[0001] Die Erfindung betrifft ein Elektrokabel gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Elektrokabel mit einer oder mehreren Aderleitungen, die mindestens einen elektrischen
Leiter umfasst, und mit einer oder mehreren die Aderleitungen umschliessenden Isolationsschichten
versehen sind, sind in verschiedensten Ausgestaltungen bekannt und auf dem Markt erhältlich.
[0003] Eine besondere Schwierigkeit besteht bei solchen Elektrokabeln darin, dass es relativ
schwierig ist, wenn bei einem Kabel nach einer gewissen Zeit nach einem Defekt oder
einem Ausbau die Produktionsangaben, wie Hersteller, Datum der Herstellung etc. desselben
ermittelt werden möchten. Es gibt Kabel, die auf der Aussenseite mit Markierungen
versehen sind, die aber mit der Zeit nicht mehr lesbar und daher ungenügend für eine
sichere Rückverfolgbarkeit sind.
[0004] Zudem besteht das Problem, dass die Kabel teilweise sehr klein konfektioniert (gestückelt)
werden, dass keine Kennzeichnung (Beschriftung) auf dem Kabel mehr vorhanden ist oder
dies mit zuviel Aufwand verbunden wäre, solche Beschriftungen auf jedes Stück Kabel
anzubringen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Elektrokabel der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit dem schnell und einfach Daten von der Herstellung,
der Zusammensetzung oder anderen Angaben des Kabels auch nach einem mehrjährigen Einsatz
sicher und problemlos ermittelt werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass bei der einen oder mehreren
Aderleitungen und/oder bei der einen oder mehreren Isolationsschichten zumindest an
einer Stelle eine bestimmte Schicht aufgebracht ist, welche DNA (Desoxyribonukleinsäure)
enthält, denen bestimmte Daten, wie zum Beispiel Produktionsdaten oder Kabeleigenschaften,
zugeordnet sind, und sich die DNA durch eine DNA-Analyse bestimmen lassen, um diese
Daten entschlüsseln zu können.
[0007] Die DNA kann im Gegenratz zur Beschriftung durchgehend aufgetragen werden, und es
ist somit gewährleistet, dass die DNA auch auf einem sehr kurzen Kabelstück vorhanden
ist.
[0008] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemässen Elektrokabels bilden den
Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Mit dieser erfindungsgemässen Lösung lassen sich auch nach einer langen Gebrauchszeit
eines Kabels dessen Daten auf sehr sichere Weise feststellen und es können keine falschen
Daten analysiert bzw. Fälschungen vorgenommen werden.
[0010] Die Erfindung sowie weitere Vorteile derselben sind nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Elektrokabel in perspektivischer Schnittdarstellung; und
- Fig. 2
- ein Elektrokabel mit Anschlussstecker in perspektivischer Explosionsdarstellung.
[0011] Fig.1 zeigt ein Elektrokabel 10 mit einer Aderleitung 12, bei der es sich beispielsweise
um einen Innenleiter mit mehreren miteinander verseilten Litzen aus Kupferfeindrähten
handeln kann, und Isolationsschichten 13, 14, 15, welche jeweils aus Kunststoff hergestellt
sind und dabei als Halbleiterband, Trennschicht und als Schutzschicht ausgebildet
sein können. Diese Wahl der Isolationsschichten wie auch die Anzahl derselben kann
je nach Anwendung des Kabels 10 variieren.
[0012] Bei diesem Elektrokabel 10 ist erfindungsgemäss bei der Aderleitung 12 sowie bei
den Isolationsschichten 13, 14, 15 an einer Stelle eine Schicht 12', 13', 14', 15'
aufgebracht, welche DNA, genannt Desoxyribonukleinsäure, enthalten. Diesen DNA der
Schichten 12', 13', 14', 15' sind bestimmte Daten zugeordnet, wobei diese sich durch
eine DNA-Analyse bestimmen lassen, um daraus die Daten entschlüsseln zu können.
[0013] Mit diesen DNA sollen Herstellungsdaten oder Kabeleigenschaften gespeichert werden,
bei denen es sich im Konkreten beispielsweise um die Herstellerfirma, das Produktionsdatum,
um Prüfdaten des Kabels, um Materialzusammensetzungen oder ähnlichem handelt.
[0014] Die Entschlüsselung dieser insbesondere künstlich hergestellten DNA erfolgt in der
Art, dass verschiedene unterschiedliche solcher DNA erzeugt und dann beim Herstellen
der Kabel 10 in diesen Schichten 12', 13', 14', 15' eingebunden und diesen jeweils
spezifische Daten zugeordnet werden, so dass sich die Daten bei einer allfälligen
DNA-Analyse exakt bestimmen lassen können. Im Rahmen der Erfindung können unterschiedliche
DNA in einer oder mehreren Schichten 12', 13', 14', 15' enthalten sein, daraus gegegebenenfalls
mehrere unterschiedliche Daten ableitbar sind.
[0015] Diese jeweiligen Schichten 12', 13', 14', 15' sind aus einem Trägermedium und dem
darin zugemischten für die DNA-Analyse geeigneten DNA zusammengesetzt. Bei dem Trägermedium
wird insbesondere eine Flüssigkeit, zum Beispiel Wasser, chemische Lösemittel, Lacke,
Dispersionen, Emulsionen oder Klebemischungen verwendet.
[0016] Diese jeweiligen Schichten 12', 13', 14', 15' mit DNA sind an wenigstens einer Stelle
im Kabel 10 enthalten, und zwar so, dass sie von den auf das Kabel von aussen wirkenden
Einflüsse, wie Feuchtigkeit, Wärme, Feuer, Kälte oder ähnlichem geschützt sind. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Schichten 12', 13', 14', 15' auf den jeweiligen
Oberflächen der Aderleitung 12 bzw. den Isolationsschichten 13, 14, 15 aufgebracht,
wobei diejenige bei der Mantel-Isolationsschicht 15 vorteilhaft mit einem Band, Folie
16 oder dergleichen umhüllt ist, mittels dem auch eine Ortung der Schicht(en) 15'
ermöglicht wird.
[0017] Bei der Herstellung werden diese Schichten 12', 13', 14', 15', welche DNA (Desoxyribonukleinsäure)
enthalten, vorteilhaft auf der Aderleitung 12 und auf den Isolationsschichten 13,
14 ummittelbar vor dem Extrudieren der diese Schicht anschliessend abdeckenden Isolationsschicht
13, 14, 15 aufgetragen.
[0018] Diese Schichten 12', 13', 14', 15' mit DNA sind vorzugsweise mit einer kleinen Fläche
von maximal wenigen Quadratzentimetern aufgetragen, dies an einer markierten Stelle
des Kabels 10. Selbstverständlich können diese Schichten mit DNA auch in regelmässigen
Abständen vorgesehen sein.
[0019] Die DNA kann selbstverständlich auch kontinuierlich (längs der Kabelachse) auf die
Schichten 12, 13, 14, 15, 16 aufgetragen werden, so beispielsweise durchgehend über
die gesamte Länge des Kabels. Zudem kann die DNA auch in die Elemente 13,14,15 eingemischt
werden. In die Grenzschichten zwischen den Schichten 12 und 13; 13 und 14; 14 und
15 kann ein Faden oder Band längs der Kabelachse eingelassen sein, welches mit der
DNA versehen/getränkt ist. Diesen Faden oder dieses Band kann man direkt bei der Extrusion
mit einlaufen lassen. Die DNA könnte auch in die Beschriftungs- oder Kennzeichnungsfarbe
eingemischt werden.
[0020] In Fig. 2 ist ferner noch ein Elektrokabel 20 mit einem Anschlussstecker 21 in Explosionsdarstellung
gezeigt, bei welchem das Kabel eine Aderleitung 12 und eine Isolationsschicht 13 aufweist
und durch eine Schraubkappe 24 dergleichen mit dem Anschlussstecker 21 verbindbar
ist. Es ist wiederum erfindungsgemäss eine Schicht 24' mit DNA bei auf der Innenseite
der Schraubkappe 24 vorgesehen.
[0021] Diese DNA-Analyse wird durch eine an sich bekannte forensische Analyse durchgeführt,
mittels welcher die DNA bestimmbar bist.
1. Elektrokabel, mit einer oder mehreren Aderleitungen (12), die mindestens einen elektrischen
Leiter umfasst, und mit einer die Aderleitung (12) umschliessenden Isolationsschicht
(13, 14, 15), dadurch gekennzeichnet, dass
bei der einen oder mehreren Aderleitungen (12) und/oder bei der einen oder mehreren
Isolationsschichten (13, 14, 15) zumindest an einer Stelle eine Schicht (12', 13',
14', 15', 24') aufgebracht ist, welche DNA (Desoxyribonukleinsäure) enthält, denen
bestimmte Daten, wie zum Beispiel Produktionsdaten oder Kabeleigenschaften, zugeordnet
sind, und sich die DNA durch eine DNA-Analyse bestimmen lassen, um diese Daten entschlüsseln
zu können.
2. Elektrokabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entschlüsselung dieser insbesondere künstlich hergestellten DNA in der Art erfolgt,
dass verschiedene unterschiedliche solcher DNA erzeugt und beim Herstellen der Kabel
(10, 20) in diesen Schichten (12', 13', 14', 15', 24') integriert sind, und dass diesen
jeweils spezifische Daten zugeordnet sind, so dass sich die Daten bei einer allfälligen
DNA-Analyse exakt bestimmen lassen.
3. Elektrokabel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung einer jeweiligen Schicht (12', 13', 14', 15', 24') mit DNA aus
einem Trägermedium und darin zugemischten für die DNA-Analyse geeigneten DNA besteht.
4. Elektrokabel nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (12', 13', 14', 15', 24') mit DNA an wenigstens einer Stelle des Kabels
vorgesehen ist, bei welcher die auf das Kabel von aussen wirkenden Einflüsse geschützt
ist.
5. Elektrokabel nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass unterschiedliche DNA in einer oder mehreren Schichten (12', 13', 14', 15', 24') enthalten
sind, daraus mehrere unterschiedliche Daten ableitbar sind.
6. Elektrokabel nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (12', 13', 14', 15', 24') mit DNA auf der Aussenseite des Leiters (10,
20), der jeweiligen Isolationsschicht (13, 14, 15) mit einer kleinen Fläche von maximal
wenigen Quadratzentimetern aufgetragen ist, vorzugsweise an einer markierten Stelle
des Kabels.
7. Elektrokabel nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (24) mit DNA bei dem am jeweiligen Ende des Kabels (20) angebrachten
Anschlusssteckers (21) an einer geschützten Stelle aufgetragen ist.
8. Elektrokabel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der einen oder mehreren Aderleitungen (12) und/oder bei der einen oder mehreren
Isolationsschichten (13, 14, 15) eine Schicht enthalten ist, welche als wenigstens
ein Faden, Band oder ähnliches ausgebildet ist, welches mit der DNA versehen ist.
9. Verfahren zur Herstellung eines Elektrokabels nach einem der vorangehenden Ansprüche
1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Schicht, welche DNA (Desoxyribonukleinsäure) enthält, zumindest
an einer Stelle auf der Aderleitung (12) und/oder auf der oder den umschliessenden
Isolationsschichten (13, 14, 15) ummittelbar vor dem Extrudieren der diese Schicht
anschliessend abdeckenden Isolationsschicht (13, 14, 15) aufgetragen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die DNA-Analyse durch eine forensische Analyse erfolgt, mittels welcher die DNA bei
der jeweiligen Schicht (12', 13', 14', 15', 24') bestimmbar bist.