Anwendungsgebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Luftführung an einem sich im Gelände
unterirdisch erstreckenden Wasserleitungsnetz. Eine Entlüftung des Leitungsnetzes
ist bei der erstmaligen oder erneuten Inbetriebnahme erforderlich sowie während des
laufenden Betriebs nötig, um nachgeschaltete Armaturen sowie angeschlossene Geräte
vor Defekten zu schützen und deren Betriebssicherheit zu garantieren. Eine Belüftung
des Wasserleitungsnetzes ist zur Verhütung eines massiven Schadens angebracht, nämlich
im Havariefall - bei grossem Leck oder Bruch im Leitungsnetz - oder bei gewollter
Entleerung des Leitungsnetzes, wenn dadurch gegenüber der Atmosphäre ein Unterdruck
mit der Gefahr der Leitungsimplosion entstehen würde.
Stand der Technik
[0002] Die Entlüftung des Wasser führenden, unterirdisch verlegten Leitungsnetzes wird bei
erstmaliger oder erneuter Inbetriebnahme üblicherweise durch Öffnen der im näheren
Umfeld stehenden Hydranten durchgeführt. Für den Havariefall bei Leitungsbruch zur
Vermeidung einer Leitungsimplosion mit hohen Schäden sowie zur automatischen Betriebsentlüftung
des Leitungsnetzes sind Be- und Entlüftungsgeräte, z.B. von der Hawle Armaturen GmbH,
D-83395 Freilassing /Deutschland, bekannt (siehe deren Homepage unter www.hawle.de/produkte/be-und
entlueftungsventile-garnituren-spuelarmaturen). Diese Gerätschaften verursachen bereits
erhebliche Anschaffungs- und Installationskosten. Die Unterbringung erfolgt zumeist
in unterirdisch anzulegenden Schächten. Neben dem zusätzlichen Wartungsaufwand sind
die Geräte auch vom hygienischen Standpunkt nicht optimal, da beim Belüften des Leistungsnetzes
kaum saubere Luft angesaugt wird. Bei oberirdisch angelegten Schächten entfällt das
Hygieneproblem, jedoch sind solche Schächte für die Zugänglichkeit zur Wartung der
Geräte voluminös zu bemessen und stellen ein Hindernis in der Raumplanung dar. Daher
werden Installationen mit sich bis oberirdisch erstreckenden Schächten nur in geringer
Anzahl, üblicherweise in der Nähe von Reservoirs oder anderen Hochpunkten, vorgesehen.
Aufgabe der Erfindung
[0003] Angesichts der erheblichen Nachteile der bisher am Markt erhältlichen Geräte und
Installationen liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine technisch und hygienisch
verbesserte und dabei kosteneffizientere Vorrichtung zur Luftführung an einem sich
im Gelände unterirdisch bereits erstreckenden oder neu konzipierten Wasserleitungsnetz
zu schaffen. Hierbei umfasst die Luftlenkung zumindest das Entlüften des Wasserleitungsnetzes.
Eine weiter ausgestaltete Vorrichtung soll auch eine Luftlenkung in entgegengesetzter
Flussrichtung, nämlich zur Belüftung des Wasserleitungsnetzes, ermöglichen.
Übersicht über die Erfindung
[0004] Die zur Luftführung eines sich im Gelände unterirdisch erstreckenden Wasserleitungsnetzes
konzipierte Vorrichtung hat eine in einem Hydranten integrierte Luftführungs-Baugruppe,
die zum automatischen Luftabfluss in die Atmosphäre durch den Hydranten der diesem
aus dem Wasserleitungsnetz zugeflossenen aufgestauten Luft bestimmt ist.
[0005] Nachstehend sind besonders vorteilhafte Details zur Vorrichtung genannt. Die Luftführungs-Baugruppe
ist in einem Steigrohr des Hydranten eingebaut und umfasst:
- a) eine Kammer mit einem ersten Kammerende, das mit einem ersten Strömungsdurchgang
verbunden ist, welcher sich durch einen ein Ventil bildenden Abschlusskörper des Hydranten
erstreckt und zum Wasserleitungsnetz führt;
- b) ein Luftventil, das an einem zweiten Kammerende angeordnet ist; und
- c) einen Schwimmer, der in der Kammer zwischen dem ersten Kammerende und dem zweiten
Kammerende beweglich geführt ist.
[0006] Die Luftführungs-Baugruppe ist einerseits starr mit dem Abschlusskörper und andererseits
starr mit einer zur Betätigung des Abschlusskörpers bestimmten Ventilstange verbunden.
[0007] Das Luftventil umfasst:
- a) ein Primärteil, das am zweiten Kammerende fest angeordnet ist und einen zweiten
Strömungsdurchgang hat; und
- b) ein Sekundärteil, das zwischen dem Primärteil und dem Schwimmer beweglich angeordnet
ist und einen dritten Strömungsdurchgang hat; wobei
- c) der dritte Strömungsdurchgang eine innere, zum Schwimmer weisende, Mündung und
eine äussere, mit der Atmosphäre verbundene, Mündung besitzt.
[0008] Der Schwimmer ist mit einer Dichtung zum Verschliessen der inneren Mündung des dritten
Strömungsdurchgangs versehen. Das Sekundärteil passt abgedichtet in den zweiten Strömungsdurchgang
des Primärteils. Die Kammer hat einen zylindrischen Kammermantel mit einer Innenfläche.
Zwischen der Innenfläche des Kammermantels und dem in der Kammer geführten Schwimmer
verbleibt ein Strömungsspalt. Der Schwimmer besitzt Aussenelemente, die zur Führung
des Schwimmers in der Kammer mit Beibehaltung des Strömungsspalts dienen. Das Sekundärteil
des Luftventils hat erste Stützelemente, die der Führung in der Kammer und der Positionierung
auf dem Schwimmer dienen, und am Sekundärteil sind zweite Stützelemente zur Positionierung
im zweiten Strömungsdurchgang vorgesehen.
[0009] Während des laufenden Betriebs des Leitungsnetzes, mit dem Abschlusskörper in geschlossener
Ventilstellung, ergeben sich folgende Situationen:
Im Normalzustand
[0010]
- a) Der Strömungsspalt zwischen der Mantelinnenfläche der Kammer und dem Schwimmer
ist so weit mit durch den ersten Strömungsdurchgang des Abschlusskörpers gelangtem
Wasser aus dem Leitungsnetz gefüllt, dass der Schwimmer auftriebsbedingt mit seiner
Dichtung die innere Mündung des dritten Strömungsdurchgangs am Sekundärteil des Luftventils
verschliesst; und
- b) das Sekundärteil in das Primärteil, dessen zweiten Strömungsdurchgang verschliessend,
eingeschoben ist.
Bei automatischer Betriebsentlüftung
[0011]
- a) Der Strömungsspalt zwischen der Mantelinnenfläche und dem Schwimmer ist so weit
mit einem durch den ersten Strömungsdurchgang des Abschlusskörpers gelangten Luftvolumen
aus dem Leitungsnetz gefüllt, dass der Schwimmer verminderten Auftrieb erfährt;
- b) die Dichtung gibt die innere Mündung des dritten Strömungsdurchgangs am Sekundärteil
des Luftventils frei; dabei ist das Sekundärteil durch die herrschenden Druckverhältnisse
in das Primärteil, dessen zweiten Strömungsdurchgang verschliessend, eingeschoben;
und
- c) das Luftvolumen strömt durch den dritten Strömungsdurchgang über eine Öffnung am
Hydranten in die Atmosphäre ab; wobei
- d) die Öffnung am Hydranten vorzugsweise oberhalb des Erdniveaus vorgesehen ist.
[0012] Bei erstmaliger oder erneuter Inbetriebnahme des Leitungsnetzes, mit dessen sukzessiver
Befüllung und dem Abschlusskörper in geschlossener Ventilstellung, ergibt sich für
eine Startentlüftung folgende Situation:
- a) anfänglich ist der Schwimmer aufgrund seiner Schwerkraft in der Kammer abgesenkt,
das Sekundärteil sitzt auf dem Schwimmer auf und der zweite Strömungsdurchgang ist
offen, so dass die aus dem Leitungsnetz durch den ersten Strömungsdurchgang des Abschlusskörpers
in die Kammer getriebene Luft durch den zweiten Strömungsdurchgang über die Öffnung
am Hydranten in die Atmosphäre abströmt; und schliesslich
- b) durch den in der Kammer sukzessive ansteigenden Wasserstand bei darin aufsteigendem
Schwimmer das restliche Luftvolumen aus der Kammer durch das Luftventil über die Öffnung
am Hydranten in die Atmosphäre abgeströmt ist, bis das Sekundärteil vom Schwimmer
in den zweiten Strömungsdurchgang des Primärteils eingeschoben ist, somit den zweiten
Strömungsdurchgang verschliesst, und die Schwimmerdichtung auch den dritten Strömungsdurchgang
verschliesst.
[0013] Das Steigrohr und die Ventilstange führen zu einem Aufsatzrohr, an welchem die Öffnung
vorgesehen ist, wobei:
- a) der Öffnung am Aufsatzrohr ein Sieb und/oder ein Filter vorgesetzt ist; oder
- b) das Aufsatzrohr zumindest einen Schlauchanschluss hat, an dem die Öffnung liegt,
und damit der Hydrant die Gestalt eines Überflurhydranten erhält, wobei ein Sieb und/oder
ein Filter in der Öffnung oder in einer auf den Schlauchanschluss aufsetzbaren Abdeckung
angeordnet sein können;
- c) vor dem Eintritt aus dem Leitungsnetz in den ersten Strömungsdurchgang ein Grobfilter
zum Schutz der Luftführungs-Baugruppe vor mechanischer Beschädigung angeordnet ist;
und
- d) ein Anschlussstück vom ersten Kammerende zum ersten Strömungsdurchgang führt.
[0014] Bei Vorhandensein des zweiten Strömungsdurchgangs ist oberhalb dessen ein Durchbruch
vorhanden, welcher dem Durchtritt von Luft und/oder Gischtwasser dient. Das Gischtwasser
fliesst im Steigrohr einer Entwässerungsöffnung zu, welche vorzugsweise ansonsten
der Entleerung des Hydranten nach Gebrauch bei wieder geschlossenem Abschlusskörper
dient. Die Luftführungs-Baugruppe hat einen beweglichen Auftriebskörper, der dazu
bestimmt ist, bei sich im unteren Steigrohr ansammelnden Wasser aufzusteigen und den
Eintritt in den Durchbruch zu versperren, um zu verhindern, dass solches Wasser in
das Leitungsnetz gelangen kann.
[0015] Der Auftriebskörper:
- a) ist im Prinzip ein das Primärteil umgebender Kreisring; oder
- b) ist als den Kammermantel aussen umhüllender Hohlzylinder ausgebildet; oder
- c) setzt sich aus dem Kreisring und dem Hohlzylinder zusammen; und
- d) ist auf seiner Schulterpartie mit einer Ringdichtung versehen, die bei aufgestiegenem
Auftriebskörper mit einem sich vom Primärteil erstreckenden Kragen eine dichte Absperrung
vor dem Eintritt in den Durchbruch bildet.
[0016] Der Hydrant ist im Wasserleitungsnetz, in Bezug auf das Normalnull, vorzugsweise
an einer Stelle erhöhten Niveaus installiert, der Luft aus dem Wasserleitungsnetz
zufliesst und sich dort sammelt. Die Vorrichtung mit der Luftführungs-Baugruppe ist
an einem bestehenden Hydranten nachrüstbar.
[0017] Die im Hydranten integrierte Luftführungs-Baugruppe ist, zusätzlich zum automatischen
Luftabfluss in die Atmosphäre durch den Hydranten der diesem aus dem Wasserleitungsnetz
zugeflossenen aufgestauten Luft, auch zum automatischen Luftzufluss aus der Atmosphäre
durch den Hydranten in das Wasserleitungsnetz bei im Wasserleitungsnetz auftretendem
Unterdruck bestimmt.
[0018] Während des laufenden Betriebs des Leitungsnetzes, mit dem Abschlusskörper in geschlossener
Ventilstellung, und bei automatischer Belüftung im Havariefall infolge eines Lecks
oder durch gewollte Entleerung des Leitungsnetzes ergibt sich folgende Situation:
- a) im Strömungsspalt stellt sich gegenüber der Atmosphäre ein aus dem Leitungsnetz
durch den ersten Strömungsdurchgang des Abschlusskörpers fortgesetzter Unterdruck
ein;
- b) der Schwimmer sinkt in der Kammer;
- c) das Sekundärteil fährt durch die herrschenden Druckverhältnisse aus dem Primärteil
und gibt dessen zweiten Strömungsdurchgang frei; und
- d) somit gelangt Luft aus der Atmosphäre über die Öffnung am Hydranten durch den zweiten
Strömungsdurchgang, die Kammer und den ersten Strömungsdurchgang im Abschlusskörper
in das Leitungsnetz.
[0019] Die ersten Stützelemente weisen zentrisch zum Schwimmer hin gerichtete vorspringende
Nasen auf, die in eine Durchmesserverengung am Schwimmer eingreifen. Die Durchmesserverengung
endet oben an einer radial überstehenden Ringschulter, die als Aufhängung bei abgesunkenem
Schwimmer wirkt. Das Sekundärteil hat einen oberhalb der Ringschulter liegenden, über
den Umfang abschnittsweise verteilten Ringspalt, der als Filter dient, um Verunreinigungen
zurückzuhalten.
[0020] Alternativ umfasst das Luftventil:
- a) ein Primärteil, das am zweiten Kammerende fest angeordnet ist und einen Durchbruch
hat, der in die Atmosphäre führt;
- b) ein Sekundärteil, das integraler Bestandteil des Primärteils oder mit diesem fest
verbunden ist und einen dritten Strömungsdurchgang hat;
- c) am dritten Strömungsdurchgang eine innere, zum Schwimmer weisende Mündung und eine
äussere, mit der Atmosphäre verbundene Mündung;
- d) oben am Primärteil ein Widerlager, an dem sich eine Feder abstützt, welche auf
ein Absperrelement wirkt, das den dritten Strömungsdurchgang verschliesst, so dass
ein Rückschlagventil entsteht; wobei
- e) sich das Rückschlagventil bei definiertem Druck des in die Luftführungs-Baugruppe
aus dem Wasserleitungsnetz zugeflossenen aufgestauten Luftvolumens für den automatischen
Luftabfluss in die Atmosphäre durch den Hydranten öffnet.
Kurzbeschreibung der beigefügten Zeichnungen
[0021] Es zeigen:
- Figur 1A -
- einen im Gelände installierten Hydranten, in Gestalt eines Überflurhydranten mit Aufsatzrohr,
oberem Steigrohr, darunter angeordnetem unterem Steigrohr und Einlaufbogen, mit angeschlossener
Zuleitung und Weiterführung zum Leitungsnetz, mit dem Abschlusskörper in geschlossener
Ventilstellung, als Teilschnitt;
- Figur 1B -
- das vergrösserte Detail X1 aus den Figuren 1A und 3;
- Figur 1C -
- die Darstellung gemäss Figur 1B, mit der Luftführungs-Baugruppe in einer ersten Variante im Normalzustand, im Teilschnitt durch Abschlusskörper und Luftführungs-Baugruppe;
- Figur 1D -
- die Darstellung gemäss Figur 1C im Schnitt durch das Luftventil der Luftführungs-Baugruppe
erster Variante;
- Figur 1E -
- das vergrösserte Detail X2 aus Figur 1C;
- Figur 1F -
- das vergrösserte Detail X3 aus Figur 1 D;
- Figur 2A -
- die Darstellung gemäss Figur 1A, mit dem Abschlusskörper in offener Ventilstellung,
als Teilschnitt;
- Figur 2B -
- das vergrösserte Detail X4 aus Figur 2A;
- Figur 3 -
- die Darstellung gemäss Figur 1A, mit einem modifizierten Aufsatzrohr, als Teilschnitt;
- Figur 4A -
- die Darstellung gemäss Figur 1C, mit der Luftführungs-Baugruppe erster Variante bei automatischer Betriebsentlüftung, im Teilschnitt durch Abschlusskörper und Luftführungs-Baugruppe;
- Figur 4B -
- die Darstellung gemäss Figur 3A im Schnitt durch das Luftventil der Luftführungs-Baugruppe
erster Variante;
- Figur 4C -
- das vergrösserte Detail X5 aus Figur 4A;
- Figur 4D -
- das vergrösserte Detail X6 aus Figur 4B;
- Figur 5A -
- die Darstellung gemäss Figur 1C, mit der Luftführungs-Baugruppe erster Variante bei automatischer Belüftung im Havariefall, im Teilschnitt durch Abschlusskörper
und Luftführungs-Baugruppe;
- Figur 5B -
- die Darstellung gemäss Figur 5A im Schnitt durch das Luftventil der Luftführungs-Baugruppe
erster Variante;
- Figur 5C -
- das vergrösserte Detail X7 aus Figur 5A;
- Figur 5D -
- das vergrösserte Detail X8 aus Figur 5B;
- Figur 6A -
- die Darstellung gemäss Figur 1A, mit der Luftführungs-Baugruppe zweiter Variante, als Teilschnitt;
- Figur 6B -
- das vergrösserte Detail X9 aus Figur 6A, mit der Luftführungs-Baugruppe zweiter Variante im Normalzustand, unabgedichtet, als Teilschnitt;
- Figur 6C -
- die Darstellung gemäss Figur 6B, im Normalzustand, abgedichtet, als Teilschnitt;
- Figur 7A -
- das vergrösserte Detail X9 aus Figur 6A, mit der Luftführungs-Baugruppe dritter Variante im Normalzustand, unabgedichtet, als Teilschnitt;
- Figur 7B -
- die Darstellung gemäss Figur 7A, im Normalzustand, abgedichtet, als Teilschnitt;
- Figur 8A -
- das vergrösserte Detail X9 aus Figur 6A, mit der Luftführungs-Baugruppe vierter Variante im Normalzustand, unabgedichtet, als Teilschnitt;
- Figur 8B -
- die Darstellung gemäss Figur 7A, im Normalzustand, abgedichtet, als Teilschnitt;
- Figur 9A -
- das vergrösserte Detail X1 aus Figur 1A mit der Luftführungs-Baugruppe fünfter Variante im Normalzustand, als Teilschnitt;
- Figur 9B -
- die Darstellung gemäss Figur 9A, mit der Luftführungs-Baugruppe bei automatischer
Betriebsentlüftung, als Teilschnitt;
- Figur 9C -
- die Darstellung gemäss Figur 9A, mit der Luftführungs-Baugruppe bei automatischer
Belüftung im Havariefall, als Teilschnitt;
- Figur 10A -
- das vergrösserte Detail X1 aus Figur 1A mit der Luftführungs-Baugruppe sechster Variante im Normalzustand, als Teilschnitt; und
- Figur 10B -
- die Darstellung gemäss Figur 10A, mit der Luftführungs-Baugruppe bei automatischer
Betriebsentlüftung, als Teilschnitt.
Ausführungsbeispiel
[0022] Mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen erfolgt nachstehend die detaillierte Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels zur erfindungsgemässen Vorrichtung zur Be- und/oder Entlüftung
eines sich im Gelände unterirdisch erstreckenden Wasserleitungsnetzes am Beispiel
eines im Gelände inst allierten und an das Wasserleitungsnetz angeschlossenen Hydranten.
Das oberirdisch am Hydranten installierte Aufsatzrohr ist in zwei Varianten ausgebildet.
[0023] Für die gesamte weitere Beschreibung gilt folgende Festlegung. Sind in einer Figur
zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugsziffern enthalten, aber im unmittelbar
zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert, so wird auf deren Erwähnung in vorangehenden
oder nachfolgenden Figurenbeschreibungen Bezug genommen. Im Interesse der Übersichtlichkeit
wird auf die wiederholte Bezeichnung von Bauteilen in weiteren Figuren zumeist verzichtet,
sofern zeichnerisch eindeutig erkennbar ist, dass es sich um "wiederkehrende" Bauteile
handelt.
Figuren 1A und 1B sowie 2A und 2B
[0024] Der Hydrant
9 - im dargestellten Beispiel ein herkömmlicher Überflurhydrant - hat zuoberst das
Aufsatzrohr
91, welches sich über das Erdniveau
E in die Höhe erstreckt. Das Aufsatzrohr
91 hat die üblichen Bauteile, wie Verschlusskappe und Schlauchanschluss
910, an dem die Öffnung
911 zum Wasseraustritt mündet. Bei Nichtgebrauch sind der Schlauchanschluss
910 und die Öffnung
911 üblicherweise mit einer aufsetzbaren Abdeckung
912 geschützt. Am Aufsatzrohr
91 ist ferner eine Spindelverlängerung
84 zur Betätigung des Abschlusskörpers
7 mit seiner Ventilfunktion zugänglich. An das Aufsatzrohr
91 schliesst sich das obere Steigrohr
92 an, in dem die an sich bekannten Bauteile, wie Spindellager
83, Spindel
82 und Spindelmutter
81 angeordnet sind. Von der Spindelmutter
81 erstreckt sich die Ventilstange
8 abwärts. Das obere Steigrohr
92 steckt teleskopisch in der Höhe verstellbar im unteren Steigrohr
93, um den Hydranten
9 an die an der jeweiligen Örtlichkeit gegebene Grabentiefe
G anzupassen, welche als Abstand zwischen dem Erdniveau
E und der Unterkante der mittels des Schraubrings
95 am Einlaufbogen
94 angeschlossenen Zuleitung
96 definiert ist. Das Prinzip eines solchen höhenverstellbaren Hydranten ist Gegenstand
der
EP 0 717 156 B1. Die Zuleitung
96 führt zum Wasserleitungsnetz
97.
[0025] Zwischen dem unteren Ende der Ventilstange
8 und dem Abschlusskörper
7 ist die Luftführungs-Baugruppe
1 erster Variante angeordnet, welche zunächst im wesentlichen aus einer von einem Mantel
13 umgebenen zylindrischen Kammer
10 besteht, an deren unterem ersten Ende
101 ein rohrförmiges Anschlussstück
11 zum Abschlusskörper
7 führt. An das obere zweite Kammerende
102 setzt ein Luftventil
16 an, das seinerseits mit dem unteren Ende der Ventilstange
8 verbunden ist. Das Luftventil
16 weist ein Primärteil
160 auf, welches die Verbindung zwischen der Ventilstange
8 und dem zweiten Kammerende
102 darstellt. Das Primärteil
160 besitzt in den Innenraum der Steigrohre
92,
93 mündende Durchbrüche
161. Die Ventilfunktion des Abschlusskörpers
7 entsteht durch das Zusammenwirken von am Abschlusskörper
7 montierter Ventildichtung
71 und dem am unteren Steigrohr
93 vorhandenen Ventilsitz
70.
[0026] Bei geschlossener Ventilstellung (s. Figuren 1A und 1B) ist der Abschlusskörper
7 so weit abgesenkt, dass die Ventildichtung
71 abdichtend im Ventilsitz
70 ruht. Hierbei gibt die Entwässerungsdichtung
78 die Entwässerungsöffnung
78 frei, welche über den Entwässerungsbogen
79 ins Erdreich führt. Die Entwässerungsöffnung
78 dient der Entleerung des Hydranten
9 nach Gebrauch bei wieder geschlossenem Abschlusskörper
7. Vor dem Eintritt aus dem Leitungsnetz
97 in den ersten Strömungsdurchgang
76 (s. Figur 1 C) ist ein Grobfilter
75 zum Schutz der Luftführungs-Baugruppe
1 vor mechanischer Beschädigung angeordnet.
[0027] Bei offener Ventilstellung (s. Figuren 2A, 2B) - infolge Betätigung an der Spindelverlängerung
84 - ist der Abschlusskörper 7 angehoben, so dass zwischen Ventildichtung
71 und Ventilsitz
70 ein offener Ringspalt zum Wasserdurchtritt entsteht. Nun versperrt die Entwässerungsdichtung
78 die Entwässerungsöffnung
77.
Figuren 1C bis 1F (Normalzustand)
[0028] Bei dieser Figurenfolge wird vom laufenden Betrieb des Leitungsnetzes
97 ausgegangen. Der Abschlusskörper
7 befindet sich weiterhin in geschlossener Ventilstellung und die Luftführungs-Baugruppe
1 erster Variante im Normalzustand, d.h. weder läuft eine automatische Betriebsentlüftung des Leitungsnetzes
97 (s. Figuren 4A-4D) noch eine automatische Belüftung des Leitungsnetzes
97 im Havariefall (s. Figuren 5A-5D).
[0029] Die Luftführungs-Baugruppe
1 umfasst:
- a) die Kammer 10 mit dem ersten Kammerende 101, das mit dem ersten Strömungsdurchgang 76 verbunden ist, welcher sich durch den das Ventil bildenden Abschlusskörper 7 des Hydranten 9 erstreckt und zum Wasserleitungsnetz 97 führt;
- b) das Luftventil 16, das am zweiten Kammerende 102 angeordnet ist; und
- c) den Schwimmer 15, der in der Kammer 10 zwischen erstem Kammerende 101 und zweitem Kammerende 102 beweglich geführt ist.
[0030] Das Luftventil
16 umfasst:
- a) das Primärteil 160, das am zweiten Kammerende 102 fest angeordnet ist und den zweiten Strömungsdurchgang 162 hat; und
- b) das Sekundärteil 165, das zwischen Primärteil 160 und Schwimmer 15 beweglich angeordnet ist und den dritten Strömungsdurchgang 168 hat; wobei
- c) der dritte Strömungsdurchgang 168 die innere, zum Schwimmer 15 weisende Mündung, und die äussere, mit der Atmosphäre verbundene, Mündung besitzt.
[0031] Der Schwimmer
15 ist mit der Dichtung
151 zum Verschliessen der inneren Mündung des dritten Strömungsdurchgangs
168 versehen. Das Sekundärteil
165 sitzt abgedichtet im zweiten Strömungsdurchgang
162 des Primärteils
160. Die Kammer
10 hat den zylindrischen Kammermantel
13 mit der Innenfläche
130. Zwischen der Innenfläche
130 des Kammermantels
13 und dem in der Kammer
10 geführten Schwimmer
15 verbleibt der Strömungsspalt
14. Der Schwimmer
15 besitzt Aussenelemente
150, die zur Führung des Schwimmers
15 in der Kammer
10 mit Beibehaltung des Strömungsspalts
14 dienen. Das Sekundärteil
165 des Luftventils
16 hat erste Stützelemente
166, die der Führung in der Kammer
10 und der Positionierung auf dem Schwimmer
15 dienen. Am Sekundärteil
165 sind zweite Stützelemente
167 zur Positionierung im zweiten Strömungsdurchgang
162 vorgesehen. Die Luftführungs-Baugruppe
1 ist einerseits starr mit dem Abschlusskörper
7 und andererseits starr mit der zur Betätigung des Abschlusskörpers
7 bestimmten Ventilstange
8 verbunden.
[0032] Im jetzigen Normalzustand ist der Strömungsspalt
14 zwischen der Mantelinnenfläche
130 der Kammer
10 und dem Schwimmer
15 so weit mit durch den ersten Strömungsdurchgang
76 des Abschlusskörpers
7 gelangtem Wasser aus dem Leitungsnetz
97 gefüllt, dass der Schwimmer
15 auftriebsbedingt mit seiner Dichtung
151 die innere Mündung des dritten Strömungsdurchgangs
168 am Sekundärteil
165 des Luftventils
16 verschliesst und das Sekundärteil
165 in das Primärteil
160, dessen zweiten Strömungsdurchgang
162 verschliessend, eingeschoben ist. Die Abdichtung wird durch eine im Sekundärteil
165 eingesetzte Dichtung
163 bewirkt, welche gegen das Primärteil
160 drückt.
[0033] Die Öffnung
911 am Schlauchanschluss
910 am Aufsatzrohr
91 ist vorzugsweise mit einem Sieb und/oder Filter versehen. Oberhalb des zweiten Strömungsdurchgangs
162 ist ein Durchbruch
161 vorhanden, welcher in später zu beschreibenden Betriebszuständen dem Durchtritt von
Luft und/oder Gischtwasser dient. Solches Gischtwasser würde durch das Steigrohr
93 der Entwässerungsöffnung
77 zufliessen, welche ansonsten der Entleerung des Hydranten
9 nach Gebrauch bei wieder geschlossenem Abschlusskörper
7 dient.
Figur 3
[0034] In Abwandlung zu den Figuren 1A und 2A führen hier das Steigrohr
92,
93 und die Ventilstange
8 zu einem Aufsatzrohr
91, das keinen Schlauchanschluss
910 hat, sondern nur zur vom Erdniveau
E erhöhten Positionierung der Öffnung
911 vorgesehen ist. Diese Konfiguration des Hydranten
9 dient nur als Vorrichtung zur Be- und/oder Entlüftung eines Leitungsnetzes
97, nicht zugleich vorrangig als Wasserentnahmestelle. Die zum Erdniveau
E beabstandete Öffnung
911 gewährleistet bei der automatischen Belüftung im Havariefall (s. Figuren 5A bis 5D)
das Ansaugen möglichst staubfreier Luft. Zur weiteren Luftverbesserung kann man der
Öffnung
911, welche unterhalb einer auf dem Aufsatzrohr
91 angeordneten Abdeckung
912 mündet, ein Sieb
914 und/oder ein Filter
913 vorsetzen.
Figuren 4A bis 4D (Automatische Betriebsentlüftung)
[0035] Bei dieser Figurenfolge wird weiterhin vom laufenden Betrieb des Leitungsnetzes
97 ausgegangen. Der Abschlusskörper
7 befindet sich unverändert in geschlossener Ventilstellung. Mittels der Luftführungs-Baugruppe
1 läuft eine automatische Betriebsentlüftung des Leitungsnetzes
97 ab.
[0036] Der Strömungsspalt
14 zwischen der Mantelinnenfläche
130 und dem Schwimmer
15 ist so weit mit einem durch den ersten Strömungsdurchgang
76 des Abschlusskörpers
7 gelangten Luftvolumen
12 aus dem Leitungsnetz
97 gefüllt, dass der Schwimmer
15 verminderten Auftrieb erfährt, mit seiner Dichtung
151 die innere Mündung des dritten Strömungsdurchgangs
168 am Sekundärteil
165 des Luftventils
16 freigibt, dabei das Sekundärteil
165 durch die herrschenden Druckverhältnisse in das Primärteil
160, dessen zweiten Strömungsdurchgang
162 verschliessend, eingeschoben ist und das Luftvolumen
12 durch den dritten Strömungsdurchgang
168 entweicht. Von hier gelangt das Luftvolumen
12 durch den Durchbruch
161 im Primärteil
160 in das obere Steigrohr
92 zur Öffnung
911 am Hydranten
9, um in die Atmosphäre abzuströmen. Eventuell durch den dritten Strömungsdurchgang
168 spritzendes Gischtwasser fliesst durch das untere Steigrohr
93 der Entwässerungsöffnung
77 zu und tritt in das Erdreich aus.
Figuren 5A bis 5D (Automatische Belüftung im Havariefall)
[0037] Auch bei dieser Figurenfolge wird weiterhin vom laufenden Betrieb des Leitungsnetzes
97 ausgegangen. Der Abschlusskörper
7 befindet sich in geschlossener Ventilstellung. Mittels der Luftführungs-Baugruppe
1 erster Variante läuft eine automatische Belüftung des Leitungsnetzes
97 im Havariefall, bei Leitungsbruch, ab.
[0038] Im Strömungsspalt
14 stellt sich gegenüber der Atmosphäre ein aus dem Leitungsnetz
97 durch den ersten Strömungsdurchgang
76 des Abschlusskörpers
7 fortgesetzter Unterdruck ein. Somit sinkt der Schwimmer
15 in der Kammer
10, das Sekundärteil
165 fährt durch die herrschenden Druckverhältnisse aus dem Primärteil
160 und gibt damit dessen zweiten Strömungsdurchgang
162 frei. Nun kann Luft aus der Atmosphäre über die Öffnung
911 am Schlauchanschluss
910 durch das Aufsatzrohr
91 und das obere Steigrohr
92, den Durchbruch
161 und den zweiten Strömungsdurchgang
162 im Primärteil
160, den Strömungsspalt
14 in der Kammer
10 und den ersten Strömungsdurchgang
76 im Abschlusskörper
7 bis in das Leitungsnetz
97 zum Ausgleich des darin durch die Havarie entstandenen Unterdrucks gelangen.
[0039] In diesem Zustand mit zum ersten Kammerende
101 gesunkenem Schwimmer
15 und aus dem Primärteil
160 herausgefahrenem Sekundärteil
165 befindet sich die Vorrichtung auch im Auslieferungszustand bzw. vor Inbetriebnahme.
Figuren 6A bis 8B (Normalzustand)
[0040] In dieser Figurenfolge ist die Luftführungs-Baugruppe
1 in der
zweiten bis vierten Variante jeweils unabgedichtet und abgedichtet gezeigt, wobei vom laufenden Betrieb des Leitungsnetzes
97 ausgegangen wird (s. Figuren 1C-1F). Der Abschlusskörper
7 befindet sich in geschlossener Ventilstellung und die Luftführungs-Baugruppe
1 im Normalzustand, d.h. es läuft keine automatische Betriebsentlüftung des Leitungsnetzes
97 (s. Figuren 4A-4D) ab. Die im Havariefall automatisch betriebene Belüftung des Leitungsnetzes
97 (s. Figuren 5A-5D) ist jeweils nur in der später beschriebenen unabgedichteten Situation
möglich.
[0041] Die Luftführungs-Baugruppe
1 in der
zweiten bis vierten Variante umfasst zusätzlich zur
ersten Variante (s. Figuren 1C-1F):
- a) einen verschieden gestaltbaren Auftriebskörper 17 mit einer daran vorhandenen Schulterpartie 170, die zur Aufnahme einer Ringdichtung 171 dient; und
- b) einen Kragen 164, der sich vom Primärteil 160 zunächst radial erstreckt und, beabstandet zu den Durchbrüchen 161, in Richtung Auftriebskörper 17 abknickt und mit einem freien Ende abschliesst, das zum Aufsetzen auf die Ringdichtung
171 bestimmt ist.
[0042] Die Luftführungs-Baugruppe
1 in der
zweiten bis vierten Variante bewirkt, dass z.B. infolge einer Überschwemmung im Hydranten
9 anstehendes verunreinigtes Wasser, welches über die Entwässerungsöffnung
77 im unteren Steigrohr
93 in den Hydranten
9 gelangen könnte, nicht in das Leitungsnetz
97 fliessen kann.
Figur 6B (unabgedichtet)
[0043] Bei der Luftführungs-Baugruppe
1 in der
zweiten Variante ist der Auftriebskörper
17 von kreisringförmiger Gestalt, der vorzugsweise aus Kunststoff besteht, mit seinem
Aussenumfang quasi bündig mit dem Mantel
13 abschliesst und bei fehlendem Auftrieb auf der Schrägfläche des Primärteils
160 - benachbart des oberen Kammerendes
102 - aufsitzt. An der Oberseite hat der Auftriebskörper
17 die Schulterpartie
170, an der die Ringdichtung
171 sitzt. Zwischen der Ringdichtung
171 und dem freien Ende des sich vom Primärteil
160 erstreckenden Kragens
164 verbleibt ein offener Spalt, da kein verunreinigtes Wasser im Hydrant
9 ansteht und somit der Auftriebskörper
17 nicht angehoben wird, so dass die Luftführungs-Baugruppe
1 unabgedichtet ist.
Figur 6C (abgedichtet)
[0044] Infolge einer Überschwemmung könnte über die Entwässerungsöffnung
77 im unteren Steigrohr
93 verunreinigtes Wasser in den Hydranten
9 gelangt sein und steht dort an. Dies bewirkt das Anheben des Auftriebskörpers
17, so dass die Ringdichtung
171 gegen das freie Ende des Kragens
164 gedrückt wird und eine Dichtstelle entsteht. Damit wird verhindert, dass verunreinigtes
Wasser aus dem Hydranten
9 über das Luftventil
16 in die Kammer
10 und von dort weiter über das Anschlussstück
11, den ersten Strömungsdurchgang
76, den Einlaufbogen
94 und die Zuleitung
96 in das Leitungsnetz
97 gelangt.
Figuren. 7A und 7B
[0045] Bei der Luftführungs-Baugruppe
1 in der
dritten Variante ist der Auftriebskörper
17 als den Mantel
13 aussen umhüllender und axial bei Auftrieb aufwärts fahrender Hohlzylinder gebildet.
Der Auftriebskörper
17 hat an der Oberseite die Schulterpartie
170, in der die Ringdichtung
171 sitzt. Im unabgedichteten Zustand verbleibt bei durch Schwerkraft abgesenktem Auftriebskörper
17 ein offener Spalt zwischen der Ringdichtung
171 und dem freien Ende des Kragens
164 (s. Figur 7A). Im abgedichteten Zustand ist bei angehobenem Auftriebskörper
17 der Spalt zwischen der Ringdichtung
171 und dem freien Ende des Kragens
164 geschlossen (s. Figur 7B), so dass kein verunreinigtes Wasser aus dem Hydranten
9 in das Leitungsnetz
97 gelangen kann.
Figuren 8A und 8B
[0046] Bei der Luftführungs-Baugruppe
1 in der
vierten Variante setzt sich der Auftriebskörper
17 aus dem kreisringförmigen Segment gemäss Figuren 6A-6C und dem Hohlzylinder gemäss
Figuren 7A+7B zusammen. Die Ringdichtung
171 sitzt auf der Oberseite der Schulterpartie
170 des kreisringförmigen Segments. Im unabgedichteten Zustand verbleibt wiederum bei
durch Schwerkraft abgesenktem Auftriebskörper
17 ein offener Spalt zwischen der Ringdichtung
171 und dem freien Ende des Kragens
164 (s. Figur 8A). Aufgrund des somit vergrösserten Volumens dieses Auftriebskörpers
17 intensiviert sich die Abdichtung zwischen der Ringdichtung
171 und dem freien Ende des Kragens
164 bei durch stärkeren Auftrieb angehobenem Auftriebskörper
17. Der Spalt zwischen Ringdichtung
171 und Kragen
164 hat sich geschlossen; es kann kein verunreinigtes Wasser aus dem Hydranten
9 in das Leitungsnetz
97 gelangen (s. Figur 8B).
Figuren 9A bis 9C
[0047] Bei der Luftführungs-Baugruppe
1 in der
fünften Variante ist das Sekundärteil
165 des Luftventils
16 mit den ersten Stützelementen
166 am Schwimmer
15 axial begrenzt beweglich aufgenommen. Vorspringende Nasen
169 der ersten Stützelemente
166 greifen in eine Durchmesserverengung
153 am Schwimmer
15 ein, die oben an einer radial überstehenden Ringschulter
152 endet. Das Sekundärteil
165 hat unterhalb der Dichtung
163 einen oberhalb der Ringschulter
152 liegenden, über den Umfang abschnittsweise verteilten Ringspalt
S. Der Ringspalt
S dient als Filter, um Verunreinigungen zurückzuhalten, die im Wasser über den ersten
Strömungsdurchgang
76 des Abschlusskörpers
7 in den Strömungsspalt
14 gespült werden.
[0048] Im Normalzustand (s. Figur 9A) sind die Schwimmerdichtung
151 und der dritte Strömungsdurchgang
168 geschlossen, da im Strömungsspalt
14 Wasser ansteht und somit den Schwimmer
15 angehoben hat, der seinerseits das Sekundärteil
165 nach oben gegen das Primärteil
160 schiebt, so dass auch der zweite Strömungsdurchgang
162 geschlossen ist. Innerhalb der Durchmesserverengung
153 kommen die Nasen
169 quasi am unteren Anschlag zu liegen.
[0049] Vor Aktivierung der automatischen Betriebsentlüftung (s. Figur 9B) gelangt Luft aus
dem Leitungsnetz
97 in den Strömungsspalt
14, so dass der Schwimmer
15 absinkt, bis die Ringschulter
152 auf den Nasen
169 aufsitzt. Aufgrund des grösseren Innendrucks gegenüber dem Atmosphärendruck verbleibt
das Sekundärteil
165, wie bei Figur 9A, in der obersten Position. Durch das Abrücken der Schwimmerdichtung
151 öffnet sich der dritte Strömungsdurchgang
168, und somit entweicht angestautes Luftvolumen
12 über die Durchbrüche
161 im Primärteil
160 bis letztlich in die Atmosphäre.
[0050] Die automatische Belüftung (s. Figur 9C) wird aktiviert, wenn im Leitungsnetz
97 ein Unterdruck entsteht. Damit sinkt der Schwimmer
15 ab, und zugleich fährt das Sekundärteil
165 aus dem Primärteil
160 abwärts, bis die Nasen
169 quasi am unteren Anschlag innerhalb der Durchmesserverengung
153 zu liegen kommen. In dieser Situation ist der zweite Strömungsdurchgang
162 offen, so dass Atmosphärenluft über die Durchbrüche
161 in das Leitungsnetz
97 angesaugt werden kann.
Figuren 10A und 10B
[0051] Die Luftführungs-Baugruppe
1 der
sechsten Variante lässt sich nur im Normalzustand und mit automatischer Entlüftung betreiben. Der zweite
Strömungsdurchgang
162 entfällt hier. Das Sekundärteil
165 ist unbeweglich fest mit dem Primärteil
160 verbunden. Zentrisch oben am Primärteil
160 ist ein scheibenförmiges Widerlager
190 angeordnet, an dessen Unterseite sich eine Feder
19 abstützt. Diese Feder
19 wirkt auf ein kugelförmiges Absperrelement
18, das den dritten Strömungsdurchgang
168 verschliesst, so dass ein Rückschlagventil entsteht. Das aufwärts gerichtete zweite
Stützelement
167 bildet eine Vertikalführung für das Absperrelement
18.
[0052] Im Normalzustand (s. Figur 10A) sind die Schwimmerdichtung
151 und der dritte Strömungsdurchgang
168 wiederum geschlossen. Im Strömungsspalt
14 steht Wasser an, und der Schwimmer
15 ist angehoben, so dass sich der untere Anschlag der Durchmesserverengung
153 den Nasen
169 genähert hat. Die auf das Absperrelement
18 einwirkende Vorspannung der Feder
19 hält den dritten Strömungsdurchgang
168 verschlossen.
[0053] Bei Aktivierung der automatischen Betriebsentlüftung (s. Figur 10B) senkt sich der
Schwimmer
15, und die vorherige Absperrung zwischen Schwimmerdichtung
151 und drittem Strömungsdurchgang
168 wird geöffnet. Damit dringt der Druck des zur Abführung bestimmten Luftvolumens
12 in den dritten Strömungsdurchgang
168 ein und bewirkt ein Abheben des Absperrelements
18 gegen die Feder
19, so dass das Luftvolumen
12 über den Auslass
A im zweiten Stützelement
167 und die Durchbrüche
161 im Primärteil
160 in die Atmosphäre abfliesst.
Erstmalige oder erneute Inbetriebnahme des Leitungsnetzes
[0054] Zeichnerisch nicht separat dargestellt ist die Situation der Luftführungs-Baugruppe
1 bei erstmaliger oder erneuter Inbetriebnahme des Leitungsnetzes
97, mit dessen sukzessiver Befüllung und dem Abschlusskörper
7 in geschlossener Ventilstellung für eine Startentlüftung. Zur Vollständigkeit wird
jedoch mit Bezug auf die vorhandenen Figuren auch die Phase nachstehend beschrieben.
[0055] Anfänglich ist aufgrund seiner Schwerkraft der Schwimmer
15 in der Kammer
10 abgesenkt, das Sekundärteil
165 sitzt auf dem Schwimmer
15 auf, und der zweite Strömungsdurchgang
162 ist offen. Damit kann die aus dem Leitungsnetz
97 durch den ersten Strömungsdurchgang
76 des Abschlusskörpers
7 in die Kammer
10 getriebene Luft durch den zweiten Strömungsdurchgang
162, den Durchbruch
161, das obere Steigrohr
92 und das Aufsatzrohr
91 über die Öffnung
911 in die Atmosphäre abströmen. Insbesondere bei der Inbetriebnahme des Leitungsnetzes
97 ist das Abführen von über den ersten Strömungsdurchgang
76 und das Anschlussstück
11 in die Kammer
15 einspritzendem Gischtwasser über den zweiten Strömungsdurchgang
162, den Durchbruch
161 und abwärts im unteren Steigrohr
93 zur Entwässerungsöffnung
77 relevant.
[0056] Schliesslich ist durch den in der Kammer
10 sukzessive ansteigenden Wasserstand bei darin aufsteigendem Schwimmer
15 das restliche Luftvolumen
12 aus der Kammer
10 durch das Luftventil
16 über die Öffnung
911 in die Atmosphäre abgeströmt. Am Ende dieses Vorgangs ist das Sekundärteil
165 vom Schwimmer
15 in den zweiten Strömungsdurchgang
162 des Primärteils
160 eingeschoben. Damit sind der zweite Strömungsdurchgang
162 und mittels der angedrückten Schwimmerdichtung
151 auch der dritte Strömungsdurchgang
168 verschlossen, so dass sich der Normalzustand gemäss den Figuren 1C bis 1F; 6B und
6C; 7A und 7B; 8A und 8B sowie 9A eingestellt hat.
[0057] Aufgrund der konstruktiven Modifikation bei der Luftführungs-Baugruppe
1 gemäss
sechster Variante (s. Figur 10B) unterscheidet sich der Ablauf etwas. Anfänglich ist der Schwimmer
15 durch Schwerkraft wiederum in der Kammer
10 abgesenkt und liegt damit beabstandet zum feststehenden Sekundärteil
165. Die Schwimmerdichtung
151 gibt den Eintritt in den dritten Strömungsdurchgang
168 frei, jedoch verschliesst das Absperrelement
18 zunächst den Auslass des Strömungsdurchgangs
168. Der steigende Druck des aus dem Leitungsnetz
97 abzuführenden Luftvolumens bewirkt ein Abheben des Absperrelements
18 vom Auslass des Strömungsdurchgangs
168 gegen die Feder
19, so dass das Luftvolumen
12 über den Auslass
A im zweiten Stützelement
167 und die Durchbrüche
161 im Primärteil
160 in die Atmosphäre abfliessen kann. Schliesslich ist durch den in der Kammer
10 sukzessive ansteigenden Wasserstand bei darin aufsteigendem Schwimmer
15 das restliche Luftvolumen
12 aus der Kammer
10 durch das Luftventil
16 über die Öffnung
911 in die Atmosphäre abgeströmt. Am Ende dieses Vorgangs ist der Schwimmer
15 mit seiner Schwimmerdichtung
151 durch Auftrieb nach oben gegen das feststehende Sekundärteil
165 gefahren und verschliesst somit den Eintritt in den dritten Strömungsdurchgang
168. Zugleich ist der Auslass des Strömungsdurchgangs
168 durch das von der Feder
19 aufgedrückte Absperrelement
18 verschlossen.
1. Vorrichtung zur Luftführung eines sich im Gelände unterirdisch erstreckenden Wasserleitungsnetzes
(97), gekennzeichnet durch eine in einem Hydranten (9) integrierte Luftführungs-Baugruppe (1), bestimmt zum automatischen Luftabfluss in die Atmosphäre durch den Hydranten (9) der diesem aus dem Wasserleitungsnetz (97) zugeflossenen aufgestauten Luft.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Luftführungs-Baugruppe (
1):
a) in einem Steigrohr (92,93) des Hydranten (9) eingebaut ist;
b) umfasst:
ba) eine Kammer (10) mit einem ersten Kammerende (101), das mit einem ersten Strömungsdurchgang (76) verbunden ist, welcher sich durch einen ein Ventil bildenden Abschlusskörper (7) des Hydranten (9) erstreckt und zum Wasserleitungsnetz (97) führt;
bb) ein Luftventil (16), das an einem zweiten Kammerende (102) angeordnet ist; und
bc) einen Schwimmer (15), der in der Kammer (10) zwischen dem ersten Kammerende (101) und dem zweiten Kammerende (102) beweglich geführt ist; und
c) einerseits starr mit dem Abschlusskörper (7) und andererseits starr mit einer zur Betätigung des Abschlusskörpers (7) bestimmten Ventilstange (8) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Luftventil (
16) umfasst:
a) ein Primärteil (160), das am zweiten Kammerende (102) fest angeordnet ist und einen zweiten Strömungsdurchgang (162) hat; und
b) ein Sekundärteil (165), das zwischen dem Primärteil (160) und dem Schwimmer (15) beweglich angeordnet ist und einen dritten Strömungsdurchgang (168) hat; wobei
c) der dritte Strömungsdurchgang (168) eine innere, zum Schwimmer (15) weisende Mündung und eine äussere, mit der Atmosphäre verbundene Mündung besitzt.
4. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Schwimmer (15) mit einer Dichtung (151) zum Verschliessen der inneren Mündung des dritten Strömungsdurchgangs (168) versehen ist;
b) das Sekundärteil (165) abgedichtet in den zweiten Strömungsdurchgang (162) des Primärteils (160) passt;
c) die Kammer (10) einen zylindrischen Kammermantel (13) mit einer Innenfläche (130) hat;
d) zwischen der Innenfläche (130) des Kammermantels (13) und dem in der Kammer (10) geführten Schwimmer (15) ein Strömungsspalt (14) verbleibt;
e) der Schwimmer (15) Aussenelemente (150) besitzt, die zur Führung des Schwimmers (15) in der Kammer (10) mit Beibehaltung des Strömungsspalts (14) dienen; und
f) das Sekundärteil (165) des Luftventils (16) erste Stützelemente (166) hat, die der Führung in der Kammer (10) und der Positionierung auf dem Schwimmer (15) dienen, und am Sekundärteil (165) zweite Stützelemente (167) zur Positionierung im zweiten Strömungsdurchgang (162) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass während des laufenden Betriebs des Leitungsnetzes (
97), mit dem Abschlusskörper (
7) in geschlossener Ventilstellung:
a) im Normalzustand:
aa) der Strömungsspalt (14) zwischen der Mantelinnenfläche (130) der Kammer (10) und dem Schwimmer (15) so weit mit durch den ersten Strömungsdurchgang (76) des Abschlusskörpers (7) gelangtem Wasser aus dem Leitungsnetz (97) gefüllt ist, dass der Schwimmer (15) auftriebsbedingt mit seiner Dichtung (151) die innere Mündung des dritten Strömungsdurchgangs (168) am Sekundärteil (165) des Luftventils (16) verschliesst; und
ab) das Sekundärteil (165) in das Primärteil (160), dessen zweiten Strömungsdurchgang (162) verschliessend, eingeschoben ist; und
b) bei automatischer Betriebsentlüftung:
ba) der Strömungsspalt (14) zwischen der Mantelinnenfläche (130) und dem Schwimmer (15) so weit mit einem durch den ersten Strömungsdurchgang (76) des Abschlusskörpers (7) gelangten Luftvolumen (12) aus dem Leitungsnetz (97) gefüllt ist, dass der Schwimmer (15) verminderten Auftrieb erfährt;
bb) die Dichtung (151) die innere Mündung des dritten Strömungsdurchgangs (168) am Sekundärteil (165) des Luftventils (16) freigibt, dabei das Sekundärteil (165) durch die herrschenden Druckverhältnisse in das Primärteil (160), dessen zweiten Strömungsdurchgang (162) verschliessend, eingeschoben ist; und
bc) das Luftvolumen (12) durch den dritten Strömungsdurchgang (168) über eine Öffnung (911) am Hydranten (9) in die Atmosphäre abströmt; wobei
c) die Öffnung (911) am Hydranten (9) vorzugsweise oberhalb des Erdniveaus (E) vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass bei erstmaliger oder erneuter Inbetriebnahme des Leitungsnetzes (
97) mit dessen sukzessiver Befüllung und dem Abschlusskörper (
7) in geschlossener Ventilstellung für eine Startentlüftung:
a) anfänglich der Schwimmer (15) aufgrund seiner Schwerkraft in der Kammer (10) abgesenkt ist, das Sekundärteil (165) auf dem Schwimmer (15) aufsitzt und der zweite Strömungsdurchgang (162) offen ist, so dass die aus dem Leitungsnetz (97) durch den ersten Strömungsdurchgang (76) des Abschlusskörpers (7) in die Kammer (10) getriebene Luft durch den zweiten Strömungsdurchgang (162) über die Öffnung (911) am Hydranten (9) in die Atmosphäre abströmt; und schliesslich
b) durch den in der Kammer (10) sukzessive ansteigenden Wasserstand bei darin aufsteigendem Schwimmer (15) das restliche Luftvolumen (12) aus der Kammer (10) durch das Luftventil (16) über die Öffnung (911) am Hydranten (9) in die Atmosphäre abgeströmt ist, bis das Sekundärteil (165) vom Schwimmer (15) in den zweiten Strömungsdurchgang (162) des Primärteils (160) eingeschoben ist, somit den zweiten Strömungsdurchgang (162) verschliesst, und die Schwimmerdichtung (151) auch den dritten Strömungsdurchgang (168) verschliesst.
7. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steigrohr (
92,
93) und die Ventilstange (
8) zu einem Aufsatzrohr (
91) führen, an welchem die Öffnung (
911) vorgesehen ist, wobei:
a) der Öffnung (911) am Aufsatzrohr (91) ein Sieb (914) und/oder ein Filter (913) vorgesetzt ist; oder
b) das Aufsatzrohr (91) zumindest einen Schlauchanschluss (910) hat, an dem die Öffnung (911) liegt, und damit der Hydrant (9) die Gestalt eines Überflurhydranten erhält, wobei ein Sieb und/oder ein Filter in
der Öffnung (911) oder in einer auf den Schlauchanschluss (910) aufsetzbaren Abdeckung (912) angeordnet sein können;
c) vor dem Eintritt aus dem Leitungsnetz (97) in den ersten Strömungsdurchgang (76) ein Grobfilter (75) zum Schutz der Luftführungs-Baugruppe (1) vor mechanischer Beschädigung angeordnet ist; und
d) ein Anschlussstück (11) vom ersten Kammerende (101) zum ersten Strömungsdurchgang (76) führt.
8. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) oberhalb des zweiten Strömungsdurchgangs (162) ein Durchbruch (161) vorhanden ist, welcher dem Durchtritt von Luft und/oder Gischtwasser dient;
b) das Gischtwasser im Steigrohr (93) einer Entwässerungsöffnung (77) zufliesst, welche vorzugsweise ansonsten der Entleerung des Hydranten (9) nach Gebrauch bei wieder geschlossenem Abschlusskörper (7) dient.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftführungs-Baugruppe (1) einen beweglichen Auftriebskörper (17) hat, der dazu bestimmt ist, bei sich im unteren Steigrohr (93) ansammelnden Wasser aufzusteigen und den Eintritt in den Durchbruch (161) zu versperren, um zu verhindern, dass solches Wasser in das Leitungsnetz (97) gelangen kann.
10. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet, dass der Auftriebskörper (
17):
a) im Prinzip ein das Primärteil (160) umgebender Kreisring ist; oder
b) als den Kammermantel (13) aussen umhüllender Hohlzylinder ausgebildet ist; oder
c) sich aus dem Kreisring und dem Hohlzylinder zusammensetzt; und
d) auf seiner Schulterpartie (170) mit einer Ringdichtung (171) versehen ist, die bei aufgestiegenem Auftriebskörper (17) mit einem sich vom Primärteil (160) erstreckenden Kragen (164) eine dichte Absperrung vor dem Eintritt in den Durchbruch (161) bildet.
11. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) der Hydrant (9) im Wasserleitungsnetz (97), in Bezug auf das Normalnull, an einer Stelle erhöhten Niveaus installiert ist,
der Luft aus dem Wasserleitungsnetz (97) zufliesst und sich dort sammelt; und
b) die Vorrichtung mit der Luftführungs-Baugruppe (1) an einem bestehenden Hydranten (9) nachrüstbar ist.
12. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die im Hydranten (9) integrierte Luftführungs-Baugruppe (1) zusätzlich zum automatischen Luftabfluss
in die Atmosphäre durch den Hydranten (9) der diesem aus dem Wasserleitungsnetz (97) zugeflossenen aufgestauten Luft auch zum automatischen Luftzufluss aus der Atmosphäre
durch den Hydranten (9) in das Wasserleitungsnetz (97) bei im Wasserleitungsnetz (97) auftretendem Unterdruck bestimmt ist.
13. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass während des laufenden Betriebs des Leitungsnetzes (
97), mit dem Abschlusskörper (
7) in geschlossener Ventilstellung, und bei automatischer Belüftung im Havariefall
infolge eines Lecks oder durch gewollte Entleerung des Leitungsnetzes (
97):
a) sich im Strömungsspalt (14) gegenüber der Atmosphäre ein aus dem Leitungsnetz (97), sich durch den ersten Strömungsdurchgang (76) des Abschlussörpers (7) fortgesetzter Unterdruck einstellt;
b) der Schwimmer (15) in der Kammer (10) sinkt;
c) das Sekundärteil (165) durch die herrschenden Druckverhältnisse aus dem Primärteil (160) fährt und dessen zweiten Strömungsdurchgang (162) freigibt; und
d) somit Luft aus der Atmosphäre über die Öffnung (911) am Hydranten (9) durch den zweiten Strömungsdurchgang (162), die Kammer (10) und den ersten Strömungsdurchgang (76) im Abschlusskörper (7) in das Leitungsnetz (97) gelangt.
14. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die ersten Stützelemente (166) zentrisch zum Schwimmer (14) hin gerichtete vorspringende Nasen (169) aufweisen, die in eine Durchmesserverengung (153) am Schwimmer (15) eingreifen;
b) die Durchmesserverengung (153) oben an einer radial überstehenden Ringschulter (152) endet, die als Aufhängung bei abgesunkenem Schwimmer (15) wirkt; und
c) das Sekundärteil (165) einen oberhalb der Ringschulter (152) liegenden, über den Umfang abschnittsweise verteilten Ringspalt (S) hat, der als Filter dient, um Verunreinigungen zurückzuhalten.
15. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Luftventil (
16) umfasst:
a) ein Primärteil (160), das am zweiten Kammerende (102) fest angeordnet ist und einen Durchbruch (161) hat, der in die Atmosphäre führt; und
b) ein Sekundärteil (165), das integraler Bestandteil des Primärteils (160) oder mit diesem fest verbunden ist und einen dritten Strömungsdurchgang (168) hat;
c) am dritten Strömungsdurchgang (168) eine innere, zum Schwimmer (15) weisende Mündung und eine äussere, mit der Atmosphäre verbundene Mündung;
d) oben am Primärteil (160) ein Widerlager (190), an dem sich eine Feder (19) abstützt, welche auf ein Absperrelement (18) wirkt, das den dritten Strömungsdurchgang (168) verschliesst, so dass ein Rückschlagventil entsteht; und
e) das Rückschlagventil sich bei definiertem Druck des in die Luftführungs-Baugruppe
(1) aus dem Wasserleitungsnetz (97) zugeflossenen aufgestauten Luftvolumens (12) für den automatischen Luftabfluss in die Atmosphäre durch den Hydranten (9) öffnet.