[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Bedrucken
von Behältern gemäß den Merkmalen der Oberbegriffe der Ansprüche 1 und 11.
[0002] Um den Inhalt von Behältern, beispielsweise Getränkeflaschen, PET-Flaschen o.ä. zu
kennzeichnen, werden diese überwiegend mittels Etiketten bestückt. Beispielsweise
werden vorgedruckte Etiketten auf die Behälter bzw. Flaschen aufgeklebt. Weiterhin
können Schrumpfetiketten verwendet werden, die in einem Schrumpftunnel o.ä. auf die
Behälter aufgeschrumpft werden. Darüber hinaus ist es bekannt, die Mantelflächen von
Flaschen und Behältern mittels haftenden Farben bzw. Tinten zu bedrucken und dadurch
zu kennzeichnen. Das Aufbringen eines Etiketts durch Ankleben oder Aufschrumpfen kann
somit entfallen.
[0003] Ein Verfahren zum Bedrucken von Behältern wird beispielsweise in der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 050 490 A1 beschrieben. Hierbei werden mindestens zwei nach dem Tintenstrahldruckprinzip arbeitende
Druckköpfe verwendet. Während des Bedruckens werden die Behälter durch ein Transportelement
in Transportrichtung bewegt, wobei die Druckköpfe eines Druckwerkes während eines
Teils des wenigstens einen Druckschrittes mit dem Transportelement mitbewegt werden.
[0004] Weiterhin zeigt die
EP 0 209 896 B1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Dekorieren von Behältern. Hierbei werden einzelne
Farbpunkte entlang paralleler Umfangslinien programmgesteuert auf die Wandung des
Behälters als Rasterbild aufgebracht. Der Behälter wird hierbei gedreht, während die
Düsen auf einem Schlitten angeordnet sind, wodurch der Abstand zum Behälter eingestellt
werden kann.
[0005] Wählt man zum Bedrucken eine geeignete Technologie, z.B. digitalen DOD-Inkjet-Druck,
Elektrofotographie oder andere geeignete digitale Drucktechniken, erhält man weitere
Vorteile gegenüber dem klassisch aufgebrachten Etikett. Diese bestehen insbesondere
darin, dass keine Druckform nötig ist, so dass ein schnelles Umstellen auf variable
Inhalte möglich ist. Die Erstellung des Druckbildes erfolgt per Mausklick. Weiterhin
entfällt der Verbrauch von Filmen, Entwickler, Chemie, Fixierbändern etc., so dass
auch kleine Stückzahlen wirtschaftlich umsetzbar sind. Digitale Drucktechniken ermöglichen
eine große Flexibilität im gewünschten Design, für das Marketing usw.
[0006] Insbesondere die DOD (drop-on-demand) Ink-Jet-Technologie weist eine Reihe von Vorteilen
auf. Die Technologie zählt zu den non-impact-printing-Verfahren, bei der kein Kontakt
zum Bedruckstoff erfolgt. Weiterhin werden Tintentropfen nur bei Bedarf erzeugt. Zudem
ist die Verwendung von UV-härtenden Tinten möglich.
[0007] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein schnelles, kontinuierlich durchführbares
Verfahren zum Bedrucken von Behältern bereitzustellen sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
eines solchen Verfahrens zu liefern.
[0008] Die obige Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren gelöst, die die Merkmale
in den Patentansprüchen 1 und 11 umfassen.
[0009] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bedrucken von Behältern an deren Oberflächen
mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Vorzugsweise wird eine solche Vorrichtung
verwendet, um Getränkebehälter, insbesondere Flaschen, Dosen etc. zu bedrucken. Eine
solche Vorrichtung umfasst mindestens eine Druckstation, der mindestens zwei Druckköpfe
zum Bedrucken der Behälter zugeordnet sind. Die mindestens zwei Druckköpfe sind vorzugsweise
mit unterschiedlichen Druckfarben bestückt und übereinander oder nebeneinander angeordnet.
[0010] Die Vorrichtung umfasst weiterhin mindestens eine Handhabungseinrichtung zur annähernd
horizontalen Positionierung der Behälter während ihres Bedruckens. Die Vorrichtung
umfasst weiterhin mindestens eine Handhabungseinrichtung zur variablen Positionierung
der Behälter in unterschiedlichen vertikalen oder horizontalen Niveaus. Die unterschiedlich
einstellbaren Niveaus korrespondieren jeweils mit in unterschiedlichen Höhen oder
nebeneinander angeordneten Druckköpfen der Druckstation. Weiterhin können mindestens
eine Trocknungsstation und/oder mindestens eine Vorbehandlungsstation in unterschiedlichen
Höhen oder nebeneinander zu den Druckköpfen der Druckstation angeordnet sein und ebenfalls
mit den unterschiedlich einstellbaren Niveaus korrespondieren.
[0011] Die Vorrichtung ist vorzugsweise als so genanntes Druckmodul mit einer umlaufenden
Transportvorrichtung ausgebildet, wobei die Handhabungsvorrichtung zur Halterung und
Positionierung der Behälter im Bereich eines äußeren Umfangs der Transportvorrichtung
angeordnet ist, während die Druckstationen vorzugsweise näher zur Drehachse am Umfang
der Transportvorrichtung und auf derselben angeordnet sind.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Druckmodul als rotierendes Druckkarussell
mit gleichmäßig über den Umfang verteilten Druckstationen ausgebildet. Gemäß einer
alternativen Ausführungsform ist das Druckmodul zumindest teilweise linear ausgebildet
und weist gleichmäßig über den Umfang verteilte Druckstationen auf.
[0013] Das Druckmodul ist mit einer Behälterzuführung und einer Behälterabführung gekoppelt.
Dabei kann es sich um an sich bekannte Transportsterne handeln, insbesondere um einen
Einlaufstern und einen Auslaufstern, um eine Einlauf- bzw. Auslaufschnecke oder ähnliche
geeignete Systeme zur Behälterzuführung und / oder Behälterabführung.
[0014] Die Handhabungseinrichtung zur Halterung und Positionierung der Behälter umfasst
eine Schwenkeinrichtung zur Verschwenkung jedes zu bedruckenden Behälters aus einer
vertikalen Lage in eine annähernd horizontale Lage.
[0015] Die Handhabungseinrichtung umfasst je nach gewählter Ausführungsvariante weiterhin
eine Vertikalfördereinrichtung zur variablen Positionierung der Behälter in unterschiedlichen
vertikalen Niveaus, die jeweils mit den in unterschiedlichen Höhen angeordneten Druckköpfen
der Druckstation korrespondieren. Bei dieser Variante werden die Behälter mittels
der Zuführeinrichtung, bspw. des Übergabesterns, in das Druckkarussell übergeben,
dort in eine horizontale Lage gebracht und zum Bedrucken in vertikaler Richtung auf-
und ab bewegt, um den jeweils bedruckten Behälter an die in unterschiedlichen Höhen
angeordneten Druckköpfe heranzuführen. Die Druckköpfe sind dabei jeweils übereinander
montiert, so dass sie ihre Druckfarbe in horizontaler Richtung ausstoßen und den Behälter
auf diese Weise bedrucken. Die Druckköpfe sind fest am Karussell montiert und rotieren
mit diesem mit.
[0016] Gemäß einer alternativen Ausführungsform umfasst die Handhabungseinrichtung eine
Horizontalfördereinrichtung zur variablen Positionierung der Behälter in unterschiedlichen
horizontalen Niveaus, die jeweils mit den nebeneinander angeordneten Druckköpfen der
Druckstation korrespondieren. Hierbei werden die Behälter nicht auf- und ab bewegt,
sondern in gleicher Höhe an die verschiedenen Druckköpfe herangeführt, die in diesem
Fall ggf. ihre Druckfarbe auch von oben nach unten ausstoßen können, was hinsichtlich
der Druckpräzision Vorteile aufweisen kann.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind in einer Druckstation jeweils zwei Druckköpfe
einander gegenüberliegend angeordnet. Der zu bedruckende Behälter wird dabei zwischen
den beiden Druckköpfen angeordnet. Dadurch kann der Behälter jeweils nacheinander
oder gleichzeitig von beiden gegenüberliegenden Seiten bedruckt werden. Während des
Bedruckens können die Behälter jeweils um einen definierten Winkel um ihre Längsachse
gedreht werden oder aber kontinuierlich in einer definierten Geschwindigkeit um dieselbe
rotieren.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind in einer Druckstation mindestens zwei Druckköpfe
sternförmig angeordnet. Der zu bedruckende Behälter wird hierbei in die Druckstation
eingetaucht oder die Druckstation wird derart in Richtung Behälterlängsachse bewegt,
dass die Druckstation mit den sternförmig angeordneten Druckköpfen den zu bedruckenden
Behälter umgibt. Während des Bedruckens können die Behälter jeweils um einen definierten
Winkel um ihre Längsachse gedreht werden oder aber kontinuierlich in einer definierten
Geschwindigkeit um dieselbe rotieren.
[0019] Die Druckstation kann weiterhin mindestens eine Trocknungsstation zur unmittelbar
nach dem Bedrucken erfolgenden Trocknung, beispielsweise Vor- oder Endtrocknung der
Behälter umfassen. Weiterhin kann der Druckstation mindestens eine Vorbehandlungsstation
zugeordnet sein, die die Behälter beispielsweise einer Corona-oder Plasmabehandlung
unterzieht, bei der die Oberflächenenergie des zu bedruckenden Materials erhöht wird,
wodurch die Benetzbarkeit der zu bedruckenden Oberfläche verbessert wird. Zusätzlich
oder alternativ können beispielsweise Reinigungsverfahren oder andere Vorbereitungsverfahren
(Erwärmung o.ä.) angewendet werden.
[0020] Weiterhin kann die Druckstation eine Überwachungseinrichtung mit entsprechender Sensorik
umfassen. Die Sensorik kann beispielsweise Kamerasysteme, Bilderkennungssysteme oder
andere geeignete Systeme zur Überwachung des Druckvorganges, zur richtigen Positionierung
der Behälter in Bezug auf die Druckköpfe und/oder zur Steuerung bzw. Überwachung des
Druckergebnisses beinhalten. Die Sensorik kann beispielsweise mit einer geeigneten
Vorrichtung gekoppelt sein, die fehlerhaft bedruckte Behälter aussondert, so dass
diese nicht einer nachfolgenden Verarbeitungsvorrichtung zugeführt werden.
[0021] Die Druckstationen können weiterhin mit Blenden zum Schutz der Druckwerke oder zum
erleichterten Zugriff auf die Druckwerke für Reinigungszwecke o.ä. ausgestattet sein.
[0022] Für jede zu bearbeitende Charge von zu bedruckenden Behältern wird vorzugsweise ein
definierter Abstand zwischen den Behältern und den Druckwerken voreingestellt, der
dann während der Behandlung gleicher Behälter einer Charge nicht mehr geändert wird.
Der Abstand zwischen Behältern und Druckköpfen kann variabel gewählt werden und beträgt
im Allgemeinen zwischen 0,5mm bis 0,8mm. Der Abstand zwischen dem zu bedruckenden
Behälter und den Druckköpfen kann vorzugsweise weiter verringert, aber auch vergrößert
werden, vorzugsweise auf ≤ 3mm und insbesondere auf ≤ 10mm. Der Abstand zwischen dem
zu bedruckenden Behälter und den Druckköpfen ist insbesondere von der Architektur,
dem Aufbau und der Anordnung der Druckköpfe abhängig, die variabel gewählt werden
können.
[0023] Wenn in einer neuen Charge Behälter mit einem anderen Durchmesser bzw. Außenumfang
bedruckt werden, wird die Position der Druckköpfe in definiertem Abstand zur Handhabungseinrichtung
entsprechend neu voreingestellt, um wiederum den optimalen Abstand zwischen zu bedruckender
Oberfläche und dem Druckkopf zu erhalten.
[0024] Weiterhin sind die Druckköpfe vorzugsweise modular aufgebaut und einfach auswechselbar,
so dass sie bei auftretenden Fehlern, bei Austrocknung, bei einem anderen gewünschten
Farbmuster etc. einfach ausgetauscht werden können.
[0025] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Bedrucken von Behältern an deren
Oberflächen mittels Druckstationen, denen jeweils mindestens zwei Druckköpfe zur Bedruckung
der Behälter mit mehreren und / oder mit unterschiedlichen Druckfarben zugeordnet
sind. Die Druckköpfe können hierbei übereinander oder nebeneinander angeordnet sein.
[0026] Die zu bedruckenden Behälter werden zuerst innerhalb einer Druckstation annähernd
horizontal positioniert. Anschließend erfolgt eine variable Positionierung der Behälter
in unterschiedlichen vertikalen oder horizontalen Niveaus entsprechen den in unterschiedlichen
Höhen oder nebeneinander angeordneten Druckköpfen.
[0027] Während der Behälter die unterschiedlichen Niveaus der Druckstation durchläuft, wird
der Behälter und die Druckstation kontinuierlich durch die umlaufende Transportvorrichtung
in Richtung Behälterabführung weiterbewegt. Mit dem Verfahren und der Vorrichtung
sind also ein kontinuierliches Bedrucken mit mehreren Farben, eine optionale Vorbehandlung
und / oder eine optionale Nachbehandlung, insbesondere eine Trocknung möglich.
[0028] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist das
"Ruhen" der Druckstationen relativ zu den Behältern von Vorteil. Die Bewegung auf
der umlaufenden Transportvorrichtung erfolgt synchron zu der Bewegung der Handhabungsvorrichtung,
in der die zu bedruckenden Behälter positioniert sind. Eine Bewegung der Druckköpfe
gegenüber den Behältern wird bewusst vermieden. In dieser Erfindung bleiben die Druckköpfe
vorzugsweise ortsfest, stattdessen werden die zu bedruckenden Behälter durch Rotation
um ihre Längsachse gegenüber den Druckköpfen bewegt.
[0029] Gemäß einer alternativen Ausführungsform können die Druckköpfe über einen Sensor
gesteuert werden. Insbesondere erkennt der Sensor die Flaschenkontur und die Druckköpfe
werden aufgrund der daraus gewonnenen Daten seitlich entsprechend verfahren, um den
optimalen Abstand zwischen Behälter und Druckkopf einzustellen und somit das optimale
Druckergebnis erzielen zu können. In dieser Ausführungsform ist die Position der Druckköpfe
somit nicht fest voreingestellt sondern wird in Abhängigkeit von den zu bedruckenden
Behältern dynamisch geregelt.
[0030] Gemäß einer weiteren Ausführungsform können die Druckköpfe, in Abhängigkeit von der
zu bedruckenden Flaschensorte, über ein vorher definiertes Profil/Programm "abgefahren"
werden, wodurch ebenfalls die notwendige dynamische Bewegung bzw. Einstellung erzeugt
werden kann. Bei dieser Ausführungsform ist kein Sensor zur Distanzmessung und -einstellung
notwendig.
[0031] Wie anhand von zwei Beispielen beschrieben kann die Positionierung der Druckköpfe
während des Druckvorganges angepasst werden, was insbesondere beim Bedrucken von Behältern
mit einem ovalen Durchmesser vorteilhaft ist, da sich der Abstand zwischen Behälter
und Druckkopf bei Rotation des Behälters um seine Längsachse immer wieder ändert.
[0032] Bei dem Sensor kann es sich beispielsweise um ein bilderkennendes System handeln,
das die ermittelten Daten, insbesondere die Kontur, Höhe und Breite des zu bedruckenden
Behälters an eine Recheneinheit weiter gibt. Anhand der übermittelten Daten wird der
optimale Abstand zwischen dem Behälter und dem Druckkopf berechnet. Die Recheneinheit
steuert dann die entsprechende Positionierung des Druckkopfes bzw. der Druckköpfe.
[0033] Mit der vorliegenden Erfindung können die einmal in einer Handhabungsvorrichtung
eingespannten Behälter komplett behandelt werden. Ein Ausrichten oder ein aufwendiges
Synchronisieren mit weiteren Druckstationen entfällt somit. Da alle Bewegungen über
die Bewegung der Behälter gesteuert werden, ist keine Kalibrierung während des Prozesses
notwendig, da der Abstand der Druckköpfe vorher bekannt bzw. definiert voreingestellt
ist oder dynamisch geregelt werden kann, muss auch keine fehleranfällige Referenzierung
durchgeführt werden.
[0034] Die Vorrichtung kann als sog. Rundläufer gebaut werden. Dies ist aufgrund eines kontinuierlichen
Einlaufs und Auslaufs der Behälter und einer kontinuierlichen Karusselldrehung vorteilhaft.
[0035] Mit der Vorrichtung ist es auch möglich, die Behälter mit speziellen Markierungen
zu versehen. Werden die Behälter beispielsweise zwischen einander gegenüberliegenden
Druckköpfen angeordnet, können auf den gegenüberliegenden Seiten der Behälter unterschiedliche
Druckbilder erzeugt werden.
[0036] Das Verfahren und die Vorrichtung werden insbesondere für den Direktdruck auf die
Mantelfläche von Behältern verwendet. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, auf
dem Behälter befindliche Etiketten oder Beschichtungen oder Umhüllungen zu bedrucken.
[0037] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Bedrucken von Flaschen.
Figur 2 zeigt eine erste Ausführungsform einer Druckstation zum Bedrucken von Flaschen.
Figur 3 zeigt zweite Ausführungsform einer Druckstation zum Bedrucken von Flaschen.
[0038] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen
keine abschließende Begrenzung dar.
[0039] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 10 zum Bedrucken von
Flaschen 20. Insbesondere umfasst die Vorrichtung 10 ein Druckmodul 12 mit mehreren
Druckstationen 30.
[0040] Die zu bedruckenden Flaschen 20 werden über einen Einlaufstern 2 dem Druckmodul 12
zugeführt. Die Vorrichtung 10 ist so konzipiert, dass sie einen kontinuierlichen Flaschentransport
an der Übergabestelle zwischen Einlaufstern 2 und Druckmodul 12 ermöglicht.
[0041] Das Druckmodul 12 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel ein kontinuierlich rotierendes
Karussell, insbesondere einen kontinuierlich rotierenden Transportstern 14, dem mindestens
eine, vorzugsweise mehrere Druckstationen 30 zugeordnet sind. Jede Druckstation 30
umfasst eine Flaschenaufnahme 40 am Transportstern 14. Die Flaschen 20 werden hierbei
- wie in Figur 2 dargestellt - vorzugsweise zwischen Mundstück 22 und Flaschenboden
24 eingespannt und zentriert. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Druckstationen
30 jeweils ortsfest auf dem Druckmodul 12 angeordnet und rotieren mit diesem mit.
[0042] Die Flaschenaufnahme 40 umfasst Mittel 42, um die Flasche 20 aus der ankommenden
vertikalen Lage Lv in eine weitgehend horizontale Lage Lh zu schwenken oder zu kippen.
Weiterhin können die Flaschen 20 mittels dieser Schwenkeinrichtung 42 an dem Transportstern
14 nach außen oder nach innen geschwenkt werden oder auch auf den Kopf gestellt werden.
[0043] Die Flaschenaufnahme 40 umfasst weiterhin Mittel 44 um die Flaschen 20 um ihren Längsachse
X zu bewegen, insbesondere zu rotieren, sowie Mittel 46 zur Veränderung der vertikalen
Position der Flaschen 20, so dass diese relativ zum Transportstern 14 bewegt werden
können. Diese Mittel sind im gezeigten Ausführungsbeispiel als Vertikalfördereinrichtungen
46 ausgebildet, welche zur vertikalen Lageveränderung der Flaschen 20 und zur Positionierung
entsprechend der in unterschiedlichen vertikalen Niveaus N1 ... N6 angeordneten Druckköpfe
32 dient (vgl. Figur 2).
[0044] Nach der Übergabe der Flasche 20 an die jeweilige Flaschenaufnahme 40 wird die Flasche
20 in eine vorzugsweise horizontale Arbeitsposition geschwenkt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
wird die Flasche 20 zum Mittelpunkt des Transportsterns 14 hin in eine Druckstation
30 hinein geschwenkt. Die Druckstation 30 ist dabei so angeordnet, dass ein definierter
Abstand zur Flasche 20 eingehalten wird.
[0045] Zur Vorbehandlung der zu bedruckenden Flaschen 20 kann vor dem Einlaufstern 2 der
Vorrichtung 10 eine Vorbehandlungsstation 50, beispielsweise eine Reinigungseinrichtung,
insbesondere eine Abblasungs- oder Trockenstation vorgeschaltet sein.
[0046] Zur Nachbehandlung der bedruckten Flaschen 20 kann nach dem Auslaufstern 4 eine Nachbehandlungsstation
52, beispielsweise eine Vorrichtung zur Endtrocknung, insbesondere ein Trockentunnel,
insbesondere ein UV-Tunnel angeordnet werden.
[0047] Eine Druckstation 30 ist in Figur 2 näher dargestellt und umfasst vorzugsweise mindestens
eine Vorbehandlungsstation 36. Dabei kann es sich beispielsweise um ein Modul zur
Gasflammen-, Corona- oder Plasmabehandlung handeln, bei der die Oberflächenenergie
des zu bedruckenden Materials erhöht wird, wodurch die Benetzbarkeit der zu bedruckenden
Oberfläche verbessert wird. Zusätzlich oder alternativ können beispielsweise Reinigungsverfahren
oder andere Vorbereitungsverfahren (Erwärmung o.ä.) angewendet werden.
[0048] Die Druckstation 30 umfasst weiterhin mindestens zwei Druckköpfe 32, die vorzugsweise
mit jeweils unterschiedlichen Druckfarben ausgestattet sind.
[0049] Weiterhin umfasst die Druckstation 30 eine Trocknungsstation 34 zum Trocknen bzw.
Vernetzen der aufgedruckten Farben.
[0050] Die Vorbehandlungsstation 36, die Druckköpfe 32 und die Trocknungsstation 34 sind
jeweils horizontal ausgerichtet und in unterschiedlichen vertikalen Niveaus N1 ...
N6 übereinander liegend angeordnet, wobei die Druckköpfe 32 vorzugsweise zwischen
der Vorbehandlungsstation 36 und der Trocknungsstation 34 angeordnet sind. Bei der
Trocknungsstation kann es sich insbesondere um eine UV- Lampe o.ä. geeignete Trocknungsmittel
handeln.
[0051] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist auch eine Anordnung möglich, bei der N1
eine Vorbehandlung, N2 ein Druckkopf, N3 eine Zwischentrocknung, N4 ein Druckkopf
und N5 eine Endtrocknung ist. Weitere abweichende Anordnungen sind ebenfalls denkbar.
[0052] Zusätzlich kann eine Druckstation 30 mindestens eine Überwachungseinrichtung (nicht
dargestellt) mit entsprechender Sensorik, Kamerasystemen etc. umfassen, die den Druckvorgang
und/oder das Druckergebnis überwachen.
[0053] Weiterhin können Sensoren (nicht dargestellt) vorgesehen sein, die die Kontur der
zu bedruckenden Flaschen 20 erfassen und den optimalen Abstand zwischen der zu bedruckenden
Flaschen und den Druckköpfen 32 der Druckstation 30 reguliert.
[0054] Vorzugsweise sind innerhalb einer Druckstation 30 jeweils zwei einander gegenüberliegende
Vorbehandlungsstationen 36, Druckköpfe 32 und Trocknungsstationen 34 angeordnet, so
dass die zu bedruckende Flasche 20 zwischen diesen positioniert und gleichzeitig von
zwei Seiten her behandelt bzw. bedruckt werden kann.
[0055] Die Flaschen 20 werden nun mittels einer Vertikalfördereinrichtung 46 über eine vertikale
Relativbewegung vB in die verschiedenen Arbeitspositionen zu den entsprechenden Behandlungsstation
32, 34, 36 in den unterschiedlichen vertikalen Niveaus N1 ... N6 der Druckstation
30 gefahren. Gemäß einer ersten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Flaschen
20 an den einzelnen Behandlungsstationen 32, 34, 36 für eine definierte Zeit ruhen
und dort behandelt werden. Gemäß einer alternativen Ausführungsform werden die Flaschen
20 kontinuierlich an den Behandlungsstationen 32, 34, 36 vorbei bewegt und dabei bedruckt
bzw. behandelt.
[0056] Während die Flasche 20 die einzelnen Behandlungsstationen 32, 34, 36 durchläuft,
bewegt sich die Transportvorrichtung 14 und mit dieser die Flasche 20 und die Druckstation
30 kontinuierlich weiter.
[0057] Nachdem die Flasche 20 die Behandlungsstationen 32, 34, 36 durchlaufen hat, wird
sie wieder in die Ausgangsstellung bzw. Übergabeposition zurückbewegt, in die vertikale
Position Lv zurückgeschwenkt und an einen Auslaufstern 4 (vgl. Figur 1) übergeben.
[0058] Figur 3 zeigt zweite Ausführungsform einer Druckstation 30 zum Bedrucken von Flaschen
20. Hierbei sind die Behandlungsstationen 32, 34, 36 horizontal nebeneinander liegend
angeordnet, so dass die Flasche 20 eine Relativbewegung in einer horizontalen Ebene
ausführen muss, um zu den verschiedenen Behandlungsstationen 32, 34, 36 zu gelangen.
[0059] Die Flaschen 20 sind wiederum in einer Flaschenaufnahme 40 eingespannt und können
in dieser zumindest teilweise um ihre Längsachse X rotieren.
[0060] Die horizontale Bewegung der Flaschen 20 zwischen den Behandlungsstationen 32, 34,
36 wird insbesondere mittels einer Horizontalfördereinrichtung 48 durchgeführt, wobei
die Flasche 20 beispielsweise durch einen Servomotor (nicht dargestellt) entlang einer
Servo-Linearachse S bewegt wird.
[0061] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste:
[0062]
- 2
- Einlaufstern
- 4
- Auslaufstern
- 10
- Vorrichtung zum Bedrucken von Flaschen
- 12
- Druckmodul
- 14
- Transportstern
- 20
- Flasche
- 22
- Mundstück
- 24
- Flaschenboden
- 30
- Druckstation
- 32
- Druckkopf
- 34
- Trocknungsstation
- 36
- Vorbehandlungsstation
- 40
- Flaschenaufnahme
- 42
- Schwenkvorrichtung
- 44
- Rotationsmittel
- 46
- Vertikalfördereinrichtung
- 48
- Horizontalfördereinrichtung
- 50
- Vorbehandlungsstation
- 52
- Nachbehandlungsstation
- Lv
- vertikale Lage
- Lh
- horizontale Lage
- N1 - NX
- vertikales Niveau
- R
- Rotationsbewegung
- S
- Servo- Linearachse
- vB
- vertikale Relativbewegung
- X
- Längsachse
1. Vorrichtung (10) zum Bedrucken von Behältern (20) an deren Oberflächen, mit mindestens
einer Druckstation (30), der wenigstens zwei Druckköpfe (32) zum Bedrucken der Behälter
(20) mit mehreren und / oder mit unterschiedlichen Druckfarben zugeordnet sind, wobei
die Druckköpfe (32) jeder Druckstation (30) übereinander oder nebeneinander angeordnet
sind, mit mindestens einer Handhabungseinrichtung (40) zur annähernd horizontalen
Positionierung der Behälter (20) während des Bedruckens und mit mindestens einer Handhabungseinrichtung
(46, 48) zur variablen Positionierung der Behälter (20) in unterschiedlichen Niveaus
(N1 - Nx), wobei die unterschiedlich einstellbaren Niveaus (N1 - Nx) jeweils mit in
unterschiedlichen Höhen und / oder nebeneinander angeordneten Druckköpfen (32) der
Druckstation (30) korrespondieren.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei mindestens ein unterschiedlich einstellbares Niveau
(N1 - Nx) jeweils mit mindestens einer in unterschiedlichen Höhen und / oder nebeneinander
angeordneten Trocknungsstation und / oder Vorbehandlungsstation korrespondiert.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Vorrichtung (10) ein Druckmodul
(12) mit einer umlaufenden Transportvorrichtung (14) ist.
4. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3, wobei mindestens zwei Druckstationen (30) auf dem
umlaufenden Druckmodul (12) angeordnet sind, das mit einer Behälterzuführung und einer
Behälterabführung gekoppelt ist.
5. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3 oder 4, wobei das Druckmodul ein rotierendes Druckkarussell
(14) mit gleichmäßig über den Umfang verteilten Druckstationen (30) umfasst oder wobei
das Druckmodul (12) eine zumindest teilweise linear ausgebildete Transportvorrichtung
und gleichmäßig über deren Umfang verteilte Druckstationen (30) aufweist.
6. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Behälterzuführung ein Einlaufstern
(2) und die Behälterabführung ein Auslaufstern (4) ist.
7. Vorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Handhabungseinrichtung
(40) eine Schwenkeinrichtung (42) zum Verschwenken des zu bedruckenden Behälters (20)
aus einer vertikalen Lage (Lv) in eine annähernd horizontale Lage (Lh) umfasst
8. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Handhabungseinrichtung
zur variablen Positionierung der Behälter (20) in unterschiedlichen vertikalen Niveaus
(N1 - Nx) eine Vertikalfördereinrichtung (46) ist, wobei die unterschiedlichen vertikalen
Niveaus (N1 - Nx) jeweils mit den in unterschiedlichen Höhen angeordneten Druckköpfen
(32) der Druckstation (30) korrespondieren.
9. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Handhabungseinrichtung
zur variablen Positionierung der Behälter (20) in unterschiedlichen horizontalen Niveaus
(N1 - Nx) eine Horizontalfördereinrichtung (48) ist, wobei die unterschiedlichen horizontalen
Niveaus (N1 - Nx) jeweils mit in gleicher Höhe nebeneinander angeordneten Druckköpfen
(32) der Druckstation (30) korrespondieren.
10. Vorrichtung (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei jeweils zwei Druckköpfe
(32) einander gegenüberliegend angeordnet sind und wobei der zu bedruckende Behälter
(20) zwischen den beiden Druckköpfen (32) angeordnet ist.
11. Verfahren zum Bedrucken von Behältern (20) an deren Oberflächen mittels Druckstationen
(30), denen jeweils mindestens zwei Druckköpfe (32) zur Bedruckung der Behälter (20)
mit mehreren und/oder mit unterschiedlichen Druckfarben zugeordnet sind, wobei das
Verfahren zumindest die folgenden Verfahrensschritte umfasst:
• annähernd horizontale Positionierung der Behälter (20) vor dem Bedrucken;
• variable Positionierung der Behälter (20) in unterschiedlichen vertikalen oder horizontalen
Niveaus (N1 - Nx) entsprechend den in unterschiedlichen Höhen und / oder nebeneinander
angeordneten Druckköpfen (32) der Druckstation (30).
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem die Behälter (20) in kontinuierlicher Förderung
die auf einem umlaufenden Druckmodul (30) angeordneten Druckstationen (32) durchlaufen,
wobei das umlaufende Druckmodul (30) als rotierendes Druckkarussell mit gleichmäßig
über den Umfang verteilten Druckstationen ausgebildet ist oder wobei das Druckmodul
(30) zumindest teilweise linear ausgebildet ist und gleichmäßig über den Umfang verteilten
Druckstationen (32) aufweist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 oder 12, wobei das Bedrucken jedes Behälters
(20) in der jeweiligen Druckstation (30) mittels mehrerer Druckköpfe (32) mit jeweils
unterschiedlichen Druckfarben in jeweils unterschiedlichen Niveaus (N1 - Nx) erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei die Behälter (20) jeweils von
einer oder gleichzeitig oder nacheinander von beiden gegenüberliegenden Seiten bedruckt
werden.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei vor dem Bedrucken innerhalb der
Druckstation (30) eine Vorbehandlung und / oder nach Bedrucken innerhalb der Druckstation
(30) eine Nachbehandlung, insbesondere eine Trocknung, erfolgt.