(19)
(11) EP 2 477 462 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.07.2012  Patentblatt  2012/29

(21) Anmeldenummer: 12000157.3

(22) Anmeldetag:  12.01.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H05B 37/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 14.01.2011 DE 102011008572

(71) Anmelder: CEAG Notlichtsysteme GmbH
59494 Soest (DE)

(72) Erfinder:
  • Prasuhn, Jürgen
    59494 Soest (DE)

(74) Vertreter: Grünecker, Kinkeldey, Stockmair & Schwanhäusser 
Leopoldstrasse 4
80802 München
80802 München (DE)

   


(54) Zentralversorgungssystem und Verfahren zum gleichzeitigen Dimmen einer Vielzahl von Leuchten


(57) Ein Zentralversorgungssystem ist für eine Vielzahl von Leuchten, insbesondere Sicherheits-, Rettungszeichen-, oder Notleuchten vorgesehen. Diese Leuchten sind über zumindest eine Leuchtenversorgungsleitung mit einer zwischen Netzspannungsversorgung und Notspannungsversorgung umschaltbaren und zumindest eine Leuchtengruppe als Teil der Vielzahl von Leuchten versorgenden Spannungsversorgung verbunden. Um ein solches Zentralversorgungssystem bzw. ein entsprechendes Verfahren zum Dimmen einer Vielzahl von Leuchten dahingehend zu verbessern, dass eine flexiblere Dimmung in einfacher Weise und ohne großen Aufwand möglich ist, weist die Spannungsversorgungseinrichtung eine Dimmsteuerung für die Leuchtengruppe auf. Dadurch können eine Vielzahl von mit einer zwischen Netzspannungsversorgung und Notspannungsversorgung umschaltbaren Spannungsversorgungseinrichtung verbundenen Leuchten gleichzeitig gedimmt werden. Jede einzelne Leuchte ist zumindest zwischen zwei Beleuchtungsniveaus umschaltbar. Mittels nur einer Dimmsteuerung in der Spannungsversorgungseinrichtung wird ein Lichtstrom wenigstens einer Leuchtengruppe als Teil der Vielzahl von Leuchten zumindest während der Versorgung durch die Netzspannungsversorgung beeinflusst.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Zentralversorgungssystem für eine Vielzahl von Leuchten, insbesondere Sicherheits-, Rettungs- oder Notleuchten, welche zumindest über eine Leuchtenversorgungsleitung mit einer zwischen Netzspannungsversorgung und Notspannungsversorgung umschaltbaren und zumindest eine Leuchtengruppe als Teil der Vielzahl von Leuchten versorgenden Spannungsversorgungseinrichtung verbunden sind. Eine entsprechende Spannungsversorgungseinrichtung ist beispielsweise ein Zentralbatteriesystem, durch das die verschiedenen Leuchten mit einer Netzspannungsversorgung verbunden sind. Fällt diese Netzspannungsversorgung aus, erfolgt mittels der Spannungsversorgungseinrichtung ein Umschalten auf Notspannungsversorgung. Eine solche Notspannungsversorgung kann sowohl mit Wechselspannung, als auch Gleichspannung arbeiten.

[0002] Die Vielzahl von Leuchten ist in der Regel parallel mit der entsprechenden Leuchtenversorgungsleitung verschaltet, wobei auch mehrere solcher Leuchtenversorgungsleitungen mit entsprechender Vielzahl von Leuchten mit der Spannungsversorgungseinrichtung verbunden sein können. Dabei besteht weiterhin die Möglichkeit, dass für jede einzelne Leuchtenversorgungsleitung mit einer Vielzahl von Leuchten ein entsprechendes Umschalten separat erfolgt.

[0003] Ein entsprechendes Zentralversorgungssystem kann außer der Spannungsversorgungseinrichtung weiterhin eine Zentralsteuerung aufweisen, die eine Mehrzahl solcher Spannungsversorgungseinrichtung überwacht und steuert.

[0004] Bei speziellen Anwendungen eines solchen Zentralversorgungssystems sind entsprechende Leuchten in betriebsmäßig verdunkelten Räumen angeordnet, siehe beispielsweise Kinos, Theater oder dergleichen. Findet in diesen verdunkelten Räumen eine Vorführung statt, sollten alle Leuchten, auch entsprechende Sicherheits-, Rettungszeichen- oder Notleuchten, einen reduzierten Lichtstrom, d.h. ein erniedrigtes Beleuchtungsniveau aufweisen. Für die normale Beleuchtung solcher Räume bedeutet dies, dass diese gänzlich ausgeschaltet wird oder zumindest auf ein sehr niedriges Beleuchtungsniveau gedimmt wird.

[0005] Für Sicherheits-, Rettungszeichen- oder Notleuchten gelten allerdings bestimmte Vorschriften, nach denen diese sowohl bei Normalbeleuchtung, als auch bei den oben erwähnten betriebsmäßig verdunkelten Räumen deutlich sichtbar sein müssen. D.h., diese Leuchten sollten in ihrem Beleuchtungsniveau oder in ihrem Lichtstrom verändert werden können, je nachdem, ob die Allgemein- oder Normalbeleuchtung voll eingeschaltet oder ebenfalls ausgeschaltet bzw. stark gedimmt ist. Dies ist insbesondere in den betriebsmäßig in verdunkelten Bereichen vorteilhaft, da zum Beispiel eine mit maximaler Helligkeit betriebene Rettungszeichenleuchte schnell eine Blendwirkung haben kann. Ebenso können mit Reduzierung des Lichtstroms Energieeinspareffekte erzielt werden.

[0006] Bei bisher bekannten Zentralversorgungssystemen erfolgt dies in unterschiedlicher Weise.

[0007] Es ist beispielsweise aus der Praxis bekannt, dass für jede Leuchte individuell bei Notspannungsversorgung durch einen Drehschalter oder einen sogenannten Dipschalter ein bestimmtes Dimmniveau einstellbar ist. Bei Wiederkehr der Netzspannungsversorgung wird das entsprechende Dimmniveau und dessen Einstellung über die entsprechenden Schalter nicht länger beachtet, und diese Leuchten werden wieder auf ihren entsprechenden Nennlichtstrom für den normalen Netzbetrieb umgeschaltet.

[0008] Bei einer weiteren aus der Praxis vorbekannten Lösung erfolgt eine entsprechende Programmierung von Leuchtentreibern, elektronischen Vorschaltgeräten oder dergleichen, die der entsprechenden Leuchte zugeordnet sind, um diese bei Netzspannungsversorgung einzeln zu dimmen oder bei Notspannungsversorgung die Dimmung aufzuheben. bei solchen Leuchten sind keine zusätzlichen Dreh- oder Dipschalter erforderlich.

[0009] Nachteilig bei den vorbekannten Zentralversorgungssystemen ist, dass jede Leuchte zur Modifizierung des Dimmniveaus geöffnet werden muss und wenig Flexibilität zur Variation der Dimmniveaus möglich ist.

[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Zentralversorgungssystem bzw. ein entsprechendes Verfahren zum Dimmen einer Vielzahl von Leuchten dahingehend zu verbessern, dass eine flexiblere Dimmung in einfacher Weise und ohne großen Aufwand möglich ist.

[0011] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 bzw. 13 gelöst.

[0012] Erfindungsgemäß weist die Spannungsversorgungseinrichtung eine Dimmsteuerung für die Leuchtengruppe auf. Dadurch kann zumindest ein Teil der Leuchten, nämlich alle Leuchten der entsprechenden Leuchtengruppe, direkt und gleichzeitig ohne weitere Einstellung direkt an der Leuchte gedimmt werden.

[0013] Gegebenenfalls vorhandene leuchteneigene Dimmeinrichtungen sind durch diese im Wesentlichen zentrale Dimmsteuerung nicht beeinflusst und können gegebenenfalls zusätzlich verwendet werden.

[0014] Die erfindungsgemäße Dimmsteuerung kann alle Leuchten der entsprechenden Leuchtengruppe zum gleichen Zeitpunkt und in gleicher Weise dimmen.

[0015] Um beispielsweise bei vorliegender Netzspannungsversorgung die Dimmsteuerung in einfacher Weise verwenden zu können, kann diese der Netzspannungsversorgung zugeordnet sein.

[0016] Es besteht weiterhin die Möglichkeit, dass die Dimmsteuerung sowohl der Netzspannungsversorgung, als auch der Notspannungsversorgung zugeordnet ist. Dies kann dann von Vorteil sein, wenn die Notspannungsversorgung ebenfalls eine Wechselspannung ist. Die Netzspannungsversorgung ist in der Regel eine Wechselspannung.

[0017] Es sind verschiedene Möglichkeiten zur Realisierung einer entsprechenden Dimmsteuerung möglich. Eine Realisierung kann darin gesehen werden, dass die Dimmsteuerung zur Programmsteuerung mit jedem Spannungsregler einer Leuchten einer Leuchtengruppe zumindest zur Helligkeitsteuerung oder Lichtstromsteuerung verbunden ist. D.h., dass über die Leuchtenversorgungsleitung bzw. eine separate Datenleitung entsprechende Daten an den Spannungsregler einer Leuchte übermittelt werden, der dann vor Ort, aber durch zentrale Steuerung, die Dimmung bewirkt. D.h., in diesem Fall erfolgt die Dimmung im Wesentlichen softwaregesteuert. Die entsprechende Dimmsteuerung kann beispielsweise über eine Eingabemaske eines Bildschirms erfolgen, in der die Dimmung für eine Leuchtengruppe oder auch mehreren Leuchtengruppen einstellbar ist. Nach entsprechender Einstellung erfolgt dann eine Kommunikation mit den entsprechenden Spannungsreglern, um diese so zu beeinflussen, dass die zugehörigen Leuchten gedimmt werden.

[0018] Eine solche Verwendung eines Spannungsreglers kann insbesondere dann als vorteilhaft erachtet werden, wenn die Leuchte wenigstens eine LED als Leuchtmittel aufweist. Solche LED weisen beispielsweise einen Spannungsregler auf oder einen Leuchtentreiber, der durch entsprechende Daten von der zentralen Dimmsteuerung gesteuert wird, um die LED zu dimmen.

[0019] Es sei allerdings darauf hingewiesen, dass statt LEDs als Leuchtmittel ebenso Glühlampen, Leuchtstofflampen, Energiesparlampen, Nieder- oder Hochvolthalogenlampen oder Metalldampflampen einsetzbar sind.

[0020] Eine weitere Möglichkeit zur Dimmsteuerung, bei der beispielsweise auf eine Übermittlung von Daten zur Dimmung verzichtet werden kann, ist eine Dimmsteuerung, die als Phasenanschnittssteuerung ausgebildet ist. Dies gilt analog auch für eine Dimmsteuerung, die als Phasenabschnittssteuerung ausgebildet ist.

[0021] Bei einem Phasenanschnitt ist eine entsprechende Leuchte nach einem Netznulldurchgang zunächst spannungslos. Nach Ablauf einer vorgegebenen und einstellbaren Zeit wird beispielsweise ein in der Dimmsteuerung vorhandener Triac gezündet, der die Netzspannungsversorgung einschaltet.

[0022] Um bei einer solchen Phasenanschnittssteuerung eine Phasenverschiebung zu verhindern, die beispielsweise bei Transformatoren als Teil der Leuchten zwischen Spannung und Strom auftreten kann, kann zusätzlich ein Messen von Strom und Spannung bzw. der entsprechenden Nulldurchgänge erfolgen. Dadurch ist eine solche Phasenverschiebung erkennbar und der Zeitpunkt des Zündimpulses kann entsprechend angepasst werden.

[0023] Bei einer Phasenabschnittssteuerung wird die Netzspannungsversorgung direkt im Nulldurchgang eingeschaltet und nach Ablauf einer vorbestimmten und einstellbaren Zeit wieder ausgeschaltet. Eine solche Phasenabschnittsteuerung kann beispielsweise als Schalter einen MOS-FET aufweisen.

[0024] Die den Leuchten zugeordneten elektronischen Betriebsgeräte sind so auszuwählen, dass sie die Eigenschaft haben, eine per Phasenanschnitt- oder Phasenabschnitt modifizierte Versorgungsspannung zur Ausgangsleistungssteuerung zu verarbeiten. Moderne Steuer-IC in den Betriebsgeräten lassen dies neuerdings zu und erlauben dadurch den Dimmbetrieb an solchen Phasenanschnitt- oder Phasenabschnittsteuerungen.

[0025] Um eine einfache Zuordnung der Dimmersteuerung beispielsweise zur Netzspannungsversorgung zu erreichen, kann die Dimmersteuerung zwischen einer Spannungsumschalteinrichtung zum Umschalten zwischen Netz- und Notspannungsversorgung der Spannungsversorgungseinrichtung und der Netzspannungsversorgung verschaltet sein. Um auch bei einer Notspannungsversorgung in Form eines Wechselstroms die entsprechende Dimmersteuerung verwenden zu können, kann diese einer Spannungsumschalteinrichtung zum Umschalten zwischen Netz- und Notspannungsversorgung nachgeschaltet sein.

[0026] Wie bereits weiter oben ausgeführt, kann die Leuchtenversorgungsleitung auch zur Datenkommunikation ausgebildet sein, so dass außer Spannung auch Daten über beispielsweise zwei Einzelleitungen der Leuchtenversorgungsleitung übermittelbar sind.

[0027] Um die entsprechende Leuchte vor Ort und zentral gesteuert von der Dimmsteuerung dimmen zu könne, kann die Leuchte ein elektronisches oder elektrisches Vorschaltgerät und/oder einen Leuchtentreiber aufweisen. Diese werden von den Daten der Dimmsteuerung angesprochen und sorgen für eine entsprechende Dimmung, die zentral für Leuchten zumindest einer Leuchtengruppe gesteuert wird. Weiterhin kann die Leuchte beispielsweise adressierbar sein, wobei die Adresse an der Leuchte oder auch zentral vom Zentralversorgungssystem eingestellt bzw. vergeben werden kann.

[0028] Die Dimmsteuerung kann Teil eines Lichtmanagementsystems sein und entsprechend in diesem integriert sein. Ein solches Lichtmanagementsystem ist beispielsweise DALI, durch das Licht mit allen beteiligten DALI-Komponenten steuerbar und jede entsprechende Komponente individuell ansprechbar ist. Dies gilt insbesondere auch für die Vorschaltgeräte oder die oben genannten Leuchtentreiber. DALI eignet sich dabei nicht nur für den Einsatz in einzelnen Räumen, sondern kann auch entsprechend in das Zentralversorgungssystem eines übergeordneten Gebäudemanagements eingebunden sein. Insbesondere ist bei DALI eine entsprechende Programmierung auch zur Dimmung mittels der entsprechenden Dimmsteuerung möglich.

[0029] Erfindungsgemäß erfolgt ein gleichzeitiges Dimmen einer Vielzahl von mit einer zwischen Netzspannungsversorgung und Notspannungsversorgung umschaltbaren und zumindest eine Leuchtengruppe der Vielzahl von Leuchten versorgenden Stromversorgungseinrichtung verbundenen Leuchten, wobei jede einzelne Leuchte zumindest zwischen zwei Beleuchtungsniveaus umschaltbar ist. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Dimmung kontinuierlich für alle Leuchten zwischen einem maximalen und einem minimalen Beleuchtungsniveau durchzuführen, wobei das minimale Beleuchtungsniveau einem Ausschalten der Leuchte entsprechen kann. Durch die Spannungsversorgungseinrichtung wird ein entsprechender Lichtstrom mittels der Dimmsteuerung zumindest während der Netzspannungsversorgung beeinflusst.

[0030] Das Beeinflussen des Lichtstroms zum Dimmen kann durch Phasenanschnittssteuerung oder Phasenabschnittssteuerung erfolgen. Bei allen Ausführungsbeispielen ergibt sich die entsprechende Beeinflussung des Lichtstrom durch Steuerung des zeitgemittelten Stroms, der durch die entsprechenden Leuchten fließt. Neben der Beeinflussung durch Phasenanschnitts- bzw. Phasenabschnittssteuerung kann auch eine programmgesteuerte Beeinflussung erfolgen.

[0031] Es kann sich in diesem Zusammenhang weiterhin als vorteilhaft zeigen, wenn beispielsweise nicht nur ein Dimmen von einem relativ hohen auf einen niedrigeres Beleuchtungsniveau erfolgt, sondern die Dimmsteuerung auch beim Starten bzw. Einschalten der entsprechenden Leuchten verwendet wird. Dadurch lässt sich ein entsprechender Einschaltstrom vermindern, der ansonsten beispielsweise zu einem Verschweißen von Schaltkontakten oder dergleichen sowie auch zu einer Zerstörung oder Beschädigung eines entsprechenden Leuchtmittels führen könnte.

[0032] Weiterhin besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, neben dem zentralen Dimmen zusätzlich ein individuelles Dimmen zu verwenden. Dazu dient eine leuchteneigene Dimmschaltung, die beispielsweise durch die Dimmsteuerung der Spannungsversorgungseinrichtung durch entsprechende Befehle ansprechbar und steuerbar ist. Die leuchteneigene Dimmschaltung kann beispielsweise Teil eines entsprechenden Leuchtentreibers oder eines Vorschaltgeräts sein.

[0033] Auf diese Weise lässt sich ein zentrales und gleichartiges Dimmen mit einem individuellen Dimmen vor Ort kombinieren.

[0034] Es kann günstig sein, wenn ein Dimmen von Sicher-heits-, Rettungszeichen- oder Notleuchten bei einer Notspannungsversorgung auf ein Beleuchtungsniveau niedriger als bei Netzspannungsversorgung erfolgt. Bei einer Notspannungsversorgung ist in der Regel die Allgemeinbeleuchtung nicht mehr im Einsatz, so dass die entsprechenden Sicherheits-, Rettungszeichen- oder Notleuchten auch dann gut sichtbar sind, wenn sie gedimmt sind.

[0035] Wird in dem erfindungsgemäßen Zentralversorgungssystem festgestellt, dass beispielsweise eine Notsituation auftritt, und die Allgemeinbeleuchtung noch im Einsatz ist, allerdings die entsprechenden Sicherheits-, Rettungszeichen- oder Notleuchten zur Rettungswegskennzeichnung verwendet werden müssen, so kann in diesem Fall entsprechend zentral eine Dimmung dieser Leuchten aufgehoben werden, so dass diese Leuchten auch bei hohem Beleuchtungsniveau der Allgemeinbeleuchtung gut sichtbar sind.

[0036] Erfindungsgemäß ist es möglich, im Wesentlichen bei jeder Beleuchtungssituation der Allgemeinbeleuchtung und insbesondere in Notsituationen eine Vielzahl von Leuchten und insbesondere Sicherheits-, Rettungszeichen- oder Notleuchten zentral zu dimmen, wobei diese Dimmung gruppenweise für solche Leuchten oder auch für alle dieser Leuchten erfolgen kann. In diesem Zusammenhang ist noch zu beachten, dass beispielsweise bei einem Zentralbatteriesystem als Spannungsversorgungseinrichtung mehrere Leuchtengruppen beispielsweise in unterschiedlichen Kinosälen oder dergleichen zentral und im Vergleich zueinander in unterschiedlicher Weise und zu unterschiedlichen Zeiten gedimmt werden können. Dies erfolgt in analoger Weise wie bei nur einer Leuchtengruppe.

[0037] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der in der Zeichnung beigefügten Figuren näher erläutert und beschrieben.

[0038] Es zeigen:
Figur 1
eine Prinzipdarstellung eines Zentralversorgungssystems mit zumindest Spannungsversorgungseinrichtung und einer Mehrzahl von Leuchten;
Figur 2
ein Ausführungsbeispiel für eine Dimmsteuerung in der Spannungsversorgungseinrichtung; und
Figur 3
ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Dimmsteuerung in einer Spannungsversorgungseinrichtung.


[0039] Figur 1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Zentralversorgungssystems 1 gemäß Erfindung. Von diesem Zentralversorgungssystem 1 sind zumindest eine Spannungsversorgungseinrichtung 4 und eine Anzahl von mit dieser über eine Leuchtenversorgungsleitung 3 verbundenen Leuchten 2 dargestellt. Nach Figur 1 sind nur drei Leuchten dargestellt, wobei dies nur beispielhaft ist und in der Regel eine Vielzahl solcher Leuchten mit der entsprechenden Spannungsversorgungseinrichtung 4 über die Leuchtenversorgungsleitung 3 verbunden sind. Ein Teil der Leuchten kann eine Leuchtengruppe 7 bilden, die zentral und in einheitlicher Weise dimmbar sind. Weitere Teile des Zentralversorgungssystems, wie beispielsweise eine zentrale Steuerung oder dergleichen sind zur Vereinfachung in Figur 1 nicht dargestellt. Dabei besteht allerdings die Möglichkeit, dass eine solche zentrale Steuereinrichtung mehrere Spannungsversorgungseinrichtungen 4 und jede dieser Spannungsversorgungseinrichtungen 4 eine Vielzahl von Leuchtengruppen 7 in entsprechender Weise steuert.

[0040] Die Spannungsversorgungseinrichtung 4 ist für den Normalbetrieb mit einer Netzspannungsversorgung 5 verbunden und zusätzlich für einen Notbetrieb mit einer Notspannungsversorgung 6. Die Netzspannungsversorgung 5 ist eine Wechselspannung, während die Notspannungsversorgung 6 sowohl eine Wechselspannung, als auch eine Gleichspannung sein kann, welche im letzteren Fall beispielsweise durch ein Batteriesystem geliefert werden kann. Eine entsprechende Spannungsversorgungseinrichtung 4 wird auch Zentral- oder Gruppenbatteriesystem genannt.

[0041] Die Leuchtenversorgungsleitung 3 besteht bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus zwei Einzelleitungen, wobei gegebenenfalls eine oder auch zwei Datenleitungen zusätzlich vorgesehen sein können. Erfindungsgemäß erfolgt allerdings in der Regel die Daten-übermittlung über die Leuchtenversorgungsleitungen 3, so dass keine separaten Datenleitungen notwendig sind.

[0042] Die entsprechenden Leuchten 2 sind parallel mit der Leuchtenversorgungsleitung 3 verschaltet, wobei jede Leuchte wenigstens ein entsprechendes Leuchtmittel wie LED, Glühlampe, Leuchtstofflampe, Nieder- oder Hochvolthalogenlampe, Energiesparlampe, Metalldampflampe oder dergleichen aufweist. Weiterhin kann eine solche Leuchte ein elektronisches Vorschaltgerät 12, einen Spannungsregler 9 oder einen Leuchtentreiber 13 aufweisen. Entsprechende Leuchtentreiber werden beispielsweise bei LEDs verwendet, wobei dies heutzutage beispielsweise Switched-Mode-Treiber sind.

[0043] Eine entsprechende Dimmung zumindest aller Leuchten einer Leuchtengruppe 7 erfolgt durch eine Dimmsteuerung 8, siehe auch Figuren 2 und 3 in der Spannungsversorgungseinrichtung 4.

[0044] Die Dimmsteuerung 8 kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein.

[0045] Figur 2 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer solchen Dimmsteuerung 8 in Form einer Phasenanschnittssteuerung 10. Diese ist zwischen einer Spannungsumschalteinrichtung 11 der Spannungsversorgungseinrichtung 4 und der Netzspannungsversorgung 5 angeordnet.

[0046] Bei dem anderen Ausführungsbeispiel nach Figur 3 ist die entsprechende Dimmsteuerung 8 ebenfalls als Phasenanschnittssteuerung 10 ausgebildet, jedoch der Spannungsumschalteinrichtung 11 nachgeordnet, d.h. zwischen dieser und der Leuchtenversorgungsleitung 3 angeordnet, siehe auch Figur 1.

[0047] Die entsprechende Spannungsumschalteinrichtung 11 kann als Relais oder als elektronische Schalteinrichtung ausgebildet sein und ist an sich bekannt. Die Spannungsumschalteinrichtung 11 dient zum Umschalten zwischen Netzspannungsversorgung und Notspannungsversorgung. Bei allen Ausführungsbeispielen gemäß Erfindung ist die Dimmsteuerung der Spannungsversorgungseinrichtung 4 zugeordnet, so dass von dieser zentral alle Leuchten einer Leuchtengruppe oder auch unterschiedliche Leuchtengruppen dimmbar sind.

[0048] Erfolgt die Dimmung beispielsweise über Phasenanschnitt, wird der Verbraucher nach einem Netznulldurchgang zunächst spannungslos bleiben. Nach Ablauf einer vorbestimmten und einstellbaren Zeit wird dann beispielsweise ein Triac im Dimmer gezündet, um so die Spannungsversorgung einzuschalten. Im darauffolgenden Nulldurchgang wird ein Haltestrom des Triac unterschritten und die Versorgungsspannung wieder abgeschaltet.

[0049] Werden auch induktive Lasten durch Spannungsversorgungseinrichtung 4 versorgt, stellt sich in der Regel eine Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom ein. Dies kann dazu führen, dass der Triac beispielsweise einen Zündimpuls ausgibt, bevor der Strom tatsächlich zu Null geworden ist. Dies kann dadurch verhindert werden, dass Strom und Spannung zum Ermitteln der Nulldurchgänge gemessen werden, um so eine entsprechende Phasenverschiebung zu erkennen und den Zeitpunkt des Zündimpulses entsprechend anzupassen.

[0050] Erfolgt eine Phasenabschnittssteuerung, schaltet die Netzversorgungsspannung direkt im Nulldurchgang ein und nach Ablauf einer vorgegebenen und einstellbaren Zeit wieder ab. Als entsprechender Schalter kann beispielsweise ein MOS-FET eingesetzt werden. Für diesen Schalter müsste allerdings die Netzspannung zunächst beispielsweise über einen Bückengleichrichter gleichgerichtet werden.

[0051] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel für die Dimmsteuerung kann diese Teil eines Lichtmanagementsystems sein, wobei ein solches Lichtmanagementsystem beispielsweise mit DALI arbeiten kann. Durch ein solches Lichtmanagementsystem wird das Licht mit allen daran beteiligten DALI-Komponenten gesteuert und jede entsprechende Komponente wird individuell angesprochen.

[0052] Eine entsprechende Dimmung kann auch programm- oder softwaregesteuert erfolgen, indem die Dimmsteuerung entsprechende Daten an Einrichtungen der Leuchte übermittelt, wobei solche Einrichtungen beispielsweise Spannungsregler 9, elektronisches Vorschaltgerät 12 oder Leuchtentreiber 13 sind, siehe Figur 1.

[0053] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 erfolgt die entsprechende Dimmung nur bei Netzspannungsversorgung, während bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 3 eine Dimmung nicht nur bei Netzspannungsversorgung, sondern auch bei Notspannungsversorgung erfolgen kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Notspannungsversorgung eine Wechselspannung ist.

[0054] Die Dimmung kann erfindungsgemäß nicht nur zum Dimmen von Leuchten in betriebsmäßig verdunkelten Räumen, wie Kinos, Theater oder dergleichen erfolgen, sondern auch zur Verminderung des Einschaltstroms. Dies erfolgt beispielsweise dadurch, dass beim Einschalten einer Leuchte eine entsprechende Dimmung, zum Beispiel mit einem Softstart, vorgegeben ist, durch die der Einschaltstrom vermindert wird, um beispielsweise ein Verschweißen von Kontakten oder Ähnlichem bei Einschalten durch zu hohe Einschaltströme zu vermeiden.

[0055] Auch dies erfolgt erfindungsgemäß zentral für zumindest alle Leuchten einer Leuchtengruppe.

[0056] Eine entsprechende Dimmung, insbesondere in betriebsmäßig verdunkelten Räumen, erfolgt beispielsweise in der Weise, dass im Notbetrieb der Lichtstrom 100 % beträgt, während er im Netzbetrieb 30 % beträgt. Eine Dimmung auf 30 % kann beispielsweise auch beim Einschalten der entsprechenden Leuchten zur Verminderung des Einschaltstroms verwendet werden.

[0057] Die Leuchten können außer den oben genannten Komponenten noch Adresssschalter, Dipschalter oder andere Komponenten aufweisen.

[0058] Weiterhin besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit, dass neben der zentralen Dimmung zusätzlich noch eine individuelle Dimmung einer jeden Leuchte erfolgt, was insbesondere für unterschiedliche Leuchtmittel von Vorteil sein kann. Die zentrale Dimmung erfolgt wie vorangehend beschrieben, während die individuelle Dimmung softwaremäßig durch Übermittlung entsprechender Daten an Komponenten einer jeden Leuchte, wie Spannungsregler, Vorschaltgerät, Leuchtentreiber oder dergleichen erfolgen kann.

[0059] Erfindungsgemäß ist jeder Spannungsumschalteinrichtung der Spannungsversorgungseinrichtung eine Dimmsteuerung zugeordnet, um die entsprechende(n) Leuchtengruppe(n) zentral zu dimmen. Dadurch besteht die Möglichkeit, alle angeschlossenen Leuchten zu einem Zeitpunkt und in gleicher Weise ohne weitere Modifikationen auf der Leuchtenseite zu dimmen.

[0060] Gleichzeitig kann das Dimmen auch während der Startphase beim Einschalten der Leuchten verwendet werden, um zu hohe Einschaltströme zu vermeiden.


Ansprüche

1. Zentralversorgungssystem (1) für eine Vielzahl von Sicherheits-, Rettungszeichen-oder Notleuchten (2), welche über zumindest eine Leuchtenversorgungsleitung (3) mit einer zwischen Netzspannungsversorgung (5) und Notspannungsversorgung (6) umschaltbaren und zumindest eine Leuchtengruppe (7) als Teil der Vielzahl von Leuchten (2) versorgenden Spannungsversorgungseinrichtung (4) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannungsversorgungseinrichtung (4) eine Dimmsteuerung (8) für die Leuchtengruppe (7) aufweist.
 
2. Zentralversorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dimmsteuerung (8) der Netzspannungsversorgung (5) zugeordnet ist.
 
3. Zentralversorgungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dimmsteuerung (8) der Netzspannungsversorgung (5) und der Notspannungsversorgung (6) zugeordnet ist.
 
4. Zentralversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dimmsteuerung (8) mit jedem Spannungsregler (9) einer Leuchte (2) der Leuchtengruppe (7) zumindest zur Lichtstromsteuerung verbunden ist.
 
5. Zentralversorgungssystem nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchte (2, 7) wenigstens eine LED als Leuchtmittel aufweist.
 
6. Zentralversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dimmsteuerung (8) eine Phasenanschnittssteuerung ist.
 
7. Zentralversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dimmsteuerung (8) eine Phasenabschnittssteuerung ist.
 
8. Zentralversorgungssystem nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dimmsteuerung (8) einer Spannungsumschalteinrichtung (11) der Spannungsversorgungseinrichtung (4) zum Umschalten zwischen Netz- und Notspannungsversorgung (5, 6) nachgeschaltet ist.
 
9. Zentralversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dimmsteuerung (8) zwischen einer Spannungsumschalteinrichtung (11) der Spannungsversorgungseinrichtung (4) zum Umschalten zwischen Netz- und Notspannungsversorgung (5, 6) und der Netzspannungsversorgung (5) verschaltet ist.
 
10. Zentralversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtenversorgungsleitung (3) zur Datenkommunikation ausgebildet ist.
 
11. Zentralversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchte (2) ein elektrisches Vorschaltgerät (12) und/oder einen Leuchtentreiber (13) aufweist.
 
12. Zentralversorgungssystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dimmsteuerung (8) in einem Lichtmanagementsystem integriert ist.
 
13. Verfahren zum gleichzeitigen Dimmen einer Vielzahl von mit einer zwischen Netzspannungsversorgung und Notspannungsversorgung umschaltbaren Spannungsversorgungseinrichtung (4) verbundenen Sicherheits-, Rettungszeichen- oder Notleuchten (2, 7), wobei jede einzelne Leuchte (2) zumindest zwischen zwei Beleuchtungsniveaus umschaltbar ist, wobei mittels einer Dimmsteuerung (8) in der Spannungsversorgungseinrichtung (4) ein Lichtstrom wenigstens einer Leuchtengruppe (7) als Teil der Vielzahl von Leuchten zumindest während der Versorgung durch die Netzspannungsversorgung (5) beeinflusst wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei ein Beeinflussen des Lichtstroms zum Dimmen durch Phasenanschnittssteuerung erfolgt.
 
15. Verfahren nach Anspruch 13, wobei ein Beeinflussen des Lichtstroms zum Dimmen durch Phasenabschnittsteuerung erfolgt.
 
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, wobei ein Beeinflussen des Lichtstroms durch Steuerung des zeitgemittelten, durch die Leuchten fließenden Stroms erfolgt.
 
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 13 bis 16, wobei ein Beeinflussen des Lichtstroms zum Dimmen der Leuchte nachgeordnet zu einer Spannungsumschalteinrichtung (11) der Spannungsversorgungseinrichtung (4) erfolgt.
 
18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 13 bis 16, wobei das Beeinflussen des Lichtstroms zum Dimmen der Leuchte zwischen einer Spannungsumschalteinrichtung (11) der Spannungsversorgungseinrichtung (4) und der Netzspannungsversorgung (5) erfolgt.
 
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 13 bis 18, wobei beim Einschalten der Leuchte (2) oder der Leuchtengruppe (7) eine Verminderung des Einschaltstroms durch die Dimmsteuerung (8) erfolgt.
 
20. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 13 bis 19, wobei zusätzlich ein individuelles Dimmen einer Leuchte mittels einer leuchteneigenen Dimmschaltung gesteuert durch die Dimmsteuerung (8) erfolgt.
 
21. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 13 bis 20, wobei ein Dimmen von Sicherheits,- Rettungszeichen- oder Notleuchten bei Notspannungsversorgung (6) auf ein Beleuchtungsniveau niedriger als bei Netzspannungsversorgung (5) erfolgt.
 




Zeichnung