass
sie auf einfache Weise und sicher in die Betriebsposition gelangen kann.
[0025] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Trageorgan einen im Wesentlichen
nach unten ragenden Sicherungsbügel aufweist. Dieser Sicherungsbügel ist so an das
Umfeld der Vorrichtung angepasst, dass ein direkter Kontakt eines Folienwickels auf
der Welle mit weiteren Geräteteilen in seinem Umfeld vermieden werden kann.
[0026] Die Aufgabe der Erfindung wird des Weiteren durch ein Verfahren zur Übergabe einer
Welle mit wenigstens einem Folienwickel in eine Vorrichtung zum Transfer einer Transferschicht
von wenigstens einer Transferfolienbahn nach Anspruch 8 gelöst. Es ist dabei vorgesehen,
dass das Trageorgan lösbar mit der Welle verbunden wird. Das Trageorgan wird wie bereits
oben beschrieben dann in Führungselemente eingeführt und mittels dieser Führungselemente
in einen sicheren Übergabebereich innerhalb der Transfervorrichtung hineingeführt.
In einem anschließenden Schritt kann dann das Trageorgan aus diesem Übergabebereich
so abgesenkt werden, dass das Trageorgan von der Welle gelöst wird. Die Welle mit
dem Folienwickel kann dann aus diesem sicheren Bereich in den Betriebsbereich hineingeführt
werden oder dieser Übergabebereich kann gleichzeitig als Betriebsbereich fungieren.
Auf jeden Fall ist ab der Einführung des Trageorgans in die Führungselemente eine
sichere Führung der Welle vorgegeben. Des Weiteren sind keine komplexen Vorrichtungen
außer der Führungselemente und des Trageorgans notwendig.
[0027] In einer vorteilhaften Weiterführung des Verfahrens ist es vorgesehen, dass zur Führung
des Trageorgans in den Führungselementen im Wesentlichen die Gewichtskraft von Trageorgan,
Welle und Folienwickel genutzt wird. Hierdurch kann eine besonders einfache Führung
durch einen Nutzer erreicht werden.
[0028] Die Vorrichtung kann selbstverständlich auch zur Führung des Trageorgans dienen,
wenn dieses angehoben wird und von unten an die Welle angreift, diese Welle aufnimmt
und entlang der Führung die Welle aus der Übergabeposition wieder aus der Vorrichtung
herausführt. Auch hier kann durch einen Verkanten der Welle keine Gefahrensituation
mehr entstehen.
[0029] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, auf die diese aber nicht beschränkt
sein soll und aus der sich weitere erfindungsgemäße Merkmale ergeben können, ist in
den Zeichnungen dargestellt.
[0030] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Folientransfervorrichtung in einer Druckmaschine,
- Fig. 2
- eine seitliche Darstellung eines Trageorgans zum Tragen eines Folienwickels
- Fig. 3
- eine frontale Darstellung des Trageorgans,
- Fig. 4
- ein in eine Folientransfervorrichtung eingesetztes Trageorgan,
- Fig. 5
- das Trageorgan in einem Übergabebereich der Folientransfervorrichtung,
- Fig. 6
- das Trageorgan nach der Übergabe des Folienwickels.
[0031] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Druckmaschine mit einer Folientransfervorrichtung
1. Dargestellt ist ein erstes Druckwerk der Druckmaschine, das hier als Auftragswerk
2 dient. In diesem Auftragswerk 2 wird Kleber über ein Farbwerk 3 auf einen Druckplattenzylinder
4 mit einer nicht dargestellten Druckplatte aufgetragen. Die Druckplatte ist dafür
so bebildert, dass sie in den Bereichen, die einer bildmäßig gewünschten Beschichtung
eines Bogen 5 mit einer Transferschicht entsprechen, Kleber aufnimmt. Über den Druckplattenzylinder
4 wird der Kleber weiter auf einen Gummituchzylinder 6 übertragen. Der Gummituchzylinder
6 ist an einen Gegendruckzylinder 7 angestellt und bildet zusammen mit diesem einen
Auftragsspalt 8. Der Gummituchzylinder 6 bildet zusammen mit dem Druckplattenzylinder
4, dem Farbwerk 3 und eventuell mit dem Kleberauftrag funktionell verbundenen, hier
nicht dargestellten Elementen, wie z.B. gegebenenfalls einem Feuchtwerk, eine Auftragseinrichtung
9, die in der hier dargestellten Weise an den Gegendruckzylinder 7 angestellt ist.
[0032] Als Bedruckstoff wird ein Bogen 5 verwendet, der entlang einer Transportrichtung
10 durch die Druckmaschine mittels nicht dargestellter Transportelemente transportiert
wird. Er wird dabei durch den Auftragsspalt 8 hindurchgeführt, wo er bildmäßig mit
Kleber beaufschlagt wird. Für den Transport des Bogen 5 kann der Gegendruckzylinder
Greifer aufweisen, die den Bogen an seiner Vorderkante greifen und durch den Auftragsspalt
8 hindurchführen. Der Auftragsspalt 8 wird durch den Gegendruckzylinder 7 und dem
Gummituchzylinder 6 gebildet und ist, wenn kein Folientransfer in der Druckmaschine
durchgeführt wird, ein herkömmlicher Druckspalt, in dem Farbe von der Druckplatte
über den Gummituchzylinder 6 auf einen Bogen 5 übertragen werden kann.
[0033] Nach dem Kleberauftrag im Auftragswerk 2 wird der Bogen 5 über Bogentransferzylinder
11 zum Transferwerk 12 transportiert. Dieses Transferwerk 12 weist ein Folienmodul
13 mit einer Transferfolienvorratsrolle 14 und einer Transferfoliensammelrolle 15
als Folienwickel auf. Die Transferfoliensammelrolle 15 als kann auch getrennt von
der Transferfolienvorratsrolle 14 bereitgestellt sein.
[0034] Auf der Transferfolienvorratsrolle 14 wird eine Transferfolienbahn 16 auf einer Welle
102 aufgerollt zur Verfügung gestellt. Die Transferfolienbahn 16 wird über Umlenkrollen
17 und 18 zu einem Transferspalt 19 geführt. Der Transferspalt 19 wird durch einen
Transferzylinder 20 und einem Gegendruckzylinder 21 gebildet, die aneinander angestellt
sind. Bei dem Transferwerk 12 kann es sich um ein Druckwerk der Druckmaschine handeln,
das so eingerichtet ist, dass eine Übertragung einer Transferschicht von der Transferfolie
auf den Bogen 5 durchgeführt werden kann. Der Transferzylinder 20 ist dann ein Gummituchzylinder.
[0035] Der Bogen 5 wird zusammen mit der Transferfolienbahn 16 mit der gleichen Geschwindigkeit
durch den Transferspalt 19 hindurchgeführt. In den Bereichen des Bogen 5, auf denen
Kleber aufgetragen wurde, bleibt die Transferschicht der Transferfolie haften und
wird von der Trägerfolie der Transferfolienbahn 16 abgenommen. Zur Unterstützung der
Haftwirkung des Klebers kann es vorgesehen sein, dass die Transferschicht durch einen,
hier nicht dargestellten Kalandrierspalt, der dem Transferspalt nachgeordnet ist auf
den Bogen 5 gepresst wird.
[0036] Vor dem Auftragswerk 2 und hinter dem Transferwerk 12 können noch weitere Weiterverarbeitungswerke,
wie z.B. Druckwerke der Druckmaschine vorgesehen sein. Hierdurch kann der Bogen 5
sowohl vor dem Folientransfer als auch danach noch Bedruckt werden. Allerdings kann
in den beiden Druckwerken, die als Auftragswerk 2 und als Transferwerk 12 verwendet
werden, keine weitere Weiterverarbeitung des Bogen 5 erfolgen.
[0037] Nach einer alternativen Ausführungsform, die hier nicht dargestellt ist, kann es
vorgesehen sein, dass alle Einrichtungen, die an dem Folientransfer beteiligt sind
in einem Transferwerk 12 bereitgestellt sind, d.h. eine Auftragseinrichtung 9, eine
Transfereinrichtung 22, die zumindest aus einem Transferzylinder 20 und gegebenenfalls
aus Umlenkrollen 17, 18 gebildet sein kann und eine Kalandriereinrichtung. In dem
Fall ist dann ein weiteres Werk der Druckmaschine als Weiterverarbeitungswerk nutzbar.
Allerdings rücken dann Auftragseinrichtung 9 und Transfereinrichtung 22 in ein gemeinsames
Werk, wo sie an den gleichen Gegendruckzylinder 21 angestellt sind. Der Abstand zwischen
Kleberauftrag und Folientransfer wird erheblich verringert und kann zu Problemen bei
der Haftwirkung des Klebers führen.
[0038] Die Folienwickel 14, 15 werden mittels eines Trageorgans 100, wie es in der Fig.
2 dargestellt ist, in das Folienmodul 13 hineingegeben und auch wieder herausgenommen.
[0039] Wie in Fig. 2 dargestellt, umfasst das Trageorgan 100 einen Haken 101, mit dem es
jeweils seitlich an eine Welle 102 eines Folienwickels 14, 15, in dem hier dargestellten
Fall an der Transferfolienvorratsrolle 14, einhaken kann. Zum sicheren Führen des
Trageorgans 100 in Führungsschlitzen 200, welche in der Fig. 4 dargestellt sind, umfasst
das Trageorgan 100 im oberen Bereich Führungsrollen 105. Diese Führungsrollen 105
können dann in die Führungsschlitze 200 eingeführt werden.
[0040] Um ein Aufsetzen der Transferfolienvorratsrolle 14 beim Beladen des Folienmoduls
13 oder um ein Aufsetzen der Foliensammelrolle 15 beim Entnehmen aus dem Folienmodul
13 zu vermeiden, umfasst das Trageorgan 100 weiterhin einen Sicherungsbügel 103. Dieser
weist von dem Hakenbereich des Trageorgans 100 weiter im Wesentlichen senkrecht nach
unten und ist von der Länge her so ausgeprägt, dass er mögliche Folienwickel immer
überragt. Somit stößt das Trageorgan 100, wenn es in eine Richtung nach unten bewegt
wird, immer zunächst mit dem Sicherungsbügel 103 auf, bevor es zu einem Kontakt mit
einem Folienwickel 14, 15 kommen kann. Wird der Sicherungsbügel 103 von unten angestoßen,
so wird mit ihm zusammen auch das Hakenorgan 101 nach oben bewegt. Im Gegensatz dazu
würde es durch einen Kontakt mit den Folienwickeln 14, 15 zu einer Bewegung der Folienwickel
14, 15 aus dem Haken 101 heraus kommen und es könnte zu einer Fehlbeladung des Folienmoduls
13 bzw. zu einem Abgleiten der Folienwickel 14, 15 aus dem Trageorgan 100 kommen.
Diese mögliche Unfallursache kann durch den Sicherungsbügel 103 vermieden werden.
[0041] Zu einer einfacheren Handhabe ist der Sicherungsbügel 103 um ein Drehgelenk 104 so
verschwenkbar, dass er auch eine im Wesentlichen horizontale Position einnehmen kann.
Dieses kann z. B. zum Entfernen de Trageorgans 100 aus dem Bereich des Folienmoduls
13 genutzt werden.
[0042] In der Fig. 3 ist eine frontale Ansicht des Trageorgans 100 aus der Fig. 2 gezeigt.
Gleiche Elemente werden auch hier mit gleichen Bezugszahlen beschrieben.
[0043] Wie hier dargestellt, ist erkennbar, dass das Trageorgan 100 sich in axialer Richtung
jeweils über einen Folienwickel 14, 15 hinaus erstreckt. Hierfür weist das Trageorgan
100 insbesondere eine Verbindungsachse 107 zwischen den Führungsrollen 105 auf. Diese
Führungsachse erstreckt sich jeweils seitlich über die Folienwickel 14, 15 hinaus
und von dieser Achse 107 erstreckt sich das Trageorgan 100 in Richtung der Welle 102
der Wickel 14, 15 und zu Haken 101, mit denen das Trageorgan 100 die Welle 102 der
Wickel 14, 15 aufnehmen kann. Wie dargestellt, ist erkennbar, dass auf beiden Seiten
der Welle 102 axial die Haken 101 des Trageorgans 100 zur Aufnahme der Welle 102 bereitgestellt
sind und diese aufnehmen. Insbesondere ist es auch möglich, dass mehrere Teilwickel
14, 15 für Teilfolienbahnen auf einer gemeinsamen Welle bereitgestellt sind.
[0044] Etwas unterhalb der Haken 101, d. h. unterhalb der Welle 102 befindet sich ein Drehgelenk
104 auf beiden Stirnseiten des Trageorgans 100. Mit diesem Drehgelenk 104 verbunden
ist der Sicherungsbügel 103, der so um das Drehgelenk 104 herum verschwenkbar ist.
Weiter weist das Trageorgan 100 im Bereich der Verbindungsachse 107 ein Verbindungselement
108 auf, mit dem es mit einer hier nicht dargestellten Transportvorrichtung verbunden
ist. Diese Transportvorrichtung sorgt für einen sicheren Transport des Trageorgans
100 und hält es dabei in der Luft.
[0045] Die Fig. 4 zeigt das Zusammenwirken zwischen dem Trageorgan 100 und dem Transferwerk
12. Insbesondere ist dargestellt, wie das Trageorgan 100 in das Folienmodul 13 des
Transferwerkes 12 hineingeführt wird. Gleiche Elemente werden auch hier mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0046] Es handelt sich hierbei um eine seitliche Sicht des Transferwerkes 12, wobei aus
Veranschaulichungsgründen die dem Betrachter zugewandte Seitenwand 204 im Wesentlichen
durchsichtig dargestellt ist. Das Transferwerk 12 weist zwei Stirnflächen mit solchen
Seitenwänden 204 auf, wobei die Wellen 102 der Folienwickel 14, 15 jeweils zumindest
indirekt mit den Seitenwänden 204 verbunden werden. Die Achse der Folienwickel 14,
15 verläuft also quer zwischen diesen Seitenwänden 204.
[0047] Jede Seitenwand 204 des Transferwerks 12 weist zur Aufnahme eines Trageorgans wenigstens
einen Führungsschlitz 200 als Führungselement für das Trageorgan 100 auf. In dem hier
dargestellten Fall umfasst das Folienmodul 13 jeweils eine Transferfolienvorratsrolle
14 und eine Transferfoliensammelrolle 15. Beide können mittels des Trageorgans 100
bzw. mittels Trageorganen 100 in das Folienmodul 13 hineingegeben und aus diesem herausgenommen
werden. Die Seitenwand 204 weist daher symmetrisch in ihren beiden Randbereichen jeweils
Führungsschlitze 200 zur Auf- und Entnahme und Führung von Trageorganen 100 für die
jeweiligen Folienwickel 14, 15 auf.
[0048] Die Führungsschlitze 200 weisen dabei einen ersten Führungsabschnitt 200a auf, der
im Wesentlichen diagonal nach unten in das Folienmodul 13 hineinführt. Weiter weisen
die Führungsschlitze 200 einen zweiten Führungsabschnitt 200b auf, welcher im Wesentlichen
direkt lotrecht nach unten führt.
[0049] Zum Einsetzen des Trageorgans 100 weisen die Führungsrollen 105 seitliche Bünde 106
auf, mit denen die Führungsrollen 105 in die Führungsschlitze 200 zentriert eingeführt
werden. Diese seitlichen Bünde 106 sind in der Fig. 3 dargestellt. Es reicht also
eine relativ ungenaue Positionierung der Führungsrollen 105 des Trageorgans 100 relativ
zu den Führungsschlitzen 200 aus, um diese automatisch durch die seitlichen Bünde
106 in den Führungsschlitzen 200 zu zentrieren. Die Führungsrollen 105 weisen weiter,
wie in Fig. 3 dargestellt, Verlängerungen 109 auf, welche seitlich axial parallel
zur Verbindungsachse durch die Führungsschlitze hindurch nach außen hinausragen. Durch
die seitlichen Verlängerungen 109 in Verbindung mit den seitlichen Bünden 106 wird
auf einfache Weise ein einfaches Positionieren der Verbindungsachse 107 mit den Führungsrollen
105 und damit des gesamten Trageorgans 100 in den Führungsschlitzen 200 ermöglicht.
[0050] Zum Einführen des Trageorgans 100 werden somit die Führungsrollen 105 auf beiden
Seiten axial in die Führungsschlitze 200 hineingeführt. Hierfür kann ein Bediener,
z. B. auch den Sicherungsbügel 103 nutzen, um eine entsprechende Positionierung des
Trageorgans vorzunehmen.
[0051] Wurde das Trageorgan 100 im oberen Bereich der Führungsschlitze 200 eingeführt, so
kann es nun alleine aufgrund seiner Gewichtskraft in den Führungsschlitzen 200 im
ersten Führungsabschnitt 200a diagonal auf den Führungsrollen 105 in das Folienmodul
13 hineinbewegt werden. Die Führungsschlitze 200 sind so dimensioniert, dass die ersten
und zweiten Führungsabschnitte 200a, 200b in einem Übergabebereich 300 aneinandergrenzen.
Dieser Übergabebereich 300 befindet sich in der Seitenwand 204 an einer Stelle, die
geeignet ist, dass wenn die Führungsrollen 105 des Trageorgans 100 an dieser Position
sind, sich die Welle 102 des Folienwickels in einem Ablagebereich 201 des Folienmoduls
13 befindet.
[0052] In diesem Ablagebereich 201 können insbesondere Schienen 202 vorgesehen sein, auf
denen die Welle 102 der Folienwickel so ablaufen kann, dass sie in eine Betriebsposition
203 gebracht werden können, in der sie während eines Betriebs des Transferwerkes 12
zum Folientransfer eingerichtet sind.
[0053] Die Fig. 5 zeigt eine Ausschnittsvergrößerung des Folienmoduls 13, bei dem sich die
Folienvorratsrolle 14 mit dem Trageorgan 100 im Bereich des Übergabebereiches 300
bzw. des Ablagebereiches 201 befindet. Gleiche Elemente werden hier auch wieder mit
gleichen Bezugszeichen wie in den vorangegangenen Figuren bezeichnet.
[0054] Befinden sich die Führungsrollen 105 in dem Übergabebereich 300 zwischen den ersten
und zweiten Führungsabschnitten 200a, 200b der Führungsschlitze 200, so liegt, wie
dargestellt ist, der Folienwickel 14 mit seiner Welle 102 auf der Schiene 202 im Ablagebereich
201 auf.
[0055] Zur Übergabe des Folienwickels 14 an das Folienmodul 13 werden die Führungsrollen
105 in den Führungsschlitzen 200 im zweiten Führungsabschnitt 200b senkrecht nach
unten entlang eines Pfeils 301 geführt. Simultan zur Führung der Führungsrollen 105
wird auch der Haken 101 des Trageorgans 100 um den gleichen Betrag in Richtung des
Pfeils 301 nach unten bewegt. Die Dimensionen des zweiten Führungsabschnittes 200b
sind dabei so bemessen, dass der Haken 101 die Welle 102 vollständig freigibt und
seitlich aus dem Ablagebereich 201 verschwenkbar wird.
[0056] Eine entsprechende Position des Hakenorgans 101 des Trageorgans 100 im Ablagebereich
201 ist in der Fig. 6 dargestellt. Der Haken 101 hat die Welle 102 vollständig freigegeben
und kann entlang eines dargestellten Pfeils aus dem Ablagebereich 201 hinausgeschwenkt
werden. Dieses Herausschwenken kann beispielsweise manuell durch einen Benutzer mittels
des Sicherungsbügels 103 vorgenommen werden.
[0057] Wie leicht ersichtlich ist, kann das Trageorgan 100 nach der Freigabe der Welle 102
durch den Haken 101 wieder entgegengesetzt in den Führungsschlitzen 200 geführt werden,
so dass das Trageorgan 100 wieder aus dem Bereich des Transferwerkes 12 herausgebracht
wird. Entsprechend kann auch ein Hakenorgan 101 von einem Trageorgan 100 leer in die
Führungsschlitze 200 eingeführt werden und unter eine Welle 102 verschwenkt werden,
um diese aufzunehmen und wieder auf dem umgekehrten Weg entlang der Führungsschlitze
200 einen leeren Vorratswickel 14 bzw. einen vollen Sammelwickel 15 wieder aus dem
Folienmodul 13 herauszunehmen.
[0058] Durch diese geschilderte Kombination und Zusammenwirkung von Trageorgan 100 und Führungsschlitzen
200 bzw. noch verbessert durch die Zusammenarbeit mit dem Haken 101 und dem Sicherungsbügel
103 kann eine besonders sichere Übergabe von Folienwickel 14, 15 und eine sichere
Herausnahme dieser Folienwickel 14, 15 in bzw. aus einem Transferwerk 12 hinein bzw.
heraus auf einfach Weise realisiert werden.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Folientransfervorrichtung
- 2
- Auftragwerk
- 3
- Farbwerk
- 4
- Druckplattenzylinder
- 5
- Bogen
- 6
- Gummituchzylinder
- 7
- Gegendruckzylinder
- 8
- Auftragsspalt
- 9
- Auftragseinrichtung
- 10
- Transportrichtung
- 11
- Bogentransferzylinder
- 12
- Transferwerk
- 13
- Folienmodul
- 14
- Transferfolienvorratsrolle
- 15
- Transferfoliensammelrolle
- 16
- Transferfolienbahn
- 17, 18
- Umlenkrollen
- 19
- Transferspalt
- 20
- Transferzylinder
- 21
- Gegendruckzylinder
- 22
- Transfereinrichtung
- 100
- Trageorgan
- 101
- Haken
- 102
- Welle
- 103
- Sicherungsbügel
- 104
- Drehgelenk
- 105
- Führungrolle
- 106
- seitlicher Bund
- 107
- Verbindungsachse
- 108
- Verbindungselement
- 109
- Verlängerung
- 200
- Führungsschlitze
- 200a
- erster Führungsabschnitt
- 200b
- zweiter Führungsabschnitt
- 201
- Ablagebereich
- 202
- Schienen
- 203
- Betriebsposition
- 204
- Seitenwände
- 300
- Übergabebereich
- 301
- Pfeil
1. Vorrichtung zum Transfer einer Transferschicht von wenigstens einer Transferfolienbahn
(16) auf einen Bedruckstoff (5), wobei die Transferfolienbahn (16) als wenigstens
ein Folienwickel (14, 15) auf einer Welle (102) bereitgestellt ist und die Welle (102)
durch eine Austauschvorrichtung austauschbar gelagert ist, und wobei die Austauschvorrichtung
wenigstens ein lösbares Trageorgan (100) zum Tragen der Welle (102) umfasst und wenigstens
ein Führungselement (200) zum sicheren Führen des Trageorgans (100) in einen Bereich
der Vorrichtung hinein vorhanden ist
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungselemente als Führungsnuten oder Führungsschlitze (200) in einem Bereich
im Wesentlichen oberhalb einer Betriebsposition (203) der Welle in wenigstens einem
Gehäuseteil der Vorrichtung oder an wenigstens einem Gehäuseteil bereitgestellt oder
anbringbar bereitgestellt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trageorgan (100) seitlich wenigstens zwei Führungsrollen (105) zum Eingreifen
in Führungselemente (200) aufweist und das Trageorgan (100) durch Absenken in den
Bereich einer Übergabeposition (300) der Welle (102) geführt wird, so dass sich die
Welle (102) in dieser sicheren Übergabeposition (300) befindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trageorgan (100) ein Hakenelement (101) umfasst, das an der Welle (102) einhakt
und durch Absenken des Trageorgans (100) im Bereich der Übergabeposition (300) die
Welle (102) freigibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsrollen (105) einen seitlichen Bund (106) zum Zentrieren der Führungsrollen
(105) in den Führungselementen (200) aufweisen.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungselemente (200) so ausgebildet sind, dass sie in einem ersten Führungsabschnitt
(200a) das Trageorgan (100) im Wesentlichen in einem Bereich oberhalb einer Übergabeposition
(300) der Welle (102) führen und in einem anschließenden zweiten Führungsabschnitt
(200b) im Wesentlichen das Trageorgan (100) so absenken, dass die Welle (102) in der
Übergabeposition (300) von dem Tragorgan (100) gelöst wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Trageorgan (100) einem im Wesentlichen nach unten ragenden Sicherungsbügel (103)
zur Vermeidung eines direkten Kontaktes eines Folienwickels (14, 15) auf der Welle
(102) mit weiteren Geräteteilen umfasst.
7. Verfahren zur Übergabe einer Welle (102) mit wenigstens einem Folienwickel (14, 15)
in eine Vorrichtung zum Transfer einer Transferschicht von wenigstens einer Transferfolienbahn
(16) nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Trageorgan (100) lösbar mit der Welle (102) verbunden wird,
in Führungselemente (200) eingeführt wird,
in einen Übergabebereich (300) hineingeführt wird und
weiter aus dem Übergabebereich (300) so abgesenkt wird, dass das Trageorgan (100)
von der Welle (102) gelöst wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Führung des Trageorgans (100) in den Führungselementen (200) im Wesentlichen
die Gewichtskraft von Trageorgan (100), Welle (102) und Folienwickel (14, 15) genutzt
wird.