[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetüranlage und insbesondere eine automatische,
also motorisch betriebene Schiebetüranlage, deren Schiebetürflügel also motorisch
bewegt werden.
[0002] Solche Türanlagen an sich sind bekannt. Sie werden montiert, indem die Türflügelaufhängung
an einer Türlaibung befestigt wird, die beispielsweise mittels einer Öffnung einer
Gebäudewand oder eines Festrahmenprofils gebildet ist.
[0003] Allerdings werden Türflügel beispielsweise in Gaststätten zwischen Gastraum und Küchenbereich
üblicherweise manuell geöffnet und geschlossen. Es finden beispielsweise Doppelpendeltüranlagen
Verwendung, die jeweils nur für eine oder beide Durchgangsrichtung(en) vorgesehen
sind. Eine dadurch erforderliche manuelle Türbetätigung durch das Servicepersonal
kann hygienische Probleme mit sich bringen. Ein anderes Problem derartiger Türanlagen
ist die aufgrund des weiterhin in beide Richtungen frequentierbaren Türbereichs entstehende
Kollisionsgefahr. Diese ist besonders groß, wenn sich eine Person einem sich in ihre
Richtung öffnenden Türflügel nähert und die Türflügel undurchsichtig sind, sodass
es nicht oder nur schwer möglich ist, die Türöffnung zu erkennen und rechtzeitig zu
reagieren.
[0004] Würden solche Türflügel nun noch automatisiert, also mit einem motorischen Antrieb
versehen, erhöhte sich die Kollisions- und/oder Verletzungsgefahr womöglich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile des Standes der Technik zumindest zu
verringern.
[0006] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Eine erfindungsgemäße Schiebetüranlage weist zumindest zwei Türflügel auf. Die Anlage
umfasst zudem ein Führungsprofil mit zumindest zwei Aufnahmeräumen. In jedem Aufnahmeraum
ist ein jeweiliger eines Paars einander zugehöriger der zumindest zwei Türflügel mit
einem Abschnitt entlang eines jeweiligen Verfahrwegs geführt aufgenommen. Die Aufnahmeräume
definieren somit den Verlauf des Verfahrwegs des jeweils aufgenommenen Türflügels.
Die sich daraus ergebenden zwei Verfahrwege erstrecken sich derart, dass die Türflügel
dieses aufgenommenen Flügelpaars jederzeit aus jeder Öffnungsstellung heraus unabhängig
voneinander bewegbar angeordnet sind. D. h. zu keinem Zeitpunkt ragt ein Türflügel
in den Verfahrweg des jeweils anderen, zugehörigen Türflügels. Damit können die Türflügel
des jeweiligen Paars zu jedem Zeitpunkt völlig unabhängig voneinander bewegt werden.
Das lediglich eine Führungsprofil fasst dabei das vorgenannte Paar von aufgenommenen
Türflügeln als zur Schiebetüranlage zugehörig zusammen. Es entsteht eine modulartige
und einfach aufgebaute Schiebetüranlage. Dieses Mehrfachführungsprofil erlaubt platzsparende
Schiebetüren, die in den vorgenannten Bereichen eingesetzt werden können. Das Prinzip
der Schiebetür ermöglicht dabei die Vermeidung der vorgenannten Kollisions- bzw. Verletzungsgefahren.
[0008] Vorzugsweise ist jeder Türflügel mit einem Läufer eines zugehörigen Linearmotors
versehen. Für jeden Läufer des jeweils aufgenommenen Türflügels ist entsprechend im
jeweils zugehörigen Aufnahmeraum des Führungsprofils zudem ein mit diesem entlang
dessen jeweiligen Verfahrwegs antreibend in Wechselwirkung bringbarer Stator des jeweils
zugehörigen Linearmotors in Bezug auf die sonstige Türanlage ortsfest angeordnet.
Damit ist die Anlage zu jedem Zeitpunkt in der Lage, die Türflügel des jeweiligen
Paars völlig unabhängig voneinander zu bewegen; es lassen sich vielerlei Betriebsszenarien
realisieren. Da die Aufnahmeräume sowohl Teile der Linearmotoren aufnehmen und jedem
Türflügel ein "eigener" Linearmotor zugeordnet ist, entfallen anderweitige kraftübertragende
Elemente wie umlaufender Antriebsriemen und dergleichen. Das somit Mehrfachführungs-Antriebsprofil
erleichtert die Montage, da nicht mehr umständlich mehrere Profile zueinander ausgerichtet
montiert werden müssen.
[0009] Vorzugsweise verlaufen beide Aufnahmeräume des Führungsprofils parallel zueinander.
Diese Lösung bietet die Möglichkeit, sehr schmale Führungsprofile und damit optisch
vorteilhafte Türanlagen bereitstellen zu können. Insbesondere bei Glastüranlagen ist
dies in der Regel von Bedeutung.
[0010] Zusätzlich oder alternativ verlaufen diese Aufnahmeräume entlang einer jeweiligen
Geraden oder eines Kreisbogens. Es lassen sich mit der Erfindung also ohne weiteres
klassische Schiebetüranlagen realisieren; das Führungsprofil kann als klassisches,
boxartiges und längliches Teil ausgebildet werden.
[0011] Vorzugsweise ist zumindest in einem der zwei Aufnahmeräume des Führungsprofils zumindest
ein Anschlagelement ortsfest so eingesetzt, dass es in den Verfahrweg des ebenfalls
aufgenommenen Türflügel ragt. D. h. dieses Anschlagelement begrenzt den Verfahrweg
des zugehörigen, im selben Aufnahmeraum angeordneten Türflügels. Dies ist eine besonders
einfache Möglichkeit, den Verfahrweg vor Ort anpassen, beispielsweise verkürzen, zu
können. Zudem sind eine Nachrüstung und ein Austausch bei einem Defekt oder dergleichen
möglich. Auch kann dadurch der betreffende Türflügel entnommen werden.
[0012] Vorzugsweise erstreckt sich zumindest einer der zumindest zwei Aufnahmeräume über
den von ihm definierten Verfahrweg hinaus, ist also länger als der eigentliche Verfahrweg
des darin aufgenommenen Türflügels. Dadurch wird ein Teil des Aufnahmeraums nicht
vom aufgenommenen Türflügel genutzt und kann beispielsweise dem Anbringen zusätzlicher
Komponenten wie einer Sensorik, anderer Befestigungsteile, eines Anschlagteils, einer
Steuerung oder dergleichen dienen.
[0013] Zusätzlich oder alternativ erstreckt sich dieser zumindest eine Aufnahmeraum über
eine gesamte Länge des Führungsprofils. Dies erlaubt eine besonders einfache Herstellung.
Sind alle Aufnahmeräume durchgehend ausgebildet, bietet sich die Möglichkeit, das
Führungsprofil aus einem Strangprofil herzustellen, was besonders preisgünstig und
einfach ist. Der Aufnahmeraum kann dabei entweder definieren, dass der zugehörige
Türflügel entlang des gesamten Führungsprofils bewegt werden kann. Oder aber er kann,
wie vorstehend angegeben, dem Anbringen zusätzlicher Komponenten dienen.
[0014] Zusätzlich oder alternativ zu den vorstehend angegebenen Lösungen weist die Anlage
vorzugsweise ferner zumindest einen Festflügel auf. Dieser ist also in Bezug auf die
sonstige Anlage ortsfest angeordnet. Er ist zudem so angeordnet, dass sich jeder Türflügel
des aufgenommenen zumindest einen Flügelpaars, in Begehungsrichtung gesehen, in Schließstellung
vor oder hinter dem Festflügel befindet. D. h. beim Öffnen des jeweiligen Türflügels
wird dieser in Begehungsrichtung nach und nach vom Festflügel überdeckt. Dies ermöglicht
eine räumliche Trennung der von den Türflügeln freigebbaren Türöffnungen voneinander
und damit die Möglichkeit, die somit zwei Türöffnungen optisch verschiedenen Durchgangsrichtungen
zuzuordnen.
[0015] Vorteilhafterweise ist der Festflügel am Führungsprofil befestigt. D. h. das Gebäude,
in dem die Schiebetüranlage eingesetzt ist, muss lediglich zur Befestigung des Führungsprofils
und einer etwaigen Bodenführung des bewegbaren Flügelpaars eingerichtet sein. Zudem
erlaubt dies eine einfache Anpassung der Festflügelposition vor Ort. Dies ist besonders
einfach, wenn der Festflügel über entsprechende Klemmteile nur am Führungsprofil festgeklemmt
ist; Bohrungen oder dergleichen sind nicht erforderlich. Dies fördert zudem eine einfache
Montage.
[0016] Die erfindungsgemäße Schiebetüranlage weist vorzugsweise ferner für jeden Türflügel
des zumindest einen aufgenommenen Flügelpaars im oder am Führungsprofil eine jeweilige
Sensorik auf. Diese kann zumindest in Teilen eingerichtet sein, bei Aktivierung den
Linearmotor des jeweiligen Türflügels zu betätigen, den zugehörigen Türflügel in eine
vorbestimmte Richtung zu bewegen und/oder anzuhalten bzw. zu verriegeln. D. h. die
Sensorik kann mehrere Arten von Sensorelementen wie Bewegungsmelder, Hauptschließkantenabsicherung,
Rauchmelder und dergleichen umfassen.
[0017] Wie vorstehend bereits angegeben, kann die Sensorik eines Türflügels des zumindest
einen aufgenommenen Flügelpaars zumindest teilweise im verlängerten bzw. durchgehenden
Aufnahmeraum des anderen Türflügels des zumindest einen aufgenommenen Flügelpaars
außerhalb des Verfahrwegs des anderen Türflügel angeordnet sein.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsformen. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schiebetüranlage gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 2
- die Befestigung zwischen dem Antriebsprofil und Pfosten der Schiebetüranlage von Figur
1,
- Figur 3
- die Schiebetüranlage von Figur 1 hinsichtlich des Aufbaus des motorischen Antriebs,
- Figur 4
- eine Schiebetüranlage gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 5
- eine Schiebetüranlage gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung und
- Figur 6
- eine Schiebetüranlage gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung.
[0019] Figur 1 zeigt eine Schiebetüranlage 1 gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
Die Anlage 1 umfasst hier zwei als Schiebetürflügel ausgebildete Fahrflügel 50, die
exemplarisch über hier nicht sichtbare, oben angeordnete Beschläge 51 in einem hier
ebenfalls nicht sichtbaren, später näher erläuterten Antriebsprofil 130 aufgehängt
und entlang der mittels eines Blockpfeils gekennzeichneten Richtungen geführt aufgenommen
sind. Beide Fahrflügel 50 sind geschlossen. Zwischen den Fahrflügeln 50 ist ein unbeweglicher
Festflügel 40 angeordnet. D. h. die Fahrflügel 50 werden beim Öffnen exemplarisch
hinter den Festflügel 40 verfahren.
[0020] Oberhalb der Türflügel 40, 50 ist ein Querelement 5 angeordnet, das zwei Seitenwände
3 der Schiebetüranlage 1 miteinander verbindet. Es kann beispielsweise als Oberlicht
ausgebildet sein.
[0021] Das Antriebsprofil 130 ist an zwei außen angeordneten, auf einem Boden 2 aufgestellten
Pfosten 10 befestigt, von denen nur der rechte sichtbar ist. Ferner erstreckt sich
vom Antriebsprofil 130 bzw. Querelement 5 abgehend eine Trenn- oder Zwischenwand 4
in Begehungsrichtung der Schiebetüranlage 1, die beispielhaft mittels eines gerahmten
Festflügels gebildet ist.
[0022] Alternativ fehlt bzw. fehlen Querelement 5, Außenpfosten 10 und/oder Seitenwände
3. In dem Fall ist das Antriebsprofil 130 oberseitig z. B. an einer Raumdecke befestigt.
[0023] Figur 2a zeigt die Schiebetüranlage 1 im Bereich der Befestigung zwischen einem oberen
horizontalen Rahmenprofil 30 der Zwischenwand 4 einem Außenpfosten 10 und dem hier
nun sichtbaren Antriebsprofil 130 eines Antriebsteils 100. Das Antriebsteil 100 umfasst
im Rahmen der Erfindung alle Teile, die notwendig sind, einen der Flügel 50 zu verfahren.
[0024] Das Rahmenprofil 30 ist über einen Befestigungswinkel 32 mithilfe von Schrauben 33
mit dem Außenpfosten 10, nämlich dessen Gewindeöffnungen 11, verschraubt und damit
sicher befestigt. Dabei ist der Befestigungswinkel 30 mittels Schrauben 31 im Rahmenprofil
30 verspannt. Der Außenpfosten 10 weist hier oberseitig einen Befestigungsabschnitt
12 ebenfalls mit Gewindeöffnungen 11. In die sind Schrauben 101 eingeschraubt, die
vorher durch einen Befestigungswinkel 102 des Antriebsteils 100 hindurchgeführt wurden.
Der Befestigungswinkel 102 kann wie der Befestigungswinkel 32 nunmehr im Antriebsteil
130 verspannt oder, wie hier, mithilfe von Schrauben 103 fest verschraubt werden.
Die letztgenannte Variante dient der sicheren Fixierung der Profile 130, 10 aneinander.
In Verbindung mit dem anderen, nicht sichtbaren Außenpfosten 10 entsteht ein selbsttragender
Rahmen, der so im Gesamten aufgestellt und montiert werden kann, was die gesamte Montage
vereinfacht.
[0025] Wie ferner zu erkennen, befinden sich im Außenpfosten 10 hier ein Netzteil 104 und
eine Schaltung 105 beispielsweise in Form einer Sensor- und/oder Ansteuerungsschaltung
für den sonstigen, im Antriebsprofil 130 aufgenommenen Linearantrieb. Das Antriebsprofil
130 muss lediglich den bzw. die hier nicht dargestellten Stator/en von hier beispielhaft
zwei Linearmotoren aufnehmen und gegebenenfalls eine Führung der Fahrflügel 50 bieten.
Der bzw. die Stator/en kann bzw. können über die gesamte Länge des Antriebsprofils
130 gemäß den gewünschten Antriebskräften verteilt werden, ohne Rücksicht auf zusätzliche
Teile wie Sensoren oder dergleichen nehmen zu müssen.
[0026] Figur 2b zeigt die Schiebetüranlage 1 im Bereich der Befestigung zwischen Zwischenprofilen
20, Rahmenprofilen 30 und Antriebsprofil 130. Hier sind die Rahmenprofile 30 mithilfe
von unterschiedlich ausgebildeten Befestigungsteilen 32 und Schrauben 33 in Gewindeöffnungen
24 eines jeweiligen Zwischenprofils 20 eingeschraubt.
[0027] Das rechte Rahmenprofil 30 ist am Außenpfosten 10 angebracht, wohingegen das linke
Rahmenprofil 30 über ein im Querschnitt in etwa T-förmiges Befestigungsteil 32 und
Schrauben 33 hier am mittleren Zwischenpfosten 20 befestigt ist. Dieses Befestigungsteil
32 hat die Grundform des vorbeschriebenen Befestigungsteils 32. Allerdings weist es
zusätzlich einen nunmehr dritten Schenkel auf, der sich vom in das Rahmenprofil 30
eingeschobenen Schenkel im Wesentlichen senkrecht und von dem am Zwischenpfosten 20
angeschraubten Schenkel weg erstreckt. Über Schrauben 35 ist dieser Schenkel mit einem
plattenartigen Teil 34 verschraubt. Dieses Teil 34 wiederum ist in einer als Befestigungsnut
ausgebildeten Aufnahme 106 des Antriebsprofils 130 eingeschoben und beispielsweise
mittels Schraubens fixiert.
[0028] Am rechten und linken Zwischenpfosten 20 sind eigene Befestigungsteile 22 angebracht,
indem Schrauben 23 durch die Befestigungsteile 22 hindurchgehend analog den Befestigungsteilen
32 in zugehörige Gewindeöffnungen 24 des jeweiligen Zwischenpfostens 20 eingeschraubt
sind. Auch die Befestigungsteile 22 sind über hier jeweils eine Schraube 21 mit einem
plattenartigen Teil 25 verschraubt, das die gleiche Funktion wie das plattenförmige
Teil 34 hat.
[0029] Figur 3a zeigt die Vorderfront der Schiebetüranlage 1 von Figur 1 ohne Wände 3, 4
und Querelement 5. Wie zu erkennen, reichen die Türflügel 40, 50 beispielhaft nicht
bis zum Boden 2 sondern sind zu diesem beabstandet. Zu diesem Zweck befindet sich
in Schließstellung der Türflügel 50, 50 zwischen zwei unmittelbar benachbarten Türflügeln
40, 50 jeweils ein zusätzlicher Pfosten 6, von denen nur der linke sichtbar ist. Das
Antriebsteil 100 umfasst exemplarisch zwei in einer Reihe angeordnete Antriebsprofile
130, die in Begehungsrichtung gesehen, an der Vorder- und Rückseite mittels zumindest
einer jeweiligen Seitenblende 108 abgeschlossen sind. Die Seitenblende 108 an der
Vorderseite ist nicht abgebildet, sodass exemplarisch dahinter angeordnete Kabelführungen
107 andeutungsweise erkennbar werden.
[0030] Figur 3b zeigt dieselbe Anordnung aus einer anderen Perspektive. Hier sind insbesondere
die vorgenannten Beschläge 51 zu sehen, mithilfe der die Türflügel 50 im Antriebsprofil
130 geführt aufgenommen sind.
[0031] Figur 3c zeigt ausschnittsweise die Anordnung von Figur 3b, nur ohne Türflügel 50.
Der rechte und der linke Hängebeschlag 51 des linken bzw. rechten Türflügels 50 sind
dargestellt. An deren oberem Ende schließt sich jeweils ein später näher erläuterter
Laufwagen 52 an, der im Antriebsprofil 130 geführt aufgenommen ist. Der sonst nicht
weiter dargestellte Festflügel 40 ist über ein Aufnahmeprofil 43 vorteilhafterweise
am Antriebsprofil 130 befestigt. Dazu mündet das Aufnahmeprofil 43 oberseitig in zwei
laschenartige Befestigungswinkel 41, die über Schrauben 42 am Antriebsprofil 130 angeschraubt
sind. Der sonstige Festflügel 40 ist hier von unten in einer korrespondierenden Aufnahmenut
44 des Aufnahmeprofils 43 gehaltert.
[0032] Figur 3d zeigt die Anordnung von Figur 3a in einer teilweisen Explosionsansicht.
Die hier zwei Hängebeschläge 51 jedes Türflügels 50 münden in jeweils einen der vorgenannten
Laufwagen 52. An dessen in bzw. entgegengesetzt zur Begehungsrichtung weisenden Seiten
sind teilweise mit Bezugszeichen versehene Laufrollen 53 angeordnet, die den zugehörigen
Laufwagen 52 in einem diesem zugewandten, hier also unteren Teilraum 142 eines später
näher erläuterten Aufnahmeraums 140 des jeweiligen Antriebsprofils 130 entlang des
Verfahrwegs des jeweils angehängten Türflügels 50 führen. Die Laufwagen 52 sind an
ihren dem Antriebsprofil 130 zugewandten Seite mit einem Läuferteil 54 versehen bzw.
bilden jeweils ein solches. Im gezeigten Beispiel weisen die Läuferteile 54 jeweils
eine Reihe von Permanentmagneten auf.
[0033] Beispielhaft ist das Antriebsprofil 130 zweigeteilt. D. h. das Antriebsteil 100 umfasst
zwei Antriebsprofile 130, die stirnseitig aneinander anstoßen und zueinander ortsfest
angeordnet sind. Die Anordnung ist derart, dass die Aufnahmeräume 140 beider Profile
130 miteinander fluchten und somit einen gesamten Aufnahmeraum 140 bilden.
[0034] Der hier hintere Teilraum 142 des rechten Antriebsprofils 130 ist in Richtung Türflügel
40, 50 zumindest teilweise mittels einer Abdeckblende 110 abgedeckt. Dies bedeutet,
dass der Laufwagen 52 des rechten Türflügels 50 im hier vorderen Teilraum 142 des
rechten Antriebsprofils 130 aufgenommen ist. Dementsprechend ist der linke Türflügel
50 im hier hinteren Teilraum 142 des linken Antriebsprofils 130 aufgenommen. Auch
wenn nicht erkennbar, ist auch der vordere Teilraum 142 des linken Antriebsprofils
130 an der dem linken Türflügel 50 zugewandten Seite ebenfalls mittels einer nunmehr
zweiten Abdeckblende 110 zumindest teilweise abgedeckt. Die Abdeckblenden 110 sind
also außerhalb der Verfahrwege der Türflügel 50 angeordnet.
[0035] Ferner sind vier Stopper 111 dargestellt. Die Türflügel 50 befinden sich in Schließstellung
und stoßen bzw. liegen daher in Richtung Schließstellung am ganz links bzw. rechts
angeordneten Stopper 111 an. Dies bedeutet, dass die entstehenden Paare von Stoppern
111 und in Geschlossenstellung anliegendem Türflügel 50 jeweils im selben Teilraum
142 angeordnet sind. Die anderen zwei Stopper 111 sind in Bezug auf den jeweils nächstliegenden
Türflügel 50 im zu diesem anderen Teilraum 142 der Antriebsprofile 130 angeordnet.
D. h. sie begrenzen die Bewegung des jeweils im selben Teilraum 142 aufgenommenen
Türflügels 50 in Öffnungsrichtung und definieren damit dessen maximale Öffnungsweite.
Die Stopper 111 sind im jeweiligen Teilraum 142 beispielsweise mittels Verspannens
befestigt. Vorzugsweise sind die Stopper 111 von der Unterseite her arretierbar. So
können die Endpositionen der Türflügel 50 vor Ort eingestellt werden.
[0036] Die Teilräume 142 bzw. Aufnahmeräume 140 des Antriebsprofils 130 sind aufgrund einer
dazwischen angeordneten Zwischenwand 137 voneinander separiert und verlaufen daher
parallel zueinander.
[0037] Hinsichtlich des Festflügels 40 sind die am Aufnahmeprofil 43 befestigten oder angeformten
Befestigungswinkel 41 zu erkennen.
[0038] Die vorgenannten Kabelführungen 107 sind außenseitig am jeweiligen Antriebsprofil
130 befestigt und dienen dem geschützten Verlegen von Energie- und/oder Datenleitungen
beispielsweise zu den vorgenannten Statoren und ggf. zu anderen Komponenten wie Sensoren
oder dergleichen. An vorbestimmten Stellen ist das Antriebsprofil 130 mit Durchgangsöffnungen
117 versehen, die dem Durchführen von Leitungen aus Richtung der Kabelführungen 107
in einen jeweiligen Teilraum 141 dienen, der den zweiten Teil des jeweiligen Aufnahmeraums
140 bildet.
[0039] Beispielsweise kann im jeweiligen Teilraum 142 im Bereich der jeweiligen Abdeckblende
110 ein Rauchmelder eingesetzt sein. Zur Luftzirkulation ist die Abdeckblende 110
im Erfassungsbereich des Rauchmelders unterbrochen oder mit Löchern versehen.
[0040] Die so gebildete Antriebsprofilanordnung ist seitlich bzw. in Begehungsrichtung gesehen
vorn und hinten optisch mittels der vorgenannten Seitenblenden 108 abgeschlossen.
[0041] Schließlich sind hier mittels jeweiliger Permanentmagneten gebildete Magnetreihen
als Läuferteile 54 am jeweiligen Laufwagen 52 angebracht. Ferner sind die Positionen
der Stopper 111 in Bezug auf die Laufwagen 52 zu erkennen. Von links der erste und
dritte Stopper 111 sind dem linken Laufwagen 52 zugeordnet. All diese Elemente sind
daher im selben, hier hinteren Aufnahmeraum 142 der Aufnahmeprofile 130 angeordnet.
Dementsprechend ist die Gruppe rechter Stator und, von links, zweiter und vierter
Stopper 111 im hier vorderen Aufnahmeraum 142 der Aufnahmeprofile 130 angeordnet.
[0042] Figur 3e zeigt die Anordnung von Figur 3d schräg von unten. Hier sind die Statoren
besonders gut zu erkennen. Sie bestehen im gezeigten Beispiel im Wesentlichen jeweils
aus zwei Statormodulen 112 und einer jeweils dazwischen angeordneten Hall-Sensorik
118. Jedes Statormodul 112 ist exemplarisch mittels einer Reihe von Elektrospulen
gebildet, die in üblicher Weise verschaltet und gegebenenfalls jeweils mit einem magnetischen
Rückschlusskörper versehen sind.
[0043] Die Statoren sind in Begehungsrichtung gesehen hintereinander angeordnet. Der linke
Stator ist im hinteren Aufnahmeraum 141 des Antriebsprofils 130 angeordnet, wohingegen
der rechte Stator im vorderen Aufnahmeraum 141 des Antriebsprofils 130 angeordnet
ist.
[0044] Zur Bildung eines jeweiligen linearmotorbasierten Antriebs befindet sich der jeweilige
Läufer (bzw. Laufwagen 52) unterhalb des zugehörigen Stators. D. h. jeder Laufwagen
52 bzw. die an ihm angebrachten, in Richtung Stator weisenden Permanentmagnete stehen
bei Bestromung des zugehörigen Stators mit diesem in elektromagnetischer Wechselwirkung,
die eine Bewegung des Laufwagens 52 und damit des angehängten Flügels 50 bewirken
kann. Die Laufrollen 53 führen den zugehörigen Laufwagen 52 im jeweiligen Aufnahmeraum
142 zumindest in Richtung Stator, um den notwendigen Mindestabstand zwischen Stator
und Läufer zu gewährleisten.
[0045] Die Stopper 111 sind ebenfalls in einem jeweiligen der Aufnahmeräume 142 angeordnet
und definieren die Endpositionen des zugehörigen Laufwagens 52 und begrenzen so den
Verfahrweg des zugehörigen Flügels 50.
[0046] Hier vor bzw. hinter dem linken bzw. rechten Stator befinden sich exemplarisch Aktivierungssensoren
beispielsweise in Form von Bewegungssensoren. Diese sind daher in dem Bereich des
jeweiligen Aufnahmeraums 141 aufgenommen, in dem der mit aufgenommene Stator nicht
angeordnet ist. Zusätzlich ist als zweite Komponente eine Steuerung 119 angeordnet,
die dem Betrieb zumindest eines der Statoren und damit der Linearmotoren dient.
[0047] Zumindest in Bereichen, in denen weder Stator noch Sensor bzw. Steuerung 119 angeordnet
sind, ist das Antriebsprofil 130 in Richtung Laufwagen 52 vorzugsweise mittels einer
Abdeckblende 110 abgedeckt und damit vor Verschmutzung, Zugriff, Sabotage und dergleichen
geschützt.
[0048] Alternativ ist die Abdeckblende 110 hinsichtlich des Sensors transparent oder im
Sensor-Erfassungsbereich durchbrochen. D. h. der Sensor kann "durch die Abdeckblende
110 hindurch" arbeiten.
[0049] Figur 3f zeigt die Schiebetüranlage 1 im Schnitt quer durch das Antriebsprofil 130.
Es ist im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig und in Richtung Flügel 40, 50 offen
ausgebildet und schließt so einen nicht näher bezeichneten Hohlraum ein. Hier rechts-
und linksseitig sind an einem Quersteg 136, der mit Seitenschenkeln 135 das U einfasst
und diese miteinander verbindet, obere Rastausnehmungen 132 ausgebildet, in die entsprechende
Rastvorsprünge 113 einer jeweiligen Seitenblende 108 einrasten. Untere Rastausnehmungen
132 sind hier hinterschnittartig am freien Ende jedes Seitenschenkels 135 ausgebildet.
Korrespondierende Rastvorsprünge 114 der Seitenblenden 108 hintergreifen eine jeweilige
untere Rastausnehmung 132 des Antriebsprofils 130.
[0050] Die vorgenannte, mittig angeordnete und im Wesentlichen parallel zu den Seitenschenkeln
135 verlaufende Zwischenwand 137 teilt den vorgenannten Hohlraum in zwei vorzugsweise
identisch gestaltete Aufnahmeräume 140. Es entstehen also im Querschnitt exemplarisch
zwei nebeneinander liegende Aufnahmeräume 140. An den Seitenschenkeln 135 und der
Zwischenwand 137 etwa mittig ausgebildete, sich jeweils aufeinander zu erstreckende
Vorsprünge 138 teilen den jeweiligen Aufnahmeraum 140 in den vorgenannten oberen und
unteren Aufnahmeraum 141 bzw. 142 auf; jeder Aufnahmeraum 140 ist zweigeteilt. Die
hier zwei Aufnahmeräume 141 dienen der Aufnahme ortsfester Teile der Flügelanlage
1, die sich insbesondere nicht im Verfahrweg des jeweils aufgehängten Fahrflügels
50 befinden dürfen. Dies betrifft hauptsächlich den zum jeweiligen Fahrflügel 50 gehörenden
Stator 112 aber auch etwaige zusätzliche Elemente wie die vorgenannten Sensoren.
[0051] Diese Vorsprünge 138 dienen mit ihren dem Quersteg 136 zugewandten Seiten vorzugsweise
als Auflage für die im jeweils zugehörigen Aufnahmeraum 141 aufgenommenen Elemente
bzw. Komponenten.
[0052] An den freien Enden der Seitenschenkel 135 und der Zwischenwand 137 sind sich jeweils
aufeinander zu erstreckende Vorsprünge 138 ausgebildet. Wie zu erkennen, weisen die
Laufwagen 52 der hier zwei Fahrflügel 50 jeweils beidseitig Laufrollen 53 auf, die
zueinander vertikal verschoben angeordnet sind. Es gibt somit zwei Gruppen von Laufrollen
53 mit jeweils in einer vertikalen Höhe gleich angeordneten Rotationsachsen. Hier
exemplarisch die linken hinteren und rechten vorderen Laufrollen 53 der Laufwagen
52 gehören zu der einen Gruppe, während die linken vorderen und rechten hinteren Laufrollen
53 der Laufwagen 52 zur anderen Gruppe gehören. Die Rotationsachsen der Laufrollen
53 der einen Gruppe sind gegenüber den Laufrollen 53 der anderen Gruppe in Richtung
Quersteg 136 verschoben. Daher rollen diese Laufrollen 53 auf in Richtung Laufwagen
52 weisenden Flächen der an den Seitenschenkeln 135 und der Zwischenwand 137 mittig
ausgebildeten Vorsprüngen 138 ab, während die Laufrollen 53 der anderen Gruppe auf
in Richtung ebendieser Vorsprünge 138 weisenden Flächen der an den freien Enden der
Seitenschenkel 135 und der Zwischenwand 137 ausgebildeten Vorsprünge 138 abrollen.
Damit sind die Laufwagen 52 kippsicher im jeweiligen Aufnahmenraum 142 geführt aufgenommen.
Auf der in Richtung Quersteg 136 weisenden Seite der Laufwagen 52 ist das jeweilige
Läuferteil 54 angeordnet.
[0053] Die vorstehend angegebenen Kabelführungen 107 weisen, im Querschnitt gesehen, einen
jeweiligen, an einer Stelle offenen Aufnahmeraum 115 auf. Nicht dargestellte Kabel
bzw. Leitungen können durch diese Stelle hindurch in ebenjenen Aufnahmeraum 115 eingedrückt
oder aber auch längs stirnseitig in den Aufnahmeraum 115 eingeschoben und damit sicher
verlegt werden. Zur Befestigung weist das Antriebsprofil 130 an seinen Seitenschenkeln
135 exemplarisch im Querschnitt C-förmige Aufnahmenuten 131 auf, in die korrespondierende
Vorsprünge 120 der jeweiligen Kabelführung 107 eingreifen und damit die Kabelführung
107 sicher am Antriebsprofil 130 fixieren.
[0054] Die Aufnahmenut 131 dient vorzugsweise noch einem anderen Zweck. Vorteilhafterweise
sind die vorgenannten plattenartigen Teile 34 gestaltet, in die Aufnahmenut 131 ortsfest
eingesetzt zu werden. Unterhalb der Aufnahmenuten 131 befinden sich an den Außenseiten
der Seitenschenkel 135 exemplarisch zusätzliche Aufnahmenuten 139, in die beispielsweise
die vorgenannten plattenartigen Teile 25 ortsfest eingesetzt sind.
[0055] Die hier zwischen dem Antriebsprofil 130 und den Flügeln 40, 50 angeordneten Komponenten
sind zusätzlich im Antriebsprofil 130 aufgenommen. Die Abdeckblenden 110 sind unterhalb
des Antriebsprofils 130 angeordnet und vorzugsweise an den in Richtung Flügel 40,
50 weisenden Flächen der unteren Vorsprünge 138 abgestützt bzw. angebracht.
[0056] Über den Abdeckblenden 110 sind Stopper 111 abgebildet, die im jeweiligen Aufnahmeraum
142 ortsfest aufgenommen sind.
[0057] Über den Stoppern 111 wiederum sind links ein Statormodul 112 und rechts eine Komponente
in Form einer Steuerung 119 des hier rechts angeordneten Linearmotors abgebildet,
die im jeweiligen Aufnahmeraum 141 ortsfest aufgenommen sind.
[0058] Figur 4 zeigt eine Schiebetüranlage 1 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
von oben und in verschiedenen Betriebszuständen. Sie ist wiederum als zweiflügelige
Schiebetür ausgebildet und zwischen zwei Wänden 3 bzw. gegenüberliegenden Seiten einer
Türzarge oder dergleichen eingesetzt. D. h. an diesen Stellen als Flügel-Endpositionen
können Stopper 111 entfallen. In Begehungsrichtung, hier also in vertikale Richtung,
befinden sich in etwa mittig sowohl vor als auch hinter den Fahrflügeln 50 zwei Festflügel
40. Diese weisen vorzugsweise die noch ausstehenden Stopper 111 auf. Diese sind am
jeweiligen Festflügel 40 angeformte oder befestigt. Der Optik wegen erstrecken sich
die Stopper 111 vorzugsweise entlang des gesamten, zugehörigen Festflügels und schließen
diesen somit zusätzlich optisch nach außen ab.
[0059] Auch wenn hier nicht dargestellt, befindet sich oberhalb der Flügel 40, 50 wiederum
ein Antriebsprofil 130, das hinsichtlich der Linearmotoren und der Flügelaufhängung
wie bei der ersten Ausführungsform der Erfindung gestaltet ist.
[0060] Die Blockpfeile geben die jeweilige Begehungsrichtung der Schiebetüranlage 1 an.
[0061] Figur 4a zeigt die Schiebetüranlage 1 im Geschlossenzustand. Die gestrichelt angedeutete
Endstellung der Fahrflügel 50 repräsentiert deren jeweilige Vollständig-Offen-Stellung.
Im gezeigten Beispiel oberhalb des linken bzw. unterhalb des rechten Fahrflügels 50
befindet sich ein jeweils nicht näher dargestelltes Aktivierungselement beispielsweise
in Form eines Öffnungsschalters, Bewegungsmelders oder dergleichen. Das Aktivierungselement
ist vorteilhafterweise im Aufnahmeraum 140 des Antriebsprofils 130 angeordnet ist.
Erstreckt sich das Antriebsprofil 130 mit seinen hier zwei Aufnahmeräumen 140 über
die gesamte Anlagenbreite, kann das Aktivierungselement beispielhaft des rechten Flügels
50 im gesamten Aufnahmeraum 140 angeordnet sein, in dem auch der hier linke Flügel
50 zum Teil aufgenommen ist, und zwar im Bereich rechts der Festflügel 40, also außerhalb
des Verfahrwegs des linken Flügels 50.
[0062] Wird das Aktivierungselement betätigt, indem beispielsweise ein Objekt wie eine Person
in dessen Erfassungsbereich gelangt, bewirkt dies ein Öffnen des in Begehungsrichtung
dahinter angeordneten Fahrflügels 50. Figur 4b zeigt einen Zustand, nachdem das linke
Aktivierungselement betätigt und daraufhin der zugehörige, linke Fahrflügel 50 geöffnet
wurde. In diesem Zustand kann der linke Türbereich hier nach unten passiert werden.
Danach wird der linke Fahrflügel 50 wieder geschlossen.
[0063] Figur 4c zeigt den analogen Zustand für den rechten Fahrflügel 50. Danach wird der
rechte Flügel 50 vorzugsweise ebenfalls wieder geschlossen, sodass die in Figur 4a
gezeigte Stellung wieder erreicht ist.
[0064] Werden beide Aktivierungselemente im Wesentlichen gleichzeitig betätigt, ist ein
Zustand gemäß Figur 4d erreichbar. Alternativ wird dieser Zustand erreicht, wenn die
Schiebetüranlage 1 vollständig geöffnet bleiben soll. Im letztgenannten Fall ist eine
Begehung in beide Richtungen möglich, gekennzeichnet durch die Doppel-Blockpfeile.
[0065] Figur 5 zeigt eine Schiebetüranlage 1 gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung
ebenfalls in verschiedenen Betriebsstellungen. Sie ist als Doppelbogenschiebetür in
Form einer Schleuse ausgebildet. Auch diese Schiebetüranlage 1 ist in Begehungsrichtung
exemplarisch von zwei Wänden 3 oder dergleichen eingefasst. Beispielhaft werden bei
der Anlage 1 die hier einander diagonal gegenüberliegenden Fahrflügel 50 synchron
zueinander bewegt.
[0066] Zwischen den Wänden 3 verläuft eine Zwischenwand 4, die den durch die Wände 3 geschaffenen
Durchgang in zwei Teil-Durchgänge aufteilt. Die Zwischenwand 4 mündet an ihren einem
jeweiligen Paar von Flügeln 50 zugewandten Ende in einen Abschnitt, der die Funktion
eines der Festflügel 40 gemäß Figur 4 übernimmt. Die Zwischenwand 4 verfügt an besagten
Enden also jeweils über einen Stopper 111, der die Bewegung des jeweils nächstliegenden
der zwei inneren Fahrflügel 50 in Öffnungsrichtung begrenzt und damit dessen Vollständig-Offen-Stellung
definiert. An der der Zwischenwand 4 abgewandten Seite eines jeweiligen Flügels 50
ist wiederum ein Festflüge140 angeordnet, der jeweils die Funktion des anderen der
Festflügel 40 gemäß Figur 4 übernimmt und ebenfalls für den nächstliegenden Fahrflügel
50 einen Stopper 111 aufweist.
[0067] Figur 5a zeigt die Schiebetüranlage 1 im Geschlossenzustand. Die gestrichelt angedeutete
Endstellung der Fahrflügel 50 repräsentiert wieder deren jeweilige Vollständig-Offen-Stellung.
Im gezeigten Beispiel oberhalb des linken oberen bzw. unterhalb des rechten unteren
Fahrflügels 50 befindet sich wie bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung wieder
vorzugsweise jeweils ein nicht näher dargestelltes Aktivierungselement.
[0068] Figur 5b zeigt einen Zustand, nachdem eines dieser zwei Aktivierungselemente betätigt
und daraufhin der linke obere und der rechte untere Fahrflügel 50 geöffnet wurden.
In diesem Zustand können die von diesen zwei Flügeln 50 freigegebenen Durchgänge hier
also links nach unten bzw. rechts nach oben passiert werden. Danach werden beide Fahrflügel
50 wieder geschlossen.
[0069] Zugleich, zeitlich gesteuert oder aber aufgrund des Feststellens des Geschlossenzustands
der soeben geschlossenen Flügel 50 bzw. der Betätigung eines nunmehr oberhalb des
linken unteren bzw. unterhalb des rechten oberen Fahrflügels 50 angeordneten Aktivierungselements
wird nun das andere Paar Flügel 50 geöffnet. Figur 5c den Zustand der Anlage 1 nach
Beendigung dieses Vorgangs. Damit kann die Schiebetüranlage 1 verlassen werden. Danach
werden der rechte obere und linke untere Flügel 50 wieder geschlossen, sodass die
in Figur 5a gezeigte Stellung wieder erreicht ist.
[0070] Alternativ kann auch diese Schiebetüranlage 1 vorgesehen sein, den Durchgang komplett
freizugeben, also alle Flügel 50 vollständig zu öffnen. Dieser Zustand ist in Figur
5d dargestellt. In diesem letztgenannten Fall ist also wiederum eine Begehung in beide
Richtungen möglich, gekennzeichnet wieder durch Doppel-Blockpfeile.
[0071] Figur 6 zeigt eine Schiebetüranlage 1 gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung.
Sie ist im Wesentlichen wie die Schiebetüranlage 1 gemäß Figur 5 gestaltet. Allerdings
fehlen hier Festflügel 40 und Stopper 111. Zudem fehlen der Zwischenwand 4 die vorstehend
beschriebenen Endabschnitte, die die Funktion jeweils eines Festflügels 40 übernehmen.
[0072] Die Zwischenwand 4 teilt auch hier den durch die Wände 3 geschaffenen Durchgang in
zwei Teil-Durchgänge. Die Bewegung der Flügel 80 wird durch die Wände 3 bzw. daran
angebrachte Stopper begrenzt und damit dessen Vollständig-Offen-Stellung definiert.
Daher sind gesonderte Stopper 111 nicht erforderlich.
[0073] Figur 6a und Figur 6b zeigen die Schiebetüranlage 1 jeweils im Geschlossenzustand,
nur dass die jeweils oben und unteren Paare von Fahrflügeln 50 ihre Positionen zueinander
getauscht haben. Dabei sind beide Paare von Flügeln 50 so ausgebildet und angeordnet,
dass sie in jeder Endstellung, in Begehungsrichtung, gemäß Figur 6 also in vertikale
Richtung gesehen, immer einen der Teildurchgänge verschließen und den anderen freigeben.
[0074] Figur 6c zeigt einen Zustand, nachdem eines der Aktivierungselemente des jeweils
oberen linken oder unteren rechten Fahrflügels 50 betätigt und daraufhin der linke
obere und rechte untere Fahrflügel 50 geöffnet wurden. D. h. je nach Geschlossenstellung
der Flügel 50 gemäß Figur 6a oder Figur 6b werden die äußeren bzw. inneren Fahrflügel
50 jeweils derart bewegt, dass die Teildurchgänge links oben und rechts unten freigegeben
wird. Daher können in diesem Zustand die von den Flügeln 50 freigegebenen Teildurchgänge
wieder links nach unten bzw. rechts nach oben passiert werden.
[0075] Danach werden vorzugsweise beide Fahrflügel 50 wieder geschlossen, sodass sie zugleich
den jeweils anderen Teildurchgang freigeben.
[0076] Zugleich, zeitlich gesteuert oder aber aufgrund des Feststellens des Geschlossenzustands
der soeben geschlossenen Flügel 50 bzw. der Betätigung eines nunmehr oberhalb des
linken unteren bzw. unterhalb des rechten oberen Fahrflügels 50 angeordneten Aktivierungselements
werden nun noch die anderen zwei Flügel 50 derart bewegt, dass auch sie den vorgenannten,
jeweils anderen Teildurchgang freigeben. Figur 6d zeigt den Zustand der Anlage 1 nach
Beendigung dieses Vorgangs. Damit kann die Schiebetüranlage 1 verlassen werden. Danach
wird jeweils einer der oberen und der unteren Flügel 50 wieder so bewegt, dass eine
der in Figur 6a und Figur 6b gezeigten Stellungen wieder erreicht ist.
[0077] Die Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt.
[0078] Anstelle eines Laufwagens 52 pro Fahrflügel 50 kann es mehrere Laufwagen 52 geben.
Die Anzahl an Beschlägen 51 kann variieren. Das Antriebsprofil 130 kann anstelle zweier
auch mehr Aufnahmeräume 140 aufweisen. Anstelle der Seitenblenden 108 kann das Antriebsprofil
130 selbst den optischen Abschluss nach außen bilden. Die Aufnahmeräume 140 des Antriebsprofils
130 können jeweils auch mehrere Statoren aufnehmen und so beispielsweise der Bildung
einer vierflügeligen Schiebetüranlage dienen.
[0079] Bei den vorgenannten Ausführungsformen können die Flügel 50 aufgrund des jeweils
eigenen Linearmotorantriebs selbstredend auch gemäß anderen Betriebsszenarien bewegt
werden. Die Flügel 50 gemäß Figur 4 können synchron zueinander oder in Abhängigkeit
voneinander bewegt werden. Die Flügel 50 gemäß Figur 5 und Figur 6 können einzeln
völlig unabhängig voneinander oder in Gruppen bewegt werden.
[0080] In jedem Aufnahmeraum 140 können Statoren mehrerer Fahrflügel 50 angeordnet sein.
Es sind beispielsweise Doppel-Teleskopschiebetüranlagen realisierbar. Jeder Teleskopschiebetürflügel
umfasst beispielsweise zwei Teilflügel, die in verschiedenen Aufnahmeräumen 142 des/r
zugehörigen Antriebsprofils/e 130 aufgenommen sind. Die in Begehungsrichtung Paare
innerer und äußerer Teilflügel sind jeweils im selben Aufnahmeraum 142 des/r Antriebsprofils/e
130 angeordnet. Es reichen also unter Umständen auch in diesem Fall zwei durchgehende
Aufnahmeräume 140 aus.
[0081] Die vorgenannten Ausführungsformen sind auch ohne motorischen Antrieb realisierbar.
In dem Fall entfallen die Läuferteile 54 und Statoren. Die Antriebsprofile 130 sind
derart modifizierbar, dass sie nur noch die Aufnahmeräume 142 als Aufnahmeräume 140
aufweisen. Dies erlaubt flachere und damit optisch vorteilhafte somit reine Führungsprofile.
Weiterhin bleibt der Vorteil bestehen, in das Führungsprofil beispielsweise Sensoren
in Bereichen einsetzen zu können, die von keinem der Flügel 50 in genutzt wird.
[0082] Im Ergebnis ist durch die Erfindung eine einfach aufgebaute, zu montierende und universell
betreibbare Schiebetüranlage geschaffen. Zudem ist es mit dieser Schiebetüranlage
möglich, den Strom von Passanten zu steuern, wodurch die Kollisionsgefahr zumindest
verringert ist.
Bezugszeichenliste
[0083]
- 1
- Schiebetüranlage
- 2
- Boden
- 3
- Wand
- 4
- Zwischenwand
- 5
- Querelement
- 6
- Pfosten
- 10
- Außenpfosten
- 11
- Gewindeöffnung
- 12
- Befestigungsabschnitt
- 20
- Zwischenprofil
- 21
- Schraube
- 22
- Befestigungsteil
- 23
- Schraube
- 24
- Gewindeöffnung
- 25
- plattenartiges Teil
- 30
- Rahmenprofil
- 31
- Schraube
- 32
- Befestigungsteil
- 33
- Schraube
- 34
- plattenartiges Teil
- 35
- Schraube
- 40
- Festflügel
- 41
- Befestigungswinkel
- 42
- Schraube
- 43
- Aufnahmeprofil
- 44
- Aufnahmenut
- 50
- Fahrflügel
- 51
- Hängebeschlag
- 52
- Laufwagen
- 53
- Laufrolle
- 54
- Läuferteil
- 100
- Antriebsteil
- 101
- Schraube
- 102
- Befestigungswinkel
- 103
- Schraube
- 104
- Netzteil
- 105
- Schaltung
- 106
- Aufnahme
- 107
- Kabelführung
- 108
- Seitenblende
- 109
- Kabel
- 110
- Abdeckblende
- 111
- Stopper
- 112
- Statormodul
- 113
- Rastvorsprung
- 114
- Rastvorsprung
- 115
- Aufnahmeraum
- 116
- Anschlag
- 117
- Durchführung
- 118
- Hall-Sensor
- 119
- Steuerung
- 120
- Rastvorsprung
- 130
- Antriebsprofil
- 131
- Aufnahmenut
- 132
- Rastausnehmung
- 133
- Aufnahmenut
- 134
- Laufflächenvorsprung
- 135
- Seitenschenkel
- 136
- Quersteg
- 137
- Zwischenwand
- 138
- Vorsprung
- 139
- Aufnahmenut
- 140
- Aufnahmeraum
- 141
- Teilraum
- 142
- Teilraum
1. Schiebetüranlage (1), aufweisend
• zumindest zwei Türflügel (50) und
• ein Führungsprofil (130) mit zumindest zwei Aufnahmeräumen (140), in denen ein jeweiliger
eines Paars einander zugehöriger der zumindest zwei Türflügel (50) mit einem Abschnitt
entlang eines jeweiligen Verfahrwegs geführt aufgenommen ist, wobei sich die somit
zwei Verfahrwege derart erstrecken, dass die Türflügel (50) des aufgenommenen Flügelpaars
jederzeit aus jeder Öffnungsstellung heraus unabhängig voneinander bewegbar angeordnet
sind.
2. Schiebetüranlage (1) gemäß Anspruch 1, wobei
• die zumindest zwei Türflügel (50) jeweils mit einem Läufer (54) eines zugehörigen
Linearmotors versehen sind und
• in den zumindest zwei Aufnahmeräumen (140) für jeden Läufer (54) des jeweils aufgenommenen
Türflügels (50) ein mit diesem entlang dessen jeweiligen Verfahrwegs antreibend in
Wechselwirkung bringbarer Stator (112) des jeweils zugehörigen Linearmotors in Bezug
auf die sonstige Anlage (1) ortsfest angeordnet ist.
3. Anlage (1) gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die zumindest zwei Aufnahmeräume (140) parallel
zueinander verlaufen.
4. Anlage (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest zwei Aufnahmeräume
(140) entlang einer jeweiligen Geraden oder eines Kreisbogens verlaufen.
5. Anlage (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest in einem der
zumindest zwei Aufnahmeräume (140) zumindest ein Anschlagelement (111) ortsfest so
eingesetzt ist, dass es in den Verfahrweg des ebenfalls zumindest in dem einen der
zumindest zwei Aufnahmeräume (140) aufgenommenen Türflügels (50) ragt.
6. Anlage (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich zumindest einer der
zumindest zwei Aufnahmeräume (140) über den von ihm definierten Verfahrweg hinaus
erstreckt.
7. Anlage (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich zumindest einer der
zumindest zwei Aufnahmeräume (140) entlang des jeweiligen Verfahrwegs über eine gesamte
Länge des Führungsprofils (130) erstreckt.
8. Anlage (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner aufweisend zumindest einen
in Bezug auf die sonstige Anlage (1) ortsfest angeordneten Festflügel (40), der so
angeordnet ist, dass sich jeder Türflügel (50) des aufgenommenen zumindest einen Flügelpaars,
in Begehungsrichtung der Türanlage (1) gesehen, in Schließstellung vor oder hinter
dem Festflügel (40) befindet.
9. Anlage (1) gemäß Anspruch 8, wobei der Festftügel (40) am Führungsprofil (130) befestigt
ist.
10. Anlage (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche und gemäß Anspruch 2, ferner aufweisend
für jeden Türflügel (50) des zumindest einen aufgenommenen Flügelpaars im oder am
Führungsprofil (130) eine jeweilige Sensorik (118), eingerichtet, bei Aktivierung
den Linearmotor des jeweiligen Türflügel (50) zu betätigen, den zugehörigen jeweiligen
Türflügel (50) in eine vorbestimmte Richtung zu bewegen oder anzuhalten bzw. zu verriegeln.
11. Anlage (1) gemäß Anspruch 6 oder 7 und gemäß Anspruch 10, wobei die Sensorik (118)
eines Türflügel (50) des zumindest einen aufgenommenen Flügelpaars zumindest teilweise
im Aufnahmeraum (140) des anderen Türflügels (50) des zumindest einen aufgenommenen
Flügelpaars außerhalb des Verfahrwegs des anderen Türflügel (50) angeordnet ist.