[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Spulmaschine und eine Spulmaschine
mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen, die jeweils einen Faden von einem Spinnkops
auf eine Kreuzspule spulen, wobei im Lauf des Fadens jeweils ein Sensor, der eine
die Fadenspannung repräsentierende Größe misst, und ein Fadenspanner, der dem Faden
eine Fadenspannung erteilt, angeordnet sind und die Fadenspannung geregelt wird, indem
die die Fadenspannung repräsentierende gemessene Größe mit einem Sollwert der die
Fadenspannung repräsentierenden Größe verglichen wird und in Abhängigkeit von dem
Vergleich ein Stellsignal für den Fadenspanner zur Einstellung der Fadenspannung generiert
wird, wobei ein Ausfall des Sensors festgestellt und daraufhin die Fadenspannung gesteuert
wird.
[0002] Bei bekannten Spulmaschinen kann die Fadenzugkraft beziehungsweise die Fadenspannung,
das heißt, die Fadenzugkraft bezogen auf den Fadenquerschnitt, gesteuert oder geregelt
werden. Bei einer Steuerung der Fadenspannung ist kein Sensor erforderlich und dem
Fadenspanner kann zum Beispiel ein konstantes Stellsignal vorgegeben werden. Zur Regelung
der Fadenspannung ist ein Sensor erforderlich, der eine die Fadenspannung repräsentierende
Größe misst. Üblich sind sogenannte Fadenzugkraftsensoren. Die Einstellung, ob die
Fadenspannung geregelt oder gesteuert werden soll, kann vom Bediener vorgegeben werden.
Sinnvollerweise werden solche Einstellungen jeweils für eine Partie vorgegeben. Eine
Partie wird dabei von solchen Arbeitsstellen gebildet, auf denen die gleichen Garne
auf Kreuzspulen mit identischen Eigenschaften gespult werden. Prinzipiell kann der
Bediener auch eine Steuerung vorgeben, wenn ein Fadenzugkraftsensor vorhanden ist.
In diesem Fall wird der Fadenzugkraftsensor deaktiviert oder zumindest werden die
Messwerte von der Steuereinheit nicht verwendet.
[0003] Aus der
JP 2009-242097 A ist bekannt, dass es empfindliche Garne gibt, die durch die Berührung eines Spannungssensors
beschädigt werden können. Um dennoch einen Fadenspannungsverlauf zu realisieren, der
weitestgehend einer Fadenspannungsvorgabe entspricht, wird vor dem eigentlichen Spulprozess
ein Spannungsvermittelungsmuster erstellt, das heißt, ein Sollverlauf für das Stellsignal
eines Fadenspanners. Gemäß der zitierten Anmeldung soll die Fadenspannung mit steigendem
Durchmesser der Auflaufspule reduziert werden. Deshalb wird zur Ermittlung des oben
beschriebenen Musters ein Musterwickelkörper hergestellt. Bei der Herstellung dieser
Musterwicklung wird dann ein Spannungssensor verwendet. Das beim Herstellen der Musterwicklung
erfasste Stellsignal des Fadenspanners dient dann für eine Vielzahl von Arbeitsstellen
als Spannungsvermittelungsmuster. Der Musterwickelkörper kann nicht weiter verwendet
werden, da das aufgewickelte Garn zwangsläufig von dem Spannungssensor beschädigt
wurde. Gegebenenfalls muss für die Musterwicklung sogar ein anderes Garn als das später
zu verarbeitende verwendet werden, wenn es durch die Berührung mit dem Spannungssensor
häufig zu Fadenbrüchen kommt. Die Notwendigkeit, einen Musterwickelkörper herzustellen,
führt außerdem zu Produktivitätseinbußen. Eine solche Lösung macht also nur unter
den besonderen, in der
JP 2009-242097 A beschrieben, Umständen Sinn.
[0004] Es ist weiter bekannt, dass beim Abziehen eines Fadens von einem Spinnkops die Fadenspannung
ohne eine entsprechende Einflussnahme zunimmt. Um die Fadenspannung dennoch konstant
zu halten, kann die Fadenspannung in der oben beschriebenen Weise mittels eines Fadenspanners
geregelt werden. Der Spannerdruck wird dann entsprechend dem abspulbedingten Anwachsen
der Fadenspannung reduziert. Neben einem Fadenspanner kann die Fadenspannung auch
durch die Spulgeschwindigkeit beeinflusst werden. Aus diesem Grunde ist es zum Beispiel
aus der
DE 37 33 597 A1 bekannt, die Spulgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Restfadenmenge auf dem Spinnkops
zu steuern. Eine solche Steuerung der Spulgeschwindigkeit kann alternativ oder zusätzlich
zu der Regelung der Fadenspannung mittels eines Fadenspanners erfolgen. Bei einer
Regelung der Fadenspannung ist es auch möglich, die Spulgeschwindigkeit erst dann
zu ändern, wenn die Einhaltung der vorgegeben Fadenspannung mittels des Fadenspanners
nicht mehr möglich ist. Mit abnehmender Restfadenlänge auf den Spinnkops würde ohne
weitere Einflussnahme die Fadenspannung steigen. Deshalb wird am Anfang der Kopsreise
der Fadenspanner einen stärkeren Druck ausüben und den Druck im Laufe der Kopsreise
senken. Es ist möglich, dass der Fadenspanner an den Punkt kommt, an dem eine weitere
Verringerung des Druckes nicht mehr möglich ist. Das bedeutet, dass die Fadenspannung
ansteigen würde. Um dies zu verhindern, kann man die Spulgeschwindigkeit senken. Vorzugsweise
wird die Geschwindigkeit schrittweise abgesenkt. Im ersten Schritt wird die Geschwindigkeit
um einen vorher festgelegten Anteil reduziert, die Fadenspannung sinkt und der Fadenspanner
muss seinen Druck wieder erhöhen, damit die Fadenspannung konstant bleibt. Die Fadenspannung
kann nun wieder mittels Fadenzugkraftsensor und Fadenspanner geregelt werden. Erst
wenn der Druck des Fadenspanners wieder auf einen minimalen Wert gesunken ist, wird
in einem zweiten Schritt die Spulgeschwindigkeit weiter abgesenkt.
[0005] In vielen Fällen ist die Einhaltung einer vorgegebenen Fadenspannung für die geforderte
Qualität der Kreuzspule von großer Bedeutung, so dass die Fadenspannung wie oben beschrieben
geregelt wird. In diesen Fällen ist die ordnungsgemäße Funktion des Fadenzugkraftsensors
oder eines vergleichbaren Sensors von entscheidender Bedeutung. Bei Ausfall des Sensors
ist eine Regelung der Fadenspannung nicht mehr möglich. Es kommt zum Stillstand der
Spulmaschine oder zumindest der betroffenen Arbeitsstelle.
[0006] Aus diesem Grunde wird gemäß der
JP 2009-242096 A vorgeschlagen, den Messwert des Spannungssensors einer Arbeitsstelle zu speichern
und bei Ausfall des Spannungssensors die Fadenspannung auf Basis des zuletzt vor dem
Ausfall gespeicherten Spannungswertes zu steuern. Alternativ kann zur Steuerung der
Fadenspannung auf der von dem Ausfall betroffen Arbeitsstelle ein Mittelwert von auf
anderen Arbeitsstellen vor dem Ausfall erfassten Messwerten verwendet werden. Auf
diese Weise wird also eine Fortführung des Betriebes der Spulmaschine auch bei Ausfall
eines Sensors ermöglicht. Allerdings bleibt der Spannungsmesswert, der zur Steuerung
der Fadenspannung verwendet wird, konstant unabhängig davon ob der letzte Wert oder
ein Mittelwert von anderen Arbeitsstellen verwendet wird, solange der Spannungssensor
keine neuen Messwerte liefert. Dieses Verfahren ist also für länger andauernde und
nicht unmittelbar zu behebende Ausfälle ungeeignet. Das gilt insbesondere deshalb,
weil die Einflüsse, die durch das Abwickeln des Kopses entstehen, bei funktionsfähigem
Sensor ganz oder teilweise durch die Fadenspannungsregelung ausgeglichen werden. Bei
einer Steuerung mit einem konstanten Wert ist dies nicht mehr möglich.
[0007] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Verhalten einer Spulmaschine,
bei der die Fadenspannung an den einzelnen Arbeitsstellen geregelt wird, bei Ausfall
eines Sensors, der eine die Fadenspannung repräsentierende Größe misst, zu verbessern.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Verfahrensanspruches
1 sowie des Vorrichtungsanspruches 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0009] Zur Lösung der Aufgabe wird eine die Restfadenlänge auf den Spinnkopsen repräsentierende
Größe erfasst, in Abhängigkeit von der Restfadenlänge auf den Spinnkopsen werden aus
mindestens einem während des Spulens mit geregelter Fadenspannung erfassten Stellsignalen
Erfahrungswerte für das Stellsignal ermittelt und für die Steuerung der Fadenspannung
durch den Fadenspanner werden bei Ausfall eines Sensors die zuvor ermittelten Erfahrungswerte
in Abhängigkeit von der Restfadenlänge auf dem Spinnkops als Stellsignal verwendet.
[0010] Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann der Betrieb einer Arbeitsstelle, deren
Sensor ausgefallen beziehungsweise gestört ist, sichergestellt werden. Durch die Ermittlung
von Erfahrungswerten, die betriebsmäßigen Spulbedingungen entstammen, wird zum einen
die Qualität der bei Ausfall des Sensors verwendeten Ersatzwerte garantiert. Zum anderen
wird eine hohe Produktivität der Spulmaschine sichergestellt. Es kommt weder bei einem
Ausfall eines Sensors zu einem Produktionsstillstand, noch muss zur Ermittlung der
Erfahrungswerte die Produktion unterbrochen werden. Durch die Ermittlung der Erfahrungswerte
in Abhängigkeit von der Restfadenmenge auf dem Spinnkops kann auch bei Ausfall des
Sensors das Stellsignal des Fadenspanners der betroffenen Arbeitstelle individuell
in Abhängigkeit von dem jeweiligen Zustand an der Arbeitsstelle angepasst werden.
Die Qualität der gewickelten Kreuzspule wird damit auch bei einem längeren Ausfall
eines Sensors weiterhin sichergestellt.
[0011] Wenn zur Ermittlung der Erfahrungswerte die Stellsignale mehrerer Arbeitsstellen
erfasst werden, wird die Qualität der Ersatzwerte weiter verbessert. Im optimalen
Fall werden die Stellsignale aller in Betrieb befindlicher Arbeitsstellen erfasst.
[0012] Vorteilhafterweise werden die Fäden von Spinnkopsen, deren aufgespulte Fadenlänge
bekannt ist, abgespult und die von den Spinnkopsen abgespulte Fadenlänge wird als
die Restfadenmenge auf dem Spinnkops repräsentierende Größe verwendet. Die Restfadenmenge
selbst lässt sich während des Spulbetriebes nur schwierig bestimmen. Die Gesamtfadenmenge
auf dem Spinnkops ist dagegen aus dem vorgelagerten Prozess, nämlich der Herstellung
auf einer Ringspinnmaschine, häufig ohnehin bekannt oder kann leicht zum Beispiel
anhand des Kopsgewichtes und des spezifischen Fadengewichtes ermittelt werden. Zur
Ermittlung der abgezogenen Fadenlänge sind einfache Messverfahren bekannt. Solange
die verwendeten Spinnkopse die gleichen Fadenmengen aufweisen, kann die abgezogene
Fadenlänge direkt als Referenzgröße verwendet werden. Eine Umrechnung der abgespulten
Fadenlänge in die Restfadenmenge ist nicht erforderlich.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die
Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall des Sensors einer
Arbeitsstelle verwendet werden, aus dem während des Abspulens mindestens eines Spinnkopses
dieser Arbeitsstelle vor dem Ausfall des Sensors erfassten Stellsignal ermittelt.
[0014] Dabei können die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall
des Sensors einer Arbeitsstelle verwendet werden, aus dem während des Abspulens des
letzten Spinnkopses dieser Arbeitsstelle vor dem Ausfall des Sensors erfassten Stellsignal
ermittelt werden.
[0015] Es ist auch möglich, dass die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung
bei Ausfall des Sensors einer Arbeitsstelle verwendet werden, Mittelwerte der Stellsignale
mehrerer auf dieser Arbeitsstelle abgespulter Spinnkopse darstellen.
[0016] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall des Sensors
einer Arbeitsstelle verwendet werden, Mittelwerte der Stellsignale von Arbeitsstellen
der gleichen Partie.
[0017] Die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall des Sensors
einer Arbeitsstelle verwendet werden, können Mittelwerte aller erfassten Stellsignale
der Arbeitsstellen der gleichen Partie sein.
[0018] Alternativ können die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall
des Sensors einer Arbeitsstelle verwendet werden, Mittelwerte der beim Abspulen der
jeweils letzten Kopse auf mehreren Arbeitsstellen der Partie erfassten Stellsignale
sein.
[0019] Vorteilhafterweise wird der Ausfall eines Sensors angezeigt. Dadurch wird der Bediener
informiert und kann Maßnahmen zur Behebung des Ausfalls einleiten.
[0020] Wenn, wie eingangs beschrieben, während des Spulens mit geregelter Fadenspannung
die Spulgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Einstellung des Fadenspanners eingestellt
wird, ist es vorteilhaft, während des Spulens mit geregelter Fadenspannung in Abhängigkeit
von der Restfadenlänge auf den Spinnkopsen Erfahrungswerte für die Spulgeschwindigkeit
zu erfassen und bei einem Ausfall eines Fadenzugkraftsensors die zuvor ermittelten
Erfahrungswerte für die Spulgeschwindigkeit neben dem Stellsignal für den Spanner
in Abhängigkeit von der Restfadenlänge für die Einstellung der Spulgeschwindigkeit
zu verwenden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die verwendeten Erfahrungswerte für
das Stellsignal des Fadenspanners nicht zu der jeweiligen Spulgeschwindigkeit passen.
[0021] Zur Lösung der Aufgabe wird ferner eine Spulmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen, die jeweils zum Spulen eines Faden
von einem Spinnkops auf eine Kreuzspule ausgebildet sind, vorgeschlagen, wobei im
Lauf des Fadens jeweils ein Sensor zur Messung einer die Fadenspannung repräsentierenden
Größe und ein Fadenspanner, der dem Faden eine Fadenspannung erteilt, angeordnet sind
und Steuermittel zur Regelung der Fadenspannung vorhanden sind, die dazu ausgebildet
sind, die Fadenspannung repräsentierende gemessene Größe mit einem Sollwert der die
Fadenspannung repräsentierenden Größe zu vergleichen und in Abhängigkeit von dem Vergleich
ein Stellsignal für den Fadenspanner zur Einstellung der Fadenspannung zu generieren,
wobei die Steuermittel dazu ausgebildet sind, bei Ausfall des Sensors die Fadenspannung
zu steuern. Erfindungsgemäß sind die Steuermittel zur Erfassung einer die Restfadenlänge
auf den Spinnkopsen repräsentierenden Größe, zur Ermittlung von Erfahrungswerte für
das Stellsignal in Abhängigkeit von der die Restfadenlänge auf den Spinnkopsen repräsentierenden
Größe aus mindestens einem während des Spulens mit geregelter Fadenspannung erfassten
Stellsignal und bei Ausfall eines Sensors zur Verwendung zumindest eines Teils der
Erfahrungswerte in Abhängigkeit von der die Restfadenlänge auf dem Spinnkops repräsentierenden
Größe zur Steuerung der Fadenspannung für den Fadenspanner als Stellsignal ausgebildet.
[0022] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Steuermittel eine Arbeitsstellensteuerung
und/oder eine zentrale Steuereinheit. Vorteilhafterweise erfolgt die Regelung der
Fadenspannung und die Erfassung der Stellsignale zur Ermittlung der Erfahrungswerte
mittels einer Arbeitstellensteuerung der jeweiligen Arbeitsstelle. Je nachdem, ob
die Erfahrungswerte nur aus Stellsignalen der jeweiligen Arbeitsstelle oder aus Stellsignalen
von Arbeitsstellen einer Partie gewonnen werden, erfolgt die Ermittlung der Erfahrungswerte
vorteilhafterweise mittels der Arbeitsstellensteuerung oder einer zentralen Steuereinheit.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Spulmaschine mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen;
- Fig. 2
- eine Arbeitsstelle einer erfindungsgemäßen Spulmaschine;
- Fig. 3
- ein Blockschaltbild der Regelung der Fadenzugkraft;
- Fig. 4
- ein zeitlicher Verlauf der geregelten Fadenzugkraft und des zugehörigen Stellsignals
des Fadenspanner;
- Fig. 5
- ein Blockschaltbild der Steuerung der Fadenzugkraft während des Ausfalls des Fadenzugkraftsensor.
[0025] Die Fig. 1 zeigt eine Spulmaschine 1 mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen 2, die
zwischen den Endgestellen 55, 56 der Spulmaschine 1 angeordnet sind. Die Spulmaschine
weist eine zentrale Steuereinheit 50 auf, die über ein Bussystem 60 mit den Arbeitsstellensteuerungen
40 verbunden ist. Die zentrale Steuereinheit weist zur Bedienung und Anzeige eine
Tastatur 52 und ein Display 51 auf.
[0026] In Fig. 2 ist in Seitenansicht schematisch eine Arbeitsstelle 2 während des Spulprozesses
dargestellt. Auf diesen Arbeitsstellen 2 werden, wie bekannt und daher nicht näher
erläutert, Vorlagespulen, in der Regel auf Ringspinnmaschinen produzierte Spinnkopse
9, die nur relativ wenig Garnmaterial aufweisen, zu großvolumigen Kreuzspulen 11 umgespult.
Die fertigen Kreuzspulen 11 werden anschließend mittels eines selbsttätig arbeitenden
Serviceaggregates 57, beispielsweise eines Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange
Kreuzspulentransporteinrichtung 21 übergeben und zu einer maschinenendseitig angeordneten
Spulenverladestation oder dergleichen transportiert.
[0027] Solche Spulmaschinen 1 sind außerdem entweder mit einem Rundmagazin ausgestattet,
in dem Spinnkopse bevorratet werden können, oder die Kreuzspulautomaten weisen eine
Logistikeinrichtung in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems 3 auf. In einem
solchen Spulen- und Hülsentransportsystem 3 laufen dann Spinnkopse 9 beziehungsweise
Leerhülsen 34 um, die in vertikaler Ausrichtung auf Transporttellern 8 angeordnet
sind. Von diesem Hülsentransportsystem 3 sind lediglich die Kopszuführstrecke 4, die
reversierend antreibbare Speicherstrecke 5, eine der zu den Arbeitsstellen 2 führenden
Quertransportstrecken 6 sowie die Hülsenrückführstrecke 7 dargestellt. Wie angedeutet,
werden die angelieferten Spinnkopse 9 dabei zunächst in einer Abspulstellung 10, die
sich im Bereich der Quertransportstrecken 6 an den Arbeitsstellen 2 befindet, positioniert
und anschließend umgespult.
[0028] Die einzelnen Arbeitsstellen 2 verfügen zu diesem Zweck, wie bekannt und daher nur
angedeutet, über verschiedene Fadenüberwachungs- und -behandlungseinrichtungen, die
nicht nur gewährleisten, dass die Spinnkopse 9 zu großvolumigen Kreuzspulen 11 umgespult
werden können, sondern die auch sicherstellen, dass der Faden 30 während des Umspulvorganges
auf Fadenfehler hin überwacht wird und detektierte Fadenfehler ausgereinigt werden.
Jede Arbeitsstelle 2 verfügt über eine Arbeitsstellensteuerung 40, die über die nur
angedeuteten Steuerleitungen mit den Fadenüberwachungs- und -behandlungseinrichtungen
verbunden ist und über das Bussystem 60 mit der zentralen Steuereinheit 50 und der
Steuereinrichtung 58 des Serviceaggregates 57 verbunden ist.
[0029] Die Arbeitsstellen 2 verfügen beispielsweise jeweils über eine Spulvorrichtung 24,
die einen Spulenrahmen 18 aufweist, der um eine Schwenkachse 19 beweglich gelagert,
und mit einer Spulenantriebseinrichtung 26 sowie einer Fadenchangiereinrichtung 28
ausgestattet ist.
[0030] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel liegt die Kreuzspule 11 während des Spulprozesses
mit ihrer Oberfläche auf einer Antriebswalze 26 und wird von dieser über Reibschluss
mitgenommen. Die Antriebswalze 26 wird dabei über eine drehzahlregelbare, reversierbare
(nicht dargestellte) Antriebseinrichtung beaufschlagt.
[0031] Die Changierung des Fadens 30 beim Auflaufen auf die Kreuzspule 11 erfolgt mittels
einer Fadenchangiereinrichtung 28, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel einen Fingerfadenführer
29 aufweist.
[0032] Die Arbeitsstelle 2 verfügt des Weiteren über eine Fadenverbindungseinrichtung, vorzugsweise
eine pneumatisch arbeitende Spleißeinrichtung 13 mit einer Schneideinrichtung 43,
einen Unterfadensensor 22, einen Fadenspanner 14, einen Fadenreiniger 15 mit einer
Fadenschneideinrichtung 17, einen Fadenzugkraftsensor 20 sowie eine Paraffiniereinrichtung
16.
[0033] Außerdem ist die Arbeitsstelle 2 mit einer Saugdüse 12 sowie mit einem Greiferrohr
25 ausgestattet, die beide definiert mit Unterdruck beaufschlagbar sind. Die Saugdüse
12 und das Greiferrohr 25 sind dabei an eine maschinenlange Unterdrucktraverse 32
angeschlossen, die ihrerseits mit einer Unterdruckquelle 33 in Verbindung steht.
[0034] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist außerdem im Bereich der Paraffiniereinrichtung
16 eine bezüglich des Fadenlaufweges etwas nach hinten versetzt angeordnete Fadenfangdüse
23 so positioniert, dass der Faden 30 während des Spulprozesses vor ihrer Mündung
42 läuft. Die Fadenfangdüse 23 ist über eine Luftweiche 27 ebenfalls an die Unterdrucktraverse
32 angeschlossen. Die Luftweiche 27 weist dabei einen Anschlussstutzen 35 für die
Fadenfangdüse 23 sowie einen relativ voluminösen Entlastungsstutzen 36 auf, dessen
Mündung während des regulären Spulbetriebes durch die in Wartestellung P positionierte
Saugdüse 12 luftdicht verschlossen ist. Ein Öffnen des Entlastungsstutzens 36 durch
Hochschwenken der Saugdüse 12 sorgt dafür, dass der an der Fadenfangdüse 23 anstehende
Unterdruck zusammenbricht.
[0035] Im regulären fehlerfreien Spulbetrieb wird die Fadenspannung an jeder Arbeitsstelle
geregelt. Diese Regelung ist in Fig. 3 schematisch anhand eines Blockschaltbildes
dargestellt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird ein Sollwert v für die Fadenzugkraft
vorgegeben. Dieser kann vom Bediener zum Beispiel an der zentralen Steuereinheit 50
für eine Partie vorgeben werden und mittels des Bussystems 60 an die Arbeitsstellensteuerungen
40 der zu dieser Partie gehörenden Arbeitsstellen 2 übermittelt werden. Der Istwert
y der Fadenzugkraft wird mittels des Fadenzugkraftsensors 20 gemessen. Um den Sollwert
v und den Istwert y zu vergleichen, wird die Differenz e zwischen beiden Größen ermittelt.
Dazu werden der mit einem negativen Vorzeichen beaufschlagte gemessene Istwert y und
der Sollwert v dem Addierer 48 zugeführt. Die so ermittelte Differenz e ist das Eingangssignal
für einen Regler 45, der dann das Stellsignal u für den Fadenspanner 14 bereitstellt.
Der Regler 45 und die Vergleichseinrichtung mit dem Addierer 48 ist in dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel ein Teil der Arbeitsstellensteuerung 40. Prinzipiell ist es aber
auch möglich, dass die Regelung in der zentralen Steuereinheit realisiert ist. Der
dem Fadenspanner 14 in dem Blockschaltbild der Fig. 3 nachgeschaltete Block 46 wird
in der Regelungstechnik als Strecke bezeichnet. Die Strecke 46 umfasst dabei die Teile
der Arbeitsstelle, die unter Einfluss des Fadenspanners eine bestimmte Fadenspannung
beziehungsweise Fadenzugkraft auf den laufenden Faden bewirken. Als Sollwert oder
als gemessener Istwert kann auch die Fadenspannung anstelle der Fadenzugkraft verwendet
werden. Gegebenenfalls muss die Fadenspannung in eine Fadenzugkraft umgerechnet werden
oder umgekehrt.
[0036] Die Fig. 4 veranschaulicht die Wirkung der oben beschriebenen Regelung. Hier ist
das Stellsignal u für den Fadenspanner 14 auf der einen und der Sollwert v beziehungsweise
der Istwert y der Fadenzugkraft auf der anderen Seite über der Zeit beziehungsweise
über die von dem Spinnkops abgespulte Fadenlänge aufgetragen. Es wird hier von einer
konstanten Spulgeschwindigkeit ausgegangen, so dass die abgespulte Fadenlänge der
Zeit proportional ist. Ferner wird von einer idealen Regelung ohne stationäre Regelabweichung
ausgegangen, so dass der Sollwert v und der Istwert y identisch sind. Ferner ist das
Stellsignal u dem von dem Fadenspanner ausgeübten Spannerdruck proportional. Um eine
konstante Fadenzugkraft zu erhalten, ist zunächst ein höherer Spannerdruck erforderlich,
je geringer die Restfadenmenge auf dem Spinnkops, beziehungsweise je größer die abgespulte
Fadenlänge, desto niedriger muss der Spannerdruck eingestellt werden, um eine konstante
Fadenzugkraft zu erhalten. Bei konstantem Spannerdruck würde also die Fadenzugkraft
mit der abgespulten Fadenlänge zunehmen.
[0037] Die Spulgeschwindigkeit muss nicht, wie oben angenommen, über die gesamte Kopsreise
konstant bleiben. Wenn der der Fadenspanner, den Druck nicht weiter absenken kann,
wird die Spulgeschwindigkeit schrittweise reduziert, um wieder eine Regelung der Fadenzugkraft
mittels des Fadenspanners als Stellglied zu ermöglichen. Im Blockschaltbild der Fig.
3 wird der Einfluss der Änderung der Spulgeschwindigkeit durch die Störgröße d symbolisiert.
[0038] Während des regulären Spulbetriebes werden nun die Stellsignale u des Fadenspanners
14 in Abhängigkeit von der von dem jeweiligen Spinnkops abgespulten Fadenlänge erfasst
und gespeichert. Zusätzlich wird die jeweilige Spulgeschwindigkeit mit abgespeichert.
Diese Werte können netzausfallsicher in einem Speicher der Arbeitsstellensteuerung
oder in einem Speicher der zentralen Steuereinheit abgelegt werden. Das Abspeichern
kann zum Beispiel in Form einer Tabelle erfolgen. Diese Tabelle ordnet dann einer
abgespulten Fadenlänge einen Wert für das Stellsignal u und eine Spulgeschwindigkeit
zu. Die abgespulte Fadenlänge korrespondiert dabei zu einer bestimmten Restfadenmenge
auf dem Spinnkops. Die abgespulte Fadenlänge kann zum Beispiel in an sich bekannter
Weise aus den Umdrehungen der Abtriebswalze 26 ermittelt werden. Dazu werden die Umdrehungen
der Antriebswalze 26 erfasst und in einem Zähler abgelegt. Dieser muss dann bei jedem
Spinnkopswechsel zurückgesetzt werden. Die Anzahl der Umdrehungen ist dann proportional
zu der abgespulten Fadenlänge. Dieser Wert kann direkt dem jeweiligen Wert des Stellsignals
zugeordnet werden. Eine Umrechnung in eine Fadenlänge anhand des Antriebswalzendurchmesser
ist nicht erforderlich. Die so ermittelten und gespeicherten Werte für das Stellsignal
stellen bereits Erfahrungswerte im Sinne der vorliegenden Erfindung dar. Eine Weiterverarbeitung
dieser Werte kann unter Umständen zu spezifischeren Erfahrungswerten führen. Zu diesem
Zweck können Mittelwerte von mehreren einer abgespulten Fadenlänge zugeordneten Stellsignalwerten
gebildet werden. So können zum Beispiel Mittelwerte mehrerer oder aller auf einer
Arbeitsstelle 2 verspulter Spinnkopse 9 einer Partie bestimmt und entsprechend in
einer Tabelle gespeichert werden. Es ist auch möglich, Mittelwerte aller oder mehrer
Arbeitsstellen 2 einer Partie zu verwenden. Dazu werden vorteilhafterweise, wenn nicht
bereits geschehen, die an Arbeitsstellen 2 erfassten Werte an die zentrale Steuereinheit
50 übermittelt. Hier können dann die Mittelwerte aller Spinnkopse 9 dieser Partie
oder die Mittelwerte des jeweils letzten Spinnkopses 9 mehrerer oder aller Spulstellen
dieser Partie ermittelt werden. Diese Mittelwerte werden dann entsprechend in Tabellen
abgelegt, wobei jedem Wert der abgespulten Fadenlänge ein solcher Mittelwert des Stellsignals
zugeordnet ist.
[0039] Sobald die Arbeitstellensteuerung 40 einen Ausfall des Fadenzugkraftsensors 20 ihrer
Arbeitsstelle 2 feststellt, wird automatisch, das heißt, ohne Bedienereingriff, an
der betroffenen Arbeitsstelle 2 von der Regelung der Fadenspannung auf eine Steuerung
umgeschaltet. Gleichzeitig wird am Display 51 der zentralen Steuereinheit 50 eine
entsprechende Fehlermeldung angezeigt. Eine solche Steuerung ist in Fig. 5 schematisch
dargestellt. Der Block 47 stellt einen Speicher dar, indem die Erfahrungswerte, wie
oben beschrieben, in Form von Tabellen abgelegt sind. In einer Tabelle wird einer
abgespulten Fadenlänge jeweils ein Wert für das Stellsignal zugeordnet. Je nachdem,
welche Erfahrungswerte verwandt werden, kann der Speicher 47 der Arbeitsstellensteuerung
40 oder der zentralen Steuereinheit 50 zugeordnet sein. Das anhand der von dem Spinnkops
abgespulten Fadenlänge und der Tabelle ermittelte Stellsignal u wird dann dem Fadenspanner
14 zugeführt. Zusätzlich wird die Spulgeschwindigkeit auf den in der Tabelle abgelegten
Wert eingestellt. Durch die Strecke 46 bildet sich der Istwert y der Fadenspannung
aus. Dieser Istwert y liegt nahe an dem Sollwert v, obwohl die Fadenspannung nicht
geregelt sondern gesteuert wird.
1. Verfahren zum Betreiben einer Spulmaschine (1) mit einer Vielzahl von Arbeitsstellen
(2), die jeweils einen Faden (30) von Spinnkopsen (9) auf eine Kreuzspule (11) spulen,
wobei im Lauf des Fadens (30) jeweils ein Sensor (20), der eine die Fadenspannung
repräsentierende Größe misst, und ein Fadenspanner (14), der dem Faden (30) eine Fadenspannung
erteilt, angeordnet sind und die Fadenspannung geregelt wird, indem die die Fadenspannung
repräsentierende gemessene Größe (y) mit einem Sollwert (v) der die Fadenspannung
repräsentierenden Größe verglichen wird und in Abhängigkeit von dem Vergleich (e)
ein Stellsignal (u) für den Fadenspanner (14) zur Einstellung der Fadenspannung generiert
wird, wobei nach einem festgestellten Ausfall eines Sensors (20) die Fadenspannung
gesteuert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine die jeweilige Restfadenlänge auf den Spinnkopsen (9) repräsentierende Größe
erfasst wird,
dass in Abhängigkeit von der Restfadenlänge auf den Spinnkopsen (9) aus mindestens einem
während des Spulens mit geregelter Fadenspannung erfassten Stellsignal (u) Erfahrungswerte
für das Stellsignal (u) ermittelt werden und für die Steuerung der Fadenspannung durch
den Fadenspanner (14) bei Ausfall eines Sensors (20) die zuvor ermittelten Erfahrungswerte
für das Stellsignal (u) in Abhängigkeit von der Restfadenlänge auf dem Spinnkops (9)
als Stellsignal (u) verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ermittlung der Erfahrungswerte die Stellsignale mehrerer Arbeitsstellen erfasst
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die von den Spinnkopsen (9) abgespulte Fadenlänge als die Restfadenmenge auf dem
Spinnkops (9) repräsentierende Größe verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall des Sensors
(20) einer Arbeitsstelle (2) verwendet werden, aus dem während des Abspulens mindestens
eines Spinnkopses (9) derselben Arbeitsstelle vor dem Ausfall des Sensors (20) erfassten
Stellsignal ermittelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall des Sensors
(20) einer Arbeitsstelle (2) verwendet werden, aus dem während des Abspulens des letzten
Spinnkopses (9) dieser Arbeitsstelle (2) vor dem Ausfall des Sensors (20) erfassten
Stellsignal ermittelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall des Sensors
(20) einer Arbeitsstelle (2) verwendet werden, Mittelwerte der Stellsignale (u) mehrerer
auf dieser Arbeitsstelle (2) abgespulter Spinnkopse (9) darstellen.
7. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall des Sensors
(20) einer Arbeitsstelle (2) verwendet werden, Mittelwerte der Stellsignale (u) von
mehreren Arbeitsstellen (2) der gleichen Partie sind.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall des Sensors
(20) einer Arbeitsstelle (2) verwendet werden, Mittelwerte aller erfassten Stellsignale
(u) der Arbeitsstellen (2) der gleichen Partie sind.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfahrungswerte, die zur Steuerung der Fadenspannung bei Ausfall des Sensors
(20) einer Arbeitsstelle (2) verwendet werden, Mittelwerte der beim Abspulen der letzten
Spinnkopse (9) auf mehreren Arbeitsstellen (2) der Partie erfassten Stellsignale (u)
sind.
10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausfall eines Sensors (20) angezeigt wird.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während des Spulens mit geregelter Fadenspannung die Spulgeschwindigkeit in Abhängigkeit
von der Einstellung des Fadenspanners (14) eingestellt wird und in Abhängigkeit von
der Restfadenlänge auf den Spinnkopsen Erfahrungswerte für die Spulgeschwindigkeit
erfasst werden und bei einem Ausfall eines Sensors (20) die zuvor ermittelten Erfahrungswerte
für die Spulgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Restfadenlänge für die Einstellung
der Spulgeschwindigkeit verwendet werden.
12. Spulmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9 mit
einer Vielzahl von Arbeitsstellen (2), die jeweils zum Spulen eines Fadens (30) von
einem Spinnkops (9) auf eine Kreuzspule (11) ausgebildet sind, wobei im Lauf des Fadens
(30) jeweils ein Sensor (20) zur Messung einer die Fadenspannung repräsentierenden
Größe und ein Fadenspanner (14), der dem Faden (30) eine Fadenspannung erteilt, angeordnet
sind und Steuermittel (40, 50) zur Regelung der Fadenspannung vorhanden sind, die
dazu ausgebildet sind, die die Fadenspannung repräsentierende gemessene Größe (y)
mit einem Sollwert (v) der die Fadenspannung repräsentierenden Größe zu vergleichen
und in Abhängigkeit von dem Vergleich (e) ein Stellsignal (u) für den Fadenspanner
(14) zur Einstellung der Fadenspannung zu generieren, wobei die Steuermittel (40,
50) dazu ausgebildet sind, bei Ausfall des Sensors (20) die Fadenspannung zu steuern,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuermittel (40, 50)
zur Erfassung einer die Restfadenlänge auf den Spinnkopsen repräsentierenden Größe,
zur Ermittlung von Erfahrungswerten für das Stellsignal (u) in Abhängigkeit von der
die Restfadenlänge auf den Spinnkopsen repräsentierenden Größe aus mindestens einem
während des Spulens mit geregelter Fadenspannung erfassten Stellsignal (u) und
bei Ausfall eines Sensors (20) zur Verwendung zumindest eines Teils der Erfahrungswerte
in Abhängigkeit von der die Restfadenlänge auf dem Spinnkops (9) repräsentierenden
Größe zur Steuerung der Fadenspannung für den Fadenspanner (14) als Stellsignal (u)
ausgebildet sind.
13. Spulmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermittel (40, 50) eine Arbeitsstellensteuerung (40) umfassen.
14. Spulmaschine nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuermittel (40, 50) eine zentrale Steuereinheit (50) der Spulmaschine umfassen.