[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verteileinrichtung zum Verteilen eines Fluids,
welches insbesondere einen Flüssiganteil und einen Gasanteil aufweist. Ferner betrifft
die Erfindung eine Wärmetauschervorrichtung mit einer entsprechenden Verteileinrichtung.
[0002] Verteileinrichtungen sind beispielsweise als Eintrittsverteiler bekannt, wenn zwei
oder mehrphasige Fluide in einen Behälter eingeleitet werden. Im Zusammenhang mit
Gas-Flüssig-Abscheidebehältern sind zum Beispiel sogenannte Vane Inlet Devices bekannt,
um eine Gleichverteilung und verbesserte Vorabscheidung des Fluids zu erzielen. Die
DE 10 2009 022 673 A1 offenbart beispielsweise an einem Bodenblech angeordnete Leitschaufeln in der Art
von Lamellen mit Fangnasen als Verteileinrichtung.
[0003] Insbesondere in Wärmetauschern ist es wünschenswert, ein Kältemittel möglichst homogen
in einem Mantelraum zu verteilen. Die
DE 39 13 579 A1 offenbart beispielsweise einen Wärmetauscher mit einen Mantelraum durchlaufenden
Rohren, in denen das zu kühlende Medium fließt. Um in dem umgebenden Strömungsraum
eine ausgehend von einem Eintrittsstutzen gleichmäßige Kühlmittelverteilung zu erzielen,
ist ein Prallblech vorgeschlagen. Das offenbarte Prallblech ist mit Löchern versehen
und in einer horizontalen Ebene in dem Strömungsraum angeordnet.
[0004] Es ist wünschenswert, beispielsweise bei Block-in-Behälter Konstruktionen von Wärmetauschern
eine noch bessere Verteilung von Kühlfluid zu erzielen.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Verteilung von in
einen Behälter einströmendes Fluid zu schaffen.
[0006] Demgemäß wird eine Verteileinrichtung zum Verteilen eines Fluids in einem Behälter
von einem Fluideintritt des Behälters aus vorgeschlagen. Dabei weist die Verteileinrichtung
mindestens eine Leitplatte mit einem Leitabschnitt und einem an den Leitabschnitt
angrenzenden Verteilabschnitt auf. Der Verteilabschnitt hat Bereiche mit Öffnungen
zum Durchlassen des Fluids.
[0007] Die Verteileinrichtung kann seitlich derart fluiddicht verschlossen sein, dass Fluid
auschließlich durch die Öffnungen nach unten treten kann und ansonsten von der Verteileinrichtung
gehalten wird.
[0008] Das Fluid kann insbesondere einen Flüssiganteil und einen Gasanteil aufweisen. Beispielsweise
kann das Fluid ein Kältemittel sein, welches als Gas-Flüssig-Gemisch in einen Mantelraum
als Behälter eintritt.
[0009] Da in der Regel ein entsprechendes Fluid nur lokal im Bereich eines Fluideintritts
oder Eintrittsstutzens des Behälters einströmt, wird durch die Verteileinrichtung,
die auch als Inlet Flow Diverter bezeichnet werden kann, eine besonders günstige homogene
Fluidverteilung erreicht.
[0010] Die Verteileinrichtung eignet sich insbesondere für den Einsatz in einer kryotechnischen
Anlage. Einsatzgebiete umfassen jedoch auch andere prozesstechnische Anlagen, in denen
Wärmetauscher Verwendung finden. Dies kann beispielsweise im Rahmen der Gasverflüssigung
oder Luftzerlegung der Fall sein.
[0011] Bei einer Ausführungsform der Verteileinrichtung ist die Leitplatte als gebogenes
Blech mit einem Profil ausgeführt. Das Profil kann dabei zum Beispiel ein Kreisabschnitt
sein, ein gebogener Winkel oder auch ein Kantenprofil, beispielsweise in der Art eines
L-Winkels.
[0012] In einer Ausführungsform der Verteileinrichtung sind der Leitabschnitt und der Verteilabschnitt
von mindestens zwei aneinander und im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordneten
Leitplatten gebildet.
[0013] Die Leitplatten können beispielsweise rechteckige Form haben.
[0014] Die Verteilplatte hat Öffnungen, wie Löcher, Spalte, Schlitze oder zum Beispiel durch
Materialabtrag erzeugte Ausnehmungen mit anderen Geometrien, um insbesondere Fluid
in Richtung nach unten durchzulassen. Vorzugsweise ist die Verteileinrichtung horizontal
angeordnet. Der Verteilabschnitt bildet zum Beispiel eine horizontale Fläche mit Löchern
oder Schlitzöffnungen.
[0015] Insofern umfasst eine Ausführungsform der Verteileinrichtung zum Verteilen eines
Fluids in einem Behälter von einem Fluideintritt des Behälters aus, mindestens zwei
aneinander und im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnete Leitplatten. Dabei
weist eine der Leitplatten Bereiche mit Öffnungen zum Durchlassen des Fluids auf.
Die erste Leitplatte kann insbesondere als Prallblech ausgebildet sein und die zweite
Leitplatte als Verteilblech. Die als Prallblech ausgestaltete Leitplatte verläuft
vorzugsweise vertikal und die als Verteilblech ausgeführte Leitplatte horizontal.
[0016] Vorzugsweise ist die Verteileinrichtung seitlich vertikal ganz oder teilweise verschlossen,
damit eine Fluidströmung im Wesentlichen durch die Öffnungen des Verteilblechs geleitet
wird.
[0017] Man kann die Leitplatten als ein gewinkeltes Blech materialeinstückig ausführen.
[0018] Bei einer Ausführung der Verteileinrichtung bilden die beiden Leitplatten ein L-Profil
aus, und auf Stirnseiten des L-Profils sind Seitenplatten angeordnet. Die Seitenplatten
schließen zum Beispiel die Verteileinrichtung seitlich fluiddicht ab. Durch eine gewinkelte
Ausführung, insbesondere mit Seitenplatten, ist es möglich, in einem Behälter einen
Raumabschnitt zu begrenzen, der beispielsweise in der Art eines Verteilungskanals
wirkt.
[0019] Vorzugsweise sind die Öffnungen als Schlitze ausgeführt. Die Schlitze sind insbesondere
in dem Verteilblech und in Richtung im Wesentlichen senkrecht zu einer Kante des Verteilblechs
oder einem Profilwinkel ausgebildet.
[0020] Die Verteileinrichtung ist vorzugsweise zumindest teilweise aus Aluminium oder Edelstahl
gebildet. Die Materialwahl kann an die jeweilige Verwendung der Verteileinrichtung,
beispielsweise in kryogenen Anlagen, angepasst werden.
[0021] Es wird ferner eine Wärmetauschervorrichtung mit einem Behälter, welcher einen Fluideintritt
aufweist, mindestens einem in dem Behälter angeordneten Wärmetauscherblock, und mit
einer in dem Behälter oberhalb des Wärmetauscherblocks angeordneten Verteileinrichtung
vorgeschlagen.
[0022] Die Wärmetauschervorrichtung ist insbesondere als Block-in-Behälter-Wärmetauscher
ausgeführt. Man spricht auch von Core-in-Shell oder Block-in-Kettle Wärmetauscheranordnungen.
Dabei sind in der Regel mehrere, meist als Platten-Wärmetauscher ausgeführte Wärmetauscherblöcke
in einem Behälter bzw. in einem Mantelraum nebeneinander angeordnet. Der Mantelraum
bildet beispielsweise einen Strömungsraum für das Kühlmedium, welches meist isotherm
verdampft wird, wobei das in dem Wärmetauscherblock strömende Fluid abgekühlt wird.
Die Wärmetauscherblöcke sind bevorzugt auf demselben Niveau angeordnet. Es kann auch
eine nicht isotherme Verdampfung erfolgen.
[0023] Insofern weist eine Ausführungsform der Wärmetauschervorrichtung einen Behälter mit
einem Fluideintritt auf, mehrere in dem Behälter angeordnete Wärmetauscherblöcke und
oberhalb der Wärmetauscherblöcke eine Verteileinrichtung zum Verteilen des durch den
Fluideintritt einströmenden Fluids, wobei die Verteileinrichtung mindestens eine Leitplatte
mit einem Leitabschnitt und einem an den Leitabschnitt angrenzenden Verteilabschnitt
umfasst, und wobei der Verteilabschnitt Bereiche mit Öffnungen zum Durchlassen des
Fluids aufweist.
[0024] Bei einer Ausführungsform ist der Behälter zylinderförmig ausgebildet und bildet
einen Mantelraum für einen Strömungsbereich für das Kältemittel. Die Zylinderachse
ist dabei vorzugsweise horizontal angeordnet.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verteileinrichtung aus einem Prallblech,
welches vertikal, und einem Verteilblech, welches horizontal entlang oder parallel
zu der Zylinderachse verläuft, ausgebildet. Die nach unten gerichteten Öffnungen in
dem Verteilblech liegen oberhalb der Wärmetauscherblöcke oder des Blockes. Oberhalb
wird verstanden als in einer vertikalen Richtung höher liegend. Die Verteileinrichtung
muss nicht zwingend vollständig über den Wärmetauscherblöcken verlaufen.
[0026] Vorzugsweise ist bei der Wärmetauschervorrichtung die Verteileinrichtung derart in
dem Behälter angeordnet, dass ein durch den Fluideintritt in den Behälter einströmendes
Fluid durch die Öffnungen des Verteilabschnitts gezielt in vorgegebene Mantelbereiche
einströmt. Beispielsweise fällt einströmendes Fluid zumindest teilweise auf den Wärmetauscherblock.
Die Anordnung und Ausführung der Öffnungen erlaubt es, eine gezielte Verteilung des
Flüssiganteils des Fluids durch die Öffnungen auf oder neben den oder die Wärmetauscherblöcke
in dem Mantelraum.
[0027] Vorzugsweise wird mit Hilfe der Verteileinrichtung Fluid, insbesondere Flüssigkeit,
in Bereiche des Mantelraums eingeleitet oder verteilt, wo möglichst wenig oder kein
Gas durch Verdampfen, beispielsweise durch einen Wärmetauscherblock, erzeugt wird.
Die Trennung einer Gas- und Flüssigphase wird dadurch verbessert.
[0028] Bei einer Ausführungsform der Wärmetauschervorrichtung begrenzt die Verteileinrichtung
zusammen mit Wänden des Behälters und den optionalen Seitenplatten einen Raumabschnitt
in dem Behälter. Die Verteileinrichtung und Wände des Behälters schließen beispielsweise
einen Raumabschnitt ein. Der Raumabschnitt, beispielsweise in der Art eines Verteilerkanals,
verbindet den Fluideintritt in einer Wand des Behälters mit dem Strömungsraum mit
Hilfe der Öffnungen in dem Verteilabschnitt der Verteileinrichtung.
[0029] Zum Beispiel ist der Raumabschnitt einströmseitig an den Fluideintritt gekoppelt
und ausströmseitig an die Öffnungen als Austritt gekoppelt.
[0030] Bei einer Ausführungsform der Wärmetauschervorrichtung hat der Fluideintritt eine
Eintrittsquerschnittsfläche und eine Eintrittsrichtung. Die Verteileinrichtung hat
vorzugsweise eine Längsachse, welche entlang der Längenausdehnung des Behälters horizontal
und parallel ausgeführt ist.
[0031] Vorzugsweise steht die Längenausdehnung der Verteileinrichtung senkrecht zur Eintrittsrichtung.
In einer Ausführungsform sind die Öffnungen als Schlitze senkrecht zu einer Längsachse
des Behälters ausgeführt. Die Schlitze verlaufen beispielsweise parallel zu Querschnittsflächen
des Raumabschnitts oder des Behälters, welche senkrecht zu einer Längsachse des Behälters
gebildet sind.
[0032] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Wärmetauschervorrichtung entspricht der
Querschnitt eines mit Hilfe der Verteileinrichtung und Wänden des Behälters gebildeten
Verteilkanals einem Eintrittsquerschnitt des Fluideintritts. Dadurch lässt sich eine
besonders günstige Mengenstromaufteilung beispielsweise von dem Fluideintritt nach
links und rechts von einem entsprechenden Stutzen weg realisieren.
[0033] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Verteileinrichtung in der Art eines
L-Profilblechs ausgeführt. Vorzugsweise ist die Schlitzbreite zwischen 30 mm und 70
mm. Besonders bevorzugt sind die Schlitze 50 mm breit.
[0034] Bei einer Ausführungsform der Wärmetauschervorrichtung sind die Öffnungen als Schlitze
ausgeführt, und die Schlitze haben einen Abstand zu einer Kante oder einem Winkel
des L-Profilblechs zwischen 40 mm und 100 mm. Besonders bevorzugt beträgt der Abstand
zwischen 60 mm und 80 mm.
[0035] In noch einer Ausführungsform der Wärmetauschervorrichtung entspricht eine gesamte
Querschnittsfläche aller Öffnungen zwischen 150 % und 250 % der Querschnittsfläche
des Fluideintritts. Besonders bevorzugt ist die Gesamtquerschnittsfläche der Öffnungen
doppelt so groß wie die Querschnittsfläche des Eintritts. Seitlich ist die Verteileinrichtung
dann vorzugsweise von Seitenplatten abgeschlossen. Prinzipiell sind dabei auch mehrere
Eintrittsstutzen denkbar.
[0036] In noch einer Ausführungsform der Wärmetauschervorrichtung ist der Verteilabschnitt
der Verteileinrichtung derart mit fluiddichten Bereichen ausgestaltet, dass unter
den fluiddichten Bereich kein Wärmetauscherblock ist.
[0037] Beispielsweise ist der Verteilabschnitt der Verteileinrichtung ausschließlich direkt
über dem oder den Wärmetauscherblöcken mit Öffnungen versehen und ansonsten fluiddicht
ausgestaltet. Dadurch tropft oder strömt kein Fluid in Bereiche zwischen nebeneinander
stehenden Wärmetauscherblöcken in dem Behälter.
[0038] Insbesondere sind bei der Wärmetauschervorrichtung die Wärmetauscherblöcke und die
Verteileinrichtung derart angeordnet, dass über den Wärmetauscherblöcken Öffnungen
des Verteilabschnitts vorliegen und der Verteilabschnitt sonst geschlossen ist.
[0039] Alternativ ist der Verteilabschnitt der Verteileinrichtung ausschließlich neben oder
zwischen den Wärmetauscherblöcken mit Öffnungen versehen und ansonsten fluiddicht
ausgestaltet. Dadurch tropft oder strömt kein Fluid in Bereiche oberhalb der Wärmetauscherblöcke
in dem Behälter.
[0040] Insbesondere sind bei der Wärmetauschervorrichtung die Wärmetauscherblöcke und die
Verteileinrichtung derart angeordnet, dass neben oder seitlich von den Wärmetauscherblöcken
Öffnungen des Verteilabschnitts vorliegen und der Verteilabschnitt sonst geschlossen
ist.
[0041] Bei einer Weiterbildung der Wärmetauschervorrichtung sind neben einem Fluideintritt
einer oder mehrere Fluidaustritte vorgesehen. Unterhalb von Fluidaustrittsstutzen
des Behälters, insbesondere für gasförmiges Fluid, sind keine Öffnungen des Verteilabschnitts
der Verteileinrichtung vorgesehen.
[0042] Bei der vorgeschlagenen Wärmetauschervorrichtung wird das Fluid als Kühlmedium von
oberhalb über einen horizontalen Verteilungskanal mit Hilfe der Verteileinrichtung
dorthin verteilt, wo eine günstige Umströmung der Wärmetauscherblöcke erfolgt. Durch
die Anordnung der Öffnungen kann das Fluid gezielt in Bereiche des Strömungsbereichs
mit den Wärmetauscherblöcken geleitet werden, in denen eine Gas-Flüssigtrennung effizient
möglich ist.
[0043] Weitere mögliche Implementierungen oder Varianten der Verteileinrichtung oder der
Wärmetauschervorrichtung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor
oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale. Dabei
wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserung oder Ergänzungen zu der jeweiligen
Grundform der Verteileinrichtung oder der Wärmetauschervorrichtung hinzufügen.
[0044] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der
im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die
Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren
näher erläutert.
Dabei zeigt:
[0045]
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels für eine Verteileinrichtung;
- Figur 2:
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels für eine Verteileinrichtung;
- Figur 3:
- eine schematische Darstellung eines dritten Ausführungsbeispiels für eine Verteileinrichtung;
- Figur 4:
- eine Längsschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels für eine Wärmetauschervorrichtung;
- Figur 5:
- eine Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels für eine Wärmetauschervorrichtung;
und
- Figur 6:
- eine schematische Darstellung eines vierten Ausführungsbeispiels für eine Verteileinrichtung.
[0046] Die Figur 1 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels
für eine Verteileinrichtung. Die Verteileinrichtung 1 umfasst dabei ein vertikales
und ein horizontales Leitblech, die entlang einer gemeinsamen Kante 13 einen L-Winkel
bilden. Das vertikale Leitblech 2 dient als Leitabschnitt und das horizontale Verteilblech
3 als Verteilabschnitt. Beispielsweise tritt in der Orientierung der Figur 1, Fluid
von rechts nach links in Richtung auf eine Flächennormale des Leitblechs 2 ein. Das
Verteilblech 3 hat Bereiche 4, 5 mit Öffnungen 8, 9. Zwischen den Bereichen 4, 5 mit
den Öffnungen 8, 9 ist ein fluiddichter Bereich 10 vorgesehen. Durch die Öffnungen,
welche in der Figur 1 im hinteren Bereich 4 als Schlitze 8 ausgeführt sind, und im
vorderen Bereich 5 als Löcher 9 ausgebildet sind, kann Fluid nach unten durchtreten.
[0047] Die Verteileinrichtung 1, wie sie in der Figur 1 dargestellt ist, vereint die Funktionen
eines perforierten Prallbleches mit dem eines Inlet Flow Diverters, also eines Verteilers
in der Nähe eines Einflussstutzens eines Behälters. Der Leitabschnitt 2 dient im Wesentlichen
dazu, Fluid ab- oder umzuleiten. Der Verteilabschnitt 3 ermöglicht mit Hilfe der Öffnungen
8, 9 Fluid gezielt unterhalb der Verteileinrichtung 1 abzugeben.
[0048] Die Figur 2 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels
für eine Verteileinrichtung. Die Verteileinrichtung 18 ist in der Art eines gebogenen
Leitblechs ausgestaltet. Die Figur 2 zeigt dabei einen in der Orientierung der Figur
2 vertikalen Leitabschnitt 2 und einen horizontalen Verteilabschnitt 3 des Leitblechs.
In dem Verteilabschnitt 3 sind Bereiche 4, 5 mit Längsöffnungen 8 in der Art von Schlitzen
vorgesehen. In dem mittleren Bereich 10 des Verteilabschnitts 3 sind keine Löcher
oder Schlitze.
[0049] In der Figur 2 ist eine mögliche Fluidströmung durch Pfeile angedeutet. Beispielsweise
erreicht durch einen Eintrittsstutzen eines Behälters einströmendes Fluid 15 das Leitblech
der Verteileinrichtung 18. Durch die Strömung wird das Fluid im Wesentlichen horizontal
nach links und rechts gedrückt, wie es die Pfeile 16 andeuten. Durch die Schwerkraft
strömt oder fließt das Fluid entlang dem fluiddichten Bereich 10 in Richtung zu den
mit Öffnungen 8 versehenen Bereichen 4, 5. Dort tritt das Fluid durch die Öffnungen
8 nach unten aus, was durch Pfeile 17 angedeutet ist.
[0050] Die Figur 3 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels
für eine Verteileinrichtung. Die in der Figur 3 dargestellte Verteileinrichtung 24
ist als kreisabschnittförmiges Profil, beispielsweise aus einem Blech wie Aluminium
oder Edelstahl gefertigt.
[0051] Wie auch die in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiele, erlaubt die
Form der Verteileinrichtung 24, zusammen mit einer Behälterwand 25 einen Verteilkanal
auszubilden. Das gebogene Leitblech schließt, wie in der Figur 3 im Profil dargestellt
ist, mit einer hier rund dargestellten Behälterwand 25, fluiddicht ab. Der Raumbereich
23 kann als horizontaler Verteilkanal aufgefasst werden.
[0052] Es ist ein Verteilabschnitt 2 gegenüber einer Behälteröffnung oder eines Fluideintritts
26 vorgesehen. Durch den Fluideintritt 26 einströmendes Fluid 15 trifft auf den Verteilabschnitt
2 der Verteileinrichtung 24. Im unteren Bereich sind nach unten gerichtete Öffnungen
in dem Blech der Verteileinrichtung 24 vorgesehen, die gepunktet dargestellt sind.
Der Kreisabschnitt, welcher im Wesentlichen nach unten weist, wird als Verteilabschnitt
3 bezeichnet. Durch die in den Bereichen 4 mit Öffnungen versehenen Blechbereiche
kann das Fluid 17 nach unten austreten.
[0053] Durch die Anordnung und Positionierung der Öffnungen innerhalb des Verteilerkanals
23 kann eine gezielte Zuführung von Fluid, beispielsweise in Richtung zu Wärmetauscherblöcken
erfolgen. Oben und unten wird hier und im Folgenden im Bezug auf die Erdbeschleunigung,
welche in der Regel vertikal dargestellt ist, verstanden. Horizontal bedeutet in diesem
Zusammenhang senkrecht zur Erdbeschleunigung.
[0054] Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel einer Wärmetauschervorrichtung anhand der
Figuren 4 bis 6 näher erläutert. Dabei ist in der Figur 4 eine Wärmetauschervorrichtung
100 im Längsschnitt dargestellt. Die Figur 5 stellt einen Schnitt A-A quer zu einer
Symmetrieachse der Wärmetauschervorrichtung 100 dar. In der Figur 6 ist eine Darstellung
eines vierten Ausführungsbeispiels für eine Verteileinrichtung 101 perspektivisch
wiedergegeben, welche in der Wärmetauschervorrichtung 100 vorgesehen ist.
[0055] Die Wärmetauschervorrichtung 100 ist als Block-in-Behälter-Konfiguration ausgeführt.
Das heißt, mehrere Wärmetauscherblöcke 28, 29, 30 sind innerhalb eines zylindrischen
Behälters 27, der auch als Mantel bezeichnet wird, eingebaut. Ein Vorteil von dieser
Block-in-Behälter-Anordnung, die auch als Core-in-Shell oder Block-in-Kettle bezeichnet
wird, besteht insbesondere darin, dass Wärmetauscherblöcke in der Art von Platten-Wärmetauscher
besonders effizient eingesetzt werden können. Bei Platten-Wärmetauschern sind mehrere
Lagen von Wärmetauschpassagen durch Trennbleche gegeneinander abgegrenzt, was in der
Regel zu einem quaderförmigen Block führt.
[0056] Wie man in der Figur 4 erkennt, sind in einem zylinderförmigen Behälter 27 dessen
Längsachse 34, die auch eine Symmetrieachse ist und horizontal verläuft, drei Wärmetauscherblöcke
28, 29, 30 vorgesehen. Beispielsweise wird zu verflüssigendes Fluid, wie Erdgas oder
ein Prozessgas, durch die Wärmetauscherblöcke 28, 29, 30 abgekühlt, indem es durch
Eintrittsstutzen 31, die in einem oberen Bereich den Mantel oder Behälter 27 durchstoßen,
den Wärmetauscherblöcken, 28, 29, 30 zugeführt wird, und als gekühltes Fluid über
Austrittsstutzen 32, die im unteren Bereich des Mantels 27 vorgesehen sind, abgeführt
wird.
[0057] In dem Innenraum des Mantels 27, der auch als Strömungsraum bezeichnet werden kann,
wird meist ein hauptsächlich flüssiges Kältemittel isotherm verdampft. Dazu ist in
dem Mantel 27 ein Fluideintritt 26 in etwa in der Mitte im oberen Bereich vorgesehen.
Das Fluid wird im Folgenden als Kältemittel oder Kältemedium bezeichnet. Das Kältemittel
tritt dabei lokal als ein Gas-Flüssig-Gemisch ein. Der Flüssiganteil wird an den Wärmetauscherblöcken
28, 29, 30 verdampft und tritt als Gas durch Fluidaustrittsöffnungen 33 aus dem Mantelraum
wieder aus. Der Fluideintritt 26 ist dabei niedriger angeordnet als die Fluidaustritte
33 für das Kältemedium. Es ist wünschenswert, dass ausschließlich der Gasanteil des
Kältemittels aus dem Mantelraum über die Abzugsstutzen oder Fluidaustritte 23 abgezogen
wird. Um ein Mitreißen von flüssigem Kältemittel möglichst zu reduzieren, ist eine
verbesserte Verteilung des durch den Fluideintrittstutzen 26 eintretenden Gas-Flüssig-Gemisches
gewünscht. Daher ist eine Verteileinrichtung 101 in dem Behälter 27 vorgesehen.
[0058] Insbesondere in der Querschnittsdarstellung der Figur 5 erkennt man den kreisförmigen
Querschnitt des Zylindermantels 27 als Behälter und den im Innenraum vorgesehenen
Wärmetauscherblock 28 mit einem Zufluss 31 und einem Abfluss 32 für zu kühlendes Fluid.
In der Orientierung der Figur 5 ist in dem oben links liegenden Kreissegment der Fluideintritt
26 vorgesehen. Das Kältemittel 15 tritt dort in einen Verteilkanal 23 ein. Der Verteilkanal
23 ist durch einen Raumabschnitt innerhalb des Mantels 27 gebildet, welcher durch
die Mantelwand 25 und einem L-förmig ausgebildeten Leitblech aus einem Leitabschnitt
und einem Verteilabschnitt 3 gebildet ist.
[0059] Die Figur 6 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform der Verteileinrichtung
101. Die Figur 6 zeigt die Verteileinrichtung 101 mit einem Leitblech 2, welches vertikal
vorgesehen ist und einem Verteilblech 3, welches horizontal vorgesehen ist. Ferner
sind Seitenbleche 19, 20 vorgesehen, die auf die L-Profilkanten aufgesetzt und fluiddicht
verbunden sind und mit den Leit- und Verteilplatten 2, 3 verbunden sind. Eine Kante
oder Kontur 21, 22 der Seitenbleche 19, 20 schmiegt sich an die Behälterwand 25 (vgl.
Figur 5) an und bildet einen fluiddichten Abschluss mit der Behälterwand bzw. Mantelwand
25.
[0060] Der sich ergebende Raumabschnitt bzw. Verteilkanal 23 verbindet somit den Fluideintritt
26 mit dem Innenraum des Mantels 27 über die Öffnungen 8 in der Verteilplatte 3. Die
Öffnungen 8 sind schlitzförmig vorgesehen und verlaufen im Wesentlichen senkrecht
zu einer Längserstreckung der Verteileinrichtung 101 und senkrecht zu einer Symmetrieachse
34 des Behälters 27.
[0061] Man erkennt in Zusammenschau mit den Figuren 4, 5 und 6, dass fluiddichte Bereiche
10, 11, 12 in der Verteilplatte 3 vorgesehen sind, wo einerseits unterhalb der Verteilplatte
3 kein Wärmetauscherblock 28, 29, 30 vorliegt und andererseits oberhalb der Verteilplatte
3 Ein- oder Austrittsstutzen 26, 33 angeordnet sind. Die Bereiche 4, 5, 6, 7 mit Öffnungen
8 sind im Wesentlichen ausschließlich oberhalb aber zwischen den Wärmetauscherblöcken
28, 29, 30 vorgesehen. Damit ist gewährleistet, dass eine Gas-Flüssig-Trennung des
Kältemediums gleichmäßig über die gesamte Behälterlänge erfolgt und flüssiges Kältemedium
nicht direkt auf die Wärmetauscherblöcke 17 strömt (Pfeile 17).
[0062] Man erkennt ferner, dass der Fluideintritt in Richtung zu der Verteileinrichtung
101 im Wesentlichen in der Mitte der Längenausdehnung der Verteileinrichtung 101 angeordnet
ist. Dadurch ergibt sich eine Aufspaltung eines einströmenden Fluids in zwei Teilströmungen
jeweils etwa zur Hälfte. Beispielsweise hat der Eintrittsstutzen 26 einen vorgegebenen
Eintrittsquerschnitt. Bei einem kreisförmigen Eintrittsstutzen beträgt der Querschnitt
A = π/4 × d
2, wobei d der Durchmesser des Eintrittsstutzens 26 ist. Vorzugsweise ist die Summe
aller Querschnitte A
i der Öffnungen 8 doppelt so groß wie der Querschnitt A des Fluideintritts: ∑
i A
i = 2xA. Das heißt, die Anzahl und Geometrie der Schlitze 8 ist in Abhängigkeit von
dem Querschnitt der Eintrittsstutzen 26 gewählt. Untersuchungen der Anmelderin haben
ergeben, dass die Schlitze 8 einen Mindestabstand von einer Kante 13, also dem Innenwinkel
des L-Profils haben sollten.
[0063] Die Geometrie und die Dimensionen des Verteilkanals 23 durch ein L-Profil ist derart
gewählt, dass eine möglichst gleichförmige Verteilung des Kühlmediums im Mantelraum
erzielt wird. Man kann zum Beispiel in Bereichen, wo eine Gasbeladung des Fluids durch
Verdampfen des Kühlmittels an den Wärmetauscherblöcken 28, 29, 30 besonders hoch ist,
die Anzahl von Schlitzen pro Längenabschnitt der Verteilplatte 3 oder Schlitzquerschnitten
reduzieren. Dadurch wird der Gasanteil durch eingebrachten Dampf beim Kältemitteleintritt
an den Öffnungen beherrschbarer.
[0064] Durch den Einbau des Strömungskanals mit Hilfe einer Verteileinrichtung, wie sie
anhand von Ausführungsbeispielen erläutert wurde, kann eine Effiziente Verteilung
von Gas- und Flüssigphasenanteil des Kühlmittels erzielt werden. Durch die Integration
der Verteileinrichtung innerhalb eines Behälters unter Verwendung der Behälterwand
werden das Gewicht und der Aufwand bei der Implementierung eines entsprechenden Verteilkanals
besonders niedrig gehalten.
[0065] Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert wurde,
ist sie nicht darauf beschränkt, sondern vielfältig modifizierbar. Die vorgeschlagenen
Materialien für die Bleche und dargestellten Geometrien sind lediglich beispielhaft
zu verstehen. Auch andere als die explizit genannten Anwendungsbeispiele für Verteil-
oder Wärmetauschervorrichtungen sind denkbar.
Verwendete Bezugszeichen:
[0066]
- 1
- Verteileinrichtung
- 2
- Leitabschnitt
- 3
- Verteilabschnitt
- 4 - 7
- Bereich mit Öffnungen
- 8
- Schlitz
- 9
- Loch
- 10 - 12
- geschlossener Bereich
- 13
- Ecke
- 14
- Winkel
- 15 - 17
- Fluidstrom
- 18
- Verteileinrichtung
- 19, 20
- Seitenblech
- 21, 22
- Seitenblechkante
- 23
- Verteilerkanal
- 24
- Verteileinrichtung
- 25
- Behälterwand
- 26
- Fluideintritt
- 27
- Mantel
- 28 - 30
- Wärmetauscherblock
- 31
- Einlass
- 32
- Auslass
- 33
- Fluidaustritt
- 34
- Mantelachse
- 100
- Wärmetauschervorrichtung
- 101
- Verteileinrichtung
1. Verteileinrichtung (1) zum Verteilen eines Fluids (15) in einem Behälter (27) von
einem Fluideintritt (26) des Behälters (27) aus, wobei die Verteileinrichtung (1)
mindestens eine Leitplatte mit einem Leitabschnitt (2) und einem an den Leitabschnitt
(2) angrenzenden Verteilabschnitt (3) umfasst, und wobei der Verteilabschnitt (3)
Bereiche (4, 5) mit Öffnungen (8, 9) zum Durchlassen des Fluids (17) aufweist.
2. Verteileinrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei der Leitabschnitt (2) und der Verteilabschnitt
(3) von mindestens zwei aneinander und im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordneten
Leitplatten gebildet sind.
3. Verteileinrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die beiden Leitplatten (2, 3)
ein L-Profil bilden und auf Stirnseiten des L-Profils Seitenplatten (19, 20) angeordnet
sind.
4. Verteileinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 3, wobei die Öffnungen (8) als
Schlitze, insbesondere in dem Verteilblech und in Richtung im Wesentlichen senkrecht
zu einer Kante des Verteilblechs oder einem Profilwinkel, ausgebildet sind.
5. Verteileinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 3, wobei die Verteileinrichtung
(1) zumindest teilweise aus Aluminium oder Edelstahl gebildet ist.
6. Wärmetauschervorrichtung (100) mit einem Behälter (27), welcher einen Fluideintritt
(26) aufweist, mindestens einem in dem Behälter (27) angeordneten Wärmetauscherblock
(28), und mit einer in dem Behälter (27) oberhalb des Wärmetauscherblocks (28) angeordneten
Verteileinrichtung (101) nach einem der Ansprüche 1 - 5.
7. Wärmetauschervorrichtung (100) nach Anspruch 6, wobei die Verteileinrichtung (101)
derart in dem Behälter (27) angeordnet ist, dass ein durch den Fluideintritt (26)
in den Behälter (27) einströmendes Fluid (15) durch die Öffnungen (8) des Verteilabschnitts
(3) zumindest teilweise auf den Wärmetauscherblock (28) fällt.
8. Wärmetauschervorrichtung (100) nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Verteileinrichtung
(101) mit Wänden (25) des Behälters (27) einen Raumabschnitt (23) in dem Behälter
(27) begrenzt.
9. Wärmetauschervorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 6 - 8, wobei der Verteilabschnitt
(3) derart mit fluiddichten Bereichen (10, 11, 12) ausgestaltet ist, dass unter den
fluiddichten Bereichen (10, 11, 12) zumindest teilweise einer oder mehrere Wärmetauscherblöcke
(28) angeordnet sind.
10. Wärmetauschervorrichtung (100) nach einem der Ansprüche 6 - 9, wobei eine gesamte
Querschnittsfläche der Öffnungen (8) zwischen 150% und 250% der Querschnittsfläche
des Fluideintritts (26) entspricht.