[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät mit einem außerhalb des Garraumes
angeordneten Gebläse und ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Gargerätes.
[0002] Gargeräte unterliegen einem ständigen Prozess der Weiterentwicklung, um den immer
weiter steigenden Anforderungen bezüglich der Energieeffizienz zu genügen. Dazu wird
insbesondere auch der Garraum von Gargeräten immer besser isoliert. Das hat zur Folge,
dass die Temperatur im Garraum nur sehr langsam absinkt, selbst wenn die Heizkörper
komplett ausgeschaltet werden.
[0003] In manchen Situationen ist aber eben eine solche Temperaturstabilität nicht gewünscht
oder sogar störend. Verfügt ein Gargerät zum Beispiel über eine Reinigungsfunktion
mittels Pyrolyse, kann es unter Umständen sehr lange dauern, bis das Gargerät wieder
betriebsbereit ist, da die Temperatur des Garraumes eine gewisse Temperatur unterschreiten
muss, bis die Garraumtür wieder geöffnet werden kann. Dies schränkt den Bedienungskomfort
ein.
[0004] Aber auch bei normalen Garprozessen, wie zum Beispiel dem Backen eines Kuchens, kann
das langsame Absinken der Garraumtemperatur unerwünscht sein. Hat das Backgut einen
gewünschten Bräunungsgrad erreicht, stellen sich beispielsweise bei einer Programmautomatik
die Heizkörper automatisch ab. Allerdings kann die nur langsam abnehmende Restwärme
im Garraum zu einer weiteren unerwünschten Bräunung führen. Dadurch kann es im schlimmsten
Fall dazu kommen, dass ein Lebensmittel durch eine zu starke Nachbräunung ungenießbar
wird, wenn der Benutzer das Lebensmittel nicht zeitnah aus dem Ofen entnimmt oder
zumindest die Garraumtür öffnet.
[0005] Auch innerhalb eines Garprozesses kann es vorteilhaft sein, den Garraum schnell abzukühlen.
Nutz man beispielsweise einen Backofen zum Anbraten eines Bratens, muss dieser zunächst
sehr heiß betrieben werden, um eine Kruste mit einer gewünschten Bräunung zu erreichen.
Anschließend muss der Garraum allerdings schnell auf eine relativ niedrige Temperatur
abgesenkt werden, um den Braten mit einer Niedergartemperatur für mehrere Stunden
im Garraum weiter zu garen. Auch in einem solchen Fall muss der Benutzer aktiv in
den Garprozess eingreifen und zum Beispiel die Tür des Garraumes öffnen, um den Garraum
abzukühlen.
[0006] Ein solches Eingreifen ist für einen Benutzer lästig. Außerdem kann das Eingreifen
in den Garprozess, zum Beispiel das Öffnen der Tür, auch leicht vergessen werden oder
ist in manchen Situationen nicht möglich, wenn der Benutzer gerade andere Dinge zu
erledigen hat. Dadurch kann das Garergebnis stark verschlechtert werden.
[0007] Zum automatischen Abkühlen des Garraumes beschreibt zum Beispiel die
DE 10327420 A1 die Verwendung einer Beschwadungsvorrichtung. Mittels der Beschwadungsvorrichtung
wird Flüssigkeit auf das Lüfterrad der Gebläseeinrichtung des Gargerätes geleitet,
wodurch durch die Drehbewegung des Lüfterrades kleine Flüssigkeitströpfen in den Garraum
eingebracht werden. Durch die Verdampfungskälte der Tröpfchen wird der Garraum abgekühlt.
Nachteilig an einer solchen Methode zum Abkühlen des Garraumes ist allerdings, dass
die Luftfeuchte des Garraumes erheblich verändert wird. Dies kann unter Umständen
zu einer Verschlechterung des Garergebnisses führen.
[0008] Eine andere Methode zum Abkühlen des Garraumes zeigt die
DE 102008012681 A1. Hier wird unter Verwendung eines bestimmten Ventils das Heißluftgebläse des Garraumes
entweder zum Umwälzen der Luft im Garraum oder zum Ansaugen von Frischluft benutzt.
Dabei soll in der gleichen Leitung eine gegenläufige Strömung von einströmender Frischluft
und ausströmender feuchter Garraumluft erzeugt werden. Nachteilig dabei ist allerdings,
dass die Frischluft aus dem Unterdruckbereich hinter dem Heißluftgebläse angesaugt
wird. Dadurch kann nur ein geringer Luftstrom zur Kühlung eingesetzt werden, wodurch
lange Zeiträume zur Abkühlung erforderlich werden, in denen der Garprozess weiterläuft.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gargerät zur Verfügung zu
stellen, das eine effektive Abkühlung des Garraumes auch bei gut isolierten Geräten
zuverlässig und zügig erlaubt.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Gargerät mit den Merkmalen des Anspruchs1 und
durch ein Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes mit den Merkmalen des Anspruchs
XXXX.
[0011] Das erfindungsgemäße Gargerät umfasst wenigstens einen Garraum, der mittels wenigstens
einer Heizquelle beheizbar ist. Damit die Wärme im Garraum gehalten wird, ist wenigstens
eine den Garraum verschließende Tür vorgesehen, um den Garraum zu verschließen. Um
eine Schnellabkühlung des Garraumes zu ermöglichen, ist weiterhin wenigstens ein Gebläse
vorgesehen. Das Gebläse ist außerhalb des Garraumes angeordnet und dazu geeignet und
ausgebildet, kalte Frischluft in den Garraum zu leiten.
[0012] Ein derart ausgestaltetes Gargerät bietet viele Vorteile. Ein erheblicher Vorteil
ist, dass durch den außerhalb des Garraumes angeordneten Lüfters eine große Menge
an kalter Frischluft in den Garraum geblasen werden kann. Dadurch wird eine schnelle
und effiziente Abkühlung auch bei gut isolierten Garraumen ermöglicht. Da das Gebläse
bevorzugt nicht im Unterdruckbereich des Heißluftgebläses angeordnet ist, kann eine
besonders gute Durchströmung des Garraumes erzielt werden.
[0013] Dabei sind insbesondere Luftmengen von 250-500 l/min, bevorzugt 500-1000 l/min und
besonders bevorzugt 1000-2000l/min zur Durchströmung des Garraumes vorteilhaft, um
eine effektive Abkühlung in einer geeigneten Zeit zu erreichen. Dabei sind insbesondere
Luftmengen von mindestens 800 l/min bevorzugt, wobei auch ca. 1000 l/min sehr geeignet
sind. Je nach Anwendung können aber auch kleinere oder größere Luftmengen angemessen
sein.
[0014] In bevorzugten Ausgestaltungen ist das Gebläse als Radialgebläse ausgestaltet. Dadurch
kann im Gegensatz zu einer Ausführung als Axialgebläse ein wesentlich Höherer Druck
bei gleicher transportierter Luftmenge erreicht werden. Dadurch kann eine besonders
effektive und zügige Abkühlung des Garraumes erreicht werden.
[0015] Besonders bevorzugt ist das Gebläse dabei stufenlos regelbar ausgeführt. Dazu eignet
sich insbesondere ein Gleichstromgebläse. Durch eine solche Ausgestaltung kann der
in den Garraum geleitete Luftstrom gut an die benötigte Menge Luft ober aber auch
an einen besonders geeignete Einströmdruck angepasst werden.
[0016] Dazu kann in bevorzugten Ausgestaltungen wenigstens eine Steuereinrichtung vorgesehen
sein. Über eine solche Steuereinrichtung kann dann die Geschwindigkeit des Gebläses
gut eingestellt werden. Dabei können insbesondere auch ein oder mehrere Sensoren vorgesehen
sein, über die die Steuereinrichtung auswerten kann, welche Luftmenge oder welche
Strömungsgeschwindigkeit vorteilhaft sind.
[0017] Da das Gebläse außerhalb des Garraumes angeordnet ist, muss die Luft durch eine dafür
vorgesehene Öffnung in den Garraum geblasen werden. Daher ist in bevorzugten Ausgestaltungen
eine Abdichtung zwischen dem Gebläse und dem Garraum vorgesehen. Dadurch kann erreicht
werden, dass warme Luft nicht aus dem Garraum entweichen kann, wenn das Gebläse nicht
in Betrieb ist.
[0018] Dabei ist als Abdichtung eine Klappenvorrichtung bevorzugt, die dazu geeignet und
ausgerichtet ist, durch den durch das Gebläse erzeugten Luftstrom geöffnet zu werden.
Ist das Gebläse nicht eingeschaltet, kann die Klappenvorrichtung zum Beispiel durch
eine Feder in einer geschlossen Position gehalten werden. Wird das Gebläse angeschaltet,
kann der Luftstrom gegen die Federkraft die Klappe öffnen und dadurch den Zugang zum
Garraum freigeben. Wird das Gebläse wieder ausgeschaltet, schließt die Klappe wieder
automatisch, wodurch der Zugang zum Garraum wieder verschlossen wird. Bevorzugt ist
die Klappeneinrichtung weiterhin so ausgestaltet, dass die Isolierung des Garraumes
nicht beeinträchtigt wird.
[0019] Neben einer gerade beschrieben Klappenvorrichtung ist in anderen besonders bevorzugten
Ausgestaltungen unter anderem auch eine elektronisch steuerbare Klappenvorrichtung
als Abdichtung vorgesehen. Dadurch könnte die Klappe je nach Bedarf geöffnet, geschlossen,
oder aber auch in eine andere Zwischenstellung gebracht werden. Dazu könnte insbesondere
auch die Steuerungseinrichtung verwendet werden.
[0020] Durch das Gebläse kann bevorzugt auch der Garraum entfeuchtet werden. Dadurch kann
zum Beispiel beim Garen entstehende Feuchtigkeit aus dem Garraum entfernt werden.
Dabei kann das erfindungsgemäße Gebläse insbesondere eine Garraumentfeuchtung ersetzen.
Dabei könnte der durch das Gebläse erzeugte Luftstrom zum Beispiel sogar durch ein
bestehendes Lochbild für eine Garraumentfeuchtung in den Garraum geführt werden. Für
eine effektive Abkühlung kann es dabei von Nöten sein, das Lochbild auf eine benötigte
Größe zu erweitern. Dabei ist insbesondere eine Eintrittsfläche für den Luftstrom
von ca. 11 cm
2 bevorzugt.
[0021] Je nach Anordnung des Gebläses ist in besonders bevorzugten Ausgestaltungen ein Verbindungskanal
zwischen dem Gebläse vorgesehen. Diese Verbindung dient dazu, den Luftstrom vom Gebläse
effektiv in den Garraum zu leiten. Dazu sollte der Kanal insbesondere nicht zu lang
sein und nicht unnötig viele Bögen enthalten. Kanallängen unter 50 cm und insbesondere
unter 30 cm sind dabei zu bevorzugen. Weiterhin ist es vorteilhaft, nicht mehr als
einen Bogen, also eine Abwinkelung für den Verbindungskanal vorzusehen. Dadurch kann
erreicht werden, dass die Druckverluste nicht unnötig groß werden.
[0022] In besonders bevorzugten Ausgestaltungen ist wenigstens eine Öffnung vorgesehen,
durch die heiße Luft aus dem Garraum abgeleitet werden kann. Dadurch kann eine besonders
effektive Schnellabkühlung des Garraumes erreicht werden. Dabei wird kalte Frischluft
von dem Gebläse in den Garraum geblasen, die den Garraum abkühlt und die heiße Luft
durch die Öffnung aus dem Garraum drückt. Dabei kann eine solche Öffnung unter anderem
durch die Garraumöffnung zur Verfügung gestellt werden. Aber auch andere Öffnungen
können vorteilhaft sein, die insbesondere auch seitlich oder hinten am Garraum angeordnet
sein können. Dadurch würde der Kontakt eines Benutzers mit warmer oder heißer Luft
besser vermieden.
[0023] Besonders bevorzugt kann die Öffnung im unteren Bereich der Garraumtür angeordnet
ist. Es ist vorstellbar, dass dazu eine Klappe in die Tür integriert ist, die insbesondere
in geöffnetem Zustand die Luft aus dem Garraum nach unten ableitet. Die Öffnung könnte
separat geöffnet werden.
[0024] Dabei ist eine manuelle Öffnung vorstellbar. Insbesondere ist aber eine automatische
Öffnung sinnvoll und bevorzugt. Dabei kann die Öffnung automatisch von einer Verschlusseinrichtung
verschlossen werden. Auch ein automatisches Öffnen ist bevorzugt.
[0025] In besonders bevorzugten Ausgestaltungen umfasst die Verschlusseinrichtung die Garraumtür.
Diese ist dazu geeignet und ausgebildet ist, automatisch wenigstens einen Spalt geöffnet
zu werden. Dadurch könnte die von dem Gebläse in den Garraum geleitete Luft durch
einen Spalt zwischen Garraumtür und der Garraumöffnung leicht aus dem Garraum entweichen,
wodurch die Schnellabkühlung effektiv unterstütz wird. Anschließend kann die Garraumtür
dann wieder automatisch geschlossen werden.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zum Betreiben eines Gargerätes
mit wenigstens einem thermisch heizbaren Garraum. Es ist an dem Gargerät wenigstens
eine den Garraum verschließende Tür vorgesehen, um den Garraum zu verschließen. Außerhalb
des Garraumes ist wenigstens ein Gebläse angeordnet, das kalte Frischluft in den Garraum
bläst, um diesen schnell abzukühlen.
[0027] Vorteilhaft an einem derart ausgestalteten Verfahren ist, dass durch die Anordnung
des Gebläses außerhalb des Garraumes eine sehr effektive Durchspülung des Garraumes
mit kalter Frischluft erreichen kann. Insbesondere bei der Verwendung eines Radialgebläses
können erhebliche Mengen an Frischluft in kurzer Zeit dazu verwendet werden, die Garraumtemperatur
auf die gewünschte Temperatur herabzusenken.
[0028] Bevorzugt wird zur Unterstützung der Schnellabkühlung eine Öffnung automatisch wenigstens
einen Spalt weit geöffnet. Dadurch kann Luft aus dem Garraum schnell entweichen, wodurch
die Abkühlung beschleunigt wird.
[0029] Besonders bevorzugt wird das Gebläse vor jedem Öffnen der Garraumtür wenigstens für
eine kurze Zeit gestartet. Dadurch kann stoßartiges Austreten von heißem Wrasen besser
verhindert werden. Der Lüfter kann dabei von Hand oder insbesondere auch automatisch
gestartet werden.
[0030] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem Ausführungsbeispiel,
welches im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert wird. Dabei
zeigt:
- Figur 1
- eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Gargerätes, das
als Backofen ausgeführt ist; und
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Gargerätes in einer geschnittenen Ansicht mit
einem außerhalb des Garraumes angeordneten Gebläse zur Schnellabkühlung des Garraumes.
[0031] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gargerät 1, dass hier als Backofen 30 für den
Einbau in einen Möbelkorpus ausgebildet ist. Der Backofen 30 umfasst ein Gehäuse 24,
in dem ein mit einer Tür 4 verschließbarer Garraum 2 angeordnet ist, in dem Speisen
unter Verwendung verschiedener Betriebsprofile zubereitet werden können. Unter anderem
kann über eine hier nur schematisch dargestellte Bedienblende 23 zwischen unterschiedlichen
Betriebsarten gewählt werden. Dabei können verschiedenen Heizquellen 3 zum Zubereiten
der Speisen verwendet werden. Zum Beispiel können ein Umluftbetrieb, Ober- und Unterhitze
und eine Grillfunktion verwendet werden. Auch die Temperatur kann eingestellt werden.
Die Bedienblende 23 kann als Touchpanel ausgeführt sein oder auch nicht näher dargestellte
Bedienelemente umfassen.
[0032] Durch immer weiter steigende Anforderungen bezüglich der Energieeffizienz von Haushaltsgeräten
sind das Gargerät 1 und insbesondere der Garraum 2 sehr gut isoliert, wodurch der
aufgeheizte Garraum 2 die eingebrachte Wärme selbst nach Ausschalten der Heizquelle
3 nur sehr langsam verliert. Das ist zwar ein großer Vorteil für die Energiebilanz
eines Gargerätes 1, bringt aber in manchen Situationen auch Nachteile mit sich.
[0033] Beispielsweise muss ein Benutzer ein Lebensmittel sofort aus dem Garraum entnehmen,
sobald es fertig gegart ist, um ein Nachbräunen oder sogar Verbrennen des Lebensmittels
zu verhindern. Optional muss die Garraumtür von Hand geöffnet werden, um die heiße
Luft aus dem Garraum zu entlassen.
[0034] Auch wenn zunächst eine sehr hohe Temperatur verwendet wird, die anschließend zügig
verringert werden muss, ist bisher das Eingreifen des Benutzers erforderlich. Dies
ist für einen Benutzer nicht sehr praktisch. Außerdem kann zum Beispiel das Öffnen
der Tür am Ende eines Garprozesses auch leicht vergessen werden. Gerade bei der Verwendung
von Automatikprogrammen wäre es für einen Benutzer sehr komfortabel, wenn er nach
dem Anstellen des Programms nicht mehr in den Garprozess eingreifen müsste.
[0035] Auch beim Pyrolysebetrieb können Komforteibußen für den Benutzer entstehen. Ist das
Gerät mit dem Pyrolysebetrieb fertig, dauert es unter Umständen sehr lange, bis das
Gargerät wieder betriebsbereit ist. Aus Sicherheitsgründen kann man die Tür nämlich
erst ab einer gewissen Temperatur wieder öffnen, was beim Abkühlen von bis zu 500°C
lange Zeit in Anspruch nehmen kann.
[0036] Um eine schnelle Abkühlung des Gargerätes 1 zu ermöglichen, die den Garraum 2 einerseits
schnell, andererseits aber auch zuverlässig abkühlt, ist in Figur 2 außerhalb des
Garraumes 2 ein Gebläse 20 angeordnet. Dieses ist dazu geeignet und ausgerichtet ist,
kalte Frischluft 9 in den Garraum 20 zu leiten. Durch die kalte Luft 9 wird der Garraum
2 effektiv abgekühlt.
[0037] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Gebläse 20 als Radialgebläse 12
ausgeführt, wodurch eine sehr effektive Luftförderung gewährleistet ist. Dabei sind
insbesondere Luftmengen von mehr als 800 l/min bevorzugt. Das hier abgebildete Gebläse
kann ca. 1000 l/min fördern. Auch größere oder kleinere Luftmengen können je nach
Anwendung vorteilhaft sein. Je nach Anforderung ist es dabei vorteilhaft, das Gebläse
20 entsprechend der geforderten Leistung anzupassen. Durch die große Förderleistung
eines Radialgebläses 12 kann die Abkühlung des Garraumes 2 schnell und zuverlässig
erreicht werden.
[0038] In bevorzugten Ausgestaltungen ist das Gebläse 20 weiterhin als Gleichstromgebläse
14 ausgeführt, wodurch eine stufenlose Regelung möglich wird. Dabei kann die Steuerungseinrichtung
5 das Gebläse 20 steuern, wobei auch ein Sensor 11 vorgesehen ist, der in dem hier
gezeigten Beispiel den Zustand des Gebläses 20 ermitteln kann. Über eine Betätigungseinrichtung
6 kann das Gebläse jederzeit nach Bedarf auch von Hand gestartet werden.
[0039] Das Gebläse 20, welches hier in einem Gehäuse 13 angeordnet ist, bläst die kalte
Frischluft 9 über einen Verbindungskanal 19 in den Garraum 2. Damit der Luftstrom
17 nicht zu sehr abgeschwächt wird, ist bevorzugt höchstens ein Bogen 28 in dem Verbindungskanal
19 vorgesehen. Dadurch wird der Luftstrom 17 möglichst wenig durch eine Umlenkung
beeinflusst. Natürlich können je nach Aufbau des Gargerätes bzw. je nach Platzangebot
auch mehrere Bögen 28 vorgesehen oder notwendig sein. Dann kann es aber angebracht
sein, ein entsprechend stärkeres Gebläse 20 zu verwenden, um wieder eine geeignete
Luftfördermenge zu erreichen.
[0040] Weiter ist darauf zu achten, den Verbindungskanal 19 nicht zu lang auszulegen. Um
die Leistung des Gebläses 20 nicht zu beeinträchtigen ist hierbei eine Länge von unter
30 cm bevorzugt. Auch kürze oder längere Verbindungskanäle 19 sind je nach Gargerät
1 denkbar, allerdings müsste eventuell das Gebläse 20 darauf abgestimmt werden, um
eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten.
[0041] Der Verbindungskanal 19 weist in der in Figur 2 gezeigten Ausgestaltung auch eine
Abdichtung 15 zwischen dem Gebläse 20 und dem Garraum 2 auf. Die Abdichtung 15 kann
zum Beispiel als Ventil ausgeführt sein, das vorteilhafter Weise steuerbar ist. In
dem erfindungsgemäßen Gargerät 1 gemäß Figur 2 ist allerdings eine Klappenvorrichtung
16 vorgesehen, die den Zugang 29 zum Garraum 2 verschließt. Die Klappenvorrichtung
16 ist so ausgeführt, dass diese durch zum Beispiel eine Feder in einer geschlossenen
Position gehalten wird, wenn das Gebläse 20 nicht eingeschaltet ist. Die geschlossene
Position der Klappenvorrichtung 16 kann auf viele hier nicht weiter erläuterte Arten
möglich sein. Wichtig ist nur, dass die Klappenvorrichtung wenigstens geschlossen
ist, wenn das Gebläse 20 nicht eingeschaltet ist.
[0042] Wird das Gebläse 20 eingeschaltet, kann der Luftstrom 17 des Gebläses 20 dann die
Klappenvorrichtung 16 aufdrücken und so den Zugang 29 zum Garraum 2 freigeben. Durch
eine solche Klappenvorrichtung 16 wird verhindert, dass heiße Luft aus dem Garraum
in den Bereich zwischen Garraum 2 und Gehäuse 24 entweichen kann.
[0043] In anderen Ausgestaltungen kann auch eine elektronisch gesteuerte Klappenvorrichtung
18 vorgesehen sein. Diese könnte zum Beispiel mit der Steuerungseinrichtung 5 in Verbindung
stehen und je nach Bedarf geöffnet und geschlossen werden.
[0044] Einige Gargeräte 1 weisen zum Beispiel im oberen Bereich der Garraummuffel eine Öffnung
auf, über die die Entfeuchtung des Garraumes 2 während eines Garprozesses erfolgt.
Diese Öffnung kann dabei als Lochbild ausgeführt sein. Da das Gebläse 20 die Funktion
der Garraumentfeuchtung ersetzen kann, ist es insbesondere auch möglich, das für die
Garraumentfeuchtung vorgesehene Lochbild als Zugang 29 für den Luftstrom 17 zu verwenden.
Eventuell muss das Lochbild in der Größe so angepasst werden, dass eine ausreichende
Menge an kalter Frischluft 9 in den Garraum 2 gedrückt werden kann. In dem hier gezeigten
Ausführungsbeispiel ist dabei ein Zugang von ca. 11 cm
2 vorgesehen, was hier einem Lochbild von 5,2 cm Durchmesser mit ca. 28 Löchern entspricht.
Es wird dadurch auch möglich, Gargeräte mit einem Gebläse 20 zum Abkühlen des Garraumes
2 nachzurüsten.
[0045] Um eine besonders effektive und schnelle Abkühlung des Garraumes 2 zu erzielen, ist
in dem in Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel noch eine Öffnung 21 im Garraum 2
vorgesehen, die durch eine Verschlusseinrichtung 22 verschlossen werden kann. Dabei
ist entspricht bei dem hier gezeigten Gargerät 1 die Öffnung 21 der Garraumöffnung
25 und die Verschlusseinrichtung 22 der Garraumtür 4. Allerdings sind auch andere
Anordnungen der Öffnung 21 vorteilhaft. Zum Beispiel ist eine seitliche Öffnung 21
oder eine Öffnung 21 am hinteren Ende des Gargerätes sinnvoll.
[0046] Auch eine Öffnung 21 im unteren Bereich der Tür 4 ist eine vorteilhafte Ausgestaltung.
Dabei ist die Öffnung 21 von einer Verschlusseinrichtung 22 abgedeckt, die als Klappe
ausgeführt ist. Diese kann dann so geöffnet werden, dass die heiße Luft nach unten
abgelenkt wird.
[0047] Insbesondere ist auch ein automatisches Öffnen der Öffnung 21 möglich. Dazu ist in
dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel eine Öffnungseinrichtung 10 vorgesehen, die
dazu geeignet und ausgebildet ist, die Verschlusseinrichtung 22 wenigstens einen Spalt
7 weit zu öffnen. Ein Eingreifen des Benutzers ist dann nicht von Nöten, da die Öffnungseinrichtung
10 die in dem hier dargestellten Beispiel als Garraumtür 4 ausgeführte Verschlusseinrichtung
22 automatisch öffnen kann.
[0048] Die Öffnungseinrichtung 10 kann verschiedenste Ausgestaltungen aufweisen. Zum Beispiel
kann die Öffnungseinrichtung 10 über einen Motor betrieben werden, der zum Beispiel
eine Stange verschiebt und somit die Tür 4 einen Spalt 7 weit aufdrückt. Auch ein
hydraulischer, pneumatischer und/oder magnetischer Mechanismus ist für die Ausbildung
der Öffnungseinrichtung 10 vorteilhaft.
[0049] Auch andere geeignete Mechanismen, wie zum Beispiel eine motorisierte Drehachse an
der Tür, können zum Öffnen und Schließen der Garraumtür vorgesehen sein. Bei jeder
Art der Öffnungseinrichtung 10 ist dabei auch bevorzugt, dass die Öffnungseinrichtung
aus designtechnischen Gründen möglichst unauffällig angeordnet ist. Dazu können Öffnungseinrichtungen
10 wie zum Beispiel Zahnstangen oder Druckzylinder in den Holmen des Gargerätgehäuses
24 angeordnet sein. Dadurch wären die Öffnungseinrichtungen 10 im Wesentlichen versteckt
untergebracht.
[0050] In dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Öffnung über einen
steuerbaren Druckzylinder 26, der mittels einer Stange 27 die Tür 4 ein Stück weit
öffnet. Dabei können verschiedene Öffnungsweiten 7 von der Öffnungseinrichtung 10
eingestellt werden. Eine besonders bevorzugte Spaltweite 7 liegt dabei zwischen 0,5
cm und 5 cm, wobei in Figur 2 ein Spalt 7 von 1,9 cm eingestellt ist. Auch größere
und kleinere Öffnungsweiten 7 können vorteilhaft sein.
[0051] Durch die so eine Spalt 7 weit geöffnete Tür 4 kann dann die heiße Luft 8 effektiv
aus dem Garraum 2 entweichen, wodurch eine besonders schnelle Abkühlung des Garraumes
2 stattfindet. Wenn die erwünschte Temperatur erreicht ist, kann die Stange 27 wieder
zurück in den Zylinder 26 verfahren, wodurch die Tür 4 wieder verschlossen wird. Die
nötige Kraft zum Schließen der Tür 4 kann entweder von der Tür 4 selbst kommen, es
ist allerdings auch denkbar, dass eine hier nicht näher gezeigte Zugeinrichtung, wie
zum Beispiel eine Feder vorgesehen ist, die die Tür 4 wieder an die Garraumöffnung
25 heranzieht.
[0052] Wenn die gewünschte Garraumtemperatur erreicht ist, ist natürlich auch sinnvoll,
das Gebläse 20 wieder abzuschalten.
[0053] Um verschiedene Öffnungsweiten 7 der Öffnungseinrichtung 10 einstellen zu können,
kann die Steuerungseinrichtung 5 auch das Öffnen der Tür 4 steuern. Dabei steuert
die Steuerungseinrichtung 5 das insbesondere automatische Öffnen der Tür 4 und kann
das automatische Öffnen der Tür 4 auch in verschiedene Betriebsprofile integrieren.
[0054] Auch das manuelle Öffnen der Garraumtür 4 ist möglich, da über die Betätigungseinrichtung
6 auch die Öffnungseinrichtung 10 ausgelöst werden kann. Dies kann entweder direkt
erfolgen, oder aber über die Steuerungseinrichtung 5.
[0055] Weiterhin steht der Sensor 11 auch mit der Öffnungseinrichtung 10 in Verbindung.
Der Sensor 11 kann zum Beispiel die Lage der Tür 4, die Temperatur des Garraumes 2
und andere Parameter bestimmen. Unter Berücksichtigung der von dem Sensor 11 ermittelten
Werte kann die Steuerungseinrichtung 5 zum Beispiel auch das Öffnen der Tür 4 unterdrücken
oder aber schrittweise erfolgen lassen, wenn beispielsweise die Temperatur im Garraum
2 über einem kritischen Wert liegt. Dann würde die Tür 4 zunächst einen kleinen Spalt
7 geöffnet, so dass das stoßartige Austreten von zu heißem Wrasen vermieden wird.
Nach einer ersten Abkühlung kann die Tür 4 dann entweder direkt bis auf die gewünschte
Öffnungsweite 7 oder aber auch nach und nach weiter geöffnet werden, um den Garraum
2 möglichst schnell abzukühlen.
[0056] Um den Garraum 2 noch besser abzukühlen, kann zum Beispiel auch das Heißluftgebläse
31 oder ein anderer Lüfter des Gargerätes 1 das Abkühlen unterstützen.
[0057] Es liegt weiter im Rahmen des Könnens eines Fachmanns, die beschriebenen Ausführungsbeispiele
in nicht dargestellter Weise abzuwandeln, um die beschriebenen Effekte um erzielen,
ohne dabei den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
1. Gargerät (1) mit wenigstens einem Garraum (2) , der über wenigstens eine Heizquelle
(3) beheizbar ist, und mit wenigstens einer den Garraum (2) verschließenden Tür (4),
dadurch gekennzeichnet,
dass außerhalb des Garraumes (2) wenigstens ein Gebläse (20) zur Schnellabkühlung des
Garraumes (2) vorgesehen ist, das dazu geeignet und ausgebildet ist, Frischluft (9)
in den Garraum (2) zu leiten.
2. Gargerät (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gebläse (20) als Radialgebläse (12) ausgestaltet ist.
3. Gargerät (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gebläse (20) stufenlos regelbar ist und insbesondere als Gleichstromgebläse (14)
ausgeführt ist.
4. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Steuereinrichtung (5) vorgesehen ist.
5. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Abdichtung (15) zwischen dem Gebläse (20) und dem Garraum (2) vorgesehen ist.
6. Gargerät (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdichtung (15) als Klappenvorrichtung (16) ausgeführt ist, die insbesondere
dazu geeignet und ausgerichtet ist, durch den Luftstrom (17) des Gebläses (20) geöffnet
zu werden.
7. Gargerät (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdichtung (15) als elektronisch steuerbare Klappenvorrichtung (18) ausgeführt
ist.
8. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gebläse (20) dazu geeignet und ausgebildet ist, als Garraumentfeuchtung eingesetzt
zu werden.
9. Gargerät (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens ein Verbindungskanal (19) zwischen Gebläse (20) und Garraum (2) vorgesehen
ist.
10. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Öffnung (21) vorgesehen ist, die dazu geeignet und ausgebildet ist, Luft (8)
aus dem Garraum (2) abzuleiten.
11. Gargerät (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (21) im unteren Bereich der Garraumtür (4) angeordnet ist.
12. Gargerät (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung mit einer Verschlusseinrichtung (22) automatisch verschließbar ist.
13. Gargerät (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschlusseinrichtung (22) die Garraumtür (4) umfasst, die dazu geeignet und
ausgebildet ist, automatisch wenigstens einen Spalt (7) geöffnet zu werden.
14. Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes (1) mit wenigstens einem thermisch heizbaren
Garraum (2), mit wenigstens einer den Garraum (2) verschließenden Tür (4) und mit
wenigstens einem außerhalb des Garraumes angeordneten Gebläses (20),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gebläse (20) Frischluft (9) in den Garraum (2) bläst, um diesen schnell abzukühlen.
15. Verfahren zum Betreiben eines Gargerätes nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (21) zur Unterstützung der Abkühlung automatisch wenigstens einen Spalt
(7) weit geöffnet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gebläse (20) vor jedem Öffnen der Garraumtür (4) wenigstens für eine kurze Zeit
gestartet wird, um das stoßartiges Austreten von heißem Wrasen zu verhindern.