[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens
einem Kälteaggregat, mit wenigstens einem Temperaturfühler zur Ermittlung der Temperatur
in wenigstens einem Bereich des Kühl- und/oder Gefriergerätes sowie mit wenigstens
einer Steuer- oder Regeleinheit, die in Abhängigkeit der durch den Temperaturfühler
gemessenen Temperaturwerte das Kälteaggregat ein- und/oder ausschaltet.
[0002] Durch den Ausbau einer dezentralen Energieerzeugung mit regenerativen Energiequellen,
wie beispielsweise Photovoltaikanlagen, nimmt die Volatilität der Energieerzeugung
im Stromnetz vor allem im Bereich der Ortsnetze zu.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, regional erzeugte Energie aus dem lokalen
Netz in das Mittelspannungsnetz rückzuspeisen, was allerdings zur Überlastung von
Transformatoren und damit zu deren Ausfall führen kann. Soll dies verhindert werden,
müssen die entsprechenden Trafostationen mit entsprechendem Aufwand umgebaut werden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät
der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass eine lokale Abstimmung
von Energieverbrauch und/oder Energieerzeugung möglich ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst. Danach ist vorgesehen, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät wenigstens ein
Kommunikationssystem aufweist oder mit wenigstens einem Kommunikationssystem in Verbindung
steht, wobei das Kommunikationssystem derart ausgeführt ist, dass das Kühl- und/oder
Gefriergerät unmittelbar oder mittelbar von einem oder mehreren anderen Geräten und/oder
von einem oder mehreren Energieerzeugern oder Energiemanagement-Einheiten energiebezogene
und/oder leistungsbezogene Daten empfängt, wobei das Kühl- und/oder Gefriergerät,
vorzugsweise dessen Steuer- oder Regeleinheit derart ausgebildet ist, dass die Leistungsaufnahme
des Kühl- und/oder Gefriergerätes in Abhängigkeit dieser empfangenen Daten eingestellt
und/oder gemeldet wird. Durch die vorliegende Erfindung erhalten Kühl- und/oder Gefriergeräte
die Möglichkeit, ihre Leistungsaufnahme mit anderen Geräten abzustimmen. Bevorzugt
stehen diese Geräte in der Umgebung, beispielsweise im gleichen Ortsnetz, Straßenzug,
etc., jedoch ist auch die Kommunikation über größere Entfernungen bzw. mit weiter
entfernten Geräten möglich und von der Erfindung mitumfasst.
[0006] Von der Erfindung ist auch der Fall umfasst, dass das erfindungsgemäße Kühl-und/oder
Gefriergerät mittels wenigstens eines Kommunikationssystems unmittelbar oder mittelbar
an ein oder mehrere andere Geräte und/oder an ein oder mehrere Energieerzeuger oder
Energiemanagement-Einheiten energiebezogene Daten sendet, wie beispielsweise die prognostizierte
Leistungsaufnahme des Kühl-und/oder Gefriergerätes für einen bestimmten Zeitpunkt
und/oder für einen bestimmten Zeitraum.
[0007] Der Begriff "Leistungsaufnahme" kann sich auf die aktuelle sowie auch auf eine zukünftige
Leistungsaufnahme des Kühl- und/oder Gefriergerätes beziehen.
[0008] Des weiteren ist darauf hinzuweisen, dass das Kommunikationssystem unidirektional
arbeiten kann, das heißt Daten nur in eine Richtung, das heißt von dem oder zu dem
Kühl- und/oder Gefriergerät und/oder anderen Teilnehmern des Kommunikationssystems
gesendet werden.
[0009] Von der Erfindung ist jedoch auch der Fall umfasst und bevorzugt, dass das Kommunikationssystem
bidirektional arbeitet, das heißt dass Daten von und zu dem Kühl- und/oder Gefriergerät
und/oder den weiteren Einheiten gesendet bzw. empfangen werden, die mittels des Kommunikationssystems
in Verbindung stehen.
[0010] Von der vorliegenden Erfindung ist beispielsweise der Fall umfasst, dass ein Kühl-und/oder
Gefriergerät auf eine Anfrage von einem oder mehreren anderen energieverbrauchenden
Geräten reagiert und die Leistungsaufnahme selbst in geeigneten Grenzen erhöht oder
absenkt.
[0011] Wird dem Kühl- und/oder Gefriergerät über das Kommunikationssystem beispielsweise
gemeldet, dass eine Photovoltaikanlage Energie zur Verfügung stellt, kann das Kühl-
und/oder Gefriergerät seine tatsächliche bzw. zukünftige bzw. prognostizierte Leistungsaufnahme
entsprechend erhöhen bzw. an die Photovoltaikanlage zurückmelden, damit diese einen
Überblick über die Nutzung ihrer Leistung erhält.
[0012] Dezentrale Energieerzeuger oder auch eine vorzugsweise dezentrale Energiemanagement-Einheit
können so die aktuell erzeugte Energie anderen Geräten zur Verfügung stellen. Sollte
ein anderes Gerät mehr Energie benötigen als im Netz verfügbar ist, so kann das wenigstens
eine Kühl- und/oder Gefriergerät auf Anfrage seine Leistung reduzieren. In diesem
Fall würde dem Kühl- und/oder Gefriergerät über das Kommunikationssystem mitgeteilt,
dass ein oder mehrere andere Geräte vergleichsweise viel Energie benötigen, worauf
das erfindungsgemäße Kühl-und/oder Gefriergerät seine eigene Leistungsaufnahme beispielsweise
durch Änderung der Schaltpunkte und/oder Laufzeit oder Stehzeit oder relative Einschaltdauer
des Kälteaggregates bzw. des Kompressors ändert.
[0013] Von der Erfindung ist auch der Fall umfasst, dass das erfindungsgemäße Kühl-und/oder
Gefriergerät beispielsweise vor Beginn eines Kühlzyklus selbst bei einem oder mehreren
Energieerzeugern oder der Energiemanagement-Zentralen anfragt, zu welchen Konditionen
Energie zur Verfügung steht. Das Kühl- und/oder Gefriergerät kann dann basierend auf
dieser energiebezogenen Information beispielsweise einen Energieerzeuger nach eingestellten
Kriterium auswählen und gegebenenfalls die geplante Leistungsaufnahme an den Energieerzeuger
oder an die Energiemanagement-Zentrale zurückmelden. Diese geplante Leistungsaufnahme
kann in dem Gerät selbst und/oder in einer anderen Einheit gespeichert werden.
[0014] Diese prognostizierte Leistungsaufnahme des oder der erfindungsgemäßen Kühlgeräte
kann dann bei der Energieerzeugung entsprechend eingeplant werden.
[0015] Unter dem Begriff der "Einstellung oder Meldung der Leistungsaufnahme" ist auch der
Fall zu verstehen, dass nicht nur die Höhe der Leistung eingestellt bzw. gemeldet
wird sondern auch die Art der Energieerzeugung oder andere, die Leistung und/oder
Energie betreffende Daten, die zum Betrieb des erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerätes
erforderlich oder geplant ist.
[0016] Durch das vorliegende Kühl- und/oder Gefriergerät kann eine Optimierung der Energienutzung
gezielt nach Vorgaben des Kunden durchgeführt werden. Beispielsweise ist es denkbar,
dass bevorzugt Anfragen oder Angebote mit niedrigen Energiekosten oder beispielsweise
umweltfreundliche Energieerzeugung, das heißt niedrigem CO
2-Ausstoß, berücksichtigt werden.
[0017] Melden somit beispielsweise ein oder mehrere Energieerzeuger oder Energiemanagement-Einheiten,
dass umweltschonend hergestellter Strom zur Verfügung steht, kann das Gerät so ausgeführt
sein, dass bevorzugt dieser Strom zum Betrieb des Kühl- und/oder Gefriergerätes verwendet
wird. Somit ist auch die konsequente Nutzung von speziellen Energiearten möglich,
wodurch der zeitgleiche Einsatz von erneuerbaren Energien gefördert wird.
[0018] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist somit vorgesehen, dass die energiebezogenen
Daten den Energiepreis und/oder die Art der Energieerzeugung und/oder den mit der
Energieerzeugung verbundenen CO
2-Ausstoß und/oder den von einem oder mehreren anderen Geräten gemeldeten Leistungsbedarf
umfassen. Die Kommunikation des Gerätes über das Kommunikationssystem kann drahtgebunden
(PLC, EIB, KNX, EEBus oder dergleichen), oder drahtlos (WLAN, WiFi, Bluetooth, ZigBee
oder dergleichen) ausgeführt sein.
[0019] Das Kühl- und/oder Gefriergerät kann über eine Kommunikationseinrichtung verfügen,
mit Hilfe derer es mit einem oder mehreren anderen Geräten oder mit einem oder mehreren
Gateways wie beispielsweise einem Router in Kontakt treten kann. Auf diese Weise ist
es möglich, dass das Gerät auch über das Internet auf Daten zugreifen kann bzw. eine
Datenkommunikation mit anderen Geräten bzw. mit Energieerzeugern und/oder Energiemanagement-Zentralen
durchführen kann.
[0020] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gerät über eine
Prognoseeinheit verfügt oder mit einer solchen Einheit in Verbindung steht, wobei
diese Prognoseeinheit derart ausgebildet ist, dass sie eine Prognose über die zukünftige
Leistungsaufnahme und vorzugsweise über den zeitlichen Verlauf der Leistungsaufnahme
des Gerätes erstellt.
[0021] So ist es beispielsweise denkbar, dass das erfindungsgemäße Kühl- und/oder Gefriergerät
den Temperaturverlauf an dem Temperaturfühler, der grundsätzlich als Luft- und/oder
Verdampferfühler ausgeführt sein kann, während der Abkühlung in der Laufzeit und/oder
während der Erwärmung in der Stehzeit des Kälteaggregates bzw. des Kompressors ermittelt
und abspeichern kann.
[0022] Denkbar ist es, dass der so ermittelte Verlauf der Temperatur durch eine mathematische
Funktion angenähert werden kann. Diese Parameter der sogenannten Fit-Kurve, das heißt
der Näherungskurve, werden abgespeichert. Denkbar ist der Einsatz von exponentiellen,
logarithmischen oder ganzrationalen Funktionen. Auf diese Weise ist es möglich, dass
das Gerät beispielsweise in einem Speicher oder an anderer geeigneter Stelle über
Daten verfügt oder auf Daten zugreifen kann, die eine Prognose über den Leistungsbedarf
in der Zukunft liefert.
[0023] Wird ein Kompressor bzw. Kälteaggregat mit variabler Drehzahl eingesetzt, hängt der
Temperaturverlauf während der Kühlphase von der gewählten Drehzahl des Kompressors
ab. Es ist möglich und von der Erfindung mitumfasst, diese Abhängigkeit bei der Ermittlung
der Temperaturverläufe als Unterscheidungsmerkmal zu erkennen. Es können somit für
eine, mehrere oder jede Drehzahlstufe bzw. für jede Drehzahl unterschiedliche Näherungskurven
abgespeichert werden.
[0024] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Prognoseeinheit
derart ausgebildet ist, dass anhand der prognostizierten Leistungsaufnahme und/oder
anhand der genannten mathematischen Funktion Schaltpunkte ermittelt werden, zu denen
der Kompressor ein- bzw. ausgeschaltet wird. Es ist also möglich, dass das Kühl- und/oder
Gefriergerät vorzugsweise zu jedem Zeitpunkt schätzen kann, wann eine gewisse Temperatur
erreicht sein wird und wann das Kälteaggregat ein- oder ausgeschaltet werden könnte.
Somit können mögliche Schaltkorridore ermittelt werden. Auf der Grundlage dieser Informationen
kann das Gerät mittels der genannten Prognoseeinheit nun eine Leistungsaufnahme vorzugsweise
der näheren Zukunft abschätzen, bevorzugt innerhalb der nächsten 15 Minuten, 30 Minuten,
45 Minuten, innerhalb der nächsten Stunde oder bis zu drei oder mehr Stunden.
[0025] Denkbar ist es, diese Information, das heißt die voraussichtliche Leistungsaufnahme
des erfindungsgemäßen Kühl- und/oder Gefriergerätes anderen Teilnehmern, das heißt
anderen Geräten, und/oder wenigstens einem Energieerzeuger und/oder wenigstens einer
Energiemanagement-Zentrale, zu melden, die mit dem fraglichen Kühl- und/oder Gefriergerät
vorzugsweise über das Kommunikationssystem bzw. über das Gateway in Verbindung stehen.
[0026] Grundsätzlich können Mitteilungen bzw. gesendete Daten des Kühl- und/oder Gefriergerätes
entweder auf Anfrage oder vom Gerät selbst, das heißt per Broadcast übermittelt werden.
[0027] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Kommunikationssystem
derart ausgebildet ist, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät mittels des Kommunikationssystems
von einem oder mehreren anderen Geräten und/oder von einem oder mehreren Energieversorgern
oder Energiemanagement-Zentralen eine Mitteilung erhält, die einen Vorschlag umfaßt,
der die Höhe der Leistungsaufnahme des Kühl- und/oder Gefriergerätes zu einem bestimmten
Zeitpunkt oder für einen bestimmten Zeitraum betrifft, und dass das erfindungsgemäße
Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet ist, dass es mittels der genannten
Prognoseeinheit ermittelt, welche Temperatur zu dem genannten Zeitpunkt oder in dem
genannten Zeitraum vorliegen wird und darauf basierend den Einschaltwert und/oder
den Ausschaltwert und/oder die Einschaltdauer und/oder die Ausschaltdauer und/oder
die relative Einschaltdauer des Kompressors bzw. des Kälteaggregates unverändert beläßt
oder verändert.
[0028] Denkbar ist es somit beispielsweise, dass das Gerät über die Datenleitung von einem
anderen Gerät, einem Energieversorger oder über einen Gateway den Vorschlag erhält,
jetzt oder zu einem bestimmten Zeitpunkt in der näheren Zukunft möglichst wenig oder
möglichst viel Strom zu verbrauchen. Das Gerät kann dann anhand der mathematischen
Funktionen ermitteln, welche Temperatur zu diesem Zeitpunkt an dem oder den Temperaturfühlern
anliegen wird.
[0029] Es kann dann gegebenenfalls den Ein- und/oder Ausschaltwert oder sonstige Parameter,
wie die Einschaltdauer, die Ausschaltdauer oder die relative Einschaltdauer derart
manipulieren, dass der Vorschlag möglichst wenig oder möglichst viel Strom zu verbrauchen,
vollständig oder teilweise realisiert wird.
[0030] Das erfindungsgemäße Kühl- und/oder Gefriergerät kann somit z. B. den Einschaltwert-
und den Ausschaltwert, der der Steuerung oder Regelung des Kälteaggregates zugrunde
liegt, manipulieren und zwar gegebenenfalls mit einem entsprechenden Offset, um eine
Verschiebung, Verkürzung oder Verlängerung der Betriebszeit des Kälteaggregates bzw.
des Kompressors zu erreichen.
[0031] Denkbar ist es, dass die Entscheidung ob, und wenn ja in welchem Umfang, eine Verschiebung,
Verkürzung oder Verlängerung der Betriebszeit bzw. eine Änderung des Ein- und/oder
Ausschaltwertes und/oder die prognostizierte Leistungsaufnahme und/oder deren voraussichtlicher
zeitlicher Verlauf zurückgemeldet werden. Diese Zurückmeldung kann beispielsweise
an den Energieerzeuger, an die Energiemanagement-Zentrale und/oder an eine oder mehrere
andere Geräte erfolgen, die über das Kommunikationssystem mit dem erfindungsgemäßen
Kühl- und/oder Gefriergerät in Verbindung stehen.
[0032] In weiterer Ausgestaltung ist das Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet
ist, dass es mittels des Kommunikationssystems bei einem oder mehreren Energieerzeugern
oder Energiemanagment-Zentralen anfragt, zu welchen Konditionen Energie zur Verfügung
steht, und dass das erfindungsgemäße Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet
ist, dass es darauf basierend und basierend auf Prognosedaten den Einschaltwert und/oder
den Ausschaltwert oder die sonstigen obigen genannten Parameter (Einschaltdauer, Ausschaltdauer,
relative Einschaltdauer) des Kompressors unverändert beläßt oder auch verändert.
[0033] Wie bereits eingangs ausgeführt, kann das Kühl- und/oder Gefriergerät anhand des
oder der gemessenen Werte der Temperaturfühler ermitteln, wann das Kälteaggregat eingeschaltet
werden sollte.
[0034] Es kann dann über die Datenleitung bzw. das Kommunikationssystem beim Gateway oder
beim Energieversorger oder einer Energiemanagementzentrale oder anderen dezentralen
Energieerzeugern, etc, nach den Konditionen für diesen Zeitraum fragen und auch die
Konditionen früherer oder späterer Zeiträume abfragen. Auf der Grundlage dieser Informationen
kann das Kühl- und/oder Gefriergerät dann entscheiden, ob das Kälteaggregat wie geplant
oder aber auch früher oder später in Betrieb genommen oder ausgeschaltet werden soll.
[0035] Dies kann durch eine Anpassung des Ein- und/oder Ausschaltwertes erzielt werden,
wobei die oben genannten mathematischen Funktionen zugrundegelegt werden können.
[0036] Denkbar ist es auch in diesem Fall, dass das erfindungsgemäße Kühl- und/oder Gefriergerät
seine prognostizierte Leistungsaufnahme und/oder deren Dauer an das Gateway und/oder
den gewählten Energieerzeuger zurückmeldet, wodurch die geforderte Leistung für das
Gerät reserviert werden kann.
[0037] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gerät derart ausgebildet
ist, dass es die Entscheidung, ob der Einschaltwert und/oder der Ausschaltwert oder
eine Ein- oder Ausschaltdauer verändert wurde, und/oder die prognostizierte Leistungsaufnahme
mittels des Kommunikationssystems z. B. an ein oder mehrere andere Geräte und/oder
Energieerzeuger und/oder Energiemanagement-Einheiten meldet.
[0038] Das Gerät kann des weiteren derart ausgebildet sein, dass es anhand der aktuell und/oder
in Vergangenheit mittels des oder der Temperaturfühler gemessenen Werte die aktuell
gespeicherte Kälte ermittelt und auf Anfrage mittels des Kommunikationssystems mitteilt.
Denkbar ist es beispielsweise, die aktuell gespeicherte Kälte in Form von Wattstunden
zu ermitteln und auf Anfrage vom Gateway von anderen Geräten oder vom Energieversorger
oder einer Energiemanagement-Zentrale diesen zurückzumelden.
[0039] Auch ist es denkbar, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet ist,
dass es anhand der aktuell und/oder in Vergangenheit mittels des oder der Temperaturfühler
gemessenen Werte die maximale Zeitspanne ohne Leistungsaufnahme ermittelt und auf
Anfrage mittels des Kommunikationssystems beispielsweise dem Gateway, anderen verbundenen
Geräten oder dem Energieversorger oder einer Energiemanagement-Zentrale zurückmeldet.
[0040] Des weiteren kann vorgesehen sein, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet
ist, dass nutzerseitige Anforderungen an die Kälteleistung eine höhere Priorität aufweisen
als Leistungsanforderungen anderer Geräte.
[0041] So ist es beispielsweise denkbar, dass für den Fall, dass der Nutzer eine bestimmte
Einstellung der Temperatur vornimmt oder eine besonders schnelle Abkühlung wünscht
oder warme Ware einlagert, lange Türöffnungszeiten vorliegen, etc. Priorität hat.
Für diese Fälle kann die Möglichkeit des Kühl- und/oder Gefriergerätes auf Anforderung
von anderen Teilnehmern im Stromnetz zu reagieren, beispielsweise auf die Anforderung
möglichst wenig Strom zu verbrauchen, während dieser Zeit eingeschränkt oder abgeschaltet
sein.
[0042] Schließlich kann vorgesehen sein, dass das Kommunikationssystem wenigstens ein Kommunikationsmodul
umfaßt, das mit dem Kühl- und/oder Gefriergerät unmittelbar oder mittelbar in Verbindung
steht und das vorzugsweise derart ausgebildet ist, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät
mit dem Kommunikationsmodul nachrüstbar ist.
[0043] Die vorliegende Erfindung betrifft des weiteren ein System umfassend ein oder mehrere
stromverbrauchende Geräte sowie ein oder mehrere Energieversorger bzw. -erzeuger und/oder
Energiemanagement-Einheiten, die miteinander durch eine oder mehrere Datenverbindungen
kommunizieren, wobei wenigstens eines der stromverbrauchenden Geräte durch ein Kühl-
und/oder Gefriergerät gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 gebildet wird.
[0044] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0045] Die einzige Figur zeigt die Vernetzung mehrerer Geräte, die in unterschiedlichen
Haushalten aufgestellt sind und mittels jeweils eines Routers in Kommunikationsverbindung
stehen.
[0046] In dem dargstellten Beispiel stehen drei Haushalte Haushalt A, Haushalt B, Haushalt
C über Router mit dem Internet in einer Datenverbindung.
[0047] In jedem der Haushalte befinden sich in dem hier dargestellten Beispiel zwei Haushaltsgeräte,
die beispielsweise durch Kühl- und/oder Gefriergeräte gebildet werden können und jedenfalls
Stromverbraucher darstellen.
[0048] Denkbar ist es, nun, dass wenigstens eines der dargestellten Geräte durch ein Kühl-
und/oder Gefriergerät gebildet wird, das von anderen Geräten über das Kommunikationssystem,
das in dem Ausführungsbeispiel das Internet umfasst, energiebezogene Daten empfängt,
beispielsweise die Aufforderung, möglichst wenig Strom zu verbrauchen, da das auffordernde
Gerät derzeit einen vergleichsweise hohen Leistungsbedarf aufweist.
[0049] Basierend auf dieser Aufforderung kann nun das erfindungsgemäße Kühl- und/oder Gefriergerät,
das in wenigstens einem der dargestellten Haushalte steht, prüfen, ob es dieser Anforderung
gerecht werden kann, beispielsweise durch Änderung der Ein- und/oder Ausschaltwerte
des Kompressors oder durch eine Veränderung der Laufzeit, der Ausschaltzeiten oder
relativen Einschaltdauer des Kompressors.
[0050] Sofern dies möglich ist, ändert das fragliche Kühl- und/oder Gefriergerät seine Leistungsaufnahme
und kann dies beispielsweise an die anderen Geräte und/oder an einem oder mehrere
Energieerzeuger und/oder Energiemanagement-Einheiten melden.
[0051] In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist das fragliche Kühl- und/oder
Gefriergerät eine Prognoseeinheit auf, anhand derer es ermitteln kann, welche Temperatur
zu welchem Zeitpunkt oder Zeitraum in dem Gerät vorliegt. Es kann dann basierend auf
dieser mathematischen Funktion bzw. Prognose Ein- und Ausschaltwerte ändern, um eine
Verschiebung, Verkürzung oder Verlängerung der Betriebszeit des Kälteaggregates zu
erreichen und es kann die sich daraus ergebende geänderte prognostizierte Leistungsaufnahme
beispielsweise an andere Geräte oder Energieerzeuger und/oder Energiemanagement-Einheiten
zurückmelden. Diese Rückmeldung kann beispielsweise die Information enthalten, dass
das Gerät für einen bestimmten Zeitraum weniger Energie verbrauchen wird, die dann
für andere Geräte zur Verfügung steht, dafür zu einem späteren Zeitpunkt eine erhöhte
Energieaufnahme aufweist, was dann von anderen Geräten, die mit dem erfindungsgemäßen
Kühl- und/oder Gefriergerät vernetzt sind, berücksichtigt werden muss/sollte.
[0052] Sofern keine Anfragen von anderen Geräten anstehen, kann das erfindungsgemäße Kühl-
und/oder Gefriergerät z. B. vor Beginn eines Kühlzyklus selbst bei Energieerzeugern
oder bei einer Energiemanagement-Zentrale anfragen, zu welchen Konditionen Energie
zur Verfügung steht und basierend darauf seinen Leistungsbedarf bzw. die Leistungsaufnahme
optimieren. Aufgrund der prognostizierten Leistungsaufnahme ist es möglich, dass das
Kühl- und/oder Gefriergerät dem oder den Energieerzeugern bzw. Energiemanagement-Zentralen
die prognostizierte Leistungsaufnahme meldet, so dass diese bei der Energieerzeugung
entsprechend eingeplant werden kann. Eine derartige prognostizierte Leistungsaufnahme
kann beispielsweise in dem erfindungsgemäßen System gespeichert werden, wie z. B.
in einer Energiemanagement-Einheit, den Energieerzeuger und/oder anderen Stromverbrauchern.
[0053] Durch die vorliegende Erfindung ist ein aktives Lastmanagement durch dezentralen
und regionalen Lastabgleich von Verbrauchern und Erzeugern realisiert. Vorzugsweise
organisiert sich das gesamte System selbst und zwar dahingehend, dass ein Gleichgewicht
zwischen Stromverbrauch und Stromerzeugung eingehalten wird, wobei vorzugsweise auf
zusätzliche zentrale Komponenten verzichtet werden kann.
1. Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einem Kälteaggregat, mit wenigstens einem
Temperaturfühler zur Ermittlung der Temperatur in wenigstens einem Bereich des Kühl-
und/oder Gefriergerätes sowie mit wenigstens einer Steuer- oder Regeleinheit, die
in Abhängigkeit des oder der durch den Temperaturfühler gemessenen Temperaturwerte
das Kälteaggregat ein- und/oder ausschaltet, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät wenigstens ein Kommunikationssystem aufweist oder
mit wenigstens einem Kommunikationssystem in Verbindung steht, wobei das Kommunikationssystem
derart ausgeführt ist, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät unmittelbar oder mittelbar
von einem oder mehreren anderen Geräten und/oder von einem oder mehreren Energieerzeugern
und/oder Energiemanagement-Einheiten energie- und/oder leistungsbezogene Daten empfängt
und/oder an diese sendet, und dass das Kühl- und/oder Gefriergerät, vorzugsweise die
Steuer- oder Regeleinheit derart ausgebildet ist, dass die Leistungsaufnahme des Kühl-
und/oder Gefriergerätes in Abhängigkeit dieser empfangenen Daten eingestellt wird
und/oder mittels des Kommunikationssystems gemeldet wird.
2. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die energiebezogenen Daten den Energiepreis und/oder die Art und/oder den Umfang
bzw. die Menge der Energieerzeugung und/oder den mit der Energieerzeugung verbundenen
CO2-Ausstoß und/oder den von einem oder mehreren anderen Geräten gemeldeten Leistungsbedarf
umfassen.
3. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationssystem derart ausgebildet ist, dass die Kommunikation drahtgebunden,
insbesondere über PLC, EIB, KNX, EEBus oder dergleichen, oder drahtlos, insbesondere
über WLAN, WiFi, Bluetooth, ZigBee oder dergleichen erfolgt, und/oder dass das Kommunikationssystem
wenigstens einen Router umfaßt, mittels dessen eine Datenkommunikation mittels Internet
möglich ist.
4. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät über eine Prognoseeinheit verfügt oder mit einer Prognoseeinheit in Verbindung
steht, die derart ausgebildet ist, dass sie eine Prognose über die zukünftige Leistungsaufnahme
und vorzugsweise über den zeitlichen Verlauf der zukünftigen Leistungsaufnahme erstellt.
5. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Prognoseeinheit derart ausgebildet ist, dass sie anhand eines mittels des oder
der Temperaturfühler gemessenen zeitlichen Temperaturverlaufes eine mathematische
Funktion ermittelt, die den voraussichtlichen zukünftigen zeitlichen Temperaturverlauf
repräsentiert.
6. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kälteaggregat wenigstens einen Kompressor aufweist, der bei unterschiedlichen
Drehzahlen betreibbar ist und dass für wenigstens zwei, vorzugsweise für alle der
Drehzahlen wenigstens eine eigene derartige mathematische Funktion erstellt wird.
7. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Prognoseeinheit derart ausgebildet ist, dass anhand der prognostizierten Leistungsaufnahme
und/oder anhand der mathematischen Funktion ein oder mehrere Schaltpunkte ermittelt
werden, zu denen der Kompressor ein- und/oder ausgeschaltet wird.
8. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationssystem derart ausgebildet ist, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät
mittels des Kommunikationssystems von einem oder mehreren anderen Geräten und/oder
von einem oder mehreren Energieversorgern oder Energiemanagement-Zentralen eine Mitteilung
erhält, die einen Vorschlag umfaßt, der die Höhe der Leistungsaufnahme des Kühl- und/oder
Gefriergerätes zu einem bestimmten Zeitpunkt oder für einen bestimmten Zeitraum betrifft,
und dass das Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet ist, dass es mittels der
Prognoseeinheit ermittelt, welche Temperatur zu dem genannten Zeitpunkt oder in dem
genannten Zeitraum vorliegen wird und darauf basierend den Einschaltwert und/oder
den Ausschaltwert und/oder die Ein- und/oder Ausschaltdauer und/oder die relative
Einschaltdauer des Kompressors unverändert beläßt oder verändert.
9. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet ist, dass es mittels des Kommunikationssystems
bei einem oder mehreren Energieerzeugern oder Energiemanagment-Zentralen anfragt,
zu welchen Konditionen Energie zur Verfügung steht, und dass das Kühl- und/oder Gefriergerät
derart ausgebildet ist, dass es mittels der Prognoseeinheit ermittelt, welche Temperatur
zu einem bestimmten Zeitpunkt oder in einem bestimmten Zeitraum vorliegen wird und
darauf basierend den Einschaltwert und/oder den Ausschaltwert und/oder die Ein- und/oder
Ausschaltdauer und/oder die relative Einschaltdauer des Kompressors unverändert beläßt
oder verändert.
10. Kühl- und/oder Gefriergerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät derart ausgebildet ist, dass es die Entscheidung, ob der Einschaltwert
und/oder Ausschaltwert bzw. die Ein- oder Ausschaltdauer verändert wurde, und/oder
die prognostizierte Leistungsaufnahme und/oder die Dauer dieser Leistungsaufnahme
mittels des Kommunikationssystems meldet.
11. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet ist, dass es anhand der aktuell
und/oder in Vergangenheit mittels des oder der Temperaturfühler gemessenen Werte die
aktuell gespeicherte Kälte ermittelt und auf Anfrage oder selbsttätig mittels des
Kommunikationssystems mitteilt.
12. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet ist, dass es anhand der aktuell
und/oder in Vergangenheit mittels des oder der Temperaturfühler gemessenen Werte die
maximale Zeitspanne ohne Leistungsaufnahme ermittelt und auf Anfrage oder selbsttätig
mittels des Kommunikationssystems mitteilt.
13. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät derart ausgebildet ist, dass nutzerseitige Anforderungen
an die Kälteleistung des Kühl-und/oder Gefriergerätes eine höhere Priorität aufweisen
als Leistungsanforderungen anderer Geräte.
14. Kühl- und/oder Gefriergerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kommunikationssystem wenigstens ein Kommunikationsmodul umfaßt, das mit dem Kühl-
und/oder Gefriergerät unmittelbar oder mittelbar in Verbindung steht und das vorzugsweise
derart ausgebildet, dass das Kühl- und/oder Gefriergerät mit dem Kommunikationsmodul
nachrüstbar ist.
15. System umfassend ein oder mehrere stromverbrauchende Geräte sowie ein oder mehrere
Energieversorger, die miteinander durch eine oder mehrere Datenverbindungen kommunizieren,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der stromverbrauchenden Geräte durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 gebildet wird.