(57) Verfahren zur Herstellung einer Tragschicht, insbesondere für den Straßenbau oder
als Standfläche für Gebäude, mit den Schritten in der folgenden Reihenfolge:
a. Bereitstellen eines Ausgangsmaterials mit einem offenen Porenvolumen zwischen 25%
und 40%, welches Ausgangsmaterial Reststoffe von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen
für Siedlungsabfälle und Abfälle, die wie Siedlungsabfälle entsorgt werden können,
aufweist.
b. Vermischen des Ausgangsmaterials mit gebrochener Müllverbrennungsschlacke einer
Korngröße von ≤45 mm, bevorzugt von ≤ 32 mm;
c. Hinzumischen eines wasserhaltigen Schlamms, wenn das Ausgangsmaterial einen zu
geringen Wassergehalt aufweist, um eine hydraulische Bindung in der Mischung zu ermöglichen,
wobei die Tragschicht nach dem Verfahrensschritt
c. zu 15 Vol. % - 25 Vol. % Schlamm aufweist.
d. Zugeben von kornstützenden und hydraulisch abbindenden Ersatzbaustoffen, die in
der Mischung einen Volumenanteil zwischen 20 Vol. % und 33 Vol. % aufweisen, welche
Ersatzbaustoffe folgende Stoffe aufweisen:
i) trockene Steinkohlenflugasche und / oder
ii) Wirbelschichtasche und / oder
iii) Braunkohlenasche aus einem Kraftwerk oder
iv) zerfallene Pfannenschlacken und/oder
v) Papieraschen,
wobei diese Ersatzbaustoffe einen freien Kalkanteil von ≥ 20 % aufweisen; und
e. Anschließendes Verdichten des homogen aufbereiteten Gemisches aus Ausgangsmaterial,
gebrochener Müllverbrennungsschlacke, Schlamm und Ersatzbaustoffen mit schweren Walzen
auf ca. 10t in Zwangsmischanlagen.
1. Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Tragschicht,
insbesondere für den Straßenbau oder als Standfläche für Gebäude.
2. Der Stand der Technik
[0002] Die Zunahme der Wüsten ist ein bekanntes Problem in vielen Ländern der Erde. Eine
Wiedernutzbarmachung von Wüstengebieten bis hin zur Rekultivierung setzt eine entsprechende
Infrastruktur voraus, insbesondere den Bau von Strassen zur Erschließung der Flächen.
[0003] In diesen Gebieten, aber auch in Gegenden mit wenig Niederschlag, die noch nicht
(vollständig) Wüsten sind, sogenannten ariden Zonen, kommen überwiegend gleichkörnige,
feinkörnige Sande in lockerer Lagerung vor, die für den Straßenbau oder andere Gründungen
keine ausreichende Tragfähigkeit besitzen. Aufgrund ihrer Gleichkörnigkeit sind sie
auch nicht verdichtungsfähig. Die Scherfestigkeit ist deshalb sehr gering. Ursache
der geringen Scherfestigkeit ist die runde Kornform und die Gleichkörnigkeit des Sandes.
[0004] Bei einem herkömmlichen Ansatz für den Straßen- und Wegebau in solchen Gebieten ist
es daher notwendig, große Mengen von Tragschichtmaterial wie gebrochenes Mineralgemisch,
Recyclingmaterialien oder Gesteinsbruch in ausreichender Dicke als Tragschicht zu
verwenden. Eine andere Alternative ist die Vermörtelung der Sandschichten. Dies erfordert
jedoch einen sehr hohen Zementanteil und ist daher unwirtschaftlich. Ferner verlangt
dieser Ansatz aufgrund der geringen Scherfestigkeit des Sands sehr mächtige hydraulisch
gebundene Tragschichten, da sie sonst über dem weichen lockeren Untergrund zerbrechen.
[0005] Ein weiteres Problem der Herstellung der vermörtelten Tragschicht in der heißen Klimazone
ist das Feuchthalten bis zur endgültigen Abbindung, die mehrere Tage benötigt. Die
vermörtelten Schichten müssen mit ausreichendem Wassergehalt hergestellt und bis zur
endgültigen hydraulischen Bindung mit hohem Wasseraufkommen feucht gehalten werden,
damit diese Schichten in der heißen Sonne nicht verbrennen und nur teilweise hydraulisch
binden, was erhebliche Festigkeitsverluste zur Folge hat.
[0006] Ein derartiger Straßenbau bzw. das Herstellen von Tragschichten für Gründungen ist
daher nicht nur aufgrund der fehlenden Materialien in diesen Gebieten äußerst kostenaufwendig.
Es ist daher erforderlich, zur großflächigen Erschließung von Wüstenrandgebieten,
wie sie überall in Nordafrika und Arabien vorkommen, Alternativen zur Herstellung
von Tragschichten für den Straßen- und Wegebau bzw. für Gründungen zu entwickeln.
Dabei ist ein Bauverfahren nur dann wirtschaftlich, wenn die in den ariden Zonen anstehenden
Bodenarten verwertet werden und darüber hinaus geeignete Abfallstoffe zur Aufbereitung
von Tragschichten eingesetzt werden können.
[0007] Ein technisch verwandtes Problem stellt sich bei der stofflichen Verwertung von Rückständen
oder Resten von mechanisch-biologisch behandeltem Hausmüll, sogenannten MBA-Rückständen.
Hierbei handelt es sich hauptsächlich um fasrige Holz- und Kunststoffreste mit torfartigem
Restmüll grobfasriger Struktur mit unterschiedlicher Körnung und Länge in trockenem
Zustand. Diese Rückstände fallen in großen Mengen in mechanisch-biologischen Behandlungsanlagen
an und sind nicht deponiefähig. Werden diese Materialien in einer Deponie abgelagert
und verschichtet, wird keinerlei Festigkeit erzielt und es ist eine hohe Witterungsempfindlichkeit
gegeben, da die leichten Materialien bei Regen abgeschwemmt werden. Dies gilt auch
dann, wenn Müllverbrennungsschlacke zu den MBA Rückständen beigemischt wird.
[0008] Daher werden die folgenden strengen Anforderungen an den Einbau dieser mechanisch
biologischen behandelten Müllabfälle auf einer Deponie gestellt:
- Profilierung der Einbaubereiche mit einem Gefalle zwischen 5 % und 10 % zur gezielten
und kontrollierten Ableitung des Niederschlagswassers, wobei die Oberfläche geglättet
und mit wasserundurchlässigen Materialien mit Verdichtung abgedeckt wird.
- Zur Gewährleistung eines gering durchlässigen Deponiekörpers ist der Abfall im Dünnschichtverfahren
hochverdichtet einzubauen. Durch Einstellung eines optimalen Wassergehaltes der Abfälle
ist eine höchst mögliche Verdichtbarkeit zu gewährleisten, so dass ein entsprechender
Wassergehalt eingestellt werden muss.
[0009] Mit diesen Anforderungen soll sowohl eine Verbesserung der Qualität des vom Müllkörper
ablaufenden Oberflächenwassers als auch eine Minimierung des Sikkerwasseranfalls an
der Deponiebasis erreicht werden. Wie die Erfahrungen erster Anlagenbetreiber mit
durchgeführten großtechnischen Versuchen zeigen, ist es jedoch selbst bei Einstellung
des Materials mit einem optimierten Wassergehalt zu Gunsten einer optimierten Verdichtung
nicht möglich, die o. g. Aufgabenstellung zu lösen, da trotz guter Verdichtung eine
hohe Porigkeit des Materials und somit eine hohe Durchlässigkeit verbleibt und das
verdichtete Material bei Regen aufweicht und abschwemmt, so dass das Ablaufwasser
mit diesen Inhaltsstoffen stark belastet ist. Um dies zu verhindern, sind auf der
Deponie aufwendige Abdeckmaßnahmen erforderlich oder aber die MBA-Rückstände müssen
kostenaufwendig einer Verbrennung zugeführt werden.
[0010] Schließlich stellen sich Tragfähigkeitsprobleme wie bei gleichkörnigem Wüstensand
bei anstehenden lockeren Altanschüttungen, wie man sie auf alten Industriebrachen,
beispielsweise im Ruhrgebiet, finden kann. Bisher war es erforderlich, derartige Bodenschichten
von Altstandorten abzutragen und durch verdichtungsfähige körnige Ersatzbaustoffe
wie Recyclingmaterialien, Sand- oder Kiessand zu Gunsten einer Flachgründung zu ersetzen.
Bei tiefreichenden Anschüttungsschichten mussten sogar Pfahlgründungen ausgeführt
werden. Auch hier besteht daher ein Bedarf an einer sinnvollen Verwendung solcher
beispielsweise im Ruhrgebiet weit verbreiteter Bodenschichten.
[0011] Bei den Ausschüttungen kann es sich um körnige Bodenschichten mit zu geringer Kornfestigkeit
wie z.B. Hausbrandaschen oder Kesselrostaschen handeln. Diese Böden sind trotz Verdichtung
nicht ausreichend tragfähig, da das Korn bei Belastung zerbricht. Anschüttungen aus
Gießereisanden, Schlackensand, Strahlsande etc. vergleichbar einem gleichkörnigem
Wüstensand besitzen aufgrund ihrer Gleichkörnigkeit verdichtet keine ausreichende
Tragfähigkeit für Gründungen. Gemischtkörnige Anschüttungen, in denen dagegen auch
Feinstkorn, Schluff vorkommt und die zusätzlich vernässt sind, lassen sich wegen ihres
hohen Wassergehaltes nicht verdichten, da sie bei der mechanischen Bearbeitung aufweichen
und selbst im verdichteten Zustand unter Voraussetzung eines für die Verdichtung optimalen
Wassergehaltes keine ausreichende Tragfähigkeit für Gebäudegründungen abgeben.
[0012] Durch die
BE-822838 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Tragschicht bekannt, bei dem das Ausgangsmaterial
Klärschlamm ist und bei dem die Reihenfolge der Verfahrensschritte eine andere ist.
[0013] Die
FR- 1433508 A beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer Tragschicht, bei dem Sand mit Schlacken,
Flugasche und Kalk vermischt wird. Diese Druckschrift beschreibt jedoch weder das
Vermischen des Sandes mit gebrochener Müllverbrennungsschlacke geringer Korngröße,
noch das Hinzumischen von 20 bis 30 Vol.% wasserhaltigem Schlamm oder Schluff.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben,
bei dem in besonders wirtschaftlicher Weise offenporige Ausgangsmaterialien geringer
Scherfestigkeit in Tragschichten für den Straßenbau oder für andere Zwecke auch unter
extremen Klimabedingungen durch physikalische Kornstützungen verwendet werden können.
3. Zusammenfassung der Erfindung
[0015] Die vorliegende Erfindung löst dieses Problem durch ein Verfahren zur Herstellung
einer Tragschicht, insbesondere für den Straßenbau oder als Standfläche für Gebäude,
mit den im Anspruch 1 angegebenen Schritten.
[0016] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die folgenden Grundvoraussetzungen zur
Lösung des oben genannten Problems geschaffen: Das Ausgangsmaterial wird zuerst mit
gebrochener Müllverbrennungsschlacke einer Korngröße von im Durchschnitt ≤ 45 mm,
bevorzugt ≤ 32 mm, vermischt. Müllverbrennungsschlacke dieser Größe ist in der Lage,
die offenen Poren des Ausgangsmaterials zu füllen, wodurch eine Kornstützung erreicht
wird und damit eine höhere Scherfestigkeit.
[0017] Mit dem wasserhaltigen Schlamm wird der Materialmischung, falls erforderlich, ein
Wasserträger zugemischt, damit die hydraulische Abbindung in der vorzugsweise bereits
verfestigten Tragschicht über mehrere Tage ohne kostenaufwendige Feuchtigkeitshaltung
erfolgen kann. Gegebenenfalls kann die Materialmischung zusätzlich mit Meerwasser
behandelt werden, ohne eine Schädigung der Tragfähigkeit durch entstehende Salzstrukturen
zu verursachen. Der gegebenenfalls zu verwendende wasserhaltige Schlamm weist vorzugsweise
einen bindigen Boden mit Korngrößen von ≤ 0.06 mm auf. Dazu kann der Schlamm beispielsweise
Klärschlamm oder Gewässerschlamm sein. Der Wassergehalt der Schlämme beträgt vorzugsweise
75 Gew.% - 85 Gew.%, vorzugsweise 70 Gew.% - 80 Gew.%.
[0018] Den MBA-Reststoffen oder den erwähnten Anschüttungen werden dann Ersatzbaustoffe
zugemischt, die eine gute Verdichtungsfähigkeit und hohe Scherfestigkeiten erzielen,
indem das Feinstporengefüge des Ausgangsmaterials ausgefüllt wird. Damit wird die
Materialmischung in einen Zustand gebracht, indem sie eine ausreichende Tragfähigkeit
aufweist, so dass sie selbst bei feuchter Witterung als Tragschicht ausgebracht und
verdichtet werden kann.
[0019] Die als Ersatzbaustoffe genannten Materialien weisen einen freien Kalkanteil von
20% bis 33 Vol.% auf. Die Korngröße der Ersatzbaustoffe ist bevorzugt ≤ 2 mm, bis
zu einem Feinkorn von < 0,06 mm. Ersatzbaustoffe mit diesen Eigenschaften tragen zum
einen zur Kornstützung bei und ermöglichen andererseits eine hydraulische Bindung
in der Tragschicht zu ihrer weiteren Verfestigung.
[0020] Weitere vorteilhafte Weiterentwicklungen des beanspruchten Verfahrens werden in weiteren
abhängigen Ansprüchen definiert.
[0021] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung gemäß eines weiteren Aspekts eine
Tragschicht, insbesondere für den Straßenbau oder als Tragschicht für Gebäude, die
mit einem der oben erläuterten Verfahren hergestellt worden ist.
4. Detaillierte Beschreibung der Erfindung
[0022] Zunächst wird ein nicht unter den Patentanspruch 1 fallendes Verfahren für die Herstellung
einer Tragschicht aus Wüstensand als Ausgangsmaterial erläutert:
Dazu wird der Wüstensand mit gebrochenen und daher vorzugsweise scharfkantigen Recyclingmaterialien
wie Bauschutt oder Felsschutt so durchmischt, dass das Porenvolumen des Sandes mit
scharfkantigem Splittsand im Wesentlichen ausgefüllt ist. Um aus Abbruchbeton eine
möglichst hohe Materialausbeute zu erzielen, ist Splitt der Korngröße o - 6 mm zu
wählen. Ein größeres Korn ist nicht notwendig, da es darauf ankommt, die offenen Poren
des Sandes mit Splittsand zur Erlangung hoher Scherfestigkeiten im Wesentlichen auszufüllen
und damit eine Kornstützung zu erhalten.
[0023] Das offene Porenvolumen des Sandes beträgt vorzugsweise 30 Vol. % bis max. 35 Vol.
%. Es hat sich gezeigt, dass die höchsten Scherwerte erzielt werden, wenn bei der
Hinzufügung des Splittsands keine Übermischung, d. h. keine maximale Ausfüllung der
Poren erfolgt. Die Zugabemengen sollten daher 15 Vol.%, bevorzugt 20 Vol.%, max. 30
Vol.% betragen. Hierbei ist berücksichtigt, dass noch weitere Materialien in die Sandporen
eingemischt werden müssen.
[0024] Während mit dem Ausgangsmaterial, d.h. im vorliegenden Fall gleichkörnigen Wüstensand,
nur Scherwerte von p = 30° ermittelt werden, wird durch eine Kornstützung mit Splittsand
ein Scherwert von 38° bis 42° je nach Gesteinsfestigkeit der Recyclingmaterialien
erzielt. Diese Scherwerte entsprechen der Scherfestigkeit von Mineralgemischen, wie
sie in Europa für den Straßenbau als Mindestwerte angesetzt werden.
[0025] Mit der erläuterten Einmischung der Korngröße mit einem Durchmesser zwischen 0 und
6 mm und einem Volumenanteil von 20 - 30 Vol.% alleine lassen sich noch nicht Tragfähigkeitswerte,
wie sie mit Gesteinsmaterialien für den Straßenbau für Schwerlastverkehr benötigt
werden (E
v2 ≥ 150 MN/m
2) erzielen. Mit derartigen Mischungen werden jedoch schon Tragfähigkeitswerte von
E
v2 ∼ 80 MN/m
2 erreicht.
[0026] Aus diesem Grunde ist es für viele Zwecke vorteilhaft, das Ausgangsmaterial der Tragschicht
durch Ausfüllen auch der Feinstkornstrukturen zur Erhöhung der Tragfähigkeitswerte
und durch eine zusätzliche hydraulische Bindung weiter zu erhöhen. Durch eine hohe
Zugabemenge wird aufgrund der Körnung der genannten Ersatzbaustoffe eine weitere Kornstützung
bis zum Feinkorn, d.h. einer Körnung 0,06 mm, erzielt, was bei homogener Einmischung
bereits zu einer Festigkeitserhöhung nach der Verdichtung führt. Hierfür sind trockene
Steinkohlenflugaschen, Wirbelschichtaschen, Pfannenschlacken oder Braunkohlenaschen
und auch Papieraschen geeignet. Diese Ersatzbaustoffe zeichnen sich insbesondere dadurch
aus, dass sie einen freien Kalkanteil von 25 % besitzen. Die Korngröße dieser Ersatzbaustoffe
beträgt 0,01 bis 1,0 mm, teilweise bis 2,0 mm. Wichtig ist, dass die Ersatzbaustoffe
in großen Mengen in im Wesentlichen absolut trockener Form ähnlich wie Zement für
derartige Aufgaben zur Verfügung stehen. Angefeuchtete gelöschte Ersatzbaustoffe dieser
Art sind hierfür weniger geeignet.
[0027] Die Zugabe der genannten Ersatzbaustoffe in das erdfeuchte oben erläuterte Tragschichtgemisch
in einer Größenordnung von 15 bis 25 Vol.% und eine nachfolgende Verdichtung ergeben
nach 4 bis 5 Tagen eine stabilisierte und hydraulisch gebundene Tragschicht. Die so
hergestellte Tragschicht sollte lagenweise in Schichtstärken von vorzugsweise 30 -
40 cm eingebaut und mit schweren Vibrationsmantelglattwalzen mit einem Gewicht von
10 - 15 t auf vorzugsweise 100 % der Proctordichte verdichtet werden.
[0028] Die hydraulische Bindung, schließlich, erfolgt über mehrere Tage. Wenn die Mischung
zur hydraulischen Abbindung feucht gehalten wird, werden nach einer Woche optimale
Werte erzielt. Der längere Zeitraum erklärt sich durch die für die hydraulische Abbindung
erforderliche CO
2 Aufnahme aus der Luft, wenn der durch das Wasser gelöschte Kalk in erhärteten Kalk
übergeht. Dazu muss das CO
2 zunächst in die Schicht eindringen, damit die erforderliche chemische Reaktion stattfinden
kann. Aufgrund der auch schon vor der hydraulischen Bindung vergleichsweise hohen
Festigkeit, kann die Tragschicht in dieser Zeit bereits mittleren Belastungen ausgesetzt
werden, wodurch eine rationelle Durchführung weiterer Bearbeitungsmaßnahmen mit Maschinenunterstützung
im gewissem Umfang möglich wird.
[0029] Um in Wüstenregionen die erläuterte langsame hydraulische Abbindung zu ermöglichen,
wird dem Tragschichtgemisch vorzugsweise ein Schlamm zugegeben, der in etwa der Körnung
eines Mischbodens aus Ton, Schluff und Sand eines Lösslehms mit Korngrößen von 0,001
bis 0,06 mm und bis 2 mm entspricht aber gegenüber natürlichen Schluffen eine sehr
hohe Wasserhaltigkeit besitzt. Dies ist in idealer Form bei Klärschlämmen und/oder
Gewässerschlämmen, wie sie bei Hafenvertiefungen anfallen, gegeben. Es ist bekannt,
dass Klärschlamm als Zuschlagsstoff für Oberflächenabdichtungen Verwendung findet.
Hierbei handelt es sich bevorzugt um Klärschlamm mit einer Trockensubstanz von TS
= 30 Gew.% und 70 Gew.% Wasser. Die bevorzugte Verwendung von Klärschlamm mit einem
Wassergehalt von W = 70 % wurde wegen der Verarbeitungsfähigkeit im Erdbau gewählt.
Zu nasse Klärschlämme können aber in der Sonne vortrocknen und anschließend in die
Tragschicht eingemischt werden, so dass auch sehr weiche Schlämme mit einer Trockensubstanz
von TS = 20 Gew. % und Wasser von W = 80 Gew. % verwertet werden können.
[0030] Die Einmischung derartiger Schlämme in das Wüstensandsplittgemisch mit Zugabemengen
von 20 bis 25 Vol.% und Ersatzbaustoffen 15-20 Vol. %, ergibt ein gutes erdfeuchtes,
verdichtungsfähiges Bodengemisch, das trotz intensiver Sonneneinstrahlung feucht bleibt,
in verdichtetem Zustand gut tragfähig ist und zusätzlich hydraulisch abbindet. Derartige
Gemische liefern nach einer Woche Tragfähigkeitswerte von E
V2, 150 ≥ MN/m
2 bzw. Druckfestigkeiten von 7 N/mm
2, wie sie die staatlichen Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen
der Bundsrepublik Deutschland für die Bauklasse Schwerlastverkehr unter Asphaltdecken
fordert. Auch Gebäude können auf derartig mit Wüstensand aufbereiteten Tragschichten
gegründet werden.
[0031] Im Ergebnis wurde gefunden, dass Klärschlamm als wasserhaltender Boden dem hydraulischen
Abdichtungsgemisch in der Größenordnung des offenen Porengemisches der Tragschicht
zugegeben werden darf, das sind etwa 20 - 30 %, bevorzugt 25 %, ohne dass die Tragschicht
ihre Tragfähigkeitswerte verliert. Darüber hinaus wurde gefunden, dass in diesem Zustand
die hydraulische Abbindung unter extremen Klimabedingungen der heißen Sonneneinstrahlung
ihre Funktion behält und nicht verbrennt. Lediglich an der Oberfläche ist das Erdplanum
der Tragschicht vorzugsweise mit genügend Wasser feucht zu halten, weshalb zweckmäßiger
Weise diese Tragschichten mit einer Verschleiß- oder Deckschicht, beispielsweise einer
Straßendecke, überbaut werden. Große Wassermassen zur Feuchthaltung der Tragschicht
im Innern werden nicht benötigt, da die Eigenschaften des Schlammes als "trockenes
Wasser" genutzt werden.
[0032] Um zu prüfen, ob sich das oben erläuterte Verfahren auch für die Herstellung von
Tragschichten aus Anschüttungen alter Industriegebiete eignet, wurden Probefelder
aus Bodengemisch, Formsanden, anderen Aschen mit Bauschuttresten zu 20% - 30 % verlehmt,
sowie Probefelder aus reinem Lösslehm mit erhöhten Wassergehalten w = 20 - 24 % angelegt.
Die Bodenmaterialien waren aufgrund ihres hohen Wassergehaltes nicht verdichtungsfähig.
Im verdichtetem Zustand nach Rücktrocknung in der Sonne erreichten diese Bodenmaterialen
nur geringe Tragfähigkeitswerte von 10 bis 20 MN/m
2.
[0033] Durch Einmischung von 20 % Wirbelschichtaschen oder Pfannenschlacken in den nassen,
nicht verdichtungsfähigen Boden wurde jedoch eine gute Verdichtungsfähigkeit erzielt,
so dass die Böden optimal verdichtet werden konnten. Nach der hydraulischen Abbindung
innerhalb einer Woche wurden auf den gleichen Materialien Tragfähigkeitswerte von
E
v2 ≥ 120 bis 180 MN/m
2 festgestellt. Das Erstaunliche hierbei ist, dass gleichkörniger Lösslehm sehr hohe
Tragfähigkeitswerte von E
v2 ≥ 120 MN/m
2 erzielte, was bei üblichen Kalkstabilisierungen mit Zugabemengen von Brandkalk von
4 - 7 %, bisher nicht erreicht wurde. Die Werte liegen bei E
v2 ≥ 45, max. 60 MN/m
2.
[0034] Selbst nach einem Jahr zeigten die Schichten keine negative Veränderungen der Tragfähigkeit.
Vielmehr wurde eine Zunahme der Werte um ca. 10 % festgestellt, so dass derartige
Verbesserungen als dauerbeständig anzusehen sind. Dies gilt auch dann, wenn z.B. Klärschlamm
mit 20 % eingemischt wurde. Dies ist vermutlich auf die Dichtwirkung derartig zusammengesetzter
Tragschichtmaterialien und des wirksamen pH-Wertes im basischen Bereich zurückzuführen.
[0035] Ein weiteres Beispiel bestätigt die stabilisierende Wirkung von Schluff im Bodengemisch.
[0036] In den 40er - 50er Jahren abgelagerte Hausbrandaschen in mehreren Metern Mächtigkeit
erbrachten anfänglich Tragfähigkeitswerte von E
v2 = 1 - 10 MN/m
2, verdichtet Werte von gerade mal E
v2 =5 - 15 MN/m
2. Die stabilisierte Asche mit Zugabe von Wirbelschichtaschen von 25 % erbrachte Werte
von E
v2 ≤ 30 MN/m
2.
[0037] Wird dagegen die Hausbrandasche mit übernässtem Schluff 20 % stabilisiert und anschließend
mit Wirbelschichtaschen oder Pfannenschlacke zu 25 % vergütet, wurden Tragfähigkeitswerte
nach 1 Woche von E
v2 = 120 - 150 MN/m
2 gemessen. Diese erstaunlich hohen Tragfähigkeitswerte sind wie bereits vorab geschildert
auf Zugabematerial und die dadurch verursachte physikalische Kornstützung zurückzuführen,
insbesondere bei gleichkörnigen Böden. Die hydraulische Abbindung ist erst in zweiter
Linie relevant, wobei jedoch bei der Zugabe von 20% der genannten Ersatzbaustoffe
weniger hydraulisch bindender Kalk zur Verfügung steht als bei Zugabe von 7% Brandkalk.
Dies spricht einmal mehr dafür, dass die Tragfähigkeitserhöhung im Wesentlichen auf
die Kornstützung, also auf die physikalischen Eigenschaften zurückzuführen ist.
[0038] Mit dem erläuterten Verfahren ist es daher möglich, Altanschüttungen von Altstandorten
durch Einmischung der oben genannten Ersatzbaustoffe mit weiterer Zugabe von Schluff,
wenn nicht vorhanden, in ihrer Tragfähigkeit so zu verbessern, dass darauf neue Bauwerke
mit Bodenpressungen gegründet werden können. In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen,
dass körnige Anschüttungen wie Bauschutt, Schlacken etc. die ausreichend kornstabil
und verdichtungsfähig sind, eine derartige Verbesserung nicht benötigen. Der Zusammenhang
zwischen der Belastbarkeit und der Fundamentbreite ist dabei wie folgt:
Breite[m] |
0,5 |
1,0 |
1,5 |
Belastung [kN/ m2] |
250 |
350 |
400 |
[0039] Diese Bodenpressungen entsprechen Tragfähigkeitswerte von verdichteten kiesigen Sand-
und Kiessandschichten oder Bauschuttmaterialien mit einer Körnung von im Durchschnitt
zwischen o und 45 mm, auf denen mit gleichen Bodenpressungen üblicherweise gegründet
wird.
[0040] Aufgrund der sehr hohen erzielbaren Tragfähigkeitswerte mit der Zugabe von den genannten
Ersatzbaustoffen, selbst bei bindigen nassen Böden, besteht nunmehr die Möglichkeit,
an der Oberfläche hochwertige Tragschichten aus Anschüttungsböden in ausreichender
Mächtigkeit (2 bis 4 m, je nach Gesamtmächtigkeit der Anschüttungen bis 10 m) herzustellen
und darüber Gewerbe- oder Bürogebäude mit den oben angegebenen Bodenpressungen zu
gründen. Diese Aufbereitung stellt eine sehr wirtschaftliche Lösung zur Widerbebauung
der oben genannten Altstandorte dar.
[0041] Im Folgenden wird das Verfahren gemäß der Erfindung erläutert. Es wird angewendet,
um Tragschichten aus sogenannten MBA-Reststoffen herzustellen, damit diese schlecht
deponierbaren Materialien somit einer stofflichen Verwertung zugeführt werden. Dazu
werden diese Abfälle vorzugsweise wie folgt behandelt:
Dem Material werden gebrochene Müllverbrennungsschlacke oder gleichwertige scharfkantige
Kornfeste, Abfälle zur Scherfestigkeitserhöhung und der Verdichtungsfähigkeit zuzugeben.
Dem Material wird ein Wasserträger in Form von Schlamm, Klär- oder Gewässerschlamm
zum Porenschluss für eine langanhaltende Feuchtigkeit zur hydraulischen Abbindung
und dem Porenschluss zugemischt.
[0042] Es sind bis zum Feinkorn 0,06 mm kornstützende und hydraulisch abbindende Ersatzbaustoffe
aus den oben genannten Materialien in ausreichender Menge zuzugeben.
[0043] Die Materialien werden homogen in Zwangsmischanlagen aufbereitet und anschließend
nach dem Einbau mit schweren Walzen ca. 10t verdichtet.
[0044] Insbesondere hat sich gezeigt, dass mit den Tragfähigkeits-Verbesserungsmaßnahmen
durch die Zugabe von gebrochenen Müllverbrennungsschlacken der Körnung 0 - 32 mm bzw.
0 - 45 mm mit einem Anteil von 25 Vol.% - 30 Vol.% die Scherfestigkeit der Mischung
sich von ϕ = 20° - 24° auf ϕ = 30° - 33° erhöht. Durch Zugabe geeigneter Schlämme,
wie z. B. Klär- oder Gewässerschlamm, in einer Menge von 15 Vol.% - 25 Vol.% zur vorgenannten
Mischung wird das Porengerüst dieser Mischung weiter ausgefüllt und durch Zugabe der
genannten Ersatzbaustoffe in einer Menge von 20 Vol.% - 33 Vol.% die Einbaufähigkeit,
Verdichtungsfähigkeit, die notwendige Tragfähigkeit und die Erosions- wie Deflationsfestigkeit
der Mischungen mit MBA-Materialien erzielt. Die Tragfähigkeitswerte liegen bei 20
- 30 MN/m
2 nach 14 Tagen Standzeit; mit der Müllschlacke alleine wurden dagegen nur Werte von
5 - 10 MN/m
2 erzielt was einem weichen Lehm entspricht. Bei Regen wurde auf der mit den genannten
Ersatzbaustoffen und Schlamm konditionierten Fläche kein Abrieb mehr erzeugt.
[0045] Aufgrund des Porenschlusses, der Tragfähigkeit und der guten Verdichtungsfähigkeit
entstehen Tragschichten mit wasserabweisendem Charakter und insbesondere mit ausreichender
Erosionsfestigkeit, so dass auf Böschungen, das Ausgangsmaterial durch Niederschlag
nicht ausgeschwemmt wird.
[0046] Des Weiteren besitzen die Tragschichten aufgrund der ausreichenden Scherfestigkeit
eine ausreichende Standfestigkeit auf Böschungen und eine ausreichende Festigkeit
sei es zur weiteren Nutzung oder zum Überfahren der Materialien zur weiteren ordnungsgemäßen
lagenweisen Deponierung mit üblichen Erdbaugeräten, auch bei nassen Witterungsverhältnissen.
Durch die wasserabweisenden Eigenschaften der MBA-Reststoffe wird die Sickerwasserneubildung
im Basisbereich der Deponie erheblich reduziert. Erst durch eine solche Vorgehensweise
können die oben genannten staatlichen Vorgaben für die Ablagerung auf Deponien eingehalten
werden.
[0047] Weitere Ausführungen der Erfindung:
- 1. Verfahren zur Herstellung einer Tragschicht, insbesondere für den Straßenbau oder
als Standfläche für Gebäude, mit den folgenden Schritten:
- a. Bereitstellen eines Ausgangsmaterials mit einem offenen Porenvolumen zwischen 25%
und 40%, insbesondere aus Sand und / oder Reststoffen von mechanisch-biologischen
Abfallbehandlungsanlagen (MBA-Anlagen) für Siedlungsabfälle und Abfälle, die wie Siedlungsabfälle
entsorgt werde können, und / oder einer Anschüttung eines industriellen Altstandorts;
- b. Vermischen mit einer trockenen Steinkohlenflugasche und /oder einer Wirbelschichtasche
und / oder einer Braunkohlenasche aus einem Kraftwerk oder zerfallenen Pfannenschlacken,
wobei diese Ersatzbaustoffe in der Mischung einen Volumenanteil zwischen 10% und 35%,
bevorzugt 15% - 25 % aufweisen;
- c. Hinzufügen eines wasserhaltigen Schlamms oder Schluffs, wenn das Ausgangsmaterial
einen zu geringen Wassergehalt aufweist, um eine hydraulische Bindung in der Mischung
zu ermöglichen.
- 2. Verfahren nach Ausführung 1, wobei das Ausgangsmaterial zuerst mit Splittsand einer
Korngröße von im Durchschnitt ≤ 6 mm vermischt wird.
- 3. Verfahren nach Ausführung 2, wobei der Splittsand mit 20 - 30 Vol % zugemischt
wird.
- 4. Verfahren nach einer der Ausführungen 1 - 3, wobei die Ersatzbaustoffe einen freien
Kalkanteil von ≥ 20%, vorzugsweise ≥ 25 % besitzen.
- 5. Verfahren nach einer der Ausführungen 1 - 4, wobei die Korngröße der Ersatzbaustoffe
≤ 2 mm ist, vorzugsweise ≤ 1 mm.
- 6. Verfahren nach einer der vorhergehenden Ausführungen, wobei die Tragschicht nach
den Verfahrensschritten a. und b. hergestellt wird und lagenweise eingebaut wird,
wobei eine Lage vorzugsweise eine Dicke von 30 - 40 cm hat.
- 7. Verfahren nach Ausführung 6, wobei die Tragschicht nach dem Einbau mit einer Vibrationsglattmantelwalze
mit einem Gewicht zwischen 10t und 15t bis auf vorzugsweise 100% der Proctordichte
verdichtet wird.
- 8. Verfahren nach einer der vorhergehenden Ausführungen, wobei der wasserhaltige Schlamm
oder Schluff Klärschlamm und / oder Gewässerschlamm aufweist.
- 9. Verfahren nach einer der vorhergehenden Ausführungen, wobei der wasserhaltige Schlamm
einen Wassergehalt von 40 Gew.% - 85 Gew.%, vorzugsweise 70 Gew.% - 80 Gew.%, aufweist.
- 10. Verfahren nach Ausführung 8 oder 9, wobei die Tragschicht nach dem Verfahrensschritt
c. zu 20 Vol.% - 30 Vol. % Schlamm aufweist und zu 15 Vol.% bis 25 Vol.% einen oder
mehrere der genannten Ersatzbaustoffe.
- 11. Verfahren nach Ausführung 11, wobei das Ausgangsmaterial Reststoffe von mechanisch-biologisch
vorbehandeltem Hausmüll, insbesondere aus MBA-Anlagen, umfasst dem zusätzlich gebrochene
Müllverbrennungsschlacken mit einer Körnung zwischen 0 mm und 45 mm, bevorzugt zwischen
0 und 32 mm zugegeben werden
- 12. Tragschicht, insbesondere für den Straßenbau oder für Gebäude, hergestellt mit
einem Verfahren nach einer der Ausführungen 1 - 11.
1. Verfahren zur Herstellung einer Tragschicht, insbesondere für den Straßenbau oder
als Standfläche für Gebäude, mit den Schritten in der folgenden Reihenfolge:
a. Bereitstellen eines Ausgangsmaterials mit einem offenen Porenvolumen zwischen 25%
und 40%, welches Ausgangsmaterial Reststoffe von mechanisch-biologischen Abfallbehandlungsanlagen
für Siedlungsabfälle und Abfälle, die wie Siedlungsabfälle entsorgt werden können,
aufweist.
b. Vermischen des Ausgangsmaterials mit gebrochener Müllverbrennungsschlacke einer
Korngröße von ≤ 45 mm, bevorzugt von ≤ 32 mm;
c. Hinzumischen eines wasserhaltigen Schlamms, wenn das Ausgangsmaterial einen zu
geringen Wassergehalt aufweist, um eine hydraulische Bindung in der Mischung zu ermöglichen,
wobei die Tragschicht nach dem Verfahrensschritt c. zu 15 Vol. % - 25 Vol. % Schlamm aufweist.
d. Zugeben von kornstützenden und hydraulisch abbindenden Ersatzbaustoffen, die in
der Mischung einen Volumenanteil zwischen 20 Vol. % und 33 Vol. % aufweisen, welche
Ersatzbaustoffe folgende Stoffe aufweisen:
i) trockene Steinkohlenflugasche und / oder
ii) Wirbelschichtasche und / oder
iii) Braunkohlenasche aus einem Kraftwerk oder
iv) zerfallene Pfannenschlacken und/oder
v) Papieraschen,
wobei diese Ersatzbaustoffe einen freien Kalkanteil von ≥ 20 % aufweisen; und
e. Anschließendes Verdichten des homogen aufbereiteten Gemisches aus Ausgangsmaterial,
gebrochener Müllverbrennungsschlacke, Schlamm und Ersatzbaustoffen mit schweren Walzen
auf ca. 10t in Zwangsmischanlagen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Korngröße der Ersatzbaustoffe ≤ 2 mm, vorzugsweise
<0,06 mm, ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tragschicht lagenweise
eingebaut wird, wobei eine Lage vorzugsweise eine Dicke von 30 - 40 cm hat.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Tragschicht nach dem Einbau mit einer Vibrationsglattmantelwalze
mit einem Gewicht zwischen 10t und 15t bis auf 100% der Proctordichte verdichtet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der wasserhaltige Schlamm
Klärschlamm und/oder Gewässerschlamm aufweist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der wasserhaltige Schlamm
einen Wassergehalt von 40 - 85 Gew.%, vorzugsweise 70 - 80 Gew.%, aufweist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Ausgangsmaterial Reststoffe
von mechanisch-biologisch vorbehandeltem Hausmüll, insbesondere aus mechanisch-biologischen
Abfallbehandlungsanlagen, umfasst.
8. Tragschicht, insbesondere für den Straßenbau oder für Gebäude, hergestellt mit einem
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 7.