[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Rotor eines Hammerbrechers mit wenigstens zwei
Rotorscheiben, die im Abstand zueinander auf einer Welle drehfest angeordnet sind,
wobei zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben mehrere Schlaghämmer in einem radialen
Abstand zur Welle schwenkbar gelagert sind.
[0002] Ein Hammerbrecher mit einem derartigen Rotor wird zur Zerkleinerung verschiedener
Materialien eingesetzt und weist einen hohen Zerkleinerungsgrad auf. Dabei werden
Hammerbrecher mit einem oder zwei Rotoren als Ein- oder Doppelwellen-Hammerbrecher
ausgeführt. Ein Rotor eines Hammerbrechers ist beispielsweise aus der
DE 27 13 177 C2 bekannt und umfasst eine Welle und eine bestimmte Anzahl von mit seitlichem Abstand
voneinander auf der Welle befestigten kreisförmigen Rotorscheiben, zwischen denen
jeweils fünf Schlaghämmer am Umfang drehbeweglich angeordnet sind. Die Welle weist
einen kreisförmigen Querschnitt auf, wodurch der Hammerüberstand, d.h. die Erstreckung,
mit welcher die Schlaghämmer über den Radius der Rotorscheibe hinausragen, nur sehr
gering ausfällt und auch die Übertragung des Drehmoments von der Welle auf die Rotorscheibe
aufgrund der mit Paßfedern ausgebildeten Verbindung zwischen Welle und den Rotorscheiben
nicht optimal ist.
[0003] Hinsichtlich einer sicheren Mitnahme der Rotorscheiben und im Hinblick auf eine Verbesserung
der Übertragung des Drehmoments ist aus der
DE 1 178 681 B ein Rotor eines Hammerbrechers bekannt, zwischen dessen Rotorscheiben jeweils drei
Schlaghämmer angeordnet sind und dessen Antriebswelle bzw. Welle im Querschnitt sechseckig
ist. Jedoch stellt die Kombination von Anzahl von Schlaghämmern und der Querschnittsform
der Antriebswelle kein Optimum hinsichtlich eines gewünscht hohen Hammerüberstandes
dar. Ferner besteht bei dieser Anzahl von Schlaghämmern die Gefahr, dass das zu zerkleinernde
Material gefährlich tief zwischen die Schlaghämmer eindringen kann, wodurch sich der
Verschleiß an den Schlaghämmern erhöht und Bereiche betrifft, die dem Verschleiß nicht
ausgesetzt sein sollten. Zwar ist es bekannt, die diesem Verschleiß ausgesetzten Bauteile
durch Schutzkappen abzudecken. Allerdings geht diese Maßnahme mit einem erhöhten Herstellungsaufwand
und gesteigerten Produktionskosten des Hammerbrechers einher.
[0004] Schließlich ist auch aus der
EP 1 128 908 B1 ein Rotor eines Hammerbrechers der eingangs genannten Art bekannt. Der Rotor ist
durch mindestens eine auf einer Welle des Rotors aufgesteckte Rotorscheibe gebildet,
auf der Schlaghämmer umfangsmäßig regelmäßig verteilt angeordnet sind. Die Schlaghämmer
sind innerhalb eines separierten Schwingraumes frei drehbar, wobei jeweils fünf Schlaghämmer
auf jeder Rotorscheibe angeordnet sind. Die Welle des Rotors weist einen fünfeckigen
Querschnitt auf, wobei die Flächen des Fünfecks jeweils den Schwingräumen zugewandt
sind. Diese Ausgestaltung des Rotors ermöglicht zwar einen möglichst großen Hammerüberstand.
Jedoch wurde herausgefunden, dass die fünfeckige Querschnittsform der Welle kein Optimum
in Bezug auf die Übertragung des Drehmoments der Welle auf die Rotorscheiben und auf
das Widerstandsmoment der Welle darstellt. Auch ist die messtechnische Überprüfung
der Fertigungsgenauigkeit bei einer Fünfkantwelle nur bedingt bzw. schwer möglich.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Rotor eines Hammerbrechers
der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass auf einfache und kostengünstige
Weise die Übertragung des Drehmoments zwischen Welle und Rotorscheibe verbessert wird
und dass der Rotor gleichbleibende gute Gebrauchseigenschaften während einer langen
Gebrauchsdauer aufweist. Auch soll durch die Erfindung die messtechnische Überprüfung
der Fertigungsgenauigkeit der Welle vereinfacht und verbessert werden.
[0006] Bei einem Rotor eines Hammerbrechers der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Welle des Rotors im Querschnitt sternenförmig
mit mehreren Spitzen ausgebildet ist, wobei eine jeweilige Spitze von zwei radial
nach außen hin zusammenlaufenden Seitenflächen definiert ist.
[0007] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0008] Durch die Erfindung wird eine sichere und langlebige Verbindung von Rotorscheibe
und Welle bereitgestellt, durch die eine im Vergleich zum bekannten Stand der Technik
bessere und höhere Übertragung des Drehmoments möglich ist. Darüber hinaus wurde herausgefunden,
dass die sternenförmige Querschnittsform der Welle im Gegensatz zu beispielsweise
einer bekannten, im Querschnitt fünf- oder sechseckigen Welle ein höheres Widerstandsmoment
aufweist, wodurch die sternenförmige Welle höheren Belastungen, wie zum Beispiel höheren
Biege- oder Torsionsbeanspruchungen, Stand hält. Durch die erfindungsgemäße Querschnittsform
der Welle sind insgesamt wesentlich höhere Leistungen eines mit einem solchen Rotor
versehenen Hammerbrechers erzielbar. Insbesondere ist die Haftung der die Antriebskraft
übertragenden Flächen der im Querschnitt sternenförmigen Welle größer als bei bekannten
Querschnittsformen der Welle, weil die Kräfte direkter auf die Flächen wirken. Zusätzlich
ist der Verschleißfaktor im Hinblick auf die Haltbarkeit der Welle-Rotorscheiben-Verbindung
ein wesentlich günstigerer, so dass die Laufdauer des erfindungsgemäßen Rotors in
einem Hammerbrecher ein Mehrfaches der aus dem Stand der Technik bekannten Ausführungsformen
beträgt.
[0009] Eine räumlich besonders günstige Anordnung der Schlaghämmer in Bezug auf die sternenförmige
Welle ist in Weiterbildung der Erfindung dann gegeben, wenn Verlängerungslinien von
benachbarten Spitzen einen Schwingradius eines entsprechenden Schlaghammers begrenzen,
wobei eine jeweilige Verlängerungslinie vom Zentrum der Welle durch eine jeweilige
Spitze der Welle verläuft. Diese "gedachten" Verlängerungslinien definieren keine
getrennten bzw. separierten Schwingräume, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt
sind. Vielmehr ist dadurch ausgedrückt, dass die jeweiligen Schwingradien der Schlaghämmer
räumlich effizient zwischen den Spitzen der Welle angeordnet sind, so dass die Schwingradien
der Schlaghämmer einen möglichst geringen Abstand zueinander aufweisen können und
zusätzlich ein großer Hammerüberstand möglich ist, der einen Einsatz von Schlaghämmern
mit großem Querschnitt erlaubt. Dadurch ist der Einsatz von Schlaghämmern mit einem
gegenüber dem bekannten Stand der Technik größeren Schwingradius bzw. Schlagkreisdurchmesser
möglich, was die Durchschlagskraft der Schlaghämmer erhöht. Somit kann mit größerer
Verschleißmasse der Schlaghämmer die Antriebskraft der Welle wirtschaftlich effizient
ausgenutzt werden.
[0010] Von besonderem Vorteil im Hinblick auf eine kostengünstige Herstellung der Welle
ist es, wenn in Bezug auf zwei benachbarte Spitzen der sternenförmigen Welle die der
jeweiligen benachbarten Spitze abgewandten Seitenflächen der beiden Spitzen parallel
zueinander verlaufend ausgebildet sind. Mit anderen Worten ist bei der im Querschnitt
sternenförmigen Ausbildung der Welle vorgesehen, dass sich immer zwei Flächen einander
parallel gegenüberliegen. Aus fertigungstechnischer Sicht ist dies gegenüber einer
im Querschnitt fünfeckigen Welle von erheblichem Vorteil, da erfindungsgemäß die parallelen
Flächen das Einspannen der Welle zur Bearbeitung der Querschnittsform erheblich erleichtern
und darüber hinaus eine Vermessung der bearbeiteten Welle mit wesentlich höherer Genauigkeit
möglich ist.
[0011] Um die Eindringtiefe von zu zerkleinerndem Material, welches im Betrieb des Rotors
des Hammerbrechers radial nach innen in die jeweiligen Schwingradien der Schlaghämmer
gelangen kann, gering zu halten, ist es von Vorteil, wenn zwischen den wenigstens
zwei benachbarten Rotorscheiben fünf Schlaghämmer angeordnet sind und wenn der Querschnitt
der sternenförmig ausgebildeten Welle des Rotors ein Fünfstern ist. Bei fünf Schlaghämmern
und einer Welle mit einem Querschnitt in Form eines Fünfsterns können somit die Schwingkreise
der Schlaghämmer zwischen den Spitzen der Welle raumausnutzend optimal angeordnet
werden, wobei sich bei vorgegebener Drehzahl eine Schlagwiederholfrequenz einstellt,
die ein tiefes Eindringen von zu zerkleinerndem Material verhindert.
[0012] In alternativer Ausgestaltung des Rotors ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass zwischen
den wenigstens zwei Rotorscheiben sechs Schlaghämmer angeordnet sind und dass der
Querschnitt der sternenförmig ausgebildeten Welle des Rotors ein Sechsstern ist. Auch
die Querschnittsform eines Sechssterns liefert einen gegenüber dem bekannten Stand
der Technik verbesserten Hammerüberstand mit optimaler Ausnutzung der Schwingkreise.
[0013] Hinsichtlich eines besonders effektiven Rotors ist es von Vorteil, wenn benachbarte
Rotorscheiben durch wenigstens ein zwischen ihnen angeordnetes und auf zumindest einer
der Rotorscheiben angebrachtes Distanzelement auf Abstand gehalten sind. Dabei verhindert
das wenigstens eine Distanzelement, dass die zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben
angeordneten Schlaghämmer von den Rotorscheiben eingeklemmt werden können. Es sei
an dieser Stelle angemerkt, dass die bei dieser Erfindung vorgesehenen Rotorscheiben
im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten Rotorscheiben keine voneinander
separierten Schwingräume für die einzelnen Schlaghämmer aufweisen. Vielmehr stellen
bei dem erfindungsgemäßen Rotor eines Hammerbrechers die Seitenflächen der Rotorscheiben,
zwischen denen die Schlaghämmer drehbeweglich angeordnet sind, einen einzigen Schwingraum
dar.
[0014] Die Erfindung sieht in weiterer Ausgestaltung vor, dass zumindest auf einer der beiden
Seitenflächen einer Rotorscheibe ein die Welle zumindest abschnittsweise umhüllendes
und dem Querschnitt der Welle angepasstes Lastaufnahmeelement angebracht ist. Das
Lastaufnahmeelement kann fest mit der Rotorscheibe verbunden sein und erhöht die Tragfähigkeit
und Belastbarkeit der Welle. Es dient darüber hinaus dem Schutz der Welle und kann
aus einem verschleißfesten Material gebildet sein, um Verschleißerscheinungen entgegenzuwirken,
die durch zu zerkleinerndes Material hervorgerufen werden könnten, wenn dieses Material
beim Zerkleinerungsvorgang radial nach innen bis zur Welle gelangen würde. Zusätzlich
kann ein solches Lastaufnahmeelement als Distanzelement dienen, um benachbarte Rotorscheiben
auf Distanz zu halten.
[0015] Eine konstruktive besonders geeignete Maßnahme, um die Schlaghämmer drehbeweglich
zu halten, besteht in Ausgestaltung der Erfindung darin, dass jede der zumindest zwei
benachbarten Rotorscheiben mehrere, der Anzahl der zwischen ihnen angeordneten Schlaghämmer
entsprechende Durchgangsbohrungen aufweist, wobei einander entsprechende Durchgangsbohrungen
der benachbarten Rotorscheiben miteinander fluchten, und wobei durch jede der fluchtenden
Durchgangsbohrungen eine Achsstange hindurchgeführt ist, auf der jeweils die Schlaghämmer
schwenkbar gelagert sind.
[0016] Schließlich sieht die Erfindung in weiterer Ausgestaltung vor, dass zumindest auf
einer der beiden Seitenflächen einer Rotorscheibe ein eine jeweilige Durchgangsbohrung
verlängerndes Verlängerungselement angebracht ist. Das Verlängerungselement kann ebenfalls
als Distanzstück dienen, um benachbarte Rotorscheiben auf Distanz zu halten. Primär
besitzt ein jeweiliges Verlängerungselement jedoch die Funktion, die Lochleibung zu
verbessern bzw. den wirkenden Lochleibungsdruck besser auf die vorhandenen Flächen
aufzuteilen. Die jeweiligen Verlängerungselemente, die eine zu einer entsprechenden
Durchgangsbohrung fluchtende Durchgangsöffnung aufweisen, können an einer entsprechenden
Rotorscheibe angeschweißt sein.
[0017] Es sei angemerkt, dass die Rotorscheiben mit ihren weiteren konstruktiven Merkmalen
sowohl als Guss- oder auch als Schweißkonstruktion hergestellt sein können.
[0018] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen. Der Rahmen der Erfindung ist durch die Ansprüche definiert.
[0019] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile des Gegenstandes der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mit der Zeichnung, in der
exemplarische Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind. In der Zeichnung
zeigt:
Figur 1 einen erfindungsgemäßen Rotor eines Hammerbrechers in perspektivischer Ansicht,
Figur 2 der Rotor aus Figur 1 in einer Schnittansicht,
Figur 3 eine seitliche Ansicht einer Rotorscheibe gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung,
Figur 4 eine weitere seitliche Ansicht der Rotorscheibe gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung,
Figur 5 eine Draufsicht auf die Rotorscheibe aus Figur 4 und eine Welle gemäß der
ersten Ausführungsform der Erfindung, Figur 6 eine Schnittansicht der Welle aus Figur
5,
Figur 7 eine Draufsicht auf eine Rotorscheibe und eine Welle gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung, und
Figur 8 eine Schnittansicht der Welle aus Figur 7.
[0020] Ein insgesamt mit 1 bezeichneter Rotor eines Hammerbrechers ist in Figur 1 in einer
perspektivischen Darstellung und in Figur 2 in einer Schnittansicht gezeigt. Der Rotor
1 ist Teil eines ein- oder mehrrotorigen Hammer- oder Prallbrechers. Der Rotor 1 weist
im Wesentlichen mehrere kreisförmige Rotorscheiben 2 mit einer geringen Axialbreite
auf, wobei aus Gründen der Übersichtlichkeit in den Figuren 1 und 2 nur drei Rotorscheiben
2 mit einem Bezugszeichen versehen sind. Der erfindungsgemäße Rotor 1 verfügt dabei
mindestens über zwei Rotorscheiben 2. Die Rotorscheiben 2 sind auf einer Welle 3 drehfest
aufgesteckt. Zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben 2 sind über den Umfang der Rotorscheiben
2 mehrere Schlaghämmer 5 gleichmäßig verteilt angeordnet, die frei drehbar angebracht
sind. Wie insbesondere in den Figuren 3 und 4 zu erkennen ist, weist eine jeweilige
Rotorscheibe 2 mehrere Durchgangsbohrungen 6 auf, die gleichmäßig über dem Umfang
der Rotorscheibe 2 angeordnet sind. Auf der Rotorscheibe 2 ist an den Durchgangsbohrungen
6 jeweils ein Verlängerungselement 4 angebracht, welches eine zu der jeweiligen Durchgangsbohrung
6 fluchtende Durchgangsöffnung aufweist. Die Verlängerungselemente 4 liegen somit
fluchtend über den Durchgangsbohrungen 6 der Rotorscheibe 2. Durch eine jeweilige
Durchgangsbohrung 6 und eine dazu fluchtende Durchgangsöffnung eines auf der Rotorscheibe
2 angebrachten Verlängerungselements 4 ist eine Achsstange 7 hindurchgeführt, die
exzentrisch und achsparallel zu der Welle 3 verläuft. Auf einer jeweiligen Achsstange
7 ist jeweils ein Schlaghammer 5 zwischen zwei benachbarten Rotorscheiben 2 schwenkbar
gelagert. Durch die Achsstangen 7 sind die Schlaghämmer 5 parallelexzentrisch zu der
Welle 3 drehbeweglich zwischen benachbarten Rotorscheiben 2 gelagert bzw. angebracht,
wobei die Achsstangen 7 endseitig des Rotors 1 gegen axiale Bewegung gesichert sind.
Das Verlängerungselement 4 verlängert hierbei die Durchgangsbohrung 6 in Längsrichtung
des Rotors 1 und reduziert den im Betrieb des Rotors 1 wirkenden Lochleibungsdruck.
Ferner dient das Verlängerungselement 4 als Distanzstück, um die Schlaghämmer 5 mittig
zwischen den Rotorscheiben 2 zu halten. Die Verlängerungselemente 4 können auf einer
der beiden Seitenflächen 17 oder auf beiden Seitenflächen 17 einer jeweiligen Rotorscheibe
2 beispielsweise durch Verschweißen fest angebracht sein.
[0021] Um die Rotorscheiben 2 seitlich bzw. in Axialrichtung auf Abstand zu halten, sind
auf wenigstens einer Seitenfläche 17 einer jeweiligen Rotorscheibe 2 mehrere Distanzelemente
14 angebracht, an denen eine benachbarte Rotorscheibe 2 oder ein Distanzelement 14
einer benachbarten Rotorscheibe 2 anliegt, wobei in der in Figur 4 dargestellten ersten
Ausführungsform, die nachstehend noch beschrieben wird, auf der Seitenfläche 17 und
der Rückseite der Rotorscheibe 2 Distanzelemente 14 angebracht sind. Die Distanzelemente
14 weisen Durchgangsöffnungen auf, die zu in den Rotorscheiben 2 ausgebildeten Durchgangsöffnungen
fluchten. Durch die Durchgangsöffnungen der Distanzelemente 14 und der Rotorscheiben
2 hindurch sind mit Bezug auf die Längsachse des Rotors 1 achsparallele Zuganker 18
(siehe Figur 2) geführt, mit denen die Rotorscheiben 2 zu einem sogenannten Rotorkörper
zusammengespannt werden. Die Distanzelemente 14 von benachbarten Rotorscheiben 2 sind
mit Hilfe von Bolzen 19 miteinander verbunden, wie in Figur 2 dargestellt ist.
[0022] Die Welle 3 ist im Bereich der außenliegenden Rotorscheiben bzw. Endscheiben 2' mit
jeweils einer Ringnut 20 versehen, wie in Figur 2 gezeigt ist. In die Ringnuten 20
sind zwei Halbscheiben 21a und 21b eingesetzt, die durch Verschrauben oder Verschweißen
miteinander verbunden sind. Durch die in die Ringnuten 20 eingesetzten Halbscheiben
21, 21b werden die zu einem Rotorkörper zusammengespannten Rotorscheiben 2 gegen axiale
Verschiebung fixiert.
[0023] Es sei angemerkt, dass in Figur 1 aus Gründen einer besseren Darstellung die dem
Betrachter zugewandte äußere Rotorscheibe 2' nicht dargestellt ist.
[0024] In den Figuren 3 bis 6 ist eine erste Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Zur sicheren Mitnahme der Rotorscheibe 2 weist diese eine im Querschnitt sternenförmige
Durchgangsöffnung 8 auf, die ferner ein sich in axialer Richtung von zumindest einer
der beiden Seitenflächen 17 der Rotorscheibe 2 aus erstreckendes Lastaufnahmeelement
15 umfasst, welches die Welle 3 im Wesentlichen abschnittsweise umhüllt. Das dem Querschnitt
der Welle 3 angepasste Lastaufnahmeelement 15 ist fest mit der Rotorscheibe 2 verbunden
und erhöht die Tragfähigkeit und Belastbarkeit der Welle 3 und schützt diese darüber
hinaus vor zu zerkleinerndem Material, welches radial nach innen gelangt. Die Welle
3 weist einen zur Durchgangsöffnung 8 entsprechend sternenförmig ausgebildeten Querschnitt
auf. Der sternenförmig ausgebildete Querschnitt der Welle 3 umfasst mehrere Spitzen
9, die jeweils von zwei radial nach außen hin zusammenlaufenden Seitenflächen 10 und
11 definiert sind, wobei die Seitenfläche 11 mit einer Seitenfläche 10' einer benachbarten
Spitze 9' radial innenliegend zusammenläuft, wie in Figur 6 dargestellt ist. Genauer
gesagt handelt es sich bei dem in den Figuren 5 und 6 dargestellten sternenförmigen
Querschnitt der Welle 3 um einen Fünfstern mit fünf Spitzen 9, wobei die dargestellte
Rotorscheibe 2 fünf Schlaghämmer 5 aufweist. Die Spitzen 9 der Welle 3 sind abgeflacht,
so dass eine scharfe Außenkante vermieden wird. In den Figuren 5 und 6 sind ferner
Verlängerungslinien 12 eingezeichnet, die vom Zentrum 16 der sternenförmigen Welle
3 durch eine jeweilige Spitze 9 der Welle 3 hindurch verlaufen. Diese "gedachten"
Verlängerungslinien 12 zeigen die Richtung an, in welche die jeweilige Spitze 9 weist.
Dabei begrenzen zwei Verlängerungslinien 12 von benachbarten Spitzen 9, 9' einen Schwingkreis
bzw. Schwingradius 13 eines jeweiligen und dazwischen liegend angeordneten Schlaghammers
5, wie insbesondere aus Figur 5 hervorgeht. Eine erfindungsgemäße Besonderheit der
im Querschnitt sternenförmig ausgebildeten Welle 3 ist, dass die der jeweiligen benachbarten
Spitze 9 bzw. 9' abgewandten Seitenflächen 10 bzw. 11' parallel zueinander verlaufend
ausgebildet sind. Mit anderen Worten verläuft die der Spitze 9 abgewandte Seitenfläche
11' der Spitze 9' parallel zu der der Spitze 9' abgewandten Seitenfläche 10 der Spitze
9. Die zwei parallel gegenüberliegenden Seitenflächen 10 und 11' bieten aus fertigungstechnischer
Sicht einen erheblichen Vorteil gegenüber beispielsweise einer aus dem Stand der Technik
bekannten fünfeckigen Welle, da bei Bearbeitung der Wellengeometrie immer zwei parallel
zueinander gerichtete Flächen zum Einspannen bereitstehen, wohingegen die nicht eingespannten
Flächen bearbeitet werden können.
[0025] In den Figuren 7 und 8 ist eine zweite Ausführungsform der Erfindung dargestellt,
die sich von der ersten Ausführungsform dadurch unterscheidet, dass die Rotorscheibe
2 nun statt einer Durchgangsöffnung 8 für eine sternenförmige Welle 3 nach Art eines
Fünfsterns nun eine Durchgangsöffnung für eine im Querschnitt in Form eines Sechssterns
ausgebildete sternenförmige Welle 3' aufweist. Ferner sind auf der Rotorscheibe 2
statt fünf nun sechs Schlaghämmer 5 drehbar angebracht. Unabhängig von den genannten
Unterschieden, die sich im Wesentlichen dadurch ergeben, dass der Querschnitt der
sternenförmig ausgebildeten Welle 3' des Rotors 1 ein Sechsstern ist, bleiben die
gleichen erfindungsgemäßen Besonderheiten wie bei der in den Figuren 3 bis 6 dargestellten
ersten Ausführungsform erhalten, so dass auf diese hiermit verwiesen sei, um Wiederholungen
zu vermeiden. Denn auch bei der zweiten Ausführungsform verläuft die der Spitze 9
abgewandte Seitenfläche 11' der Spitze 9' parallel zu der der Spitze 9' abgewandten
Seitenfläche 10 der Spitze 9, wie aus Figur 8 ersichtlich ist. Somit verlaufen die
der jeweiligen benachbarten Spitze 9 bzw. 9' abgewandten Seitenflächen 10 bzw. 11'
parallel zueinander, was die vorstehend genannten Vorteile aus fertigungstechnischer
Sicht bietet.
[0026] Unabhängig davon, ob der Querschnitt der sternenförmig ausgebildeten Welle 3, 3'
ein Fünfstern oder ein Sechsstern ist, ergibt sich gemäß der vorliegenden Erfindung
der Vorteil eines vergrößerten Hammerüberstandes, der aus einem vergrößerten Schwingradius
bzw. Schwingkreis resultiert, weil aufgrund der sternenförmig ausgebildeten Welle
3, 3' der auf der Rotorscheibe 2 verbleibende Platz wesentlich raumfüllender von den
Schlaghämmern 5 genutzt werden kann, als dies beim bekannten Stand der Technik der
Fall ist. Daneben stellt die sternenförmig ausgebildete Welle 3 bzw. 3' eine optimierte
Wellengeometrie dar, welche im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Wellen für Hammerbrecher ein höheres Widerstandsmoment aufweist, wodurch die sternenförmige
Welle höheren Belastungen, wie zum Beispiel höheren Biege- oder Torsionsbeanspruchungen,
Stand hält.
[0027] Die Verlängerungselemente 4 und/oder die Distanzelemente 14 und/oder das Lastaufnahmeelemente
15 können an der Rotorscheibe 2 angeschweißt sein, so dass die Rotorscheibe 2 als
Schweißbaugruppe gebildet ist. Denkbar ist es aber auch, dass die Rotorscheibe 2 mit
Verlängerungselementen 4 und/oder die Distanzelemente 14 und/oder das Lastaufnahmeelemente
15 als einstückiges Gussteil hergestellt ist.
[0028] Die vorstehend beschriebene Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die beschriebenen
und dargestellten Ausführungsformen beschränkt. An den in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsformen können zahlreiche, dem Fachmann entsprechend der beabsichtigten
Anwendung naheliegende Abänderungen vorgenommen werden, ohne dass dadurch der Bereich
der Erfindung verlassen wird. Dabei gehört zur Erfindung alles dasjenige, was in der
Beschreibung enthalten und/oder in der Zeichnung dargestellt ist, einschließlich dessen,
was abweichend von den konkreten Ausführungsbeispielen für den Fachmann naheliegt.
1. Rotor (1) eines Hammerbrechers mit wenigstens zwei Rotorscheiben (2), die im Abstand
zueinander auf einer Welle (3; 3') drehfest angeordnet sind, wobei zwischen zwei benachbarten
Rotorscheiben (2) mehrere Schlaghämmer (5) in einem radialen Abstand zur Welle (3;
3') schwenkbar gelagert sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Welle (3; 3') des Rotors (1) im Querschnitt sternenförmig mit mehreren Spitzen
(9; 9') ausgebildet ist, wobei eine jeweilige Spitze (9; 9') von zwei radial nach
außen hin zusammenlaufenden Seitenflächen (10, 11; 10', 11') definiert ist.
2. Rotor (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Verlängerungslinien (12; 12') von benachbarten Spitzen (9; 9') einen Schwingradius
(13) eines entsprechenden Schlaghammers (5) begrenzen, wobei eine jeweilige Verlängerungslinie
(12; 12') vom Zentrum (16) der Welle (3; 3') durch eine jeweilige Spitze (9; 9') der
Welle (3; 3') verläuft.
3. Rotor (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Bezug auf zwei benachbarte Spitzen (9; 9') der sternenförmigen Welle (3; 3') die
der jeweiligen benachbarten Spitze (9; 9') abgewandten Seitenflächen (10; 11') der
beiden Spitzen (9; 9') parallel zueinander verlaufend ausgebildet sind.
4. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den wenigstens zwei Rotorscheiben (2) fünf Schlaghämmer (5) angeordnet sind
und dass der Querschnitt der sternenförmig ausgebildeten Welle (3) des Rotors (1)
ein Fünfstern ist.
5. Rotor (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den wenigstens zwei Rotorscheiben (2) sechs Schlaghämmer (5) angeordnet
sind und dass der Querschnitt der sternenförmig ausgebildeten Welle (3') des Rotors
(1) ein Sechsstern ist.
6. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Rotorscheiben (2) durch wenigstens ein zwischen ihnen angeordnetes und
auf zumindest einer der Rotorscheiben (2) angebrachtes Distanzelement (14) auf Abstand
gehalten sind.
7. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest auf einer der beiden Seitenflächen (17) einer Rotorscheibe (2) ein die
Welle (3; 3') zumindest abschnittsweise umhüllendes und dem Querschnitt der Welle
(3; 3') angepasstes Lastaufnahmeelement (15) angebracht ist.
8. Rotor (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede der zumindest zwei benachbarten Rotorscheiben (2) mehrere, der Anzahl der zwischen
ihnen angeordneten Schlaghämmer (5) entsprechende Durchgangsbohrungen (6) aufweist,
wobei einander entsprechende Durchgangsbohrungen (6) der benachbarten Rotorscheiben
(2) miteinander fluchten, und wobei durch jede der fluchtenden Durchgangsbohrungen
(6) eine Achsstange (7) hindurchgeführt ist, auf der jeweils die Schlaghämmer (5)
schwenkbar gelagert sind.
9. Rotor (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest auf einer der beiden Seitenflächen (17) einer Rotorscheibe (2) ein eine
jeweilige Durchgangsbohrung (6) verlängerndes Verlängerungselement (4) angebracht
ist.