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EP 2 474 466 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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11.07.2012 Patentblatt 2012/28 |
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Anmeldetag: 07.01.2011 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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BA ME |
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Anmelder: Dorincourt S.A. |
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1082 Corcelles le Jorat (CH) |
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Erfinder: |
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- Kreyenberg, Heinrich Dr.
40885 Ratingen (DE)
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Vertreter: Stenger, Watzke & Ring |
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Intellectual Property
Am Seestern 8 40547 Düsseldorf 40547 Düsseldorf (DE) |
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Bemerkungen: |
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Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ. |
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Verfahren zum Transport von rohrförmigen Körpern |
(57) Um ein Verfahren zum Transport der rohrförmigen Körper (5) anzugehen, welches mit
einfachen Mitteln möglichst flexibel durchgeführt werden kann und bei welchem die
erforderlichen Hebe- und Transportvorgänge minimiert werden sollen wird vorgeschlagen
ein Verfahren zum Transport von rohrförmigen Körpern (5) welches dadurch gekennzeichnet
ist, dass
a) die rohrförmigen Körper (5) beidseitig verschlossen werden,
b) die rohrförmigen Körper (5) lösbar zu einem schwimmfähigen Bündel (1) verbunden
werden,
c) das Bündel an wenigstens einem Ende mit einem Antrieb versehen wird und
d) das Bündel schwimmend transportiert wird.
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[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transport von rohrförmigen Körpern.
Insbesondere in jüngerer Zeit sind rohrförmige Körper im Zusammenhang mit der Erstellung
von maritimen Bauten wie Ölplattformen, Windenergieanlagen und dergleichen zum Teil
sehr groß und schwer ausgebildet und sind zu transportieren. Gleiches gilt auch für
den Pipelinebau und dergleichen.
[0002] Die Rohre können erhebliche Längen aufweisen, wobei 100 oder 150 m nicht ungewöhnlich
sind. Das Gewicht kann bei über 100 t liegen.
[0003] Es ist offensichtlich, dass entsprechende Schwertransporter benötigt werden, um derartige
rohrförmige Körper transportieren zu können. Die rohrförmigen Körper werden zum Aufbau
von Rohrleitungen, aber auch als Ständer für Bauwerke und dergleichen eingesetzt.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt hier eine
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Transport der rohrförmigen Körper anzugehen, welches
mit einfachen Mitteln möglichst flexibel durchgeführt werden kann. Darüber hinaus
sollen die erforderlichen Hebe- und Transportvorgänge minimiert werden.
[0005] Zur technischen
Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die zur transportierenden rohrförmigen
Körper beidseitig verschlossen, lösbar zu einem schwimmfähigen Gebinde verbunden und
an wenigstens einem Ende mit einem Antrieb versehen, um auf diese Weise möglichst
in paketförmigen Einheiten floßähnlich als unterste Lage transportiert zu werden.
[0007] Dabei genügt es, dass zumindest die rohrförmigen Körper, die direkt ins Wasser eintauchen
oder mit Wasser in Berührung kommen, verbunden werden. Höhere Lagen können bei mehrlagigem
Aufbau auch offen sein. Das Versehen mit einem Antrieb kann auf einfachste Weise durch
die Verbindung mit einem Schlepper, ein Schubverbund oder dergleichen erfolgen. Es
kann aber auch eine schwimmfähige Antriebseinheit verwendet oder eine eigene Antriebseinheit
angeordnet werden.
[0008] Die rohrförmigen Körper können in mehreren Lagen übereinander gestapelt transportiert
werden. Dabei können die Lagen so ausgebildet werden, dass sich ein erforderlicher
maximaler Tiefgang und/oder eine maximale Transporthöhe ergeben. Auf diese Weise kann
auf die Randbedingungen der Transportwege, auf Wassertiefen, Brückenhöhen und dergleichen
Rücksicht genommen werden.
[0009] Die Verbindung der rohrförmigen Körper erfolgt beispielsweise durch Seile, Netze,
vorzugsweise aber auch durch Hakengestelle oder sonstige Verbindungselemente. Auch
liegt es im Rahmen der Erfindung, rohrförmige Körper zumindest für den Transport durch
Schweißen oder dergleichen zu verbinden, wenn dadurch nicht die Oberflächeneigenschaften
geschädigt werden.
[0010] In erfindungsgemäßer Weise kann eine Bugeinheit und/oder eine Heckeinheit so ausgebildet
sein, dass sie direkt mit der Stirnfläche eines Gebindes verbunden wird. Auf diese
Weise kann das Gebinde auch strömungstechnisch optimiert ausgebildet werden und insbesondere
mit geringerem Energieaufwand wirtschaftlich transportiert werden. Die Bugeinheiten
und Heckeinheiten ebenso wie die Gebinde selbst können mit den erforderlichen Ankern,
Beschlägen und dergleichen Ausrüstungen gemäß BINSCHVO, SCHSV und weiteren nationalen
und internationalen Vorschriften versehen sein. Die Bug- und/oder Heckeinheiten können
Eigenantriebe aufweisen und/oder einfach zur Verbindung mit einem Schubverbund, einem
Schlepper oder einem sonstigen Antriebsschiff vorgesehen sein.
[0011] In erfindungsgemäßer Weise können die Bug- und Heckeinheiten derart ausgebildet sein,
dass am Transportziel beide Einheiten vom Gebinde gelöst werden. Die Verbindung mit
dem Gebinde kann durch Seile, Beschläge, durch Verbindung von Bug- und Heckeinheiten
miteinander und dergleichen insbesondere kraftschlüssig erfolgen. Vor Ort werden Bug-
und/oder Heckeinheit wieder von Gebinde gelöst. Bei Vorliegen von Bug- und Heckeinheiten
können diese so ausgebildet sein, dass diese sich wiederum zu einem schwimmfähigen
transportablen Element in Form eines Sonderfahrzeuges miteinander verbinden lassen.
[0012] Auch kann vorgesehen sein, dass derartige Einheiten entsprechende Gestelle und dergleichen
aufnehmen, um diese rücktransportieren zu können.
[0013] Mit der Erfindung wird ein einfach durchführbares Verfahren zum Transport auch sehr
großer und schwerer rohrförmiger Körper bereitgestellt. Weitere Vorteile und Merkmale
der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei
zeigen:
In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0014] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Rohrstapels, der in Fig. 2 in Frontansicht
gezeigt ist.
[0015] Das Rohrgebinde 1 besteht aus Lagen von Rohren 2, 3, 4. Jede Lage besteht aus einer
Vielzahl von Rohren 5.
[0016] Fig. 3 zeigt beispielhaft ein Harkengestell. Dieses greift die unter Lage schwimmfähiger
Rohre, auf welche eine ober Lage aufsetzbar ist. Darüber können wieder gleiche oder
ähnliche Harkengestelle aufgesetzt werden oder weitere Lagen können durch entsprechende
Seite oder sonstige Verbindungen befestigt werden.
[0017] Je nach Anzahl der Lagen tauchen die unteren Rohre entsprechend dem die Eigengewichte
kompensierenden Antrieb der Rohre tief ein, so dass sich eine Solltiefe einstellen
lässt. Die Sollhöhe lässt sich ebenfalls einstellen. Gegebenenfalls können einzelne
Rohre auch geflutet werden, um die gewünschte Schwimmtiefe beziehungsweise Transporthöhe
korrigieren zu können.
[0018] Fig. 4 zeigt beispielhaft die Anordnung einer Bugeinheit 7 beziehungsweise Heckeinheit
8 am Gebinde 1, so dass sich ein schiffähnliches Transportelement ausbildet, welches
entweder mit einem Eigenantrieb versehen einen schwimmfähigen Transport ermöglicht
oder durch einen Schubverbund, einem Schlepper oder dergleichen schwimmend transportiert
werden kann. Es versteht sich von selbst, dass erforderliche maritime Ausrüstung wie
Beschläge, Anker, Ruder und dergleichen nach Bedarf und den geltenden Sicherheitsvorschriften
angeordnet werden.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 1
- Gebinde
- 2
- Rohrlage
- 3
- Rohrlage
- 4
- Rohrlage
- 5
- Rohr
- 6
- Harkengestell
- 7
- Bugeinheit
- 8
- Heckeinheit
1. Verfahren zum Transport von rohrförmigen Körpern,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die rohrförmigen Körper beidseitig verschlossen werden,
b) die rohrförmigen Körper lösbar zu einem schwimmfähigen Bündel verbunden werden,
c) das Bündel an wenigstens einem Ende mit einem Antrieb versehen wird und
d) das Bündel schwimmend transportiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebinde mehrlagig aufgebaut wird.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel durch übereinanderliegende Lagen rohrförmiger Körper so aufgebaut wird,
dass sowohl der Tiefgang als auch die sich ergebende Gesamthöhe auf die Vorgaben des
Transportweges abgestimmt sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der rohrförmigen Körper ein Hakengestell verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung Zurrelemente zur kraftschlüssigen Umschließung verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung Spannelemente verwendet werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bübdel mit einer Bugeinheit versehen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebinde mit einer Heckeinheit versehen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transport durch einen Schlepper durchgeführt wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel mit Ausrüstung gemäß den geltenden Vorschriften versehen wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre zumindest teilweise mit Flutventilen versehen werden.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Transport von mindestens einseitig offenen, rohrförmigen Körpern,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die mindestens einseitig offenen, rohrförmigen Körper beidseitig verschlossen werden,
b) die rohrförmigen Körper lösbar zu einem schwimmfähigen Bündel verbunden werden,
c) das Bündel an wenigstens einem Ende mit einem Antrieb versehen wird und
d) das Bündel schwimmend transportiert wird,
wobei das Gebinde mehrlagig aufgebaut wird und nur die unterste Lage des Gebindes
eine floßähnliche, paketförmige Einheit aus verschlossenen und miteinander verbundenen
rohrförmigen Körpern bildet, welche in das Wasser eintaucht oder mit Wasser in Berührung
kommt, und wobei eins oder mehrere Rohre zumindest teilweise geflutet werden, um die
gewünschte Schwimmtiefe oder Transporthöhe einzustellen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel durch übereinanderliegende Lagen rohrförmiger Körper so aufgebaut wird,
dass sowohl der Tiefgang als auch die sich ergebende Gesamthöhe auf die Vorgaben des
Transportweges abgestimmt sind.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der rohrförmigen Körper ein Hakengestell verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung Zurrelemente zur kraftschlüssigen Umschließung verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung Spannelemente verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel mit einer Bugeinheit versehen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebinde mit einer Heckeinheit versehen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transport durch einen Schlepper durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel mit maritimer Ausrüstung gemäß den geltenden Schiffverkehrs- und Sicherheitsvorschriften
versehen wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre zumindest teilweise mit Flutventilen versehen werden.
