[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Schalter, insbesondere einen elektrischen
Leistungsschalter, mit den Merkmalen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein derartiger Schalter ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2008 039 066 A1 bekannt. Dieser Schalter umfasst ein Rotorgehäuse und einen im Rotorgehäuse drehgelagerten
elektrischen Kontaktarm, der zwischen einer Ein- und einer Aus-Stellung sowie relativ
zum Rotorgehäuse verschwenkbar ist. In der Ein-Position verbindet der elektrische
Kontaktarm ein Kontaktelement des Kontaktarms mit einem ortsfesten Kontaktelement
des Schalters. In der Aus-Position sind das Kontaktelement des Kontaktarms und das
ortsfeste Kontaktelement des Schalters getrennt. Zum Ein- und Ausschalten lässt sich
der Kontaktarm verschwenken, indem das Rotorgehäuse gedreht wird; dabei nimmt das
drehende Rotorgehäuse den Kontaktarm mit und schwenkt den Kontaktarm mit. Darüber
hinaus kann der Kontaktarm auch ohne eine Verdrehung des Rotorgehäuses, also relativ
zum dem Rotorgehäuse schwenken, wenn nämlich der über den Kontaktarm fließende Strom
zu groß wird: In diesem Fall wird der Kontaktarm über eine durch den Strom hervorgerufene
magnetische Kraft gegenüber dem Rotor geschwenkt, wodurch das Kontaktelement des Kontaktarms
und das ortsfeste Kontaktelement des Schalters voneinander getrennt werden. Bei einer
der in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2008 039 066 A1 beschriebenen Ausgestaltungen sind zwei Zwischenteile vorhanden, die in einer vorgegebenen
Rastposition den schwenkbaren Kontaktarm mit dem Rotorgehäuse verrasten und im Falle
einer Relativdrehung zwischen dem schwenkbaren Kontaktarm und dem Rotorgehäuse aus
der vorgegebenen Rastposition wegbewegt werden. Jedes der beiden Zwischenteile besteht
aus einem Druckelement, das mit einem Ende an einem Schwenklager des Kontaktarms schwenkbar
angebunden ist und mit einem anderen Ende über ein Drehlager eine Rolle hält. Die
Rolle kann sich an einem Wandabschnitt des Schalters abrollen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schalter anzugeben, der wenig Teile
und einen besonders einfach montierbaren Aufbau aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schalter mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Schalters sind in Unteransprüchen angegeben.
[0005] Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Zwischenteil ein kugeliger Körper
ist, der in der vorgegebenen Rastposition federnd geklemmt gehalten wird. Unter kugeligen
Körpern werden hier Körper verstanden, deren Oberfläche kugelförmig oder kugelähnlich
ist.
[0006] Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schalters besteht in seinem einfachen
mechanischen Aufbau und der sich daraus ergebenden einfachen Montierbarkeit. Im Unterschied
zu dem eingangs beschriebenen Schalter, bei dem jedes Zwischenteil jeweils ein Druckelement,
eine Rolle und zwei Drehlager umfasst, wird das Zwischenteil bei dem erfindungsgemäßen
Schalter durch einen kugeligen Körper gebildet, der lediglich durch Klemmung - also
ohne eine mechanische Anbindung an andere Teile - gehalten werden kann. Zur Montage
kann der kugelige Körper lediglich zwischen dem schwenkbaren Kontaktarm und dem Rotorgehäuse
eingesetzt und dort eingeklemmt werden. Es sind also für die Verrastung zwischen dem
schwenkbaren Kontaktarm und dem Rotorgehäuse weniger Teile nötig, was die Herstellungs-
und Montagekosten deutlich reduziert.
[0007] Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schalters besteht darin,
dass aufgrund der kugeligen Form des Zwischenteils ein Verdrehen des Kontaktarms sehr
reibungsarm und damit auch bei sehr kleinen Auslösekräften bzw. sehr kleinen Auslöseströmen
möglich ist. Dies erlaubt es, eine Strombegrenzung auch bei "keinen" Kurzschlussströmen
zu erreichen und gleichzeitig den Kontaktabbrand zu vermindern, da ein Öffnen der
Kontakte verzögerungsarm erfolgen kann.
[0008] Bei dem Zwischenteil handelt es sich vorzugsweise um einen Hohlkörper mit einer kugelförmigen
oder ellipsoidförmigen Oberfläche oder um einen massiven kugelförmigen Körper oder
ein massives Ellipsoid.
[0009] Mit Blick auf eine gute thermische Isolation zwischen dem Rotorgehäuse und dem Kontaktarm
und zur Verhinderung von Lichtbögen zwischen dem Kontaktarm und dem Rotorgehäuse wird
es als vorteilhaft angesehen, wenn das Zwischenteil aus einem nichtleitenden Material
besteht.
[0010] Die vorgegebene Rastposition kann derart angeordnet sein, dass der Schalter geschlossen
ist, wenn das Zwischenteil in der vorgegebenen Rastposition federnd geklemmt gehalten
wird. Alternativ kann die vorgegebene Rastposition derart angeordnet sein, dass der
Schalter geöffnet ist, wenn das Zwischenteil in der vorgegebenen Rastposition federnd
geklemmt gehalten wird. Auch können mehrere verschiedene Rastpositionen zur Verfügung
stehen, beispielsweise eine für den geöffneten Schalterzustand und eine für den geschlossenen
Schalterzustand.
[0011] Mit Blick auf eine günstige Kraftverteilung wird es als vorteilhaft angesehen, wenn
zumindest zwei Zwischenteile vorhanden sind. Die Anordnung der Zwischenteile zwischen
dem Rotorgehäuse und dem Kontaktarm ist vorzugsweise drehsymmetrisch.
[0012] Im Falle eines Verschwenkens des Kontaktarms relativ zum Rotorgehäuse wird das Zwischenteil
vorzugsweise aus der Rastposition herausgedrückt. Die Rastposition wird bevorzugt
durch eine Ausnehmung (z. B. in Form eines Lochs, eines Sacklochs oder einer Vertiefung)
in einem Wandabschnitt gebildet. Während einer weiteren Relativdrehung zwischen dem
Kontaktarm und dem Rotorgehäuse - also nach dem Verlassen der Rastposition bzw. der
Ausnehmung - rollt und/oder gleitet das Zwischenteil vorzugsweise auf diesem Wandabschnitt.
[0013] Auf dem Wandabschnitt sind vorzugsweise Vertiefungen vorhanden, die das Abrollen
und/oder Gleiten des Zwischenteils auf dem Wandabschnitt bremsen. Derartige Vertiefungen
ermöglichen es, die Schwenkbewegung, insbesondere die Schwenkgeschwindigkeit im Falle
eines Überstromes, gezielt zu steuern, indem die Geometrie und die Dichte der Vertiefungen
entsprechend gewählt werden.
[0014] Zwischen dem Rotorgehäuse und dem schwenkbaren Kontaktarm wird vorzugsweise eine
Feder angeordnet. Um die Rastposition herzustellen, drückt ein erstes Federende der
Feder das Zwischenteil bevorzugt in die Ausnehmung in dem Wandabschnitt. Das zweite
Federende der Feder stützt sich bevorzugt an dem Kontaktarm ab.
[0015] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung drückt das erste Federende unmittelbar
auf das Zwischenteil, und das zweite Federende der Feder stützt sich unmittelbar auf
dem Kontaktarm ab.
[0016] Der Wandabschnitt wird vorzugsweise durch einen Wandabschnitt des Rotorgehäuses gebildet.
Als besonders vorteilhaft wird es diesbezüglich angesehen, wenn das Rotorgehäuse eine
Gehäuseschale mit einem Randabschnitt aufweist, dessen Randinnenfläche den Wandabschnitt
bildet, auf dem das Zwischenteil rollen oder gleiten kann und in dem die Ausnehmung
für die Rastposition platziert ist.
[0017] Darüber hinaus wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Rotorgehäuse einen Deckel
aufweist, der das Rotorgehäuse mit dem darin befindlichen Kontaktarm seitlich verschließt.
Der Deckel liegt vorzugsweise unmittelbar auf dem Zwischenteil auf. Mit Blick auf
eine geringe Reibung wird es als vorteilhaft angesehen, wenn das Zwischenteil - bei
einer Relativbewegung zwischen dem schwenkbaren Kontaktarm und dem Rotorgehäuse -
auch auf dem Deckel rollen und/oder gleiten, insbesondere reibungsarm gleiten, kann.
[0018] Der Deckel kann beispielsweise einen Innendeckel bilden, der gemeinsam mit dem Kontaktarm
mitgedreht wird.
[0019] Besonders bevorzugt weist das Zwischenteil zusätzlich zu der genannten Rastposition,
nachfolgend erste Rastposition genannt, eine zweite Rastposition auf, in die das Zwischenteil
nach einem Herausdrücken aus der ersten Rastposition und nach einem weiteren Verschwenken
des Kontaktarms relativ zum Rotorgehäuse gelangen kann.
[0020] Die Feder, die das Zwischenteil in dessen erster Rastposition in die Ausnehmung drückt,
ist vorzugsweise derart angeordnet, dass sie das Zwischenteil auch in dessen zweiter
Rastposition federnd halten kann, beispielsweise indem sie es in eine zweite Ausnehmung
oder an einen Anschlag drückt, wodurch der Kontaktarm in seiner gegenüber dem Rotorgehäuse
verschwenkten Stellung gehalten wird.
[0021] Mit der Feder kann darüber hinaus ein Schlagkörper zusammenwirken, der bei einem
Verschwenken des Kontaktarms relativ zum Rotorgehäuse und einer damit einhergehenden
Verformung der Feder mit dem Zwischenteil in Kontakt gebracht wird und das Zwischenteil
aus der ersten und/oder der zweiten Rastposition herausdrückt. Ein Schlagkörper kann
beispielsweise den Einfluss der Reibung auf die Drehbewegung des Kontaktarms reduzieren.
[0022] Der Kontaktarm des Schalters wird vorzugsweise verschwenkt, wenn der über den Kontaktarm
fließende Strom einen vorgegebenen Wert überschreitet oder das Rotorgehäuse gedreht
wird.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert;
dabei zeigen beispielhaft:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Schalter in einer dreidimensionalen
Sicht im eingeschalteten Zustand,
- Figur 2
- den Schalter gemäß Figur 1 in einer dreidimensionalen Sicht im ausgeschalteten Zustand,
- Figur 3
- den Schalter gemäß den Figuren 1 und 2 im Querschnitt im eingeschalteten Zustand,
- Figur 4
- den Schalter gemäß den Figuren 1 bis 3 im Querschnitt im ausgeschalteten Zustand,
- Figur 5
- ein zweites Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Schalter im eingeschalteten
Zustand im Querschnitt,
- Figur 6
- den Schalter gemäß Figur 5 in einer dreidimensionalen Sicht,
- Figur 7
- ein drittes Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Schalter im Querschnitt
im eingeschalteten Zustand und
- Figur 8
- ein vierte Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen Schalter mit einem Innendeckel.
[0024] In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten
stets dieselben Bezugszeichen verwendet.
[0025] In der Figur 1 sieht man einen elektrischen Schaler 10 in einer dreidimensionalen
Sicht. Man erkennt ein Rotorgehäuse 20, das entlang einer Pfeilrichtung P drehbar
ist. Innerhalb des Rotorgehäuses 20 befindet sich eine Kontaktbrücke 30, die gemeinsam
mit dem Rotorgehäuse 20 oder auch relativ zu dem Rotorgehäuse 20 ebenfalls entlang
der Pfeilrichtung P verschwenkbar ist. Die Drehachse, um die die Kontaktbrücke 30
sowie das Rotorgehäuse 20 dreh- bzw. schwenkbar sind, ist in der Figur 1 mit dem Bezugszeichen
40 gekennzeichnet.
[0026] Die Kontaktbrücke 30 wird durch einen ersten Kontaktarm 50 sowie einen zweiten Kontaktarm
51 gebildet. Jeder der beiden Kontaktarme 50 und 51 ist an dem Kontaktarmende mit
einem Kontaktelement ausgestattet. Die Kontaktelemente sind in der Figur 1 mit den
Bezugszeichen 60 und 61 gekennzeichnet.
[0027] In der Figur 1 erkennt man darüber hinaus zwei ortsfeste Kontaktschienen 70 und 71,
die mit der Kontaktbrücke 30 zusammenwirken. Hierzu sind die beiden Kontaktschienen
70 und 71 jeweils mit einem ortsfesten Kontaktelement 80 bzw. 81 ausgestattet.
[0028] Bei der Darstellung gemäß Figur 1 ist der Schalter 10 geschlossen, so dass ein elektrischer
Strom von der Kontaktschiene 70 über die Kontaktbrücke 30 zu der Kontaktschiene 71
fließen kann. Um diesen Stromfluss zu ermöglichen, liegen die Kontaktelemente 60 und
61 der Kontaktbrücke 30 auf den korrespondierenden ortsfesten Kontaktelementen 80
und 81 der beiden Kontaktschienen 70 und 71 auf.
[0029] Die Figur 2 zeigt den Schalter 10 gemäß Figur 1 im ausgeschalteten Zustand. Man erkennt,
dass die Kontaktbrücke 30 gegenüber dem Rotorgehäuse 20 sowie gegenüber der in der
Figur 1 dargestellten Stellung verschwenkt ist. Aufgrund des Schwenkwinkels sind die
Kontaktelemente 60 und 61 der Kontaktbrücke 30 von den korrespondierenden ortsfesten
Kontaktelementen 80 und 81 der beiden Kontaktschienen 70 und 71 getrennt.
[0030] In der Figur 3 ist der Schalter 10 gemäß Figur 1 im Querschnitt im eingeschalteten
Zustand dargestellt. Man erkennt die beiden Kontaktschienen 70 und 71 mit ihren zugehörigen
ortsfesten Kontaktelementen 80 und 81, auf denen die Kontaktelemente 60 und 61 der
Kontaktbrücke 30 aufliegen.
[0031] Darüber hinaus lässt sich erkennen, dass das Rotorgehäuse 20 eine Gehäuseschale 21
mit einem Randabschnitt aufweist, dessen Randinnenfläche mit dem Bezugszeichen 22
gekennzeichnet ist. Die Randinnenfläche 22 bildet einen Wandabschnitt, auf dem zwei
Zwischenteile in Form von Kugeln 100 und 101 gleiten und/oder abrollen können.
[0032] In dem in der Figur 3 dargestellten eingeschalteten Zustand des Schalters 10 befinden
sich die beiden Kugeln 100 und 101 in ersten Ausnehmungen 110 und 111, in denen sie
durch Federn 120 und 121 federnd gehalten werden. Die beiden ersten Ausnehmungen 110
und 111 definieren somit eine erste Rastposition für die Kontaktbrücke 30 und die
beiden Kugeln 100 und 101.
[0033] Die beiden Kugeln 100 und 101 bilden separate Teile, die weder mit der Gehäuseschale
21 oder dem Rotorgehäuse 20 noch mit der Kontaktbrücke 30 mechanisch verbunden sind.
Es handelt sich bei den Kugeln 100 und 101 um separate eigenständige Teile, die lediglich
zwischen der Gehäuseschale 21 des Rotorgehäuses 20 und der Kontaktbrücke 30 durch
die beiden Federn 120 und 121 federnd geklemmt gehalten werden.
[0034] Zur Montage des Schalters 10 müssen daher die beiden Kugeln 100 und 101 lediglich
in die Ausnehmungen 110 bzw. 111 eingesetzt und dort mittels der beiden Federn 120
und 121 festgeklemmt werden.
[0035] Wie sich in der Figur 3 darüber hinaus erkennen lässt, weisen die beiden Federn 120
und 121 jeweils zwei Federenden auf, von denen ein erstes Federende unmittelbar auf
eine der beiden Kugeln drückt und von denen sich das zweite Federende an einem der
Kontaktarme der Kontaktbrücke 30 abstützt. Um eine gleichmäßige Kraftübertragung zu
gewährleisten, stützt sich die eine der beiden Federn 120 auf dem Kontaktarm 50 der
Kontaktbrücke 30 und die andere Feder 121 auf dem zweiten Kontaktarm 51 der Kontaktbrücke
30 ab.
[0036] Zum Definieren der in der Figur 3 dargestellten ersten Rastposition der Kontaktbrücke
30 sind somit lediglich das Rotorgehäuse 20, die Kontaktbrücke 30, die beiden Kugeln
100 und 101 sowie die beiden Federn 120 und 121 nötig. Weitere Teile sind nicht erforderlich.
[0037] Falls der Strom, der über die Kontaktbrücke 30 von der einen Kontaktschiene 70 zu
der anderen Kontaktschiene 71 bzw. umgekehrt fließt, zu groß wird, wirken auf die
Kontaktbrücke 30 mittelbar oder unmittelbar magnetische Kräfte ein, durch die die
Kontaktbrücke 30 entlang der Schwenkrichtung P verschwenkt werden wird. Diese Schwenkbewegung
erfolgt dabei relativ zu dem Rotorgehäuse 20. Im Falle einer solchen Schwenkbewegung
werden die beiden Federn 120 und 121, die sich auf der Kontaktbrücke 30 abstützen,
auf die beiden Kugeln 100 und 101 eine Druckkraft ausüben und diese aus ihrer Ausnehmung
110 bzw. 111 herausdrücken. Nach einem solchen Herausdrücken werden die beiden Kugeln
100 und 101 auf der Randinnenfläche 22 der Gehäuseschale 21 entlang der Pfeilrichtung
P rollen.
[0038] Die Figur 4 zeigt den Zustand des Schalters 10, nachdem die Kontaktbrücke 30 relativ
zu dem Rotorgehäuse 20 verschwenkt worden ist. Aufgrund des Verschwenkens der Kontaktbrücke
30 wurden die Kugeln 100 und 110 auf der Randinnenfläche 22 der Gehäuseschale 21 abgerollt
und jeweils in eine zweite Rastposition der Kontaktbrücke 30 gebracht; diese zweite
Rastposition ist durch zweite Ausnehmungen 200 und 201 definiert. Auch in der zweiten
Rastposition werden die beiden Kugeln 100 und 101 federnd gehalten, und zwar weiterhin
durch die beiden Federn 120 und 121, die sich an den beiden Kontaktarmen 50 und 51
der Kontaktbrücke 30 abstützen.
[0039] Durch die zweite Rastposition wird gewährleistet, dass auch der in der Figur 4 dargestellte
offene Schaltzustand der Kontaktelemente verrasten kann und der Schalter auch dann
geöffnet bleibt, wenn der Auslösestrom, der das Verdrehen der Kontaktbrücke 30 hervorgerufen
hat, wieder abklingt.
[0040] In der Figur 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiel für einen Schalter 10 gezeigt.
Man erkennt die Kontaktbrücke 30, die drehbar innerhalb der Gehäuseschale 21 eines
Rotorgehäuses 20 gelagert ist. Darüber hinaus erkennt man zwei Kugeln 100 und 101,
die in Ausnehmungen 110 und 111 befindlich sind und dort durch jeweils zwei Federn
120, 121, 122, 123 federnd gehalten werden. Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5
unterscheidet sich somit von dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 und 4 darin,
dass pro Kugel 100 bzw. 101 zwei Federn anstelle nur einer einzigen Feder verwendet
werden.
[0041] Übersteigt der durch die Kontaktbrücke 30 fließende Strom einen Schwellenwert, so
wird es - wie bereits erläutert - zu einem Verschwenken der Kontaktbrücke 30 relativ
zu dem Rotorgehäuse 20 kommen, wodurch die beiden Kugeln 100 und 101 aus ihrer Ausnehmung
110 bzw. 111 herausgedrückt werden. Die beiden Kugeln 100 und 101 werden an der Randinnenfläche
22 der Gehäuseschale 21 rollen und in zweite Ausnehmungen 200 und 201 gelangen. In
diesen zweiten Ausnehmungen 200 und 201 werden die beiden Kugeln 100 und 101 jeweils
auch durch die vier Federn federnd gehalten.
[0042] Im Übrigen entspricht das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 5 dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren 1 bis 4.
[0043] In der Figur 6 ist der Schalter 10 gemäß Figur 5 nochmals in einer dreidimensionalen
Sicht gezeigt. Man erkennt die Gehäuseschale 21 des Rotorgehäuses 20, in der die Kontaktbrücke
30 federnd verschwenkbar gehalten wird. Darüber hinaus erkennt man die Kugeln 100
und 101, die jeweils durch zwei Federn federnd gehalten werden, indem sie an die Randinnenfläche
22 der Gehäuseschale 21 gedrückt werden.
[0044] In der Figur 7 ist ein drittes Ausführungsbeispiel für einen Schalter 10 gezeigt,
bei dem zusätzlich Schlagkörper 400 und 401 vorgesehen sind. Die Funktion der Schlagkörper
400 und 401 besteht darin, das Herausdrücken der Kugeln 100 und 101 aus den Ausnehmungen
110 und 111 zu erzwingen, unabhängig von Reibungskräften, die die Kugeln womöglich
in ihren Ausnehmungen halten. Die Schlagkörper definieren somit sehr genau, zu welchem
Zeitpunkt die beiden Kugeln 100 und 101 spätestens ihre zugehörige Ausnehmung 110
bzw. 111 verlassen haben.
[0045] Im Übrigen entspricht das dritte Ausführungsbeispiel dem zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren 5 und 6.
[0046] Schlagkörper wie in der Figur 7 gezeigt können auch bei dem Ausführungsbeispiel gemäß
den Figuren 1 bis 4, bei dem pro Kugel nur eine Feder vorgesehen ist, eingesetzt werden.
[0047] Alternativ oder zusätzlich können Schlagkörper auch an einem Innendeckel 500 (vgl.
Figur 8), mit dem die Gehäuseschale des Rotorgehäuses innenseitig verschlossen wird,
vorgesehen sein. Beispielsweise können die Schlagkörper an der Innenkontur des Innendeckels
vorgesehen sein. Der Innendeckel 500 wird in einem solchen Falle vorzugsweise derart
montiert, dass er sich gemeinsam mit der Kontaktbrücke relativ zu der Gehäuseschale
verdrehen kann.
Bezugszeichenliste
[0048]
- 10
- Schalter
- 20
- Rotorgehäuse
- 21
- Gehäuseschale
- 22
- Randinnenfläche
- 30
- Kontaktbrücke
- 40
- Drehachse
- 50
- Kontaktarm
- 51
- Kontaktarm
- 60
- Kontaktelement
- 61
- Kontaktelement
- 70
- Kontaktschiene
- 71
- Kontaktschiene
- 80
- Kontaktelement
- 81
- Kontaktelement
- 100
- Kugel
- 101
- Kugel
- 110
- erste Ausnehmung
- 111
- erste Ausnehmung
- 120
- Feder
- 121
- Feder
- 122
- Feder
- 123
- Feder
- 200
- zweite Ausnehmung
- 201
- zweite Ausnehmung
- 400
- Schlagkörper
- 401
- Schlagkörper
- 500
- Innendeckel
- P
- Pfeilrichtung, Schwenkrichtung
1. Elektrischer Schalter (10), insbesondere elektrischer Leistungsschalter, mit
- einem Rotorgehäuse (20),
- mindestens einem im Rotorgehäuse (20) drehgelagerten elektrischen Kontaktarm (50,
51), der zwischen einer Ein- und einer Aus-Stellung sowie relativ zum Rotorgehäuse
(20) verschwenkbar ist, und
- mindestens einem Zwischenteil (100, 101), das in einer vorgegebenen Rastposition
den schwenkbaren Kontaktarm (50, 51) mit dem Rotorgehäuse (20) verrastet und im Falle
einer Relativdrehung zwischen dem schwenkbaren Kontaktarm (50, 51) und dem Rotorgehäuse
(20) aus der vorgegebenen Rastposition wegbewegt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zwischenteil (100, 101) ein kugeliger Körper ist, der in der vorgegebenen Rastposition
federnd geklemmt gehalten wird.
2. Schalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zwischenteil (100, 101) eine Kugel oder ein Ellipsoid ist.
3. Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zwischenteil (100, 101) aus einem nichtleitenden Material besteht.
4. Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Zwischenteil (100, 101) im Falle eines Verschwenkens des Kontaktarms (50, 51)
relativ zum Rotorgehäuse (20) aus einer Ausnehmung (110, 111) in einem Wandabschnitt
(22) herausgedrückt wird und
- das Zwischenteil (100, 101) nach dem Verlassen der Ausnehmung (110, 111) während
einer weiteren Relativdrehung zwischen dem Kontaktarm (50, 51) und dem Rotorgehäuse
(20) auf dem Wandabschnitt (22) abrollt und/oder gleitet.
5. Schalter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf dem Wandabschnitt (22) Vertiefungen vorhanden sind, die das Abrollen und/oder
Gleiten des Zwischenteils (100, 101) auf dem Wandabschnitt (22) bremsen.
6. Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- zwischen dem Rotorgehäuse (20) und dem schwenkbaren Kontaktarm (50, 51) eine Feder
(120, 121, 122, 123) angeordnet ist,
- ein erstes Federende der Feder unmittelbar auf das Zwischenteil (100, 101) drückt
und
- sich das zweites Federende der Feder unmittelbar an dem Kontaktarm (50, 51) abstützt.
7. Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rotorgehäuse (20) eine Gehäuseschale (21) mit einem Randabschnitt aufweist, dessen
Randinnenfläche (22) den Wandabschnitt bildet, auf dem das Zwischenteil (100, 101)
rollen oder gleiten kann und in dem die Ausnehmung (110, 111) platziert ist.
8. Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Zwischenteil zusätzlich zu der genannten Rastposition, nachfolgend erste Rastposition
genannt, eine zweite Rastposition aufweist, in die das Zwischenteil (100, 101) nach
einem Herausdrücken aus der ersten Rastposition und nach einem weiteren Verschwenken
des Kontaktarms relativ zum Rotorgehäuse gelangen kann.
9. Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Feder, die das Zwischenteil (100, 101) in dessen erster Rastposition in die Ausnehmung
drückt, das Zwischenteil (100, 101) in dessen zweiter Rastposition in eine zweite
Ausnehmung drückt, wodurch der Kontaktarm in seiner gegenüber dem Rotorgehäuse verschwenkten
Stellung gehalten wird.
10. Schalter nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mit der Feder ein Schlagkörper zusammenwirkt, der bei einem Verschwenken des Kontaktarms
relativ zum Rotorgehäuse und einer Verformung der Feder mit dem Zwischenteil in Kontakt
gebracht wird und das Zwischenteil aus der Ausnehmung herausdrückt.