[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Entlasten einer Dachfläche
einer Dachkonstruktion von Schnee- und/oder Eislasten sowie die Verwendung einer Strahlungsheizvorrichtung
zum Entlasten einer Dachfläche einer Dachkonstruktion von Schnee- und/oder Eislasten.
[0002] Bei großen Industriehallen, Werkstätten und Sporthallen bzw. Sportarenen stellt sich
im Winter oftmals das Problem, dass sich auf der Dachfläche der Dachkonstruktion Schnee-
bzw. Eislasten aufbauen, die an die Belastungsgrenzen der Dachkonstruktionen heranreichen
oder diese gegebenenfalls sogar übersteigen, was im schlimmsten Fall zu einem Einsturz
der Dachkonstruktion führen kann. Zur Verminderung der Schnee- und/oder Eislasten
ist es notwendig, diese manuell oder unter Maschineneinsatz von der Dachkonstruktion
zu entfernen, wobei dieser Vorgang personal-und kostenintensiv ist. Bei modernen Sportarenen
werden in jüngster Zeit vermehrt Materialien bei der Dachkonstruktion eingesetzt,
die ein manuelles Entfernen der Schnee- und/oder Eislast noch erschweren.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit welchem bzw. welcher eine Dachfläche einer Dachkonstruktion auf konstruktiv einfache
Weise und kostengünstig von einer Schnee- und/oder Eislast befreit werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Entlasten einer
Dachfläche von Schnee- und/oder Eislasten mit einer zumindest einen Infrarotstrahler
aufweisenden Strahlungsheizvorrichtung, wobei diese Strahlungsheizvorrichtung zunächst
unter der Dachkonstruktion angeordnet wird. Anschließend wird der Strahlungskegel
des Infrarotstrahlers der Strahlungsheizvorrichtung auf die Unterseite der Dachfläche
gerichtet, und die Unterseite der Dachfläche wird mit der Strahlungsheizvorrichtung
für einen Zeitraum t1 bestrahlt.
[0005] Durch die Verwendung des Infrarotstrahlers wird nicht der Luftraum unterhalb der
Dachkonstruktion erwärmt, sondern es findet eine Erwärmung der angestrahlten Oberfläche,
d.h. der Unterseite der Dachfläche statt. Aufgrund des Wärmetransports durch die Dachfläche
erwärmt sich auch die Oberseite der Dachfläche, so dass auf der Dachfläche der Dachkonstruktion
vorhandene Schnee- und/oder Eislasten rasch angetaut werden, wodurch sich an der Oberfläche
der Dachfläche ein Wasserfilm bildet. Sofern die Dachkonstruktion mit einer gewissen
Neigung versehen ist, kann die vorhandene Schnee- und/oder Eislast von der Dachfläche
abrutschen - neue Schnee- und Eislasten bauen sich nicht mehr auf, sondern rutschen
ab. Sollte die Dachfläche der Dachkonstruktion keine Neigung aufweisen, kann die Unterseite
der Dachfläche für einen längeren Zeitraum bestrahlt werden, um für eine entsprechende
Entlastung zu sorgen.
[0006] Zum Entlasten der Dachfläche der Dachkonstruktion kann die Strahlungsheizvorrichtung
lediglich temporär unter der Dachkonstruktion angeordnet werden und nach dem Entlasten
der Dachfläche wieder entfernt werden. Beispielsweise ist es vorstellbar, mobile Strahlungsheizvorrichtungen
zu verwenden, die nur so lange unter der Dachkonstruktion angeordnet werden, wie es
für die Entlastung der Dachkonstruktion notwendig ist. Es ist jedoch auch vorstellbar,
dass die Strahlungsheizvorrichtung permanent an der Dachkonstruktion befestigt wird.
Dies ist insbesondere bei sehr großen Dachkonstruktionen von Vorteil, da bei solchen
die einzusetzenden Strahlungsheizvorrichtungen sehr sperrig sind, was die Verwendung
mobiler Strahlungsheizvorrichtungen erschwert.
[0007] Sofern die Strahlungsheizvorrichtung permanent an der Dachkonstruktion befestigt
ist, ist es bevorzugt, dass der Strahlungskegel des zumindest einen Infrarotstrahlers
der Strahlungsheizvorrichtung mit einem Motor auf die Unterseite einer Dachfläche
ausgerichtet wird. Eine solche, d.h. motorbetriebene Ausrichtung des Strahlungskegels
hat den Vorteil, dass einfach unterschiedliche Abschnitte der Dachfläche der Dachkonstruktion
mit derselben Strahlungsheizvorrichtung bestrahlt werden können, d.h. für die Entlastung
der Dachkonstruktion eine geringere Anzahl solcher Strahlungsheizeinrichtungen notwendig
ist. Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird nach dem Ablauf des
Zeitraums t1 der Strahlungskegel des Infrarotstrahlers daher mit dem Motor auf einen
anderen Abschnitt der Dachfläche gerichtet.
[0008] In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass der Zeitraum t1 auch so klein gewählt
sein kann, dass eine praktisch kontinuierliche Bewegung des Strahlungskegels über
eine (dann deutliche größere) Dachfläche erfolgt, wobei es dann bevorzugt ist, dass
nach Überstreichen einer vorgegebenen Dachfläche eine entsprechende Rückbewegung ausgeführt
wird. Mit anderen Worten, der Motor wird so geschaltet, dass der Strahlungskegel des
Infrarotstrahlers über einen Abschnitt der Dachfläche hin- und her schwenkt, d.h.
das Zentrum des Strahlungskegels über die Dachfläche hin- und herwandert.
[0009] Eine permanente Bestrahlung der Unterseite einer Dachfläche ist nur bei extremen
Witterungsbedingungen notwendig, d.h. ein Dauerbetrieb der Strahlungsheizvorrichtung
zur Entlastung der Dachkonstruktion ist nur selten erforderlich. Bei einer besonders
vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist es daher bevorzugt, dass der Strahlungskegel
des Infrarotstrahlers mit dem Motor auf eine Fläche unterhalb der Dachkonstruktion
gerichtet wird.
[0010] Im Rahmen dieser Anmeldung soll mit dem Begriff "unterhalb der Dachkonstruktion"
nicht nur der Bereich erfasst sein, der von dieser überdacht ist, sondern auch solche
Bereiche, die an den überdachten Bereich angrenzen. Beispielsweise soll bei der Dachkonstruktion
einer Sportarena von dem Begriff "unterhalb der Dachkonstruktion" auch die Rasenfläche
umfasst sein.
[0011] Die Strahlungsheizvorrichtung wird also nicht nur zum Entlasten der Dachfläche der
Dachkonstruktion von Schnee- und/oder Eislasten verwendet, sondern auch zum Aufwärmen
der unter der Dachkonstruktion vorhandenen Fläche. Dazu ist lediglich der Strahlungskegel
des zumindest einen Infrarotstrahlers der Strahlungsheizvorrichtung entsprechend zu
justieren, was aufgrund der Verwendung eines Motors leicht erreicht werden kann.
[0012] Eine solche Verfahrensführung ist besonders bevorzugt, da in vielen Industriehallen,
Werkstätten oder Sporthallen Strahlungsheizvorrichtung mit Infrarotstrahlern zur Beheizung
verwendet werden, und mit dem erfindungsgemäßen Verfahren vorhandene Einrichtungen
bzw. Vorrichtung zum einen zum Beheizen und zum anderen zum Entlasten der Dachfläche
der Dachkonstruktion verwendet werden, wobei dies jedoch voraussetzt, dass ggf. vorhandene
Strahlungsheizvorrichtungen erfindungsgemäß umgerüstet werden.
[0013] Bezogen auf das Beispiel der Sportarena kann der Strahlungskegel mit dem Motor beispielsweise
auf die üblicherweise zumindest teilweise unter der Dachkonstruktion angeordneten
Besucherbereiche gerichtet werden. Ferner ist es möglich, den Strahlungskegel mit
dem Motor auf eine Rasenfläche unterhalb der Dachkonstruktion zu richten (beispielsweise
zur Rasenpflege).
[0014] In dem Zeitraum t1, in welchem die Dachfläche der Dachkonstruktion von Schnee- und/oder
Eislasten befreit wird, ist der Strahlungskegel des Infrarotstrahlers auf die Unterseite
der Dachfläche bzw. auf verschiedene Abschnitte der Unterseite der Dachfläche gerichtet,
so dass die Fläche unter der Dachkonstruktion nicht beheizt wird. Es ist daher bevorzugt,
dass die Strahlungsheizvorrichtung zumindest zwei Infrarotstrahler umfasst, deren
Strahlungskegel getrennt voneinander auf die Unterseite der Dachfläche und/oder auf
eine Fläche unter der Dachkonstruktion gerichtet werden können, so dass gleichzeitig
die Unterseite der Dachfläche der Dachkonstruktion bestrahlt und die Fläche unter
der Dachkonstruktion beheizt werden kann.
[0015] Alternativ kann das Verfahren auch so durchgeführt werden, dass der Motor den Strahlungskegel
der Strahlungsheizvorrichtung zwischen der Position zur Bestrahlung eines Abschnitts
der Dachfläche der Dachkonstruktion und der Position zur Bestrahlung der Fläche unterhalb
der Dachkonstruktion hin- und hergeschwenkt. Diese Verfahrensführung entspricht dem
Schwenken über einen Abschnitt der Dachfläche, jedoch wird in dem hier beschriebenen
Fall ein größerer Winkel überstrichen, nämlich von einer Startposition bei der Dachfläche
bis zu der Fläche unterhalb der Dachkonstruktion, wobei die Bewegungs- bzw. Schwenkgeschwindigkeit
vorzugsweise dann, wenn der Strahlungskegel weder eine Dachfläche noch eine Fläche
unterhalb der Dachkonstruktion bestrahlt, größer ist.
[0016] Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß ferner gelöst durch eine Strahlungsheizvorrichtung
zum Entlasten einer Dachfläche einer Dachkonstruktion von Schnee- und/oder Eislasten,
aufweisend zumindest einen Infrarotstrahler, zumindest einen Motor, der derart mit
dem zumindest einen Infrarotstrahler gekoppelt ist, dass der Strahlungskegel des zumindest
einen Infrarotstrahlers vertikal justiert werden kann, wobei die Kopplung derart ist,
dass der Strahlungskegel auf die Dachfläche und eine Fläche unter der Dachkonstruktion
gerichtet werden kann, und eine an der Dachkonstruktion befestigte Aufhängung, über
welche die Strahlungsheizvorrichtung an der Dachkonstruktion selber montiert ist.
[0017] Im Rahmen dieser Anmeldung soll unter dem Begriff des Strahlungskegels nicht nur
der Spezialfall des Kreiskegels verstanden werden, sondern auch der von der Strahlung
eines Infrarotstrahlers durchsetzte Raum, wobei die genaue Geometrie dieses Raumes
von der Geometrie des Strahlers abhängt. Unter der "vertikalen Justierung" des bzw.
der Strahlungskegel soll im Rahmen dieser Anmeldung ein Vorgang verstanden werden,
bei welchem der Mittelpunkt der Kegelgrundfläche des "Strahlungskegels" (bezogen auf
einen Kreiskegel) relativ zum Grund variiert wird, wobei die Kegelspitze in Abhängigkeit
von der genauen konstruktiven Ausgestaltung des Infrarotstrahlers weitgehend ortsfest
bleibt. Um eine entsprechende vertikale Justierung zu erreichen, wird der bzw. die
Infrarotstrahler um eine Horizontalachse gedreht bzw. an einer solchen Achse geschwenkt,
wobei diesbezügliche Details für die Anmeldung unwesentlich sind und daher auf eine
weitere Diskussion verzichtet wird.
[0018] Die erfindungsgemäße Strahlungsheizvorrichtung hat den Vorteil, dass der zumindest
eine Infrarotstrahler über den Motor derart justiert werden kann, dass der Strahlungskegel
des Infrarotstrahlers so ausgerichtet werden kann, dass diese zum einen die Unterseite
der Dachfläche der Dachkonstruktion bestrahlen und somit für ein Entlasten der Dachkonstruktion
sorgen kann, und ferner auf eine Fläche unterhalb der Dachkonstruktion gerichtet werden
kann, um diesen Bereich entsprechend zu heizen.
[0019] Der Motor bzw. gesamte Strahlungsheizvorrichtung ist so ausgebildet, dass der Motor
nicht nur kurze Schwenk- bzw. Drehbewegungen durchführen kann, sondern auch kontinuierlich
den Infrarotstrahler an der Horizontalachse drehen bzw. Schwenken kann (und damit
der Strahlungskegel vertikal bewegt wird). Dadurch kann ein größerer Abschnitt bzw.
Bereich der Dachfläche der Dachkonstruktion mit dem Strahlungskegel kontinuierlich
bestrahlt werden, wobei während dieses Vorgangs das Zentrum des Strahlungskegels über
die Dachfläche hin- und herwandert. Ein solches Überfahren der Dachfläche ist insbesondere
dann sinnvoll, wenn bereits ein Anschmelzen der Schnee- und/oder Eislast erreicht
ist und lediglich ein erneutes Anfrieren vermieden werden soll.
[0020] Um die von der Strahlungsheizvorrichtung erreichbare Dachfläche zu vergrößern, ist
es bevorzugt, dass die Aufhängung, mit welcher die Strahlungsheizvorrichtung an der
Dachkonstruktion montiert ist, längen- bzw. höhenverstellbar ist. Aus dem gleichen
Grunde ist es bei einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Strahlungsheizvorrichtung
bevorzugt, dass diese eine Dreheinrichtung umfasst, mit welcher der Strahlungskegel
um eine Vertikalachse gedreht bzw. an einer solchen geschwenkt werden kann. Auch die
Bewegung um die Vertikalachse kann wie oben beschrieben durchgeführt werden, d.h.
als ein kontinuierliches Schwenken zwischen einem End- und einem Anfangspunkt, wobei
der überstrichene Winkel von den baulichen Gegebenheiten der Dachkonstruktion abhängt.
[0021] Der Strahlungskegel einer entsprechend ausgestalteten Strahlungsheizvorrichtung kann
somit vertikal und horizontal justiert werden, wodurch sich die Einsetzbarkeit der
Strahlungsheizvorrichtung weiter erhöht.
[0022] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Strahlungsheizvorrichtung umfasst diese zumindest
zwei Infrarotstrahler, die derart mit dem Motor gekoppelt sind, dass die Strahlungskegel
der Infrarotstrahler separat justierbar sind. Mit einer derart ausgestalteten Strahlungsheizvorrichtung
kann beispielsweise der Strahlungskegel eines Infrarotstrahlers auf eine Dachfläche
der Dachkonstruktion gerichtet werden, und gleichzeitig kann der Strahlungskegel eines
anderen Infrarotstrahlers auf eine Fläche unterhalt der Dachkonstruktion gerichtet
werden, so dass es möglich ist, gleichzeitig eine Dachfläche einer Dachkonstruktion
von Schnee- und/oder Eislasten zu befreien und den Bereich unterhalb der Dachkonstruktion
zu beheizen. Sollte ein Entlasten der Dachfläche nicht notwendig sein, können beide
Strahlungskegel auf den Bereich unterhalt der Dachkonstruktion gerichtet werden. Andererseits
ist es bei starker Belastung der Dachfläche auch möglich, beide Strahlungskegel auf
die Unterseite oder separate Abschnitte der Unterseite einer Dachfläche zu richten,
um für eine besonders rasche oder besonders großflächige Entlastung der Dachkonstruktion
von Schnee- und/oder Eislasten Sorge zu tragen. Ob die Justierung der Strahlungskegel,
d.h. die Bewegung der Infrarotstrahler mit einem oder mehreren Motoren durchgeführt
wird ist für die Erfindung als solche unwesentlich und richtet sich nach der genauen
konstruktiven Gestaltung der Strahlungsheizvorrichtung.
[0023] Die vorgenannte Aufgabe der Erfindung wird ferner durch die Verwendung einer Strahlungsheizungsvorrichtung,
wie vorstehend beschrieben, zum Entlasten einer Dachfläche einer Dachkonstruktion,
beispielsweise der Dachkonstruktion einer Sportstätte, von Schnee- und/oder Eislasten
gelöst. Ferner kann die Strahlungsheizvorrichtung zum Bestrahlen einer Rasenfläche,
beispielsweise einer Sportstätte, verwendet werden.
[0024] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten bevorzugten
Ausführungsbeispielen bzw. -formen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
die Figuren 1 - 3 unterschiedliche Positionen einer Strahlungsheizvorrichtung gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei die erfindungsgemäße
Strahlungsheizvorrichtung an der Dachkonstruktion einer Sportstätte befestigt ist,
und
die Figuren 4a - 4c schematische Darstellungen Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Strahlungsheizvorrichtung.
Die Figuren 1 - 3 zeigen unterschiedliche Positionen einer Strahlungsheizvorrichtung
1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei die
Strahlungsheizvorrichtung 1 an der Dachkonstruktion 2 einer Sportstätte befestigt
ist. Figur 1 zeigt die "Schmelzposition" des Verfahrens, wobei bei dieser Position
der Strahlungskegel 1a der Strahlungsheizvorrichtung 1 auf eine Dachfläche 3 bzw.
einen Abschnitt der Dachfläche 3 der Dachkonstruktion 2 gerichtet ist. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel ist die Dachfläche 3 der Dachkonstruktion 2 geneigt, so dass nach
einem gewissen Bestrahlungszeitraum, in welchem sich auf der Oberfläche der Dachfläche
3 ein Wasserfilm bildet, die Schnee- und/oder Eislast von dem bestrahlten Bereich
der Dachfläche abrutschen kann.
[0025] Sobald dies geschehen ist, kann der Strahlungskegel 1a der Strahlungsheizvorrichtung
1 mit einem (in Figur 1 nicht gezeigten) Motor auf einen anderen Abschnitt der Dachfläche
3 der Dachkonstruktion 2 gerichtet werden, um dort mit der Entlastung der Dachfläche
fortzufahren, wie dies mit dem gestrichelten Strahlungskegel 1b dargestellt ist. Diese
Ausrichtung kann entweder rasch geschehen, es kann jedoch auch eine kontinuierliche
periodische Schwenkbewegung zwischen den beiden Positionen 1a und 1b durchgeführt
werden, was insbesondere dann sinnvoll ist, wenn die Schnee- und/oder Eislast bereits
angeschmolzen ist und ein erneutes Anfrieren vermieden werden soll.
[0026] Der Strahlungskegel 1a kann mit dem Motor auch in die in Figur 2 gezeigte "Heizposition"
bewegt werden. In dieser ist der Strahlungskegel 1a des Infrarotstrahlers der Strahlungsheizvorrichtung
1 auf eine Fläche 4 unter der Dachkonstruktion 2 gerichtet, wobei es sich bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel bei der Fläche 4 unter der Dachkonstruktion um den Zuschauerbereich
handelt. Auch in dieser Position kann der Strahlungskegel entweder "ruckartig" oder
kontinuierlich zwischen den Positionen mit den Strahlungskegeln 1a und 1b (hin und
her) bewegt werden.
[0027] Sofern die Strahlungsheizvorrichtung 1 über zwei separat justierbare Infrarotstrahler
verfügt, kann mit einer Strahlungsheizvorrichtung sowohl die in Figur 1 gezeigte Schmelzposition
als auch die in Figur 2 dargestellte Heizposition verwirklicht werden. Figur 3 zeigt
die sogenannte "Feldposition", bei welcher der Strahlungskegel 1a des Infrarotstrahlers
der Strahlungsheizvorrichtung mit dem Motor ebenfalls auf eine Fläche 5 unterhalb
der Dachkonstruktion 2 gerichtet ist, wobei es sich bei der bestrahlten Fläche bei
der in Figur 3 dargestellten Position um die Rasenfläche einer Sportstätte handelt.
Diese Feldposition kann beispielsweise zur Rasenpflege genutzt werden. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist es also möglich, mit ein und derselben Strahlungsheizvorrichtung die
Dachfläche 3 der Dachkonstruktion von Schnee- und Eislasten zu befreien (Schmelzposition),
sowie zwei unterschiedliche Flächen 4, 5 unter der Dachkonstruktion 2 zu bestrahlen,
wobei diese Flächen bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel zum einen der Zuschauerbereich
einer Sportstätte und zum anderen die Rasenfläche einer Sportstätte ist.
[0028] In den Figuren 4a - 4c sind schematische Darstellungen verschiedener Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Strahlungsheizvorrichtung gezeigt, wobei sämtliche der gezeigten
Ausführungsbeispiele bei dem oben beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren genutzt
werden können. Figur 4a ist eine seitliche Schnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels.
Der gezeigte Strahlungsheizvorrichtung 10 umfasst zwei Infrarotstrahler 11a, 11b,
die an einem zwischen diesen angeordneten Motor 13 befestigt sind, und zwar derart,
dass beide Infrarotstrahler 11a, 11b separat voneinander justiert werden können. Die
Infrarotstrahler 11a, 11b umfassen unter anderem Heizelemente 12a, 12b, über welche
die eigentliche Wärmestrahlung stattfindet. Die Strahlungsheizvorrichtung 10 umfasst
ferner eine Aufhängung 14, mit welcher die Strahlungsheizvorrichtung 10 an der Dachkonstruktion
befestigt ist. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Strahlungsheizvorrichtung
ist ferner eine (nicht dargestellte) Dreheinrichtung vorgesehen, mit welcher sich
die Strahlungsheizvorrichtung um eine Vertikalachse drehen lässt. Welcher Typ von
Infrarotstrahler bei der Strahlungsheizvorrichtung verwendet wird, ist im Rahmen der
Erfindung nicht wesentlich, so dass nicht näher auf die einzelnen Details eingegangen
wird. Es ist ferner nicht von Bedeutung, ob der bzw. die Infrarotstrahler elektrisch
oder gasbetrieben sind, es ist lediglich dafür zu sorgen, dass die Infrarotstrahler
auch bei der erfindungsgemäßen wesentlichen Justierbarkeit der Strahler mit Energie
versorgt werden können, wobei entsprechende Medienführungen (Gas, Strom) dem Fachmann
bekannt sind.
[0029] Figur 4b zeigt ebenfalls eine Schnittansicht auf eine Strahlungsheizvorrichtung,
wobei in Figur 4b eine Draufsicht dargestellt ist. Die in Figur 4b gezeigte Strahlungsheizvorrichtung
20 umfasst eine Aufhängung 24 mit einer (nicht gezeigten) Dreheinrichtung, mit welcher
die Strahlungsheizvorrichtung 20 an einer Vertikalachse geschenkt werden kann. An
der Aufhängung 24 ist über ein entsprechendes Gelenk ein Motor 23 befestigt, mit welchem
der Strahlungskegel des Infrarotstrahlers justiert werden kann, um den Strahlungskegel
auf verschiedene zu bestrahlende Bereiche zu richten, wobei die Schwenkung bzw. Drehung
des Infrarotstrahlers auch bei diesem Ausführungsbeispiel entlang einer Horizontalachse
stattfindet.
[0030] Figur 4c schließlich zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Strahlungsheizvorrichtung, wobei die dargestellte Strahlungsheizvorrichtung 30 über
einen Infrarotstrahler 31 verfügt, der mit Hilfe eines Motor 33 an einer Horizontalachse
gedreht bzw. geschwenkt werden kann. An dem Motor 33 ist eine Aufhängung 34 befestigt,
über welche die Strahlungsheizvorrichtung 30 an der Dachkonstruktion 2 befestigt ist.
Auch die in diesem Ausführungsbeispiel dargestellte Strahlungsheizvorrichtung 30 verfügt
über eine (nicht dargestellte) Drehvorrichtung, mit welcher die Strahlungsheizvorrichtung
um die zentrale Vertikalachse der Strahlungsheizvorrichtung gedreht werden kann.
[0031] Die vorstehend beschriebene Erfindung ist nicht auf das zu den Figuren 1 - 3 beschriebene
Verfahren oder die beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen der Strahlungsheizvorrichtung
beschränkt. An den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen können zahlreiche,
dem Fachmann entsprechend der beabsichtigten Anwendung naheliegende Abänderungen vorgenommen
werden, ohne dass dadurch der Bereich der Erfindung verlassen wird
1. Verfahren zum Entlasten einer Dachfläche (3) einer Dachkonstruktion (2) von Schnee-
und/oder Eislasten mit einer zumindest einen Infrarotstrahler aufweisenden Strahlungsheizvorrichtung
(1, 10, 20, 30) , wobei
a) die Strahlungsheizvorrichtung unter der Dachkonstruktion angeordnet wird,
b) der Strahlungskegel des Infrarotstrahlers der Strahlungsheizvorrichtung auf die
Unterseite der Dachfläche (3) gerichtet wird, und
c) die Unterseite der Dachfläche (3) mit der Strahlungsheizvorrichtung (1, 10, 20,
30) für einen Zeitraum t1 bestrahlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Strahlungsheizvorrichtung (1, 10, 20, 30) in
Schritt a) an der Dachkonstruktion (2) befestigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Strahlungskegel des Infrarotstrahlers mit einem
Motor auf die Unterseite der Dachfläche ausgerichtet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, wobei in einem Schritt d1) nach dem Ablauf des Zeitraums
t1 der Strahlungskegel des Infrarotstrahlers mit dem Motor auf einen anderen Abschnitt
der Dachfläche (3) gerichtet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, wobei in einem Schritt d2) der Strahlungskegel des
Infrarotstrahlers mit dem Motor auf eine Fläche (3) unter der Dachkonstruktion (2)
gerichtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 3, wobei die Strahlungsheizvorrichtung (1, 10, 20, 30) zumindest
zwei Infrarotstrahler umfasst, deren Strahlungskegel getrennt voneinander auf die
Unterseite der Dachfläche (3) und/oder auf eine Fläche (4, 5) unter der Dachkonstruktion
(2) gerichtet werden.
7. Strahlungsheizvorrichtung (10, 20, 30) zum Entlasten einer Dachfläche (3) einer Dachkonstruktion
(2) von Schnee-und/oder Eislasten, aufweisend
zumindest einen Infrarotstrahler (11a, 11b, 21, 31),
zumindest einen Motor (13, 23, 33), der derart mit dem zumindest einen Infrarotstrahler
gekoppelt ist, dass der Strahlungskegel des zumindest einen Infrarotstrahlers vertikal
justiert werden kann, wobei die Kopplung derart ist, dass der Strahlungskegel auf
die Dachfläche (3) und eine Fläche (4, 5) unter der Dachkonstruktion gerichtet werden
kann, und
eine an der Dachkonstruktion (2) befestigte Aufhängung (14, 24, 34), über welche die
Strahlheizvorrichtung (10, 20, 30) an der Dachkonstruktion montiert ist.
8. Strahlungsheizvorrichtung (10, 20, 30) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängung (14, 24, 34) längenverstellbar ist.
9. Strahlungsheizvorrichtung (10, 20, 30) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsheizvorrichtung ferner eine Dreheinrichtung umfasst, mit welcher die
Strahlungsheizvorrichtung um eine Vertikalachse gedreht werden kann.
10. Strahlungsvorrichtung (10, 20, 30) nach einem der Ansprüche 7 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlungsvorrichtung zumindest zwei Infrarotstrahler (11a, 11b) umfasst, die
derart mit einem Motor (13) gekoppelt sind, dass die Strahlungskegel der Infrarotstrahler
separat justierbar sind.
11. Verwendung einer Strahlungsheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 - 10 zum Entlasten
einer Dachfläche einer Dachkonstruktion von Schnee- und/oder Eislasten.
12. Verwendung einer Strahlungsheizvorrichtung nacheinem der Ansprüche 7 - 10 zum Bestrahlen
einer Rasenfläche.