Beschreibung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneideinrichtung für eine Strangmaschine der Tabak
verarbeitenden Industrie, umfassend einen Messerträger mit mindestens einem Messerhalter,
in dem jeweils ein in radialer Richtung verstellbares Messer angeordnet ist, wobei
dem Messerträger eine in einem Gehäuse gelagerte Antriebswelle sowie ein Antrieb zum
rotierenden Antreiben des Messerträgers um eine Rotationsachse A zugeordnet ist, eine
Stelleinrichtung zum Einstellen des Messerträgers auf unterschiedliche Formate, derart,
dass der zwischen der Rotationsachse A der Antriebswelle und dem oder jedem zu schneidenden
Strang gebildete Winkel β veränderbar ist, sowie eine Vorrichtung zum Schleifen des
oder jedes Messers während des Betriebs der Schneideinrichtung, wobei die Vorrichtung
zum Schleifen einen Schleifscheibenhalter mit mindestens einer Schleifscheibe aufweist
und der Schleifscheibenhalter ortsfest derart im Bereich des Messerträgers angeordnet
ist, dass das oder jedes Messer durch die Rotation des Messerträgers in Kontakt mit
der oder jeder Schleifscheibe kommt.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einstellen der Position eines
Schleifscheibenhalters einer Vorrichtung zum Schleifen in einer Schneideinrichtung
für eine Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie nach einem der Ansprüche
1 bis 8, umfassend die Schritte: Lösen des Schleifscheibenhalters, Verstellen des
Schleifscheibenhalters um die Rotationsachse A der Antriebswelle in die gewünschte
Position, und Fixieren des Schleifscheibenhalters.
[0003] Solche Schneideinrichtungen und Verfahren kommen in der Tabak verarbeitenden Industrie
zum Einsatz, um von Strängen, beispielsweise aus Tabak, Tabakmischungen, Filtermaterial
und anderen in der Tabak verarbeitenden Industrie üblichen Materialien bzw. Materialkombinationen,
einzelne stabförmige Artikel, nämlich entsprechend Tabakstöcke, Filterstäbe etc.,
zu schneiden. Die stabförmigen Artikel werden dazu von einem an einem Messerträger
angeordneten Messer, das durch die Rotation des Messerträgers einen Laufkreis beschreibt,
abgetrennt, wenn das Messer im Wesentlichen senkrecht auf den zu schneidenden Strang
trifft. Das Messer ist in radialer Richtung verstellbar in einem Messerhalter angeordnet,
der wiederum verstellbar, nämlich insbesondere drehbar an dem bzw. in dem Messerträger
angeordnet ist. Der Messerträger selbst ist mit seiner Antriebswelle geneigt zu einem
Strang (bei einer Einstrangmaschine) bzw. zu den Strängen (bei einer Mehrstrangmaschine)
angeordnet. Anders ausgedrückt steht die Rotationsachse A der Antriebswelle in einem
Winkel β zu dem oder jedem Strang.
[0004] Auf einer Strangmaschine werden in der Regel unterschiedliche Formate verarbeitet.
Das bedeutet, dass Stränge bzw. stabförmige Artikel z.B. mit unterschiedlichem Durchmesser
und/oder unterschiedlicher Länge, den so genannten Formaten verarbeitet werden. Die
Anpassung an die unterschiedlichen geometrischen Verhältnisse der Stränge/Artikel
nennt man daher auch Formatwechsel. Der Strang läuft üblicherweise mit einer konstanten
Geschwindigkeit durch die Strangmaschine. Während des Schneidens müssen sich die Geschwindigkeiten
des Strangs einerseits und des Messers andererseits entsprechen. Anders ausgedrückt
muss sich dass Messer beim Schneiden mit dem Strang mit gleicher Geschwindigkeit mitbewegen,
um einen optimalen Schnitt zu erzeugen. Im Schnittzeitpunkt entspricht die Geschwindigkeit
des Messers also der Stranggeschwindigkeit. Für einen Formatwechsel, beispielsweise
eine veränderte Artikellänge, wird die Umdrehungsgeschwindigkeit des Messerträgers
verändert, was sich auf die Messergeschwindigkeit auswirkt. Damit aber beim Schneiden
das Messer mit dem Strang mit identischer Geschwindigkeit mitlaufen kann, muss der
Winkel β entsprechend nachgestellt werden. Bei einem Formatwechsel wird also die Position
des Messerträgers zu dem oder jedem Strang verändert. Anders ausgedrückt wird der
Winkel β für einen Formatwechsel verstellt. Des Weiteren wird der Messerhalter selbst
verstellt, indem der Messerhalter in dem Messerträger solange gedreht wird, bis eine
Position erreicht ist, in der das Messer bei verändertem Winkel β eine bezüglich des
Strangs im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung erreicht hat. Solche Vorrichtungen
und Verfahren sind hinlänglich bekannt, weshalb auf eine Detailbeschreibung verzichtet
wird.
[0005] Um das oder jedes Messer am Messerträger während des Betriebs kontinuierlich schleifen
zu können, ist der Schneideinrichtung üblicherweise eine Schleifvorrichtung zugeordnet.
Eine solche Schleifvorrichtung weist einen Schleifscheibenhalter mit mindestens einer
Schleifscheibe auf. Der Schleifscheibenhalter ist dem Messerträger derart zugeordnet,
dass an Kragarmen des Schleifscheibenhalters angeordnete Schleifscheiben in den Laufkreis
der Messer ragen. Durch die Form des Schleifscheibenhaltes mit den an den Kragarmen
angeordneten Schleifscheiben spricht man auch von einem Schleifgeweih. Der Schleifscheibenhalter
selbst ist, beispielsweise über das Gehäuse, mit dem Messerträger verbunden, so dass
eine Verstellung des Messerträgers, also eine Veränderung des Winkels β, zwangsläufig
zu einer entsprechenden Verstellung des Schleifscheibenhalters führt. Allerdings ist
der Schleifscheibenhalter gegenüber dem Messerträger ortsfest, rotiert also nicht
mit dem Messerträger mit.
[0006] Bei einem Formatwechsel, wie er weiter oben beschrieben ist, wird der Messerträger
selbst in der Neigung bezüglich des Winkels β verstellt, was dazu führt, dass sich
auch die Position des Schleifscheibenhalters entsprechend verändert. Mit der veränderten
Position des Schleifscheibenhalters und damit der oder jeder Schleifscheibe ändert
sich auch das Schleifbild. Anders ausgedrückt wird die Messerhöhe durch das geänderte
Schleifbild verändert. Um die optimale Schleifscheibenposition z.B. für eine gleichbleibende
Messerhöhe zu erreichen, bedarf es daher einer Verstellung des Schleifscheibenhalters
relativ zum Messerträger, und zwar um die Rotationsachse A der Antriebswelle. Mit
anderen Worten existiert für jedes Format bzw. jede Formateinstellung des Messerträgers
eine optimierte Schleifscheibenposition.
[0007] Bisher wird die Verstellung bzw. Einstellung der optimalen Schleifscheibenposition
in Bezug auf den Messerträger für jede entsprechende Formateinstellung des Messerträgers
manuell vorgenommen. Dazu werden Schrauben gelöst, mit denen der Schleifscheibenhalter
am Gehäuse befestigt ist. Nach dem Lösen wird der Schleifscheibenhalter manuell um
die Rotationsachse A der Antriebswelle gedreht, bis die optimale Schleifscheibenposition
erreicht ist. Anschließend wird der Schleifscheibenhalter durch Festziehen der Schrauben
wieder arretiert. Diese Einstellung ist nicht nur zeitaufwendig, sondern erfordert
erhebliches Know-How, weshalb diese Einstellungstätigkeit nur von geschultem Fachpersonal
durchgeführt werden kann.
[0008] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Schneideinrichtung zu schaffen,
die bezüglich der Anpassung der Schleifscheibenpositionierung optimiert ist. Des Weiteren
besteht die Aufgabe darin, ein verbessertes Verfahren zum Einstellen der Position
des Schleifscheibenhalters vorzuschlagen.
[0009] Diese Aufgabe wird durch eine Schneideinrichtung der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, dass dem Schleifscheibenhalter eine Stelleinrichtung zum automatischen Verstellen
der Position des Schleifscheibenhalters relativ zum Messerträger zugeordnet ist. Mit
einer solchen Stelleinrichtung kann die Anpassung automatisch und unabhängig von einer
Bedienperson ausgeführt werden. Die erfindungsgemäße Ausbildung ermöglicht das automatische
Nachstellen bzw. Verdrehen des Schleifscheibenhalters um die Antriebswelle des Messerträgers,
um bei einem Formatwechsel, der durch eine Veränderung des Winkels β herbeigeführt
wird, die optimale Schleifposition wieder herzustellen. Die automatische Verstellung
kann aber auch dazu dienen, um bewusst unterschiedliche Schleifbilder bzw. Schleifhöhen
an dem oder jedem Messer zu erzeugen.
[0010] Eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der
Schleifscheibenhalter drehbar auf dem Gehäuse gelagert ist und die Stelleinrichtung
einen Antrieb sowie ein den Antrieb mit dem Schleifscheibenhalter verbindendes Betätigungselement
zum Verstellen des Schleifscheibenhalters um die Rotationsachse A umfasst. Mit dieser
bevorzugten Ausführungsform ist eine einfache und reproduzierbare Verstellung gewährleistet.
[0011] Vorteilhafterweise ist der Vorrichtung zum Schleifen eine Spanneinrichtung zum Arretieren
und Lösen des Schleifscheibenhalters zugeordnet. Diese Ausbildung ermöglicht das schnelle
und zuverlässige Arretieren und Lösen, was die Automation vereinfacht.
[0012] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung
eine Bremsscheibe und mindestens einen Spannzylinder umfasst. Mittels der Spanneinrichtung
werden auf einfache Weise eine sichere Arretierung und ein einfaches Lösen sichergestellt.
[0013] Eine vorteilhafte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass der Schneideinrichtung
ein Steuerungs- und/oder Regelungssystem zum Steuern und/oder Regeln der Position
des Schleifscheibenhalters in Bezug auf den Messerträger zugeordnet ist. Damit wird
die Automatisierung in besonders einfacher Weise unterstützt. Die Regelung/Verstellung
des Schleifscheibenhalters auf die optimale Position ist damit schnell und exakt gewährleistet.
[0014] Vorteilhafterweise ist das Steuerungs- und/oder Regelungssystem mit einer Datenbank,
in der für jedes Schneidformat eine zuvor ermittelte Schleifscheibenposition gespeichert
ist, verbunden. Eine weitere bevorzugte Option der Erfindung besteht darin, dass dem
Schleifscheibenhalter Anschlagmittel als Referenzmarke für den Antrieb zum Verstellen
des Schleifscheibenhalters zugeordnet sind. Diese Ausführungen unterstützen das automatische
Verstellen, so dass eine schnelle und sichere Anpassung während des Betriebes der
Schneideinrichtung, quasi on-line, erfolgen kann.
[0015] Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Schneideinrichtung ein Messmittel umfasst, das zum Bestimmen der Position des Schleifscheibenhalters
in Bezug auf den Messerträger ausgebildet und eingerichtet ist. Diese Ausführungsform
gewährleistet eine Verstellung des Schleifscheibenhalters unabhängig von vorermittelten
Schleifpositionen. Anders ausgedrückt kann die jeweils geeignete und optimale Schleifposition
für jedes Format direkt ermittelt und zur Steuerung des Antriebs zur Verstellung der
Position des Schleifscheibenhalters relativ zum Messerträger eingesetzt werden.
[0016] Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren mit den eingangs genannten Schritten dadurch
gelöst, dass das Lösen, Verstellen und Fixieren des Schleifscheibenhalters automatisch
durch eine Stelleinrichtung ausgeführt wird. Die sich daraus ergebenden Vorteile wurden
anhand der Schneideinrichtung ausführlich dargelegt, weshalb zur Vermeidung von Wiederholungen
auf die entsprechenden Passagen verwiesen wird.
[0017] Weitere zweckmäßige und/oder vorteilhafte Merkmale und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung. Eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer Schneideinrichtung in Vorderansicht,
- Fig. 2
- die Schneideinrichtung gemäß Figur 1 ohne Messerträger,
- Fig. 3
- die Schneideinrichtung gemäß Figur 1 in Draufsicht,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung der Schneideinrichtung gemäß Figur 2 entlang Schnitt IV-IV,
und
- Fig. 5
- eine skizzenhafte Darstellung des Messerträgers mit einem Schleifscheibenhalter in
einer mit einem Winkel β geneigten Position zu einem Strang.
[0018] Die in den Figuren dargestellte Schneideinrichtung dient zum Schneiden von Strängen
der Tabak verarbeitenden Industrie, nämlich z.B. zum Schneiden von Tabaksträngen oder
Filtersträngen. Die gezeigte Schneideinrichtung ist üblicherweise Bestandteil einer
Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie, kann jedoch z.B. auch als Austauschkomponente
oder auch als Einzelmodul eingesetzt werden.
[0019] Die in der Figur 1 schematisch dargestellte Schneideinrichtung 10 umfasst einen Messerträger
11 mit mindestens einem Messerhalter 12. In dem oder jedem Messerhalter 12 ist ein
jeweils in radialer Richtung verstellbares Messer 13 angeordnet. Dem Messerträger
11 ist eine Antriebswelle 14 sowie ein Antrieb 15 zum rotierenden Antreiben des Messerträgers
11 um eine Rotationsachse A zugeordnet. Die Antriebswelle 14 ist entsprechend in einem
Gehäuse 16 der Schneideinrichtung 10 gelagert. Des Weiteren umfasst die Schneideinrichtung
10 eine nicht explizit dargestellte Stelleinrichtung zum Einstellen des Messerträgers
11 auf unterschiedliche Formate. Mittels der Stelleinrichtung ist ein zwischen der
Rotationsachse A und dem oder jedem zu schneidenden Strang 17 gebildete Winkel β veränderbar.
Um das oder jedes Messer 13 während des Betriebs der Schneideinrichtung 10 schleifen
zu können, weist die Schneideinrichtung 10 eine Vorrichtung 18 zum Schleifen auf,
wobei die Vorrichtung 18 einen Schleifscheibenhalter 19 mit mindestens einer Schleifscheibe
20 umfasst. Der Schleifscheibenhalter 19 ist ortfest derart im Bereich des Messerträgers
11 angeordnet, dass das oder jedes Messer 13 durch die Rotation des Messerträgers
11 in Kontakt mit der oder jeder Schleifscheibe 20 kommt.
[0020] In der beschriebenen Ausführungsform weist der Messerträger 11 zwei Messerhalter
12 mit jeweils einem radial verstellbaren Messer 13 auf. Die Messerhalter 12 sind
vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang verteilt und liegen auf entgegen gesetzten
Seiten des Messerträgers 11. Die Messerhalter 12 sind drehbar im Messerträger 11 gelagert,
um die Position des Messers 13 zum Strang 17 verändern bzw. einstellen zu können.
Die Anzahl und Position der Messerhalter 12 kann selbstverständlich variieren. Der
Schleifscheibenhalter 19 kann als separate Einheit dem Messerträger 11 zugeordnet
oder z.B. mit dem Gehäuse 16 der Antriebswelle 14 verbunden sein. Für die Anordnung
und Befestigung des Schleifscheibenhalters 19 gibt es unterschiedliche Varianten,
solange die Schleifscheiben 20 im Betriebsmodus im durch die umlaufenden Messer 13
gebildeten Laufkreis liegen.
[0021] Solche bekannten und aus diesem Grunde nicht im Detail beschriebenen Schneideinrichtungen
10 sind erfindungsgemäß nunmehr dadurch weitergebildet, dass dem Schleifscheibenhalter
19 eine Stelleinrichtung 21 zum automatischen Verstellen der Position des Schleifscheibenhalters
20 relativ zum Messerträger 11 zugeordnet ist. Anders ausgedrückt umfasst die erfindungsgemäße
Schneideinrichtung 10 einen automatisch betätigbaren Stellmechanismus, mit dem der
Schleifscheibenhalter 19 um die Rotationsachse A des Messerträgers 11 verstellbar
ist, so dass die Position der Schleifscheiben 20 zu den zu schleifenden Messern 13
an eine veränderte Winkelstellung des Winkels β automatisch anpassbar ist. Die Stelleinrichtung
21 ist somit ausgebildet und eingerichtet, um die Schleifscheiben 20 um die Rotationsachse
A in Umfangsrichtung des Messerträgers 11 zu verstellen.
[0022] Im Folgenden werden Weiterbildungen und/oder optionale Ausführungen der erfindungsgemäßen
Schneideinrichtung 10 beschrieben, die einzeln oder in Kombination miteinander realisiert
sein können.
[0023] Der Schleifscheibenhalter 19 ist, wie erwähnt im Bereich des Messerträgers 11 angeordnet,
so dass die Schleifscheiben 20 beim Umlauf der Messer 13 mit diesen zur Erzielung
eines gewünschten Schleifbildes in Kontakt kommen. Dazu ist er bevorzugt drehbar auf
dem Gehäuse 16, beispielsweise dem Gehäuse der Antriebswelle 14, gelagert. Die Stelleinrichtung
21 umfasst einen Antrieb 22 sowie ein den Antrieb 22 mit dem Schleifscheibenhalter
19 verbindendes Betätigungselement 23 zum Verstellen des Schleifscheibenhalters 19
um die Rotationsachse A. Mit anderen Worten verbindet eine Art Koppel den Antrieb
22 mit dem Schleifscheibenhalter 19. Die Verstellung des Schleifscheibenhalters 19
ist jedoch nur dann gewährleistet, wenn der Schleifscheibenhalter 19 frei drehbar
um den Messerträger 11 ist. Aus diesem Grund ist der Vorrichtung 18 zum Schleifen
optional eine Spanneinrichtung 24 zum Arretieren und Lösen des Schleifscheibenhalters
19 zugeordnet. Die Spanneinrichtung 24 ist ebenfalls automatisch betätigbar bzw. auslösbar
und umfasst mindestens eine Bremsscheibe 25 und mindestens einen Spannzylinder 26.
Vorzugsweise sind jedoch zur Verbesserung bzw. Erhöhung des Kraftschlusses zwei oder
mehr und besonders bevorzugt drei Spannzylinder 26 vorgesehen, die gleichmäßig über
den Umfang verteilt sind. Mittels der hydraulischen, pneumatischen oder in anderer
bekannter Weise betätigbaren Spannzylinder 26 ist die Bremsscheibe 25 aus einer Halteposition
für den Schleifscheibenhalter 19 in eine Freigabeposition und umgekehrt bringbar.
Alternativ kann die Spanneinrichtung 24 auch einen Servomotor umfassen. Die Arretierungswirkung
wird dann z.B. durch eine permanente Bestromung des Servomotors erreicht. Optional
kann dem Servomotor auch ein Getriebe zugeordnet sein. In diesem Fall kann die Bremswirkung
und damit die Arretierung über eine entsprechende Getriebeübersetzung erzielt werden.
[0024] Der Schneideinrichtung 10 kann zum gezielten Steuern und/oder Regeln der Position
des Schleifscheibenhalters 19 in Bezug auf den Messerträger 11 ein Steuerungs-und/oder
Regelungssystem zugeordnet sein. Vorzugsweise ist das Steuerungs- und/oder Regelungssystem
mit einer Datenbank verbunden, in der für jedes Schneidformat eine zuvor empirisch,
rechnerisch oder anderweitig ermittelte Schleifscheibenposition gespeichert ist. Durch
diese Zuordnung ist bei einer Verstellung des Winkels β zwangsläufig die korrespondierende
Position des Schleifscheibenhalters 19 bekannt. Jede Komponente, also z.B. die Stelleinrichtung
für den Messerträger 11 oder die Stelleinrichtung 21 für den Schleifscheibenhalter
19, kann jeweils über ein eigenes System verfügen. Bevorzugt ist jedoch ein gemeinsames,
übergeordnetes Steuerungs-und/oder Regelungssystem vorgesehen, mittels dem die Informationen
bezüglich der Verstellung des Messerträgers 11, also der Veränderung des Winkels β,
verarbeitet und zur automatischen Verstellung des Schleifscheibenhalters 19 eingesetzt
werden.
[0025] Alternativ kann die Schneideinrichtung 10 auch ein Messmittel umfassen, das zum Bestimmen
der Position des Schleifscheibenhalters 19 in Bezug auf den Messerträger 11 ausgebildet
und eingerichtet ist. Unabhängig davon, ob die Schneideinrichtung 10 Messmittel zur
Bestimmung der Position des Schleifscheibenhalters 19 aufweist oder die Verstellung
mit Hilfe eines Steuerungs- und/oder Regelungssystems erfolgt, können dem Schleifscheibenhalter
19 Anschlagmittel als Referenzmarke für den Antrieb 22 zum Verstellen des Schleifscheibenhalters
19 zugeordnet sein. Mittels der Anschlagmittel lässt sich eine "Nullstellung" für
den Schleifscheibenhalter 19 definieren, um davon ausgehend die jeweils optimale Position
für den Schleifscheibenhalter 19 zu ermitteln bzw. einzustellen.
[0026] Im Folgenden wird das Verfahrensprinzip anhand der Zeichnung näher erläutert:
Der oder jeder Strang 17 eines ersten Formats wird mit den Messern 13 in einzelne
strangförmige Artikel geschnitten. Für einen Formatwechsel wird der Messerträger 11
bezüglich seiner Neigung zum Strang 17 verstellt. Mit anderen Worten wird der Winkel
β verändert. Wenn eine Verbindung zwischen dem Messerträger 11 und dem Schleifscheibenhalter
19 besteht, führt die Verstellung des Messerträgers 11 zwangsläufig zu einer entsprechenden
Verstellung des Schleifscheibenhalters 19, wodurch sich das Schleifbild der Messer
13 verändert. Mit jedem Formatwechsel, also mit jeder Winkelveränderung des Winkels
β, muss daher auch der Schleifscheibenhalter 19 relativ zum Messerträger 11 eingestellt
werden, damit das zum Format passende Schleifbild an den Messern 13 erzeugt werden
kann. Dazu wird der Schleifscheibenhalter 19 gelöst, in die gewünschte Position bewegt
und dann wieder fixiert. Erfindungsgemäß wird das Lösen, Verstellen und Fixieren des
Schleifscheibenhalters 19 automatisch durch die Stelleinrichtung 21 ausgeführt. Zur
automatischen Verstellung werden im Folgenden verschiedene Varianten vorgeschlagen.
Zum einen wird für jedes Format eine zugehörige Position des Schleifscheibenhalters
19 vorermittelt und gespeichert, z.B. in der Steuerung des Antriebs 22 der Stelleinrichtung,
in einer Datenbank oder dergleichen. Bei einer Formatverstellung wird dann die zugehörige
Position abgerufen und eingestellt. Zum anderen kann die aktuelle Position des Schleifscheibenhalters
19 auch gemessen und dann entsprechend nachgestellt bzw. nachgeregelt werden.
[0027] Das Lösen und Fixieren des Schleifscheibenhalters 19 erfolgt in bevorzugter Weise
dadurch, dass zunächst eine den Schleifscheibenhalter 19 fixierende Bremsscheibe 25
gelöst wird, um anschließend die neue Position durch den Antrieb 22 und das den Antrieb
22 mit dem Schleifscheibenhalter 19 verbindende Betätigungselement 23 einzustellen,
bevor die Bremsscheibe 22 nach dem Erreichen der gewünschten Position zum Fixieren
des Schleifscheibenhalters 19 mittels Spannzylindern 26 wieder gespannt wird. Andere
Spann- und Lösemechanismen sind aber ebenfalls einsetzbar. Rein beispielhaft ist der
Servomotor genannt, der den Schleifscheibenhalter 19 bei permanenter Bestromung arretiert
und entsprechend bei reduzierter bzw. fehlender Bestromung löst. Das Arretieren und
Lösen des Schleifscheibenhalters 19 kann auch über ein dem Servomotor zugeordnetes
Getriebe mittels einer geeigneten Getriebeübersetzung erreicht werden.
1. Schneideinrichtung (10) für eine Strangmaschine der Tabak verarbeitenden Industrie,
umfassend einen Messerträger (11) mit mindestens einem Messerhalter (12), in dem jeweils
ein in radialer Richtung verstellbares Messer (13) angeordnet ist, wobei dem Messerträger
(11) eine in einem Gehäuse (16) gelagerte Antriebswelle (14) sowie ein Antrieb (15)
zum rotierenden Antreiben des Messerträgers (11) um eine Rotationsachse A zugeordnet
ist, eine Stelleinrichtung zum Einstellen des Messerträgers (11) auf unterschiedliche
Formate, derart, dass der zwischen der Rotationsachse A der Antriebswelle (14) und
dem oder jedem zu schneidenden Strang (17) gebildete Winkel β veränderbar ist, sowie
eine Vorrichtung (18) zum Schleifen des oder jedes Messers (13) während des Betriebs
der Schneideinrichtung (10), wobei die Vorrichtung (18) zum Schleifen einen Schleifscheibenhalter
(19) mit mindestens einer Schleifscheibe (20) aufweist und der Schleifscheibenhalter
(19) ortsfest derart im Bereich des Messerträgers (11) angeordnet ist, dass das oder
jedes Messer (13) durch die Rotation des Messerträgers (11) in Kontakt mit der oder
jeder Schleifscheibe (20) kommt, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schleifscheibenhalter (19) eine Stelleinrichtung (21) zum automatischen Verstellen
der Position des Schleifscheibenhalters (19) relativ zum Messerträger (11) zugeordnet
ist.
2. Schneideinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifscheibenhalter (19) drehbar auf dem Gehäuse (16) gelagert ist und die
Stelleinrichtung (21) einen Antrieb (22) sowie ein den Antrieb (22) mit dem Schleifscheibenhalter
(19) verbindendes Betätigungselement (23) zum Verstellen des Schleifscheibenhalters
(19) um die Rotationsachse A umfasst.
3. Schneideinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorrichtung (18) zum Schleifen eine Spanneinrichtung (24) zum Arretieren und
Lösen des Schleifscheibenhalters (19) zugeordnet ist.
4. Schneideinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (24) mindestens eine Bremsscheibe (25) und mindestens einen
Spannzylinder (26) umfasst.
5. Schneideinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (24) einen Servomotor umfasst, dem optional ein Getriebe zugeordnet
ist.
6. Schneideinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schneideinrichtung (10) ein Steuerungs- und/oder Regelungssystem zum Steuern
und/oder Regeln der Position des Schleifscheibenhalters (19) in Bezug auf den Messerträger
(11) zugeordnet ist.
7. Schneideinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerungs- und/oder Regelungssystem mit einer Datenbank, in der für jedes Schneidformat
eine zuvor ermittelte Schleifscheibenposition gespeichert ist, verbunden ist.
8. Schneideinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung (19) ein Messmittel umfasst, das zum Bestimmen der Position
des Schleifscheibenhalters (19) in Bezug auf den Messerträger (11) ausgebildet und
eingerichtet ist.
9. Schneideinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass dem Schleifscheibenhalter (19) Anschlagmittel als Referenzmarke für den Antrieb zum
Verstellen des Schleifscheibenhalters (19) zugeordnet sind.
10. Verfahren zum Einstellen der Position eines Schleifscheibenhalters (19) einer Vorrichtung
(18) zum Schleifen in einer Schneideinrichtung (10) für eine Strangmaschine der Tabak
verarbeitenden Industrie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, umfassend die Schritte:
- Lösen des Schleifscheibenhalters (19),
- Verstellen des Schleifscheibenhalters (19) um die Rotationsachse A der Antriebswelle
(14) in die gewünschte Position, und
- Fixieren des Schleifscheibenhalters (19),
dadurch gekennzeichnet, dass das Lösen, Verstellen und Fixieren des Schleifscheibenhalters (19 automatisch durch
eine Stelleinrichtung (21) ausgeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst eine den Schleifscheibenhalter (19) fixierende Bremsscheibe (25) gelöst
wird, um anschließend die neue Position durch einen Antrieb (22) und ein den Antrieb
(22) mit dem Schleifscheibenhalter (19) verbindendes Betätigungselement (23) einzustellen,
bevor die Bremsscheibe (22) nach dem Erreichen der gewünschten Position zum Fixieren
des Schleifscheibenhalters (19) mittels Spannzylindern (26) wieder gespannt wird.