[0001] Die Erfindung betrifft ein Drehlager, insbesondere Scherenlager eines Dreh-Beschlags
oder Dreh-/Kipp-Beschlags eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem
Lagergabelteil, mit einem zwischen Gabelschenkeln des Lagergabelteils einsetzbaren
Lageraugenteil, mit einem die Gabelschenkel und das Lageraugenteil durchdringenden
Lagerbolzen und mit einer Bolzensicherung an zumindest einem der Gabelschenkel, mit
einem Sicherungselement der Bolzensicherung, welches zwischen einer Sicherungsstellung
im Eingriff in eine Rastausnehmung des Lagerbolzens und einer Freigabestellung außer
Eingriff mit der Rastausnehmung verlagerbar ist.
[0002] Ein solches Drehlager ist beispielsweise aus der
DE 195 21 539 B4 bekannt. Bei diesem Drehlager ist in jedem der Gabelschenkel jeweils ein Sicherungselement
von einem Federelement in jeweils eine Rastausnehmung im Lagerbolzen vorgespannt.
Die Sicherungselemente weisen einen Betätigungsabschnitt auf, über welchen das Sicherungselement
aus der Sicherungsstellung heraus in die Freigabestellung bewegt werden kann. Die
Bolzensicherung besteht damit aus sehr vielen Bauteilen, welche aufwändig zu montieren
sind. Weiterhin greift das Sicherungselement nur einseitig an dem Lagerbolzen ein,
so dass es nur geringe Haltekräfte übertragen kann.
[0003] Weiterhin ist aus der
EP 0 340 456 B1 ein Scherenlager mit einem Halteglied bekannt, welches mit einer Spitze bei dem in
der Freigabestellung befindlichen Lagerbolzen in eine Umfangsnut eingreift. Das Halteglied
ist in einem Durchbruch eines feststehenden Bauteils des Scherenlagers gehalten und
hat ein federelastisches Mittelstück. Da das Halteglied nur mit der Spitze einseitig
in die Umfangsnut des Lagerbolzens eindringt, können nur geringe Haltekräfte übertragen
werden.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Drehlager der eingangs genannten Art
so weiter zu bilden, dass es einfach aufgebaut ist und dass die Bolzensicherung hohe
Haltekräfte zu übertragen vermag.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Sicherungselement an
seinem dem Lagerbolzen zugewandten Ende mit zwei Rastarmen gabelförmig gestaltet ist
und dass die Rastarme in der Sicherungsstellung auf einander gegenüberliegenden Seiten
des Lagerbolzens in die Rastausnehmung eingreifen und senkrecht zum Lagerbolzen federelastisch
bewegbar sind.
[0006] Durch diese Gestaltung vermag das Sicherungselement durch die beiden auf einander
gegenüberliegenden Seiten des Lagerbolzens angreifenden Rastarme besonders hohe Haltekräfte
auf den Lagerbolzen zu übertragen. Damit lässt sich ein unbeabsichtigtes Lösen des
Drehlagerbolzens aus der Sicherungsstellung zuverlässig vermeiden. Die federelastische
Gestaltung der Rastarme ermöglicht die einstückige Gestaltung des Sicherungselementes.
Hierdurch ist das erfindungsgemäße Drehlager besonders einfach aufgebaut.
[0007] Die Montage der Bolzensicherung gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn die Rastarme einstückig mit einem
Grundkörper gefertigt sind und wenn der Grundkörper formschlüssig in dem Lagergabelteil
gehalten ist.
[0008] Das Sicherungselement ermöglicht gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ein einfaches Ansetzen eines Werkzeugs zu seiner Demontage, wenn der
Grundkörper an seinem den Rastarmen abgewandten Ende eine abstehende Lasche hat. Wenn
sich die Lasche im montierten Zustand an einem Anschlag im Lagergabelteil abstützt,
ist das Sicherungselement zudem zuverlässig in seiner Lage gehalten.
[0009] Die Rastarme weisen gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine hohe Stabilität auf, wenn die Rastarme breiter sind als die Rastausnehmung und
in Sicherungsstellung in die Rastausnehmung hineinragende Halterippen aufweisen.
[0010] Der Lagerbolzen wird gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
zuverlässig in seiner Lage gehalten, wenn die Rastarme Stützflächen zur Abstützung
an der Mantelfläche des Lagerbolzens haben und wenn die Halterippen ein Spiel in der
Rastausnehmung aufweisen. Bei mehreren Sicherungselementen lassen sich hierdurch zudem
Toleranzen einfach ausgleichen.
[0011] Die Handhabung der Bolzensicherung gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders komfortabel, wenn die Halterippen in Achsrichtung
des Lagerbolzens weisende Rampen haben. Hierdurch lassen sich die Rastarme bei der
Längsverschiebung des Lagerbolzens einfach aufbiegen und schnappen in der Sicherungsstellung
in die Rastausnehmung ein.
[0012] Die Bolzensicherung lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung besonders kostengünstig fertigen, wenn das Sicherungselement aus Kunststoff
im Spritzgussverfahren gefertigt ist.
[0013] Die Rastarme werden gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
bei der Montage des Lagerbolzens abgestützt, wenn zumindest einer der Gabelschenkel
eine Ausnehmung zur Aufnahme des Sicherungselementes hat und wenn Wandungen der Ausnehmung
in Achsrichtung des Lagerbolzens den Rastarmen des Sicherungselementes unmittelbar
gegenüberstehen. Hierdurch wird ein Knicken der Rastarme quer zu deren Federrichtung
zuverlässig vermieden. Weiterhin ermöglicht diese Gestaltung die vollständig verdeckte
Anordnung des Sicherungselementes in dem Gabelschenkel.
[0014] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Drehlager bei der Montage,
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung durch das Drehlager aus Figur 1 entlang der Linie II - II,
- Fig. 3
- vergrößert eine Schnittdarstellung durch das Drehlager aus Figur 1 entlang der Linie
III-III,
- Fig. 4
- stark vergrößert eine perspektivische Darstellung eines Sicherungselementes des erfindungsgemäßen
Drehlagers aus Figur 1.
[0015] Figur 1 zeigt ein Drehlager eines Scherenlagers für einen Dreh- oder Dreh-/Kipp-Beschlag
eines Fensters mit einem zur Befestigung an einem Rahmen des Fensters vorgesehenen
Lagergabelteil 1 und mit einem Lagerbolzen 2. Das Lagergabelteil 1 weist zwei zueinander
auf Abstand angeordnete Gabelschenkel 3, 4 auf. Zwischen den Gabelschenkeln 3, 4 lässt
sich ein an einem Flügel des Fensters angelenktes Lageraugenteil 5 montieren. Im montierten
Zustand verbindet der Lagerbolzen 2 das Lageraugenteil 5 schwenkbar mit dem Lagergabelteil
1.
[0016] Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung durch das Drehlager aus Figur 1 entlang der
Linie II - II. Hierbei ist zu erkennen, dass der Lagerbolzen 2 über eine Bolzensicherung
6 mit einem der Gabelschenkel 3 verbunden ist. Die Bolzensicherung 6 weist in jedem
der Gabelschenkel 3, 4 angeordnete Sicherungselemente 7, 8 auf. Der Lagerbolzen 2
hat zwei ringförmige Rastausnehmungen 9, 10, welche in demselben Abstand wie die Sicherungselemente
7, 8 zueinander angeordnet sind. Eines der Sicherungselemente 7 greift in eine der
Rastausnehmungen 9 ein. Damit befindet sich der Lagerbolzen 2 in einer Sicherungsstellung,
in der er in der dargestellten Lage gehalten ist. Die Verbindung des Sicherungselementes
7 mit der Rastausnehmung 9 ist lösbar, so dass der Lagerbolzen 2 aus der dargestellten
Stellung in seiner Achsrichtung verlagerbar ist. Der Lagerbolzen 2 lässt sich damit
in eine Stellung schieben, in der die Sicherungselemente 7, 8 jeweils in eine der
Rastausnehmungen 9, 10 eingreifen.
[0017] Figur 3 zeigt vergrößert eine Schnittdarstellung durch das Drehlager aus Figur 1
entlang der Linie II - II. Das Sicherungselement 7 ist in einer Ausnehmung 11 des
Lagergabelteils 1 in Achsrichtung des Lagerbolzens 2 und damit senkrecht zur Zeichenebene
formschlüssig gehalten. Das Sicherungselement 7 hat einen Grundkörper 12, von dem
zwei Rastarme 13, 14 abstehen. Die Rastarme 13, 14 haben jeweils in die Rastausnehmung
9 des Lagerbolzens 2 eindringende Halterippen 15, 16 und sind mit den Halterippen
15, 16 senkrecht zum Lagerbolzen 2 federelastisch gestaltet. Zwischen den Rastarmen
13, 14 und dem Grundkörper 12 hat das Sicherungselement 7 Einschnürungen 17, 18, welche
die federelastische Bewegbarkeit der Rastarme 13, 14 unterstützen.
[0018] Figur 4 zeigt perspektivisch eines der Sicherungselemente 7, 8 des Drehlagers. Der
Grundkörper 12 und die Rastarme 13, 14 weisen jeweils Stützflächen 19 - 21 auf, mit
denen sie im montierten Zustand an der Mantelfläche des Lagerbolzens 2 anliegen. Die
Halterippen 15, 16 haben in Achsrichtung des Lagerbolzens 2 weisende Rampen 22, 23.
Damit biegen sich die Rastarme 13, 14 federelastisch auseinander, wenn der Lagerbolzen
2 in Achsrichtung verlagert wird. An dem Grundkörper 12 ist eine Lasche 24 angeordnet.
Die Lasche 24 ermöglicht ein Ansetzen eines Werkzeugs zum Heraushebeln des Sicherungselementes
7, 8 aus dem Lagergabelteil 1. Weiterhin kann sich die Lasche 24 an einem nicht dargestellten
Anschlag im Lagergabelteil 1 abstützen und das Sicherungselement 7, 8 in seiner vorgesehenen
Lage haltern.
1. Drehlager, insbesondere Scherenlager eines Dreh-Beschlags oder Dreh-/Kipp-Beschlags
eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen mit einem Lagergabelteil (1), mit
einem zwischen Gabelschenkeln (3, 4) des Lagergabelteils (1) einsetzbaren Lageraugenteil
(5), mit einem die Gabelschenkel (3, 4) und das Lageraugenteil (5) durchdringenden
Lagerbolzen (2) und mit einer Bolzensicherung (6) an zumindest einem der Gabelschenkel
(3, 4), mit einem Sicherungselement (7, 8) der Bolzensicherung (6), welches zwischen
einer Sicherungsstellung im Eingriff in eine Rastausnehmung (9, 10) des Lagerbolzens
(2) und einer Freigabestellung außer Eingriff mit der Rastausnehmung (9, 10) verlagerbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (7, 8) an seinem dem Lagerbolzen (2) zugewandten Ende mit zwei
Rastarmen (13, 14) gabelförmig gestaltet ist und dass die Rastarme (13, 14) in der
Sicherungsstellung auf einander gegenüberliegenden Seiten des Lagerbolzens (2) in
die Rastausnehmung (9, 10) eingreifen und senkrecht zum Lagerbolzen (2) federelastisch
bewegbar sind.
2. Drehlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastarme (13, 14) einstückig mit einem Grundkörper (12) gefertigt sind und dass
der Grundkörper (12) formschlüssig in dem Lagergabelteil (1) gehalten ist.
3. Drehlager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (12) an seinem den Rastarmen (13, 14) abgewandten Ende eine abstehende
Lasche (24) hat.
4. Drehlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastarme (13, 14) breiter sind als die Rastausnehmung (9, 10) und in Sicherungsstellung
in die Rastausnehmung (9, 10) hineinragende Halterippen (15, 16) aufweisen.
5. Drehlager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastarme (13, 14) Stützflächen (19, 20) zur Abstützung an der Mantelfläche des
Lagerbolzens (2) haben und dass die Halterippen (15, 16) ein Spiel in der Rastausnehmung
(9, 10) aufweisen.
6. Drehlager nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterippen (15, 16) in Achsrichtung des Lagerbolzens (2) weisende Rampen (22,
23) haben.
7. Drehlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (7, 8) aus Kunststoff im Spritzgussverfahren gefertigt ist.
8. Drehlager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Gabelschenkel (3, 4) eine Ausnehmung (11) zur Aufnahme des Sicherungselementes
(7, 8) hat und dass Wandungen der Ausnehmung (11) in Achsrichtung des Lagerbolzens
(2) den Rastarmen (13, 14) des Sicherungselementes (7, 8) unmittelbar gegenüberstehen.