Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Bandabblasvorrichtung für ein Schleifband in einer Bearbeitungsmaschine,
das für die Bearbeitung von Werkstücken, die bevorzugt aus Holz, holzähnlichen Werkstoffen
und/oder Metall hergestellt sind, vorgesehen ist.
Stand der Technik
[0002] Im Betrieb von Bandschleifmaschinen entsteht beim Abschleifen von Werkstücken Staub.
Dieser Staub verschmutzt das Werkstück und auch das Schleifband. Dieser Staub stört
bei der weiteren Bearbeitung des Werkstücks und beeinträchtigt auch die Schleifleistungen
des Schleifbands. Um ein Werkstück zu reinigen wurde in der
DE 42 328 30 C5 vorgeschlagen, eine Abblas- und Absaugvorrichtung vorzusehen, die geeignet ist, ein
Werkstück von dem Staub zu befreien, und die mehrere Auslassöffnungen an einer Mehrzahl
von Blasvorrichtungen umfasst, die über die Arbeitsbreite der Schleifmaschine verteilt
sind. Diese Blasvorrichtungen sind einzeln ansteuerbar sind, so dass je für eine Blasvorrichtung
oder eine Gruppe von Blasvorrichtungen ein Steuerventil und ein Sensor vorgesehen
ist, der die Kontur des zu bearbeitenden Werkstücks erfasst und Informationen an ein
Steuergerät liefert, das entsprechend der Kontur die einzelnen Blasvorrichtungen oder
eine Gruppe nebeneinander liegender Blasvorrichtungen ansteuert.
[0003] Eine solche Vorrichtung ist zwar geeignet, die benötigte Luftmenge zu reduzieren,
erzielt jedoch keinen verbesserten Reinigungseffekt gegenüber einer andauernd laufenden
Abblasvorrichtung.
[0004] Um bei der Reinigung des Schleifbands bessere Ergebnisse zu erzielen verwendet die
EP 0724933 A1 eine Düsenanordnung, die durch eine Bewegung der Düsenanordnung das gesamte Schleifband
lückenlos und über die gesamte Breite erreicht. Auch in der
CH 405975 A schwingt eine Düsenanordnung aus diesem Grund über die Breite des Schleifbands hin
und her. Eine solche Bewegung der Düsenanordnung erfordert aber eine aufwendigere
Konstruktion. Außerdem ist der Weg, den die Düsenanordnung bewegt wird, bei diesen
Ausführungen auch sehr groß, so dass eine hohe Frequenz, mit der die Bewegung in der
Regel durchgeführt werden, zu einem sehr hohen mechanischem Verschleiß führen und
die Bauteile öfter ausgetauscht werden müssen.
Darstellung der Erfindung
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt das Problem zugrunde, dass die Reinigungswirkung
einiger der herkömmlichen Abblasvorrichtungen zwar ausreichend für die Reinigung eines
Werkstücks sind, da dort meist glatte Flächen vorhanden sind, jedoch für die Reinigung
eines Schleifbands nur eine unzureichende Leistung erbringen. Andere herkömmliche
Abblasvorrichtungen können zwar ein Schleifband ausreichend reinigen, diese Vorrichtungen
haben jedoch aufgrund der hohen Betriebsfrequenz einen sehr großen mechanischen Verschleiß.
[0006] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Bandabblasvorrichtung
bereitzustellen, die einen geringeren Verschleiß als die herkömmlichen Geräte aufweisen,
gleichzeitig aber ein Schleifaggregat ausreichend gründlich säubern können.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere die Erfindung
ausgestaltende Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0008] Eine erfindungsgemäßes Bandabblasvorrichtung zum Reinigen eines Schleifaggregats
mit einem umlaufenden Schleifband zum schleifenden Bearbeiten eines Werkstücks umfasst
eine Düsenanordnung mit einer Vielzahl von Düsen zum Ausblasen von Luft, die in Laufrichtung
quer über dem Schleifaggregat angeordnet sind und auf dieses gerichtet sind, wobei
die Düsenanordnung zumindest eine Schnittstelle und eine Leitungseinrichtung umfasst,
die Luft von der Schnittstelle zu den Düsen leitet, und wobei mittels der Schnittstelle
die Luft in die Leitungseinrichtung geleitet wird, eine Steuereinrichtung, die das
ausblasen der Luft durch die Düsenanordnung steuert, wobei die Düsenanordnung mehrere
Düsenreihen mit mehreren Düsen aufweist, wobei zumindest zwei der Düsenreihen zueinander
versetzt angeordnet sind und die Steuereinrichtung so eingerichtet ist, dass die einzelnen
Düsenreihen jeweils unabhängig voneinander betrieben werden können. Durch die Anordnung
mehrerer Düsenreihen, die unabhängig voneinander betrieben werden, wird die Reinigungswirkung
durch die Bewegungssimulation der Bandabblasvorrichtung erhöht, so dass die auch für
ein Schleifband verwendet werden kann. Gleichzeitig ist durch die tatsächlich fehlende
starke Bewegung der Verschleiß der Vorrichtung reduziert.
[0009] Bevorzugt werden die einzelnen Düsenreihen sequentiell nacheinander betrieben. Dadurch
wird das Reinigungsergebnis des Schleifbands noch einmal verbessert.
[0010] Ferner ist die Düsenanordnung bevorzugt in einem Stranggussprofil aus Aluminium oder
Kunststoff hergestellt, so dass die Leitungen und Schnittstellen weiter bevorzugt
alle einstückig mit den Düsen ausgestaltet werden können. Weiter bevorzugt ist die
Düsenanordnung, bevorzugt die gesamte Bandabblasvorrichtung, bewegbar angeordnet.
Diese Bewegung findet wieder vorzugsweise in einer Ebene parallel zur Laufrichtung
des Schleifbands statt, weiter bevorzugt in einer Richtung parallel oder senkrecht
zur Laufrichtung. Die Bewegung wird dabei bevorzugt mit einer Frequenz von 0,1 Hz
bis 1,5 Hz, am besten aber mit 0,5 Hz durchgeführt. Dies steigert weiter die Reinigungswirkung,
insbesondere zusammen mit einer sequentiellen Ansteuerung der Düsenreihen.
[0011] Dabei sind die Düsen der einzelnen Düsenreihen jeweils so versetzt, dass die zueinander
versetzten Düsenreihen im Wesentlichen auf einer geraden Verbindungslinie liegen.
Das heißt, dass der Versetzungsabstand der einzelnen Düsenreihen zur nächsten Düsenreihe
jeweils konstant ist, bevorzugt etwa 30 mm. Auch hier wird durch die Anordnung der
schräg versetzten Düsenreihen eine verbesserte Reinigungswirkung erzielt.
[0012] Die Düsen einer oder mehrerer Düsenreihen sind dabei bevorzugt schräg zum Schleifband
geneigt, insbesondere zur Seite.
[0013] Ein Schleifaggregat bzw. die Bandabblaseinrichtung wird bevorzugt bei einer Bearbeitungsmaschine
verwendet, die ebenfalls eine Fördereinrichtung für Werkstücke aufweist.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0014]
Figur 1 zeigt einen schematischen Aufbau einer Bearbeitungsmaschine, die ein Bandabblasgerät
gemäß der vorliegenden Erfindung und ein Schleifaggregat aufweist;
Figur 2 zeigt eine Düsenanordnung als AluminiumStranggussprofil gemäß der vorliegenden
Erfindung;
Figur 3 zeigt eine erste mögliche Ansteuerung der Düsenreihen, bei einer Ausführungsform
mit drei Gruppen von Düsenreihen.
Figur 4 zeigt eine zweite mögliche Ansteuerung der Düsenreihen, bei einer Ausführungsform
mit drei Gruppen von Düsenreihen
Figur 5 zeigt eine Düsenanordnung in einer vergrößerten Ansicht mit drei Düsenreihen;
Figur 6 zeigt eine Düsenanordnung in einer vergrößerten Ansicht mit vier Düsenreihen,
bei der die Düsen zueinander geneigt sind.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
[0015] In Figur 1 ist eine Bearbeitungsmaschine zu sehen, die eine Fördereinrichtung 5 mit
einem Transportband 6, auf dem ein Werkstück 4 liegt, ein umlaufendes Schleifaggregat
2 mit und eine Bandabblasvorrichtung 1 aufweist. Das Werkstück 4 wird dabei von Fördereinrichtung
5 auf dem Transportband 6 bis zu dem Schleifaggregat 2 transportiert und dort von
diesem Schleifband 3 bearbeitet. Das umlaufende Schleifaggregat 2 ist in der vorliegenden
Ausführungsform ein Schleifband 3, da dieses ein häufig eingesetztes Schleifaggregat
2 ist. Andere sich bewegende Schleifaggregate sind aber von der Erfindung eingeschlossen.
Der beim Schleifen entstehende Schleifstaub legt sich dann sowohl auf das Werkstück
4 nieder, als auch auf das Schleifband 3. Auch wenn die folgende Beschreibung auf
Ausführungsformen einer Bandabblasvorrichtung beschreibt, ist diese Bandabblasvorrichtung
prinzipiell geeignet, auch zur Reinigung von Werkstücken verwendet zu werden . In
einem solchen Fall ist die Ausgestaltung der Bandabblasvorrichtung relativ zum Schleifaggregat,
auf das geförderte Werkstück zu bezieher.
[0016] Die Bandabblasvorrichtung 1 weist eine Düsenanordnung 8 und eine Steuervorrichtung
(nicht gezeigt) auf.
[0017] In Figur 2 ist eine Bandabblasvorrichtung 1 zu sehen, die drei Düsenreihen 10 beinhaltet.
Eine Düsenreihe 10 besteht dabei aus einem Stranggussprofil mit mehreren einzelnen
Düsen. Der Begriff "Düsen" umfasst in der einfachsten Form auch bloße Löcher oder
Bohrungen in dem Stranggussprofil, durch die die Luft ausgestoßen wird. Bevorzugt
sind die Düsen aber zusätzliche Elemente, die speziell für das gerichtete Ausstoßen
der Luft konzipiert sind. Solche Düsen sind beispielhaft in den Figuren 5 und 6 zu
erkennen. In der vorliegenden Ausführungsform sind spezielle Düsen in ein Stranggussprofil
eingeschraubt, welches Druckluftleitungen enthält, die die Düsen 12 miteinander verbinden.
Die Düsen 12 werden in dafür vorgesehene Aufnahmen 9 geschraubt. Die einzelnen Düsen
12 müssen allerdings nicht in ein Stranggussprofil eingeschraubt sein, sie können
ebenfalls mit einer einfachen Steckverbindung angeschlossen werden, angeschweißt oder
gleich einstückig mit dem Stranggussprofil ausgebildet sein. Das Stranggussproril
selbst ist wiederum bevorzugt aus Aluminium, einem Stahl oder einem Kunststoff hergestellt.
[0018] Die einzelnen Düsenreihen 10 können jeweils als einzelne Stranggussprofile ausgeführt
sein, oder können einstückig ausgebildet sein, so dass zwei oder mehrere Düsenreihen
in einem einzelnen Stranggussprofil ausgebildet sind. Die einzelnen Düsenreihen 10
können dabei bevorzugt modulartig stapelbar sein, so dass weitere Düsenreihen 10 sehr
einfach auf die bestehende Düsenanordnung 8 aufgesteckt werden können. Eine Düsenanordnung
8 umfasst zumindest zwei Düsenreihen 10, bevorzugt jedoch drei, vier oder noch mehr,
die übereinander, also in z-Richtung versetzt, angeordnet sind. Weiter bevorzugt sind
die Düsenreihen 10 in x-Richtung zueinander um einen Abstand v versetzt, der idealerweise
25 mm bis 35 mm, weiter bevorzugt 30 mm beträgt. Der Abstand v ist dabei bevorzugt
konstant, so dass die einzelnen Düsenreihen 10 zueinander um den gleichen Abstand
versetzt angeordnet sind und die entsprechenden Düsen 12 der verschiedenen Gruppen
G1 G2, G3 auf einer Geraden liegen. Die Düsenanordnung 8 weist dabei eine oder mehrer
Schnittstellen 11 auf, über die Druckluft von einer externen Druckluftleitung oder
einem Drucklufterseugungsgerät (nicht gezeigt) eingeleitet wird. Die Drucklufteinleitung
wird dabei bevorzugt von einer Magnetventileinheit bestimmt, die die Luftzufuhr in
die verschiedenen Druckluftleitungen durch Öffnen und Schließen der entsprechenden
Ventile steuert.
[0019] Es sollte angemerkt werden, dass Druckluft zwar das bevorzugte Fluid für die Verwendung
der vorliegenden Erfindung ist, dass allerdings verschiedene Fluide oder Gase verwendet
werden können, die sich für den jeweiligen Zweck und die jeweilige Umgebung am besten
eignen. Für eine Verwendung der vorliegenden Bandabblasvorrichtung in der Holzverarbeitung
kann auch feuchte Luft verwendet werden, die beispielsweise auch zusätzlich eine Luftfeuchtigkeit
von 20% bis 80% aufweisen kann, wodurch sich der abgeblasene Staub in der Feuchtigkeit
binden und sich daher einfacher entfernen lässt.
[0020] Grundsätzlich ist es bevorzugt, Stranggussprofile zu verwenden, in die die Druckluftleitungen
zu den Düsen 12 schon integriert sind, es ist jedoch möglich, das Grundprinzip der
Erfindung auch mit einfachen Druckschläuchen zu verwirklichen, die jeweils zu einer
oder mehreren Düsen 12 führen (bspw. ein Schlauch mit mehreren Öffnungen, an denen
die Düsen 12 befestigt werden) oder jede Düse einzeln durch einen Schlauch mit Druckluft
zu versorgen.
[0021] Die Düsenanordnung 8 wird so angeordnet, dass sie auf das Schleifband 3 gerichtet
ist, genauer gesagt dass die Düsen 12 der Düsenreihen 10 auf das Schleifband 3 gerichtet
sind, also die ausgestoßene Luft auf das Schleifband 3 treffen kann. Generell ist
in Figur 5 eine Ausführungsfcrm gezeigt, in der die Ausrichtung der Düsen 12 senkrecht
auf das Schleifband 3 ausgebildet ist. Es wird jedoch eine Ausrichtung bevorzugt,
bei der die Düsen 12 schräg zum Schleifband 3 ausgerichtet sind (siehe Figur 6). Schräg
kann theoretisch in jede Richtung bedeuten, beispielsweise in eine Richtung in oder
entgegen der Laufrichtung des Schleifbandes 3 im Betrieb, was einer Ausrichtung in
einer y-z-Ebene entspricht, bevorzugt ist aber eine Ausrichtung in der x-y-Ebene,
so wie es in Figur 6 dargestellt ist.
[0022] Die Neigung der Düsen 12 ist bevorzugt in einem Bereich von etwa 25°bis 55° zur Seite,
vorzugsweise 30° bis 40° und weiter bevorzugt etwa 35° zu einer geraden Ausrichtung,
wie sie in Figur 5 zu sehen ist. Selbstverständlich können die Düsen 12 gleichseitig
sowohl in x-Richtung als auch in y-Richtung geneigt sein. Ferner ist die Neigung der
Düsen 12 bevorzugt abwechselnd gestaltet, so dass die einzelnen Düsengruppen G1, G2,
G3 in gegenüberliegende Richtungen geneigt sind.
[0023] Es ist auch möglich, die gesamte Düsenanordnung 8 bewegbar oder drehbar auszugestalten,
so dass eine Neigung vorgesehen werden kann, die entgegen oder in der Laufrichtung
L, in Figur 1 angezeigt durch einen Pfeil, gekippt ist. Eine solche Neigung ist als
gestrichelte Ausgestaltung in Figur 1 gezeigt. Generell ist jedoch eine Ausrichtung
parallel zum Schleifband 3 bevorzugt, in der die Düsenanordnung 8 quer über dem Schleifband
3 und, wie oben erwähnt, senkrecht zum Schleifband angeordnet ist.
[0024] Die Düsenanordnung 8 oder die gesamte Bandabblasvorrichtung 1 ist weiter vorzugsweise
auch linear bewegbar gelagert. Die Bewegung ist dabei bevorzugt in einer Ebene E,
die sich parallel zum Schleifband 3 erstreckt, in einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Bewegung quer oder parallel zur Laufrichtung L in der Ebene E. Die Bewegung
erfolgt dabei in einer Frequenz von 0,1 Hz bis 1,5 Hz, bevorzugt mit 0,5 Hz.
[0025] Die Bewegung wird beispielsweise von einem Oszillationszylinder (nicht gezeigt) erzeugt,
der die Düsenanordnung oder auch nur die Düsenreihen (das
Stranggussprofil) bewegen kann und der selbst außerhalb der Anordnung, bzw. außerhalb
der Düsenreihen gelagert ist. Bevorzugt weißt dieser Oszillationszylinder eine Kupplung
auf, die zwischen dem Zylinder und dem jeweiligen bewegten Element angeordnet ist
und mechanische Spannungen ausgleichen kann.
[0026] Die Steuerung der einzelnen Düsenreihen 10 oder auch der einzelnen Düsen 12 ist dabei
generell voneinander unabhängig. Das heißt, dass beispielsweise ein Ventil an der
Schnittstelle vorgesehen sein kann, das die Zufuhr der Druckluft in die Druckleitungen
der Düsenreihen 10 abschneiden kann, so dass die Düsen 12 der entsprechenden Düsenreihe
10 keine Luft ausstoßen. Es ist auch denkbar, dass jede einzelne Düse mit einem Ventil
versehen ist, bevorzugt wird jedoch die Leitung der ganzen Düsenreihe 10 mit nur einem
Ventil versehen und so alle Düsen 12 einer Düsenreihe 10 gleichzeitig gesteuert. Eine
andere Möglichkeit stellen Stoppventile dar, die in den Druckleitungen vorgesehen
sein können, so dass nur ein Teil einer Düsenreihe 10 aus einer jeweiligen Gruppe
Luft ausblasen kann (bspw. nur die linke Hälfte oder das linke Drittel) . Alternativ
kann dazu auch an beiden Seiten der Düsenanordnung 8 eine Schnittstelle für die Zufuhr
von Druckluft vorgesehen sein, so dass beide Seiten angesteuert werden können und
die linke oder rechte Hälfte jeweils einzeln Luft ausblasen können. Dabei ist dieses
Vorgehen natürlich nicht auf "Hälften." beschränkt, sondern die Stoppventile können
die Düsenreihen jeweils in Drittel oder Viertel einteilen. Im äußersten Fall kann
jede Düse einzeln angesteuert werden. Eine ziemlich einfache Realisierung eines Stoppventils
könnten einzelne Blindstopfen darstellen, die in ein Düsenloch anstelle einer Düse
eingesetzt werden können und dann die Druckluftleitung blockieren, so dass die Luftweiterleitung
unterbrochen wird. Solche Blindstopfen können bspw. aus Gummi und in einer Form hergestellt
sein, die auf die jeweilige Druckleitung angepasst ist.
[0027] Da unter Umständen die Düsen vom Schleifband beschädigt werden könnten, beispielsweise
wenn das Schleifband bei einem Wechsel an die Düsen gerät oder eine Fehlfunktion auftritt,
kann um die Düsen herum und/oder zwischen den Düsen oder den Düsenreihen ein Steg
vorgesehen sein, der sich von der Oberfläche der Düsenanordnung, an der die Düsen
angeordnet sind, abhebt, so dass die Düsen geschützt werden. Bspw. könnte dieser Steg
zwischen den Düsenreihen senkrecht hervorstehen, so dass auch eine schräge Ausrichtung
der Düsen wie in Figur 6 die Luft ausblasen kann, ohne dass diese durch den Steg behindert
wird. Der Steg ist bevorzugt geringfügig höher, als die Düsen hervorstehen.
[0028] Die Figuren 3 und 4 zeigen bevorzugte Ansteuerungen der Düsenreihen 10. Die einzelnen
Düsengruppen haben einen voreingestellten Ansteuerzeitpunkt t1, t2, t3 innerhalb eines
Zyklus. Ein Zyklus beschreibt dabei die Ansteuerung der Gruppen G1, G2, G3, die sich
immer wieder wiederholt. Der Ansteuerzeitpunkt markiert den Beginn des Ausstoßens
von Luft aus den Düsen der entsprechenden Gruppe. Die Dauer, für die die jeweilige
Gruppe aktiviert ist, also Luft aufbläst, kann eingestellt werden. In den Figuren
3 und 4 sind Beispiele für eine Düsenanordnung gezeigt, die drei Gruppen zeigt, deren
Ansteuerzeit, also die Zeitdauer, für die eine Gruppe Luft ausbläst, bevorzugt gleichmäßig
über einen Zyklus verteilt sind. Wenn mehrere vier oder mehr Düsenreihen vorhanden
sind, werden diese ebenfalls bevorzugt gleichmäßig über einen Zyklus angesteuert.
Grundsätzlich kann man sagen, dass in der bevorzugten Ausführungsform ein Zyklus mit
dem Ansteuerzeitpunkt der ersten angesteuerten Gruppe (hier G1 beginnt, und mit dem
Abschalten der letzten angesteuerten Gruppe (hier G3) endet.
[0029] Beispielhaft wird nun die Ansteuerung für die in Figur 3 gezeigte Ausführungsform
mit drei Düsenreihen beschrieben. Das Magnetventil der Gruppe 1 wird für eine gewisse
Zeit, bevorzugt eine Bandumdrehung des Schleifbands 3 (bspw. 1 sek. bei einer Bandumdrehung
von 2 m/sek. und einer Bandlänge von 2m), angesteuert und Luft aus Gruppe 1 ausgeblasen.
Direkt nach Abschaltung von Gruppe 1 wird Gruppe 2 für die gleiche Zeit angeschaltet.
Dasselbe passiert nach Abschaltung der Gruppe 2 mit Gruppe 3. In der vorliegenden
Ausführungsform mit drei Düsenreihen 10 wird nach Abschaltung der Gruppe 3, also nach
einem Zyklus, wieder Gruppe 1 aktiviert und der Vorgang wiederholt. Bei mehr Gruppen
oder bei weniger Gruppen wird analog verfahren, wobei die erste Gruppe wieder zugeschaltet
wird, wenn die letzte Gruppe ausgeschaltet wird. Das oben beschriebene Verfahren kann
ist jedoch lediglich bevorzugt und verschiedene Abwandlungen sind selbstverständlich
möglich. Zum Beispiel könnte die nachfolgende Gruppe nicht direkt nach Abschaltung
der vorangehenden Gruppe aktiviert werden, sondern gleichzeitig mit der Abschaltung.
Oder der Betrieb der einzelnen Gruppen kann sich auch überschneiden. Auch kann die
Ansteuerung generell in beliebiger Reihenfolge geschehen. Bei 3 Gruppen mag dies noch
lediglich zu einer Umkehrung der Ansteuerung führen, bei vier Gruppen kann die Reihenfolge
allerdings auch G1-G3-G2-G4 oder G1-G2-G4-G3 erfolgen. Darüber hinaus kann die Ansteuerung
verschiedener Gruppen auch gleichzeitig erfolgen, Bei beispielsweise sechs Düsenreihen
10 würden dann bei den sechs Gruppen die Gruppe 1 und die Gruppe 4 gleichzeitig ausblasen,
die Gruppe 2 und die Gruppe 5 und die Gruppe 3 und die Gruppe 6.
[0030] Durch die abwechselnde Ansteuerung der Düsen 12 kann eine Oszillationsbewegung des
Systems simuliert werden, so das der Luftverbrauch möglichst niedrig gehalten, eine
homogene Reinigung des Schleifbands 3 erzielt und gleichzeitig ein fest installiertes
System verwendet werden kann.
[0031] Die Länge der Ansteuerung kann über ein Bedienterminal eingestellt werden, Dazu wird
vereinfacht ein Zyklus, dessen Zeitdauer separat und bevorzugt in Abhängigkeit der
Schleifbandlänge und/oder der Schleifbandgeschwindigkeit eingestellt werden kann,
als 100% oder als 1 angenommen. In Figur drei ist demnach die Länge des Düsenbetriebs
der einzelnen Gruppen G1, G2, G3 auf jeweils 33,3%, bzw. 1/3 eingestellt. Somit schaltet
sich Gruppe 2 gleichzeitig mit der Abschaltung der Gruppe 1 ein. Bevorzugt kann auch
eine Überschneidung der Ansteuerung der einzelnen Gruppe eingestellt werden, so dass
beispielsweise Gruppe 1 erst nach der Hälfte des Zeitimoulses von Gruppe 2 abgeschaltet
wird, während gleichzeitig oder direkt danach Gruppe 3 zugeschaltet wird. In Figur
4 ist beispielhaft eine Einstellung von 66%, bzw. 2/3 gezeigt. Diese Überschneidung
kann soweit eingestellt werden, bis alle Düsenreihen 10 bei 100%, bzw. 1 gleichzeitig
laufen. Dadurch wird die maximale Reinigungswirkung entfaltet. Bei drei Gruppen und
einer Betriebsdauer einer Gruppe von weniger als 33,3%, bzw. 1/3, bleibt eine kurze
Pause zwischen den einzelnen Gruppen. Dies kann aber bei einer leichten Reinigung
von bspw. sehr glatten Flächen schon ausreichen und damit weiter den Luftverbrauch
reduzieren. In einer beispielhaften Ausführungsform gibt es 5 Stufen, denen ansteigend
von 1 bis 5 die Ansteuerzeit von 20%, 33%, 50%, 66% und 100% zugewiesen sind. Eine
stufenlose Verstellung ist ebenfalls möglich.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform wird auch die Zeitdauer, die eine Gruppe angesteuert
wird, in Abhängigkeit von der Schleifbandgeschwindigkeit eingestellt. Dadurch könnte
bei einer ansteigenden Schleifbandgeschwindigkeit eine geringere Impulslänge für die
einzelnen Gruppen ausreichend sein.
[0033] Um den Reinigungseffekt, der durch die Bewegungssimulation stark verbessert wird,
weiter zu erhöhen, kann die Düsenanordnung 8 selbst auch bewegbar ausgebildet sein,
wie oben schon erwähnt. Solch eine Oszillation der Düsenanordnung 8 kann allerdings
wesentlich geringer ausfallen als im Stand der Technik.
[0034] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist um die Düsenanordnung 8 eine Absaugvorrichtung
13 vorgesehen, die den Staub, der von dem Schleifband 3 geblasen wird, aufnehmen und
abtransportieren können.
1. Bandabblasvorrichtung (1) für ein Schleifaggregat (2) mit einer Schleifeinrichtung
(3) zum Bearbeiten eines Werkstücks (4), umfassend:
eine Düsenanordnung (8) mit einer Vielzahl von Düsen (12) zum Ausblasen von Luft,
die quer über der Schleifeinrichtung (3) in Bezug auf deren Laufrichtung (L) angeordnet
ist und auf die Schleifeinrichtung (3) gerichtet ist, wobei die Düsenanordnung (8)
zumindest eine Leitungseinrichtung umfasst, die Druckluft zu den Düsen (12) leitet;
und
eine Steuereinrichtung, die das Ausblasen der Druckluft aus der Düsenanordnung (8)
steuert;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Düsenanordnung (8) mehrere Düsenreihen (10) aufweist, von denen bevorzugt zumindest
zwei zueinander versetzt sind, und
die Steuereinrichtung eingerichtet ist, zumindest zwei Düsenreihen (10) unabhängig
voneinander zu betreiben.
2. Bandabblasvorrichtung (1) nach Anspruch 1, bei dem die Steuereinrichtung eingerichtet
ist, die einzelnen Düsenreihen (10) in einer vorbestimmten Reihenfolge, insbesondere
nacheinander zu betreiben.
3. Bandabblasvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Düsenanordnung
(8) aus einem Aluminiumstranggussprofil oder einem Kunststoff hergestellt ist.
4. Bandabblasvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend
eine Absaugvorrichtung (13) umfasst, die im Bereich der Düsenanor-dnung (8) angeordnet
ist, bevorzugt in zumindest einer Ausblasrichtung der Düsen (12).
5. Bandabblasvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden An sprüche, bei dem die die
Düsenanordnung (8) oder die Bandabblasvorrichtung (1) bewegbar angeordnet ist.
6. Bandabblasvorrichtung (1) nach Anspruch 5, bei dem die die Düsenanordnung (8) oder
die Bandabblasvorrichtung (1) in einer Ebene parallel zur Ebene der Schleifeinrichtung
(3) bewegbar ist, bevorzugt in einer Richtung parallel oder senkrecht zur Laufrichtung
(L) .
7. Bandabblasvorrichtung (1) nach Anspruch 5 oder 6, bei dem die Steuereinrichtung die
Düsenanordnung (8) oder die Bandabblasvorrichtung (1) mit einer Frequenz von 0,1 Hz
bis 1,5 Hz, bevorzugt mit 0,5 Hz bewegt.
8. Bandabblasvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Düsen
der einzelnen Düsenreihen (10) der Düsenanordnung (12) geneigt sind, bevorzugt so,
dass die Düsen der einzelnen Gruppen (G1, G2, G3) abwechselnd in gegenläufige Richtungen
geneigt sind.
9. Bandabblasvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Düsenanordnung
(8) oder die Bandabblasvorrichtung (1) zur Schleifeinrichtung (3) geneigt ausgerichtet
ist.
10. Bandabblasvcrrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zumindest
zwei Düsenreihen, bevorzugt drei oder mehr, weiter bevorzugt alle, um einen gleichen
Abstand (v) versetzt sind
11. Verfahren zum Reinigen einer Schleifeinrichtung (3) oder eines Werkstücks (4) unter
Verwendung einer Bandabblasvorrichtung (1) mit einer Düsenanordnung (8), die zumindest
zwei Düsenreihen (10) umfasst, und einer Steuereinrichtung, wobei das Verfahren die
Schritte aufweist:
Betätigen der ersten Düsenreihe (G1), so dass Luft aus den Düsen (12) ausgestoßen
wird;
Beenden der Betätigung der ersten Düsenreihe, wobei gleichzeitig oder unmittelbar
danach, die zweite Düsenreihe (G2) betätigt wird, so dass eine sich bewegende Düsenanordnung
(8) simuliert wird.
12. Schleifaggregat mit einer Bandabblasvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, umfassend eine Schleifeinrichtung (3) zum Bearbeiten eines Werkstücks (4).
13. Bearbeitungsmaschine mit einem Schleifaggregat (2) nach Anspruch 12, ferner umfassend
eine Fördereinrichtung (5), die Werkstücke (4) zum Schleifaggregat (2) transportiert,
so dass diese dort bearbeitet werden können.