(19)
(11) EP 2 474 466 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.07.2012  Patentblatt  2012/28

(21) Anmeldenummer: 11000073.4

(22) Anmeldetag:  07.01.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B63B 3/08(2006.01)
B63B 25/00(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Dorincourt S.A.
1082 Corcelles le Jorat (CH)

(72) Erfinder:
  • Kreyenberg, Heinrich Dr.
    40885 Ratingen (DE)

(74) Vertreter: Stenger, Watzke & Ring 
Intellectual Property Am Seestern 8
40547 Düsseldorf
40547 Düsseldorf (DE)

 
Bemerkungen:
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
 


(54) Verfahren zum Transport von rohrförmigen Körpern


(57) Um ein Verfahren zum Transport der rohrförmigen Körper (5) anzugehen, welches mit einfachen Mitteln möglichst flexibel durchgeführt werden kann und bei welchem die erforderlichen Hebe- und Transportvorgänge minimiert werden sollen wird vorgeschlagen ein Verfahren zum Transport von rohrförmigen Körpern (5) welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
a) die rohrförmigen Körper (5) beidseitig verschlossen werden,
b) die rohrförmigen Körper (5) lösbar zu einem schwimmfähigen Bündel (1) verbunden werden,
c) das Bündel an wenigstens einem Ende mit einem Antrieb versehen wird und
d) das Bündel schwimmend transportiert wird.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transport von rohrförmigen Körpern. Insbesondere in jüngerer Zeit sind rohrförmige Körper im Zusammenhang mit der Erstellung von maritimen Bauten wie Ölplattformen, Windenergieanlagen und dergleichen zum Teil sehr groß und schwer ausgebildet und sind zu transportieren. Gleiches gilt auch für den Pipelinebau und dergleichen.

[0002] Die Rohre können erhebliche Längen aufweisen, wobei 100 oder 150 m nicht ungewöhnlich sind. Das Gewicht kann bei über 100 t liegen.

[0003] Es ist offensichtlich, dass entsprechende Schwertransporter benötigt werden, um derartige rohrförmige Körper transportieren zu können. Die rohrförmigen Körper werden zum Aufbau von Rohrleitungen, aber auch als Ständer für Bauwerke und dergleichen eingesetzt.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt hier eine Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Transport der rohrförmigen Körper anzugehen, welches mit einfachen Mitteln möglichst flexibel durchgeführt werden kann. Darüber hinaus sollen die erforderlichen Hebe- und Transportvorgänge minimiert werden.

[0005] Zur technischen Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.

[0006] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die zur transportierenden rohrförmigen Körper beidseitig verschlossen, lösbar zu einem schwimmfähigen Gebinde verbunden und an wenigstens einem Ende mit einem Antrieb versehen, um auf diese Weise möglichst in paketförmigen Einheiten floßähnlich als unterste Lage transportiert zu werden.

[0007] Dabei genügt es, dass zumindest die rohrförmigen Körper, die direkt ins Wasser eintauchen oder mit Wasser in Berührung kommen, verbunden werden. Höhere Lagen können bei mehrlagigem Aufbau auch offen sein. Das Versehen mit einem Antrieb kann auf einfachste Weise durch die Verbindung mit einem Schlepper, ein Schubverbund oder dergleichen erfolgen. Es kann aber auch eine schwimmfähige Antriebseinheit verwendet oder eine eigene Antriebseinheit angeordnet werden.

[0008] Die rohrförmigen Körper können in mehreren Lagen übereinander gestapelt transportiert werden. Dabei können die Lagen so ausgebildet werden, dass sich ein erforderlicher maximaler Tiefgang und/oder eine maximale Transporthöhe ergeben. Auf diese Weise kann auf die Randbedingungen der Transportwege, auf Wassertiefen, Brückenhöhen und dergleichen Rücksicht genommen werden.

[0009] Die Verbindung der rohrförmigen Körper erfolgt beispielsweise durch Seile, Netze, vorzugsweise aber auch durch Hakengestelle oder sonstige Verbindungselemente. Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, rohrförmige Körper zumindest für den Transport durch Schweißen oder dergleichen zu verbinden, wenn dadurch nicht die Oberflächeneigenschaften geschädigt werden.

[0010] In erfindungsgemäßer Weise kann eine Bugeinheit und/oder eine Heckeinheit so ausgebildet sein, dass sie direkt mit der Stirnfläche eines Gebindes verbunden wird. Auf diese Weise kann das Gebinde auch strömungstechnisch optimiert ausgebildet werden und insbesondere mit geringerem Energieaufwand wirtschaftlich transportiert werden. Die Bugeinheiten und Heckeinheiten ebenso wie die Gebinde selbst können mit den erforderlichen Ankern, Beschlägen und dergleichen Ausrüstungen gemäß BINSCHVO, SCHSV und weiteren nationalen und internationalen Vorschriften versehen sein. Die Bug- und/oder Heckeinheiten können Eigenantriebe aufweisen und/oder einfach zur Verbindung mit einem Schubverbund, einem Schlepper oder einem sonstigen Antriebsschiff vorgesehen sein.

[0011] In erfindungsgemäßer Weise können die Bug- und Heckeinheiten derart ausgebildet sein, dass am Transportziel beide Einheiten vom Gebinde gelöst werden. Die Verbindung mit dem Gebinde kann durch Seile, Beschläge, durch Verbindung von Bug- und Heckeinheiten miteinander und dergleichen insbesondere kraftschlüssig erfolgen. Vor Ort werden Bug- und/oder Heckeinheit wieder von Gebinde gelöst. Bei Vorliegen von Bug- und Heckeinheiten können diese so ausgebildet sein, dass diese sich wiederum zu einem schwimmfähigen transportablen Element in Form eines Sonderfahrzeuges miteinander verbinden lassen.

[0012] Auch kann vorgesehen sein, dass derartige Einheiten entsprechende Gestelle und dergleichen aufnehmen, um diese rücktransportieren zu können.

[0013] Mit der Erfindung wird ein einfach durchführbares Verfahren zum Transport auch sehr großer und schwerer rohrförmiger Körper bereitgestellt. Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:

In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.



[0014] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines Rohrstapels, der in Fig. 2 in Frontansicht gezeigt ist.

[0015] Das Rohrgebinde 1 besteht aus Lagen von Rohren 2, 3, 4. Jede Lage besteht aus einer Vielzahl von Rohren 5.

[0016] Fig. 3 zeigt beispielhaft ein Harkengestell. Dieses greift die unter Lage schwimmfähiger Rohre, auf welche eine ober Lage aufsetzbar ist. Darüber können wieder gleiche oder ähnliche Harkengestelle aufgesetzt werden oder weitere Lagen können durch entsprechende Seite oder sonstige Verbindungen befestigt werden.

[0017] Je nach Anzahl der Lagen tauchen die unteren Rohre entsprechend dem die Eigengewichte kompensierenden Antrieb der Rohre tief ein, so dass sich eine Solltiefe einstellen lässt. Die Sollhöhe lässt sich ebenfalls einstellen. Gegebenenfalls können einzelne Rohre auch geflutet werden, um die gewünschte Schwimmtiefe beziehungsweise Transporthöhe korrigieren zu können.

[0018] Fig. 4 zeigt beispielhaft die Anordnung einer Bugeinheit 7 beziehungsweise Heckeinheit 8 am Gebinde 1, so dass sich ein schiffähnliches Transportelement ausbildet, welches entweder mit einem Eigenantrieb versehen einen schwimmfähigen Transport ermöglicht oder durch einen Schubverbund, einem Schlepper oder dergleichen schwimmend transportiert werden kann. Es versteht sich von selbst, dass erforderliche maritime Ausrüstung wie Beschläge, Anker, Ruder und dergleichen nach Bedarf und den geltenden Sicherheitsvorschriften angeordnet werden.

Bezugszeichenliste



[0019] 
1
Gebinde
2
Rohrlage
3
Rohrlage
4
Rohrlage
5
Rohr
6
Harkengestell
7
Bugeinheit
8
Heckeinheit



Ansprüche

1. Verfahren zum Transport von rohrförmigen Körpern, dadurch gekennzeichnet, dass

a) die rohrförmigen Körper beidseitig verschlossen werden,

b) die rohrförmigen Körper lösbar zu einem schwimmfähigen Bündel verbunden werden,

c) das Bündel an wenigstens einem Ende mit einem Antrieb versehen wird und

d) das Bündel schwimmend transportiert wird.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebinde mehrlagig aufgebaut wird.
 
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel durch übereinanderliegende Lagen rohrförmiger Körper so aufgebaut wird, dass sowohl der Tiefgang als auch die sich ergebende Gesamthöhe auf die Vorgaben des Transportweges abgestimmt sind.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der rohrförmigen Körper ein Hakengestell verwendet wird.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung Zurrelemente zur kraftschlüssigen Umschließung verwendet werden.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung Spannelemente verwendet werden.
 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bübdel mit einer Bugeinheit versehen wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebinde mit einer Heckeinheit versehen wird.
 
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transport durch einen Schlepper durchgeführt wird.
 
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel mit Ausrüstung gemäß den geltenden Vorschriften versehen wird.
 
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre zumindest teilweise mit Flutventilen versehen werden.
 


Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.


1. Verfahren zum Transport von mindestens einseitig offenen, rohrförmigen Körpern, dadurch gekennzeichnet, dass

a) die mindestens einseitig offenen, rohrförmigen Körper beidseitig verschlossen werden,

b) die rohrförmigen Körper lösbar zu einem schwimmfähigen Bündel verbunden werden,

c) das Bündel an wenigstens einem Ende mit einem Antrieb versehen wird und

d) das Bündel schwimmend transportiert wird,

wobei das Gebinde mehrlagig aufgebaut wird und nur die unterste Lage des Gebindes eine floßähnliche, paketförmige Einheit aus verschlossenen und miteinander verbundenen rohrförmigen Körpern bildet, welche in das Wasser eintaucht oder mit Wasser in Berührung kommt, und wobei eins oder mehrere Rohre zumindest teilweise geflutet werden, um die gewünschte Schwimmtiefe oder Transporthöhe einzustellen.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel durch übereinanderliegende Lagen rohrförmiger Körper so aufgebaut wird, dass sowohl der Tiefgang als auch die sich ergebende Gesamthöhe auf die Vorgaben des Transportweges abgestimmt sind.
 
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung der rohrförmigen Körper ein Hakengestell verwendet wird.
 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung Zurrelemente zur kraftschlüssigen Umschließung verwendet werden.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Verbindung Spannelemente verwendet werden.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel mit einer Bugeinheit versehen wird.
 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gebinde mit einer Heckeinheit versehen wird.
 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Transport durch einen Schlepper durchgeführt wird.
 
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bündel mit maritimer Ausrüstung gemäß den geltenden Schiffverkehrs- und Sicherheitsvorschriften versehen wird.
 
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohre zumindest teilweise mit Flutventilen versehen werden.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht