[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzuganlage mit zumindest einem Aufzugkabinenträger,
der zwei oder mehr Aufzugkabinen aufnehmen kann. Speziell betrifft die Erfindung das
Gebiet der Aufzuganlagen, die als sogenannte Doppeldecker-Aufzuganlagen ausgestaltet
sind.
[0002] Aus der
JP 2007-331871 A ist ein Doppeldecker-Aufzug bekannt. Der bekannte Aufzug weist einen Kabinenrahmen
auf, in dem zwei Aufzugkabinen vertikal übereinander angeordnet sind. Die beiden Aufzugkabinen
stehen jeweils auf einem Träger mit Seilrollen, wobei um die Seilrollen Hubseile geführt
sind. Ausserdem ist an dem Kabinenrahmen eine Antriebseinheit vorgesehen, um die das
Hubseil geführt ist. Durch Betätigen des Hubseils mittels der Antriebseinheit können
die so aufgehängten Aufzugkabinen relativ zu dem Kabinenrahmen angehoben und abgesenkt
werden. Hierdurch können die beiden Aufzugkabinen innerhalb des Kabinenrahmens unterschiedlich
positioniert werden.
[0003] Solche Doppeldecker-Aufzüge werden überwiegend im Hochhausbereich eingesetzt. Aufzuganlagen
in Hochhäusern sind Hochleistungsanlagen, die dazu ausgelegt sind, Fahrgäste möglichst
schnell und effizient zu ihrem Zielstockwerk im Hochhaus zu transportieren. Ein wichtiger
Aspekt in diesem Zusammenhang ist die effiziente Nutzung eines gegebenen Aufzugschachtquerschnitts,
insbesondere die Schaffung einer möglichst grossen Stehfläche im innern einer Aufzugkabine.
[0004] Deshalb liegt die Aufgabe der Erfindung darin, eine Aufzuganlage zu schaffen, die
einen verbesserten Aufbau aufweist. Speziell ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine
Aufzuganlage zu schaffen, bei der der für die Aufzugkabinen verbleibende Raum optimiert
ist und eine Verstellung der beiden Aufzugkabinen zueinander in vorteilhafter Weise
erfolgen kann.
[0005] Die Aufgabe wird durch eine erfindungsgemässe Aufzuganlage mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Massnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
der im Anspruch 1 angegebenen Aufzuganlage möglich.
[0007] Die Aufgabe wird durch eine Aufzuganlage gelöst, die über zumindest einem Aufzugkabinenträger,
der in einem für eine Fahrt des Aufzugkabinenträgers vorgesehenen Fahrraum verfahrbar
ist, einer ersten Aufzugkabine, die an dem Aufzugkabinenträger angeordnet ist, einer
zweiten Aufzugkabine, die an dem Aufzugkabinenträger angeordnet ist. Zudem umfasst
die Aufzuganlage einen Verstellmechanismus zum Verstellen des Kabinenabstandes zwischen
der ersten Aufzugkabine und der zweiten Aufzugkabine und mindestens eine Kabinenführungsschiene
zum Führen mindestens der ersten Aufzugkabine. Dabei verfügt der Aufzugkabinenträger
mindestens über einen ersten Längsträger, der einen Projektionsraum definiert, der
einen Projektionsraum definiert, der sich parallel zu einer seitlichen Schachtwand
erstreckt, der Breite des ersten Längsträgers entspricht und im Wesentlichen einen
Spalt zwischen der Aufzugkabine und der seitlichen Schachtwand ausfüllt. Die Kabinenführungsschiene
ist dermassen am ersten Längsträger des Aufzugkabinenträgers montiert, dass die Kabinenführungsschiene
zumindest teilweise im Projektionsraum angeordnet ist.
[0008] Vorzugsweise wird der Fahrraum von einem Aufzugschacht begrenzt. Der Aufzugschacht
verfügt über einen Schachtboden, der den Aufzugschacht nach unten begrenzt, eine Decke,
die den Aufzugschacht nach oben begrenzt, und vier Schachtwände, die den Aufzugschacht
seitlich begrenzen. Hierbei liegt eine vordere Schachtwand auf der Seite des Aufzugschachts,
auf welcher eine Aufzugkabine betreten wird. Eine hintere Schachtwand liegt auf der
gegenüberliegenden Seite der vorderen Schachtwand. Zwei seitliche Schachtwände bilden
Ecken mit der vorderen und der hinteren Schachtwand. Von der vorderen Schachtwand
in Richtung der hinteren Schachtwand blickend liegt eine seitliche Schachtwand rechts
seitlich neben einer Aufzugkabine und eine weitere seitliche Schachtwand links seitlich
neben einer Aufzugkabine.
[0009] Die Anordnung der Kabinenführungsschiene am ersten Längsträger des Aufzugkabinenträgers
im Projektionsraum des ersten Längsträgers hat den Vorteil, dass die Kabinenführungsschiene
in einem ansonsten ungenutzten Raum angeordnet ist. Im Vergleich mit einer herkömmlichen
zentralen Anordnung der Kabinenführungsschiene, die zwischen einem Längsträger und
einer Aufzugkabine positioniert ist, kann die erste Aufzugkabine die vorgegebene Breite
des Aufzugkabinenträgers optimal ausnutzen.
[0010] Bei der Ausgestaltung der Aufzuganlage kann der Aufzugkabinenträger in vorteilhafter
Weise in einem Aufzugschacht angeordnet sein, wobei eine Antriebsmaschineneinheit
vorgesehen ist, die zum Betätigen des Aufzugkabinenträgers dient. Dadurch kann der
Aufzugkabinenträger entlang der vorgesehenen Fahrbahn verfahren werden. Hierbei kann
der Aufzugkabinenträger an einem mit dem Aufzugkabinenträger verbundenen Zugmittel
aufgehängt sein. Das Zugmittel kann hierbei in geeigneter Weise über eine Treibscheibe
einer Antriebsmaschineneinheit geführt sein. Hierbei kann das Zugmittel neben der
Funktion des Übertragens der Kraft oder des Moments der Antriebsmaschineneinheit auf
den Aufzugkabinenträger, um den Aufzugkabinenträger zu betätigen, auch die Funktion
haben, den Aufzugkabinenträger zu tragen. Unter einer Betätigung des Aufzugkabinenträgers
ist hierbei insbesondere ein Heben oder Senken des Aufzugkabinenträgers in dem Aufzugschacht
zu verstehen. Dabei kann der Aufzugkabinenträger durch eine oder mehrere Führungsschienen
in dem Aufzugschacht geführt sein.
[0011] Vorteilhaft ist eine Kabinenführungsschiene jeweils in zwei in der Längsachse der
Kabinenführungsschiene fluchtende Teilschienen getrennt. Hierbei steht eine obere
Teilschiene in einem oberen Bereich der ersten Aufzugkabine in einem Gleitkontakt
mit der ersten Aufzugkabine. Ebenso steht eine untere Teilschiene in einem unteren
Bereich der ersten Aufzugkabine in einem Gleitkontakt mit der ersten Aufzugkabine.
Vorzugsweise entspricht eine Länge der
jeweiligen oberen oder unteren Teilschiene näherungsweise der Verstellhöhe der ersten
Aufzugkabine.
[0012] Der Vorteil liegt darin, dass dank der insgesamt kürzeren Kabinenführungsschienen
das Gesamtgewicht der Doppeldeckerkabine optimiert ist.
[0013] Weiterhin vorteilhaft ist, dass eine Kabinenführungsschiene als U-Profil ausgestaltet
ist. Dabei ist eine Kabinenführungsschiene dermassen am Aufzugkabinenträger montiert,
dass die offene Seite des U-Profils der ersten Aufzugkabine zugewandt ist.
[0014] Dank der Ausrichtung der offenen Seite des U-Profils gegen die Aufzugskabine hin
ist ein direkter Eingriff von Führungselementen, die an der Aufzugkabine befestigt
sind, in den freien Schenkel des U-Profils möglich. Der direkte Eingriff des Führungselements
in das U-Profil ermöglicht eine einfache und kraftflussoptimierte Befestigung des
Führungselements an der Aufzugkabine. Zudem ist das U-Profil ein handelsübliches Produkt,
das günstig zu kaufen ist.
[0015] Ebenso vorteilhaft ist es, dass der Aufzugkabinenträger einen zweiten dem ersten
Längsträger gegenüberliegenden Längsträger aufweist und dass eine weitere Kabinenführungsschiene
zum Führen mindestens der ersten Aufzugkabine vorgesehen ist. Dabei ist die weitere
Kabinenführungsschiene auf einer der ersten Kabinenführungsschiene diagonal gegenüberliegenden
Seite des Aufzugkabinenträgers am zweiten Längsträger montiert. Zudem ist die weitere
Führungsschiene dermassen am zweiten Längsträger montiert, so dass die weitere Führungsschiene
zumindest teilweise in einem Projektionsraum des zweiten Längsträgers angeordnet ist.
[0016] Die Anordnung der weiteren Kabinenführungsschiene auf einer diagonal gegenüberliegenden
Seite des Aufzugkabinenträgers ermöglicht eine ausbalancierte Führung der Aufzugkabine
im Aufzugkabinenträger. Zudem ist auch die weitere Kabinenführungsschiene platzsparend
in einem ansonsten ungenutzten Raum im Bereich des Projektionsraums des zweiten Längsträgers
angeordnet.
[0017] Desweiteren ist es vorteilhaft, dass der Aufzugkabinenträger einen weiteren ersten
Längsträger, der im Wesentlichen seitlich beabstandet zum ersten Längsträger im Projektionsraum
des ersten Längsträgers angeordnet ist, und einen weiteren zweiten Längsträger, der
im Wesentlichen seitlich beabstandet zum zweiten Längsträger im Projektionsraum des
zweiten Längsträgers angeordnet ist, wobei die Kabinenführungsschiene am ersten Längsträger
angeordnet ist und die weitere Kabinenführungsschiene am weiteren zweiten Längsträger
angeordnet ist. Dabei ist die jeweilige Kabinenführungsschiene zumindest teilweise
im Projektionsraum des zugeordneten Längsträgers angeordnet.
[0018] Ebenso vorteilhaft ist es, dass ein Kabinenrahmen mit einem ersten Kabinenlängsträger
und einem zweiten gegenüberliegenden Kabinenlängsträger die tragende Struktur der
ersten Aufzugkabine bildet. Dabei sind der erste und der zweite Kabinenlängsträger
dermassen im Aufzugkabinenträger angeordnet, dass die Kabinenlängsträger in den Projektionsraum
eines benachbarten Längsträgers des Aufzugkabinenträgers hineinragen.
[0019] Das Hineinragen der Kabinenlängsträger in den Projektionsraum eines benachbarten
Längsträgers des Aufzugkabinenträgers ermöglicht eine besonders kompakte und raumsparende
Anordnung der Aufzugkabine im Aufzugkabinenträger. Durch diese Massnahme kommt zumindest
ein Teil der Kabinenlängsträger in einen ansonsten ungenutzten Raum zwischen der Aufzugkabine
und einer Schachtwand zu liegen.
[0020] Es ist auch vorteilhaft, dass mindestens ein Führungselement am Kabinenrahmen montiert
ist, das die erste Aufzugkabine an einer Kabinenführungsschiene führt. Die Montage
von Führungselementen am Kabinenrahmen leitet die Führungskräfte zwischen den Kabinenführungsschienen
und den Führungselementen direkt in die tragende Struktur der Aufzugkabine ein, so
dass die Kabinenstruktur optimal genutzt wird.
[0021] Zudem ist es Vorteilhaft, dass der Kabinenrahmen einen weiteren ersten Kabinenlängsträger,
der seitlich beabstandet zum ersten Kabinenlängsträger angeordnet ist, und einen weiteren
zweiten Kabinenlängsträger, der seitlich beabstandet zum zweiten Kabinenlängsträger
angeordnet ist, aufweist. Dabei sind der weitere erste und der weitere zweite Kabinenlängsträger
dermassen am Aufzugkabinenträger angeordnet, dass die weiteren ersten und die weiteren
zweiten Kabinenlängsträger in den Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers
des Aufzugkabinenträgers hineinragen.
[0022] Die beiden zusätzlichen Kabinenlängsträger ermöglichen eine besonders stabile Konstruktion
des Kabinenrahmens. Dabei ist durch die in den Projektionsraum benachbarter Längsträger
hineinragende Anordnung der beiden zusätzlichen Kabinenlängsträger weiterhin eine
kompakte und raumsparende Anordnung der Aufzugkabine am Aufzugkabinenträger möglich.
[0023] Schliesslich ist es auch vorteilhaft, dass der Aufzugkabinenträger an mindestens
einer Führungsschiene geführt ist. Dabei liegt die Führungsschiene zumindest teilweise
im Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers.
[0024] Die Anordnung der Führungsschiene in einem Projektionsraum eines Längsträgers des
Aufzugkabinenträgers wirkt sich besonders positiv auf die optimale Raumausnutzung
des Aufzugschachts aus, da die Längsträger bzw. die Führungsschiene in einem ansonsten
ungenutzten Raum zwischen der Aufzugkabine und einer Schachtwand liegen.
[0025] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen sich entsprechende Elemente mit übereinstimmenden
Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine Aufzuganlage in einer schematischen Darstellung entsprechend einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 2 eine Aufzuganlage in einer schematischen Darstellung entsprechend einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 3 die Aufzuganlage bezüglich eines Schnitts A-A der Fig. 2
[0026] Fig. 1 zeigt lediglich ein mögliches Beispiel eines Verstellmechanismus, wie er verwendet
wird, um einen Kabinenabstand zwischen einer ersten und einer zweiten Aufzugkabine
11, 12 einzustellen. Die Idee, die der Erfindung zugrunde liegt, ist jedoch nicht
auf eine spezifische Ausführung eines Verstellmechanismus beschränkt. Es sind auch
davon abweichende Ausführungen eines Verstellmechanismus zur Verstellung des Kabinenabstandes
einsetzbar.
[0027] Insbesondere zweigt Fig. 1 eine Aufzuganlage 1 mit zumindest einem Aufzugkabinenträger
2, der in einem für eine Fahrt des Aufzugkabinenträgers 2 vorgesehenen Fahrraum 3
verfahrbar ist. Beispielsweise kann der Fahrraum 3 in einem Aufzugschacht eines Gebäudes
vorgesehen sein.
[0028] Der Aufzugkabinenträger 2 ist an einem Zugmittel 8 aufgehängt, wobei ein Ende des
Zugmittels 8 am Aufzugkabinenträger 2 befestigt ist. In einer gängigen Ausführung
ist das Zugmittel 8 von seinem Ende nach oben zu einer Seilrolle 5 geführt. Das Zugmittel
8 ist weiters um eine Treibscheibe 9 einer Antriebsmaschineneinheit 10 geführt. Entsprechend
einer momentanen Drehrichtung der Treibscheibe 9 wird der Aufzugkabinenträger 2 nach
oben oder nach unten durch den Fahrraum verfahren.
[0029] An dem Aufzugkabinenträger 2 sind eine erste Aufzugkabine 11 und eine zweite Aufzugkabine
12 angeordnet. Hierbei sind die beiden Aufzugkabinen 11, 12 gegenüber dem Aufzugkabinenträger
2 verstellbar.
[0030] An dem Aufzugkabinenträger 2 sind Querträger 13, 14, 15 ausgebildet, die mit Längsträgern
16, 17 des Aufzugkabinenträgers 2 verbunden sind. An dem Querträger 13 ist das Ende
des Zugmittels 8 befestigt. Ferner ist an dem Querträger 13 eine Antriebseinheit 18
angebracht. Die Antriebseinheit 18 dient zum Antreiben eines Riemens 19. Hierfür ist
der Riemen 19 um ein Antriebsrad 20 der Antriebseinheit 18 geführt. Ein Ende 21 des
Riemens 19 ist mit dem Querträger 13 verbunden. Ein anderes Ende 22 des Riemens 19
ist mit dem Querträger 14 des Aufzugkabinenträgers 2 verbunden. Entsprechend einer
Fahrrichtung 24 ist eine Längsrichtung 24 des Aufzugkabinenträgers 2 bestimmt. Die
Längsträger 16, 17 des Aufzugkabinenträgers 2 sind hierbei entlang der Längsrichtung
24 ausgerichtet. Die Querträger 13 bis 15 sind senkrecht zu der Längsrichtung 24 zwischen
den Längsträgern 16, 17 angeordnet.
[0031] In einem Bereich 25 zwischen dem Querträger 13 und der ersten Aufzugkabine 11 ist
der Riemen 19 zwischen dem Querträger 13 und der ersten Aufzugkabine 11 mehrmals hin-
und hergeführt. Hierbei ist der Riemen 19 ausgehend von dem festen Ende 21 zunächst
wie in Figur 1 gezeigt fortlaufend um die Rollen 26, 27, 28, 29, 30 und 31 bis zum
Antriebsrad 20 der Antriebseinheit 18 geführt. Hierbei ist der Riemen 19 sowohl zu
seiner ersten Seite 32 als auch zu seiner zweiten Seite 33 gebogen. Die erste Seite
32 des Riemens 19 liegt hierbei an dem Antriebsrad 20 der Antriebseinheit 18 an, während
die zweite Seite 33 im Bereich des Antriebsrads 20 von dem Antriebsrad 20 abgewandt
ist. Die Rollen 26, 28, 29, 31 sind an der ersten Aufzugkabine 11, die Rollen 27 und
30 hingegen sind am Querträger 13 befestigt.
[0032] In diesem Ausführungsbeispiel ist die erste Aufzugkabine 11 auf einem ersten Träger
34 angeordnet, der in der Längsrichtung 24 an dem Aufzugkabinenträger 2 geführt ist.
Ferner ist die zweite Aufzugkabine 12 auf einem zweiten Träger 35 angeordnet, der
in der Längsrichtung 24 an dem Aufzugkabinenträger 2 geführt ist.
[0033] Der Riemen 19 läuft von dem Antriebsrad 20 der Antriebseinheit 18 entgegen der Längsrichtung
24 zunächst zu einer Rolle 36 und dann zu weiteren Rollen 37, 38. Die Rollen 36 bis
38 sind mit dem Aufzugkabinenträger 2 verbunden. Von der Rolle 38 ist der Riemen 19
weiter zu einer Rolle 39 geführt, die mit dem Querträger 14 verbunden ist.
[0034] In einem Bereich 40 ist der Riemen 19 mehrmals zwischen dem Querträger 14 und der
zweiten Aufzugkabine 12 hin- und hergeführt. Dabei läuft der Riemen 19 von der Rolle
39 wie in Fig. 1 gezeigt fortlaufend um die Rollen 41, 42, 43, 44, 45 und 46. Hierbei
sind die Rollen 41, 43, 44 und 46 an der zweiten Aufzugkabine 12, die Rollen 42 und
45 hingegen am Querträger 14 befestigt. Das Ende 22 ist schliesslich mit dem Querträger
14 verbunden.
[0035] Ausserdem ist in diesem Ausführungsbeispiel ein weiterer Riemen 50 vorgesehen. Hierbei
wird ein Ende 51 des Riemens 50 mit dem Querträger 14 verbunden. Ein anderes Ende
52 des Riemens 50 ist mit dem Querträger 15 verbunden. Der Riemen 50 hat in diesem
Ausführungsbeispiel die Funktion, die erste Aufzugkabine 11 und die zweite Aufzugkabine
12 von unten zu halten. Hierdurch wird beispielsweise beim Auslösen einer Notbremsung,
während sich der Aufzugkabinenträger 2 nach oben durch den Fahrraum 3 bewegt, ein
zuverlässiges Übertragen der Bremskräfte von dem Aufzugkabinenträger 2 auf die beiden
Aufzugkabinen 11, 12 erreicht.
[0036] Der Riemen 50 ist ausgehend von seinem Ende 51 zunächst um die Rollen 53, 54, die
mit dem ersten Träger 34 verbunden sind, geführt. Von der Rolle 54 ist der Riemen
50 zur Rolle 55 geführt, die mit dem Querträger 15 verbunden ist. Optional kann die
Rolle 55 über ein Federelement 58 beaufschlagt sein, um eine vorgegebene Zugspannung
des Riemens 50 stets aufrecht zu halten. Schliesslich ist der Riemen zu den Rollen
56 und 57, die mit dem zweiten Träger 35 verbunden sind, und zum Ende 52 am Querträger
15 geführt.
[0037] Bei der dargestellten Aufhängung der ersten Aufzugkabine 11 und der zweiten Aufzugkabine
12 am Riemen 19 wird eine Drehung des Antriebrads 20 in eine entgegengesetzte Verstellbewegung
der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11 und 12 in Relation zum Aufzugkabinenträger
2 umgesetzt.
[0038] Weitere Verstellmechanismen für die Verstellung des Kabinenabstands zwischen einer
ersten und einer zweiten Aufzugkabine in einem Aufzugkabinenrahmen sind ebenfalls
anwendbar. Insbesondere eignen sich hydraulische Verstellelemente (
PCT/EP2010/068585,
PCT/EP2010/068598,
JP 10236753 A), Zahnradantriebe in Kombination mit Zahnstangen (
PCT/EP2010/068589), Scherenhubmechanismen (
EP 0870716 A), Traktionsantriebe in Kombination mit Seilaufhängungen (
EP 10188732.1,
JP 2007-3318 71 A), pneumatische Verstellelemente (
PCT/EP2010/068600), Spindelantriebe (
EP1074503 A) oder dergleichen. Für die konkrete Ausgestaltung der weiteren Verstellmechanismen
wird auf die in Klammern aufgeführten Dokumente verwiesen.
[0039] Im gezeigten Beispiel werden beide Aufzugkabinen synchron in eine entgegengesetzte
Richtung verstellt. Es sind jedoch auch Lösungen geeignet in denen eine erste Aufzugkabine
fest im Aufzugkabinenträger montiert ist und nur eine zweite Aufzugkabine mittels
eines zuvor erwähnten Verstellmechanismus beweglich im Aufzugkabinenträger angeordnet
ist. Zudem sind auch beide Aufzugkabinen mit einem der erwähnten Verstellmechanismen
individuell und unabhängig voneinander im Aufzugkabinenträger verstellbar.
[0040] Die Fig. 2 und 3 zeigen ein erfindungsgemässes Beispiel einer Aufzuganlage 1 in einer
Seitenansicht respektive einem Schnitt A-A. Bestandteile des Antriebs des Aufzugkabinenträgers
2, wie beispielsweise das Zugmittel 8, die Treibscheibe 9, die Antriebsmaschineneinheit
10 oder eine Umlenkrolle 5, oder Bestandteile des Verstellmechanismus für das Verstellen
des Kabinenabstandes zwischen den beiden Aufzugkabinen 11 und 12 im Aufzugkabinenträger
2, wie beispielsweise das Antriebsrad 20, der Riemen 19 oder die zahlreichen Rollen,
werden aus Übersichtlichkeitsgründen in den Fig. 2 und 3 nicht gezeigt. Der Antrieb
und der Verstellmechanismus lassen sich beispielsweise gemäss Fig. 1 realisieren.
[0041] Der Fahrraum 3 entlang dem der Aufzugkabinenträger 2 verfahrbar ist, liegt beispielsweise
in einem Aufzugschacht, der durch vier Schachtwände begrenzt ist. Hierbei ist eine
vordere Schachtwand auf der Seite des Aufzugschachts angeordnet, auf der eine Aufzugskabine
11, 12 über eine Kabinentüre 80 betretbar ist. Eine hintere Schachtwand liegt auf
einer der vorderen Schachtwand gegenüberliegenden Seite. Eine rechts seitlich angeordnete
Schachtwand liegt von der vorderen Schachtwand nach hinten auf die hintere Schachtwandblickend
auf einer rechten Seite des Aufzugschachts. Eine links seitlich angeordnete Schachtwand
hingegen liegt von der vorderen Schachtwand nach hinten auf die hintere Schachtwand
blickend auf einer linken Seite des Aufzugschachts. Damit sind relative Lagen innerhalb
des Aufzugschachts wie "vorne", "hinten", "rechts seitlich" und "links seitlich" in
Bezug auf die Schachtwände des Aufzugschachts definiert.
[0042] Fig. 2 zeigt einen Aufzugkabinenträger 2, der eine erste und eine zweite Aufzugkabine
11, 12 trägt. Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich weist der Aufzugkabinenträger 2
vier sich vertikal erstreckende Längsträger 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 und drei senkrecht
dazu stehende Querträger 13, 14, 15 auf. In einer ersten vorderen vertikalen Ebene,
die parallel zur einer vorderen Seite der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11,
12 ausgerichtet ist, liegen ein erster Längsträger 16.1 rechts seitlich neben der
ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12 und ein zweiter Längsträger 17.1 links
seitlich neben der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12. Eine zweite vertikale
Ebene ist parallel zur ersten Ebene ausgerichtet und liegt nach hinten beabstandet
zur ersten Ebene. Die zweite Ebene umfasst einen weiteren ersten Längsträger 16.2
rechts seitlich neben der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12 und einen weiteren
zweiten Längsträger 17.2 links seitlich neben der ersten und der zweiten Aufzugkabine
11, 12.
[0043] Die Längsträger 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 sind über einen oberen Querträger 13, einen
mittleren Querträger 14 und einen unteren Querträger 15 miteinander verbunden. Hierbei
dient der obere Querträger 13 unter Anderem der Befestigung der Antriebseinheit 18.
[0044] Der Aufzugkabinenträger 2 ist in einem Fahrraum 3 in vertikaler Richtung verfahrbar.
Hierbei ist der Aufzugkabinenträger an zwei Führungsschienen 64, 65 geführt. Eine
erste Führungsschiene 64 ist im Zwischenraum zwischen dem ersten und dem weiteren
ersten Längsträger 16.1, 16.2 angeordnet. Eine zweite Führungsschiene 65 hingegen
ist im Zwischenraum zwischen dem zweiten und dem weiteren zweiten Längsträger 17.1,
17.2 angeordnet.
[0045] Sowohl die ersten wie auch die zweite Aufzugkabine 11, 12 sind verstellbar am Aufzugkabinenträger
angeordnet. Hierbei sind die erste und die zweite Aufzugkabine 11, 12 an Kabinenführungsschienen
73, 77, 63, 67 geführt. Die erste Aufzugkabine 11 ist an einer ersten Kabinenführungsschiene
73 und einer weiteren ersten Kabinenführungsschiene 77 geführt. Die zweite Aufzugkabine
12 ist entsprechend an einer zweiten Kabinenführungsschiene 63 und einer weiteren
zweiten Kabinenführungsschiene 67 geführt.
[0046] Die erste Kabinenführungsschiene 73 und die zweite Kabinenführungsschiene 63 sind
vertikal fluchten auf unterschiedlichen Höhen auf der Hinterseite des weiteren ersten
Längsträgers 16.2 befestigt. Die weitere erste Kabinenführungsschiene 77 und die weitere
zweite Kabinenführungsschiene 67 hingegen sind vertikal fluchten auf unterschiedlichen
Höhen auf der Vorderseite des zweiten Längsträgers 17.1 befestigt. Die ersten und
die zweiten Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67 sind also auf diagonal gegenüberliegenden
Seiten des Aufzugkabinenträgers befestigt.
[0047] In bevorzugter Weise sind die jeweiligen Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67,
wie hier gezeigt, in zwei vertikal fluchtend ausgerichtete Teilschienen getrennt,
nämlich in eine obere Teilschiene und eine untere Teilschiene. Eine Länge einer solchen
Teilschiene ist dabei so ausgelegt, dass diese näherungsweise der Verstellhöhe der
zugeordneten ersten oder zweiten Aufzugkabine 11, 12 entspricht.
[0048] Die erste und die zweite Aufzugkabine 11, 12 verfügen je über einen Kabinenrahmen,
der eine tragende Struktur der ersten und der zweiten Aufzugkabine 11, 12 darstellt.
Hierbei umfasst ein Kabinenrahmen mindestens über vier Kabinenlängsträger 70.1, 70.2
bzw. 61.1, 61.2, 60.1, 60.2. Die beiden Kabinenlängsträger, die rechts seitlich der
ersten Aufzugkabine 11 angeordnet sind, sind in keiner der beiden Fig. 2 und 3 dargestellt.
[0049] Gemäss Fig. 3 sind in einer dritten vertikalen Ebene, die parallel zu der ersten
Ebene ausgerichtet ist und unmittelbar vor dieser liegt, ein erster Kabinenlängsträger
61.1 rechts seitlich an der zweiten Aufzugkabine 12 und ein zweiter Kabinenlängsträger
60.1 links seitlich an der zweiten Aufzugkabine 12 angeordnet. Eine vierte vertikale
Ebene ist parallel zur dritten Ebene ausgerichtet und liegt unmittelbar hinter der
zweiten Ebene. In der vierten Ebene sind ein weiterer erster Kabinenlängsträger 61.2
rechts seitlich an der zweiten Aufzugkabine 12 und ein weiterer zweiter Kabinenlängsträger
60.2 links seitlich an der zweiten Aufzugkabine 11, 12 angeordnet.
[0050] Die Kabinenlängsträger 61.1, 61.2, 60.1, 60.2 der zweiten Aufzugkabine 12 sind bezüglich
den Längsträgern 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 des Aufzugkabinenträgers wie folgt angeordnet:
der erste Kabinenlängsträger 61.1 liegt überlappend vor dem ersten Längsträger 16.1,
der weitere erste Kabinenlängsträger 61.2 liegt überlappend hinter dem weiteren ersten
Längsträger 16.2, der zweite Kabinenlängsträger 60.1 liegt überlappend vor dem zweiten
Längsträger 17.1 und der weitere zweite Kabinenlängsträger 60.2 liegt wiederum überlappend
hinter dem weiteren zweiten Längsträger 17.2.
[0051] Die erste Aufzugkabine 11 verfügt ebenfalls über einen ersten und einen weiteren
ersten Kabinenlängsträger sowie einen zweiten und einen weiteren zweiten Kabinenlängsträger
70.1, 70.2, die entsprechend den Kabinenlängsträgern 61.1, 61.2, 60.1, 60.2 der zweiten
Aufzugkabine 12 angeordnet sind. Dies beinhaltet sowohl die Anordnung der Kabinenlängsträger
70.1, 70.2 bezüglich der zugeordneten Aufzugkabine 11 als auch die Anordnung bezüglich
der Längsträger 16.1, 16.2, 17.1, 17.2 des Aufzugkabinenträgers 2.
[0052] Für jede Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67 sind zwei Führungselemente, bzw. pro
obere oder untere Teilschiene ist ein Führungselement vorgesehen, die eine zugeordnete
Aufzugkabine 11, 12 an den Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67 bzw. de Teilschienen
führen. Hierbei sind die Führungselemente am jeweiligen Kabinenrahmen montiert, vorzugsweise
an den zugeordneten Kabinenlängsträgern 61.2, 60.1, 70.1. Die Führungselemente sind
beispielsweise als Gleit- oder Rollführungsschuhe oder dergleichen realisierbar.
[0053] Zudem ist für jede Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67 bzw. jede obere Teilschiene
eine Haltebremse 76, 72, 66, 62 vorgesehen, mit welcher eine zugeordnete Aufzugkabine
11, 12 bremsbar oder festhaltbar an den jeweiligen Kabinenführungsschienen 73, 77,
63, 67 oder oberen Teilschienen angeordnet ist. Hierbei sind die Haltebremsen 76,
72, 66, 62 am jeweiligen Kabinenrahmen montiert, vorzugsweise an den zugeordneten
Kabinenlängsträgern 61.2, 60.1, 70.1.
[0054] Die jeweiligen Kabinenführungsschienen 73, 77, 63, 67 sind als U-Profil ausgelegt.
Hierbei sind die Kabinenführungsschienen bzw. die U-Profile dermassen an den zugeordneten
Längsträgern 16.2, 17.1 angeordnet, dass eine offene Seite eines U-Profils der zugeordneten
Aufzugkabine 11, 12 zugewandt ist. Ein U-Profil ist an einem ersten Schenkel beispielsweise
über eine Schraub- oder Nietverbindung oder dergleichen am zugeordneten Längsträger
16.2, 17.1 befestigt. Ein zweiter freier Schenkel hingegen dient als Führungsfläche
einer Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67, die in ein Führungselement der zugeordneten
Aufzugkabine 11, 12 eingreift.
[0055] Ein weiteres Ausführungsbeispiel betrifft eine Anordnung von zwei Aufzugkabinen 11,
12 mit einem Kabinenrahmen wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt mit dem Aufzugkabinenträger
2 aus der Fig. 1. Die Fig. 1 zeigt einen Aufzugkabinenträger 2 mit lediglich einem
ersten und einem zweiten Längsträger 16, 17. Hierbei ist jeweils ein Längsträger 16,
17 zwischen zwei Kabinenlängsträgern 61.1, 61.2, 60.1, 60.2 oder 70.1, 70.2 des Kabinenrahmens
angeordnet. Eine erste und zweite Kabinenführungsschiene 73, 63 ist auf der Hinterseite
des ersten Längsträgers 16 und eine weitere erste und eine weitere zweite Kabinenführungsschiene
77, 67 ist auf der Rückseite des zweiten Längsträgers 17 angeordnet. Die Führungsschienen
64, 65 sind jeweils zwischen einem Längsträger 16, 17 und einem vorderen Kabinenlängsträger
61.1, 60.1, 70.1 angeordnet. Dabei wird eine asymmetrische Anordnung der Führungsschienen
zum Aufzugkabinenträger 2 bzw. zu den Aufzugkabinen 11, 12 zugunsten einer platzsparenden
Ausführung der Aufzuganlage 1 in Kauf genommen. In einem konservativen Ansatz sind
die Führungsschienen 64, 65 jeweils zwischen den Längsträgern 16, 17 und einer seitlichen
Schachtwand angeordnet. Damit wird eine symmetrische Anordnung des Aufzugkabinenträgers
2 und der Aufzugkabinen 11, 12 bezüglich der Führungsschienen 64, 65 erreicht. Die
Führungsschienen 64, 65 sind jedoch bezüglich der Längsträger 16, 17 nicht platzsparend
angeordnet.
[0056] Selbstverständlich ist in den gezeigten Ausführungsbeispielen eine spiegelsymmetrische
Anordnung der Aufzuganlage 1 möglich. Insbesondere sind die erste und die zweite Kabinenführungsschiene
73, 63 auf der Vorderseite eines zugeordneten Längsträgers 16.1 bzw. 16 und die weitere
erste und die weitere zweite Kabinenführungsschiene 77, 67 auf der Hinterseite eines
zugeordneten Längsträgers 17.2 bzw. 17 montierbar. Zudem sind die Führungsschienen
64, 65 im zweiten Ausführungsbeispiel zwischen den Längsträgern 16, 17 und einem hinteren
Kabinenlängsträger 61.2, 60.2, 70.2 positionierbar.
[0057] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Die
Ausführungsbeispiele sind hinsichtlich der Anzahl und Gestaltung der Kabinenführungsschienen,
der Anzahl Kabinenlängsträger, Anzahl Längsträger und deren Anordnung zueinander weitgehend
variabel ausführbar.
[0058] Eine jeweilige Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67 ist als ein Profil mit einer
vom U-Profil abweichenden Form realisierbar, nämlich beispielsweise als I-Profil oder
auch als T-Profil. Die zugeordneten Führungselemente und Anschlusskonstruktionen für
die Befestigung der Führungselemente an einer zugeordneten Aufzugkabine 11, 12, insbesondere
bei einer anderen Eingriffsrichtung eines Führungselementes in die Führungsschiene
73, 77, 63, 67, sind entsprechend anzupassen. Desweiteren ist eine Aufzugkabine 11,
12 auch nur an einer, drei, vier oder mehr Kabinenführungsschienen bezüglich des Aufzugkabinenträgers
2 führbar. Zudem ist eine Kabinenführungsschiene 73, 77, 63, 67 im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel
auch auf den zugewendeten Seiten der Längsträger 16.1, 16.2, 171, 17.2 möglich, nämlich
auf einer hinteren Seite eines vorderen Längsträgers 16.1, 17.1 oder auf einer vorderen
Seite eines hinteren Längsträgers 16.2, 17.2. Dazu sind die ersten und die vorderen
Längsträger 16.1, 17.1 allenfalls weiter von den hinteren Längsträger 16.2, 17.2 zu
beabstanden, damit die Führungsschienen 64, 65 genügend Raum zwischen den Längsträgern
16.1, 16.2, 17.1, 17.2 vorfinden.
[0059] In den Ausführungsbeispielen sind pro Aufzugkabine 11, 12 vier Kabinenlängsträger
61.1, 61.2, 60.1, 60.2 und 70.1, 70.2 vorgesehen. Im Gegensatz dazu sind für jede
Aufzugkabine 11, 12 auch nur zwei Kabinenlängsträger oder aber vier, sechs oder mehr
Kabinenlängsträger einsetzbar. Hierbei können sich die jeweiligen Kabinenlängsträger
vor oder hinter einem benachbarten Längsträger mit diesem überlappen. Zudem kann die
Struktur einer Aufzugkabine 11, 12 selbsttragend konzipiert sein, so dass einen Kabinenrahmen
bzw. dessen Kabinenlängsträger gänzlich entfallen.
[0060] Auch der Aufzugkabinenträger kann mehr als zwei oder vier Längsträger 16.1, 16.2,
17.1, 17.2 aufweisen, nämlich sechs oder mehr Längsträger.
[0061] Grundsätzlich wird ein symmetrischer Aufbau des Aufzugkabinenträgers und eines Kabinenrahmens
bezüglich einer zugeordneten Führung bevorzugt. Bei einem asymmetrischen Aufbau müssen
zusätzliche Krafteinwirkungen auf die Führungen in Kauf genommen werden. In gewissen
Ausführungsformen sind nur eine oder zwei der folgenden platzsparenden Massnahmen
umsetzbar, nämlich die Positionierung der Führungsschienen vor oder hinter einem benachbarten
Längsträger, die seitliche Überlappung benachbarter Längsträger und Kabinenlängsträger
oder die Befestigung einer Kabinenführungsschiene auf der vorderen oder hinteren Seite
eines Längsträgers. Das zweite Ausführungsbeispiel zeigt in einer Variante bereits
eine Aufzuganlage 1, bei welcher auf eine Positionierung der Führungsschienen 64,
65 vor oder hinter einem benachbarten Längsträger 16, 17 verzichtet wird.
1. Aufzuganlage (1) mit zumindest einem Aufzugkabinenträger (2), der in einem für eine
Fahrt des Aufzugkabinenträgers (2) vorgesehenen Fahrraum (3) verfahrbar ist, einer
ersten Aufzugkabine (11), die an dem Aufzugkabinenträger (2) angeordnet ist, einer
zweiten Aufzugkabine (12), die an dem Aufzugkabinenträger (2) angeordnet ist, einem
Verstellmechanismus zum Verstellen des Kabinenabstandes zwischen der ersten Aufzugkabine
(11) und der zweiten Aufzugkabine (12) und mindestens einer Kabinenführungsschiene
(63, 73, 67, 77) zum Führen mindestens der ersten Aufzugkabine (11, 12), wobei der
Aufzugkabinenträger (2) mindestens über einen ersten Längsträger (16.1, 16.2, 17.1,
17.2) verfügt, der einen Projektionsraum definiert, der sich parallel zu einer seitlichen
Schachtwand erstreckt, der Breite des ersten Längsträgers (16.1, 16.2, 17.1, 17.2)
entspricht und im Wesentlichen einen Spalt zwischen der Aufzugkabine (11, 12) und
der seitlichen Schachtwand ausfüllt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kabinenführungsschiene (63, 73, 67, 77) dermassen am ersten Längsträger (16.1,
16.2, 17.1, 17.2) des Aufzugkabinenträgers (2) montiert ist, dass die Kabinenführungsschiene
(16.1, 16.2, 17.1, 17.2) zumindest teilweise im Projektionsraum angeordnet ist.
2. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Kabinenführungsschiene (63, 73, 67, 77) jeweils in zwei in der Längsachse der
Kabinenführungsschiene (63, 73, 67, 77) fluchtende Teilschienen getrennt ist, wobei
eine obere Teilschiene in einem oberen Bereich der ersten Aufzugkabine (11, 12) in
einem Gleitkontakt mit der ersten Aufzugkabine (11, 12) steht und eine untere Teilschiene
in einem unteren Bereich der ersten Aufzugkabine (11, 12) in einem Gleitkontakt mit
der ersten Aufzugkabine (11, 12) steht.
3. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Länge der jeweiligen oberen oder unteren Teilschiene näherungsweise der Verstellhöhe
der ersten Aufzugkabine (11, 12) entspricht.
4. Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Kabinenführungsschiene (63, 67, 73, 77) als U-Profil ausgestaltet ist, wobei
eine Kabinenführungsschiene (63, 67, 73, 77) dermassen am Aufzugkabinenträger (2)
montiert ist, dass die offene Seite des U-Profils der ersten Aufzugkabine (11, 12)
zugewandt ist.
5. Aufzuganlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufzugkabinenträger (2) einen zweiten dem ersten Längsträger (16.1, 16.2) gegenüberliegenden
Längsträger (17.1, 17.2) aufweist und dass eine weitere Kabinenführungsschiene (67,
77) zum Führen mindestens der ersten Aufzugkabine (11, 12) vorgesehen ist, wobei die
weitere Kabinenführungsschiene (67, 77) auf einer der ersten Kabinenführungsschiene
(63, 73) diagonal gegenüberliegenden Seite des Aufzugkabinenträgers (2) am zweiten
Längsträger (17.1, 17.2) montiert ist und die weitere Führungsschiene (67, 77) dermassen
am zweiten Längsträger (17.1, 17.2) montiert ist, dass die weitere Führungsschiene
(67, 77) zumindest teilweise in einem Projektionsraum des zweiten Längsträgers (17.1,
17.2) angeordnet ist.
6. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufzugkabinenträger (2) einen weiteren ersten Längsträger (16.2), der im Wesentlichen
seitlich beabstandet zum ersten Längsträger (16.1) im Projektionsraum des ersten Längsträger
(16.1) angeordnet ist, und einen weiteren zweiten Längsträger (17.2), der im Wesentlichen
seitlich beabstandet zum zweiten Längsträger (17.1) im Projektionsraum des zweiten
Längsträgers (17.1) angeordnet ist, wobei die Kabinenführungsschiene (63, 73) am weiteren
ersten Längsträger (16.2) angeordnet ist und die weitere Kabinenführungsschiene (67,
77) am zweiten Längsträger (17.1) angeordnet ist, so dass die jeweilige Kabinenführungsschiene
(63, 73, 67, 77) zumindest teilweise im Projektionsraum des zugeordneten Längsträgers
(16.2, 17.1) angeordnet ist.
7. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Kabinenrahmen mit einem ersten Kabinenlängsträger (61.1) und einem zweiten gegenüberliegenden
Kabinenlängsträger (60.1, 70.1) die tragende Struktur der ersten Aufzugkabine (11,
12) bildet, wobei der erste und der zweite Kabinenlängsträger (61.1, 60.1, 70.1) dermassen
am Aufzugkabinenträger (2) angeordnet sind, dass die Kabinenlängsträger (61.1, 60.1,
70.1) in den Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers (16.1, 16.2, 17.1, 17.2)
des Aufzugkabinenträgers (2) hineinragen.
8. Aufzuganlage nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Führungselement am Kabinenrahmen montiert ist, das die erste Aufzugkabine
(11, 12) an einer Kabinenführungsschiene (63, 67, 73, 77) führt.
9. Aufzuganlage nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kabinenrahmen einen weiteren ersten Kabinenlängsträger (61.2), der seitlich beabstandet
zum ersten Kabinenlängsträger (61.1) angeordnet ist, und einen weiteren zweiten Kabinenlängsträger
(60.2, 70.2), der seitlich beabstandet zum zweiten Kabinenlängsträger (60.1, 70.1)
angeordnet ist, aufweist, wobei der weitere erste und der weitere zweite Kabinenlängsträger
(61.2, 60.2, 70.2) dermassen am Aufzugkabinenträger (2) angeordnet sind, dass die
weiteren ersten und die weiteren zweiten Kabinenlängsträger (61.2, 60.2, 70.2) in
den Projektionsraum eines benachbarten Längsträgers (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) des Aufzugkabinenträgers
(2) hineinragen.
10. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufzugkabinenträger (2) an mindestens einer Führungsschiene (64, 65) geführt
ist, wobei die Führungsschiene (64, 65) zumindest teilweise im Projektionsraum eines
benachbarten Längsträger (16.1, 16.2, 17.1, 17.2) liegt.