[0001] Die Erfindung betrifft eine Adaptereinheit gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zur
Aufnahme von Stanzwerkzeugen.
Stand der Technik
[0002] Als Stanzen wird das Schneiden mit in sich geschlossenen geometrischen Zuschnittsformen
bezeichnet, die kreisförmig, oval oder mehreckig sowie Phantasieformen aller Art sein
können. Auch die in der Druckweiterverarbeitung geübten Praktiken, wie Stanzen mit
Locheisen, Eckenabstoßen und Registerstanzen werden zu diesem Bereich gezählt. Die
Stanzung erfolgt gegen eine Stanzunterlage oder gegen Stempel, teilweise sind es auch
Schervorgänge. Verpackungsmaterialien aus Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe werden
hauptsächlich im Bogenformat gestanzt. Beim Stanzvorgang können zusätzlich aber auch
Rilllinien oder Blindprägungen in den Nutzen eingebracht werden. Dieser komplexe Prozess
macht es unabdingbar, die Bogen einzeln zu stanzen. Da es sich bei den Endprodukten
um anspruchsvolle Verpackungen hinsichtlich technischer und graphischer Ausführung
handelt (etwa Verpackungen für Kosmetik, Zigaretten, Pharmazie, Lebensmittel, etc.),
werden besondere Anforderungen nicht nur an die Verpackungsmaterialien selbst gestellt,
sondern es sind für optimale Resultate auch Stanzwerkzeuge mit geringsten Toleranzen
und äußerst präzise und zuverlässig arbeitende Stanzmaschinen erforderlich. Diesen
Ansprüchen wird das Flachbettstanzen am besten gerecht. Dabei werden die gedruckten
und auf einer Palette gestapelten Bogen der Stanzmaschine zugeführt. In der Maschine
werden in einer Ausrichteinrichtung die zu stanzenden Bogen passgenau ausgerichtet,
von einem Greiferwagen übernommen und exakt in der Stanzeinrichtung zwischen einem
fest gelagerten Untertisch und einem über einen Kniehebel oder Exzentergetriebe vertikal
bewegbaren Obertisch positioniert.
[0003] In bekannten Bogenstanz- und Prägemaschinen, die zum Stanzen, Prägen, Ausbrechen,
ggfs. Nutzentrennen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und der gleichen eingesetzt
werden, ist es bekannt die Bögen mittels Greiferwagen durch die einzelnen Stationen
der Maschine zu bewegen. Ein jeweiliger Greiferwagen besitzt eine Greiferbrücke, an
der Greifer befestigt sind, die die Bögen an einem vorderen Ende ergreifen. Ein Greiferwagen
besitzt weiterhin seitliche Fahrwagen, welche mit endlosen Ketten des Transportsystems
verbunden sind und wodurch die Greiferwagen durch die Maschine bewegt werden. Durch
diese Art der Bewegung der Bögen durch die Maschine wird ein kontinuierliches Arbeiten
in den einzelnen hintereinander angeordneten Stationen der Maschine, insbesondere
Stanz-, Ausbrech- und Nutzentrennstation, ermöglicht.
[0004] Eine derartige Flachbettstanze ist beispielsweise aus der
DE 30 44 083 A1 bekannt. Die beiden Tische sind mit Schneid- und Rillwerkzeugen bzw. entsprechenden
Gegenwerkzeugen bestückt, mit denen aus dem taktweise zwischen die Tischfläche geführten
Bögen die Nutzen ausgestanzt und gleichzeitig die zum sauberen Falten notwendigen
Rillen eingedrückt werden. In der nachfolgenden Ausbrecheinrichtung wird der Abfall
über Ausbrechwerkzeuge maschinell entfernt. Je nach Ausstattung der Maschine können
schließlich die gestanzten Nutzen in einer hierfür vorgesehenen Nutzentrenneinrichtung
separiert werden.
[0005] Die
DE 102 51 780 A1 beschreibt eine Bogenstanz- und -prägemaschine mit einer Stanzvorrichtung. Es ist
ein Rahmen vorgesehen, zur Aufnahme einer mit Stanz- und Rillmessern bestückten Tragplatte,
wobei die Tragplatte, allgemein auch als Stanzwerkzeug bezeichnet, mittels hydraulisch
betätigter Spannelemente einspannbar ist. Ein solcher Rahmen wird auch als Schnellspannrahmen
oder Schließrahmen bezeichnet. Nachteilig an einem derartigen Schließrahmen ist, dass
durch diesen nur Werkzeuge von einem bestimmten Format, nämlich dem Nennformat, gehalten
werden können. Da die Herstellung von Stanz- und/oder -prägewerkzeugen jedoch aufwändig
und teuer ist, ist es von Interesse, auch Werkzeuge einsetzen zu können, deren Größe
vom Nennformat abweicht. Neuere Bogenstanz- und/oder -prägemaschinen weisen im Vergleich
zu älteren Maschinen zunehmend ein größeres Nennformat auf. Bei kleineren bzw. sich
nur gelegentlich wiederholenden Aufträgen ist es nicht wirtschaftlich, ein dem größeren
Nennformat angepasstes Bearbeitungswerkzeug neu anfertigen zu lassen. Ein bereits
vorhandenes Werkzeug soll auch auf der neuen Maschine größeren Formats weiterhin genutzt
werden können.
[0006] Die
DE 195 16 074 B4 offenbart eine Vorrichtung zum Stanzen mit einem Rahmen zum Halten eines aus verschiedenen
Stanzformteilen zusammengesetzten Werkzeuges. Dazu sind in dem Rahmen ein verschieblicher
Spannbalken und verschiebliche Teleskopstangen angeordnet. Mit diesen sind die Einzelwerkzeuge
über Fixierungselemente verbunden. Nachteilig an einer derartigen Vorrichtung ist,
dass sich eine ungleiche Stanzdruckverteilung über die gesamte Tiegelfläche ergibt.
So können nur in dem Bereich des Rahmens Stanzkräfte übertragen werden, wo sich Einzelwerkzeuge
befinden. Die ungleiche Stanzdruckverteilung hat zum einen eine hohe Belastung der
Schneidkanten als auch eine reduzierte Schnittqualität zur Folge.
Aufgabenstellung
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, den bekannten Stand der Technik
weiter zu bilden und die oben genannten Probleme zumindest teilweise zu lösen.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Adaptereinheit mit den Merkmalen von Anspruch
1.
[0009] Die erfindungsgemäße Adaptereinheit weist eine erste Ausnehmung auf zur alternativen
Aufnahme von Stanz- und/oder -prägewerkzeugen unterschiedlichen Formats in der Werkzeugaufnahme
einer Stanz- und/oder -prägestation. Das Stanz- und/oder Prägewerkzeug kann dabei
ein Plattenelement mit Wirkelementen wie Stanzmessern und/oder Rillmessern und/oder
Prägeklischees umfassen. Die Adaptereinheit besitzt eine Mehrzahl von teleskopierbaren
Klemmelementen zum Halten des Stanz- und/oder Prägewerkzeuges. Aufgrund der Teleskopierbarkeit
der Klemmelemente ist in vorteilhafter Weise gewährleistet, dass das Werkzeug unterschiedliche
Abmessungen aufweisen kann. Erfindungsgemäß weist die Adaptereinheit mindestens eine
weitere Ausnehmung auf, in welcher eine Platte aufgenommen werden kann, die mit Kraftübertragungselementen
bestückt ist. Diese Stanz- bzw. Prägekraftübertragungselemente dienen der Übertragung
der Presskraft des Tiegels der Stanz- und/oder Prägestation und tragen so zu einer
gleichmäßigeren Verteilung der Stanz- und/oder Prägekraft bei. Die Adaptereinheit
entspricht in ihren Außenabmessungen dem Nennformat der Stanz- und/oder -prägestation.
Gefertigt wird sie insbesondere aus einem plattenförmigen Element aus einem steifen,
knickstabilen und leichtem Werkstoff, wie beispielsweise Aluminium oder faserverstärkter
Kunststoff (z. Bsp. GFK oder CFK).
[0010] In vorteilhafter Weiterbildung der erfindungsgemäßen Adaptereinheit ist mindestens
eine, mit Stanzkraftübertragungselementen bestückte Platte Teil der Adaptereinheit.
Die Platte kann dabei beispielsweise als Holzplatte ausgeführt sein.
[0011] In einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Ausführungsform handelt es
sich bei den Kraftübertragungselementen um Stanzmesser. Auch wenn an den Positionen
der Stanzkraftübertragungselemente keine Bearbeitung eines in der Stanz- und/oder
- prägestation zu bearbeitenden Bogens aus Papier, Pappe, Kunststoff und dergleichen
gewünscht wird, stellt die Verwendung von Stanzmessern eine kostengünstige Variante
dar. So können die mit Stanzmessern bestückten Platten bei den Stanz- und Prägewerkzeugherstellern
in Auftrag gegeben werden. Alternativ zu den Stanzmessern können als Stanzkraftübertragungselemente
jedoch beispielsweise auch Bleche oder kleine Hartgummischeiben zum Einsatz gelangen.
[0012] In einer vorteilhaften Weiterbildung besitzt eine jeweilige weitere Ausnehmung mindestens
ein Arretierelement zum Halten der jeweiligen Platte. Dabei kann es sich beispielsweise
um ein verschiebliches oder drehbares Klemmelement, um eine Schraubenverbindung, oder
um ein mit Federkraft wirkendes Spannelement handeln.
[0013] In einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Ausführungsform weist ein
jeweiliges Klemmelement einen Bolzen auf zur Übertragung einer Klemmkraft. Dieser
Bolzen, welcher auch als Stösel bezeichnet werden kann, ist dabei insbesondere aus
einem hochfesten, knickstabilen Werkstoff wie beispielsweise Stahl, hergestellt. In
dem Fall, dass die Adaptereinheit in einem Schließrahmen auf genommen wird, wird die
Klemmkraft des Schließrahmens durch den Bolzen auf das sich in der ersten Ausnehmung
befindliche Stanz- und/oder Prägewerkzeug übertragen. Dadurch wird dieses sicher gehalten.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Adaptereinheit ist ein
jeweiliges Klemmelement in seiner Länge veränderlich von einer ersten Länge zum Klemmen
eines Stanz- und/oder Prägewerkzeugs ersten Formats auf eine zweite Länge zum Klemmen
eines Stanz- und/oder Prägewerkzeugs zweiten Formates. In vorteilhafter Weiterbildung
weist ein jeweiliges Klemmelement eine Klauenkupplung auf mit zwei Ebenen zur Umsetzung
der Längenveränderlichkeit. Sind die Elemente der Klauenkupplung in der ersten Ebene
miteinander im Eingriff, so ist das Klemmelement von einer ersten Länge; Sind die
Elemente der Klauenkupplung in der zweiten Ebene miteinander im Eingriff, so ist das
Klemmelement von einer zweiten Länge. Alternativ zu dieser gestuften Längenveränderlichkeit
des Klemmelements ist auch eine stufenlose Längenveränderung möglich, zum Beispiel
durch Vorsehen eines Gewindes. Vorteilhaft an dem Einsatz einer gestuften Verstellbarkeit
mittels der Klauenkupplung ist, dass für die Längenänderung des Klemmelements ein
nur geringer Zeitbedarf besteht.
[0015] In einer Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Adaptereinheit besitzt diese zum
Halten eines jeweiligen Klemmelements einen Federstift als Druckfeder. Dieser Federstift
verhindert, dass ein Klemmelement beim Ausbauen, bei der Lagerung und beim Einbau
der Adaptereinheit aus dieser heraus rutscht und verloren geht. Des Weiteren kann
ein jeweiliges Klemmelement eine Feder aufweisen, welche einen jeweiligen Bolzen in
eine Ausnehmung in der Adaptereinheit zieht. Wird von außen keine Klemmkraft auf einen
jeweiligen Bolzen aufgebracht, so bewirkt die Federkraft der Feder, dass das Klemmelement
das Stanz- und/oder -prägewerkzeug freigibt und dieses aus der Adaptereinheit entnommen
werden kann.
[0016] In einer besonders vorteilhaften und daher bevorzugten Ausführungsform der Adaptereinheit
ist die Anzahl der Stanzkraftübertragungselemente auf der mindestens einen Platte
von der Anzahl und der Verteilung von Wirkelementen (also Stanzmesser, Rillmesser,
Prägeklischees) eines jeweiligen Stanz- und/oder Prägewerkzeugs abhängig. Die Anzahl
der Stanzkraftübertragungselemente und gegebenenfalls auch deren Verteilung ist dabei
derart gewählt, dass eine Stanz- und/oder Prägekraft annähernd gleichverteilt über
die Fläche eines Tiegels der Stanz- und/oder -prägestation ist. So kann z. Bsp. die
Liniendichte von Bandstahlmessern symmetrisch gleichverteilt über das maximale Format,
d.h. das Nennformat der Stanz- und/oder Prägestation sein. Um auf diesem Wege eine
Gleichverteilung der Stanzkraft sicherzustellen, kann eine Sammlung von Platten mit
verschiedener Anzahl an Stanzkraftübertragungselementen vorrätig gehalten werden,
welche in Abhängigkeit von der Ausgestaltung des Stanz- und/oder Prägewerkzeuges in
die mindestens eine weitere Ausnehmung der Adaptereinheit eingesetzt werden kann.
[0017] Alternativ kann die mindestens eine Platte individuell mit
[0018] Stanzkraftübertragungselementen bestückt werden und dies in Abhängigkeit von der
Ausgestaltung des verwendeten Stanz- und/oder Prägewerkzeugs.
[0019] Die beschriebene Erfindung und die beschriebenen vorteilhaften Weiterbildungen der
Erfindung stellen auch in beliebiger Kombination miteinander vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung dar.
[0020] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0021] Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1:
- Übersichtsdarstellung einer Flachbett-Bogenstanz- und -prägemaschine mit einer Stanz-
und/oder Prägestation
- Fig. 2
- Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Adaptereinheit
- Fig. 3a
- Detaildarstellung des Klemmelements aus Fig. 2
- Fig. 3b und c
- Längenveränderlichkeit des Klemmelements
- Fig. 4a-c
- Auswahl an Platten
[0022] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer Bogenstanz- und -prägemaschine 100 zum
Stanzen, Ausbrechen, Nutzentrennen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und dergleichen
dargestellt. Die Stanz- und Prägemaschine 100 besitzt einen Anleger 1, eine Stanzstation
2, eine Ausbrechstation 3 und einen Ausleger 4, die von einem gemeinsamen Maschinengehäuse
5 getragen und umschlossen werden. Von einer Seite, der sogenannten Bedienerseite,
sind die Bearbeitungsstationen 2, 3, 4 zugänglich; auf der gegenüberliegenden Seite,
der sogenannten Antriebsseite, befindet sich der Antriebsstrang der Bogenstanz- und
-prägemaschine 100. Die Bearbeitungsstationen 2, 3, 4 und ein Bogentransportsystem
7 werden von einem Hauptantrieb 17 angetrieben. Die Steuerung der Maschine und der
verschiedenen Bearbeitungsvorgänge erfolgt über eine zentrale Maschinensteuerung 15.
[0023] Die Bögen 6 werden durch einen Anleger 1 von einem Stapel vereinzelt, auf dem Zuführtisch
16 ausgerichtet, dem Bogentransportsystem 7 zugeführt und von an Greiferbrücken eines
Greiferwagens 8 befestigten Greifern an ihrer Vorderkante ergriffen und in Bogentransportrichtung
B intermittierend durch die verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 der Stanz- und Prägemaschine
100 hindurch gezogen.
[0024] Das Bogentransportsystem 7 besitzt mehrere Greiferwagen 8, sodass mehrere Bögen 6
gleichzeitig in den verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 bearbeitet werden können. Die
Greiferwagen 8 können von einem Kettenantrieb oder in einer alternativen Ausführungsform
durch einen elektromagnetischen Linearantrieb mit Wanderfeldmotoren angetrieben werden,
wie beispielsweise in der
DE 20 2007 012 349 U1 beschrieben.
[0025] Die Stanzstation 2 besteht aus einem unteren Tiegel, einem sog. Untertisch 9, und
einem oberen Tiegel, einem sog. Obertisch 10. Der Obertisch 10 ist vertikal hin- und
her bewegbar gelagert und mit einem Oberwerkzeug 30 mit Stanz- und Rillmessern versehen.
Das Oberwerkzeug 30 wird dabei von einem Schnellspannrahmen, einem sog. Schließrahmen
31, gehalten. Der Untertisch 9 ist fest im Maschinengestell gelagert und mit einer
Gegenplatte 20 zu den Stanz- und Rillmessern versehen. Alternativ kann auch der Obertisch
10 feststehend und der Untertisch 9 bewegt sein. Beim Prägen kommen an Stelle der
Stanz- und Rillwerkzeuge Prägewerkzeuge, insbesondere in Form sogenannter Prägeklischees,
zum Einsatz. Zusätzlich kann während des Prägevorgangs noch Heißfolie appliziert werden.
[0026] Der Greiferwagen 8 transportiert den Bogen 6 von der Stanz- und Prägestation 2 in
die nachfolgende Ausbrechstation 3, die mit Ausbrechwerkzeugen 21, 23 ausgestattet
ist. In der Ausbrechstation 3 werden mit Hilfe der Ausbrechwerkzeuge 21, 23 die nicht
benötigten Abfallstücke 11 aus dem Bogen 6 nach unten herausgestoßen, wodurch die
Abfallstücke 11 in einen unter der Station eingeschobenen wagenartigen Behälter 12
fallen.
[0027] Von der Ausbrechstation 3 gelangt der Bogen 6 in den Ausleger 4, wo der Bogen 6 entweder
nur einfach abgelegt wird, oder aber gleichzeitig eine Trennung der einzelnen Nutzen
eines jeweiligen Bogens 6 erfolgt. Der Ausleger 4 kann auch eine Palette 13 enthalten,
auf der die einzelnen Bögen 6 in Form eines Stapels 14 aufgestapelt werden, so dass
nach Erreichen einer bestimmten Stapelhöhe die Palette 13 mit dem Bogenstapel 14 aus
dem Bereich der Stanz- und Prägemaschine 100 weggefahren werden kann. Um die Maschine
100 während des Stapeltausches nicht anhalten zu müssen können Hilfsstapeleinrichtungen
zum Einsatz kommen.
[0028] Wie in Fig. 2 dargestellt, wird die Adaptereinheit 300 von einem Schließrahmen bzw.
Schnellspannrahmen 31 aufgenommen. Die Außenabmessungen der Adaptereinheit 300 entsprechen
dem Nennformat WF1 des Schließrahmens 31. Das heißt, wenn keine Adaptereinheit 300
durch den Schließrahmen 31 aufgenommen wird, kann ein nicht dargestelltes Oberwerkzeug
30 vom Nennformat WF1 durch den Schließrahmen 31 gehaltert werden. Die Adaptereinheit
300 ist mittels Schrauben mit der Grundfläche des Schließrahmens 31 verbunden. Auch
können Zylinder oder ähnliche Elemente vorgesehen sein (nicht dargestellt), welche
die Adaptereinheit 300 im Rahmen des Schließrahmens 31 klemmen.
[0029] Die U-förmige Adaptereinheit 300 besitzt eine erste Ausnehmung 301, in welcher ein
Werkzeug 30 aufgenommen werden kann. Darüber hinaus besitzt die Adaptereinheit 300
weitere Ausnehmungen 302, in welchen mit Stanzkraftübertragungselementen 304 versehene
Platten 303 aufgenommen werden können. Die Anzahl der weiteren Ausnehmungen 302 ist
abhängig von der Fläche der Adaptereinheit 300 und deren Stabilität und liegt im Ermessen
des Fachmanns. Die in Fig. 2 dargestellte
[0030] Ausführungsform der Adaptereinheit 300 besitzt sieben solcher weiteren Ausnehmungen
302. In vieren dieser Ausnehmungen 302 wurden Platten 303 eingesetzt. Eine jeweilige
Platte 303 besitzt dabei eine Mehrzahl an Stanzkraftübertragungselementen 304, welche
im dargestellten Ausführungsbeispiel durch Stanzmesser gebildet werden. Gehalten werden
die Platten 303 von Arretierelementen 305. Die Adaptereinheit 300 besitzt mehrere
Klemmelemente 310, durch welche eine vom Schließrahmen 31 aufgebrachte Klemmkraft
auf ein sich in der ersten Ausnehmung 301 befindliches Werkzeug 30 übertragen werden
kann. Wie durch strichpunktierte Linien angedeutet, kann in der ersten Ausnehmung
301 ein Werkzeug 30 von reduziertem Format WF2 oder von noch kleinerem Format WF3
aufgenommen werden. Ein sicheres Halten eines Werkzeugs 30 von verschiedenem Format
WF2, WF3 wird durch eine teleskopierbare Ausführung der Klemmelemente 310 sichergestellt.
[0031] In Fig. 3a ist ein solches Klemmelement 310 näher dargestellt: Der Bolzen 317 eines
Klemmelements 310 überträgt eine vom Schließrahmen 31 aufgebrachte Haltekraft F. Dabei
besteht ein jeweiliger Bolzen 317 aus einem von Hand verdrehbaren Einstellbolzen 317.1,
welcher am Schließrahmen 31 anliegt, und einem Klemmbolzen 317.2, welcher am Werkzeug
30 anliegt. In den Einstellbolzen 317.1 ist eine Nut 316 eingebracht, in welche ein
mit der Adaptereinheit verschraubter Federstift 306 eingreift. Dieser Federstift 306
verhindert, dass das Klemmelement 310 aus der Adaptereinheit 300 herausrutscht, während
die Adaptereinheit 300 in den Schließrahmen 31 eingesetzt oder aus diesen herausgenommen
wird. Auch während der Lagerung der Adaptereinheit 300 wird dadurch sichergestellt,
dass kein Klemmelement 310 herausrutscht und verloren geht. Während der Federstift
306 ein Herausrutschen des Klemmelements 310 verhindert, wird die Verdrehbarkeit des
Bolzens 317 nicht eingeschränkt. Das Klemmelement 310 kann weiter eine Feder 311 besitzen,
wie diese in Fig. 2 dargestellt ist, und welche einen jeweiligen Klemmbolzen 317.2,
während keine Haltekraft F vom Schließrahmen 31 übertragen wird, in die Adaptereinheit
300 zurückzieht und somit sicherstellt, dass ein Werkzeug 30 freigegeben wird und
entnommen werden kann.
[0032] Soll von der Adaptereinheit 300 kein Werkzeug 30 vom Format WF2, sondern vom Format
WF3 aufgenommen werden, so muss das teleskopierbare Klemmelement 310 eine Längenänderung
315 erfahren. Die Durchführung dieser Längenänderung 315 wird in den Figuren 3b und
3c näher dargestellt. Das Klemmelement 310 besitzt dazu eine Klauenkupplung 312, deren
beide Kupplungselemente entweder in einer ersten Ebene 314 oder in einer zweiten Ebene
313 miteinander in Eingriff stehen können. In der Darstellung gemäß Fig. 3b stehen
die Kupplungselemente der Klauenkupplung 312 miteinander in der ersten Ebene 314 in
Eingriff und das Klemmelement 310 ist geeignet zum Klemmen eines Werkzeugs 30 vom
reduziertem Format WF2. Damit das Klemmelement 310 ein Werkzeug 30 von noch kleinerem
Format WF3 sicher klemmen kann, muss das Klemmelement 310 verlängert werden und eine
Längenveränderung 315 erfahren. Dazu wird der Einstellbolzen 317.1 gegen die Wirkung
des Federstifts 306 aus der Adaptereinheit 300 herausgezogen, um 90 ° gedreht und
wieder in die Adaptereinheit 300 eingeschoben, bis der Federstift 306 in die Nut 316
einrastet. Das Ergebnis dieser Längenänderung 315 des Klemmelement 310 ist in Fig.
3c dargestellt. Die Kupplungselemente der Klauenkupplung 312 sind nun in der zweiten
Ebene 313 miteinander im Eingriff, wodurch das Klemmelement 310 um die Distanz 315
verlängert wurde.
[0033] Um eine möglichst gleich verteilte Kraftübertragung über die gesamte Fläche WF1 zu
gewährleisten, können wie oben beschrieben in die Ausnehmungen 302 Platten 303 eingesetzt
werden. Dabei können entweder, wie in Fig. 2 dargestellt, nur einzelne Ausnehmungen
302 mit Platten 303 versehen werden, oder aber alle Ausnehmungen 302 werden mit Platten
303 bestückt. Um die Verteilung der Stanzkraft über der Fläche WF1 weiter zu optimieren,
können die Platten 303 in Abhängigkeit von der Ausgestaltung des Werkzeugs 30 individuell
mit Stanzkraftübertragungselementen 304 bestückt werden. Alternativ kann für die mindestens
eine weitere Ausnehmung 302 eine Auswahl an Platten 303 vorgehalten werden, wie sie
in den Figuren 4a, b und c beispielhaft dargestellt sind. Während die Platte 303 in
Fig. 4a eine mittlere Anzahl an Stanzkraftübertragungselementen 304 besitzt, besitzt
die Platte gemäß Fig. 4b eine deutlich geringere Zahl und die Platte gemäß Fig. 4c
eine deutlich höhere Anzahl an Stanzkraftübertragungselementen.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Anleger
- 2
- Stanzstation
- 3
- Ausbrechstation
- 4
- Ausleger
- 5
- Maschinengehäuse
- 6
- Bogen
- 7
- Bogentransportsystem
- 8
- Greiferwagen
- 9
- Untertisch
- 10
- Obertisch
- 11
- Abfallstücke
- 12
- Behälter
- 13
- Palette
- 14
- Auslagestapel
- 15
- Steuerung mit Interface und Eingabegeräten
- 16
- Zuführtisch
- 20
- Unterwerkzeug (Stanzrillplatte)
- 30
- Oberwerkzeug (Stanz- und oder Prägewerkzeug)
- 31
- Schließrahmen
- 100
- Bogenstanz- und/oder -prägemaschine
- 300
- Adaptereinheit
- 301
- Ausnehmung für Werkzeug
- 302
- Weitere Ausnehmung
- 303
- Platte
- 304
- Kraftübertragungselement (z.B. Stanzmesser)
- 305
- Arretierelement
- 306
- Federstift
- 310
- Klemmelement
- 311
- Feder
- 312
- Klauenkupplung
- 313
- Zweite Ebene
- 314
- Erste Ebene
- 315
- Längenänderung
- 316
- Nut
- 317
- Übertragungsbolzen
- 317.1
- Einstellbolzen
- 317.2
- Klemmbolzen
- WF1
- Maximalformat
- WF2
- reduziertes Format
- WF3
- Minimalformat
- B
- Bogentransportrichtung
- E
- Bogentransportebene
- F
- Haltekraft Schließrahmen
1. Adaptereinheit (300) mit einer ersten Ausnehmung (301) zur alternativen Aufnahme von
Stanz- und/oder Prägewerkzeugen (30) unterschiedlichen Formats (WF2, WF3) in einer
Werkzeugaufnahme (31) einer Stanz- und/oder Prägestation (2),
mit einer Mehrzahl von teleskopierbaren Klemmelementen (310) zum Halten des Stanz-
und/oder Prägewerkzeugs (30),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Adaptereinheit (300) mindestens eine weitere Ausnehmung (302) aufweist zur Aufnahme
von einer mit Kraftübertragungselementen (304) bestückten Platte (303).
2. Adaptereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese mindestens eine mit Kraftübertragungselementen (304) bestückte Platte (302)
besitzt.
3. Adaptereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei den Kraftübertragungselementen (304) um Stanzmesser handelt.
4. Adaptereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine jeweilige weitere Ausnehmung (302) mindestens ein Arretierelement (305) zum
Halten der jeweiligen Platte (303) aufweist.
5. Adaptereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliges Klemmelement (310) einen Bolzen (317) aufweist zur Übertragung einer
Klemmkraft (F).
6. Adaptereinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliges Klemmelement (310) in seiner Länge veränderlich ist (315) von einer
ersten Länge zum Klemmen eines Stanz- und/oder Prägewerkzeuges (30) ersten Formates
(WF2) auf eine zweite Länge zum Klemmen eines Stanz- und/oder Prägewerkzeuges (30)
zweiten Formates (WF3).
7. Adaptereinheit nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein jeweiliges Klemmelement (310) eine Klauenkupplung (312) mit zwei Ebenen (131,
314) aufweist zur Umsetzung der Längenveränderlichkeit (315).
8. Adaptereinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Adaptereinheit (310) zum Halten eines jeweiligen Klemmelements (310) jeweils
einen Federstift (306) aufweist und/oder dass ein jeweiliges Klemmelement (310) eine
Feder (311) aufwei st .
9. Adaptereinheit nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl der Kraftübertragungselemente (304) von der Anzahl und Verteilung von
Wirkelementen eines jeweiligen Stanz- und/oder Prägewerkzeugs (30) abhängt und derart
gewählt ist, dass eine Stanz- und/oder Prägekraft annähernd gleichverteilt über die
Fläche (WF1) eines Tiegels (10) der Stanz- und/oder Prägestation (2) ist.
10. Adaptereinheit nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei der Werkzeugaufnahme um einen Schließrahmen (31) handelt, und dass das
Stanz- und /oder Prägewerkzeug (30) ein Plattenelement mit Stanzmessern und/oder Rillmessern
und/oder Prägeklischees umfasst.