[0001] Die Erfindung betrifft eine Doppel-Trockentrommel für die Herstellung von Asphalt
sowie ein Verfahren zur Herstellung von Asphalt.
[0002] Vorrichtungen und Verfahren zur Herstellung von Asphalt sind beispielsweise aus der
DE 40 35 050 C2 bekannt. Ein derartiges Verfahren basiert auf dem Verarbeiten eines ersten Granulats,
insbesondere Gesteinsgranulat, das auch als Weißmaterial bezeichnet wird, und dem
Verarbeiten eines zweiten Granulats, insbesondere Asphaltgranulat, das beigemischt
wird. Das Asphaltgranulat kann beispielsweise wieder aufbereiteter Altasphalt, also
Recyclinggranulat sein. Derartige Anlagen und Verfahren sind aufwändig, zeit- und
damit kostenintensiv.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit der Herstellung von Asphalt vereinfacht ist.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der Kern der Erfindung
besteht darin, dass eine Doppel-Trockentrommel vorgesehen ist, die eine eine Drehachse
aufweisende Innen-Trockentrommel und eine die Innen-Trockentrommel entlang der Drehachse
zumindest abschnittsweise umgebende Außen-Trockentrommel aufweist. Durch die Anordnung
der Innen-Trockentrommel innerhalb der Außen-Trockentrommel wird zwischen einer äußeren
Mantelfläche der Innen-Trockentrommel und einer inneren Mantelfläche der Außen-Trockentrommel
ein Aufnahmeraum zur Aufnahme eines zweiten Granulats gebildet, das insbesondere Asphaltgranulat
ist. Die Innen-Trockentrommel dient zur Aufnahme eines ersten Granulats, insbesondere
Gesteinsgranulat. Die beiden Trockentrommeln weisen jeweils eine Zuführöffnung zum
Zuführen des jeweiligen Granulats und eine Abführöffnung zum Abführen des jeweiligen
Granulats auf. Die Außen-Trockentrommel kann konzentrisch zur Innen-Trockentrommel
angeordnet sein. In diesem Fall ist der Aufnahmeraum bezüglich der Drehachse ringförmig
ausgeführt und weist entlang seines Umfangs eine konstante Ringstärke auf. Dadurch
kann die Förderung des zweiten Granulats verbessert werden. Es ist auch möglich, dass
aufgrund der Materialeigenschaften des zweiten Granulats zur Verbesserung der Förderungsbedingungen
die Außen-Trockentrommel exzentrisch zur Drehachse und damit zur Innen-Trockentrommel
angeordnet ist. Dadurch, dass die beiden Granulate in der Doppel-Trockentrommel separat
voneinander gefördert werden, besteht die Möglichkeit, das erste Granulat, das insbesondere
Weißmaterial ist, und das zweite Granulat mittels jeweils einer separaten Siebvorrichtung
zu sieben, um somit eine Vielfalt möglicher Asphalt-Rezepte zu gewährleisten. Die
Doppel-Trockentrommel kann sowohl bei kontinuierlichen als auch bei diskontinuierlichen
Mischanlagen verwendet werden, die mit oder ohne Siebvorrichtung ausgestattet sind.
Es ist grundsätzlich auch möglich, die Doppel-Trockentrommel ohne Ausnutzung des Aufnahmeraums
für das zweite Granulat, d. h. ausschließlich zur Förderung des ersten Granulats,
zu betreiben.
[0005] Eine Doppel-Trockentrommel nach Anspruch 2 ermöglicht eine verbesserte Förderung
des zweiten Granulats in dem Aufnahmeraum. Weiterhin ermöglichen an einer äußeren
Mantelfläche der Innen-Trockentrommel angeformte Innen-Trockentrommel-Schaufeln eine
verbesserte Wärmeabgabe von der Innen-Trockentrommel an das in dem Aufnahmeraum angeordnete
zweite Granulat. Die Innen-Trockentrommel-Schaufeln sind insbesondere einstückig an
der Innen-Trockentrommel angeformt oder durch Schweißen mit der Innen-Trockentrommel
fest verbunden. Die Innen-Trockentrommel-Schaufeln dienen als zusätzliche Wärmeüberträger
durch eine vergrößerte, wärmeabgebende Oberfläche der Innen-Trockentrommel. Die Innen-Trockentrommel-Schaufeln
ragen also in den Aufnahmeraum hinein.
[0006] Eine Doppel-Trockentrommel nach Anspruch 3 ermöglicht ein verbessertes Förderverhalten
des zweiten Granulats in dem Aufnahmeraum. Die Außen-Trockentrommel-Schaufeln ragen
in den Aufnahmeraum hinein.
[0007] Eine Doppel-Trockentrommel nach Anspruch 4 ermöglicht ein zusätzlich verbessertes
Förderverhalten des zweiten Granulats. Durch die entlang der Drehachse versetzte Anordnung
der an der Außen-Trockentrommel und an der Innen-Trockentrommel angebrachten Schaufeln
wird eine Selbstreinigung der Schaufeln während des Betriebs ermöglicht.
[0008] Eine Doppel-Trockentrommel nach Anspruch 5 ermöglicht einen variablen und insbesondere
steuer- oder regelbaren Drehantrieb der Außen-Trockentrommel und der Innen-Trockentrommel.
Es ist beispielsweise möglich, dass beide Trockentrommeln einen Antrieb aufweisen
und somit um die Drehachse drehantreibbar sind. Der Antrieb kann mittels Laufrollen
oder durch einen oder mehrere Kettenantriebe erfolgen. Für den Fall, dass beide Trockentrommeln
einen separaten Antrieb aufweisen, sind diese Antriebe insbesondere unabhängig voneinander,
so dass es beispielsweise möglich ist, die Außen-Trockentrommel in einer ersten Drehrichtung
und die Innen-Trockentrommel in einer zweiten, der ersten Drehrichtung entgegengesetzten
Drehrichtung anzutreiben. Dadurch kann eine Relativ-Drehbewegung zwischen den beiden
Trockentrommeln mit hoher Geschwindigkeit eingestellt werden. Entsprechend kann die
jeweilige Verweilzeit des ersten Granulats und/oder des zweiten Granulats in der Doppel-Trockentrommel
durch Anpassung der jeweiligen Drehgeschwindigkeit und/oder Drehrichtung der Trockentrommeln
beeinflusst werden.
[0009] Eine Doppel-Trockentrommel nach Anspruch 6 ermöglicht eine schnelle und direkte Zuführung
und Abführung des zweiten Granulats in den Aufnahmeraum über die Außen-Trockentrommel-Zuführöffnung
und die Außen-Trockentrommel-Abführöffnung. Dazu ist jeweils ein Ringelevator vorgesehen.
[0010] Eine Doppel-Trockentrommel nach Anspruch 7 ermöglicht eine vereinfachte Montage,
Wartung und Instandsetzung. Dadurch, dass die Außen-Trockentrommel mehrere miteinander
verbindbare Außen-Trockentrommel-Segmente aufweist, können diese voneinander getrennt
und entnommen werden. Dadurch ist insbesondere auch eine Reinigung und Wartung der
Innen-Trockentrommel vereinfacht. Dadurch ist es auch möglich, ein beispielsweise
beschädigtes Außen-Trockentrommel-Segment durch ein unbeschädigtes Segment zu ersetzen.
Dadurch können Stillstandzeiten der Doppel-Trockentrommel reduziert werden.
[0011] Eine Doppel-Trockentrommel nach Anspruch 8 ermöglicht eine verbesserte Granulatförderung
innerhalb der Trockentrommeln. Dazu kann beispielsweise ein Sockel, mittels dem die
Doppel-Trockentrommel gegenüber dem Untergrund abgestützt ist, derart höhenverstellbar
ausgeführt sein, dass die Drehachse entlang einer Förderrichtung bezüglich des Untergrunds
fallend ausgerichtet ist.
[0012] Eine Anlage nach Anspruch 9 ermöglicht gleichzeitig eine Förderung und Erwärmung
der Granulate in der Doppel-Trockentrommel. Dazu ist eine Wärmequelle vorgesehen.
Besonders bevorzugt ist die Anordnung der Wärmequelle, die insbesondere als Brennofen
ausgeführt ist, konzentrisch zur Drehachse und damit konzentrisch zu der Innen-Trockentrommel.
Ein Durchmesser einer Wärmeabgabe-Öffnung der Wärmequelle ist insbesondere kleiner
ausgeführt als ein Innendurchmesser der Innen-Trockentrommel, so dass die von der
Wärmequelle erzeugte Wärmeenergie direkt und ausschließlich der Innen-Trockentrommel
und dem darin angeordneten ersten Granulat zugeführt wird. Die Innen-Trockentrommel
wird durch die Wärmequelle erwärmt. Eine Erwärmung des in dem Aufnahmeraum angeordneten
zweiten Granulats erfolgt über die Innen-Trockentrommel. Das zweite Granulat wird
somit über die Wärme der Innen-Trockentrommel indirekt erwärmt. Eine separate Erwärmung
beispielsweise mittels einer zusätzlichen, zweiten Wärmequelle ist nicht erforderlich.
Die indirekte Erwärmung des zweiten Granulats über die Innen-Trockentrommel bewirkt
eine schonende thermische Beaufschlagung des zweiten Granulats. Dadurch, dass Abstrahlwärme
der Innen-Trockentrommel zur Erwärmung des zweiten Granulats genutzt werden kann,
kann der Energieaufwand zum Betreiben der Doppel-Trockentrommel und damit ein Ausstoß
an Emissionsgasen, insbesondere CO
2, reduziert werden.
[0013] Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von
Asphalt zu vereinfachen.
[0014] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 10 erlöst. Der Kern der Erfindung
besteht darin, dass eine bereitgestellte Doppel-Trockentrommel und insbesondere deren
Innen-Trockentrommel mittels einer Wärmequelle erwärmt wird, wobei ein außerhalb der
Innen-Trockentrommel angeordneter Aufnahmeraum durch von der Innen-Trockentrommel
abgestrahlte Abwärme erwärmt wird. Durch ein zwischen der Innen-Trockentrommel und
der Außen-Trockentrommel erzeugte Relativ-Drehbewegung um die Drehachse wird insbesondere
das in dem Aufnahmeraum angeordnete zweite Granulat entlang einer Förderrichtung gefördert.
Dazu wird mindestens eine der Trockentrommeln angetrieben. Nach der Entnahme der Granulate
aus der Innen-Trockentrommel bzw. der Außen-Trockentrommel können diese mittels jeweils
einer Förderanlage zur weiteren Verarbeitung gefördert werden.
[0015] Ein Verfahren nach Anspruch 11 ermöglicht eine schonende und effiziente Erwärmung
der Granulate. Eine Förderrichtung der Granulate ist einer Zuführrichtung von Wärme
der Wärmequelle entgegengesetzt.
[0016] Ein Verfahren nach Anspruch 12 ermöglicht eine gezielte Einstellung einer Granulat-Temperatur,
mit der das jeweilige Granulat die Doppel-Trockentrommel zur weiteren Verarbeitung
verlässt. Dazu können beispielsweise einer oder mehrere Temperatursensoren innerhalb
der Trockentrommel vorgesehen sein. Es ist weiterhin möglich, einen Sensor zur Erfassung
eines Neigungswinkels der Doppel-Trockentrommel vorzusehen. Entsprechend kann ein
Sensor vorgesehen sein, mit dem ein Abstand der Wärmequelle zur Doppel-Trockentrommel
und insbesondere zur Innen-Trockentrommel erfasst wird. Die Drehgeschwindigkeit und/oder
Drehrichtung der Trockentrommeln können mittels Drehwinkelgebern erfasst werden. Die
erfassten Parameter können an eine zentrale Steuerungs-/Regelungseinheit übermittelt
und dort verarbeitet werden. Es ist zudem möglich, dass die zentrale Steuerungs-/Regelungseinheit
Stellgrößen an verschiedene Stelleinheiten übermittelt, um beispielsweise die Drehrichtung
und/oder Drehgeschwindigkeit der Trockentrommeln anzupassen, den Abstand der Wärmequelle
zur Doppel-Trockentrommel zu variieren und die Neigung der Doppel-Trockentrommel anzupassen.
[0017] Bei einem Verfahren nach Anspruch 13 werden weniger Schadstoffemissionen erzeugt.
Dazu wird Abluft aus dem Aufnahmeraum über den an der Außen-Trockentrommel-Abführöffnung
angeordneten Ringelevator abgezogen und über den Brennofen nachverbrannt.
[0018] Ein Verfahren nach Anspruch 14 verhindert ein Verkleben des zweiten Granulats während
der Erwärmung.
[0019] Ein Verfahren nach Anspruch 15 führt zu einer zusätzlichen Reduktion zuzuführender
Energie und somit erzeugter Schadstoffemissionen. Ein derartiges Verfahren ist umweltfreundlich.
[0020] Zusätzliche Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigt:
- Fig.
- eine schematische Darstellung einer Anlage zur Herstellung von Asphalt mit einer erfindungsgemäßen
Doppel-Trockentrommel.
[0021] Eine in der Fig. dargestellte Anlage 1 umfasst eine um eine Drehachse 2 drehbare
Doppel-Trockentrommel 3 mit einer Wärmequelle 4 in Form eines Brennofens, der beispielsweise
Gas, Öl oder andere Brennstoffe verbrennt. Der Brennofen 4 ist konzentrisch zur Drehachse
2 angeordnet und weist eine Wärmeabgabeöffnung 5 auf, die der Doppel-Trockentrommel
3 zugewandt ist.
[0022] Mittels einer Gasleitung 6 ist die Doppel-Trockentrommel 3 mit einer Entstaubungsanlage
7 verbunden. Weiterhin ist eine erste Zuführeinrichtung 8 zum Zuführen eines ersten
Granulats 9 vorgesehen, das gemäß dem Ausführungsbeispiel Gesteinsgranulat ist, das
auch als Weißgranulat bezeichnet wird. Die erste Zuführeinrichtung 8 ist in Form eines
Förderbandes ausgeführt. Weiterhin ist eine zweite Zuführeinrichtung 10 zum Zuführen
eines zweiten Granulats 11 vorgesehen, welches im gezeigten Ausführungsbeispiel wiederaufbereitetes
Altasphaltgranulat ist, das auch als Recyclinggranulat bezeichnet wird. Die zweite
Zuführeinrichtung 10 ist als Förderband ausgeführt. Ferner ist ein Tank 12 für ein
Füllermaterial vorgesehen. Der Tank 12 ist mittels einer Füllermaterial-Zuführleitung
13 mit der Doppel-Trockentrommel 3 verbunden. Das Füllermaterial wird von dem Tank
12 über die Leitung 13 mittels eines Gebläses 14 gefördert. Es sind auch andere Fördervorrichtungen
anstelle des Gebläses 14 denkbar.
[0023] Im Folgenden wird der Aufbau der Doppel-Trockentrommel 3 nähr erläutert. Die Doppel-Trockentrommel
3 weist eine um die Drehachse 2 drehantreibbare Innen-Trockentrommel 15 sowie eine
ebenfalls um die Drehachse 2 drehantreibbare Außen-Trockentrommel 16 auf. Die Trockentrommeln
15, 16 sind konzentrisch zur Drehachse 2 angeordnet und sind jeweils rohrförmig, also
hohl, ausgebildet. Die Außen-Trockentrommel 16 weist einen gegenüber der Innen-Trockentrommel
15 vergrößerten Durchmesser auf. Die Außen-Trockentrommel 16 umgibt die Innen-Trockentrommel
15 bezogen auf eine Drehung um die Drehachse 2 vollumfänglich, d. h. im Bereich der
Außen-Trockentrommel 16 ist die Innen-Trockentrommel 15 vollständig von der Außen-Trockentrommel
16 umgeben. Entlang der Drehachse 2 weist die Außen-Trockentrommel 16 eine gegenüber
der Innen-Trockentrommel 15 reduziere Länge derart auf, dass die Innen-Trockentrommel
15 beidseitig an der Außen-Trockentrommel 16 vorragt.
[0024] Die Innen-Trockentrommel 15 weist eine Innen-Trockentrommel-Zuführöffnung 17 auf,
durch die das erste Gesteinsgranulat 9 mittels der ersten Zuführeinrichtung 8 in die
Innen-Trockentrommel 15 zugeführt wird. Entsprechend weist die Innen-Trockentrommel
15 eine der Innen-Trockentrommel-Zuführöffnung 17 gegenüberliegend angeordnete Innen-Trockentrommel-Abführöffnung
18 auf, über die das erste Gesteinsgranulat 9 aus der Innen-Trockentrommel 15 auf
eine erste Abführeinrichtung 19 abgeführt und zur weiteren Verwendung gefördert werden
kann. Eine Förderrichtung 20 des ersten Gesteinsgranulats 9 durch die Innen-Trockentrommel
15 ist durch eine Verbindung der Innen-Trockentrommel-Zuführöffnung 17 mit der Innen-Trockentrommel-Abführöffnung
18 festgelegt. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Förderrichtung 20 parallel
zur Drehachse 2.
[0025] In einem freiliegenden Bereich der Innen-Trockentrommel 15, d. h. in einem Bereich,
in dem die Innen-Trockentrommel 15 nicht von der Außen-Trockentrommel 16 umgeben ist,
ist an einer äußeren Mantelfläche 21 eine Isolationsschicht 22 zur Reduzierung der
Wärmeabgabe von der Innen-Trockentrommel 15 an die Umgebung vorgesehen. Weiterhin
ist ein Innen-Trockentrommel-Antrieb 23 vorgesehen, der in Form zwei entlang der Drehachse
2 beabstandet zueinander angeordneter Laufrollen ausgeführt ist. Mittels der Laufrollen
kann die Innen-Trockentrommel 15 in einer ersten Drehrichtung oder in einer der ersten
Drehrichtung entgegengesetzten zweiten Drehrichtung um die Drehachse 2 angetrieben
werden. Weiterhin kann die Drehgeschwindigkeit der Innen-Trockentrommel 15 mittels
des Innen-Trockentrommel-Antriebs 23 stufenlos variiert werden.
[0026] Der Brennofen 4 ist mit der Wärmeabgabeöffnung 5 an der Innen-Trockentrommel-Abführöffnung
18 derart angeordnet, dass die Wärmeabgabe von der Wärmequelle 4 direkt in die Innen-Trockentrommel
15 entgegen der Förderrichtung 20 erfolgt. Die Wärmequelle 4 ist mittels mehrerer
Rollen 24 entlang der Drehachse 2 verlagerbar. Dadurch ist es möglich, einen Abstand
der Wärmequelle 4 von der Doppel-Trockentrommel 3 und insbesondere von der Innen-Trockentrommel
15 zu variieren. Damit kann der Wärmeeintrag von dem Brennofen 4 in die Innen-Trockentrommel
15 beeinflusst werden.
[0027] An der Innen-Trockentrommel-Zuführöffnung 17 ist die Gasleitung 6 zur Verbindung
mit der Entstaubungsanlage 7 vorgesehen.
[0028] In einem eingehüllten Bereich der Innen-Trockentrommel 15, d. h. im Bereich, in dem
die Außen-Trockentrommel 16 die Innen-Trockentrommel 15 vollständig umgibt, weist
die Innen-Trockentrommel 15 an der äußeren Mantelfläche 21 keine Isolationsschicht
auf. Dadurch ist eine Wärmeabgabe von der Innen-Trockentrommel 15 in dem eingehüllten
Bereich nach außen nicht gehindert.
[0029] An der äußeren Mantelfläche 21 sind in dem umhüllten Bereich entlang des Umfangs
der äußeren Mantelfläche 21 und/oder entlang der Drehachse 2 mehrere Innen-Trockentrommel-Schaufeln
25 vorgesehen. Die Innen-Trockentrommel-Schaufeln 25 weisen gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ein sich im Wesentlichen senkrecht von der äußeren Mantelfläche 21 weg erstreckenden
ersten Abschnitt 26 und einen daran einstückig angeformten zweiten Abschnitt 27 auf.
Der zweite Abschnitt 27 ist gegenüber dem ersten Abschnitt 26 quer angeordnet. Die
Innen-Trockentrommel-Schaufel 25 weist einen in der Fig. gezeigten Querschnittsdarstellung
im Wesentlichen T-förmigen Querschnitt auf. Die Schaufeln 25 sind mit der äußeren
Mantelfläche 21 der Innen-Trockentrommel 15 verschweißt. Die Innen-Trockentrommel-Schaufeln
25 sind aus dem gleichen Material wie die Innen-Trockentrommel 15 selbst hergestellt
und gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel aus Edelstahl. Es sind auch andere hitzebeständige
Materialien denkbar, die insbesondere eine gute Wärmeabstrahlung ermöglichen und gleichzeitig
geringen Verschleiß in Folge der mechanischen Belastungen der Innen-Trockentrommel
15 sowie der Schaufeln 25 gewährleisten. Gemäß dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind
die Schaufeln 25 auf Kreislinien an der äußeren Mantelfläche 21 angeordnet, wobei
diese Kreislinien senkrecht zu der Drehachse 2 angeordnet sind. Es ist auch denkbar,
dass die Schaufeln 25 entlang einer Schraubenlinie an der äußeren Mantelfläche 21
angeordnet sind. Die Schaufeln 25 weisen entlang des Umfangs der äußeren Mantelfläche
21 eine begrenzte Abmessung auf, wobei entlang des Umfangs der äußeren Mantelfläche
21 mehrere Schaufeln 25 beabstandet zueinander angeordnet sind. Es ist auch denkbar,
die Schaufeln 25 entlang eines Umfangs der äußeren Mantelfläche 21 durchgängig auszugestalten,
so dass die Schaufeln als Schaufelringe an der äußeren Mantelfläche 21 vorgesehen
sind. Es ist auch möglich, die Schaufeln 25 als durchgängige Schraubenlinie entlang
der äußeren Mantelfläche 21 ähnlich einem Schneckenextruder zu gestalten.
[0030] In dem umhüllten Bereich der Innen-Trockentrommel 15 ist zwischen der Innen-Trockentrommel
16 und der Außen-Trockentrommel 16 ein Aufnahmeraum 29 gebildet. Der Aufnahmeraum
29 ist entsprechend ringförmig ausgeführt und weist entlang der Drehachse 2 eine konstante
Ringstärke auf. Es ist auch möglich, die Außen-Trockentrommel 16 nicht konzentrisch
zur Drehachse 2 anzuordnen. In diesem Fall würde der Aufnahmeraum 29 entlang des Umfangs
um die Drehachse 2 eine veränderliche Ringstärke aufweisen. Es ist zudem möglich,
die Außen-Trockentrommel 16 und/oder die Innen-Trockentrommel 15 konisch in Bezug
auf die Drehachse 2 auszuführen, so dass die Ringstärke des Aufnahmeraums 29 entlang
der Förderrichtung 20 reduziert oder vergrößert wird. Dies kann zur Beeinflussung
der Fördergeschwindigkeit und der Förderbedingungen des in dem Aufnahmeraum 29 angeordneten
Asphaltgranulats 11 vorteilhaft sein.
[0031] Die Außen-Trockentrommel 16 weist eine Außen-Trockentrommel-Zuführöffnung 28 zur
Zuführung des Asphaltgranulats 11 auf. Die Außen-Trockentrommel-Zuführöffnung 28 ist
mit einem ersten Ringelevator 30 verbunden, der eine Zuführung des Asphaltgranulats
11 in den Aufnahmeraum 29 ermöglicht. Dazu ist die zweite Zuführeinrichtung 10 oberhalb
des ersten Ringelevators 30 derart angeordnet, dass von der zweiten Zuführeinrichtung
10 herabfallendes Asphaltgranulat 11 direkt in den ersten Ringelevator 30 gelangen
kann. Es sind auch andere Zuführsysteme zur Zuführung des Asphaltgranulats 11 in den
Aufnahmeraum 29 möglich. Weiterhin ist die Füllermaterial-Zuführleitung 13 mit dem
ersten Ringelevator 30 verbunden, so dass Füllermaterial aus dem Tank 12 in den Aufnahmeraum
29 gefördert werden kann. Weiterhin ist eine Wärmerückführ-Leitung 31 vorgesehen,
die die Innen-Trockentrommel-Zuführöffnung 17 mit dem ersten Ringelevator 30 und somit
mit der Außen-Trockentrommel-Zuführöffnung 28 verbindet.
[0032] Der Außen-Trockentrommel-Zuführöffnung 28 ist an der Außen-Trockentrommel 16 gegenüberliegend
eine Außen-Trockentrommel-Abführöffnung 32 angeordnet, die eine Abführung des Asphaltgranulats
11 über einen zweiten Ringelevator 33 und einer diesem zugeordneten zweiten Abführeinrichtung
34 ermöglicht. Ebenfalls an dem zweiten Ringelevator 33 angeschlossen ist eine Abluftleitung
35, die von dem zweiten Ringelevator 33 zu der Innen-Trockentrommel-Abführöffnung
18 führt und benachbart zu der Wärmeabgabeöffnung 5 angeordnet ist.
[0033] Die Außen-Trockentrommel 16 weist einen Außen-Trockentrommel-Antrieb 36 auf, der
entsprechend dem Innen-Trockentrommel-Antrieb 23 ebenfalls in Form von zwei Laufrollen
ausgeführt ist. Der Außen-Trockentrommel-Antrieb 36 ist im Wesentlichen identisch
mit dem Innen-Trockentrommel-Antrieb 23, d. h. die Außen-Trockentrommel 16 ist in
beiden Drehrichtungen um die Drehachse 2 mit verschiedenen Drehgeschwindigkeiten stufenlos
antreibbar ausgeführt. Weiterhin weist die Außen-Trockentrommel 16 ebenfalls an einer
äußeren Mantelfläche 37 die Isolationsschicht 22 auf. Die Isolationsschicht 22 der
Außen-Trockentrommel 16 weist identisches Isolationsmaterial auf wie die Isolationsschicht
22 der Innen-Trockentrommel 15.
[0034] An einer inneren Mantelfläche 38 der Außen-Trockentrommel 16 sind mehrere Außen-Trockentrommel-Schaufeln
39 angeordnet. Die Außen-Trockentrommel-Schaufeln 39 sind im Wesentlichen identisch
zu den Schaufeln 25 angeordnet. Die Schaufeln 39 ragen in den Aufnahmeraum 29 hinein.
Entlang der Drehachse 2 sind die Außen-Trockentrommel-Schaufeln 39 und die Innen-Trockentrommel-Schaufeln
25 derart ineinandergreifend angeordnet, dass jeweils eine Außen-Trockentrommel-Schaufel
39 zwischen zwei benachbarten Innen-Trockentrommel-Schaufeln 25 entlang der Drehachse
2 angeordnet ist. Die Schaufeln 25, 39 sind entlang der Drehachse 2 und/oder entlang
des Umfangs um die Drehachse 2 abwechselnd angeordnet.
[0035] Die Außen-Trockentrommel 16 und damit auch die daran befestigten Außen-Trockentrommel-Schaufeln
39 sind in mehrere miteinander verbindbare Außen-Trockentrommel-Segmente unterteilt.
Eine entsprechende Unterteilung ist in der Fig. nicht dargestellt. Die Unterteilung
der Außen-Trockentrommel 16 kann insbesondere in Form mehrerer Schalen-Elemente erfolgen,
wobei jedes Schalen-Element beispielsweise bezogen auf die Drehachse 2 einen Umfangswinkel
von 180°, 120° oder 90° aufweisen kann. Es sind auch andere Umfangsgradzahlen denkbar.
Zudem ist es auch möglich, die Schalen-Elemente entlang der Drehachse 2 zu unterteilen,
so dass mehrere, entlang der Drehachse 2 benachbarte Schalen-Elemente miteinander
verbunden sind.
[0036] Die Doppel-Trockentrommel 3 ist auf einem nicht dargestellten Podest angeordnet,
wobei das Podest gegenüber dem Untergrund bezüglich der Förderrichtung 20 geneigt
werden kann, so dass ein von 0 verschiedener Neigungswinkel a resultiert. Gemäß dem
gezeigten Ausführungsbeispiel in der Fig. kann der Neigungswinkel a bis zu 3° betragen,
wobei der Neigungswinkel a derart ausgerichtet ist, dass die Drehachse 2 entlang der
Förderrichtung 20 bezüglich des Untergrunds fallend orientiert ist. Durch eine derartige
Neigung der Doppel-Trockentrommel 3 entlang der Förderrichtung 20 kann die Fördergeschwindigkeit
der Granulate 9, 11 erhöht und damit deren Verweildauer in den Trockentrommeln 15,
16 reduziert werden.
[0037] Ferner ist eine zentrale Steuer-/Regelungseinheit 40 vorgesehen, die insbesondere
mit den Trockentrommel-Antrieben 23, 36, dem Brennofen 4, den Zuführeinrichtungen
8, 10 und den Abführeinrichtungen 19, 34 in Signalverbindung steht. Die Signalverbindungen
sind in der Fig. schematisch dargestellt. Aus Übersichtlichkeitsgründen sind nicht
alle Signalverbindungen dargestellt.
[0038] Das Podest kann ebenfalls mit der Steuer-/Regelungseinheit 40 verbunden sein. Die
Steuer-/Regelungseinheit 40 kann zudem mit nicht dargestellten Lichtschranken an den
Zuführöffnungen 17, 28 und an den Abführöffnungen 18, 32 zur Erfassung der Verweildauer
der Granulate 9, 11 in den Trockentrommeln 15, 16 verbunden sein. Weiterhin kann die
Steuer-/Regelungseinheit 40 mit nicht dargestellten Temperatursensoren in den Trockentrommeln
15, 16 verbunden sein, um eine jeweilige Prozesstemperatur zu erfassen. Entlang der
Drehachse 2 können mehrere Temperatursensoren in jeweils einer der beiden Trommeln
15, 16 vorgesehen sein, um eine Temperaturverteilung entlang der Drehachse 2 zu erfassen.
Eine heterogene Temperaturverteilung entlang der Drehachse 2 ergibt sich aus der Anordnung
der Wärmequelle 4 an der Innen-Trockentrommel-Abführöffnung 18, wobei der Wärmeeintrag
von dem Brennofen 4 über die Wärmeabgabeöffnung 5 entlang der Drehachse 2 entgegen
der Förderrichtung 20 erfolgt. Von der Innen-Trockentrommel-Zuführöffnung 17 steigt
die Temperatur in der Innen-Trockentrommel 15 kontinuierlich an und ist an der Innen-Trockentrommel-Abführöffnung
18 maximal und kann bis zu 400°C an der äußeren Mantelfläche 21 der Innen-Trockentrommel
15 betragen.
[0039] Im Folgenden wird anhand der Fig. ein Verfahren zur Herstellung von Asphalt näher
beschrieben. Mittels der ersten Zuführeinrichtung 8 wird die Innen-Trockentrommel
15 mit dem Gesteinsgranulat 9 befüllt. Weiterhin wird die Außen-Trockentrommel 16
über den ersten Ringelevator 30 mit dem Asphaltgranulat 11 befüllt, so dass dieses
in dem Aufnahmeraum 29 angeordnet ist. Die Innen-Trockentrommel 15 wird durch die
Wärmequelle 4 erwärmt. Über die nicht isolierte Mantelfläche 21 der Innen-Trockentrommel
15 wird die darin eingebrachte Wärme in den Aufnahmeraum 29 abgestrahlt. Für eine
verbesserte Wärmeabstrahlung dienen die Innen-Trockentrommel-Schaufeln 25. Aufgrund
der Drehgeschwindigkeit und der Drehrichtung der Innen-Trockentrommel 15 wird das
Gesteinsgranulat 9 entlang der Förderrichtung 20 von der Innen-Trockentrommel-Zuführöffnung
17 zu der Innen-Trockentrommel-Abführöffnung 18 gefördert und aufgrund des Wärmeeintrags
durch die Wärmequelle 4 erwärmt. Das erwärmte Gesteinsgranulat 9 wird über die Abführöffnung
18 aus der Innen-Trockentrommel 15 entnommen und mittels der ersten Abführeinrichtung
19 zur weiteren Verarbeitung abgefördert. Zur Förderung des Gesteinsgranulats 9 innerhalb
der Innen-Trockentrommel 15 kann diese gegenüber einem Untergrund geneigt sein.
[0040] Zusätzlich zu dem Asphaltgranulat 11 kann in den Aufnahmeraum 29 das Füllermaterial
zugeführt werden. Das Füllermaterial verhindert ein Verkleben des Asphaltgranulats
11 während der Förderung und Erwärmung in dem Aufnahmeraum 29. Um eine prozessangepasste
Mischung des Asphaltgranulats 11 mit dem Füllermaterial zu gewährleisten, sind die
zweite Zuführeinrichtung 10 und der Tank 12 mit der zentralen Steuer-/Regelungseinheit
40 verbunden. Das prozessangepasste Mischungsverhältnis zwischen Asphaltgranulat 11
und Füllermaterial hängt von dem jeweils verwendeten Asphaltgranulat 11 und den Verarbeitungsbedingungen
wie Fördergeschwindigkeit und Fördertemperatur ab.
[0041] Das in dem Aufnahmeraum 29 bevorratete Gemisch aus Gesteinsgranulat 9 und Füllermaterial
wird durch eine Relativ-Drehbewegung zwischen Außen-Trockentrommel 16 und Innen-Trockentrommel
15 entlang der Förderrichtung 20 gefördert. Für eine verbesserte Förderung und Durchmischung
sind die Schaufeln 25 und 39 vorgesehen. Über den zweiten Ringelevator 33 wird das
erwärmte Asphaltgranulat 11 an der Außen-Trockentrommel-Abführöffnung 32 abgeführt
und mittels der zweiten Abführeinrichtung 34 abgefördert. Dadurch, dass eine getrennte
Förderung und Erwärmung der Granulate 9, 11 voneinander erfolgt, ist es möglich, insbesondere
das Gesteinsgranulat 9 einem nachgelagerten Siebprozess zu unterziehen. Insgesamt
bleibt die Rezeptvielfalt für eine Mischung von Gesteinsgranulat 9 mit Asphaltgranulat
11 erhalten.
[0042] Die Erwärmung des Asphaltgranulats 11 in dem Aufnahmeraum 29 erfolgt über die äußere
Mantelfläche 21 der Innen-Trockentrommel 15 und der daran angeformten Schaufeln 25.
Durch die Nutzung der Wärmeenergie der Innen-Trockentrommel 15 zur Erwärmung des Asphaltgranulats
11 ist der Energieaufwand für die Asphaltherstellung insgesamt reduziert. CO
2-Emissionen können reduziert werden.
[0043] Abwärme, die in der Innen-Trockentrommel 15 von dem Brenner 4 erzeugt wird, kann
über die Innen-Trockentrommel-Zuführöffnung 17 entgegen der Förderrichtung 20 abgeführt
und über die Gasleitung 6 zur Erwärmung der Entstaubungsanlage 7 genutzt werden. Gleichzeitig
kann diese Abwärme auch über die Wärmerückführleitung 31 und den ersten Ringelevator
30 als rückgeführte Wärme genutzt werden.
[0044] Die Steuer-/Regelungseinheit 40 ermöglicht eine Kontrolle der wesentlichen Funktionen
der Anlage 1 während der Herstellung von Asphalt. Insbesondere können Drehrichtung
und Drehgeschwindigkeit der Antriebe 23, 36 während des Verfahrens verändert werden.
Auch die Zuführraten des Gesteinsgranulats 9, des Asphaltgranulats 11 und des Füllermaterials
werden kontrolliert und gegebenenfalls angepasst. Die Neigung der Doppel-Trockentrommel
3 gegenüber dem Untergrund kann über eine Ansteuerung des Podests ebenfalls beeinflusst
werden. Die Leistung des Brenners 4 sowie dessen Abstand zu der Doppel-Trockentrommel
3 kann über die Steuer-/Regelungseinheit 40 ebenfalls angepasst werden, um beispielsweise
eine innerhalb der Innen-Trockentrommel 15 gemessene Temperatur an einen vorgegebenen
Sollwert anzupassen.
[0045] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, das beizumischende Asphaltgranulat
11 vorzuwärmen. Dadurch ist es möglich, eine Mischquote von Asphaltgranulat 11 und
Gesteinsgranulat 9 zugunsten des Asphaltgranulats 11 zu verschieben. Das bedeutet,
dass bei der Asphaltherstellung in Folge der Vorwärmung des Asphaltgranulats 11 ein
höherer Anteil des rezyklierten Asphaltgranulats 11 dem Gesteinsgranulat 9 zugemischt
werden kann. Dadurch werden Rohstoffe gespart. Ein derartiges Verfahren ist umweltfreundlich.
1. Doppel-Trockentrommel für die Herstellung von Asphalt, umfassend
a. eine eine Drehachse (2) aufweisende Innen-Trockentrommel (15) zur Aufnahme eines
ersten Granulats (9), insbesondere Gesteinsgranulat, mit
i. einer Innen-Trockentrommel-Zuführöffnung (17) zum Zuführen des zu erwärmenden ersten
Granulats (9) und
ii. einer Innen-Trockentrommel-Abführöffnung (19) zum Abführen des erwärmten ersten
Granulats (9), und
b. eine, insbesondere konzentrisch zur Drehachse (2) angeordnete, die Innen-Trockentrommel
(15) entlang der Drehachse (2) zumindest abschnittsweise umgebende Außen-Trockentrommel
(16) zur Aufnahme eines zweiten Granulats (11), insbesondere Asphaltgranulat, mit
i. einer Außen-Trockentrommel-Zuführöffnung (28) zum Zuführen des zu erwärmenden zweiten
Granulats (11) und
ii. einer Außen-Trockentrommel-Abführöffnung (32) zum Abführen des erwärmten zweiten
Granulats (11),
wobei zwischen der Innen-Trockentrommel (15) und der Außen-Trockentrommel (16) ein
Aufnahmeraum (29) zur Aufnahme des zweiten Granulats (11) angeordnet ist.
2. Doppel-Trockentrommel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch mehrere, an einer äußeren Mantelfläche (21) der Innen-Trockentrommel (15) angeformte
Innen-Trockentrommel-Schaufeln (25) zum Fördern von in dem Aufnahmeraum (29) angeordnetem
zweiten Granulat (11).
3. Doppel-Trockentrommel nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere, an einer inneren Mantelfläche (38) der Außen-Trockentrommel (16) angeformte
Außen-Trockentrommel-Schaufeln (39) zum Fördern von in dem Aufnahmeraum (29) angeordnetem
zweiten Granulat (11).
4. Doppel-Trockentrommel nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Außen-Trockentrommel-Schaufeln (39) und die Innen-Trockentrommel-Schaufeln (25)
derart ineinandergreifend angeordnet sind, dass eine Außen-Trockentrommel-Schaufel
(39) zwischen zwei benachbarten Innen-Trockentrommel-Schaufeln (25) angeordnet ist.
5. Doppel-Trockentrommel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Außen-Trockentrommel (16) und/oder die Innen-Trockentrommel (15) jeweils mittels
eines Antriebs (23, 36), insbesondere mittels Laufrollen oder eines Kettenantriebs,
drehantreibbar sind.
6. Doppel-Trockentrommel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außen-Trockentrommel-Zuführöffnung (28) und die Außen-Trockentrommel-Abführöffnung
(32) jeweils mit einem Ringelevator (30, 33) verbunden sind.
7. Doppel-Trockentrommel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außen-Trockentrommel (16) und insbesondere sie daran befestigte Außen-Trockentrommel-Schaufeln
(39), mehrere miteinander verbindbare Außen-Trockentrommel-Segmente aufweist.
8. Doppel-Trockentrommel nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Doppel-Trockentrommel (3) gegenüber einem Untergrund mit einem von Null verschiedenem
Winkel (a) derart geneigt ist, dass die Drehachse (2) entlang einer Förderrichtung
(20) bezüglich des Untergrunds fallend ausgerichtet ist.
9. Anlage zur Herstellung von Asphalt, umfassend
a. eine Doppel-Trockentrommel (3) nach einem der vorstehenden Ansprüche und
b. eine, insbesondere konzentrisch zur Drehachse (2) angeordnete, Wärmequelle (4)
zum Erwärmen der Doppel-Trockentrommel (3).
10. Verfahren zur Herstellung von Asphalt, umfassend die Verfahrensschritte
- Bereitstellen einer Doppel-Trockentrommel (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
- Befüllen der Innen-Trockentrommel (15) mit dem ersten Granulat (9), insbesondere
mit Gesteinsgranulat,
- Befüllen der Außen-Trockentrommel (16) mit dem zweiten Granulat (11), insbesondere
mit Asphaltgranulat,
- Erwärmen der Doppel-Trockentrommel (3), insbesondere des in der Innen-Trockentrommel
(15) angeordneten ersten Granulats (9), mittels der Wärmequelle (4),
- Erwärmen des in dem Aufnahmeraum (29) angeordneten zweiten Granulats (11) über die
Innen-Trockentrommel (15) und insbesondere über die Innen-Trockentrommel-Schaufeln
(25),
- Erzeugen einer Relativ-Drehbewegung um die Drehachse (2) zwischen der Innen-Trockentrommel
(15) und der Außen-Trockentrommel (16) durch Antreiben mindestens einer der Trockentrommeln
(15, 16),
- Entnehmen des ersten Granulats (9) aus der Innen-Trockentrommel (15) und
- Entnehmen des zweiten Granulats (11) aus der Außen-Trockentrommel (16).
11. Verfahren nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch ein Erwärmen im Gegenstrom-Verfahren.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
gekennzeichnet durch ein Regeln mindestens eines der Parameter
- einer Drehrichtung um die Drehachse (2) und/oder einer Drehgeschwindigkeit der Trockentrommeln
(15, 16) zur Beeinflussung der Verweildauern der Granulate (9, 11) in der Doppel-Trockentrommel
(3),
- Leistung der Wärmequelle (4),
- Abstand der Wärmequelle (4) zu der Doppel-Trockentrommel (3),
- Neigung der Doppel-Trockentrommel (3) bezüglich eines Untergrunds,
- Zuführraten der der Granulate (9, 11) in die Trockentrommeln (15, 16).
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, gekennzeichnet durch ein Nachverbrennen einer von der Doppel-Trockentrommel (3) verursachten Abluft.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, gekennzeichnet durch ein Zumischen von Füllermaterial zu dem in dem Aufnahmeraum angeordneten zweiten
Granulat (11), insbesondere Asphaltgranulat.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14, gekennzeichnet durch ein Nutzen von Abwärme der Doppel-Trockentrommel (3), insbesondere von Abgasenergie,
durch Rückführung in die Doppel-Trockentrommel (3) und/oder durch Erwärmen einer Entstaubungsanlage (7).