[0001] Die Erfindung betrifft eine Zahnradpumpe, insbesondere Ölpumpe, insbesondere für
eine Brennkraftmaschine, mit einer fördermengenverändernden Verschiebeeinheit, die
zwischen einer ersten Steuerkammer und einer zweiten Steuerkammer verschiebbar angeordnet
ist, wobei in der ersten Steuerkammer eine Rückstellfeder derart angeordnet und ausgebildet
ist, dass diese eine Kraft in Richtung der zweiten Steuerkammer auf die Verschiebeeinheit
ausübt, wobei die Verschiebeeinheit einen ersten Steuerkolben, welcher der ersten
Steuerkammer zugewandt ist, und einen zweiten Steuerkolben, welcher der zweiten Steuerkammer
zugewandt ist, aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Bei der Regelung von Ölpumpen, werden hauptsächlich Verschiebeeinheiten verwendet,
welche entweder axial oder radial das Fördervolumen eines Verdrängers reduzieren.
Dabei wird ein Raum geschaffen, der mit Steueröl befüllt bzw. belüftet werden muss.
Erfolgt die Belüftung nicht schnell genug bzw. gibt es Schaltstellungen der Steuereinheit,
bei welcher das Öl nicht entweichen kann, kommt es im dynamischen Betrieb zum Zusammenbruch
des Öldruckes. Gegebenenfalls tritt Rohöl aus der Förderkammer der Zahnradpumpe in
eine Steuerkammer ein. Die hierdurch entstehenden Druckdifferenzen beeinträchtigen
das Regelverhalten zusätzlich.
[0003] Aus der
DE 100 43 842 A1 ist eine gattungsgemäße Zahnradpumpe mit einer fördermengenverändemden Verschiebeeinheit
bekannt. Zur Lösung der o. g. Probleme wird vorgeschlagen, die beiden Steuerkammern
über eine Druckleitung, in der eine Drossel angeordnet ist, miteinander fluidleitend
zu verbinden. Weiterhin ist eine der Druckkammern mit einer Maximaldruckbegrenzung
versehen. Dies erzielt eine betriebsoptimierte Fördermengenregelung bei gleichzeitiger
Reduzierung der zum Betreiben der Zahnradpumpe notwendigen Antriebsleistung.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zahnradpumpe der o. g. Art dahingehend
zu verbessern, dass diese in allen Betriebssituationen selbsttätig einregelt und unerwünschte
Störeinflüsse auf die Regelung vermieden sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Zahnradpumpe der o. g. Art mit den
in Anspruch 1 gekennzeichneten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
[0006] Dazu ist es bei einer Zahnradpumpe der o. g. Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass
der zweite Steuerkolben an seinem Umfang eine über wenigstens einen Teil des Umfangs
in Umfangsrichtung verlaufende Ringnut aufweist, wobei am zweiten Steuerkolben zusätzlich
ein fluidleitender Kanal derart angeordnet und ausgebildet ist, dass dieser Kanal
die Ringnut fluidleitend mit einer Saugseite der Zahnradpumpe verbindet.
[0007] Dies hat den Vorteil, dass ein von einer Förderkammer der Zahnradpumpe zu der zweiten
Steuerkammer g. durchtretender Volumenstrom eines von der Zahnradpumpe geförderten
gegebenenfalls Fluids in der Ringnut gesammelt und aktiv über den Kanal abgesaugt
wird. Hierdurch wird ein Gesamtwirkungsgrad der Zahnradpumpe verbessert, da eine unerwünschte,
das Regelverhalten negativ beeinflussende Druckdifferenz aufgrund von Fluiddurchtritt
zwischen einem Förderraum und der zweiten Steuerkammer wirksam vermieden ist. Mit
dem effektiv verbesserten Reglerverhalten wird der effektiv nutzbare Volumenstrom
der Zahnradpumpe und damit auch der Wirkungsgrad erhöht.
[0008] Eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung der Zahnradpumpe bei gleichzeitig
hoher Funktionssicherheit erzielt man dadurch, dass der Kanal auf dem Umfang des zweiten
Steuerkolbens als eine Längsnut ausgebildet ist.
[0009] Besonders bevorzugt eignet sich die erfindungsgemäße Zahnradpumpe als Ölpumpe, beispielsweise
für eine Brennkraftmaschine, beispielsweise für ein Kraftfahrzeug, wobei in diesem
Fall das von der Zahnradpumpe geförderte Fluid Öl ist.
[0010] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in
- Fig. 1
- eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Zahnradpumpe in Schnittansicht,
- Fig. 2
- die Zahnradpumpe gemäß Fig. 1 in einer Schnittansicht gemäß Linie 1-1 von Fig. 1,
- Fig. 3
- die Zahnradpumpe gemäß Fig. 1 in einer perspektivischen, teilweise aufgebrochenen
Ansicht,
- Fig. 4
- eine graphische Darstellung eines Volumenstromes über einen Pumpendruck für eine herkömmliche
Zahnradpumpe nach dem Stand der Technik und
- Fig. 5
- eine graphische Darstellung eines Volumenstromes über einen Pumpendruck für eine erfindungsgemäß
ausgebildete Zahnradpumpe.
[0011] Die in Fig. 1 bis 4 dargestellte, beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Zahnradpumpe ist als Außenzahnradpumpe ausgebildet. Die Zahnradpumpe weist ein Gehäuse
10 auf, welches einen Deckel 12 trägt. Im Deckel 12 ist eine Antriebswelle 14 drehbar
gelagert. Die Antriebswelle 14 ist mit einem Antriebszahnrad bzw. Antriebsförderrad
16 drehfest verbunden, welches mit einem Abtriebszahnrad bzw. Förderrad 18 in kämmender
Verbindung steht. Die Zahnradpumpe ist mit einer fördermengenverändernden Verschiebeeinheit
20 versehen, die zwischen einer ersten Druckkammer bzw. Steuerkammer 22 und einer
zweiten Druckkammer bzw. Steuerkammer 24 verschiebbar angeordnet ist. In der ersten
Steuerkammer 22 ist eine auf die Verschiebeeinheit 20 wirkende Druckfeder 26 angeordnet.
Diese übt auf die Verschiebeeinheit 20 eine rückstellende Kraft in Richtung der zweiten
Steuerkammer 24 aus.
[0012] Die Verschiebeeinheit 20 ist gemäß Doppelpfeil 28 axial verschiebbar und umfasst
eine Abtriebswelle 30 und jeweils auf dieser koaxial angeordnet das Förderrad 18,
einen die erste Steuerkammer 22 begrenzenden ersten Steuerkolben bzw. Federkolben
32 sowie einen die zweite Steuerkammer 24 begrenzenden zweiten Steuerkolben 34. Dabei
ist das Förderrad 18 auf der Abtriebswelle 30 drehbar gelagert, während der zweite
Steuerkolben 34 und der Federkolben 32 auf der Abtriebswelle 30 aufgepresst sind.
Die Verschiebeeinheit 20 ist in Abhängigkeit einer eventuell sich einstellenden Druckdifferenz
zwischen der ersten Steuerkammer 22 und der zweiten Steuerkammer 24 in Bezug auf das
nicht axial verschiebbare Antriebsförderrad 16 gemäß Doppelpfeil 28 verschiebbar.
[0013] Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich, bilden das Förderrad 18, das Antriebsförderrad
16 und das Gehäuse 10 eine Förderkammer 36 sowie eine Druckseite 38 und eine Saugseite
40 aus.
[0014] Bei einer entsprechenden Druckdifferenz zwischen der ersten und zweiten Steuerkammer
22, 24 kommt es zu eine axialen Verschiebung der Verschiebeeinheit relativ zum Antriebsförderrad
16. Hierdurch verändert sich eine axiale Länge des Bereiches, in dem das Antriebsförderrad
16 und das Förderrad 18 miteinander in kämmendem Eingriff stehen. Je größer diese
axiale Länge ist, desto mehr Fluid wird von der Saugseite zur Druckseite gefördert
bzw. je kleiner diese axiale Länge ist, desto weniger Fluid wird von der Saugseite
zur Druckseite gefördert.
[0015] Erfindungsgemäß ist an dem zweiten Steuerkolben 34 an dessen Umfang eine in Umfangsrichtung
über einen Teil des Umfangs verlaufende Ringnut 42 vorgesehen. In dieser Ringnut 42
sammelt sich Fluid, welches zwischen dem zweiten Steuerkolben 32 und dem Gehäuse 10
von der Förderkammer 36 in Richtung der zweiten Steuerkammer 24 durchtritt. Weiterhin
ist am Umfang des zweiten Steuerkolbens 32 eine Längsnut 44 derart ausgebildet und
angeordnet, dass diese Längsnut 44 die Ringnut 42 fluidleitend mit der Saugseite 40
verbindet. Auf diese Weise wird sich ggf. in der Ringnut 42 ansammelndes Fluid aktiv
über die Längsnut 44 abgesaugt. Ein Durchtritt von Fluid in die zweite Steuerkammer
24 ist dadurch wirksam verhindert.
[0016] Die Wirksamkeit wurde auf einem Komponentenprüfstand nachgewiesen. Dabei wurde bei
verschiedenen Temperaturen der Gegendruck variiert und damit das real geförderte Fluid
ermittelt. Durch das Einbringen der Längsnut 44 konnte die Fördermenge um 2,5 % gesteigert
werden.
[0017] In Fig. 4 ist das Ergebnis eines Versuchs mit einer Zahnradpumpe ohne Ringnut 42
und Längsnut 44 graphisch dargestellt. Auf einer horizontalen Achse 46 ist ein Pumpendruck
in bar und auf einer vertikalen Achse 48 ist ein Volumenstrom über die Zahnradpumpe
in ccm/U angegeben. Ein erster Graph 50 veranschaulicht die Abhängigkeit des Volumenstroms
48 von dem Pumpendruck 46 für eine Zahnradpumpe ohne Ringnut 42 und Längsnut 44. Der
Volumenstrom 48 beginnt bei einem Wert von ca. 8 ccm/U und nimmt mit zunehmendem Pumpendruck
46 ab. Bei 1 bar Pumpendruck 46 beträgt der Volumenstrom 48 noch etwa 6,8 ccm/U.
[0018] In Fig. 5 ist das Ergebnis eines Versuchs mit einer erfindungsgemäßen Zahnradpumpe
mit Ringnut 42 und Längsnut 44 unter ansonsten gleichen Bedingungen graphisch dargestellt.
Auf der horizontalen Achse 46 ist wieder der Pumpendruck in bar und auf der vertikalen
Achse 48 ist wieder der Volumenstrom über die Zahnradpumpe in ccm/U angegeben. Ein
zweiter Graph 52 veranschaulicht die Abhängigkeit des Volumenstroms 48 von dem Pumpendruck
46 für die erfindungsgemäße Zahnradpumpe mit Ringnut 42 und Längsnut 44. Der Volumenstrom
48 beginnt bei einem Wert von ca. 8 ccm/U und nimmt mit zunehmendem Pumpendruck 46
ab. Bei 1 bar Pumpendruck 46 beträgt der Volumenstrom 48 etwa 7,0 ccm/U.
[0019] Bei 1 bar Pumpendruck bzw. Gegendruck erhöht sich somit bei ein und derselben Pumpe
durch die erfindungsgemäß zusätzlich vorgesehene Ringnut 42 mit Längsnut 44 der real
geförderte Volumenstrom von 6,8 auf 7,0 ccm/U. Bei ca. 1000 Umdrehungen pro Minute
entspricht dies einer Erhöhung des Volumenstromes von 6,8 l/min auf 7,0 l/min. Dies
entspricht einer Verbesserung des Wirkungsgrades um 2,5% auf 76,5%.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 10
- Gehäuse
- 12
- Deckel
- 14
- Antriebswelle
- 16
- Antriebszahnrad bzw. Antriebsförderrad
- 18
- Abtriebszahnrad bzw. Förderrad
- 20
- Verschiebeeinheit
- 22
- erste Druckkammer bzw. Steuerkammer
- 24
- zweite Druckkammer bzw. Steuerkammer
- 26
- Druckfeder
- 28
- Doppelpfeil
- 30
- Abtriebswelle
- 32
- erster Steuerkolben bzw. Federkolben
- 34
- zweiten Steuerkolben
- 36
- Förderkammer
- 38
- Druckseite
- 40
- Saugseite
- 42
- Ringnut
- 44
- Längsnut
- 46
- horizontale Achse: Pumpendruck in bar
- 48
- vertikale Achse: Volumenstrom über die Zahnradpumpe in ccm/U
- 50
- erster Graph: Volumenstroms 48 über Pumpendruck 46 für eine Zahnradpumpe ohne Ringnut
42 und Längsnut 44
- 52
- zweiter Graph:
1. Zahnradpumpe, insbesondere Ölpumpe, insbesondere für eine Brennkraftmaschine, mit
einer fördermengenverändemden Verschiebeeinheit (20), die zwischen einer ersten Steuerkammer
(22) und einer zweiten Steuerkammer(24) verschiebbar angeordnet ist, wobei in der
ersten Steuerkammer (22) eine Rückstellfeder (26) derart angeordnet und ausgebildet
ist, dass diese eine Kraft in Richtung der zweiten Steuerkammer (24) auf die Verschiebeeinheit
(20) ausübt, wobei die Verschiebeeinheit (20) einen ersten Steuerkolben (32), welcher
der ersten Steuerkammer (22) zugewandt ist, und einen zweiten Steuerkolben (34), welcher
der zweiten Steuerkammer (24) zugewandt ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Steuerkolben (34) an seinem Umfang eine über wenigstens einen Teil des
Umfangs in Umfangsrichtung verlaufende Ringnut (42) aufweist, wobei am zweiten Steuerkolben
(34) zusätzlich ein fluidleitender Kanal (44) derart angeordnet und ausgebildet ist,
dass dieser Kanal (44) die Ringnut (42) fluidleitend mit einer Saugseite (40) der
Zahnradpumpe verbindet.
2. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (44) auf dem Umfang des zweiten Steuerkolbens (34) als eine Längsnut ausgebildet
ist.
3. Zahnradpumpe nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das von der Zahnradpumpe geförderte Fluid Öl ist.