[0001] Die Erfindung betrifft eine Betätigungshandhabe für ein Fenster oder eine Tür gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Betätigungshandhaben für Fenster und Türen sind allgemein bekannt. Sie haben gewöhnlich
einen Anschlagkörper, der an einem Fenster- oder Türflügel festlegbar ist, sowie einen
Handgriff, der axialfest-drehbar in dem Anschlagkörper gelagert ist und der zum Öffnen
oder Schließen des Fensters bzw. der Tür über einen Mitnehmer - zumeist einen Vierkantstift
- mit einem Betätigungselement im Fensterrahmen bzw. im Schlosskasten in Wirkverbindung
steht, beispielsweise mit einer Getriebenuss oder einer Schlossnuss.
[0003] Um das Auffinden von Funktionsstellungen der Betätigungshandhabe zu erleichtern,
sind zwischen dem Handgriff und dem Anschlagkörper Rastmittel vorgesehen, die bei
Erreichen einer definierten Winkellage (Funktionsstellung) des Griffs relativ zum
Anschlagkörper derart ineinander greifen, dass das zum Drehen des Handgriffs erforderliche
Drehmoment in einer solchen ausgezeichneten Winkellage bzw. Stellung größer ist als
das zum Drehen erforderliche Drehmoment außerhalb der jeweiligen Funktionsstellung.
Letztere sind dadurch für den Benutzer deutlich wahrnehmbar. Die Rastmittel sind meist
umfangsseitig in einem am Handgriff ansetzenden Griffhals oder in einer damit drehfest
verbundenen Rastscheibe sowie im Anschlagkörper ausgebildet. Es handelt sich gewöhnlich
um Rastnasen, Rastvorsprünge, Rastkugeln o. dgl., die federbelastet in korrespondierende
Rastvertiefungen eingreifen (siehe dazu beispielsweise
DE 297 03 682 U1 oder
DE 20 2008 005 829 U1).
DE 33 20 192 C2 verwendet bei einem Türbeschlag als Rastmittel axial ansteigende Keilabschnitte,
die stirnseitig an einer axial, aber drehfest entgegen einer Feder im Griffhals gelagerten
Hülse ausgebildet sind. Die Keilabschnitte greifen in komplementäre Keilabschnitte
eines Führungskragens ein, der mittels einer Schraube im Anschlagkörper fixiert ist.
Dadurch ist der Griff unabhängig vom zugeordneten Schloss stets in Richtung Schließstellung
mit einer Rückstellkraft beaufschlagt, so dass das Schloss und die Handhabe immer
selbsttätig in ihre Ausgangslage zurückkehren.
[0004] DE 42 27 973 C3 offenbart einen Fenster- oder Türbeschlag mit einer Handhabe, die mit einem Halslagerteil
in einer Lagerhülse drehbar gelagert ist und die mit einem Betätigungswellenansatz
(Vierkantstift) in ein Verschlussbetätigungselement eingreift, das in einem in einer
Falzausnehmung befestigten Beschlaggehäuse drehbar gelagert ist. Das Halslagerteil
besteht aus einer auf dem Betätigungswellenansatz axial verschiebbar gelagerten Kragenhülse,
die durch eine den Betätigungswellenansatz umgebende, im Griffhals der Handhabe abgestützte
Schraubenfeder beaufschlagt ist. Die drehfest auf dem Vierkantstift gelagerte Kragenhülse
und die verdrehungssicher im Türflügel festgelegte Lagerhülse sind als axial wirkende
Rastungsteile ausgebildet, wobei die Kragenhülse und die Lagerhülse an ihren einander
zugewandten Stirnflächen mit Rastmitteln versehen sind, vorzugsweise mit im Qu Heinz-Eckharderschnitt
trapezförmigen Radialrippen, die in korrespondierende Radialnuten eingreifen. Die
axiale Festlegung der Handhabe erfolgt mit Hilfe eines am Betätigungswellenansatz
angeordneten Sicherungsorgans, das in eine korrespondierende Ausnehmung im Verschlussbetätigungselement
eingreift.
[0005] Die vorbekannten Betätigungshandhaben bzw. Beschläge haben den Nachteil, dass zum
Teil komplizierte Sonderbauteile notwendig sind, die meist aufwendig und teuer in
der Herstellung sind. Zudem ist die Montage der Betätigungshandhaben auf Standardfensterprofilen
oder Standardtüren nicht möglich, weil die in definierten Maßen vorgegebenen Bohrlöcher
bzw. Ausnehmungen nicht genutzt werden können. Es sind daher stets Sonderlösungen
notwendig, was einer breiten und kostengünstigen Anwendung entgegensteht. Hinzu kommt,
dass für die Demontage der Betätigungshandhaben spezielles Werkzeug erforderlich ist,
das seitlich in eine Eingriffsöffnung im Getriebe eingeführt werden muss, um das Sicherungsorgan
des Vierkantstifts betätigen zu können. Derartige Öffnungen sind bei Standardgetrieben
und Standardfensterprofilen nicht vorgesehen.
[0006] Ziel der Erfindung ist es, diese und weitere Nachteile des Standes der Technik zu
überwinden und eine Betätigungshandhabe zu schaffen, die mit einfachen Mitteln kostengünstig
aufgebaut ist und die sich auf Standardfenstern oder Standardtüren montierten lässt.
Die Betätigungshandhabe soll ferner wirtschaftlich herstellbar sein und im Gebrauch
eine dauerhaft hohe Stabilität und Zuverlässigkeit aufweisen.
[0007] Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben.
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 16.
[0008] Bei einer Betätigungshandhabe für ein Fenster oder eine Tür, mit einem Handgriff,
der mit einem Griffhals drehbar um eine Drehachse in einem Anschlagköper gelagert
ist und der über einen Mitnehmer mit einem Betätigungselement des Fensters oder der
Tür in Wirkverbindung steht, und mit Rastmitteln, die in wenigstens einer Funktionsstellung
des Handgriffs kraft- und/oder formschlüssig in Eingriff miteinander stehen, sieht
die Erfindung vor, dass wenigstens ein erstes Rastmittel an einer dem Anschlagkörper
zugewandten Stirnfläche des Griffhalses angeordnet ist, und dass der Anschlagkörper
konzentrisch zur Drehachse des Handgriffs eine Aufnahme aufweist, in der wenigstens
ein zweites Rastmittel parallel zur Drehachse verschieblich gelagert ist, wobei das
zweite Rastmittel in Richtung Griffhals mit einer Federkraft beaufschlagt ist und
mit dem wenigstens einen ersten Rastmittel in Eingriff bringbar ist.
[0009] Die Ausbildung eines axial verschieblich in der Aufnahme des Anschlagkörpers gelagerten
Rastmittels ermöglicht die Verwendung eines axial- und drehfest mit dem Handgriff
verbundenen Griffhalses, der eine stabile Aufnahme für den Mitnehmer bildet und eine
ebenso stabile wie dauerhaft zuverlässige Lagerung des Handgriffs in dem Anschlagkörper
gewährleistet. Gleichzeitig besitzt die Betätigungshandhabe durch die in der dem Anschlagkörper
zugewandten Stirnfläche des Griffhalses ausgebildeten ersten Rastmittel und durch
die in der Aufnahme gleitgeführten zweiten Rastmittel klar definierte und für den
Benutzer stets spürbare Raststellungen, so dass die einzelnen Funktionsstellungen
des Handgriffs rasch und präzise erkannt werden, was die Handhabung des Fensters oder
der Tür erleichtert. Die Handhabe verwendet mithin eine Rastpaarung zwischen einem
axialfest drehbaren Rastmittel im Handgriff und einem drehfest axialverschieblichen
Rastmittel im Anschlagkörper, wobei letzteres parallel zur Drehachse des Handgriffs
in der Aufnahme des Anschlagkörpers verschieblich gelagert ist. Die Federkraft sorgt
dafür, dass das zweite Rastmittel permanent in Richtung Griffhals mit einer Federkraft
beaufschlagt und mit dem wenigstens einen ersten Rastmittel bei Erreichen der Funktionsstellungen
in Eingriff bringbar ist. Die gesamte Handhabe lässt sich mit einfachen Mitteln kostengünstig
fertigen. Sie kann ferner aufgrund der wählbaren Geometrien und Abmessungen jederzeit
auf Standardfenstern oder Standardtüren montiert werden.
[0010] Das zweite Rastmittel ist in einer bevorzugten Ausführungsform an einem Gleitkörper
ausgebildet, der entlang der Drehachse axial verschieblich und verdrehsicher in der
Aufnahme des Anschlagkörpers gelagert ist, wobei zwischen dem Gleitkörper und einem
Boden der Aufnahme des Anschlagkörpers eine Feder oder ein Federpaket angeordnet ist.
Der Gleitkörper kann beispielsweise als Ring ausgebildet sein, der koaxial auf dem
Betätigungselement gleitet und der den Mitnehmer drehbar aufnimmt. Die Feder kann
als einfache Schraubenfeder oder als Tellerfeder ausgebildet sein, was sich weiter
günstig auf die Fertigungs- und Montagekosten auswirkt.
[0011] Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass der Anschlagkörper eine Anschlagplatte
aufweist, die auf dem Fenster oder der Tür zur Anlage kommt, wobei die Anschlagplatte
an ihrer dem Fenster oder der Tür zugewandten Rückseite mit Nocken versehen ist. Letztere
bilden eine Verdrehsicherung für die Anschlagplatte auf der Tür bzw. dem Fenster,
so dass die Betätigungshandhabe mit ihrem Anschlagkörper stets zuverlässig in Position
gehalten wird.
[0012] Um die Handhabe am Fenster oder an der Tür festlegen zu können, sind die Anschlagplatte
und die Nocken mit Durchgangsbohrungen zur Aufnahme von Befestigungsschrauben versehen.
Eine Alternative sieht vor, dass nicht die Anschlagplatte axial am Fenster- oder Türflügel
verschraubt wird, sondern dass der Mitnehmer der Handhabe im Betätigungselement des
Fensters oder der Tür axial verankert wird. Auf diese Weise können die Durchgangsbohrungen
in der Anschlagplatte entfallen und letztere kann unmittelbar als dekoratives Element
verwendet werden. Eine zusätzliche Abdeckkappe für die Schrauben ist nicht mehr notwendig.
[0013] Eine Variante der erfindungsgemäßen Betätigungshandhabe sieht vor, dass die Aufnahme
des Anschlagkörpers innerhalb der Anschlagplatte ausgebildet ist. Letztere kann daher
in ihrem Abmessungen und in ihrem Design weiterhin als gewöhnliche Rosette gestaltet
werden, die vielfältig einsetzbar ist.
[0014] Gemäß einer weiteren Variante der erfindungsgemäßen Handhabe ist die Aufnahme des
Anschlagkörpers unterhalb der Anschlagplatte angeordnet. Dadurch ist es möglich, die
Anschlagplatte auf eine dünne Platte zu reduzieren, die flach auf dem Fenster oder
der Tür aufliegt und nur noch eine minimale Bauhöhe beansprucht. Der nach außen hin
sichtbare Teil der Rosette des Tür- oder Fenstergriffs wird damit auf ein Minimum
reduziert, was völlig neue und ästhetisch ansprechende Gestaltungsmöglichkeiten der
Betätigungshandhabe eröffnet. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, die unterhalb
der Anschlagplatte liegende Aufnahme so zu gestalten, dass diese in der bei Standardfenstern
und Standardtüren üblichen Zentralbohrung über dem Betätigungselement im Fensterrahmen
bzw. im Schlosskasten versenkt werden kann. Damit lässt sich die Betätigungshandhabe
auch in dieser Ausführungsform jederzeit auf Standardtüren oder Standardfenstern montieren,
beispielsweise wenn herkömmliche Betätigungshandhaben bzw. Beschläge durch erfindungsgemäße
Handhaben mit einem neuen Design ersetzt werden sollen. Der Kostenaufwand ist denkbar
gering, weil weder die Fenster und Türen ausgetauscht noch zusätzliche oder andere
Bohrungen in den Fenster- oder Türflügel eingebracht werden müssen.
[0015] In einer anderen wichtigen Ausführungsform sieht die Erfindung vor, dass in der Aufnahme
des Anschlagkörpers eine Hülse verdrehsicher eingesetzt ist, welche den Griffhals
des Handgriffs und den Gleitkörper aufnimmt, wobei der Griffhals drehbar und der Gleitkörper
axial verschieblich und verdrehsicher in der Hülse gelagert sind. Letztere bildet
mithin für den Handgriff ein stabiles Drehlager und gleichzeitig eine Art Linearführung
für den Gleitkörper, damit dieser und der Griffhals mit ihren Rastmitteln stirnseitig
stets zuverlässig in Eingriff gebracht werden können. Die beispielsweise aus einem
Kunststoff bestehende Hülse lässt sich kostengünstig fertigen und ebenso rasch wie
bequem montieren.
[0016] Die Rastmittel sind zweckmäßig korrespondierende Rastvertiefungen und Rastvorsprünge,
die jeweils mit dem Griffhals und/oder dem Gleitkörper einstückig sind, was sich weiter
günstig auf die Herstellkosten auswirkt. Man kann die Rastmittel aber auch separat
ausbilden und mit dem Griffhals bzw. dem Gleitkörper verbinden.
[0017] Darüber hinaus ist es konstruktiv günstig, wenn der Griffhals ein separates Bauteil
ist und stirnseitig in den Handgriff eingesetzt und darin fixiert ist. Dadurch lässt
sich der Handgriff individuell gestalten und in der Art eines Baukastensystems je
nach Kundenwunsch mit einem die Rastmittel tragenden Griffhals versehen. Dieser nimmt
den Mitnehmer verdrehsicher auf und fixiert ihn axial, so dass der Handgriff, der
Griffhals und der Mitnehmer eine vormontierte Baueinheit bilden. Diese kann zudem
-je nach Einsatzzweck -als Tür- oder Fenstergriff eingesetzt werden, was sich günstig
auf Lagerhaltung und Logistik auswirkt.
[0018] Alternativ kann der Griffhals auch derart ausgebildet sein, dass das Einführen des
Mitnehmers in einer ersten Richtung bewirkbar und in entgegengesetzter Richtung gesperrt
ist. Der Griffhals bildet dabei eine Art Klemmgesperre, das den Mitnehmer nach Einführen
in den Griffhals ohne Einsatz von Werkzeug in einer bestimmten Länge bzw. Position
axial festlegt. Dadurch lassen sich variable Längen des Mitnehmers realisieren und
die Betätigungshandhabe rasch und bequem an unterschiedliche Fenster- oder Türstärken
anpassen. Die genaue Beschreibung einer solchen Vorrichtung ist in
EP 1 683 933 A1 der Anmelderin offenbart, auf deren Inhalt hiermit vollinhaltlich Bezug genommen
wird
[0019] Um die Betätigungshandhabe ohne Schrauben am Fensterflügel oder Türblatt festlegen
zu können, wird der Mitnehmer relativ zum Anschlagkörper axial und drehbar festgelegt,
vorzugsweise in dem Betätigungselement im Fensterrahmen bzw. im Schlosskasten, namentlich
in der Getriebenuss oder in der Schlossnuss. Das freie Ende des Mitnehmers ist hierzu
mit einem geeigneten Rast- oder Sperrelement versehen, das in oder hinter dem Betätigungselement
lösbar verankert wird. Auf diese Weise ist es möglich, die gesamte Betätigungshandhabe
ohne jedes Werkzeug am Fenster oder an der Tür zu montieren.
[0020] Gleichzeitig - und dies gilt auch für die Ausführungsformen, bei welcher die Handhabe
mittels Schrauben am Fenster oder der Tür festgelegt ist - wird der sichtbare Teil
des Anschlagkörpers auf ein Minimum reduziert, weil die zwischen dem Handgriff und
dem Anschlagkörper vorgesehene Rastvorrichtung mit ihren Rastmitteln unter der Anschlagplatte
und mithin im Fenster- oder Türflügel liegt. Sichtbar ist mithin nur noch die Anschlagplatte
des Anschlagkörpers, die auf eine einfache ebene Scheibe oder ein einfaches ebenes
Schild mit geringer Dicke reduziert werden kann.
[0021] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in dem Handgriff ein Schließzylinder
mit einem Schließelement vorgesehen ist, wobei der Handgriff mit Hilfe des Schließelements
in Bezug auf den Anschlagkörper arretierbar ist. Durch die Anordnung der Rastvorrichtung,
insbesondere des axial verschiebbaren Rastmittels, in einer Aufnahme im Anschlagkörper,
bietet der Handgriff vielfältige Möglichkeiten, einen Schließzylinder unterzubringen,
ohne dass der Griff unförmige oder stark vergrößerte Ausmaße annehmen muss. Der Handgriff
kann daher - ebenso wie die Anschlagplatte - äußerst schlank und zierlich gestaltet
werden bei gleichzeitig zuverlässiger Stabilität und Sicherheit.
[0022] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägansicht einer erfindungsgemäßen Betätigungshandhabe, teilweise im Schnitt;
- Fig. 2
- eine Explosionsdarstellung der Betätigungshandhabe von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Explosionsdarstellung der Betätigungshandhabe von Fig. 1 aus einem anderen Blickwinkel,
- Fig. 4
- eine Schrägansicht eines vormontierten Handgriffs mit Griffhals und Vierkantstift,
- Fig. 5
- eine Schrägansicht eines vormontierten Anschlagkörpers mit Schraubenabdeckung,
- Fig. 6
- eine abschließbare Ausführungsform der Betätigungshandhabe von Fig. 1,
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungshandhabe,
- Fig. 8
- eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungshandhabe, und
- Fig. 9
- eine noch andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Betätigungshandhabe.
[0023] Die in Fig. 1 allgemein mit 10 bezeichnete Betätigungshandhabe ist als Fensterbeschlag
ausgebildet. Sie dient dazu, ein mit einem Drehkipp-Beschlag ausgestattetes (nicht
dargestelltes) Fenster zu öffnen, zu schließen oder in eine Kippstellung zu bringen.
Hierzu ist innerhalb des Fensters bzw. innerhalb des Fensterflügels eine (gleichfalls
nicht dargestellte) Drehkipp-Mechanik integriert, die über die Betätigungshandhabe
10 betätigbar ist. Letztere hat - wie auch die Fig. 2 und 3 zeigen - einen Handgriff
20, der mit einem Griffhals 21 drehbar um eine Drehachse D in einem Anschlagköper
40 gelagert ist und der über einen Mitnehmer 30, vorzugsweise einen Vierkantstift,
mit einem im Fensterflügel drehbar gelagerten (nicht gezeigten) Betätigungselement
der Drehkipp-Mechanik in Wirkverbindung steht. Das Betätigungselement der Drehkipp-Mechanik
ist bevorzugt eine Getriebenuss, die zentrisch mit einer Vierkantausnehmung versehen
ist, welche das freie Ende 32 des Vierkantstifts 30 formschlüssig aufnimmt.
[0024] Der Griffhals 21 ist gegenüber dem Handgriff 20 als separates Bauteil 23 ausgebildet,
das stirnseitig in den Handgriff 20 eingesetzt wird. Dieser ist hierzu mit einer entsprechenden
Ausnehmung 24 versehen, deren Tiefe derart bemessen ist, dass der endseitig von dem
Bauteil 23 gebildete Griffhals 21 als Drehlagerzapfen aus dem Handgriff 20 herausragt.
In dem Bauteil 23 ist zentrisch zur Drehachse D eine Vierkantausnehmung 231 eingebracht,
die den Mitnehmer bzw. den Vierkantstift 30 verdrehsicher aufnimmt.
[0025] Die axiale Festlegung des Vierkantstifts 30 im Griffhals 21 bzw. im Bauteil 23 und
dessen Festlegung im Handgriff 20 erfolgt vorzugsweise durch Verpressen der Bauteile
20, 23, 30, wobei zunächst der Vierkantstift 30 mit seinem Ende 31 in die Vierkantausnehmung
231 des Bauteils 23 und anschließend das Bauteil 23 mit dem Vierkantstift 30 in die
Ausnehmung 24 des Handgriffs 20 eingepresst wird. Um die Festigkeit und den Reibschluss
zu erhöhen, sind an dem Außenumfang des Bauteils 23 vorzugsweise Sicken oder Nuten
232 eingebracht. Überdies können die Teile 20, 23, 30 verstemmt werden. Bei Bedarf
kann auch noch eine zusätzliche Verdrehsicherung vorgesehen sein. Der Handgriff 20
bildet zusammen mit dem Griffhals 21 und dem Vierkantstift 30 eine vormontierte Baueinheit.
[0026] Alternativ kann man den Vierkantstift 30, das Bauteil 23 und den Handgriff 20 auch
stoffschlüssig miteinander verbinden, beispielsweise durch Verkleben oder Verschweißen.
Ferner kann das Bauteil 23 einstückig mit dem Handgriff 20 ausgebildet sein.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform ist das Bauteil 23 bzw. der Griffhals 21 derart
ausgebildet, dass das Einführen des Vierkantstifts 30 in einer ersten Richtung R1
bewirkbar und in entgegengesetzter Richtung R2 gesperrt ist. Das Bauteil 23 weist
hierzu im Inneren ein (nicht dargestelltes) Sperr- oder Klemmelement auf, das mit
dem Vierkantstift 30 kraft-, form- und/oder reibschlüssig in Eingriff bringbar ist,
wobei die in Richtung R2 von einer permanenten Kraft beaufschlagten Sperr- oder Klemmelemente
von dem in Richtung R1 bewegten Vierkantstift 30 axial und/oder radial betätigbar
sind, während sie den in Richtung R2 bewegten Vierkantstift unmittelbar 30 fixieren.
Eine genaue Beschreibung einer solchen Vorrichtung ist in
EP 1 683 933 A1 der Anmelderin offenbart, auf deren Inhalt hiermit vollinhaltlich Bezug genommen
wird.
[0028] Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, trägt der Griffhals 21 an seiner dem Anschlagkörper
40 zugewandten Stirnfläche 22 erste Rastmittel 52, die in Form von Rastvertiefungen
531, 532 ausgebildet sind. Vorzugsweise sind insgesamt acht Rastvertiefungen 531,
532 in die Stirnfläche 22 eingebracht, die bezogen auf die Drehachse D radial angeordnet
sind, wobei sich vier längere Rastausnehmungen 531 vom Umfangsrand des Griffhalses
21 aus bis an oder bis kurz vor die Vierkantausnehmung 231 hin erstrecken, während
vier weitere Rastausnehmungen 532 in radialer Richtung kürzer ausgebildet sind. Die
längeren Rastausnehmungen 531 sind in einem Winkelabstand von 90° angeordnet und im
Wesentlichen kreissegment- oder trapezförmig ausgebildet. Die kürzeren Rastausnehmungen
532 liegen um 45 ° versetzt ebenfalls in einem Winkelabstand von 90° zueinander und
sind im Wesentlichen kreissegment- oder trapezförmig bis gerade ausgebildet. Der Winkelabstand
zwischen den sich abwechselnden Rastausnehmungen 531, 532 beträgt mithin 45°.
[0029] Die Festlegung der Betätigungshandhabe 10 am Fensterflügel erfolgt über den Anschlagkörper
40, der im Wesentlichen von einer relativ dünnen und flachen Anschlagplatte 42 gebildet
wird, die flach auf dem Fensterflügel zur Anlage kommt und die auf ihrer dem Fensterflügel
zugewandten Rückseite 43 mit zwei Nocken 431 versehen ist. Letztere greifen in zwei
in den Fensterflügel eingebrachte (nicht dargestellte) Nockenbohrungen ein, die symmetrisch
zu beiden Seiten einer (ebenfalls nicht gezeigten) Zentralbohrung im Fensterflügel
angeordnet sind. Die Abstände und Abmessungen der Zentralbohrung und der Nockenbohrungen
entsprechen bevorzugt genormten Vorgaben und sind in zahlreichen Fenstern standardmäßig
vorgefertigt, so dass der Fensterbeschlag 10 auf einer Vielzahl an Standardfenstern
unmittelbar montiert werden kann.
[0030] Sowohl die Anschlagplatte 42 aus auch die Vorsprünge 431 sind mit Durchgangsbohrungen
432 versehen. Diese dienen zur Aufnahme von (nicht gezeigten) Befestigungsschrauben,
die entweder in den Fensterflügel oder in ein Gehäuse der Drehkipp-Mechanik eingeschraubt
werden. Letzteres kann hierzu mit Gewindebohrungen versehen sein.
[0031] Zwischen den Vorsprüngen 431 der Anschlagplatte 42 ist auf deren Rückseite 43 konzentrisch
zur Drehachse D des Handgriffs 20 eine Aufnahme 44 ausgebildet. Diese hat angrenzend
an eine Öffnung 46 in der Vorderseite 41 der Anschlagplatte 42 eine zylindrische Wandung
47 sowie einen Boden 45, der zentrisch mit einer Durchgangsöffnung 451 versehen ist.
Der Innendurchmesser der Wandung 47 entspricht dem Durchmesser der Öffnung 46 in der
Anschlagplatte 42, während der Durchmesser der Durchgangsöffnung 451 im Boden 45 der
Aufnahme 44 für die drehbare Aufnahme des Vierkantstifts 30 kleiner ausgebildet ist.
Der Außendurchmesser der zylindrischen Wandung 47 ist derart gewählt, dass die Aufnahme
44 beim Aufsetzen des Anschlagkörpers 40 auf den Fensterflügel in dessen Zentralbohrung
zwischen den Nockenbohrungen versenkt werden kann, so dass die Anschlagplatte 42 stets
flach auf dem Fensterflügel aufliegt und nach außen hin eine minimale Bauhöhe aufweist.
[0032] Man erkennt, dass die Aufnahme 44 unterhalb der Anschlagplatte 42 liegt und insgesamt
napf- oder topfartig ausgebildet ist. Sie dient der Aufnahme wenigstens eines zweiten
Rastmittels 54, das innerhalb der Aufnahme 44 parallel zur Drehachse D verschieblich
gelagert ist und in ausgezeichneten Funktionsstellungen des Handgriffs 20 mit dem
wenigstens einen ersten Rastmittel 53 in Eingriff bringbar ist. Hierzu ist das zweite
Rastmittel 54 - beispielsweise eine Rastkugel, ein Rastnocken oder ein Rastvorsprung
- in Richtung Griffhals 21 mit einer Federkraft beaufschlagt.
[0033] In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 5 sind mehrere zweite Rastmittel 54 gemeinsam
an einem Gleitkörper 60 ausgebildet, der entlang der Drehachse D axial verschieblich
und verdrehsicher in der Aufnahme 44 des Anschlagkörpers 40 gelagert ist. Der Gleitkörper
60 ist als Ring 61 ausgebildet, der zentrisch eine Durchgangsöffnung 62 für den Vierkantstift
30 aufweist und an seinem (nicht näher bezeichneten) Umfangsrand in Winkelabständen
von je 90° vorzugsweise vier Führungsnocken 64 trägt, die sich parallel zur Drehachse
D erstrecken.
[0034] Auf seiner dem Handgriff 20 zugewandten Stirnfläche 63 trägt der Ring 61 die zweiten
Rastmittel 54, die korrespondierend zu den Rastausnehmungen 531, 532 in der Stirnfläche
22 des Griffhalses 21 als Rastvorsprünge 551, 552 ausgebildet sind. Vorzugsweise sind
insgesamt acht Rastvorsprünge 551, 552 vorgesehen, die einstückig mit der Stirnfläche
63 sind. Jeder Rastvorsprung 551, 552 ist - bezogen auf die Drehachse D - radial angeordnet,
wobei sich vier längere Rastvorsprünge 551 vom Umfangsrand des Rings 61 aus bis zur
Durchgangsöffnung 61 hin erstrecken, während vier weitere Rastvorsprünge 552 in radialer
Richtung kürzer ausgebildet sind. Die längeren Rastvorsprünge 551 sind in einem Winkelabstand
von 90° angeordnet und im Wesentlichen kreissegment- oder trapezförmig ausgebildet.
Die kürzeren Rastvorsprünge 552 liegen um 45° versetzt ebenfalls in einem Winkelabstand
von 90° zueinander. Sie sind im Wesentlichen kreissegment- oder trichterförmig bis
gerade ausgebildet. Der Winkelabstand zwischen den sich abwechselnden Rastvorsprüngen
551, 552 beträgt mithin 45°.
[0035] Zwischen dem Umfangsrand des Rings 61 und der zylindrischen Wandung 47 der napf-
oder topfartigen Aufnahme 44 sitzt eine Hülse 70, die von oben in die Öffnung 46 des
Anschlagkörpers 40 eingesetzt wird. Sie hat eine zylindrische Wandung 71, in der parallel
zur Drehachse D und in Winkelabständen von je 90° vier Längsnuten 74 eingebracht sind.
Diese nehmen die Führungsnocken 64 des Gleitkörpers 60 bzw. des Rings 61 auf, so dass
dieser innerhalb der Hülse 70 entlang der Drehachse D axial verschieblich und verdrehsicher
gelagert ist.
[0036] Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, sind die Längsnuten 74 in der Hülse 70 einseitig offen
ausgebildet, so dass die Wandung 71 in einzelne Wandabschnitte 72 unterteilt ist.
Diese tragen an ihren dem Fensterflügel zugewandten Enden Längszapfen 75, die in korrespondierende
Axialdurchbrüche 48 im Boden 45 der Aufnahme 44 eingreifen, so dass die Hülse 70 drehfest
in der Aufnahme 44 arretiert ist.
[0037] Wie Fig. 5 zeigt, ist die axiale Länge der zylindrischen Wandung 71 derart bemessen,
dass die Hülse 70 mit einem Abschnitt 76 über die Vorderseite 41 der Anschlagplatte
42 hinausragt. Der Abschnitt 76 bildet das Drehlager für den Griffhals 21 des Handgriffs
20, wobei der Außendurchmesser des Griffhalses 21 dem Innendurchmesser der Hülse 70
bzw. des Abschnitts 76 entspricht, so dass der Handgriff 20 mit geringem Bewegungsspiel
stets stabil und zuverlässig in der Hülse 70 und damit in dem Anschlagkörper 40 drehbar
gelagert ist.
[0038] Zwischen dem Gleitkörper 60 und dem Boden 45 der Aufnahme 44 des Anschlagkörpers
40 ist ein Federpaket 80 angeordnet, das von mehreren, vorzugsweise vier Tellerfedern
81 gebildet wird. Diese umschließen den Vierkantstift 30 und drücken den Gleitkörper
60 und damit den Ring 61 und die Rastvorsprünge 551, 552 mit einer definierten Federkraft
in Richtung Griffhals 21, so dass die Rastvorsprünge 551, 552 in ausgezeichneten Funktionsstellungen
das Handgriffs 20 mit den axialen Rastvertiefungen 531, 532 des Griffhalses 21 in
Eingriff gelangen.
[0039] Die Rastmittel 52, 54 bilden mithin eine Rasteinrichtung, die aufgrund der axial
ausgebildeten Rastkonturen in wenigstens einer Funktionsstellung des Handgriffs 20
kraft- und/oder formschlüssig in Eingriff miteinander stehen. Dadurch wird das Auffinden
der Funktionsstellungen der Betätigungshandhabe 10 erleichtert, denn das zum Drehen
des Handgriffs 20 erforderliche Drehmoment in einer ausgezeichneten Funktionsstellung
ist aufgrund der von dem Federpaket 80 erzeugten Federkraft größer als das zum Drehen
erforderliche Drehmoment außerhalb der jeweiligen Funktionsstellung. Diese lassen
sich daher beim Drehen des Handgriffs 20 rasch und bequem erkennen.
[0040] Die Ausbildung der acht Rastvertiefungen 531, 532 und der korrespondierenden Rastvorsprünge
551, 552 sorgt zudem dafür, dass in den ausgezeichneten Winkelstellungen des Handgriffs
20 in Abständen von je 90° eine präzise Arretierung erfolgt, wobei in diesen Positionen
alle acht Vorsprünge 551, 552 in die zugehörigen Vertiefungen 531, 532 einrasten.
Dennoch sind nur vier Rastpositionen vorhanden, denn die großen Rastvorsprünge 551
können nach 45° Drehbewegung nicht in die kleinen Rastvertiefungen 532 eingreifen.
Dies gelingt nur nach einer Drehung um 90°. Durch diese Verdopplung der Rastpaarungen
ist die Rasteinrichtung extrem verschleißfest und der Handgriff 20 wird in den ausgezeichneten
Dreh- bzw. Funktionsstellungen stets präzise und zuverlässig arretiert.
[0041] Dreht man den Handgriff 20 aus einer Rastposition heraus, werden die Vorsprünge 551,
552 entgegen der Federkraft des Federpakets 80 aus den Rastvertiefungen 531, 532 herausgedrückt,
wobei der Gleitkörper 60 innerhalb der Hülse 70 axial in Richtung Fenster geschoben
wird. Dabei sorgen die in den Längsnuten 74 liegenden Führungsnocken 64 des Rings
61 für eine präzise Führung, so dass sich der Gleitkörper 60 innerhalb der Aufnahme
44 nicht verkanten oder verdrehen kann.
[0042] Die axiale Sicherung des Handgriffs 20 und des Vierkantstifts 30 in dem Anschlagkörper
40 erfolgt mittels zweier Klemmscheiben 90, 91, die reibschlüssig auf das freie Ende
32 des Vierkantstifts 30 aufgeschoben werden, bis diese gegenüber dem Federpaket 80
am Boden 45 der Aufnahme 44 anliegen. Jede Klemmscheibe 90, 91 hat in an sich bekannter
Weise an ihrem Innenumfang in Bezug auf die Drehachse D schräg angestellte Federzungen
92, die mit den (nicht näher bezeichneten) Außenflächen des Vierkantstifts 30 in Eingriff
gelangen.
[0043] Alternativ kann man den Vierkantstift 30 mit seinem freien Ende 32 auch in der Getriebenuss
der Drehkipp-Mechanik festlegen, beispielsweise mit einem Sicherungsorgan in Form
eines Querstifts, der in dem Ende 32 des Vierkantstifts 30 federnd gelagert ist.
[0044] Um die Befestigungsschrauben in den Durchgangsbohrungen 432 des Anschlagkörpers 40
zu verdecken ist über der Anschlagplatte 42 in an sich bekannter Weise eine Abdeckung
94 angeordnet. Zwischen dieser und dem Handgriff 20 ist eine Ringfeder 95 angeordnet,
welche die Abdeckung 94 gegen die Anschlagplatte 42 drückt. Die Abdeckung 94 kann
ergänzend oder alternativ auch mit der Anschlagplatte 42 verrastet sein.
[0045] Fig. 6 zeigt eine abschließbare Ausführungsform der Betätigungshandhabe 10. Hierzu
ist in den Handgriff 20 ein Schließzylinder 96 eingesetzt, der in einer entsprechenden
Funktionsstellung des Handgriffs 20 relativ zu dem Anschlagkörper 40 mit einem Schließbolzen
97 in die Anschlagplatte 42 eingreifen kann. Letztere ist hierzu - ebenso wie die
Abdeckung 94 - mit einer Bohrung 49 versehen, welche den Schließbolzen 97 in verriegelter
Stellung des Schließzylinders 96 mit geringem Bewegungsspiel aufnimmt.
[0046] Auch in der Ausführungsform von Fig. 7 bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteile.
Diese Ausführungsform verzichtet auf eine Verschraubung des Anschlagkörpers 40 mit
dem Fensterflügel oder dem Türblatt. Dementsprechend ist die Anschlagplatte 42 ohne
Durchgangsbohrungen 432 ausgebildet. Auf der Rückseite 13 der Anschlagplatte 42 befinden
sich lediglich zwei (hier nicht sichtbare) Vorsprünge 431, die zur Verdrehsicherung
in Nockenbohrungen des Fensterflügels eingreifen.
[0047] Zwischen dem Gleitkörper 60 und der Wandung 47 der Aufnahme 44 ist ferner keine Hülse
70 angeordnet. Der Gleitkörper 60 bzw. der Ring 61 ist vielmehr unmittelbar in der
Aufnahme 44 gleitgeführt, in deren Wandung 47 seitlich zwei Längsschlitze 471 vorgesehen
sind. In diesen gleiten Führungszapfen 65, die seitlich in den Umfangsrand des Rings
61 eingesetzt sind, so dass dieser stets axial verschieblich und verdrehsicher in
der napf- oder topfförmigen Aufnahme 44 geführt ist. Der Ring 61 ist seitlich mit
entsprechenden Bohrungen 66 versehen, wobei die Zapfen 65 in die Bohrungen 66 eingepresst
oder eingeschraubt sein können. Auf der Stirnfläche 63 des Rings 61 sitzen die zweiten
Rastmittel 54, wobei in diesem Ausführungsbeispiel nur vier Rastvorsprünge 551 in
Abständen von je 90° vorgesehen sind. Entsprechend sind in der Stirnfläche 22 des
Griffhalses 21 auch nur vier Rastvertiefungen 531 eingebracht, die gleichfalls in
Abständen von 90° angeordnet sind.
[0048] Die Feder 80 zwischen dem Gleitkörper 60 und dem Boden 45 der Aufnahme 44 ist als
Schraubenfeder 82 ausgebildet, welche den Vierkantstift 30 umschließt. Sie stützt
sich am Boden 45 ab und drückt den Ring 61 mit den axialen Ratsvorsprüngen 551 in
den ausgezeichneten Raststellungen des Handgriffs kraftschlüssig in die zugeordneten
ebenfalls axial ausgebildeten Rastvertiefungen 531 im Griffhals 21 des Handgriffs
20. Dieser ist in dem Anschlagkörper 40 drehbar gelagert, wobei in die Öffnung 46
der Aufnahme 44 ein Gleitring 78 eingesetzt ist, der beispielsweise aus Kunststoff
gefertigt sein kann.
[0049] Über der Anschlagplatte 42 kann - wie in Fig. 7 angedeutet - eine Abdeckung 94 angeordnet
sein, um beispielsweise die Betätigungshandhabe in einer bestimmten Art und Weise
optisch zu gestalten. Notwendig ist die Abdeckung 94 jedoch nicht, weil die Anschlagplatte
42 bereits eine geschlossene Fläche aufweist. Die Abdeckung 94 ist auch hier mit einer
zentrischen Ausnehmung 941 versehen. Sie liegt zweckmäßig unterhalb des Gleitrings
78, d.h. dieser greift mit einem Halsabschnitt 79 durch die Ausnehmung 941 hindurch
in die Öffnung 46 ein, so dass der Griffhals 21 des Handgriffs 20 stabil und präzise
in dem Anschlagkörper 40 gelagert ist.
[0050] Die Ausführungsform von Fig. 8 verzichtet ebenfalls auf Befestigungsschrauben und
die Hülse 70. Der Ring 61 des Gleitkörpers 60 wird mittels Führungsnocken 64 in entsprechenden
Längsschlitzen 471 der Wandung 47 geführt. Eine Schraubenfeder 80, welche den Vierkantstift
30 umschließt, stützt sich am Boden 45 der Aufnahme 44 ab und drückt den Gleitkörper
mit den Rastmitteln 54 in Richtung Griffhals 21. Dieser ist auch hier separat vom
Handgriff 20 ausgebildet, jedoch nicht in einer Ausnehmung 24 verpresst, sondern axial-
und drehfest auf den Vierkantstift 30 aufgesetzt. Dieser ist unmittelbar im Handgriff
20 verpresst oder mittels einer (nicht näher gezeigten) Madenschraube darin gesichert.
Eine Abdeckung 94 kann über der Anschlagplatte 42 vorgesehen sein. Dies ist jedoch
auch bei diesem Ausführungsbeispiel nicht notwendig.
[0051] In einer noch anderen Ausführungsform einer Betätigungshandhabe 10 ist die Aufnahme
44 des Anschlagkörpers 40 nicht unterhalb einer flachen Anschlagplatte 42 ausgebildet,
sondern innerhalb einer entsprechend stärker ausgebildeten Anschlagplatte 421. Diese
ist hierzu unterhalb der Öffnung 46 mit einer Ausnehmung 441 versehen, welche den
Gleitkörper 60 und das Federpaket 80 aufnimmt. Die Ausbildung des Griffhalses 21 und
die Festlegung des Vierkantstifts 30 erfolgt wie in dem Ausführungsbeispiel der Fig.
1 bis 5. Die Gleitführung des als Ring 61 ausgebildeten Gleitkörpers 60 innerhalb
der Aufnahme 44 erfolgt entweder mit Hilfe einer Hülse 70, wie dies in den Fig. 1
bis 5 dargestellt ist. Man kann aber auch -wie in Fig. 9 dargestellt, auf die Hülse
70 verzichten und den Ring 61 unmittelbar in der Aufnahme 44 lagern.
[0052] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. So können beispielsweise auch die Betätigungshandhaben
10 der Fig. 7 bis 9 abschließbar gestaltet werden, indem jeweils im Handgriff ein
Schließzylinder mit Schließbolzen vorgesehen wird, wobei der Schließbolzen in seiner
verriegelten Position in eine geeignete Öffnung in der Anschlagplatte 42, 421 eingreift.
[0053] Der Handgriff 20, das Bauteil 23 mit dem Griffhals 21 und der Vierkantstift 30 bilden
bevorzugt eine vormontierte Baueinheit. Gleiches gilt für den Anschlagkörper 40 mit
der Aufnahme 44, 441 in welcher die Hülse 70 (soweit vorhanden), der Gleitkörper 60
mit den Führungsnocken 64 oder den Führungszapfen 65 und den Rastmitteln 54 sowie
die Federn 80 bereits montiert sind, so dass vor Ort nur noch wenige Bauteile der
Betätigungshandhabe 10 montiert werden müssen.
[0054] Man erkennt, dass die erfindungsgemäße Betätigungshandhabe 10 eine Rastpaarung zwischen
axialfest drehbaren Rastmitteln 52 und drehfest axialverschieblichen Rastmitteln 54
vorsieht, wobei letztere koaxial in der Aufnahme 44 des Anschlagkörpers 40 gelagert
sind. Letzterer bildet eine Flachrosette mit einer Anschlagplatte 42, deren Schraublöcher
von der Abdeckkappe 94 kaschiert werden, und die innerhalb der Aufnahme 44, welche
von einem tiefgezogenen Napf gebildet wird, auf dessen Innenboden 45 sich eine Druckfeder
80 abstützt. Diese ist aus Platzgründen bevorzugt als Tellerfederpaket 81 ausgelegt.
Man kann aber auch eine Schraubenfeder 82 verwenden. In der Aufnahme 44 sitzt eine
Hülse 70, die einen axialbeweglichen, aber drehfest gelagerten Gleitkörper 60 in Form
eines Rings 61 oder einer Rastscheibe aufnimmt. Der Ring 61 ist auf seiner druckfederbeaufschlagten
Unterseite eben und auf seiner dem Handgriff 20 zugewandten Stirnfläche 63 mit einer
Rastkontur 54 versehen, die mit dem griffseitigen Rastmitteln 52 beim Drehen des Handgriffs
20 periodisch über den Umfang in und außer Rasteingriff tritt.
[0055] In einer alternativen Ausführungsform der Betätigungshandhabe 10 ist das Bauteil
23 als Klemmgesperre ausgebildet. Dieses dient der einfachen Montage und Demontage
des Vierkantstifts 30 vor Ort.
[0056] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0057]
- D
- Drehachse
- R1
- erste Richtung
- R2
- entgegengesetzte Richtung
- 10
- Betätigungshandhabe
- 20
- Handgriff
- 21
- Griffhals
- 22
- Stirnfläche
- 23
- Bauteil
- 231
- Vierkantausnehmung
- 232
- Sicken/Nuten
- 24
- Ausnehmung
- 30
- Mitnehmer
- 31
- Ende
- 32
- freies Ende
- 40
- Anschlagköper
- 41
- Vorderseite
- 42
- Anschlagplatte
- 43
- Rückseite
- 431
- Nocken
- 432
- Durchgangsbohrung
- 44
- Aufnahme
- 441
- Ausnehmung
- 45
- Boden
- 451
- Durchgangsöffnung
- 46
- Öffnung
- 47
- Wandung
- 471
- Längsschlitz
- 48
- Axialdurchbruch
- 49
- Bohrung
- 52
- Rastmittel
- 531
- Rastvertiefung
- 532
- Rastvertiefung
- 54
- Rastmittel
- 551
- Rastvorsprung
- 552
- Rastvorsprung
- 60
- Gleitkörper
- 61
- Ring
- 62
- Durchgangsöffnung
- 63
- Stirnfläche
- 64
- Führungsnocken
- 65
- Führungszapfen
- 66
- Bohrung
- 70
- Hülse
- 71
- Wandung
- 72
- Wandabschnitt
- 74
- Längsnuten
- 75
- Längszapfen
- 76
- Abschnitt
- 78
- Gleitring
- 79
- Halsabschnitt
- 80
- Feder/Federpaket
- 81
- Tellerfeder
- 82
- Schraubenfeder
- 90
- Klemmscheibe
- 91
- Klemmscheibe
- 92
- Federzunge
- 94
- Abdeckung
- 941
- Ausnehmung
- 95
- Ringfeder
- 96
- Schießzylinder
- 97
- Schließbolzen
1. Betätigungshandhabe (10) für ein Fenster oder eine Tür, mit einem Handgriff (20),
der mit einem Griffhals (21) drehbar um eine Drehachse (D) in einem Anschlagköper
(40) gelagert ist und der über einen Mitnehmer (30) mit einem Betätigungselement des
Fensters oder der Tür in Wirkverbindung steht, und mit Rastmitteln (52, 54), die in
wenigstens einer Funktionsstellung des Handgriffs (20) kraft- und/oder formschlüssig
in Eingriff miteinander stehen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein erstes Rastmittel (52) an einer dem Anschlagkörper (40) zugewandten
Stirnfläche (22) des Griffhalses (21) angeordnet ist, und dass der Anschlagkörper
(40) konzentrisch zur Drehachse (D) eine Aufnahme (44) aufweist, in der wenigstens
ein zweites Rastmittel (54) parallel zur Drehachse (D) verschieblich gelagert ist,
wobei das zweite Rastmittel (54) in Richtung Griffhals (21) mit einer Federkraft beaufschlagt
ist und mit dem wenigstens einen ersten Rastmittel (52) in Eingriff bringbar ist.
2. das zweite Rastmittel (54) an einem Gleitkörper (60) ausgebildet ist, der entlang
der Drehachse (D) axial verschieblich und verdrehsicher in der Aufnahme (44) des Anschlagkörpers
(40) gelagert ist.
3. zwischen dem Gleitkörper (60) und einem Boden (45) der Aufnahme (44) des Anschlagkörpers
(40) eine Feder oder ein Federpaket (80) angeordnet ist.
4. der Anschlagkörper (40) eine Anschlagplatte (42) aufweist, die auf dem Fenster oder
der Tür zur Anlage kommt.
5. die Anschlagplatte (42) an ihrer dem Fenster oder der Tür zugewandten Rückseite (43)
mit Nocken (431) versehen ist.
6. die Anschlagplatte (42) und die Nocken (431) mit Durchgangsbohrungen (432) zur Aufnahme
von Befestigungsschrauben versehen sind.
7. die Aufnahme (44) des Anschlagkörpers (40) innerhalb der Anschlagplatte (42) ausgebildet
ist.
8. die Aufnahme (44) des Anschlagkörpers (40) unterhalb der Anschlagplatte (42) angeordnet
ist.
9. in der Aufnahme (44) des Anschlagkörpers (40) eine Hülse (70) verdrehsicher eingesetzt
ist, welche den Griffhals (21) des Handgriffs (20) und den Gleitkörper (60) aufnimmt,
wobei der Griffhals (21) drehbar und der Gleitkörper (60) axial verschieblich und
verdrehsicher in der Hülse (70) gelagert sind.
10. die Rastmittel (52, 54) korrespondierende Rastvertiefungen (53) und Rastvorsprünge
(55) sind.
11. die Rastmittel (53, 54) jeweils mit dem Griffhals (21) und/oder dem Gleitkörper (60)
einstückig sind.
12. der Griffhals (21) ein separates Bauteil (23) ist und stirnseitig in den Handgriff
(20) eingesetzt und darin fixiert ist.
13. der Griffhals (21) den Mitnehmer (30) verdrehsicher aufnimmt und dass der Mitnehmer
(30) axial in dem Griffhals (21) fixiert ist.
14. der Griffhals (21) derart ausgebildet ist, dass das Einführen des Mitnehmers (30)
in einer ersten Richtung (R1) bewirkbar und in entgegengesetzter Richtung (R2) gesperrt
ist.
15. der Mitnehmer (30) relativ zu dem Anschlagkörper (40) axial und drehbar festgelegt
ist.
16. in dem Handgriff (20) ein Schließzylinder mit einem Schließelement vorgesehen ist,
wobei der Handgriff (30) mit Hilfe des Schließelements in Bezug auf den Anschlagkörper
(40) arretierbar ist.