[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Vliesleger zum Legen eines Vlieses aus einer
Florbahn.
[0002] Vliesleger dienen dazu, die von einer Krempel erzeugte Florbahn möglichst gleichmäßig
auf einem Abliefertransportband in mehrlagigen Schichten zu einem Vlies abzulegen.
Dabei wird die Florbahn üblicherweise zunächst durch einen Oberwagen und von dort
zu einem Legewagen geführt, durch dessen Ablegespalt die Florbahn auf das Abliefertransportband
abgelegt wird. Zur Führung der Florbahn durch den Vliesleger dienen mindestens zwei
Flortransportbänder. Die Bewegungen der Flortransportbänder, des Oberwagens und des
Legewagens werden aufeinander abgestimmt gesteuert.
[0003] Von einem Einlaufbereich des Vlieslegers hin zum Oberwagen ist es vorteilhaft, wenn
die Florbahn nicht nur auf einem Flortransportband aufliegt, sondern von oben von
einem Abdeckband eingeschlossen wird. Auf diese Weise soll eine Verblasung von Fasern
aus der Florbahn verhindert und somit die Gleichmäßigkeit des abgelegten Vlieses sichergestellt
werden. Derartige Strukturen sind beispielsweise aus
DE 195 43 623 A1,
EP 1 136 600 A1 oder
EP 1 870 499 B1 bekannt.
[0004] Nachteilig an den obigen Ausgestaltungen eines Vlieslegers ist die Komplexität der
Führung des umlaufenden Abdeckbandes, welche eine Vielzahl von Bauteilen und großen
mechanischen Aufwand erfordert.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Vliesleger zu schaffen,
der trotz einer möglichst einfachen mechanischen Konstruktion zwischen dem Einlaufbereich
des Vlieslegers und dem Oberwagen eine sichere Führung der Florbahn ohne Verblasungen
gewährleistet und geringen Wartungsaufwand erfordert.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß weist der Vliesleger zum Legen eines Vlieses aus einer Florbahn einen
im Querrichtung verfahrbaren Oberwagen auf, durch den die Florbahn geführt ist, außerdem
einen in Querrichtung verfahrbaren Legewagen, durch den die vom Oberwagen kommende
Florbahn geführt ist und der zur Abgabe der Florbahn auf ein Abliefertransportband
dient. Weiterhin weist der Vliesleger mindestens zwei Flortransportbänder zur Führung
der Florbahn zum Oberwagen und weiter zum Legewagen auf, wobei ein erstes umlaufendes
Flortransportband, dessen oberes Trum sich von einem Einlaufbereich des Vlieslegers
hin zum Oberwagen erstreckt und als Auflagefläche für die Florbahn dient, als raues
Flortransportband ausgebildet ist, und wobei oberhalb des oberen Trums des ersten
Flortransportbandes ein Abdeckband zum Einschließen der auf dem oberen Trum des ersten
Flortransportbandes aufliegenden Florbahn von oben angeordnet ist. Dabei ist das Abdeckband
glatt ausgebildet und im Wesentlichen stationär im Vliesleger angeordnet.
[0008] Mit dieser Ausgestaltung wird auf einfache und kostengünstige Weise eine sichere
Führung und Abdeckung der Florbahn zwischen dem Einlaufbereich des Vlieslegers und
dem Oberwagen erzielt und eine Verblasung von Fasern aus der Florbahn effektiv verhindert.
Gleichzeitig liefert diese Lösung aufgrund der geringen Anzahl von mechanischen Bauteilen
sowie Motoren im Bereich des Abdeckbandes eine deutliche Verringerung der Wartungskosten.
[0009] Vorzugsweise ist das Abdeckband luftundurchlässig gestaltet, so dass eine sichere
Abdeckung und Führung der Florbahn durch das Abdeckband gewährleistet ist.
[0010] Zur Erzielung einer möglichst glatten und resistenten Oberfläche ist das Abdeckband
vorzugsweise aus einem teflon- oder PVC-beschichteten Gewebeträger gebildet.
[0011] Bei Vorliegen eines luftundurchlässigen Abdeckbandes ist es besonders vorteilhaft,
wenn das erste Flortransportband luftdurchlässig ist. Auf diese Weise kann die von
der Florbahn mittransportierte Luft effektiv nach unten entweichen und Verblasungen
der Florbahn werden verhindert.
[0012] Vorzugsweise ist das im Wesentlichen stationäre Abdeckband mittels dehnbarer Mittel
in einem Maschinengestell des Vlieslegers gelagert. Dadurch werden gewisse Ausgleichsmöglichkeiten
bei einer möglichen Lageveränderung des Abdeckbandes geschaffen.
[0013] Vorzugsweise sind die dehnbaren Mittel Federn oder Pneumatikzylinder.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung verläuft das Abdeckband durch den Oberwagen. Auf
diese Weise wird unabhängig von der aktuellen Stellung des Oberwagens immer eine sichere
Abdeckung der Florbahn zwischen dem Einlaufbereich des Vlieslegers und dem Oberwagen
durch das Abdeckband gewährleistet. Der Oberwagen kann somit unter dem Abdeckband
hindurch geschleift werden, und es befindet sich jeweils ein anderer Abschnitt des
im Wesentlichen stationären Abdeckbandes innerhalb des Oberwagens, abhängig von der
jeweiligen Position des Oberwagens.
[0015] Die Führung des Abdeckbandes im Oberwagen wird vorzugsweise dadurch optimiert, dass
im Oberwagen ein Führungselement zur Führung des Abdeckbandes angeordnet ist.
[0016] Zum Ausgleich von vor dem Vliesleger auftretenden Geschwindigkeitsschwankungen der
Florbahn, die in der Regel aus einer beabsichtigten Streckung der Florbahn resultieren,
kann der Vliesleger in seinem Einlaufbereich eine senkrecht verstellbare Andrückwalze
zur Bildung eines Florspeichers aufweisen.
[0017] Vorzugsweise ist die Andrückwalze derart bewegbar, dass sie von oben auf das Abdeckband
und damit auf das obere Trum des ersten Flortransportbandes drückt. Auf diese Weise
kann eine Längung der Transportstrecke der Florbahn im Einlaufbereich des Vlieslegers
erzeugt werden, die eine erhöhte Einlaufgeschwindigkeit der Florbahn kompensiert.
[0018] Eine mechanisch bevorzugte Lösung für die Bildung des Florspeichers liegt darin,
dass die Andrückwalze auf einen schrägen Einlaufabschnitt des Abdeckbandes und des
ersten Flortransportbandes drückt.
[0019] Während bei der Bildung des Florspeichers die Verlängerung des Weges des Abdeckbandes
durch die dehnbaren Mittel, mit denen das Abdeckband im Vliesleger gelagert ist, ausgeglichen
wird, ist zum Ausgleich der im Florspeicher benötigten zusätzlichen Länge des ersten
Flortransportbandes vorzugsweise ein verfahrbarer Spannwagen vorgesehen, durch den
das erste Flortransportband verläuft. Dieser Spannwagen kann entsprechend der benötigten
zusätzlichen Länge des ersten Flortransportbandes gesteuert oder geregelt werden und
somit für einen Ausgleich sorgen, damit das erste Flortransportband bezüglich seiner
Gesamtlänge unbeeinflusst bleibt.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1
- ist eine schematische Querschnittsansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Vlieslegers;
- Fig. 2
- ist eine schematische Querschnittsansicht einer bevorzugten Florspeicherbildung im
Einlaufbereich des Vlieslegers;
- Fig. 3
- ist eine schematische Querschnittsansicht einer bevorzugten Führung des Abdeckbandes
im Bereich des Oberwagens;
- Fig. 4
- ist eine schematische Querschnittsansicht einer anderen bevorzugten Führung des Abdeckbandes
im Bereich des Oberwagens; und
- Fig. 5
- ist eine schematische Querschnittsansicht einer alternativen Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Vlieslegers.
[0021] Fig. 1 zeigt eine schematische Querschnittsansicht einer Ausführungsform der Erfindung.
Man erkennt in Fig. 1 einen Vliesleger 2 mit einem endlos umlaufenden Abliefertransportband
4, das dazu bestimmt ist, ein aus einer Florbahn 6 (siehe Fig. 2) gelegtes Vlies in
einer senkrecht zur Zeichnungsebene verlaufenden Transportrichtung abzutransportieren.
Von Führungseinrichtungen des Abliefertransportbandes 4 ist eine obere Umlenkwalze
8 dargestellt. Die Florbahn 6 ist aus Übersichtlichkeitsgründen nur in Fig. 2 dargestellt.
[0022] Über dem Abliefertransportband 4 ist ein Legewagen 10 auf Schienen oder Rohren (nicht
dargestellt) hin und her verfahrbar. In dem Legewagen 10 sind zwei Umlenkwalzen 12
und 14 frei drehbar gelagert. Die erste Umlenkwalze 12 ist von einem Flortransportband
16, im Folgenden auch zweites Flortransportband 16 genannt, teilumschlungen. Das zweite
Flortransportband 16 ist an seinem ersten Ende 18 fest im nicht dargestellten Maschinengestell
des Vlieslegers 2 befestigt und verläuft von dort aus in dichtem Abstand über dem
Abliefertransportband 4 zum Legewagen 10, wo es um 180° umgelenkt wird und anschließend
über vier ortsfeste Umlenkwalzen 20, 22, 24, 26 zur zweiten Umlenkwalze 14 im Legewagen
zurückgeführt wird. Die Umlenkwalze 14, die ebenfalls im Legewagen 10 drehbar gelagert
ist, ist von dem zweiten Flortransportband 16 teilumschlungen, so dass das Flortransportband
16 um 180° umgelenkt wird und vom unteren Austrittsbereich des Legewagens 10 in dichtem
Abstand über dem Abliefertransportband 4 verläuft, bis es an seinem zweiten Ende 28
wiederum fest mit dem Maschinengestell des Vlieslegers 2 verbunden ist.
[0023] Am Legewagen 10 ist eine Kette oder ein Zahnriemen angebracht, der beispielsweise
über ein mit einem Motor verbundenes Antriebszahnrad und ein Umlenkrad läuft (alle
Elemente nicht dargestellt). Mit Hilfe dieser Antriebseinrichtungen lässt sich der
Legewagen 10 oberhalb des Abliefertransportbandes 4 quer zu dessen Transportrichtung
hin und her verfahren.
[0024] In etwa auf selber Höhe wie der Legewagen 10 ist in dem Maschinengestell des Vlieslegers
2 ein Oberwagen 30 quer zur Transportrichtung des Abliefertransportbandes 4 auf Schienen
oder Rohren (nicht dargestellt) verfahrbar gelagert. Die Schienen oder Rohre können
dieselben Schienen oder Rohre sein, an denen auch der Legewagen 10 verfahrbar gelagert
ist. Der Oberwagen 30 hat eine obere Umlenkwalze 32 und eine untere Umlenkwalze 34,
die seitlich gegeneinander versetzt sind. Über diese beiden Umlenkwalzen 32, 34 läuft
ein weiteres Flortransportband 36, das nachfolgend erstes Flortransportband 36 genannt
wird. In dem Bereich, der von den beiden Umlenkwalzen 32, 34 im Oberwagen 30 begrenzt
wird, verläuft das erste Flortransportband 36 schräg abwärts geneigt.
[0025] Von der unteren Umlenkwalze 34 im Oberwagen 30 ausgehend verläuft das erste Flortransportband
36 parallel zum rechten oberen Trum des zweiten Flortransportbandes 16. Das erste
Flortransportband 36 verläuft geradlinig durch den Legewagen 10 und wird nach dem
Legewagen 10 über eine ortsfest gelagerte, motorisch angetriebene Umlenkwalze 38 und
von dort über eine in einem Spannwagen 40 gelagerte Umlenkwalze 42 geführt, um dann
über mehrere im Maschinengestell des Vlieslegers 2 ortsfest gelagerte Umlenkwalzen
44, 46, 48, 50 zu laufen, bevor es den Oberwagen 30 wieder erreicht. Der Oberwagen
30 und der Spannwagen 40 können dabei über eine Kette oder einen Zahnriemen (nicht
dargestellt) miteinander verbunden sein, der über ein mit einem Motor (nicht dargestellt)
verbundenes Antriebszahnrad und ein Umlenkrad, die im Maschinengestell gelagert sind,
läuft (nicht dargestellt). Der Spannwagen 40 ist dabei ebenfalls an Schienen oder
Rohren (nicht dargestellt) verfahrbar gelagert. Ebenso kann es vorteilhaft sein, wenn
die Bewegungen von Oberwagen 30 und Spannwagen 40 voneinander entkoppelt sind.
[0026] In dem Bereich zwischen der unteren Umlenkwalze 34 des Oberwagens 30 und der zweiten
Umlenkwalze 14 des Legewagens 10 sind Abschnitte des ersten Flortransportbandes 36
und des zweiten Flortransportbandes 16 parallel zueinander in engem Abstand geführt,
so dass eine vom ersten Flortransportband 36 herangeführte Florbahn 6 in dem genannten
Bereich zwischen dem Oberwagen 30 und dem Legewagen 10 von dem ersten Flortransportband
36 und dem zweiten Flortransportband 16 sandwichartig eingeschlossen ist. Dabei ist
die Florbahn 6 vom zweiten Flortransportband 16 abgestützt. Außerdem übernehmen die
beiden sich zwischen Legewagen 10 und Maschinengestell des Vlieslegers 2 erstreckenden
Abschnitte des zweiten Flortransportbandes 16 gleichzeitig auch die Funktion eines
Abdeckbandes für das gelegte Vlies.
[0027] Man erkennt in Fig. 1, dass im Betrieb der Oberwagen 30 und sein zugehöriger Spannwagen
40 eine zueinander gegenläufige Bewegung ausführen. Der Spannwagen 40 dient dazu,
um die Schleifenlänge des ersten Flortransportbandes 36 konstant zu halten.
[0028] Die Bewegungen von Legewagen 10 und Oberwagen 30 sind so aufeinander abgestimmt,
dass bei Zuführung der Florbahn 6 mit gleichförmiger Geschwindigkeit in den Vliesleger
2 eine gesteuerte Ablage der Florbahn 6 ohne Streckungen oder Stauchungen innerhalb
des Vlieslegers 2 auf dem Abliefertransportband 4 stattfinden kann. Dabei bewegt sich
der Oberwagen 30 jeweils in dieselbe Richtung, im Mittel jedoch nur halb so schnell
wie der Legewagen 10. Es wird auch der Tatsache Rechnung getragen, dass der Legewagen
10 im Bereich seiner Bewegungsumkehrstellung bis zum Stillstand abgebremst und wieder
beschleunigt werden muss. Wird die Florbahn 6 mit schwankender Geschwindigkeit zugeführt,
etwa weil vor dem Vliesleger 2 ein zyklisch arbeitendes Streckwerk (nicht dargestellt)
angeordnet ist, das eine wechselnde Dicke in der Florbahn 6 zum Zwecke der Erzielung
einer Querprofilierung des gelegten Vlieses erzeugt, kann mit Hilfe einer voneinander
unabhängigen Steuerung der Bewegung von Oberwagen 30 und Legewagen 10 in bekannter
Weise eine Florbahnpufferung innerhalb des Vlieslegers 2 vorgenommen werden.
[0029] Zwischen den beiden Umlenkwalzen 12 und 14 im Legewagen 10 wird ein Spalt gebildet,
der als Abgabespalt bezeichnet wird. Im Betrieb des Vlieslegers 2 sind beide Flortransportbänder
16, 36 so angetrieben, dass sie mit derselben Geschwindigkeit laufen.
[0030] Der Vliesleger 2 weist ein Abdeckband 52 auf, das sich von einem Einlaufbereich des
Vlieslegers 2 bis mindestens hin zum Oberwagen 30 erstreckt. Das Abdeckband 52 verläuft
dabei unmittelbar oberhalb eines oberen Trums 54 des ersten Flortransportbandes 36,
das in diesem Bereich als Auflagefläche für die Florbahn 6 dient und in Richtung des
Pfeils A bewegt wird. Die Florbahn 6 ist somit zwischen dem oberen Trum 54 des ersten
Flortransportbandes 36 und dem Abdeckband 52 eingeschlossen. Während das erste Flortransportband
36 rau ausgebildet ist, vorzugsweise als luftdurchlässiges Siebband, ist das Abdeckband
52 glatt ausgebildet und im Wesentlichen stationär im Vliesleger 2 angeordnet. Das
Abdeckband 52 ist dabei vorzugsweise luftundurchlässig und beispielsweise aus teflon-
oder PVC-beschichtetem Gewebe gebildet. Ebenso ist es möglich, dass das erste Flortransportband
36 luftundurchlässig ist, z.B. eine gewürfelte PVC-Oberfläche aufweist, während das
stationäre Abdeckband 52 Poren hat, um den Luftaustritt zu erlauben, ohne dadurch
rau zu werden.
[0031] Das umlaufende erste Flortransportband 36 bewegt aufgrund von Reibkräften die darauf
liegende Florbahn 6 mit, und das Abdeckband 52, welches nicht mit der Florbahn 6 mitbewegt
wird, dient als stationäre Abdeckung und verhindert so eine ungewünschte Verwirbelung
oder Verblasung von Fasern der Florbahn 6. Die Florbahn 6 bleibt damit größtenteils
frei von Turbulenzen, womit höhere Florlaufgeschwindigkeiten realisiert werden können.
Mit anderen Worten ist die Florbahn 6 als Sandwich zwischen dem oberen Trum 54 des
ersten Flortransportbandes 36 und dem Abdeckband 52 geführt, wobei sie ausschließlich
durch die Bewegung des ersten Flortransportbandes 36 vorwärts bewegt wird und das
glatte Abdeckband 52 keine Behinderung der Bewegung der Florbahn 6 darstellt.
[0032] Das Abdeckband 52 muss nicht notwendigerweise das gesamte obere Trum 54 des ersten
Flortransportbandes 36 überdecken, verläuft aber vorzugsweise vom Einlaufbereich des
Vlieslegers 2 durch den Oberwagen 30 hindurch. Das im Wesentlichen stationäre Abdeckband
52 ist an seinen beiden Enden vorzugsweise am Maschinengestell des Vlieslegers 2 fixiert.
Das Abdeckband 52 verläuft dann von einem ersten Befestigungspunkt 56 im Einlaufbereich
des Vlieslegers 2 der Bahn des ersten Flortransportbandes 36 folgend bis zum Oberwagen
30, durch diesen hindurch und vom Oberwagen 30 aus horizontal bis zum zweiten Befestigungspunkt
58 am rückwärtigen Ende des Vlieslegers 2. Im Bereich der Befestigungspunkte 56, 58
ist das Abdeckband 52 vorzugsweise mittels dehnbarer Mittel 60 im Maschinengestell
des Vlieslegers 2 gelagert. Die dehnbaren Mittel 60 können entweder Federn oder Pneumatikzylinder
oder andere geeignete Elemente umfassen.
[0033] In der in Fig. 2 dargestellten vorteilhaften Ausführungsform kann der Vliesleger
2 außerdem in seinem Einlaufbereich eine senkrecht verstellbare Andrückwalze 62 aufweisen,
die zur Bildung eines Florspeichers im Vliesleger 2 dient. Die Andrückwalze 62 ist
derart bewegbar, dass sie von oben auf das Abdeckband 52 und damit gleichzeitig auf
das obere Trum 54 des ersten Flortransportbandes 36 drückt. Unterstützt werden kann
diese Bewegung durch eine Unterstützungswalze 64, die ebenfalls im Einlaufbereich
des Vlieslegers 2 angeordnet ist und von oben auf das Abdeckband 52 drückt. Um eine
definierte Längung des Florlaufweges beim Absenken der Andrückwalze 62 zu gewährleisten,
kann als Gegenspannmittel beispielsweise die Umlenkwalze 48 eingesetzt werden. Der
verlängerte Laufweg der Florbahn 6 verläuft dann zwischen der ausgefahrenen Andrückwalze
62 und der Umlenkwalze 48 im Wesentlichen senkrecht, wie aus der gestrichelten Darstellung
der Speicherbildung in Fig. 2 hervorgeht. In der hier dargestellten besonders bevorzugten
Ausführungsform drückt die Andrückwalze 62 dabei auf einen schrägen Einlaufabschnitt
66 des Abdeckbandes 52 und damit auch des ersten Flortransportbandes 36.
[0034] Zum Ausgleich der im Florspeicher benötigten zusätzlichen Länge des Abdeckbandes
52 sind die dehnbaren Mittel 60 vorgesehen, durch welche die Aufhängung des Abdeckbandes
52 an seinen beiden Enden verlängert werden kann. Anders ist die Sachlage beim bewegten
ersten Flortransportband 36. Zum Ausgleich der im Florspeicher benötigten zusätzlichen
Länge des ersten Flortransportbandes 36 kann beispielsweise der Spannwagen 40 entsprechend
geändert angesteuert werden, auch im Rahmen eines Regelkreises. Im dargestellten Beispielsfall
kann der Spannwagen 40 durch eine Bewegung nach links im Florspeicher benötigte zusätzliche
Länge des ersten Flortransportbandes 36 liefern und gleichzeitig die Gesamtlänge des
ersten Flortransportbandes 36 unverändert lassen. Es sind auch andere Ausgleichsmöglichkeiten
innerhalb der geschlossenen Schlaufe des ersten Flortransportbandes 36 denkbar.
[0035] Durch diesen Florspeicher können die oben bereits erwähnten Geschwindigkeitsunterschiede
der einlaufenden Florbahn 6 kompensiert werden, ohne dass die Bewegung von Oberwagen
30 oder Legewagen 10 im Vergleich zum Normalbetrieb geändert werden müsste.
[0036] In Fig. 3 ist eine Möglichkeit der Führung des Abdeckbandes 52 im Oberwagen 30 dargestellt.
Aufgrund der Hin- und Herfahrt des Oberwagens 30 muss das im Wesentlichen stationäre
Abdeckband 52 eine Abstützung sowohl nach links als auch nach rechts erfahren, damit
es bei der Bewegung des Oberwagens 30 jeweils auf definierte Weise durch diesen hindurchgleiten
kann. Hierzu benötigt man ein zusätzliches Führungselement 68, im dargestellten Beispielsfall
einen Führungsschuh, der möglichst glatt ausgebildet sein muss und der unteren Umlenkwalze
34 des Oberwagens 30 angrenzend gegenüberliegt.
[0037] In Fig. 4 ist eine alternative Möglichkeit der Führung des Abdeckbandes 52 im Oberwagen
30 dargestellt. Hierbei ist das Führungselement 68 als mit dem Oberwagen 30 mitbewegte
glatte Walze ausgebildet, die oberhalb der unteren Umlenkwalze 34 angeordnet ist und
um die das Abdeckband 52 umgelenkt wird. In einem solchen Fall ist es vorteilhaft,
wenn für die Führung der Florbahn um die untere Umlenkwalze 34 ein zusätzliches Führungsmittel
69 vorgesehen ist, etwa das aus
EP 1 947 223 A1 bekannte Führungsmittel.
[0038] Gemäß den bisherigen Ausführungen sind insgesamt zwei Flortransportbänder 16, 36
im Vliesleger 2 enthalten. Die Erfindung lässt sich auch auf andere Ausgestaltungen
von Vlieslegern mit zwei Flortransportbändern anwenden, ebenso auf viele andere Vliesleger,
z.B. solche mit drei Flortransportbändern. Ein Beispiel eines solchen Vlieslegers
mit drei Flortransportbändern ist in Fig. 5 dargestellt. Bei dem in Fig. 5 dargestellten
Vliesleger ist das zweite Flortransportband 16 der Ausführungsform aus Fig. 1 ersetzt
durch ein zweites Flortransportband 70 und ein drittes Flortransportband 72, die in
einem gemeinsamen Spannwagen 74 umgelenkt werden.
[0039] Die Erfindung ist ebenfalls auf gegenläufige Vliesleger anzuwenden, bei denen sich
der Oberwagen 30 und der Legewagen 10 entgegengesetzt bewegen, oder auf Steilarm-Vliesleger.
1. Vliesleger zum Legen eines Vlieses aus einer Florbahn (6) mit
einem in Querrichtung verfahrbaren Oberwagen (30), durch den die Florbahn (6) geführt
ist,
einem in Querrichtung verfahrbaren Legewagen (10), durch den die vom Oberwagen (30)
kommende Florbahn (6) geführt ist und der zur Abgabe der Florbahn (6) auf ein Abliefertransportband
(4) dient, und
mindestens zwei Flortransportbändern (16, 36, 70, 72) zur Führung der Florbahn (6)
zum Oberwagen (30) und weiter zum Legewagen (10), wobei ein erstes umlaufendes Flortransportband
(36), dessen oberes Trum (54) sich von einem Einlaufbereich des Vlieslegers (2) bis
zum Oberwagen (30) erstreckt und als Auflagefläche für die Florbahn (6) dient, als
raues Flortransportband ausgebildet ist, und wobei oberhalb des oberen Trums (54)
des ersten Flortransportbandes (36) ein Abdeckband (52) zum Einschließen der auf dem
oberen Trum (54) des ersten Flortransportbandes (36) aufliegenden Florbahn (6) von
oben angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Abdeckband (52) glatt ausgebildet ist und im Wesentlichen stationär im Vliesleger
(2) angeordnet ist.
2. Vliesleger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckband (52) luftundurchlässig ist.
3. Vliesleger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckband (52) ein mit Teflon oder PVC beschichtetes Gewebeband ist.
4. Vliesleger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Flortransportband (36) luftdurchlässig ist.
5. Vliesleger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das im Wesentlichen stationäre Abdeckband (52) mittels dehnbarer Mittel (60) in einem
Maschinengestell des Vlieslegers (2) gelagert ist.
6. Vliesleger nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die dehnbaren Mittel (60) Federn oder Pneumatikzylinder sind.
7. Vliesleger nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckband (52) durch den Oberwagen (30) verläuft.
8. Vliesleger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Oberwagen (30) ein Führungselement (68) zur Führung des Abdeckbandes (52) angeordnet
ist.
9. Vliesleger nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er in seinem Einlaufbereich eine senkrecht verstellbare Andrückwalze (62) zur Bildung
eines Florspeichers aufweist.
10. Vliesleger nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückwalze (62) derart bewegbar ist, dass sie von oben auf das Abdeckband (52)
und damit auch das obere Trum (54) des ersten Flortransportbandes (36) drückt.
11. Vliesleger nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückwalze (62) auf einen schrägen Einlaufabschnitt (66) des Abdeckbandes (52)
und des ersten Flortransportbandes (36) drückt.
12. Vliesleger nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein verfahrbarer Spannwagen (40) vorgesehen ist, durch den das erste Flortransportband
(36) verläuft und dessen Bewegung zum Ausgleich der im Florspeicher benötigten zusätzlichen
Länge des ersten Flortransportbandes (36) steuerbar oder regelbar ist.