[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Absturzsicherung mit einem Führungsseil für eine
persönliche Schutzausrüstung, das zumindest auf einer Seite zur Außenabstützung an
wenigstens einem Anker über eine Anschlusseinrichtung zugfest angreift, die eine Seilklemme
mit zwei das Führungsseil zwischen sich klemmenden Klemmbacken umfasst.
[0002] Absturzsicherungen mit beweglichen Führungen für persönliche Schutzausrüstungen stellen
an sich gute Voraussetzungen zur Absicherung von Personen beispielsweise bei Bauwerken
dar, die Stahlkonstruktionen mit Stehern umfassen, weil zwischen den Stehern ein Führungsseil
zum Einhängen der Anschlageinrichtungen für persönliche Schutzeinrichtungen gespannt
werden kann. Die Führungsseile bekannter Absturzsicherungen sind allerdings nicht
an das durch die Profilabstände solcher Stahlkonstruktionen bestimmte Rastermaß angepasst,
sodass sich häufig bezüglich der Verbindung des Führungsseils mit den Außenankern
Schwierigkeiten ergeben. Die Enden der Führungsseile sind beispielsweise mit Seilkauschen
versehen, die mit Hilfe eines die Seilkausche durchsetzenden Bolzens an einem Bügel
der Außenanker befestigt sind. Diese oder ähnliche Anschlusseinrichtungen bedürfen
eines entsprechend abgelängten Führungsseils, was zusätzliche Anpassungsarbeiten vor
Ort notwendig macht.
[0003] Aus der
US 2002/0079154 A1 ist es bekannt, das Führungsseil mit einem Anker über eine Anschlusseinrichtung zugfest
zu verbinden, die eine Seilklemme mit zwei das Führungsseil zwischen sich klemmenden
Klemmbacken umfasst, sodass die wirksame Führungslänge des Führungsseils an den jeweiligen
Ankerabstand angepasst werden kann, weil ja das Seil entlang seiner Länge in der Seilklemme
festgeklemmt werden kann. Nachteilig ist allerdings, dass bei längeren Überständen
des Führungsseils über die Seilklemme der für die Führung der persönlichen Schutzausrüstung
nicht benötigte Seilüberstand stört und daher häufig abgetrennt wird.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Absturzsicherung der eingangs
geschilderten Art so auszugestalten, dass sie ohne Sicherheitseinschränkungen mit
einem geringen Handhabungsaufwand an unterschiedliche Abstände der Anker zur Außenabstützung
des Führungsseils angepasst werden kann, wie dies insbesondere bei Bauwerken mit Stahlkonstruktionen
der Fall ist.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass eine der beiden Klemmbacken
auf der von der anderen Klemmbacke abgewandten Außenseite eine Seilführung mit einer
Halterung für den über die Seilklemme vorstehenden, zu einer Schlaufe gebogenen und
in die Seilführung eingreifenden Seilüberstand aufweist.
[0006] Zufolge dieser Maßnahme kann die Seilklemme der Anschlusseinrichtung nicht nur zur
Anpassung der Absturzsicherung an den gegenseitigen Abstand der Außenanker entlang
des Führungsseils soweit verlagert werden, bis die wirksame Führungslänge des Führungsseils
diesem Abstand im Wesentlichen entspricht, sondern auch den Seilüberstand in Form
einer Schlaufe aufnehmen, indem die Schlaufe in die zugehörige Seilführung auf der
Außenseite einer der beiden Klemmbacken eingelegt und mit der hiefür vorgesehenen
Halterung in der Seilführung festgelegt wird, sodass die Notwendigkeit einer Ablängung
des Führungsseils entfällt und der zu einer Schlaufe mit wenigstens einer Windung
gebogene Seilüberstand nicht stört.
[0007] Ein besonders schonender Seilverlauf ergibt sich innerhalb der Seilklemme, wenn die
Klemmbacken zwischen sich eine Führung für das Führungsseil mit einem eingangsseitig
geraden Führungsabschnitt und einem daran tangential anschließenden ausgangsseitigen
Bogenabschnitt bilden. In diesem Fall wird nämlich der Seilüberstand ausgangsseitig
der Seilklemme bereits zur Schlaufenbildung vorgebogen. Verläuft die Seilführung auf
der Außenseite der einen Klemmbacke koaxial zum Bogenabschnitt der Führung für das
Führungsseil zwischen den Klemmbacken, so kann durch das Einlegen der Schlaufe in
die Seilführung auf der Außenseite der einen Klemmbacke eine vorteilhafte, an die
Kreisform angepasste Schlaufenform sichergestellt werden.
[0008] Außerdem stellt die Maßnahme, die Führung des Führungsseils zwischen den Klemmbacken
aus einem geraden Führungsabschnitt und einem Bogenabschnitt zusammenzusetzen, eine
vorteilhafte Voraussetzung für die notwenige Spannung des Führungsseils zwischen den
Außenankern dar, weil die Seilklemme in Verlängerung des geraden Führungsabschnitts
über den Bogenabschnitt hinaus am Anker angelenkt werden kann. Dies bedeutet, dass
durch die Zugspannung im Führungsseil in keiner Drehlage der Anschlusseinrichtung
eine Knickbelastung auf das Führungsseil eingangsseitig der Seilklemme befürchtet
werden muss.
[0009] Umfasst der Anker einen an einer Spanneinrichtung angreifenden, eine zusammenziehbare
Schlinge bildenden Spanngurt, wird eine einfache und sichere Verankerung des Führungsseils
insbesondere an Stehern oder Trägern eines Bauwerks möglich, und zwar unabhängig von
der jeweiligen Ausbildung der Steher bzw. Träger, weil die durch den Spanngurt gebildete
Schlinge um den jeweiligen als Abstützung ausgewählten Konstruktionsteil gelegt und
mit Hilfe der Spanneinrichtung kraft- und formschlüssig festgezurrt werden kann, ohne
an den kraftabtragenden Konstruktionsteilen zusätzliche bauliche Maßnahmen vorsehen
zu müssen. Da über die Außenanker das Führungsseil gespannt gehalten werden muss,
empfiehlt es sich, den Spanngurt der mit dem Führungsseil verbundenen Spanneinrichtung
für die Außenanker zur Schlingenbildung durch eine Öse am Gurtende zu ziehen, sodass
mit dem Spannen des Führungsseils über die Spanneinrichtung zugleich die um den kraftabtragenden
Bauteil gelegte Schlinge des Spanngurts zufolge der Zugkräfte auf den durch die Öse
laufenden Gurtteil festgezurrt wird. Einfache Handhabungsbedingungen ergeben sich
in diesem Zusammenhang, wenn die Spanneinrichtung eine über ein Ratschengesperre betätigbare
Wickelwelle für den Spanngurt aufweist, weil in diesem Fall die notwendigen Spannkräfte
in bewährter Weise vorteilhaft aufgebracht werden können.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Absturzsicherung in einer vereinfachten Draufsicht,
- Fig. 2
- diese Absturzsicherung in einem Schaubild,
- Fig. 3
- die Anschlusseinrichtung für das Führungsseil an einem Außenanker in einem größeren
Maßstab und
- Fig. 4
- einen Schnitt durch die Seilklemme nach der Linie IV-IV der Fig. 3 in einem größeren
Maßstab.
[0011] Die dargestellte Absturzsicherung umfasst ein im Wesentlichen horizontal verlaufendes
Führungsseil 1 zum Anschlagen einer persönlichen Schutzausrüstung, die über einen
beweglichen Anschlagpunkt in das Führungsseil 1 eingehängt werden kann. Dieses Führungsseil
1 wird mit Hilfe von Außenankern 2 an Profilstehern 3 einer nicht näher dargestellten
Stahlkonstruktion abgespannt. Außerdem können Zwischenanker 4 zur Seilführung zwischen
den beiden Außenankern 2 vorgesehen werden. Unabhängig davon, ob es sich um Außenanker
2 oder Zwischenanker 4 handelt, umfassen diese Anker 2, 4 einen eine zusammenziehbare
Schlinge 5 bildenden Spanngurt 6 und eine Spanneinrichtung 7.
[0012] Die Spanneinrichtung 7 weist eine Wickelwelle 8 für das eine Ende des Spanngurts
6 sowie ein Ratschengesperre 9 zur Betätigung der Wickelwelle 8 auf, die zu diesem
Zweck mit einem Klinkenrad 10 versehen ist, das mit einer federbelasteten, in einem
Ratschenhebel 11 verschiebbar gelagerten Klinke 12 und einer ebenfalls federbelasteten,
im Gehäuse 13 der Spanneinrichtung 7 gelagerten Rücklaufsperre 14 zusammenwirkt, sodass
beim Betätigen des Ratschenhebels 11 die Wickelwelle 8 im Aufwickelsinn des Spanngurts
6 gedreht und beim Rückschwenken des Ratschenhebels 11 durch die Rücklaufsperre 14
am Mitdrehen mit dem Ratschenhebel 11 gehindert wird.
[0013] Wie den Fig. 1 und 2 entnommen werden kann, ist im Bereich des Außenankers 2 das
Führungsseil 1 mit dem Gehäuse 13 der Spanneinrichtung 7 verbunden, während der zur
Wickelwelle 8 laufende Teil des Spanngurts 6 zur Schlaufenbildung durch eine am Spanngurtende
vorgesehenen Öse 15 geführt wird. Dies bedeutet, dass beim Betätigen der Spanneinrichtung
7 nicht nur das Führungsseil 1 gespannt, sondern zugleich auch die Schlinge 5 des
Spanngurts 6 um den Profilsteher 3 festgezurrt wird. Zum Unterschied dazu verbindet
im Bereich des Zwischenankers 4 die Spanneinrichtung 7 die beiden Enden des Spanngurts
6, der somit einerseits am Gehäuse 13 und anderseits an der Wickelwelle 8 der Spanneinrichtung
7 angreift. Mit der Betätigung der Spanneinrichtung 7 wird somit die Schlinge 5 des
Spanngurts 6 zusammengezogen und schließt sich fest um den jeweiligen Profilsteher
3. Die Seilführung 16 des Zwischenankers 4 ist an einer Tragplatte 17 angelenkt, die
vom Spanngurt 6 durchsetzt wird und daher vor dem Festzurren der Schlinge 5 entlang
des Spanngurts 6 in die vorgesehene Gebrauchslage verschoben werden kann.
[0014] Zum Anlenken des Führungsseils 1 am Außenanker 2 ist eine Anschlusseinrichtung 18
vorgesehen, die eine Seilklemme 19 mit zwei Klemmbacken 20 und 21 umfasst, zwischen
denen das Führungsseil 1 mit Hilfe einer Klemmschraube 22 festgeklemmt wird, wie dies
insbesondere den Fig. 3 und 4 entnommen werden kann. Auf der von der Klemmbacke 20
abgekehrten Außenseite der Klemmbacke 21 ist diese mit einer Seilführung 23 versehen,
in die der über die Seilklemme 19 vorstehende Seilüberstand 24, der zu einer Schlaufe
gebogen ist, eingelegt und mit einer Halterung 25 in der Seilführung 23 festgelegt
wird. Diese Halterung 25 besteht aus einer Klemmplatte, die mit Hilfe der Klemmschraube
22 gegen den in die Seilführung 23 eingelegten Abschnitt des Seilüberstandes 24 gepresst
wird. Es ist selbstverständlich auch eine von der Klemmschraube 22 unabhängige Festlegung
des Seilüberstandes 24 in der Seilführung 23 möglich.
[0015] Um vorteilhafte Bedingungen zum Führen des Führungsseils 1 zwischen den beiden Klemmbacken
20 und 21 zu ermöglichen, können die Klemmbacken 20, 21 zwischen sich eine Führung
für das Führungsseil 1 mit einem eingangsseitigen geraden Führungsabschnitt 26 und
einem daran tangential anschließenden, ausgangsseitigen Bogenabschnitt 27 aufweisen,
wie dies aus der Fig. 3 hervorgeht. In diesem Fall kann die Seilklemme 19 in Verlängerung
des geraden Führungsabschnittes 26 über den Bogenabschnitt 27 hinaus am Anker 2 angelenkt
werden, wie dies in der Fig. 3 durch die strichpunktiert angedeutete Verlängerungslinie
28 des geraden Führungsabschnittes 26 eingezeichnet ist. Die Seilführung 23 auf der
Außenseite der einen Klemmbacke 21 kann dabei vorteilhaft koaxial zum Bogenabschnitt
27 der Führung für das Führungsseil 1 zwischen den Klemmbacken 20, 21 verlaufen, um
den Seilüberstand 24 in wenigstens einer Windung in einer kreisbogenförmigen Schlaufe
zu führen. Die Seilklemme 19 wird mit Hilfe eines Anlenkbolzens 29 an der Spanneinrichtung
7 angelenkt, sodass nach der Anpassung der Länge des Führungsseils 1 an den Abstand
der Außenanker 2 über die Seilklemme 19 das Führungsseil 1 mit Hilfe der Spanneinrichtung
7 gespannt werden kann.
1. Absturzsicherung mit einem Führungsseil (1) für eine persönliche Schutzausrüstung,
das zumindest auf einer Seite zur Außenabstützung an wenigstens einem Anker (2) über
eine Anschlusseinrichtung (18) zugfest angreift, die eine Seilklemme (19) mit zwei
das Führungsseil (1) zwischen sich klemmenden Klemmbacken (20, 21) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass eine der beiden Klemmbacken (20, 21) auf der von der anderen Klemmbacke (20) abgewandten
Außenseite eine Seilführung (23) mit einer Halterung (25) für den über die Seilklemme
(19) vorstehenden, zu einer Schlaufe gebogenen und in die Seilführung (23) eingreifenden
Seilüberstand (24) aufweist.
2. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmbacken (20, 21) der Seilklemme (19) zwischen sich eine Führung für das Führungsseil
(1) mit einem eingangsseitig geraden Führungsabschnitt (26) und einem daran tangential
anschließenden ausgangsseitigen Bogenabschnitt (27) bilden.
3. Absturzsicherung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilführung (23) auf der Außenseite der einen Klemmbacke (21) koaxial zum Bogenabschnitt
(27) der Führung für das Führungsseil (1) zwischen den Klemmbacken (20, 21) verläuft.
4. Absturzsicherung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seilklemme (19) in Verlängerung (28) des geraden Führungsabschnitts (26) über
den Bogenabschnitt (27) hinaus am Anker (2) angelenkt ist.
5. Absturzsicherung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anker (2) einen an einer Spanneinrichtung (7) angreifenden, eine zusammenziehbare
Schlinge (5) bildenden Spanngurt (6) umfasst.
6. Absturzsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (7) eine über ein Ratschengesperre (9) betätigbare Wickelwelle
(8) für den Spanngurt (6) aufweist.