[0001] Die Erfindung betrifft ein Spülbecken mit Wasserarmatur, wobei das Spülbecken eine
Wanne mit Wannenboden und umlaufender Seitenwandung aufweist, und wobei die Wasserarmatur
einen Wasserauslauf umfasst.
[0002] Derartige Spülbecken mit Wasserarmatur sind im Küchenbereich gängig und in vielen
Ausführungsformen bekannt. Herkömmliche Spülbecken mit Wasserarmatur umfassen dabei
beispielsweise einen bogenförmig ausgebildeten Hahn als Wasserauslauf, auch Duschköpfe
werden für diese Funktion eingesetzt. Im Sinne der Erfindung soll der Begriff "Wanne"
auch die in der Gastronomie üblicherweise verwendeten Gastronorm (GN)-Behälter umfassen,
insbesondere solche der GN-Größe 1/1 (Außenmaß 325 mm x 530 mm), die in unterschiedlichen
Tiefen erhältlich sind und die in übliche Gastronomie-Spülstationen einsetzbar sind.
[0003] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Spülbecken mit Wasserarmatur
zur Verfügung zu stellen, wobei sowohl eine komfortable Bedienung als auch ein sparsamer
Umfang mit Wasser ermöglicht werden soll.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Spülbecken mit Wasserarmatur nach Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei einem Spülbecken mit Wasserarmatur gemäß
der eingangs genannten Gattung der Wasserauslauf als zumindest ein die Wanne in Betriebsposition
überspannender Bügel ausgebildet ist, dessen Enden am oberen Beckenrand des Spülbeckens
angebracht sind. Obwohl es denkbar ist, mehrere Bügel zu verwenden, wird bei der Erfindung
bevorzugt nur ein Bügel verwendet.
[0006] Dieser Bügel ist vorzugsweise am oberen Beckenrand des Spülbeckens schwenkbar angebracht.
Je nach Form der Wanne sind verschiedene Positionen bevorzugt. Wenn die Wanne in Draufsicht
kreisförmig ausgebildet ist, wird der Bügel so angeordnet, dass dessen Enden einen
Durchmesser der kreisförmigen Wanne überspannen. Häufig in Gebrauch sind jedoch auch
Wannen, die in Draufsicht rechtwinklig oder sogar quadratisch sind. Hier wird der
Bügel dann vorzugsweise mittig an den Längsseiten oder Breitseiten der Wanne angebracht.
Dies hat den Vorteil, dass, ebenso wie bei der Wanne mit kreisförmigem Schnitt, der
Bügel um nahezu 180° verschwenkt werden kann, ohne dass befürchtet werden muss, dass
austretendes Wasser aus der Wanne spritzt.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der obere Beckenrand
des Spülbeckens eine an den oberen Rand der Seitenwand anschließende Stufe. Diese
Stufe kann die Wanne ganz oder teilweise umlaufen.
[0008] Vorzugsweise liegt dann in zumindest einer Position des Bügels dieser in der Stufe
des oberen Beckenrandes. Die Abmessungen von Bügel und Stufe können so gewählt werden,
dass der Bügel in dieser Position mit dem oberen Beckenrand und auch mit der Seitenwandung
der Wanne fluchtet.
[0009] Die Einspeisung von Wasser wird vorzugsweise über jedes Ende des Bügels mit Hilfe
eines entsprechenden Anschlusses gewährleistet.
[0010] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist der Bügel auf seiner Innenseite mit einer
Vielzahl von Wasseraustrittsdüsen versehen. Diese können über die Länge des Bügels
beliebig angeordnet sein.
[0011] Es ist aber bevorzugt, dass die Vielzahl von Wasseraustrittsdüsen in einen ersten
Satz von Wasseraustrittsdüsen und in einen zweiten Satz von Wasseraustrittsdüsen aufgeteilt
ist, wobei der erste Satz von Wasseraustrittsdüsen in einer oder mehreren Positionen
des Bügels mit Wasser versorgt wird, in der bzw. in denen der zweite Satz von Wasseraustrittsdüsen
nicht mit Wasser versorgt wird. Dies gibt die Möglichkeit, mehrere Arten des Wasseraustritts
zu gestalten, beispielsweise als ein Wasserschleier, wenn Wasseraustrittsdüsen über
die gesamte Länge des Bügels angeordnet sind, oder als Wasserfall mit beispielsweise
einer zentral angeordneten, schlitzartigen Düse an der Innenseite des Bügels.
[0012] Bevorzugt weist die Wasserarmatur weiter eine Bedieneinheit auf, mit der Durchflussmenge
und Temperatur des Wassers stufenlos einstellbar sind. Derartige Bedieneinheiten sind
grundsätzlich bekannt, jedoch zieht die vorliegende Erfindung in Betracht, dass die
Bedieneinheit mit dem Fuß eines Benutzers intuitiv zu bedienen ist, ohne sie visuell
wahrnehmen zu müssen.
[0013] Dazu ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Bedieneinheit in zwei Dimensionen unabhängig
verlagerbar ist, wobei die Verlagerung in der ersten Dimension die Durchflussmenge
und die Verlagerung in der zweiten Dimension die Temperatur des Wassers einstellt.
[0014] Durch die handfreie und intuitive Bedienung ist ein Höchstmaß an Bedienkomfort und
Flexibilität bereitgestellt. Darüber hinaus erreicht man bei dieser Ausgestaltung
eine Minimierung der Wasserlaufzeiten. Der Wasserfluss stoppt sofort nach Verlassen
der beispielsweise als Fußraste ausgestalteten Bedieneinheit, wodurch eine hohe Effizienz
erreicht und der Wasserverbrauch deutlich gemindert wird.
[0015] Vorteilhaft kann die Bedieneinheit zum festen Einstellen der Durchflussmenge lösbar
zu verrasten sein. Es ist somit möglich, die Fußraste durch bewusstes Runterdrücken
zu arretieren, um den Wasserfluss dauerhaft zu gewährleisten.
[0016] Mit der Erfindung wird ein minimalistisches Design verkörpert, das eine intuitive
Bedienaberfläche zur Regulierung der Wassertemperatur und des Wasserdurchflusses sowie
der Wasserausgabeart, auch als Betriebsmodus bezeichnet, zur Verfügung stellt, wobei
bei allem Komfort ein sparsamer Ungang mit Wasser im Küchenbereich ermöglicht wird.
[0017] Im Folgenden soll die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert
werden. Die Darstellung in der Zeichnung ist nicht notwendigerweise maßstabsgetreu,
und die Abmessungen und Formgestaltungen können vom Fachmann geändert werden, wenn
dies notwendig erscheint. Es zeigt:
- Figur 1
- in schematischer Darstellung eine erste Ausführungsform eines Spülbeckens mit Wasserarmatur
gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Figur 2
- ein Spülbecken mit Wasserarmatur ähnlich der Figur 1 in einem ersten Betriebsmodus;
- Figur 3
- ein Spülbecken mit Wasserarmatur gemäß Figur 1 in einem zweiten Betriebsmodus;
- Figur 4
- eine Explosionsdarstellung eines Mechanismus, mit dem zwischen dem ersten Betriebsmodus
und dem zweiten Betriebsmodus umgeschaltet werden kann;
- Figur 5
- eine Darstellung nur des Bügels der Wasserarmatur, mit der der erste Betriebsmodus
erläutert wird;
- Figur 6
- eine Detailansicht für den Anschluss des Bügels im ersten Betriebsmodus:
- Figur 7
- eine Darstellung nur des Bügels der Wasserarmatur, mit der der zweite Betriebsmodus
erläutert wird;
- Figur 8
- eine Detailansicht für den Anschluss des Bügels im zweiten Betriebsmodus;
- Figur 9
- eine perspektivische Ansicht einer Bedieneinheit im Sockelblendenbereich des Küchenkorpus;
und
- Figur 10
- eine Schnittansicht durch den Küchenkorpus und die Sockelblende zur Erläuterung der
Funktionsweise der Bedieneinheit.
[0018] Figur 1 zeigt ein Spülbecken 10 mit Wasserarmatur gemäß der vorliegenden Erfindung.
Das Spülbecken 10 besteht dabei aus einer Wanne 12, die einen Wannenboden 14 und eine
umlaufende Seitenwandung 16 aufweist, oder einem GN-Behälter. Im Wannenboden 14 ist
außerdem ein Wasserabfluss 18 vorgesehen. Bei dem Spülbecken 10 mit Wasserarmatur
in der Darstellung der Figur 1 ist von der Wasserarmatur lediglich der Wasserauslauf
dargestellt, und zwar in Form eines Bügels 20, dessen Enden 22, 24 am oberen Beckenrand
des Spülbeckens 10 angebracht sind. Wie es durch den Doppelpfeil 26 angezeigt ist,
ist der Bügel 20 um 180° verschwenkbar, wobei eine Zwischenposition 28 strichliert
angegeben ist. In der 0°-Position und in der 180°-Position ruht der Bügel 20 in einer
Stufe 30, die an den oberen Rand der Seitenwandung 16 anschließt und im vorliegenden
Beispiel die Wanne 12 vollständig umläuft. Die Stufe 30 kann als direkt an die Wanne
12 anschließender, umlaufender Falz ausgebildet sein. Die Abmessungen von Bügel 20
und Stufe 30 sind so gewählt, dass der Bügel 20 in der 0°-Position und in der 180°-Position
vollständig in der Stufe 30 einliegt und der Bügel 20 mit dem oberen Beckenrand des
Spülbeckens fluchtet.
[0019] Figur 2 zeigt einen beispielhaften ersten Betriebsmodus, in dem das erfindungsgemäße
Spülbecken mit Wasserarmatur betrieben werden kann. Dabei wird, wie später noch im
Zusammenhang mit den Figuren 4 bis 8 erläutert wird, bei bestimmten Positionen des
Bügels 20 ein Wasserschleier erzeugt, der zum Beispiel beim Waschen von Gemüse und
Salaten vorteilhaft verwendet werden kann. Für den Wasserschleier wird eine Vielzahl
von Wasserstrahlen erzeugt, die von der Innenseite des Bügels 20 her etwa mittig auf
den Boden 14 der Wanne 12 treffen. Durch Verschwenken des Bügels 20 per Hand über
einen großen Winkelbereich kann damit eine sanfte Reinigung erfolgen. Der Wasserabfluss
18 befindet sich vorteilhaft an der vom Benutzer abgewandten Seite im Wannenboden
14 in der Nähe der Seitenwandung 16.
[0020] Figur 3 veranschaulicht einen zweiten Betriebsmodus für ein Spülbecken mit Wasserarmatur
gemäß der vorliegenden Erfindung, bei dem der Wasseraustritt im Wesentlichen bei Senkrechtstellung
des Bügels 20 (90°-Position) mittig aus der Innenseite des Bügels 20 her nach Art
eines Wasserfalls geschieht. Dieser Betriebsmodus eignet sich besonders für das Reinigen
von Gefäßen.
[0021] In einer praktischen Ausgestaltung kann das Umschalten zwischen den Betriebsmodi
so geschehen, dass in einer Position des Bügels 20 im Bereich von etwa 0° bis etwa
75° und im Bereich von etwa 105° bis etwa 180° als Wasserschleier gemäß Figur 2 erfolgt,
in einer Position von etwa 75° bis etwa 105° als Wasserfall gemäß Figur 3. Diese Bereichsangaben
sind lediglich als beispielhaft anzusehen und können geändert werden, wenn dies erforderlich
erscheint. In den Positionen 0° und 180° findet kein Wasserdurchtritt statt.
[0022] Realisiert werden können die beiden Betriebsmodi beispielsweise durch eine Anordnung,
wie sie in Figur 4 in einer Explosionsdarstellung veranschaulicht ist. Weitere Betriebsmodi,
die anderen Wasserausgabearten oder Wasserfiguren entsprechen, können mit angepassten
Abänderungen des Aufbaus in die Praxis umgesetzt werden. Beispielsweise könnte ein
Wasseraustritt parallel zum Boden der Wanne durch einen Bügel in liegender Position
realisiert werden (0!-Position oder 180°-Position), was ein im Wesentlichen spritzerfreies
Befüllen der Wanne sicherstellt.
[0023] Die Wassereinspeisung geschieht beidseitig an den Enden 22, 24 des Bügels 20 (s.
Figur 1). Sie soll hier am Beispiel des Endes 22 des Bügels 20 näher erläutert werden.
Der Bügel 20 ist dabei als Zweikammer-System ausgestaltet, wobei eine innen liegende
Kammer 40 beispielsweise als ein flexibles Schlauchelement ausgebildet und durch den
hohlzylindrischen Bügel 20 geführt ist, wobei über einen oder mehrere Stege 42 eine
Bindung zum Bügel 20 hergestellt wird. Der verbleibende Hohlraum 44 zwischen dem Außenbereich
des Schlauches 40 und dem Bügel 20 bildet die zweite Kammer des Zweikammer-Systems.
Eine entsprechende Erweiterung auf Drei- oder Mehrkammersysteme ist ebenfalls von
der Erfindung umfasst. Das Ende 22 des Bügels 20 ist mit zwei quer verlaufenden Öffnungen
50, 52 versehen, zwischen denen ein beidseitig offenes Rohr 54 geführt ist. Das Rohr
54 liegt stationär und bildet eine Schwenkachse in Bezug auf den Bügel 20. Es weist
eine Öffnung 56 in seinem Mantel auf, die von dem Querschnitt des Schlauches 40 in
einer bestimmten Position des Bügels (20) oder in mehreren Positionen des Bügels (20)
mehr oder weniger abgedeckt wird. Um das Rohr 54 stationär zu halten, ist eine Arretierung
60 mit einem Gewindezapfen 62 vorgesehen, die in ein entsprechendes Gewinde im Rohr
54 greift. Zwischen die Arretierung 60 und den Bügel 20 ist eine Dichtung 64 gelegt.
In den senkrecht verlaufenden Wänden 32, 34 der Stufe 30 sind Öffnungen 36, 38 für
ein Wasserzuführrohr 70 vorgesehen. Das Wasserzuführrohr 70 ist als ein zentrierter
Innenkonus ausgestaltet, der in die freiliegende Öffnung des Rohres 54 greift. Eine
Dichtung 66 ist zwischen die Wand 32 der Stufe 30 und dem Bügel 20, im zusammengebauten
Zustand um das Wasserzuführrohr 70 verlaufend, gelegt.
[0024] Figur 5 zeigt eine perspektivische Darstellung nur des Bügels 20 im ersten Betriebsmodus.
Lediglich schematisiert durch die Pfeile ist der Wassereintritt an den Enden 22, 24
des Bügels 20 dargestellt. An der Innenseite des Bügels ist eine Vielzahl von Wasseraustrittsdüsen
80 vorgesehen, die im Wesentlichen gleichmäßig über die Länge des Bügels 20 angeordnet
sind, aber die Bügelmitte geschlossen lassen. Sie können beispielsweise als Schlitze,
die etwa 0.5 mm breit und 10 mm lang sind, oder als runde Düsen, für einen im Querschnitt
gleichmäßig runden Wasserstrahl, ausgebildet sein, damit der gewünschte Wasserschleier
erzeugt wird.
[0025] Figur 6 zeigt dazu für das Ende 22 des Bügels 20, dass in bestimmten Positionen des
Bügels 20 die freie Öffnung des flexiblen Schlauches 40 nicht über der Öffnung 56
des Rohres 54 liegt, so dass das eintretende Wasser, durch den Pfeil W symbolisiert,
in die Kammer 44 strömen kann, die zwischen dem Schlauch 40 und dem Bügel 20 gebildet
ist, so dass es zu den Wasseraustrittsdüsen 80 gelangen kann.
[0026] Figur 7 zeigt in schematischer Ansicht nur den Bügel 20 für den zweiten Betriebsmodus.
Etwa mittig über die Länge der Innenseite des Bügels 20 ist eine Wasseraustrittsdüse
82 vorgesehen, die ebenfalls als Schlitz ausgestaltet sein kann, wobei die Abmessungen
des Schlitzes gegenüber den Abmessungen der Wasseraustrittsdüsen 80 vergrößert sind,
um für ein entsprechend größeres Wasserdurchtrittsvolumen zu sorgen. Der flexible
Schlauch 40 ist strichliert dargestellt, wobei im Bereich der Wasseraustrittsdüse
82 der Schlauch 40 so gestaltet ist, dass er diese umschließt. Wenn die Wasserarmatur
im zweiten Betriebszustand betrieben werden soll, wird eintretendes Wasser W im Wesentlichen
nur im Inneren des Schlauches 40 und damit zur Wasseraustrittsdüse 82 geführt und
gelangt nicht oder nur unwesentlich in die Kammer 44.
[0027] Figur 8 zeigt am Beispiel eines Endes 22 des Bügels 20, wie in bestimmten Winkelpositionen
des Bügels 20 eintretendes Wasser W lediglich durch die Öffnung 56 des Rohres 54 in
den Schlauch 40 geführt wird. Durch einen entsprechend gewählten Innendurchmesser
des Schlauches 40 in Bezug auf den Durchmesser der Öffnung 56 kann ein gewünschter
Winkelbereich für den zweiten Betriebsmodus eingestellt werden.
[0028] Figur 9 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform einer Bedieneinheit 100 der Wasserarmatur,
bei der Durchflussmenge und Temperatur des Wassers stufenlos einstellbar sind. Die
Bedieneinheit 100 ist platzsparend unter dem Korpus 200, auf dem das Spülbecken montiert
ist, an einer üblicherweise vorgesehenen Sockelblende 202 angebracht. Die Bedieneinheit
100 ist daher für den Benutzer normalerweise nicht sichtbar und wird mit einem Fuß
intuitiv bedient, indem sie in horizontaler Richtung H bzw. in im Wesentlichen vertikaler
Richtung V bewegt wird. Die Bedieneinheit 100 weist dazu eine im Wesentlichen langgestreckte
Stange 102 auf, wobei die Kraftübertragung, wie später noch erläutert wird, kugelgelagert
über zwei Streben 104, 106 hinter die Sockelblende 202 in den freien Raum unterhalb
des Korpus 200 erfolgt. Bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass eine Bedienung in der horizontalen Richtung H die Wassertemperatur stufenlos
einstellt, während eine Bedienung in der vertikalen Richtung V den Wasserdurchfluss
einstellt. Beide Verlagerungen der Bedieneinheit 100 sind unabhängig voneinander durchzuführen.
[0029] Grundsätzlich könnten die Einstellmöglichkeiten auch umgekehrt erfolgten, dass also
die Wassertemperatur durch die Verschiebung in vertikaler Richtung V, der Wasserdurchfluss
durch Verschiebung in horizontaler Richtung H erfolgt. Der Vorteil der Ausgestaltung
nach Figur 9 liegt jedoch darin, dass dann eine Einrastmöglichkeit auf einfache Weise
geschaffen werden kann, bei der dann die Position der Stange 102 in vertikaler Richtung
V beibehalten werden kann - und damit eine konstante Wasserdurchflussmenge - während
die Wassertemperatur weiterhin stufenlos geändert werden kann.
[0030] Dies ist in der Figur 10 veranschaulicht, die eine Schnittansicht aus Figur 9 im
Bereich einer der Streben 104, 106 zeigt. Unterhalb des Korpus 200 ist hinter der
Sockelblende 202 ein Gehäuse 300 angeordnet, das die noch genauer zu beschreibende
Stellmechanik und eine Mischeinheit 310 für Warm-/Kaltwasser enthält. Das Gehäuse
300 kann mittels mehrerer Schrauben 302 am Korpus 200 und an der Sockelblende 202
festgelegt sein. In einer Öffnung 204 des Korpus 200 ist ein Kugellager 304 angebracht,
in das die Strebe 104 (bzw. 106) geführt ist, an der die Stange 102 festgelegt ist.
Die Strebe 104 ist hinter dem Kugellager 304 als Strebe 104' in das Innere des Gehäuses
300 geführt. Sie mündet dort in einem Element 102', das als Stange oder als Kugel
ausgeführt sein kann. Ein Rastelement 320 ist vorgesehen, das so angeordnet ist, dass
es bei einer bestimmten Stellung der Stange 102 in vertikaler Richtung das Element
102' lösbar aufnimmt. Am Element 102' ist überdies der Steuerhebel 312 der Mischeinheit
310 angelenkt, der in üblicher Weise Durchflussmenge und Temperatur des Wassers festlegt,
das dann durch ein Anschlussrohr 206 in das Spülbecken geführt wird, damit der Bügel
der Wasserarmatur mit Wasser versorgt wird. Die aus Stange, Streben, Element und Steuerhebel
der Mischeinheit gebildete Hebelanordnung ist bevorzugt federgelagert, wie es durch
entsprechende Federelemente 108, 108' und vorbelastende Elemente, z. B. 110, angedeutet
ist. Damit können gewünschte Einstellungen leicht erreicht und fein abgestimmt werden.
[0031] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein.
1. Spülbecken mit Wasserarmatur,
wobei das Spülbecken (10) eine Wanne (12) mit Wannenboden (14) und umlaufenden Seitenwandung
(16) aufweist, und
wobei die Wasserarmatur einen Wasserauslauf (20) umfasst;
dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserauslauf (20) als zumindest ein die Wanne (12) in Betriebsposition überspannender
Bügel (20) ausgebildet ist, dessen Enden (22, 24) am oberen Beckenrand des Spülbeckens
(10) angebracht sind.
2. Spülbecken mit Wasserarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (20) am oberen Beckenrand des Spülbeckens (10) schwenkbar angebracht ist.
3. Spülbecken mit Wasserarmatur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Beckenrand des Spülbeckens (10) eine an den oberen Rand der Seitenwandung
(16) anschließende Stufe (30) umfasst.
4. Spülbecken mit Wasserarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einer Position des Bügels (20) dieser in der Stufe (30) des oberen Beckenrandes
bündig mit dem oberen Beckenrand und bündig mit der Seitenwandung (1b) der Wanne (12)
einliegt.
5. Spülbecken mit Wasserarmatur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Ende (22, 24) des Bügels (20) einen Anschluss (56, 70) für die Einspeisung
von Wasser aufweist.
6. Spülbecken mit Wasserarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Bügel (20) auf seiner Innenseite mit einer Vielzahl von Wasseraustrittsdüsen
(80, 82) versehen ist.
7. Spülbecken mit Wasserarmatur nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Vielzahl von Wasseraustrittsdüsen (80, 82) in einen ersten Satz (80) von Wasseraustrittsdüsen
und in einen zweiten Satz (82) von Wasseraustrittsdüsen aufgeteilt ist, wobei der
erste Satz (80) von Wasseraustrittsdüsen in einer oder mehreren Positionen des Bügels
(20) mit Wasser versorgt wird, in der bzw. in denen der zweite Satz (82) von Wasseraustrittsdüsen
nicht mit Wasser versorgt wird.
8. Spülbecken mit Wasserarmatur nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasserarmatur weiter eine Bedieneinheit (100) aufweist, mit der Durchflussmenge
und Temperatur des Wassers stufenlos einstellbar sind.
9. Spülbecken mit Wasserarmatur nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (100) in zwei Dimensionen (H, V) unabhängig verlagerbar ist, wobei
die Verlagerung in der ersten Dimension (V) die Durchflussmenge und die Verlagerung
in der zweiten Dimension (H) die Temperatur des Wassers einstellt.
10. Spülbecken mit Wasserarmatur nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit (100) zum festen Einstellen der Durchflussmenge lösbar zu verrasten
ist.