[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalenverschließmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, sowie auf ein Verfahren zum Betrieb einer Schalenverschließmaschine
zum Siegeln einer Schale.
[0002] Es ist aus der
DE 10 2008 030 510 A1 eine Schalenverschließmaschine bekannt, auch Traysealer genannt, bei der Transportbänder
vorgesehen sind, um Schalen an eine Arbeitsstation zum Siegeln der Schalen heranzutransportieren.
Mittels eines Greifersystems werden die Schalen von den Transportbändern aufgenommen
und in die Arbeitsstation transportiert und dort freigegeben. Dabei muss des Greifersystem
sich außerhalb der Arbeitsstation befinden, ehe ein Siegälwerkzeugunterteil die Schalen
nach oben gegen ein Siegelwerkzeugoberteil drückt, um die Schale mit einer Deckelfolie
zu einer Verpackung zu versiegeln. Das Greifersystem muss dabei mehrere unterschiedliche
Bewegungen nacheinander ausführen. Zum Greifen der Schalen werden zwei Greiferarme
zueinander bewegt und anschließend die Greiferarme in Produktionsrichtung in die Arbeitsstation
bewegt sowie wieder herausbewegt aus der Siegelstation, um ein Schließen der Siegelstation
zu ermöglichen. Um eine luftdichte Kammer zu erhalten, in der die Schalen vor dem
Versiegeln evakuiert werden können, dichtet das Siegelwerkzeugunterteil und die Deckelfolie
gegen das Siegelwerkzeugoberteil ab. Um auch die geschlossenen Verpackungen aus der
Schalenverschließmaschine weitertransportieren zu können, ist ein weiteres Transportband
nach der Arbeitsstation notwendig.
[0003] Die
DE 102 37 933 A1 beschreibt eine Siegelstation einer Schalenverschließmaschine, bei der das Siegelwerkzeugunterteil
ein Kammerunterteil und einen Schalenträger aufweist. Der Schalenträger umfasst einen
Rahmen zum Klemmen einer Deckelfolie an das Siegelwerkzeugoberteil und ein Tragteil
zum Aufnehmen des Schalenrandes einer Schale. Der Rahmen und das Tragteil sind über
Führungen miteinander derart verbunden, dass sie relativ zueinander verstellt werden
können, um die Deckelfolie gegen das Werkzeugoberteil abzudichten und die Deckelfolie
mittels eines oberhalb anliegenden Unterdrucks nach oben in das Siegelwerkzeugoberteil
zu verformen. Das Tragteil kann dann die Schale mit einem überstehenden Produkt in
Richtung des Siegelwerkzeugoberteils anheben, bis die Schale die Position zum Siegeln
erreicht hat. Das Kammerunterteil ist relativ zu dem Schalenträger bewegbar und bildet
in seiner oberen Arbeitsposition, bei der die Deckelfolie zwischen dem Kammerunterteil
und dem Siegelwerkzeugoberteil geklemmt ist, eine evakuierbare Kammer.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schalenverschließmaschine vorzusehen,
die einfacher ausgeführt ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Schalenverschließmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs
1 oder 3 sowie durch ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Schalenverschließmaschine
nach Anspruch 16 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] In einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Schalenverschließmaschine
umfasst diese ein endloses Transportmittel und eine Siegelstation zum Versiegeln einer
Schale mit einer Deckelfolie, wobei die Siegelstation ein Siegelwerkzeugoberteil und
eine Schalenaufnahme aufweist. Die Schalenaufnahme umfasst eine Randauflage zur Aufnahme
eines Schalenrandes und weist dort mindestens zwei Randauflageabschnitte auf, die
relativ zueinander bewegbar sind. Dadurch ist es möglich, mittels des Transportmittels,
z.B. in Form eines Transportbandes oder einer Mitnehmerkette, eine oder mehrere Schalen
in die Siegelstation bzw. unter das Siegelwerkzeugoberteil zu transportieren. Das
Transportmittel reicht vorzugsweise auch über die Siegelstation hinaus, unter Umständen
bis an das Ende der Schalenverschließmaschine oder darüber hinaus, um die mit einer
Deckelfolie verschlossenen Schalen dem weiteren Produktionsverlauf zu zuführen. Durch
die Ausführung der Schalenaufnahme mit zwei Randauflageabschnitten können diese Randauflageabschnitte
sich der Schale von zwei gegenüberliegenden Seiten kommend annähern und zusammengeführt
werden, um die Schale von dem Transportmittel aufzunehmen und gegen das Siegelwerkzeugoberteil
und die dazwischen befindlichen Deckelfolie zu bewegen.
[0007] In vorteilhafter Weise ist das endlose Transportmittel innerhalb der Siegelstation
und unterhalb des Siegelwerkzeugoberteils dauerhaft angebracht, im Gegensatz zu bekannten
Greifersystemen, die vor dem Siegelprozess aus der Siegelstation entfernt sein müssen.
Dies ermöglicht eine einfache Ausführung.
[0008] Die Transportgeschwindigkeit wird vorzugsweise von einer Steuerung der Schalenverschließmaschine
geregelt. Das Transportmittel ist nicht nur auf die Schalenverschließmaschine mit
ihrer Siegelstation beschränkt, es kann auch weit in den Produktionsfluss stromaufwärts
reichen, um leere Schalen aufzunehmen, die anschließend mit Produkten befüllt werden.
[0009] In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsform einer Schalenverschließmaschine
umfasst diese ein endloses Transportmittel und eine Siegelstation zum Versiegeln einer
Schale mit einer Deckelfolie, wobei die Siegelstation ein Siegelwerkzeugoberteil und
eine Schalenaufnahme aufweist. Die Schalenaufnahme umfasst eine Randauflage zur Aufnahme
eines Schalenrandes und das endlose Transportmittel ist innerhalb der Siegelstation
und unterhalb des Siegelwerkzeugoberteiles dauerhaft angeordnet. Dies ermöglicht eine
einfache Ausführung. Die Transportgeschwindigkeit wird vorzugsweise von einer Steuerung
der Schalenverschließmaschine geregelt.
[0010] Vorzugsweise weist die Randauflage mindestens zwei Randauflageabschnitte auf, die
relativ zueinander bewegbar sind. Durch diese vorteilhafte Ausführung der Schalenaufnahme
als zwei Randauflageabschnitte können diese Randauflageabschnitte sich der Schale
von zwei gegenüberliegenden Seiten kommend annähern und zusammengeführt werden, um
die Schale von dem Transportmittel aufzunehmen und gegen das Siegelwerkzeugoberteil
und die dazwischen befindliche Deckelfolie zu bewegen.
[0011] Bevorzugt ist nur ein Antrieb sowohl für die Schließbewegung der Randauflageabschnitte
zueinander, als auch für das Anheben der Schale mittels der Randauflage vorgesehen.
Dies ermöglicht eine kostengünstige Ausführung der Schalenverschließmaschine.
[0012] Zweckmäßig ist es, wenn die Randauflageabschnitte je eine Siegeldichtung aufweisen,
die nach dem Zusammenführen zu einer Randauflage als Schalenaufnahme die Schale mit
der Deckelfolie zum Siegeln gegen das Siegelwerkzeugoberteil drücken.
[0013] Vorzugsweise ist ein Kammerunterteil vorgesehen, wobei das Kammerunterteil zwei Kammerteile
umfasst, die relativ zueinander bewegbar sind. Bevorzugt sind die Kammerteile unterhalb
des Siegelwerkzeugoberteils und seitlich und/oder oberhalb des endlosen Transportmittels
vorgesehen. Dies ermöglicht es, dass die zwei Kammerteile zueinander und an die Schale
heran bewegt werden können und auch eine Bewegung in Richtung des Siegelwerkzeugoberteils
ausführen können.
[0014] Zweckmäßig ist es, wenn eine Dichtung zum luftdichten Abdichten der Kammerteile zueinander
vorgesehen ist. Die zwei Kammerteile bilden in einer besonders vorteilhaften Weise
nach dem Zusammenführen ein Kammerunterteil und ermöglichen somit in Verbindung mit
dem Siegelwerkzeugoberteil das Bilden einer luftdicht geschlossenen und evakuierbaren
Kammer. Dies ermöglicht das Verpacken von Lebensmitteln unter Vakuum bzw. modifizierter
Atmosphäre, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten.
[0015] Vorzugsweise sind die Kammerteile und/oder die Randauflageabschnitte im Wesentlichen
jeweils symmetrisch zueinander bezogen auf eine Ebene, die sich parallel einer Transportrichtung
und orthogonal zu einer Transportebene des endlosen Transportmittels befindet. Dies
bewirkt gleiche Massen und Trägheitsmomente auf beiden Seiten.
[0016] Günstig ist es auch, wenn die Randauflageabschnitte und die Kammerteile über eine
gemeinsame Mechanik mittels Hebeln und Federelemente verbindbar sind, um eine synchrone
Bewegung beider Seiten der Mechanik zu ermöglichen.
[0017] Die gemeinsame Mechanik für die Randauflageabschnitte und die Kammerteile weist zweckmäßig
jeweils eine horizontale und eine vertikale Bewegungskomponente auf, um die Schale
seitlich erfassen und anheben zu können.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen mehrere relativ zueinander bewegbare
Teile wie die Randauflageabschnitte und Kammerteile einen gemeinsamen Antrieb auf,
um eine kostengünstige Siegelstation mit einem einfach zu steuernden Bewegungsablauf
zur Verfügung zu stellen.
[0019] In einer vorteilhaften Weise sind die Randauflageabschnitte und/oder die Kammerteile
mittels parallel zur Transportebene des endlosen Transportmittels ausgerichteter Führungen
relativ zueinander bewegbar.
[0020] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb einer Schalenverschließmaschine umfasst,
ein endloses Transportmittel und eine Siegelstation, wobei das endlose Transportmittel
eine Schale in die Siegelstation zwischen ein Siegelwerkzeugoberteil und eine Schalenaufnahme
bewegt. Die Schalenaufnahme weist eine Randauflage auf, die mindestens zwei Randauflageabschnitte
aufweist, die von zwei Seiten an die Schale heranbewegt werden, wobei die Randauflageabschnitte
zur Schalenaufnahme zusammengeführt werden, und eine bereits zwischen der Schale und
dem Siegelwerkzeugoberteil befindliche
[0021] Deckelfolie mit der Schale versiegelt wird. Ein solches Verfahren ermöglicht den
Transport von Schalen auf nur einem Transportmittel, z.B. in Form eines Transportbandes
oder einer Mitnehmerkette, durch die Maschine und in die Siegelstation sowie wieder
heraus. Es entfallen zusätzliche Anhaltevorgänge und unerwünschte Beschleunigungen
wie beispielsweise durch Greifersysteme, die die Schalen von einem Zuführband aufnehmen
und in die Siegelstation übergeben, sowie die Schalen nach dem Siegeln an ein Abführband
übergeben.
[0022] Bevorzugt heben die Randauflageabschnitte die Schale bis an das Siegelwerkzeugoberteil
an.
[0023] Vorzugsweise bewegen sich die Randauflageabschnitte orthogonal bezogen auf die Transportrichtung
des endlosen Transportmittels aufeinander und auf die Schale zu. Die Randauflageabschnitte
befinden sich seitlich neben dem Transportmittel in einer Parkposition und können
von dort mit einer gleichzeitigen Bewegung an die Schale heranbewegt werden, um möglichst
kurze Wege zurückzulegen und somit die Leistung der Schalenverschließmaschine zu steigern.
[0024] Auf eine vorteilhafte Weise bilden die Randauflageabschnitte nach dem Zusammenführen
eine Schalenaufnahme und diese Schalenaufnahme nimmt die Schale, vorzugsweise den
Schalenrand, auf. Die Schalenaufnahme hebt die Schale von dem Transportmittel ab in
Richtung zum Siegelwerkzeugoberteil. Hierbei wirken in einer vorteilhaften Weise nur
vertikale Beschleunigungskräfte, die bezogen auf flüssige Produkte in den Schalen
unkritisch sind, im Gegensatz zu den Beschleunigungskräften, die in der Transportrichtung
auftreten.
[0025] Vorzugsweise wird die Schließbewegung der Randauflageabschnitte vor dem Anheben der
Schale durch die Randauflageabschnitte bzw. der Schalenaufnahme ausgeführt. Dies stellt
sicher, dass die Randauflageabschnitte erst gemeinsam die Schalenaufnahme bilden und
die folgende vertikale Bewegung die Schale ohne Einflüsse durch noch laufende Querbewegungen
der Randauflageabschnitte ruhig und prozesssicher abläuft.
[0026] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante ist ein Kammerunterteil vorgesehen, wobei
das Kammerunterteil zwei Kammerteile umfasst und die zwei Kammerteile unterhalb des
Siegelwerkzeugoberteils und oberhalb des endlosen Transportmittels derart zueinander
bewegt werden, dass die zwei Kammerteile das Kammerunterteil bilden. Dabei befindet
sich das Kammerunterteil unterhalb der mittels der Schalenaufnahme angehobenen Schale,
und es wird auch in Richtung zum Siegelwerkzeugoberteil bewegt, um mit dem Siegelwerkzeugoberteil
eine Kammer bilden zu können.
[0027] Das Kammerunterteil wird vorzugsweise gegen das Siegelwerkzeugoberteil bewegt und
bildet mit dem Siegelwerkzeugoberteil auf vorteilhafte Weise eine Kammer, in der ein
Vakuum und/oder eine modifizierte Atmosphäre erzeugt werden kann. Somit können evakuierte
und begaste Verpackungen, beispielsweise Verpackungen für Lebensmittel, hergestellt
werden.
[0028] Die Bewegung der Randauflageabschnitte und der Kammerteile finden vorzugsweise gleichzeitig
statt, um die Prozesszeiten möglichst kurz zu halten und die Leistung der Schalenverschließmaschine
zu steigern.
[0029] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Bewegung der Randauflageabschnitte und der
Kammerteile mit nur einem Antrieb erfolgt, um eine einfaches und effizientes Verfahren
zur Verfügung zu stellen.
[0030] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Schalenverschließmaschine
und des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand einer Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen
zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schalenverschließmaschine,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Schalenverschließmaschine,
- Figur 3
- eine schematische Ansicht der Schalenverschließmaschine in Produktionsrichtung in
einer Grundstellung der Siegelstation,
- Figur 4
- eine schematische Ansicht wie Figur 3 mit zusammengefahrenen Randauflageabschnitten,
- Figur 5
- eine schematische Ansicht wie Figur 3 in einer Stellung zum Siegeln,
- Figur 6
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Variante einer Schalenverschließmaschine,
- Figur 7
- eine schematische Ansicht der Schalenverschließmaschine von Figur 6 in Produktionsrichtung
in einer Grundstellung der Siegelstation,
- Figur 8
- eine schematische Ansicht wie Figur 7 mit zusammengefahrenen Randauflageabschnitten,
- Figur 9
- eine schematische Ansicht wie Figur 7 mit angehobener Schale,
- Figur 10
- eine schematische Ansicht wie Figur 7 mit zusammengefahrenen Kammerteilen,
- Figur 11
- eine schematische Ansicht wie Figur 7 in einer Stellung zum Siegeln.
[0031] Einander entsprechende Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0032] Figur 1 zeigt in schematischer Ansicht eine Schalenverschließmaschine 1 mit einem
endlosen Transportmittel 2 und einer Siegelstation 3. Die Siegelstation 3 weist ein
Siegelwerkzeugoberteil 4 und eine Schalenaufnahme 5 auf. Die Schalenaufnahme 5 weist
eine Randauflage 6 auf, die zweiteilig in symmetrisch zueinander ausgeführte Randauflageabschnitten
6a und 6b aufgeteilt ist. Die Randauflageabschnitte 6a und 6b sind mittels Mechaniken
7a und 7b relativ zueinander bewegbar. Ein nicht dargestellter Antrieb treibt wenigstens
eine Welle 8a, 8b an. Die Welle 8a bzw. 8b ist über die Mechanik 7a bzw. 7b mit den
Randauflageabschnitten 6a bzw. 6b verbunden. Auf dem endlosen Transportmittel 2, hier
als ein Förderband dargestellt, das alternativ als eine Mitnehmerkette ausgeführt
sein kann, befindet sich eine Schale 9, die in einer Produktionsrichtung R in die
Siegelstation 3 transportiert wurde.
[0033] In Figur 2 haben die Randauflage 6, bzw. die Randauflageabschnitte 6a und 6b, eine
Nut 10, die zur Aufnahme eines Schalenrandes 9b (siehe Figur 3) der Schale 9 und für
eine nicht gezeigte Schneidung dient, bei der ein Schneidmesser außerhalb des Schalenrandes
eine Deckelfolie schneiden kann.
[0034] Figur 3 zeigt die Schalenverschließmaschine 1 in der Produktionsrichtung R. Dabei
befindet sich die Siegelstation 3 in einer Grundstellung, bei der die Schale 9 auf
dem Transportmittel 2 in die Siegelstation 3 transportiert wurde und die Randauflageabschnitte
6a und 6b sich seitlich neben der Schale 9 und dem Transportmittel 2 in Ruhestellung
befinden.
[0035] In Figur 4 ist die Stellung der Randauflageabschnitten 6a und 6b dargestellt, nachdem
diese mittels der Mechanik 7a, 7b zueinander bewegt wurden, so dass sie miteinander
in Kontakt befindlich die Schalenaufnahme 5 bilden. In dieser Stellung befindet sich
die Schalenaufnahme 5 unterhalb des Schalenrandes 9b der Schale 9 und oberhalb des
Transportmittels 2. Hierbei ist die Mechanik 7a, 7b als eine Kombination von Hebeln
11a, 11 b, 12a, und 12b und einer Führung 13 sowie den Wellen 8a, 8b in Form eines
Kniehebelhubwerks ausgeführt. Dabei bewirkt die Mechanik 7a, 7b eine gleichzeitige
Bewegung der Randauflageabschnitte 6a und 6b zueinander in horizontaler Richtung mittels
der Führung 13 und eine vertikale Bewegung nach oben mittels der Hebel 11a, 11b, 12a,
und 12b. Die Bewegung des Kniehebelhubwerks kann durch eine synchronisierte gegenläufige
Bewegung der Wellen 8a und 8b, durch zwei separat angetrieben Wellen 8a, 8b oder durch
eine dem Fachmann bekannte Synchronisierung der Hebel 11a und 12a mit den Hebeln 11
b und 12b zueinander bewirkt werden.
[0036] Während einer weiteren vertikalen Bewegung in Richtung des Siegelwerkzeugoberteils
4 hebt die Schalenaufnahme 5 die Schale 9 am Schalenrand 9b an und drückt den Schalenrand
9b, wie in Figur 5 gezeigt, mit einer nicht dargestellten Deckelfolie oder einem bereits
geformten Deckel gegen das Siegelwerkzeugoberteil 4, um die Deckelfolie oder den Deckel
an den Schalenrand 9b zu siegeln und eine geschlossene Verpackung zu erzeugen.
[0037] Eine weitere erfindungsgemäße Variante ermöglicht das Verschließen einer Schale unter
Vakuum, um im Lebensmittelbereich den hohen Anforderungen einer langen Haltbarkeit
durch minimalen Sauerstoffgehalt in der Verpackung gerecht zu werden.
[0038] In Figur 6 sind bei einer weiteren Variante einer Schalenverschließmaschine 1' zusätzlich
zu den Randauflageabschnitten 6a und 6b zwei Kammerteile 14a und 14b vorgesehen, die
mit der Mechanik 7a, 7b gekoppelt sind.
[0039] Die Figur 7 zeigt die Schalenverschließmaschine 1' in der Produktionsrichtung R.
Dabei befindet sich die Siegelstation 3 in einer Grundstellung, bei der die Schale
9 auf dem Transportmittel 2 in die Siegelstation 3 transportiert ist und sowohl die
Randauflageabschnitte 6a und 6b, als auch die Kammerteile 14a und 14b sich seitlich
neben der Schale 9 und dem Transportmittel 2 in Ruhestellung befinden. Dabei sind
die Kammerteile 14a und 14b mit der Führung 13 verbunden und die Randauflageabschnitte
6a und 6b mit weiteren Führungen 15a und 15b. Die Führungen 15a und 15b sind mit den
Kammerteilen 14a und 14b verbunden.
[0040] Figur 8 zeigt eine erste Bewegung des Kniehebelhubwerks, bei der über die Mechanik
7a, 7b die Hebel 11a, 12a und 11 b, 12b sich derart zueinander bewegen, dass die Kammerteile
14a und 14b sowie die Randauflageabschnitten 6a und 6b im Wesentlichen horizontal
aufeinander zu bewegt werden, bis die Randauflageabschnitte 6a und 6b in Kontakt tretend
die Schalenaufnahme 5 bilden. Dabei ist eine vertikale Bewegungskomponente der Randauflageabschnitte
6a und 6b möglich, solange sich die gebildete Schalenaufnahme 5 noch unter dem Schalenrand
9a befindet.
[0041] Die Figur 9 zeigt eine weitere Stellung, bei der die Schalenaufnahme 5 die Schale
9 aufgenommen und angehoben hat. Die Bodenflächen der Kammerteile 14a und 14b befinden
sich oberhalb des Transportmittels 2, damit die zwei Kammerteile 14a und 14b zueinander
bewegt werden können, wie in Figur 10 gezeigt. Dabei bilden die Kammerteile 14a, 14b
ein Kammerunterteil 16 in der Art, dass die Kontaktflächen der Kammerteile 14a, 14b,
beispielsweise mittels einer Silikondichtung, luftdicht abdichtet werden. Die dafür
aufzubringende Kraft wird über die Mechanik 7a, 7b erzeugt, die die Kammerteile 14a
und 14b als Kammerunterteil 16 zusammenhält. Die weitere gleichgerichtete Bewegung
der Mechanik 7a, 7b bewirkt das Anheben der Schalenaufnahme 5 mit der Schale 9 und
des Kammerunterteils 16 bis an das Siegelwerkzeugoberteil 4. Dabei wirkt die Bewegung
des Kammerunterteils 16 gegen das Siegelwerkzeugoberteil 4, wobei das Siegelwerkzeugoberteil
4 einen nicht dargestellten Siegelrahmen und ein Kammeroberteil 17 aufweist. Das Kammeroberteil
17 wird durch das Kammerunterteil 16 und die dazwischen eingeklemmte Deckelfolie nach
oben gegen die Federn 18 gedrückt. Das Siegelwerkzeugoberteil 4 mit dem Kammeroberteil
17 bildet zusammen mit dem Kammerunterteil 16 eine evakuierbare Kammer, die mittels
einer oder mehrerer Dichtungen, vorzugsweise Silikondichtungen, sowie der Deckelfolie
luftdicht abgedichtet wird. In der Kammer kann die Verpackung evakuiert oder die Atmosphäre
modifiziert werden, um das zu verpackende Produkt möglichst lange haltbar zu machen.
Der Siegelrahmen wird für den Verschließvorgang relativ zum Kammeroberteil 17 gegen
die Schale 9 bewegt und drückt dabei die Deckelfolie unter Zufuhr von Wärme gegen
die Schale 9 im Bereich der zu erzeugenden Siegelnaht.
[0042] Die Bewegung der Mechanik 7a, 7b von Figur 7 bis Figur 11 ist durchgehend gleichgerichtet
und kann durch einen einzigen Aktor erfolgen, der die Hebel 11 a, 12a und 11 b, 12b
auf beiden Seiten des Kniehebelhubwerks antreibt. Über Federn 19 (siehe Figur 8 oder
9) oder andere Zugmittel können die horizontalen und vertikalen Bewegungen der Randauflageabschnitte
6a, 6b und Kammerteile 14a, 14b gleichzeitig und/oder nachfolgend erfolgen. Günstig
ist eine Synchronisierung der Hebel 11 a, 12a und 11 b, 12b der beiden Seiten des
Kniehebelhubwerks, damit sich die Randauflageabschnitte 6a, 6b und Kammerteile 14a,
14b mittig zum Kniehebelhubwerk treffen und auch die Schale 9 sich mittig dazu auf
dem Transportmittel 2 befindet, um unnötige seitliche Stöße auf die Schale 9 oder
seitliche Bewegungen der Schale 9 zu vermeiden.
[0043] Die Arbeitsstation 3 ist auch zur Aufnahme für zwei oder mehrere Schalen 9 geeignet,
dabei ist die Arbeitsstation 3 in Produktionsrichtung R entsprechend größer ausgebaut.
Die Schalen 9 werden vom Transportmittel 2 derart in die Arbeitsstation 3 gefördert,
dass die Schalen 9 ein vorgegebenen Abstand, entsprechend der Randauflageabschnitte
6a und 6b, zueinander aufweisen.
1. Schalenverschließmaschine (1), die ein endloses Transportmittel (2) und eine Siegelstation
(3) zum Versiegeln einer Schale (9) mit einer Deckelfolie umfasst, wobei die Siegelstation
(3) ein Siegelwerkzeugoberteil (4) und eine Schalenaufnahme (5) umfasst, die eine
Randauflage (6) zur Aufnahme eines Schalenrandes (9b) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Randauflage (6) mindestens zwei Randauflageabschnitte (6a, 6b) aufweist, die
relativ zueinander bewegbar sind.
2. Schalenverschließmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das endlose Transportmittel (2) innerhalb der Siegelstation (3) und unterhalb des
Siegelwerkzeugoberteils (4) dauerhaft angebracht ist.
3. Schalenverschließmaschine (1), die ein endloses Transportmittel (2) und eine Siegelstation
(3) zum Versiegeln einer Schale (9) mit einer Deckelfolie umfasst, wobei die Siegelstation
(3) ein Siegelwerkzeugoberteil (4) und eine Schalenaufnahme (5) umfasst, die eine
Randauflage (6) zur Aufnahme eines Schalenrandes (9b) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das endlose Transportmittel (2) innerhalb der Siegelstation (3) und unterhalb des
Siegelwerkzeugoberteils (4) dauerhaft angebracht ist.
4. Schalenverschließmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Randauflage (6) mindestens zwei Randauflageabschnitte (6a, 6b) aufweist, die
relativ zueinander bewegbar sind.
5. Schalenverschließmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nur ein Antrieb sowohl für eine Schließbewegung der Randauflageabschnitte (6a, 6b)
zueinander, als auch zum Anheben der Schale (9) mittels der Schalenaufnahme (5) vorgesehen
ist.
6. Schalenverschließmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Randauflageabschnitte (6a, 6b) je eine Siegeldichtung aufweisen.
7. Schalenverschließmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kammerunterteil (16) vorgesehen ist, wobei das Kammerunterteil (16) zwei Kammerteile
(14a, 14b) umfasst, die relativ zueinander bewegbar sind.
8. Schalenverschließmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere relativ zueinander bewegbare Teile wie Randauflageabschnitte (6a, 6b) und
Kammerteile (14a, 14b) einen gemeinsamen Antrieb aufweisen.
9. Schalenverschließmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Randauflageabschnitte (6a, 6b) und/oder die Kammerteile (14a, 14b) mittels parallel
zur Transportebene des endlosen Transportmittels (2) ausgerichteter Führungen (13,
15a, 15b) relativ zueinander bewegbar sind.
10. Verfahren zum Betrieb einer Schalenverschließmaschine (1), die ein endloses Transportmittel
(2) und eine Siegelstation (3) umfasst, wobei das endlose Transportmittel (2) eine
Schale (9) in die Siegelstation (3) zwischen ein Siegelwerkzeugoberteil (4) und eine
Schalenaufnahme (5) bewegt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalenaufnahme (5) eine Randauflage (6) aufweist, die mindestens zwei Randauflageabschnitte
(6a, 6b) aufweist, die von zwei Seiten an die Schale (9) heranbewegt werden und dabei
die Randauflageabschnitte (6a, 6b) zur Schalenaufnahme (5) zusammengeführt werden,
und eine bereits zwischen der Schale (9) und dem Siegelwerkzeugoberteil (4) befindliche
Deckelfolie mit der Schale (9) versiegelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Randauflageabschnitte (6a, 6b) die Schale (9) bis an das Siegelwerkzeugoberteil
(4) anheben.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Randauflageabschnitte (6a, 6b) nach dem Zusammenführen die Schalenaufnahme (5)
bilden und die Schalenaufnahme (5) die Schale (9), vorzugsweise den Schalenrand (9b),
aufnimmt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kammerunterteil (16) vorgesehen ist, wobei das Kammerunterteil zwei Kammerteile
(14a, 14b) umfasst, wobei die zwei Kammerteile (14a, 14b) unterhalb des Siegelwerkzeugoberteils
(4) und oberhalb des endlosen Transportmittels (2) derart zueinander bewegt werden,
dass die zwei Kammerteile (14a, 14b) das Kammerunterteil (16) bilden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kammerunterteil (16) gegen das Siegelwerkzeugoberteil (4) bewegt wird und mit
dem Siegelwerkzeugoberteil (4) zu einer luftdicht geschlossenen und evakuierbaren
Kammer (18) verbunden wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Randauflageabschnitte (6a, 6b) und der Kammerteile (14a, 14b) gleichzeitig
stattfindet.