(19)
(11) EP 2 468 674 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.06.2012  Patentblatt  2012/26

(21) Anmeldenummer: 10196548.1

(22) Anmeldetag:  22.12.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66B 11/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Inventio AG
6052 Hergiswil NW (CH)

(72) Erfinder:
  • Husmann, Josef
    6006, Luzern (CH)

(74) Vertreter: Blöchle, Hans et al
Inventio AG, Seestrasse 55 Postfach
6052 Hergiswil
6052 Hergiswil (CH)

   


(54) Aufzuganlage mit Doppeldecker


(57) Eine Aufzuganlage (1) umfasst zumindest einen Aufzugkabinenträger (2), der in einem für eine Fahrt des Aufzugkabinenträgers (2) vorgesehenen Fahrraum (3) verfahrbar ist, eine erste Aufzugkabine (12), die an dem Aufzugkabinenträger (2) angeordnet ist, eine zweite Aufzugkabine (11), die an dem Aufzugkabinenträger (2) angeordnet ist, einen Verstellmechanismus zum Verstellen des Kabinenabstandes zwischen der ersten Aufzugkabine (12) und der zweiten Aufzugkabine (11) und mindestens eine Kabinenführungsschiene (63, 73) zum Führen mindestens der ersten Aufzugkabine (12, 11). Dabei verfügt der Aufzugkabinenträger (2) mindestens über einen Längsträger (16.1, 16.2, 17.1, 17.2), der einen Projektionsraum definiert, der sich parallel zu einer seitlichen Schachtwand erstreckt, der Breite des ersten Längsträgers (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) entspricht und im Wesentlichen einen Spalt zwischen der Aufzugkabine (11, 12) und der seitlichen Schachtwand ausfüllt. Die Aufzuganlage (1) zeichnet sich dadurch aus, dass die Kabinenführungsschiene (63, 73, 67, 77) dermassen an einem ersten Längsträger (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) des Aufzugkabinenträgers (2) montiert ist, dass die Kabinenführungsschiene (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) zumindest teilweise im Projektionsraum angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzuganlage mit zumindest einem Aufzugkabinenträger, der zwei oder mehr Aufzugkabinen aufnehmen kann. Speziell betrifft die Erfindung das Gebiet der Aufzuganlagen, die als sogenannte Doppeldecker-Aufzuganlagen ausgestaltet sind.

[0002] Aus der JP 2007-331871 A ist ein Doppeldecker-Aufzug bekannt. Der bekannte Aufzug weist einen Kabinenrahmen auf, in dem zwei Aufzugkabinen vertikal übereinander angeordnet sind. Die beiden Aufzugkabinen stehen jeweils auf einem Träger mit Seilrollen, wobei um die Seilrollen Hubseile geführt sind. Ausserdem ist an dem Kabinenrahmen eine Antriebseinheit vorgesehen, um die das Hubseil geführt ist. Durch Betätigen des Hubseils mittels der Antriebseinheit können die so aufgehängten Aufzugkabinen relativ zu dem Kabinenrahmen angehoben und abgesenkt werden. Hierdurch können die beiden Aufzugkabinen innerhalb des Kabinenrahmens unterschiedlich positioniert werden.

[0003] Solche Doppeldecker-Aufzüge werden überwiegend im Hochhausbereich eingesetzt. Aufzuganlagen in Hochhäusern sind Hochleistungsanlagen, die dazu ausgelegt sind, Fahrgäste möglichst schnell und effizient zu ihrem Zielstockwerk im Hochhaus zu transportieren. Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die effiziente Nutzung eines gegebenen Aufzugschachtquerschnitts, insbesondere die Schaffung einer möglichst grossen Stehfläche im innern einer Aufzugkabine.

[0004] Deshalb liegt die Aufgabe der Erfindung darin, eine Aufzuganlage zu schaffen, die einen verbesserten Aufbau aufweist. Speziell ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Aufzuganlage zu schaffen, bei der der für die Aufzugkabinen verbleibende Raum optimiert ist und eine Verstellung der beiden Aufzugkabinen zueinander in vorteilhafter Weise erfolgen kann.

[0005] Die Aufgabe wird durch eine erfindungsgemässe Aufzuganlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Massnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen der im Anspruch 1 angegebenen Aufzuganlage möglich.

[0007] Die Aufgabe wird durch eine Aufzuganlage gelöst, die über zumindest einem Aufzugkabinenträger, der in einem für eine Fahrt des Aufzugkabinenträgers vorgesehenen Fahrraum verfahrbar ist, einer ersten Aufzugkabine, die an dem Aufzugkabinenträger angeordnet ist, einer zweiten Aufzugkabine, die an dem Aufzugkabinenträger angeordnet ist. Zudem umfasst die Aufzuganlage einen Verstellmechanismus zum Verstellen des Kabinenabstandes zwischen der ersten Aufzugkabine und der zweiten Aufzugkabine und mindestens eine Kabinenführungsschiene zum Führen mindestens der ersten Aufzugkabine. Dabei verfügt der Aufzugkabinenträger mindestens über einen ersten Längsträger, der einen Projektionsraum definiert, der einen Projektionsraum definiert, der sich parallel zu einer seitlichen Schachtwand erstreckt, der Breite des ersten Längsträgers entspricht und im Wesentlichen einen Spalt zwischen der Aufzugkabine und der seitlichen Schachtwand ausfüllt. Die Kabinenführungsschiene ist dermassen am ersten Längsträger des Aufzugkabinenträgers montiert, dass die Kabinenführungsschiene zumindest teilweise im Projektionsraum angeordnet ist.

[0008] Vorzugsweise wird der Fahrraum von einem Aufzugschacht begrenzt. Der Aufzugschacht verfügt über einen Schachtboden, der den Aufzugschacht nach unten begrenzt, eine Decke, die den Aufzugschacht nach oben begrenzt, und vier Schachtwände, die den Aufzugschacht seitlich begrenzen. Hierbei liegt eine vordere Schachtwand auf der Seite des Aufzugschachts, auf welcher eine Aufzugkabine betreten wird. Eine hintere Schachtwand liegt auf der gegenüberliegenden Seite der vorderen Schachtwand. Zwei seitliche Schachtwände bilden Ecken mit der vorderen und der hinteren Schachtwand. Von der vorderen Schachtwand in Richtung der hinteren Schachtwand blickend liegt eine seitliche Schachtwand rechts seitlich neben einer Aufzugkabine und eine weitere seitliche Schachtwand links seitlich neben einer Aufzugkabine.

[0009] Die Anordnung der Kabinenführungsschiene am ersten Längsträger des Aufzugkabinenträgers im Projektionsraum des ersten Längsträgers hat den Vorteil, dass die Kabinenführungsschiene in einem ansonsten ungenutzten Raum angeordnet ist. Im Vergleich mit einer herkömmlichen zentralen Anordnung der Kabinenführungsschiene, die zwischen einem Längsträger und einer Aufzugkabine positioniert ist, kann die erste Aufzugkabine die vorgegebene Breite des Aufzugkabinenträgers optimal ausnutzen.

[0010] Bei der Ausgestaltung der Aufzuganlage kann der Aufzugkabinenträger in vorteilhafter Weise in einem Aufzugschacht angeordnet sein, wobei eine Antriebsmaschineneinheit vorgesehen ist, die zum Betätigen des Aufzugkabinenträgers dient. Dadurch kann der Aufzugkabinenträger entlang der vorgesehenen Fahrbahn verfahren werden. Hierbei kann der Aufzugkabinenträger an einem mit dem Aufzugkabinenträger verbundenen Zugmittel aufgehängt sein. Das Zugmittel kann hierbei in geeigneter Weise über eine Treibscheibe einer Antriebsmaschineneinheit geführt sein. Hierbei kann das Zugmittel neben der Funktion des Übertragens der Kraft oder des Moments der Antriebsmaschineneinheit auf den Aufzugkabinenträger, um den Aufzugkabinenträger zu betätigen, auch die Funktion haben, den Aufzugkabinenträger zu tragen. Unter einer Betätigung des Aufzugkabinenträgers ist hierbei insbesondere ein Heben oder Senken des Aufzugkabinenträgers in dem Aufzugschacht zu verstehen. Dabei kann der Aufzugkabinenträger durch eine oder mehrere Führungsschienen in dem Aufzugschacht geführt sein.

[0011] Vorteilhaft ist eine Kabinenführungsschiene jeweils in zwei in der Längsachse der Kabinenführungsschiene fluchtende Teilschienen getrennt. Hierbei steht eine obere Teilschiene in einem oberen Bereich der ersten Aufzugkabine in einem Gleitkontakt mit der ersten Aufzugkabine. Ebenso steht eine untere Teilschiene in einem unteren Bereich der ersten Aufzugkabine in einem Gleitkontakt mit der ersten Aufzugkabine. Vorzugsweise entspricht eine Länge der jeweiligen oberen oder unteren Teilschiene näherungsweise der Verstellhöhe der ersten Aufzugkabine.

[0012] Der Vorteil liegt darin, dass dank der insgesamt kürzeren Kabinenführungsschienen das Gesamtgewicht der Doppeldeckerkabine optimiert ist.

[0013] Weiterhin vorteilhaft ist, dass eine Kabinenführungsschiene als U-Profil ausgestaltet ist. Dabei ist eine Kabinenführungsschiene dermassen am Aufzugkabinenträger montiert, dass die offene Seite des U-Profils der ersten Aufzugkabine zugewandt ist.

[0014] Dank der Ausrichtung der offenen Seite des U-Profils gegen die Aufzugskabine hin ist ein direkter Eingriff von Führungselementen, die an der Aufzugkabine befestigt sind, in den freien Schenkel des U-Profils möglich. Der direkte Eingriff des Führungselements in das U-Profil ermöglicht eine einfache und kraftflussoptimierte Befestigung des Führungselements an der Aufzugkabine. Zudem ist das U-Profil ein handelsübliches Produkt, das günstig zu kaufen ist.

[0015] Ebenso vorteilhaft ist es, dass der Aufzugkabinenträger einen zweiten dem ersten Längsträger gegenüberliegenden Längsträger aufweist und dass eine weitere Kabinenführungsschiene zum Führen mindestens der ersten Aufzugkabine vorgesehen ist. Dabei ist die weitere Kabinenführungsschiene auf einer der ersten Kabinenführungsschiene diagonal gegenüberliegenden Seite des Aufzugkabinenträgers am zweiten Längsträger montiert. Zudem ist die weitere Führungsschiene dermassen am zweiten Längsträger montiert, so dass die weitere Führungsschiene zumindest teilweise in einem Projektionsraum des zweiten Längsträgers angeordnet ist.

[0016] Die Anordnung der weiteren Kabinenführungsschiene auf einer diagonal gegenüberliegenden Seite des Aufzugkabinenträgers ermöglicht eine ausbalancierte Führung der Aufzugkabine im Aufzugkabinenträger. Zudem ist auch die weitere Kabinenführungsschiene platzsparend in einem ansonsten ungenutzten Raum im Bereich des Projektionsraums des zweiten Längsträgers angeordnet.

[0017] Desweiteren ist es vorteilhaft, dass der Aufzugkabinenträger einen weiteren ersten Längsträger, der im Wesentlichen seitlich beabstandet zum ersten Längsträger im Projektionsraum des ersten Längsträgers angeordnet ist, und einen weiteren zweiten Längsträger, der im Wesentlichen seitlich beabstandet zum zweiten Längsträger im Projektionsraum des zweiten Längsträgers angeordnet ist, wobei die Kabinenführungsschiene am ersten Längsträger angeordnet ist und die weitere Kabinenführungsschiene am weiteren zweiten Längsträger angeordnet ist. Dabei ist die jeweilige Kabinenführungsschiene zumindest teilweise im Projektionsraum des zugeordneten Längsträgers angeordnet.

[0018] Ebenso vorteilhaft ist es, dass ein Kabinenrahmen mit einem ersten Kabinenlängsträger und einem zweiten gegenüberliegenden Kabinenlängsträger die tragende Struktur der ersten Aufzugkabine bildet. Dabei sind der erste und der zweite Kabinenlängsträger dermassen im Aufzugkabinenträger angeordnet, dass die Kabinenlängsträger in den Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers des Aufzugkabinenträgers hineinragen.

[0019] Das Hineinragen der Kabinenlängsträger in den Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers des Aufzugkabinenträgers ermöglicht eine besonders kompakte und raumsparende Anordnung der Aufzugkabine im Aufzugkabinenträger. Durch diese Massnahme kommt zumindest ein Teil der Kabinenlängsträger in einen ansonsten ungenutzten Raum zwischen der Aufzugkabine und einer Schachtwand zu liegen.

[0020] Es ist auch vorteilhaft, dass mindestens ein Führungselement am Kabinenrahmen montiert ist, das die erste Aufzugkabine an einer Kabinenführungsschiene führt. Die Montage von Führungselementen am Kabinenrahmen leitet die Führungskräfte zwischen den Kabinenführungsschienen und den Führungselementen direkt in die tragende Struktur der Aufzugkabine ein, so dass die Kabinenstruktur optimal genutzt wird.

[0021] Zudem ist es Vorteilhaft, dass der Kabinenrahmen einen weiteren ersten Kabinenlängsträger, der seitlich beabstandet zum ersten Kabinenlängsträger angeordnet ist, und einen weiteren zweiten Kabinenlängsträger, der seitlich beabstandet zum zweiten Kabinenlängsträger angeordnet ist, aufweist. Dabei sind der weitere erste und der weitere zweite Kabinenlängsträger dermassen am Aufzugkabinenträger angeordnet, dass die weiteren ersten und die weiteren zweiten Kabinenlängsträger in den Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers des Aufzugkabinenträgers hineinragen.

[0022] Die beiden zusätzlichen Kabinenlängsträger ermöglichen eine besonders stabile Konstruktion des Kabinenrahmens. Dabei ist durch die in den Projektionsraum benachbarter Längsträger hineinragende Anordnung der beiden zusätzlichen Kabinenlängsträger weiterhin eine kompakte und raumsparende Anordnung der Aufzugkabine am Aufzugkabinenträger möglich.

[0023] Schliesslich ist es auch vorteilhaft, dass der Aufzugkabinenträger an mindestens einer Führungsschiene geführt ist. Dabei liegt die Führungsschiene zumindest teilweise im Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers.

[0024] Die Anordnung der Führungsschiene in einem Projektionsraum eines Längsträgers des Aufzugkabinenträgers wirkt sich besonders positiv auf die optimale Raumausnutzung des Aufzugschachts aus, da die Längsträger bzw. die Führungsschiene in einem ansonsten ungenutzten Raum zwischen der Aufzugkabine und einer Schachtwand liegen.

[0025] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen sich entsprechende Elemente mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine Aufzuganlage in einer schematischen Darstellung entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 2 eine Aufzuganlage in einer schematischen Darstellung entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung;

Fig. 3 die Aufzuganlage bezüglich eines Schnitts A-A der Fig. 2



[0026] Fig. 1 zeigt lediglich ein mögliches Beispiel eines Verstellmechanismus, wie er verwendet wird, um einen Kabinenabstand zwischen einer ersten und einer zweiten Aufzugkabine 11, 12 einzustellen. Die Idee, die der Erfindung zugrunde liegt, ist jedoch nicht auf eine spezifische Ausführung eines Verstellmechanismus beschränkt. Es sind auch davon abweichende Ausführungen eines Verstellmechanismus zur Verstellung des Kabinenabstandes einsetzbar.

[0027] Insbesondere zweigt Fig. 1 eine Aufzuganlage 1 mit zumindest einem Aufzugkabinenträger 2, der in einem für eine Fahrt des Aufzugkabinenträgers 2 vorgesehenen Fahrraum 3 verfahrbar ist. Beispielsweise kann der Fahrraum 3 in einem Aufzugschacht eines Gebäudes vorgesehen sein.

[0028] Der Aufzugkabinenträger 2 ist an einem Zugmittel 8 aufgehängt, wobei ein Ende des Zugmittels 8 am Aufzugkabinenträger 2 befestigt ist. In einer gängigen Ausführung ist das Zugmittel 8 von seinem Ende nach oben zu einer Seilrolle 5 geführt. Das Zugmittel 8 ist weiters um eine Treibscheibe 9 einer Antriebsmaschineneinheit 10 geführt. Entsprechend einer momentanen Drehrichtung der Treibscheibe 9 wird der Aufzugkabinenträger 2 nach oben oder nach unten durch den Fahrraum verfahren.

[0029] An dem Aufzugkabinenträger 2 sind eine erste Aufzugkabine 11 und eine zweite Aufzugkabine 12 angeordnet. Hierbei sind die beiden Aufzugkabinen 11, 12 gegenüber dem Aufzugkabinenträger 2 verstellbar.

[0030] An dem Aufzugkabinenträger 2 sind Querträger 13, 14, 15 ausgebildet, die mit Längsträgern 16, 17 des Aufzugkabinenträgers 2 verbunden sind. An dem Querträger 13 ist das Ende des Zugmittels 8 befestigt. Ferner ist an dem Querträger 13 eine Antriebseinheit 18 angebracht. Die Antriebseinheit 18 dient zum Antreiben eines Riemens 19. Hierfür ist der Riemen 19 um ein Antriebsrad 20 der Antriebseinheit 18 geführt. Ein Ende 21 des Riemens 19 ist mit dem Querträger 13 verbunden. Ein anderes Ende 22 des Riemens 19 ist mit dem Querträger 14 des Aufzugkabinenträgers 2 verbunden. Entsprechend einer Fahrrichtung 24 ist eine Längsrichtung 24 des Aufzugkabinenträgers 2 bestimmt. Die Längsträger 16, 17 des Aufzugkabinenträgers 2 sind hierbei entlang der Längsrichtung 24 ausgerichtet. Die Querträger 13 bis 15 sind senkrecht zu der Längsrichtung 24 zwischen den Längsträgern 16, 17 angeordnet.

[0031] In einem Bereich 25 zwischen dem Querträger 13 und der ersten Aufzugkabine 11 ist der Riemen 19 zwischen dem Querträger 13 und der ersten Aufzugkabine 11 mehrmals hin- und hergeführt. Hierbei ist der Riemen 19 ausgehend von dem festen Ende 21 zunächst wie in Figur 1 gezeigt fortlaufend um die Rollen 26, 27, 28, 29, 30 und 31 bis zum Antriebsrad 20 der Antriebseinheit 18 geführt. Hierbei ist der Riemen 19 sowohl zu seiner ersten Seite 32 als auch zu seiner zweiten Seite 33 gebogen. Die erste Seite 32 des Riemens 19 liegt hierbei an dem Antriebsrad 20 der Antriebseinheit 18 an, während die zweite Seite 33 im Bereich des Antriebsrads 20 von dem Antriebsrad 20 abgewandt ist. Die Rollen 26, 28, 29, 31 sind an der ersten Aufzugkabine 11, die Rollen 27 und 30 hingegen sind am Querträger 13 befestigt.

[0032] In diesem Ausführungsbeispiel ist die erste Aufzugkabine 11 auf einem ersten Träger 34 angeordnet, der in der Längsrichtung 24 an dem Aufzugkabinenträger 2 geführt ist. Ferner ist die zweite Aufzugkabine 12 auf einem zweiten Träger 35 angeordnet, der in der Längsrichtung 24 an dem Aufzugkabinenträger 2 geführt ist.

[0033] Der Riemen 19 läuft von dem Antriebsrad 20 der Antriebseinheit 18 entgegen der Längsrichtung 24 zunächst zu einer Rolle 36 und dann zu weiteren Rollen 37, 38. Die Rollen 36 bis 38 sind mit dem Aufzugkabinenträger 2 verbunden. Von der Rolle 38 ist der Riemen 19 weiter zu einer Rolle 39 geführt, die mit dem Querträger 14 verbunden ist.

[0034] In einem Bereich 40 ist der Riemen 19 mehrmals zwischen dem Querträger 14 und der zweiten Aufzugkabine 12 hin- und hergeführt. Dabei läuft der Riemen 19 von der Rolle 39 wie in Fig. 1 gezeigt fortlaufend um die Rollen 41, 42, 43, 44, 45 und 46. Hierbei sind die Rollen 41, 43, 44 und 46 an der zweiten Aufzugkabine 12, die Rollen 42 und 45 hingegen am Querträger 14 befestigt. Das Ende 22 ist schliesslich mit dem Querträger 14 verbunden.

[0035] Ausserdem ist in diesem Ausführungsbeispiel ein weiterer Riemen 50 vorgesehen. Hierbei wird ein Ende 51 des Riemens 50 mit dem Querträger 14 verbunden. Ein anderes Ende 52 des Riemens 50 ist mit dem Querträger 15 verbunden. Der Riemen 50 hat in diesem Ausführungsbeispiel die Funktion, die erste Aufzugkabine 11 und die zweite Aufzugkabine 12 von unten zu halten. Hierdurch wird beispielsweise beim Auslösen einer Notbremsung, während sich der Aufzugkabinenträger 2 nach oben durch den Fahrraum 3 bewegt, ein zuverlässiges Übertragen der Bremskräfte von dem Aufzugkabinenträger 2 auf die beiden Aufzugkabinen 11, 12 erreicht.

[0036] Der Riemen 50 ist ausgehend von seinem Ende 51 zunächst um die Rollen 53, 54, die mit dem ersten Träger 34 verbunden sind, geführt. Von der Rolle 54 ist der Riemen 50 zur Rolle 55 geführt, die mit dem Querträger 15 verbunden ist. Optional kann die Rolle 55 über ein Federelement 58 beaufschlagt sein, um eine vorgegebene Zugspannung des Riemens 50 stets aufrecht zu halten. Schliesslich ist der Riemen zu den Rollen 56 und 57, die mit dem zweiten Träger 35 verbunden sind, und zum Ende 52 am Querträger 15 geführt.

[0037] Bei der dargestellten Aufhängung der ersten Aufzugkabine 11 und der zweiten Aufzugkabine 12 am Riemen 19 wird eine Drehung des Antriebrads 20 in eine entgegengesetzte Verstellbewegung der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11 und 12 in Relation zum Aufzugkabinenträger 2 umgesetzt.

[0038] Weitere Verstellmechanismen für die Verstellung des Kabinenabstands zwischen einer ersten und einer zweiten Aufzugkabine in einem Aufzugkabinenrahmen sind ebenfalls anwendbar. Insbesondere eignen sich hydraulische Verstellelemente (PCT/EP2010/068585, PCT/EP2010/068598, JP 10236753 A), Zahnradantriebe in Kombination mit Zahnstangen (PCT/EP2010/068589), Scherenhubmechanismen (EP 0870716 A), Traktionsantriebe in Kombination mit Seilaufhängungen (EP 10188732.1, JP 2007-3318 71 A), pneumatische Verstellelemente (PCT/EP2010/068600), Spindelantriebe (EP1074503 A) oder dergleichen. Für die konkrete Ausgestaltung der weiteren Verstellmechanismen wird auf die in Klammern aufgeführten Dokumente verwiesen.

[0039] Im gezeigten Beispiel werden beide Aufzugkabinen synchron in eine entgegengesetzte Richtung verstellt. Es sind jedoch auch Lösungen geeignet in denen eine erste Aufzugkabine fest im Aufzugkabinenträger montiert ist und nur eine zweite Aufzugkabine mittels eines zuvor erwähnten Verstellmechanismus beweglich im Aufzugkabinenträger angeordnet ist. Zudem sind auch beide Aufzugkabinen mit einem der erwähnten Verstellmechanismen individuell und unabhängig voneinander im Aufzugkabinenträger verstellbar.

[0040] Die Fig. 2 und 3 zeigen ein erfindungsgemässes Beispiel einer Aufzuganlage 1 in einer Seitenansicht respektive einem Schnitt A-A. Bestandteile des Antriebs des Aufzugkabinenträgers 2, wie beispielsweise das Zugmittel 8, die Treibscheibe 9, die Antriebsmaschineneinheit 10 oder eine Umlenkrolle 5, oder Bestandteile des Verstellmechanismus für das Verstellen des Kabinenabstandes zwischen den beiden Aufzugkabinen 11 und 12 im Aufzugkabinenträger 2, wie beispielsweise das Antriebsrad 20, der Riemen 19 oder die zahlreichen Rollen, werden aus Übersichtlichkeitsgründen in den Fig. 2 und 3 nicht gezeigt. Der Antrieb und der Verstellmechanismus lassen sich beispielsweise gemäss Fig. 1 realisieren.

[0041] Der Fahrraum 3 entlang dem der Aufzugkabinenträger 2 verfahrbar ist, liegt beispielsweise in einem Aufzugschacht, der durch vier Schachtwände begrenzt ist. Hierbei ist eine vordere Schachtwand auf der Seite des Aufzugschachts angeordnet, auf der eine Aufzugskabine 11, 12 über eine Kabinentüre 80 betretbar ist. Eine hintere Schachtwand liegt auf einer der vorderen Schachtwand gegenüberliegenden Seite. Eine rechts seitlich angeordnete Schachtwand liegt von der vorderen Schachtwand nach hinten auf die hintere Schachtwandblickend auf einer rechten Seite des Aufzugschachts. Eine links seitlich angeordnete Schachtwand hingegen liegt von der vorderen Schachtwand nach hinten auf die hintere Schachtwand blickend auf einer linken Seite des Aufzugschachts. Damit sind relative Lagen innerhalb des Aufzugschachts wie "vorne", "hinten", "rechts seitlich" und "links seitlich" in Bezug auf die Schachtwände des Aufzugschachts definiert.

[0042] Fig. 2 zeigt einen Aufzugkabinenträger 2, der eine erste und eine zweite Aufzugkabine 11, 12 trägt. Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich weist der Aufzugkabinenträger 2 vier sich vertikal erstreckende Längsträger 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 und drei senkrecht dazu stehende Querträger 13, 14, 15 auf. In einer ersten vorderen vertikalen Ebene, die parallel zur einer vorderen Seite der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12 ausgerichtet ist, liegen ein erster Längsträger 16.1 rechts seitlich neben der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12 und ein zweiter Längsträger 17.1 links seitlich neben der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12. Eine zweite vertikale Ebene ist parallel zur ersten Ebene ausgerichtet und liegt nach hinten beabstandet zur ersten Ebene. Die zweite Ebene umfasst einen weiteren ersten Längsträger 16.2 rechts seitlich neben der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12 und einen weiteren zweiten Längsträger 17.2 links seitlich neben der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12.

[0043] Die Längsträger 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 sind über einen oberen Querträger 13, einen mittleren Querträger 14 und einen unteren Querträger 15 miteinander verbunden. Hierbei dient der obere Querträger 13 unter Anderem der Befestigung der Antriebseinheit 18.

[0044] Der Aufzugkabinenträger 2 ist in einem Fahrraum 3 in vertikaler Richtung verfahrbar. Hierbei ist der Aufzugkabinenträger an zwei Führungsschienen 64, 65 geführt. Eine erste Führungsschiene 64 ist im Zwischenraum zwischen dem ersten und dem weiteren ersten Längsträger 16.1, 16.2 angeordnet. Eine zweite Führungsschiene 65 hingegen ist im Zwischenraum zwischen dem zweiten und dem weiteren zweiten Längsträger 17.1, 17.2 angeordnet.

[0045] Sowohl die ersten wie auch die zweite Aufzugkabine 11, 12 sind verstellbar am Aufzugkabinenträger angeordnet. Hierbei sind die erste und die zweite Aufzugkabine 11, 12 an Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67 geführt. Die erste Aufzugkabine 11 ist an einer ersten Kabinenführungsschiene 73 und einer weiteren ersten Kabinenführungsschiene 77 geführt. Die zweite Aufzugkabine 12 ist entsprechend an einer zweiten Kabinenführungsschiene 63 und einer weiteren zweiten Kabinenführungsschiene 67 geführt.

[0046] Die erste Kabinenführungsschiene 73 und die zweite Kabinenführungsschiene 63 sind vertikal fluchten auf unterschiedlichen Höhen auf der Hinterseite des weiteren ersten Längsträgers 16.2 befestigt. Die weitere erste Kabinenführungsschiene 77 und die weitere zweite Kabinenführungsschiene 67 hingegen sind vertikal fluchten auf unterschiedlichen Höhen auf der Vorderseite des zweiten Längsträgers 17.1 befestigt. Die ersten und die zweiten Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67 sind also auf diagonal gegenüberliegenden Seiten des Aufzugkabinenträgers befestigt.

[0047] In bevorzugter Weise sind die jeweiligen Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67, wie hier gezeigt, in zwei vertikal fluchtend ausgerichtete Teilschienen getrennt, nämlich in eine obere Teilschiene und eine untere Teilschiene. Eine Länge einer solchen Teilschiene ist dabei so ausgelegt, dass diese näherungsweise der Verstellhöhe der zugeordneten ersten oder zweiten Aufzugkabine 11, 12 entspricht.

[0048] Die erste und die zweite Aufzugkabine 11, 12 verfügen je über einen Kabinenrahmen, der eine tragende Struktur der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12 darstellt. Hierbei umfasst ein Kabinenrahmen mindestens über vier Kabinenlängsträger 70.1, 70.2 bzw. 61.1, 61.2, 60.1, 60.2. Die beiden Kabinenlängsträger, die rechts seitlich der ersten Aufzugkabine 11 angeordnet sind, sind in keiner der beiden Fig. 2 und 3 dargestellt.

[0049] Gemäss Fig. 3 sind in einer dritten vertikalen Ebene, die parallel zu der ersten Ebene ausgerichtet ist und unmittelbar vor dieser liegt, ein erster Kabinenlängsträger 61.1 rechts seitlich an der zweiten Aufzugkabine 12 und ein zweiter Kabinenlängsträger 60.1 links seitlich an der zweiten Aufzugkabine 12 angeordnet. Eine vierte vertikale Ebene ist parallel zur dritten Ebene ausgerichtet und liegt unmittelbar hinter der zweiten Ebene. In der vierten Ebene sind ein weiterer erster Kabinenlängsträger 61.2 rechts seitlich an der zweiten Aufzugkabine 12 und ein weiterer zweiter Kabinenlängsträger 60.2 links seitlich an der zweiten Aufzugkabine 11, 12 angeordnet.

[0050] Die Kabinenlängsträger 61.1, 61.2, 60.1, 60.2 der zweiten Aufzugkabine 12 sind bezüglich den Längsträgern 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 des Aufzugkabinenträgers wie folgt angeordnet: der erste Kabinenlängsträger 61.1 liegt überlappend vor dem ersten Längsträger 16.1, der weitere erste Kabinenlängsträger 61.2 liegt überlappend hinter dem weiteren ersten Längsträger 16.2, der zweite Kabinenlängsträger 60.1 liegt überlappend vor dem zweiten Längsträger 17.1 und der weitere zweite Kabinenlängsträger 60.2 liegt wiederum überlappend hinter dem weiteren zweiten Längsträger 17.2.

[0051] Die erste Aufzugkabine 11 verfügt ebenfalls über einen ersten und einen weiteren ersten Kabinenlängsträger sowie einen zweiten und einen weiteren zweiten Kabinenlängsträger 70.1, 70.2, die entsprechend den Kabinenlängsträgern 61.1, 61.2, 60.1, 60.2 der zweiten Aufzugkabine 12 angeordnet sind. Dies beinhaltet sowohl die Anordnung der Kabinenlängsträger 70.1, 70.2 bezüglich der zugeordneten Aufzugkabine 11 als auch die Anordnung bezüglich der Längsträger 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 des Aufzugkabinenträgers 2.

[0052] Für jede Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67 sind zwei Führungselemente, bzw. pro obere oder untere Teilschiene ist ein Führungselement vorgesehen, die eine zugeordnete Aufzugkabine 11, 12 an den Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67 bzw. de Teilschienen führen. Hierbei sind die Führungselemente am jeweiligen Kabinenrahmen montiert, vorzugsweise an den zugeordneten Kabinenlängsträgern 61.2, 60.1, 70.1. Die Führungselemente sind beispielsweise als Gleit- oder Rollführungsschuhe oder dergleichen realisierbar.

[0053] Zudem ist für jede Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67 bzw. jede obere Teilschiene eine Haltebremse 76, 72, 66, 62 vorgesehen, mit welcher eine zugeordnete Aufzugkabine 11, 12 bremsbar oder festhaltbar an den jeweiligen Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67 oder oberen Teilschienen angeordnet ist. Hierbei sind die Haltebremsen 76, 72, 66, 62 am jeweiligen Kabinenrahmen montiert, vorzugsweise an den zugeordneten Kabinenlängsträgern 61.2, 60.1, 70.1.

[0054] Die jeweiligen Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67 sind als U-Profil ausgelegt. Hierbei sind die Kabinenführungsschienen bzw. die U-Profile dermassen an den zugeordneten Längsträgern 16.2, 17.1 angeordnet, dass eine offene Seite eines U-Profils der zugeordneten Aufzugkabine 11, 12 zugewandt ist. Ein U-Profil ist an einem ersten Schenkel beispielsweise über eine Schraub- oder Nietverbindung oder dergleichen am zugeordneten Längsträger 16.2, 17.1 befestigt. Ein zweiter freier Schenkel hingegen dient als Führungsfläche einer Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67, die in ein Führungselement der zugeordneten Aufzugkabine 11, 12 eingreift.

[0055] Ein weiteres Ausführungsbeispiel betrifft eine Anordnung von zwei Aufzugkabinen 11, 12 mit einem Kabinenrahmen wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt mit dem Aufzugkabinenträger 2 aus der Fig. 1. Die Fig. 1 zeigt einen Aufzugkabinenträger 2 mit lediglich einem ersten und einem zweiten Längsträger 16, 17. Hierbei ist jeweils ein Längsträger 16, 17 zwischen zwei Kabinenlängsträgern 61.1, 61.2, 60.1, 60.2 oder 70.1, 70.2 des Kabinenrahmens angeordnet. Eine erste und zweite Kabinenführungsschiene 73, 63 ist auf der Hinterseite des ersten Längsträgers 16 und eine weitere erste und eine weitere zweite Kabinenführungsschiene 77, 67 ist auf der Rückseite des zweiten Längsträgers 17 angeordnet. Die Führungsschienen 64, 65 sind jeweils zwischen einem Längsträger 16, 17 und einem vorderen Kabinenlängsträger 61.1, 60.1, 70.1 angeordnet. Dabei wird eine asymmetrische Anordnung der Führungsschienen zum Aufzugkabinenträger 2 bzw. zu den Aufzugkabinen 11, 12 zugunsten einer platzsparenden Ausführung der Aufzuganlage 1 in Kauf genommen. In einem konservativen Ansatz sind die Führungsschienen 64, 65 jeweils zwischen den Längsträgern 16, 17 und einer seitlichen Schachtwand angeordnet. Damit wird eine symmetrische Anordnung des Aufzugkabinenträgers 2 und der Aufzugkabinen 11, 12 bezüglich der Führungsschienen 64, 65 erreicht. Die Führungsschienen 64, 65 sind jedoch bezüglich der Längsträger 16, 17 nicht platzsparend angeordnet.

[0056] Selbstverständlich ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen eine spiegelsymmetrische Anordnung der Aufzuganlage 1 möglich. Insbesondere sind die erste und die zweite Kabinenführungsschiene 73, 63 auf der Vorderseite eines zugeordneten Längsträgers 16.1 bzw. 16 und die weitere erste und die weitere zweite Kabinenführungsschiene 77, 67 auf der Hinterseite eines zugeordneten Längsträgers 17.2 bzw. 17 montierbar. Zudem sind die Führungsschienen 64, 65 im zweiten Ausführungsbeispiel zwischen den Längsträgern 16, 17 und einem hinteren Kabinenlängsträger 61.2, 60.2, 70.2 positionierbar.

[0057] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Die Ausführungsbeispiele sind hinsichtlich der Anzahl und Gestaltung der Kabinenführungsschienen, der Anzahl Kabinenlängsträger, Anzahl Längsträger und deren Anordnung zueinander weitgehend variabel ausführbar.

[0058] Eine jeweilige Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67 ist als ein Profil mit einer vom U-Profil abweichenden Form realisierbar, nämlich beispielsweise als I-Profil oder auch als T-Profil. Die zugeordneten Führungselemente und Anschlusskonstruktionen für die Befestigung der Führungselemente an einer zugeordneten Aufzugkabine 11, 12, insbesondere bei einer anderen Eingriffsrichtung eines Führungselementes in die Führungsschiene 73, 77, 63, 67, sind entsprechend anzupassen. Desweiteren ist eine Aufzugkabine 11, 12 auch nur an einer, drei, vier oder mehr Kabinenführungsschienen bezüglich des Aufzugkabinenträgers 2 führbar. Zudem ist eine Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67 im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel auch auf den zugewendeten Seiten der Längsträger 16.1, 16.2, 171, 17.2 möglich, nämlich auf einer hinteren Seite eines vorderen Längsträgers 16.1, 17.1 oder auf einer vorderen Seite eines hinteren Längsträgers 16.2, 17.2. Dazu sind die ersten und die vorderen Längsträger 16.1, 17.1 allenfalls weiter von den hinteren Längsträger 16.2, 17.2 zu beabstanden, damit die Führungsschienen 64, 65 genügend Raum zwischen den Längsträgern 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 vorfinden.

[0059] In den Ausführungsbeispielen sind pro Aufzugkabine 11, 12 vier Kabinenlängsträger 61.1, 61.2, 60.1, 60.2 und 70.1, 70.2 vorgesehen. Im Gegensatz dazu sind für jede Aufzugkabine 11, 12 auch nur zwei Kabinenlängsträger oder aber vier, sechs oder mehr Kabinenlängsträger einsetzbar. Hierbei können sich die jeweiligen Kabinenlängsträger vor oder hinter einem benachbarten Längsträger mit diesem überlappen. Zudem kann die Struktur einer Aufzugkabine 11, 12 selbsttragend konzipiert sein, so dass einen Kabinenrahmen bzw. dessen Kabinenlängsträger gänzlich entfallen.

[0060] Auch der Aufzugkabinenträger kann mehr als zwei oder vier Längsträger 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 aufweisen, nämlich sechs oder mehr Längsträger.

[0061] Grundsätzlich wird ein symmetrischer Aufbau des Aufzugkabinenträgers und eines Kabinenrahmens bezüglich einer zugeordneten Führung bevorzugt. Bei einem asymmetrischen Aufbau müssen zusätzliche Krafteinwirkungen auf die Führungen in Kauf genommen werden. In gewissen Ausführungsformen sind nur eine oder zwei der folgenden platzsparenden Massnahmen umsetzbar, nämlich die Positionierung der Führungsschienen vor oder hinter einem benachbarten Längsträger, die seitliche Überlappung benachbarter Längsträger und Kabinenlängsträger oder die Befestigung einer Kabinenführungsschiene auf der vorderen oder hinteren Seite eines Längsträgers. Das zweite Ausführungsbeispiel zeigt in einer Variante bereits eine Aufzuganlage 1, bei welcher auf eine Positionierung der Führungsschienen 64, 65 vor oder hinter einem benachbarten Längsträger 16, 17 verzichtet wird.


Ansprüche

1. Aufzuganlage (1) mit zumindest einem Aufzugkabinenträger (2), der in einem für eine Fahrt des Aufzugkabinenträgers (2) vorgesehenen Fahrraum (3) verfahrbar ist, einer ersten Aufzugkabine (11), die an dem Aufzugkabinenträger (2) angeordnet ist, einer zweiten Aufzugkabine (12), die an dem Aufzugkabinenträger (2) angeordnet ist, einem Verstellmechanismus zum Verstellen des Kabinenabstandes zwischen der ersten Aufzugkabine (11) und der zweiten Aufzugkabine (12) und mindestens einer Kabinenführungsschiene (63, 73, 67, 77) zum Führen mindestens der ersten Aufzugkabine (11, 12), wobei der Aufzugkabinenträger (2) mindestens über einen ersten Längsträger (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) verfügt, der einen Projektionsraum definiert, der sich parallel zu einer seitlichen Schachtwand erstreckt, der Breite des ersten Längsträgers (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) entspricht und im Wesentlichen einen Spalt zwischen der Aufzugkabine (11, 12) und der seitlichen Schachtwand ausfüllt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabinenführungsschiene (63, 73, 67, 77) dermassen am ersten Längsträger (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) des Aufzugkabinenträgers (2) montiert ist, dass die Kabinenführungsschiene (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) zumindest teilweise im Projektionsraum angeordnet ist.
 
2. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Kabinenführungsschiene (63, 73, 67, 77) jeweils in zwei in der Längsachse der Kabinenführungsschiene (63, 73, 67, 77) fluchtende Teilschienen getrennt ist, wobei eine obere Teilschiene in einem oberen Bereich der ersten Aufzugkabine (11, 12) in einem Gleitkontakt mit der ersten Aufzugkabine (11, 12) steht und eine untere Teilschiene in einem unteren Bereich der ersten Aufzugkabine (11, 12) in einem Gleitkontakt mit der ersten Aufzugkabine (11, 12) steht.
 
3. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Länge der jeweiligen oberen oder unteren Teilschiene näherungsweise der Verstellhöhe der ersten Aufzugkabine (11, 12) entspricht.
 
4. Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kabinenführungsschiene (63, 67, 73, 77) als U-Profil ausgestaltet ist, wobei eine Kabinenführungsschiene (63, 67, 73, 77) dermassen am Aufzugkabinenträger (2) montiert ist, dass die offene Seite des U-Profils der ersten Aufzugkabine (11, 12) zugewandt ist.
 
5. Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufzugkabinenträger (2) einen zweiten dem ersten Längsträger (16.1, 16.2) gegenüberliegenden Längsträger (17.1, 17.2) aufweist und dass eine weitere Kabinenführungsschiene (67, 77) zum Führen mindestens der ersten Aufzugkabine (11, 12) vorgesehen ist, wobei die weitere Kabinenführungsschiene (67, 77) auf einer der ersten Kabinenführungsschiene (63, 73) diagonal gegenüberliegenden Seite des Aufzugkabinenträgers (2) am zweiten Längsträger (17.1, 17.2) montiert ist und die weitere Führungsschiene (67, 77) dermassen am zweiten Längsträger (17.1, 17.2) montiert ist, dass die weitere Führungsschiene (67, 77) zumindest teilweise in einem Projektionsraum des zweiten Längsträgers (17.1, 17.2) angeordnet ist.
 
6. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufzugkabinenträger (2) einen weiteren ersten Längsträger (16.2), der im Wesentlichen seitlich beabstandet zum ersten Längsträger (16.1) im Projektionsraum des ersten Längsträger (16.1) angeordnet ist, und einen weiteren zweiten Längsträger (17.2), der im Wesentlichen seitlich beabstandet zum zweiten Längsträger (17.1) im Projektionsraum des zweiten Längsträgers (17.1) angeordnet ist, wobei die Kabinenführungsschiene (63, 73) am weiteren ersten Längsträger (16.2) angeordnet ist und die weitere Kabinenführungsschiene (67, 77) am zweiten Längsträger (17.1) angeordnet ist, so dass die jeweilige Kabinenführungsschiene (63, 73, 67, 77) zumindest teilweise im Projektionsraum des zugeordneten Längsträgers (16.2, 17.1) angeordnet ist.
 
7. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kabinenrahmen mit einem ersten Kabinenlängsträger (61.1) und einem zweiten gegenüberliegenden Kabinenlängsträger (60.1, 70.1) die tragende Struktur der ersten Aufzugkabine (11, 12) bildet, wobei der erste und der zweite Kabinenlängsträger (61.1, 60.1, 70.1) dermassen am Aufzugkabinenträger (2) angeordnet sind, dass die Kabinenlängsträger (61.1, 60.1, 70.1) in den Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) des Aufzugkabinenträgers (2) hineinragen.
 
8. Aufzuganlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Führungselement am Kabinenrahmen montiert ist, das die erste Aufzugkabine (11, 12) an einer Kabinenführungsschiene (63, 67, 73, 77) führt.
 
9. Aufzuganlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kabinenrahmen einen weiteren ersten Kabinenlängsträger (61.2), der seitlich beabstandet zum ersten Kabinenlängsträger (61.1) angeordnet ist, und einen weiteren zweiten Kabinenlängsträger (60.2, 70.2), der seitlich beabstandet zum zweiten Kabinenlängsträger (60.1, 70.1) angeordnet ist, aufweist, wobei der weitere erste und der weitere zweite Kabinenlängsträger (61.2, 60.2, 70.2) dermassen am Aufzugkabinenträger (2) angeordnet sind, dass die weiteren ersten und die weiteren zweiten Kabinenlängsträger (61.2, 60.2, 70.2) in den Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) des Aufzugkabinenträgers (2) hineinragen.
 
10. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufzugkabinenträger (2) an mindestens einer Führungsschiene (64, 65) geführt ist, wobei die Führungsschiene (64, 65) zumindest teilweise im Projektionsraum eines benachbarten Längsträger (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) liegt.
 




Zeichnung













Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente