[0001] Die Erfindung betrifft ein Leimwerk für eine Etikettiermaschine, mit einem Leimtank,
der mit Leim befüllbar ist, wobei der Leim auf eine Beleimungswalze des Leimwerks
aufbringbar ist.
[0002] Die Erfindung betrifft auch eine Etikettiermaschine mit einem solchen Leimwerk.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Etikettiermaschinen und Beleimungsvorrichtungen etwa
aus der
DE 36 08 773 A1 bekannt. Die diesbezügliche Druckschrift bezieht sich auf eine Beleimungsvorrichtung
für eine Etikettiermaschine mit einer insbesondere einen elastischen Mantel aufweisenden
Leimwalze und einem sich mit einer insbesondere unelastischen Leimaufnahmefläche auf
dem Mantel der Leimwalze abwälzenden Etikettenaufnahmeelement. Damit Fehletiketten,
die vom Etikettenentnahmeelement nicht für die Etikettierung abgenommen worden sind,
sich nicht vor einem Leimschaber stauen und die empfindliche Oberfläche der Leimwalze
beschädigen, ist vorgesehen, dass die Oberfläche der Leimwalze als Reibfläche zum
Zwecke eines mechanischen Abtrags von Etiketten ausgebildet ist und/oder die Haftfähigkeit
des Mantels der Leimwalze und die Haftfähigkeit der Leimaufnahmefläche des Etikettenentnahmeelementes
derart aufeinander abgestimmt sind, dass Fehletiketten von der Leimaufnahmefläche
beim Abwälzen des Etikettenentnahmeelementes am Mantel der Leimwalze auf der Leimaufnahmefläche
haften bleiben.
[0004] Eine ähnliche Vorrichtung, nämlich eine Rundum-Etikettiervorrichtung ist auch aus
dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2005 002 793 U1 der derzeitigen Anmelderin bekannt. Eine solche Etikettiermaschine ist zum Etikettieren
von Behältern, wie Dosen, PET-Flaschen, Glasflaschen oder Büchsen mit Rundum-Etiketten
mindestens aufweisend eine Behälterzufuhr, einen Behältertisch, eine Behälterabfuhr
und mindestens ein Etikettieraggregat für Rundum-Etiketten, wobei das Etikettieraggregat
aus mindestens einer Etikettenrolle, einer Etikettenzuführung, einer Schneideinrichtung,
einem Greiferzylinder und mindestens einem Leitwerk besteht, ausgebildet. Die dortige
Rundum-Etikettiervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schneideinrichtung
durch eine rotierende Vakuumwalze und ein rotierendes Trennelement gebildet wird,
wobei das rotierende Trennelement an dessen Umfang mindestens ein Trennwerkzeug, insbesondere
ein Schneidmesser, besitzt.
[0005] Um ein Etikettenstück mit einem Leimstreifen versehen zu können, wird dabei ein Leimwerk
eingesetzt. Das Leimwerk besteht aus einem Leimtank, einer Leimheizung, einer Leimleiste,
einer Leimpumpe und Schnellspannelementen. Der in den Leimtank gegebene und über die
Leimheizung verflüssigte und somit verarbeitbare Heißleim wird über die Leimpumpe
aus dem Leimtank gepumpt und der Leimwalze an deren Mantelfläche zugeführt. Ein Leimschaber
mit einer Schabeleiste ist der Leimwalze so nahe zugestellt, dass die Schabeleiste
bei der Rotation der Leimwalze den überflüssigen Leim abzieht und nur ein dünner Leimfilm
auf der Mantelfläche der Leimwalze verbleibt. Der an der Leimleiste verbleibende Leim
wird dem Leimtank erneut zugeführt, womit ein Leimkreislauf entsteht. Die Einzelelemente
sind jedoch fest miteinander verbunden, was bei der Vornahme der Reinigung des Leimwerkes,
insbesondere der Beleimungswalze von Nachteil ist. Solche Leimwerke, müssen mit hohem
Aufwand gereinigt werden. Die Reinigung ist aber gerade bei einer Heißleimanwendung
von großer Bedeutung.
[0006] Prozessbedingt kommt es immer wieder zu sogenanntem Leimeinbrand und einer Verschmutzung
der Beleimungswalze. Bei Reinigungszyklen muss die Beleimungswalze manuell vom Bediener
gereinigt werden. Die Beleimungswalze wird dabei mit einem Reinigungsmittel eingesprüht
und anschließend mit einer Stahlbürste manuell gereinigt. Der entstehende Schmutz
kann in den fest verbundenen Leimtank wandern und den darin befindlichen Leim verschmutzen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine vereinfachte Reinigung zu ermöglichen
und dabei eine Verschmutzung des Leimtanks verhindern.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Leimtank eine Koppelstelle
aufweist, an der ein Leimschaber wieder entfernbar anbringbar ist. Die Anmelderin
hat im Rahmen eines Projektes den Leimtank konstruktiv vom Leimwerk getrennt. Dadurch
ist ein Abkoppeln bei Reinigungszyklen leicht möglich. Statt des Leimtanks oder eines
Leimschabers kann ein speziell dafür vorgesehener Reinigungsbehälter angeschlossen
werden, der die Schmutzreste auffängt. Eine auch als Schnittstelle bezeichnete Koppelstelle
wurde entsprechend ausgebildet, so dass ein wechselbares Leimschabersystem geschaffen
ist. An dieser Koppelstelle kann zum Durchführen der Reinigungsarbeiten statt eines
Leimschabers eine Reinigungseinheit eingesetzt, vorzugsweise eingeklippst werden.
[0008] Durch eine entsprechende Ausgestaltung kann vor dem Reinigen der Beleimungswalze
der Leimtank mit seinem Anschluss von der Koppelstelle entfernt werden, der Leimschaber
entfernt werden und stattdessen eine Reinigungseinheit eingesetzt werden. Diese Reinigungseinheit
ermöglicht dann ein vom Leimtank getrenntes Reinigen des Leimwerkes. Die Reinigung
kann somit automatisch erfolgen. Auch ist die Qualität der Reinigung höher als bei
einer manuellen Reinigung und in dieser Güte auch reproduzierbar.
[0009] Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden
nachfolgend näher erläutert.
[0010] So lässt sich die Reinigung verbessern, wenn die Koppelstelle bei abgenommenem Leimschaber
zur Aufnahme einer Reinigungseinheit ausgebildet ist.
[0011] Wenn benachbart zu der Koppelstelle ein Anschluss eines Leimtanks wieder entfernbar
mit dem Leimwerk verbindbar ist, so kann eine gleichförmige Leimschicht auf der Beleimungswalze
eingestellt werden und eventuelle Unrundheiten oder Höhenunterschiede auf der Oberfläche
der Beleimungswalze ausgeglichen werden.
[0012] Es ist von Vorteil, wenn zwischen dem Leimtank und dem Anschluss eine zum Leimleiten
ausgebildete Leitung, wie ein Schlauch, vorhanden ist. Auf diese Weise kann der Leimtank
auch in einer gewissen Entfernung von dem Leimwerk positioniert werden, was die Packaging-Maße
des Leimwerkes und einer diese einsetzende Etikettiermaschine verbessert wird. Aufgrund
eines Schlauches ist eine gewisse Flexibilität auch realisierbar, so dass der An-
und Abkoppelvorgang des Leimtankes montagefreundlich ist.
[0013] Die Beleimungsqualität lässt sich steigern, wenn der Leimschaber eine an die Mantelfläche
der Beleimungswalze heranfahrbare Schabeleiste aufweist.
[0014] Wenn die Reinigungseinheit eine Anschlussöffnung zum Zuführen eines Reinigungsmediums
aufweist, so kann ein gesteuertes oder geregeltes Zuführen des Reinigungsmediums erreicht
werden. Die Reinigungsleistung lässt sich dadurch nahezu beliebig einstellen.
[0015] Wenn die Reinigungseinheit durch Leitung eines Reinigungsmediums, wie Druckluft und/oder
eines Lösungsmittels, ausgelegt ist, so kann ein verschmutztes Reinigungsmittel einfach
abgeleitet und entsorgt werden. Dies ist insbesondere zur Erfüllung von Umweltstandards
von großem Vorteil.
[0016] Um eine Druckbeaufschlagung der Oberfläche der Beleimungswalze mit dem Reinigungsmittel
zu ermöglichen, ist es von Vorteil, wenn die Reinigungseinheit zumindest eine der
Beleimungswalze zugewandte Düse, vorzugsweise mehrere Düsen, was einen gleichbleibenden
Reinigungserfolg nach sich zieht, aufweist.
[0017] Die Reinigungswirkung lässt sich noch erhöhen, wenn die Reinigungseinheit auf zumindest
einer Außenseite zumindest einer Reinigungsbürste, vorzugsweise mehrere Reinigungsbürsten,
die weiter vorzugsweise direkt neben den Düsen angeordnet sind, aufweist.
[0018] Besonders gute Wirkung haben Reinigungsbürsten aus Stahl, die auch besonders kostengünstig
fertigbar und verbaubar sind. Alternativ können auch Reinigungsbürsten aus Messing,
Kunststoff oder VA-Material verwendet werden.
[0019] Die Aufgabe wird auch durch eine Etikettiermaschine mit einem Leimwerk gemäß der
Erfindung gelöst.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend mithilfe einer Zeichnung näher erläutert, die ein
erstes Ausführungsbeispiel zeigt. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Leimwerk gemäß der Erfindung in perspektivischer Ansicht mit über einen Schlauch
gekoppeltem Leimtank,
- Fig. 2
- eine separate Darstellung des Leimwerkes mit davon abgetrenntem Leimtank, aber noch
angekoppelten Leimschaber,
- Fig. 3
- das Leimwerk der Figuren 1 und 2 mit abgekoppeltem Leimtank und entferntem Leimschaber,
- Fig. 4
- das Leimwerk der vorhergehenden Figuren mit eingesetzter Reinigungseinheit,
- Fig. 5
- eine singuläre perspektivische Darstellung der Reinigungseinheit und
- Fig. 6
- die Reinigungseinheit aus Fig. 5 in einer um 90° gedrehten Darstellung, wobei nur
ein Teil der Reinigungsbürsten dargestellt ist.
[0021] Die Figuren sind schematischer Natur und zeigen in perspektivischer Darstellung ein
erstes Ausführungsbeispiel. Die Figuren sind lediglich zum Verständnis der Erfindung
vorgesehen. In den Figuren sind die gleichen Elemente mit denselben Bezugszeichen
versehen.
[0022] In Fig. 1 ist ein Leimwerk 1 dargestellt. Das Leimwerk 1 ist Teil einer Etikettiermaschine,
die in Gänze nicht dargestellt ist. Das Leimwerk 1 ist mit einem Leimtank 2 verbunden.
Der Leimtank 2 ist von dem Leimwerk 1 abkoppelbar. Er ist somit wieder entfernbar
mit dem Leimwerk 1 verbindbar. Das Leimwerk 1 weist eine Koppelstelle 3 auf, an der
ein auf diese Koppelstelle 3 angepasster Anschluss 4 wieder anbringbar ist. In dem
vorliegenden Ausführungsbeispiel wird der Leimtank 2 über eine Leitung 5, die als
Schlauch 6 ausgebildet ist, mit der Koppelstelle 3 verbunden, wobei ein Leimschaber
7 die Fluidleitung des Leimes zu der Oberfläche einer Beleimungswalze 8, die im Inneren
des Leimwerkes 1 rotierbar angeordnet ist, sicherstellt.
[0023] Die Beleimungswalze 8 ist in Fig. 3 erkennbar, da in den anderen Figuren entweder
der Leimschaber 7 oder eine Reinigungseinheit 9 die Sicht auf die Beleimungswalze
8 verdeckt. Die singuläre Reinigungseinheit 9 ist in Fig. 4 zu erkennen, genauso wie
in den Figuren 5 und 6.
[0024] Der Leimschaber 7 weist eine Schabeleiste auf, die heranfahrbar und mit einem geringen
Spalt zur Oberfläche der Beleimungswalze 8 einstellbar angeordnet ist.
[0025] Der Schlauch 6 kann ein weiteres Ende 10 aufweisen, das eine entsprechende Ausformung
aufweist, um am Leimtank 2 angekoppelt zu werden. Auch dieses Ende 10 ist vom Leimtank
2 entfernbar, genauso wie durch das Entfernen des Leimschabers 7 im Bereich der Koppelstelle
3 die Verbindung zwischen dem Inneren des Leimwerkes 1, in dem die Beleimungswalze
8 angeordnet ist, und dem Leimtank 2 unterbrochen ist.
[0026] Die vom Leimtank 2 getrennte Konfiguration des Leimwerkes 1 mit noch eingesetztem
Leimschaber 7 ist in Fig. 2 dargestellt. In Fig. 3 ist nicht nur die Koppelung vom
Leimtank 2 gelöst, sondern auch der Leimschaber 7 aus dem Leimwerk 1 entfernt.
[0027] In Fig. 4 ist in einem nachfolgenden Schritt der Montage die Beleimungswalze 8 durch
die an der Koppelstelle 3 des Leimwerkes 1 eingesetzte Reinigungseinheit 9 verdeckt.
[0028] Die Reinigungseinheit 9 ist grundsätzlich kastenförmig ausgebildet und weist einen
zusätzlichen Griff 11 auf, der die Handhabbarkeit der Reinigungseinheit 9 erleichtert.
[0029] An einem unteren Abschnitt der Reinigungseinheit 9 ist eine Anschlussöffnung 12 zur
Zufuhr eines Reinigungsmediums ausgebildet. Der Anschluss 12 kann als Gegenteil eines
Klips-Elementes ausgebildet sein. Wird beispielsweise ein Schlauch auf die Anschlussöffnung
12 aufgeklippst, so kann Druckluft, ein Reinigungsmittel oder Mischungen davon unter
Druck in das Innere der Reinigungseinheit 9 verbracht werden.
[0030] Wie in der gedrehten Darstellung von Fig. 6 gut zu erkennen ist, sind auf der der
Beleimungswalze 8 zugewandten Seite 13 in Reihe und Äquidistant zueinander angeordnete
Düsen 14 angeordnet. Benachbart zu diesen Düsen sind eine Vielzahl von Reinigungsbürsten
15 angeordnet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind nicht alle Reinigungsbürsten
15 dargestellt, um die Positionierung der Düsen 14 visuell zu erleichtern. Allerdings
ist auch genau so eine Ausgestaltung wie in Fig. 6 denkbar. Von Vorteil ist es jedoch,
wenn die Fläche 13 zur Gänze mit Reinigungsbürsten 15 bedeckt ist, wobei in den Zwischenräumen
zwischen den Reinigungsbürsten 15 die Düsen 14 angeordnet sind. Auch mehrere Reihen
an Düsen 14 sind dabei denkbar.
[0031] Die Reinigungsbürsten 15 gelangen mit der Beleimungswalze 8 in Kontakt, während das
Reinigungsmedium durch die Düsen 14 in Richtung der Beleimungswalze 8 ausgestoßen
wird. Dabei werden auch die Reinigungsbürsten 15, die vorzugsweise aus Stahl gefertigt
sind, wieder gereinigt.
[0032] Die Beleimungswalze 8 wird dann mit chemischen Reinigungsmitteln eingesprüht und
die Verschmutzung zusätzlich mechanisch durch die Reinigungsbürsten 15 gelöst. Dieser
Reinigungszyklus ist nach einer vorgegebenen Betriebsstundenzahl durchzuführen. Dadurch
wird die Produktionsleistung gesteigert.
1. Leimwerk (1) für eine Etikettiermaschine, mit einem Leimtank (2), der mit Leim befüllbar
ist, wobei der Leim auf eine Beleimungswalze (8) des Leimwerks (1) aufbringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Leimwerk (1) eine Koppelstelle (3) aufweist, an der ein auf diese angepasster
Leimschaber (7) wieder entfernbar anbringbar ist.
2. Leimwerk (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelstelle (3) bei abgenommenem Leimschaber (7) zur Aufnahme einer Reinigungseinheit
(9) ausgebildet ist.
3. Leimwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Koppelstelle (3) ein Anschluss eines Leimtanks (2) wieder entfernbar
mit dem Leimwerk (1) verbindbar ist.
4. Leimwerk (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Leimtank (2) und dem Anschluss (4) eine zum Leimleiten ausgebildete
Leitung (5) wie ein Schlauch (6) vorhanden ist.
5. Leimwerk (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinheit (9) eine Anschlussöffnung (12) zum Zuführen eines Reinigungsmediums
aufweist.
6. Leimwerk (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinheit (9) zur Durchleitung eines Reinigungsmediums, die Druckluft
und/oder eines Lösungsmittels ausgelegt ist.
7. Leimwerk (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinheit (9) zumindest eine der Beleimungswalze (8) zugewandte Düse
(14), vorzugsweise mehrerer Düsen (14), aufweist.
8. Leimwerk (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinheit (9) auf zumindest einer Außenseite zumindest eine Reinigungsbürste
(15), vorzugsweise mehrerer Reinigungsbürsten (15), die weiter vorzugsweise direkt
neben den Düsen (14) angeordnet sind aufweist.
9. Leimwerk (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsbürsten (15) aus Stahl gefertigt sind.
10. Etikettiermaschine mit einem Leimwerk (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.