Technisches Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Stülpfilterzentrifuge, mit einer in einem Maschinengestell
drehbar gelagerten, freitragend in ein mit dem Maschinengestell verbundenes Gehäuse
hineinragende, radiale Durchlassöffnungen aufweisenden Filtertrommel, die einen mit
Normal-, Über- oder Unterdruck beaufschlagbaren Schleuderraum radial umschließt, mit
einem den Schleuderraum auf der Stirnseite verschließenden Schleuderraumdeckel, mit
einer am Schleuderraumdeckel vorgesehenen Einfüllöffnung für einzubringende Medien
(Suspension, Waschflüssigkeit, usw.), und mit einem die Einfüllöffnung bei geschlossenem
Schleuderraum mittels eines Dichtsystems abgedichtet durchdringenden Füllrohr, wobei
das um seine Längsachse drehbar gelagerte Füllrohr um diese Längsachse in Umlauf versetzbar
ist, mit einem unter Freilassung eines Abstands starr mit dem Schleuderraumdeckel
verbundenen, die andere Seite des Schleuderraums abgrenzenden Schubboden, wobei die
Filtertrommel und der Schubboden, relativ zueinander bewegt werden, um ein Filtertuch
umzustülpen, und abgetrennten Feststoff aus dem Schleuderraum in einen Feststoffsammelraum
auszutragen.
Stand der Technik
[0002] In der gattungsbildenden
EP 0 551 252 B1 ist eine Stülpfilterzentrifuge beschrieben, bei der das Füllrohr um seine Längsachse
drehbar gelagert und mittels einer eigenen Antriebseinrichtung in Umlauf versetzbar
ist. Das Füllrohr und die Filtertrommel laufen annähernd synchron um, wobei eine aufblasbare
Membrane als Abdichtung zwischen dem Füllrohr und dem Schleuderraumdeckel vorgesehen
ist. Die Antriebseinrichtung für das umlaufende Füllrohr ist au-βerhalb des Feststoffsammelraums
auf der Verlängerung der Füllleitung angebracht.
[0003] Nachteilig ist bei dieser Ausführung die sich infolge der vorgesehenen üblichen,
friktionsbehafteten Wellenlippendichtungen einstellende Schwergängigkeit und der damit
verbundene, die Lebensdauer reduzierende Abrieb, insbesondere wenn der Schleuderraum
mit Überdruck beaufschlagt wird, und sich dadurch die Wellenlippendichtungen verstärkt
an die Dichtflächen anpressen. Daraus resultierend wird für die Drehbewegung des umlaufenden
Füllrohrs eine erhebliche Kraft benötigt, die wiederum am Füllrohr eine eigene aufwändige
Antriebseinrichtung bedingt.
[0004] Der unvermeidliche Verschleiß an der aufblasbaren Membran kann nur dann in Grenzen
gehalten werden, wenn das Füllrohr vor seiner Koppelung, mittels der eigenen Antriebseinrichtung,
annähernd synchron zum Schleuderraumdeckel umläuft.
[0005] Bei einer bekannten Stülpfilterzentrifuge (
DE 37 40 411 C2) sind zwischen der stationären Füllleitung und der Durchlassöffnung eine kombinierte
Dreh-und Gleitdichtung angeordnet, die es gestattet, im Schleuderraum mit Über-oder
Unterdruck zu arbeiten.
[0006] Nachteilig ist bei dieser Ausführung, dass die kombinierte Dreh- und Gleitdichtung,
unmittelbar in der Durchlassöffnung des Schleuderraumdeckels angeordnet ist, und dadurch
infolge der unvermeidlich schleifenden Dichtelemente ein starker Abrieb im Bereich
der Filtertrommel entsteht, der zu Verunreinigungen des abgetrennten Produktes im
Feststoffsammelraum oder im Schleuderraum führt.
[0007] Bei einer bekannten Stülpfilterzentrifuge (
DE 39 16 266 C1) ist die Öffnung im Schleuderraumdeckel beim Arbeiten mit Über- oder Unterdruck mit
einem Quetschventil, oder mit einem kolbenstangenförmigen, axial verschiebbaren, von
innen her wirkenden Verschlusselement verschlossen, und das Füllrohr während dieser
Zeit der Druckgaszufuhr entweder durch Verschieben entkoppelt oder durch das Verschlusselement
abgedeckt.
[0008] Nachteilig ist bei dieser Ausführung, dass das Quetschventil beim Befüllen des Schleuderraums
mit Suspension oder Waschflüssigkeit geöffnet beziehungsweise das Verschlusselement
zurückgezogen sein muss, so dass keine Sicherheit gegen Überfüllspritzer gegeben ist,
und während dieser Zeit auch nicht mit Über- oder Unterdruck in der Filtertrommel
gearbeitet werden kann. Des Weiteren sind sowohl beim axial verschiebbaren Füllrohr
bei seiner vorderen Hindurchführung durch die Wand des Feststoffsammelraumes, wie
auch beim axial verschiebbaren Verschlusselement an seiner Eindringstelle in die Welle,
in der Patentschrift nicht dargestellte Dichtungen nötig. Diese durch die Axialbewegung
unvermeidlich schleifenden Dichtelemente, bedingen insbesondere durch die Anhaftung
von Feststoffkristallen an der Außenumfangsfläche des Füllrohrs beziehungsweise des
Verschlusselements, entweder einen Abrieb im Bereich der Filtertrommel oder im Bereich
des Feststoffsammelraums und führen zur Verunreinigung des Filterkuchens im Schleuderraum
oder des abgetrennten Produkts im Feststoffsammelraum.
[0009] Bei einer bekannten Stülpfilterzentrifuge (
DE 43 37 618 C1) wird die Abdichtung zwischen Füllrohr und der drehbaren Filtertrommel durch einen
Dichtkopf realisiert, der auf einem axial verschiebbaren Füllrohr ortsfest am freien
Ende des Füllrohres angebracht ist und um diese drehbar gelagert ist. Der Dichtkopf
ist gegenüber dem Außenumfang des Füllrohres mit einer Lippendichtung abgedichtet
und ist mit dem Schleuderraumdeckel im dichtenden Zustand relativ zueinander im drehfesten
Eingriff. Der Dichtkopf weist über einen Teil seiner Axialerstreckung eine konische
Außenfläche auf, deren Konuswinkel dem Konuswinkel der ebenfalls konisch ausgebildeten
Innenumfangsfläche der Einfüllöffnung angepasst ist, so dass die konische Außenfläche
und die konische Innenumfangsfläche abdichtend zusammenwirken. Zwischen der konischen
Au-βenfläche und der Innenumfangsfläche befindet sich eine als O-Ring ausgebildete
Dichtung. Zwischen dem Dichtkopf und dem Außenumfang des Füllrohres befinden sich
zum Feststoffsammelraum hin weitere Lippendichtungen.
[0010] Nachteilig bei dieser Ausführung ist, dass schleißende Dichtungen zu einem Abrieb
in den abgetrennten Feststoff führen. Durch Anhaftungen von Produkt auf der Oberfläche
des Füllrohres und der Ausführung der axialen Bewegung des Füllrohres entstehen Verschleiß
sowie eine thermische Überbeanspruchung bei temperatursensiblen Produkten. Durch Produktablagerungen
auf den für die Dichtfunktion ausgeführten konischen Flächen des Dichtkopfes und der
Einlassöffnung wird ein Spalt erzeugt, der die erwünschte Dichtfunktion nicht herstellt.
[0011] Bei einer bekannten Stülpfilterzentrifuge (
DE 197 05 788 C1) ist der Dichtkopf fest mit dem Schleuderraumdeckel verbunden, jedoch gegenüber diesem
drehbar gelagert. Innerhalb der Zuführung, die als starre Füllleitung mit einem umgebenden
Mantelrohr ausgebildet ist, befinden sich ein Vierpunktlager zur Realisierung der
radialen Drehbewegung, sowie Dichtelemente zum Schleuderraum und zum Feststoffsammelraum.
Zur Abdichtung der axialen Bewegung während des Umstülpvorgangs befinden sich an der
vorderen Hindurchführung des Mantelrohres durch die Wand des Feststoffsammelraums
schleißende Dichtungen. An dem Schleuderraum zugewandten Ende des Mantelrohres befindet
sich ein Fördergewinde in Richtung des Schleuderraums.
[0012] Nachteilig bei dieser Ausführung ist, dass durch Anlagerungen von Feststoff auf dem
Mantelgehäuse bei der Ausführung der axialen Bewegung ein Abrieb und infolge eine
Undichtigkeit am Feststoffsammelraum gegenüber der Umgebung entsteht, und dieser Raum
nicht gasdicht abgeschlossen ist. Durch die schlei-βenden Dichtungen im Dichtkopf
sowie den Lippendichtungen, die am Mantelrohr in Richtung des Schleuderraums angebracht
sind, entsteht ein Abrieb, der sowohl die Suspension als auch den ausgetragenen Feststoff
verunreinigt.
[0013] Bei einer bekannten Stülpfilterzentrifuge (
EP 0 753 349 A2) ist ein Dichtkopf zur Aufrechthaltung eines Überdruckes im Schleuderraum gegenüber
dem Feststoffsammelraum mit seiner konischen Außenfläche an eine konische Durchtrittsöffnung
im Schleuderraumdeckel gepresst. Die axiale Bewegung der Füllleitung wird durch eine
Kolben / Zylindereinheit realisiert, die die vordere Wand des Feststoffsammelraumes
durchdringt. Im Dichtkopf sind die mit der Filtertrommel mit rotierenden Teile gegenüber
den Teilen, die fest mit der radial nicht beweglichen Füllleitung verbunden sind,
hinsichtlich ihrer Bewegbarkeit über zwei Gleitringdichtungen entkoppelt. Die zwischen
der Gleitringdichtung und der Füllleitung sowie einem eingebauten Leitrohr zur Befüllung
der Filtertrommel mit Suspension entstandenen Hohlräume werden mit einem Sperrgas
versehen, wobei das Sperrgas im Kreislauf geführt werden kann.
[0014] Nachteilig bei dieser Ausführung ist, dass schleißende Dichtungen im Bereich des
Feststoffsammelraumes vorliegen. Beim Versagen der Wirkung der Gleitringdichtung kann
sowohl aus dem Schleuderraum als auch aus dem Feststoffsammelraum Produkt in den Spalt
der Gleitringdichtung gelangen, so dass diese ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen kann.
Das Verschließen der Einfüllöffnung durch den Dichtkopf kann nur bei nicht rotierender
Trommel erfolgen, so dass die Einsetzbarkeit und Flexibilität der Zentrifuge eingeschränkt
ist. Ein weiterer Nachteil ergibt sich durch den an der Dichtstelle zwischen der Füllleitung
und dem Feststoffsammeltaum entstehenden Abrieb beim Verschieben der Füllleftung.
Darstellung der Erfindung
[0015] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gattungsgemäße Stülpfilterzentrifuge,
die mit Überdruck / Unterdruck oder unter normaler Atmosphäre im Schleuderraum betrieben
wird, so zu verbessern, dass einfache Lippendichtungen, die starre Medienzufuhr einerseits
gegen die Umgebung, und andererseits gegen das gemeinsam mit dem Schleuderraum umlaufende
Füllrohr dergestalt abgrenzen, dass auch bei Überdruck im Schleuderraum keine die
Dichtungslebenszeit verkürzende zusätzliche Belastung der Dichtlippen auftritt.
[0016] Die Aufgabe wird durch eine Stülpfilterzentrifuge mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0017] Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Lösungsgedanken, die Dichtlippen im gesamten
Abdichtungssystem so anzuordnen, dass sowohl bei der Druckgaszufuhr wie auch bei Überdruck
im Schleuderraum jeweils, die Dichtlippe(n) nicht belastet sondern entlastet werden.
Dadurch wird unabhängig von der Betriebsweise des Schleuderraums, ob er mit Überdruck
/ Unterdruck oder unter normaler Atmosphäre arbeitet, ein verschleißarmer Betrieb
und infolgedessen eine hohe Dichtungslebensdauer erzielt.
[0018] Die erfindungsgemäße Stülpfilterzentrifuge hat den weiteren Vorteil, dass angepasst
an das Drucktückhaftepotenzial (Öffnungsdruck) der Dichtlippen sowie dem im Schleuderraum
geforderten Überdruck, die Anzahl der erforderlichen Dichtlippen wählbar ist.
[0019] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird im Zusammenhang mit den Zeichnungen
weiter erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittansicht einer Stülpfilterzentrifuge in der Arbeitsphase des
Zentrifugierens, und, mittels unterbrochen gezeichneter Linie dargestellt, in der
Arbeitsphase des Feststoffabwurfs;
- Fig. 2
- schematisch eine vergrößerte Teilschnittansicht im Bereich des strichpunktiert gezeichneten
Kreises A in Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht entlang der Schnittlinie 3 - 3 in Fig. 2;
- Fig. 4
- schematisch eine vergrößerte Teilschnittansicht im Bereich des strichpunktiert gezeichneten
Kreises B in Fig. 1.
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsform
[0021] Die in Fig. 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform der Stülpfilterzentrifuge umfasst
ein den gesamten Verfahrensraum dicht umschließendes Gehäuse 1, das an ein stationäres
Maschinengestell 2 angeschlossen ist, in dem eine Hohlwelle 3 in Hauptlagern 4 und
5 drehbar gelagert ist. Das in Fig. 1 rechts gelegene, über das Hauptlager 5 hinausragende
Ende der Hohlwelle 3 ist mit einem Antriebsrad 7 drehfest verbunden, über welches
die Hohlwelle 3, zum Beispiel mittels eines Keilriemens 6, von einem Motor 8 in Umlauf
versetzbar ist.
[0022] Die zwischen den Hauptlagern 4 und 5 starr durchgehende Hohlwelle 3 weist eine axial
gerichtete Keilnute 10 auf, in welcher ein Keilstück 9 axial verschiebbar ist. Dieses
Keilstück 9 ist starr mit einer im Innern der Hohlwelle 3 verschiebbaren Schubwelle
12 verbunden. Die Schubwelle 12 läuft daher gemeinsam mit der Hohlwelle 3 um, ist
jedoch in dieser axial verschiebbar.
[0023] Die Hohlwelle 3 und die Schubwelle 12 verlaufen in einem auch der Halterung der Hauptlager
4 und 5 dienenden Tragkörper 13, der auf dem Maschinengestell 2 abgestützt ist. Das
vom Hauptlager 5 abgestützte Ende der drehbar gelagerten Schubwelle 12 ist am rechten
Ende mit einer nicht dargestellten Verschiebeeinrichtung verbunden.
[0024] An dem in Fig. 1 links gelegenen, über das Hauptlager 4 und eine Radialdichtung 11
hinausragenden Ende der Hohlwelle 3, ist eine Filtertrommel 16 mit ihrem Boden 17
drehfest angeflanscht. An ihrer zylindrischen Außenwand weist die Filtertrommel 16
radial verlaufende Durchlassöffnungen 18 auf. An ihrer dem Boden 17 gegenüberliegenden
Seite ist die Filtertrommel 16 offen. An einem diese offene Stirnseite umgebenden,
flanschartigen Öffnungsrand 19 ist mittels eines Halterings 21 der eine Rand eines
im wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Filtertuchs 22 dicht eingespannt. Der andere
Rand des Filtertuchs 22 ist in entsprechender Weise dicht mit einem Schubboden 23
verbunden, welcher starr mit der verschiebbaren, den Boden 17 frei durchdringenden
Schubwelle 12 verbunden ist.
[0025] An dem Schubboden 23 ist über Stehbolzen 24 unter Freilassung eines Zwischenraums
starr ein Schleuderraumdeckel 25 befestigt, der einen Schleuderraum 14, der Filtertrommel
16, mittels einer Schleuderraumdichtung 20 dicht verschließt, und gemeinsam mit dem
Schubboden 23 durch axiales Herausschieben der Schubwelle 12 aus der Hohlwelle 3,
die Filtertrommel 16 öffnet, in Fig. 1 mittels unterbrochen gezeichneter Linie dargestellt.
[0026] Das Gehäuse 1 ist um eine, nicht dargestellte, vertikale Achse schwenkbar. Das Gehäuse
1 kann in eine ebenfalls nicht dargestellte Offenstellung verschwenkt werden, so dass
ein völlig unbehinderter Zugang zur Filtertrommel 16, einem Feststoffsammelraum 32,
einem Filtratsammelraum 31 und eine die beiden Räume abgrenzende Trennwand 33 möglich
ist. Das Gehäuse 1 ist mittels bekannten Elementen aus dem Maschinenbau, zum Beispiel
Schrauben oder Schnellverschluss, unter Zwischenschaltung einer Dichtung, mit dem
Maschinengestell 2 verbunden.
[0027] An der in Fig. 1 links gelegenen Seite ist ein Füllrohr 26 vorgesehen, welches zum
Zuführen von Medien (zum Beispiel: eine in ihre Feststoff- und Flüssigkeitsbestandteile
zu zerlegende Suspension, Waschflüssigkeit, Dampf, usw.) in den Schleuderraum 14 in
der Filtertrommel 16 dient. Hierzu weist der Schleuderraumdeckel 25 eine zentrale
Einfüllöffnung 28 auf, durch welche hindurch das freie Ende des Füllrohrs 26 in den
Schleuderraum 14 eintritt.
[0028] Wie in Fig. 1 links gezeigt und in Fig. 4 vergrößert dargestellt, ist das Füllrohr
26 in einem stationär fest mit dem Gehäuse 1 verbundenen jedoch außerhalb dieses Gehäuses
gelegenen Lagerblock 40, mit Hilfe von Drehlagern 41 freitragend und um seine Längsachse
drehbar gelagert. Mit dem Lagerblock 40 ist ein die starre Medienzufuhr beendendes
Mundstück 65 das von einer Einlassöffnung 43 durchdrungen ist fest verbunden, wobei
sich das Mundstück 65 in eine topfartige Erweiterung an der linken Seite des umlaufenden
Füllrohrs 26 erstreckt, wodurch ein Durchgang für die in den Schleuderraum 14 zu verbringenden
Medien entsteht. Durch den ringförmigen Spalt zwischen dem starren Mundstück 65 und
dem umlaufenden Füllrohr 26 erstrecken sich Dichtlippen die den Schleuderraum 14 gegen
die Umgebung abgrenzen. Wobei wenigstens eine erste Dichtlippe 34 und eine Dichtlippenreihe
48 so angeordnet sind, dass sich zwischen der ersten Dichtlippe 34 und der Dichtlippenreihe
48 eine Einlasszone 44 und zwischen der Dichtlippenreihe 48 und mindestens einer letzten
Dichtlippe 42 eine Abflusszone 45 ergibt.
[0029] Von der Einlassöffnung 43 gelangen die Medien durch das Mundstück 65 unmittelbar
in das umlaufende Füllrohr 26 und von diesem in den Schleuderraum 14.
[0030] In der in Fig. 4 gezeigten beispielhaften Ausführung sind die Dichtlippen im Bereich
des Mundstück 65 in einer Dichtlippeneinheit 66 zusammengefasst, die ihrerseits in
der topfartigen Erweiterung des Füllrohrs 26 angeordnet- und drehfest mit Füllrohr
26 verbunden ist. Als Dichtlippen können herkömmlich Lippendichtungen eingesetzt werden,
wobei insbesondere handelsübliche "Radialwellendichtungen mit PTFE-Dichtlippen" geeignet
sind.
[0031] Durch eine im Mundstück 65 angeordnete Zuleitung 46 die in der Einlasszone 44 endet,
kann Druckgas Ober die Einlasszone 44 und das Füllrohr 26 in den Schleuderraum 14
verbracht werden.
[0032] In der in Fig. 4 gezeigten beispielhaften Ausführung sind die radial umlaufenden
Dichtlippen von der Einlasszone 44 abgewandt angeordnet, und liegen durch ihre Form
und das gewählte Material radial pressend vollumfänglich am starren Mundstück 65 an,
solange die Einlasszone 44 keinem Überdruck unterliegt.
[0033] Abhängig vom Überdruck in der Einlasszone 44 wird die radiale Pressung der Dichtlippen
teilweise- oder total aufgehoben. Bei der gewählten Anordnung hat eine einzelne Dichtlippe
nur ein begrenztes Druckrückhaltepotenzial, das sich durch Form und Material systemimmanent
ergibt, da die Dichtlippen ab einem bestimmten Überdruck soweit entlastet werden,
dass die Abdichtungsfunktion aufgehoben wird.
[0034] Um den Überdruck in der Einlasszone 44 gegen die Abflusszone 45 abzudichten sind
infolge des begrenzten Druckrückhaltepotenzials einer einzelnen Dichtlippe, in der
Regel in der Dichtlippenreihe 48 mehrere Dichtlippen vonnöten.
[0035] Obwohl die einzelnen Dichtlippen bei Überdruck in der Einlasszone 44 entlastet werden,
wird durch die Dichtungsanzahl an den Dichtstellen Reibung erzeugt. Um die Lebensdauer
der Dichtungen nicht zu beeinträchtigen wird die Dichtfläche, an der durch die Relativbewegung
zu den Dichtlippen die Reibung und somit Wärme entsteht, gekühlt. In dem durch Kühlflüssigkeit,
die über eine Zufuhrleitung 51 einem Ringkanal 50 zufließt und über eine Abflussleitung
52 abfließt, die Wärme abgeführt wird.
[0036] Bei Druckgaszufuhr über die Einlasszone 44, wobei eine geringe Druckgasmenge pro
Zeiteinheit ausreichend ist, lüftet das Druckgas auf der rechten Seite die, die Einlasszone
44 gegen den Schleuderraum 14 abgrenzende erste Dichtlippe 34 und gibt somit einen
Durchgang zum Schleuderraum 14 frei. Dabei ist auf der linken Seite die Einlasszone
44 mit der Dichtlippenreihe 48, die in Fig. 1 und Fig. 4 beispielhaft mit vier Lippen
dargestellt ist, gegen die Abflusszone 45 abgegrenzt. Druckgas (Schleichgas) das die
Dichtlippenreihe 48 bei nicht ordnungsgemäßer Funktion der Dichtungen überwindet,
gelangt in die Abflusszone 45 und fließt weiter, über eine Ableitung 47 drucklos hin
zu einer nicht dargestellten Abgasabführung. Die Abflusszone 45 ist auf der, der Dichtlippenreihe
48 gegenüber liegenden rechten Seite durch die Anordnung der letzten Dichtlippe 42
gegen ihr direktes Umfeld abgegrenzt, und damit gegen die Umgebung, die über einen
Durchgang 49 im Lagerblock 40 mit dem direkten Umfeld korrespondiert.
[0037] Die aus der Abflusszone 45 über die Ableitung 47 abströmende Gasmenge kann mittels
einer nicht dargestellten Messeinrichtung ermittelt- und daraus auf den Zustand der
Dichtungen rückgeschlossen werden.
[0038] Bei einer weiteren nicht dargestellten beispielhaften Ausführung sind die Dichtlippen
fest mit dem starren Mundstück 65 verbunden und die nach außen gewandten Lippen liegen
mit Vorspannung, schleifend an der Innenwand der topfartigen Erweiterung an der linken
Seite des Füllrohrs 26 an.
[0039] Über einen nicht dargestellten, vorzugsweise als Elektromotor ausgebildeten Antriebsmotor,
einem Riemen 53 und eine drehfest auf dem Füllrohr 26 sitzende Riemenscheibe 54, kann
das Füllrohr 26 in Rotation versetzt werden.
[0040] Eine übliche Wellendichtung 59 dichtet den Lagerblock 40 gegen den Feststoffsammelraum
32 ab.
[0041] Wie insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich, ist ein Entlüftungsrohr 55 links mit dem
Mundstück 65 starr verbunden, durchdringt die Einlassöffnung 43 und ragt anschließend
frei auskragend, soweit schwingungsbedingt möglich, in das Füllrohr 26 hinein.
[0042] Abhängig von der zu filtrierenden Suspension kann es jedoch vorteilhaft sein, den
Schleuderraum 14 über das Entlüftungsrohr 55 direkt mit einem Entlüftungsanschluss
56 zu verbinden. In diesem Fall wird mittels eines, strichpunktiert dargestellten
Verlängerungsrohrs 62, dessen Mantel entweder vollumfänglich- oder infolge von Durchbrüchen
nur teilweise geschlossen ist, die Einlassöffnung 43 verlängert. Das Entlüftungsrohr
55 wird nunmehr mittels mehreren radial- und axial verteilten Stützstreben 63, an
der Innenwand des Verlängerungsrohrs 62 schwingungsstabil abgestützt, was nunmehr
eine Verlängerung des Entlüftungsrohrs 55 bis hin zum Schleuderraum 14, ebenfalls
strichpunktiert dargestellt, ermöglicht.
[0043] Wie am besten aus Fig. 2 ersichtlich, ist in den Schleuderraumdeckel 25 zentral eine
Buchse 27 fest eingesetzt die zusammen mit der Filtertrommel 16 umläuft. Die Buchse
27 weist beidseitig hin zu ihren offenen Enden jeweils einen Einführkonus 39 auf.
In der Nähe des freien Endes des Füllrohrs 26 ist innerhalb einer Aussparung im Füllrohr
26 ein ringförmig geschlossenes Dichtsystem 29 angeordnet, das je nach Ausführung
aus einer oder mehreren elastischen Dichtung(en) 30 besteht.
[0044] Fig. 2 zeigt eine beispielhafte Ausführung, mit einer elastischen Dichtung 30. Bei
der dargestellten elastischen Dichtung 30 ist die Dichtfläche, mit der sie an einer
Innenfläche 57 der Buchse 27 anliegt, in ihrer Längserstreckung eben ausgebildet.
In anderen nicht dargestellten Ausführungsvarianten kann die Dichtfläche in ihrer
Längserstreckung wellenförmig, oder anderweitig konturiert sein.
[0045] Die ringförmige(n) elastische(n) Dichtung(en) 30 hat(haben) gegenüber dem Querschnitt,
der sich aus dem Innendurchmesser der Buchse 27 und dem Au-βendurchmesser der Aussparung
im Füllrohr 26 ergibt ein Übermaß, so dass sich die Dichtung(en) 30 bei geschlossenem
Schleuderraum 14 zwischen dem Füllrohr 26 beziehungsweise seiner runden Außenfläche
58 und der runden Innenfläche 57 der Buchse 27 verspannt(verspannen), und so eine
druckfeste Abdichtung des Schleuderraums 14 herstellt(herstellen). Infolge der Verspannung
kann(können) die Dichtung(en) 30, bei geschlossenem Schleuderraum 14, durch Reibschluss
die Drehbewegung der Filtertrommel 16 über den Schleuderraumdeckel 25 auf das Füllrohr
26 übertragen und den nicht dargestellten Antriebsmotor unterstützen, der das Füllrohr
26, über den Riemen 53 und die Riemenscheibe 54 antreibt.
[0046] Fig. 3 zeigt beispielhaft eine abgewandelte Ausführung bei der sowohl die Innenfläche
57 der Buchse 27, wie auch die Außenfläche 58 an der Aussparung im Füllrohr 26 konturiert,
im dargestellten Beispiel vieleckig (sechseckig), ausgebildet ist. Die ringförmige(n),
sich jedoch bei ihrem Einbau dem vieleckigen Verlauf der Oberflächen anpassende(n)
elastische(n) Dichtung(en) 30 hat(haben) gegenüber dem Querschnitt, der sich aus dem
Innenvieleck der Buchse 27 und dem Außenvieleck der Aussparung im Füllrohr 26 ergibt,
ein Übermaß, so dass sich die Dichtung(en) 30 bei geschlossenem Schleuderraum 14 zwischen
dem Füllrohr 26 und der Innenwand der Buchse 27 verspannt(verspannen), und so eine
druckfeste Abdichtung des Schleuderraums 14 entsteht. Infolge der Verspannung kann(können)
die Dichtung(en) 30, bei geschlossenem Schleuderraum 14, durch Reibschluss und indirekten
Formschluss die Drehbewegung der Filtertrommel 16 über den Schleuderraumdeckel 25
auf das Füllrohr übertragen und den nicht dargestellten Antriebsmotor unterstützen,
der das Füllrohr 26, über den Riemen 53 und die Riemenscheibe 54 antreibt.
[0047] Bei Einsatz von mehreren elastischen Dichtungen 30 kann die Anordnung der Dichtungen
auch gemischt werden, so dass die eine(n) elastische(n) Dichtung(en) 30 hinsichtlich
ihrer Anlageflächen an runden Flächen (Außenfläche 58 und Innenfläche 57) und die
andere(n) an konturierten Flächen anliegen kann(können).
[0048] Die in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsbeispiele sind so modifizierbar, dass jeweils
als elastische Dichtung(n) 30 auch handelsübliche O-Ringe einsetzbar sind.
[0049] Bei einer weiteren nicht dargestellten beispielhaften Ausführung wird die ansonsten
runde Innenfläche 57 der Buchse 27 mit Ausnehmungen-, und die ansonsten runde Außenfläche
58 der Aussparung im Füllrohr 26 mit Vertiefungen konturiert. Die zugeordnete elastische
Dichtung 30 wird als ein Formteil, das diese konturellen Gegebenheiten widerspiegelt,
ausgebildet. Das elastische Formteil hat, wie die zuvor beschriebenen Ausführungsvarianten,
gegenüber dem Querschnitt, der sich aus der mit Ausnehmungen versehenen Buchse 27
und der mit Vertiefungen versehenen Aussparung im Füllrohr 26 ein Übermaß, so dass
das elastische Formteil bei geschlossenem Schleuderraum 14 zwischen dem Füllrohr 26
und der Innenwand der Buchse 27 verspannt, und so eine druckfeste Abdichtung des Schleuderraums
14 entsteht. Durch die Verspannung kann das Formteil, bei geschlossenem Schleuderraum
14, durch Reibschluss und Formschluss die Drehbewegung der Filtertrommel 16 über den
Schleuderraumdeckel 25 auf das Füllrohr übertragen und den nicht dargestellten Antriebsmotor
unterstützen, der das Füllrohr 26, über den Riemen 53 und die Riemenscheibe 54 antreibt.
[0050] In Fig. 2 wird beispielhaft eine weitere Variante einer Übertragung der Drehbewegung
vom Schleuderraumdeckel 25 auf das Füllrohr 26 mittels eines oder mehreren mechanischen
Mitnehmers 60 gezeigt, strichpunktiert dargestellt. Der(die) Mitnehmer 60 greift(greifen)
am Füllrohr 26 in (eine) längs zum Füllrohr 26 verlaufende Nute(n) 61 ein. Dadurch
wird durch Formschluss die Drehbewegung der Filtertrommel 16 über den Schleuderraumdeckel
25, sowohl bei geschlossenem wie auch geöffnetem Schleuderraum 14 auf das Füllrohr
26 übertragen, und der nicht dargestellte Antriebsmotor unterstützt, der das Füllrohr
26, über den Riemen 53 und die Riemenscheibe 54 antreibt.
[0051] Bei weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispielen greift(greifen) der(die) Mitnehmer
60 das Füllrohr 26 zum Beispiel über (eine) längs zum Füllrohr 26 verlaufende Abflachung(en),
oder über (eine) längs zum Füllrohr 26 verlaufende(en) Erhöhung(en) an der Füllrohraußenfläche
an, um durch Formschluss die Drehbewegung der Filtertrommel 16 über den Schleuderraumdeckel
25, sowohl bei geschlossenem wie auch geöffnetem Schleuderraum 14 auf das Füllrohr
26 zu übertragen. Um dadurch den nicht dargestellten Antriebsmotor zu unterstützen,
der das Füllrohr 26, über den Riemen 53 und die Riemenscheibe 54 antreibt.
[0052] Im Betrieb nimmt die Stülpfilterzentrifuge zunächst die in Fig. 1 mittels durchgezeichneter
Linie dargestellte Betriebsstellung ein. Die verschiebbare Schubwelle 12 ist in die
Hohlwelle 3 zurückgezogen, wodurch der mit der Schubwelle 12 verbundene Schubboden
23 in der Nähe des Boden 17 der Filtertrommel 16 liegt, und das Filtertuch 22 derart
in die Filtertrommel 16 eingestülpt ist, dass es in deren Innerem liegt. Der Schleuderraumdeckel
25 hat sich dabei mit seiner Schleuderraumdichtung 20, dichtend in den Haltering 21
am Öffnungsrand 19 der Filtertrommel 16 eingeschoben.
[0053] Bei verhältnismäßig langsam umlaufender Filtertrommel 16 wird durch die Einlassöffnung
43 und das im Schleuderraum 14 mündende Füllrohr 26 die zu filtrierende Suspension
oder Waschflüssigkeit eingeführt, und über das Entlüftungsrohr 55 das während dem
Füllvorgang im Schleuderraum 14 verdrängte Gas, sowie das über die Einlasszone 44
zufließende Gas, abgeführt.
[0054] Zum störungsfreien Füllen des Schleuderraums 14 beim Einbringen der Suspension oder
der Waschflüssigkeit wird der Schleuderraum 14 drucklos gehalten, in dem das Entlüftungsrohr
55 über den Entlüftungsanschluss 56 und über ein nicht dargestelltes während des Füllvorgangs
aber offenem Ventil, mit einer Abgasabführung verbunden ist.
[0055] Verfahrenstechnisch kann es jedoch vorteilhaft sein bereits beim Füllen, so wie auch
später beim Schleudern, den Schleuderraum 14 unter statischem Überdruck zu halten.
Dies wird ermöglicht in dem nach dem Entlüftungsanschluss 56 vor dem nicht dargestellten
Ventil eine, ebenfalls nicht dargestellte, im Bedarfsfall zu schaltbare Druckregelung
installiert wird. Und somit das während dem Füllvorgang im Schleuderraum 14 verdrängte
Gas, sowie das über die Einlasszone 44 dem Schleuderraum 14 permanent zufließende
Gas, erst nach Erreichen des durch die Druckregelung vorgegebenen Drucks abfließt.
Der hierdurch im Schleuderraum 14 hervorgerufene Innendruck erhöht den im Fliehkraftfeld
der rotierenden Filtertrommel 16 entstehenden hydraulischen Druck und wirkt sich hierdurch
insgesamt auf das Filtrationsergebnis vorteilhaft aus. Wobei sinnvollerweise die Druckregelung
variierbar gestaltet wird, folglich der Druck im Schleuderraum 14 jeweils auf die
spezifischen Gegebenheiten einstellbar ist, und dadurch der aus der Suspension abzutrennende
Feststoff optimal entfeuchtet wird.
[0056] Nach Beendigung des Einfüllvorgangs wird die Filtertrommel 16 in relativ raschen
Umlauf versetzt. Die flüssigen Bestandteile der Suspension, treten in Richtung der
Pfeile 35 durch die Durchlassöffnungen 18 der Filtertrommel 16 hindurch in den Filtratsammelraum
31 und werden von dort in eine Filtrataustrittsöffnung 37 geleitet. Die Feststoffteilchen
der Suspension werden vom Filtertuch 22 aufgehalten.
[0057] Nach Beendigung des Filtriervorganges wird bei weiterhin rotierender Filtertrommel
16 nun die Schubwelle 12 nach links verschoben, in Fig. 1 mit unterbrochen gezeichneter
Linie dargestellt, wodurch sich das Filtertuch 22 nach außen umstülpt und die an ihm
haftenden Feststoffteilchen nach außen in Richtung der Pfeile 38 in den Feststoffsammelraum
32 abgeworfen werden. Von da aus können sie leicht durch eine Feststoffaustrittsöffnung
36 weiter befördert werden. In dieser geöffneten Stellung der Filtertrommel 16 dringt
das Füllrohr 26, frei in eine Öffnung 15 der Schubwelle 12 ein. Nach beendetem Abwurf
der Feststoffteilchen unter dem Einfluss der Zentrifugalkraft, wird die Filterzentrifuge
durch Zurückschieben der Schubwelle 12 wieder in Betriebsstellung entsprechend Fig.
1 gebracht, wobei sich das Filtertuch 22 in entgegengesetzter Richtung zurückstülpt.
Auf diese Weise ist ein Betrieb der Zentrifuge mit ständig umlaufender Filtertrommel
16 möglich.
[0058] Bei geöffneter Filtertrommel 16, in Fig. 1 mit unterbrochen gezeichneter Linie dargestellt,
kann das Füllrohr 26 über den Riemen 53 und die Riemenscheibe 54, mittels des nicht
dargestellten Antriebsmotor auf eine weitgehend synchrone Drehzahl zur Filtertrommel
16 gebracht werden, so dass beim Überführen in die Betriebsstellung entsprechend Fig.
1, die elastische Dichtung 30 in die Buchse 27 einfährt und somit die Einfüllöffnung
28 verschließt. Dadurch entsteht eine drehfeste Verbindung zwischen Filtertrommel
16 und Füllrohr 26 und folglich wird ein unerwünschter Abrieb an der die Einfüllöffnung
28 verschließenden elastischen Dichtung 30 vermieden.
[0059] Insbesondere dann, wenn die Drehzahlen von Filtertrommel 16 und Füllrohr 26 mittels
drehzahlgeregelten Antriebsmotoren durch abgleichen und nachregeln der Drehzahlen
nahezu zur Deckung gebracht werden.
[0060] Während des Betriebs der Zentrifuge wird durch die Zuleitung 46 der Einlasszone 44
eine limitierte Druckgasmenge pro Zeiteinheit zugeführt, wobei die, die Einlasszone
44 gegen den Schleuderraum 14 abgrenzende erste Dichtlippe 34, der Einlasszone 44
ab- und dem Schleuderraum 14 zugewandt angeordnet ist, somit gelüftet/entlastet wird,
und demzufolge das Druckgas über das Füllrohr 26 in den Schleuderraum 14 strömt. Dabei
werden auf der anderen Seite der Einlasszone 44, die einzelnen Dichtlippen in der
Dichtlippenreihe 48, die der Einlasszone 44 ab- und der Abflusszone 45 zugewandt angeordnet
sind und die Einlasszone 44 gegen die Abflusszone 45 abgrenzen, ebenfalls gelüftet/
entlastet.
[0061] Der Druck des der Einlasszone 44 zu fließenden Druckgases ist höher als der im Schleuderraum
14 gegebenenfalls gewünschte/vorgegebene Überdruck, und zwar mindestens um das Druckrückhaltepotenzial
der den Schleuderraum 14 gegen die Einlasszone 44 abgrenzenden ersten Dichtlippe (34).
[0062] Durch nicht völlig ausschließbare Undichtigkeit (Funkktionsmängel) in der Dichtlippenreihe
48, in die Abflusszone 45 gelangendes Gas, fließt drucklos über die Ableitung 47 hin
zu der Abgasabführung ab. Da die der Umgebung zugewandte Seite der Abflusszone 45
durch die der Abflusszone 45 zugewandte letzte Dichtlippe 42 in der Dichtlippeneinheit
66, ein Abfließen in die Umgebung versperrt.
[0063] Der Druck in der Einlasszone 44 baut sich im Verlauf der Dichtlippenreihe 48 hin
zur Abflusszone 45, konzeptionsbedingt selbstregelnd von Dichtlippe zu Dichtlippe,
jeweils um das systemimmanente Druckrückhaltepotenzial der gewählten Dichtlippen ab.
Wobei funktionsgemäß das Druckrückhaltepotenzial der die Dichtlippenreihe 48 abschließenden
und die Abflusszone 45 auf der (rechten) Seite begrenzenden Dichtlippe nur teilweise
genutzt werden kann.
[0064] Die Dichtlippenanzahl in der Dichtlippenreihe 48 ist abgestimmt auf den jeweiligen
Bedarfsfall. Wobei einerseits die Eigenschaften (Dichtlippen- Form I Material) und
das draus resultierende Druckrückhaftepotenzial der gewählten Dichtlippen, sowie andererseits
der geforderte Überdruck im Schleuderraum 14, die entscheidenden Parameter sind. In
der Praxis sind jedoch in den meisten Bedarfsfällen vier Dichtlippen in der Dichtlippenreihe
48 ausreichend.
[0065] Unabhängig von der Betriebsweise, ob bei einem Schleuderzyklus der Schleuderraum
14 unter normaler Atmosphäre oder mit beliebig hohem Überdruck betrieben wird, werden
die Dichtlippen in der Dichtlippeneinheit 66 entlastet oder laufen zumindest drucklos.
Infolgedessen laufen die Dichtlippen bei jeder Betriebsweise verschleißarm und es
wird eine dementsprechende hohe Dichtungslebensdauer erreicht. Trotz der verschleißarmen
Betriebsweise müssen, wenn auch in großen Intervallen, zur gegebenen Zeit die Dichtungen
getauscht werden.
[0066] Zur Ermittlung eines optimalen Zeitpunkts für den Dichtungswechsel wird die aus der
Abflusszone 45 über die Ableitung 47 pro Zeiteinheit abströmende Gasmenge mittels
einer Messeinrichtung ermittelt und daraus der Zustand der Dichtungen abgeleitet.
Auf diese Art und Weise kann der Dichtungswechsel auf die betrieblichen Gegebenheiten
abgestimmt- und der optimale Zeitpunkt vorausschauend eingeplant werden. Wobei vorteilhafterweise
eine vorbereitete, mit neuen Dichtungen ausgerüstete, komplette Dichtlippeneinheit
66 gewechselt wird.
[0067] Obwohl während des Betriebs der Zentrifuge, durch die Zuleitung 46 permanent der
Einlasszone 44 Druckgas zu geführt wird, welches die den Schleuderraum 14 abgrenzende
erste Dichtlippe 34 lüftend in den Schleuderraum 14 weiter strömt und somit bei einem
ordnungsgemäßen Betrieb weder Suspension noch Waschflüssigkeit in die Einlasszone
44 eindringt, kann bei/nach einer Störung durch die Zuleitung 46, der Einlasszone
44 statt Druckgas, Reinigungsflüssigkeit zugeführt werden. Dabei säubert die Reinigungsflüssigkeft
die Einlasszone 44 beim Durchströmen und fließt entweder hin zum Schleuderraum 14
ab, oder aber sie kann aus der Einlasszone 44 durch einen nicht dargestellten separaten
Entsorgungskanal, der offen oder geschlossen sein kann, ablaufen. Vorteilhafterweise
kann bei einem separaten Entsorgungskanal der trotz dem verschleißarmen Betrieb, der
die Einlasszone 44 begrenzenden Dichtungen, eventuell anfallender marginale Abrieb
ausgeschleust werden.
[0068] Bei weiteren Betriebsvarianten ist es auch möglich, durch die Einlassöffnung 43 und
das im Schleuderraum 14 mündende Füllrohr 26, unter Druck stehender Dampf in den Schleuderraum
14 einzuleiten und hierdurch den am Filtertuch 22 haftenden Filterkuchen einer Dampfwäsche
zu unterziehen. Ebenfalls ist es möglich dem anliegenden Feststoff einen Wirkstoff
mittels Extraktion zu entziehen. Weiterhin ist es auch möglich, statt eines Überdrucks
im Schleuderraum 14 ein Unterdruck zu erzeugen, beispielsweise dadurch, dass über
die Einlassöffnung 43 der Schleuderraum 14 mit einer nicht dargestellten Saugeinrichtung
verbunden ist. Ein derartig zeitweise eingebrachter Unterdruck kann sich beispielsweise
günstig auf das Filtrationsverhalten des Filterkuchens auswirken.
[0069] Das während dem Füllvorgang abzuführende Gas kann alternativ, anstatt über das Entlüftungsrohr
55 auch über eine in der Schubwelle 12 angeordnete Rohrleitung 64 abgeführt werden,
in Fig. 1 rechts strichpunktiert dargestellt. Des Weiteren kann die Waschflüssigkeit,
die für das Waschen des im Schleuderraum 14 befindlichen Feststoffs benötigt wird,
teilweise auch über die Rohrleitung 64 zugeführt werden, so dass gleichzeitig die
Rohrleitung 64, sowie die Öffnung 15 in der Schubwelle 12, von dem sich dort eventuell
abgesetzten Feststoff gesäubert werden.
[0070] Aufgrund der mit dem Schleuderraum 14 umlaufenden Stehbolzen 24 entstehen im Schleuderraum
14 beim Füllen erhebliche Turbulenzen die vorteilhafterweise dazu beitragen, dass
sich die Suspension gleichmäßig auf dem Filtertuch 22 niederschlägt und sich infolge
dessen ein homogener Feststoffkuchen aufbaut.
[0071] Durch die Turbulenzen ergibt sich aber auch, dass beim Füllen das im Schleuderraum
14 befindliche und laufend über die Einlasszone 44 zuströmende Gas mit Suspensions-
beziehungsweise Waschflüssigkeits- Aerosolen / Tropfen angereichert wird, und in dem
über das Entlüftungsrohr 55 abströmenden Gas zwangsläufig mitgeführt werden. Um zu
verhindern, dass das abströmende Gas mitgeführte Suspension / Waschflüssigkeit weiterbefördert,
zum Beispiel hin zu einer Abgassammelstelle, wo Fremdstoffe höchst unerwünscht sind,
können Maßnahmen ergriffen werden.
[0072] Beispielsweise wird das abströmende Gas vom Entlüftungsanschluss 56 über einen, nicht
dargestellten, Auffangbehälter in dem sich die im Gas mitgeführte Suspension / Waschflüssigkeit
absetzen kann, weitergeleitet. Von diesem Auffangsbehälter wird die sich in ihm ansammelnde
Suspension, mittels einer ebenfalls nicht dargestellten Pumpe, irgendwo abhängig von
dem jeweiligen spezifischen Prozess, in dem zur Einlassöffnung 43 führenden Suspensionsstrang
(Reaktor, Vorlagebehälter, Zuleitung, usw.) eingespeist.
[0073] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel kann nach Beendigung des Füllvorgangs, die
im Auffangsbehälter angesammelte Suspension / Waschflüssigkeit unter Druck gesetzt-
und über das Entlüftungsrohr 55 zurück in den Schleuderraum 14 gedrückt werden. Des
Weiteren sind je nach Erfordernis auch beide Methoden, die angesammelte Suspension
im Auffangsbehälter abzupumpen und in den Schleuderraum 14 zurückzudrücken, anwendbar.
[0074] Die Waschflüssigkeit die für das Waschen des im Schleuderraum 14 befindlichen Feststoff
benötigt wird, kann außer über die Einlassöffnung 43 teilweise auch über das Entlüftungsrohr
55, sowie dem gegebenenfalls vorgeschalteten Auffangbehälter zugeführt werden, so
dass gleichzeitig das Entlüftungsrohr 55 gereinigt- und die Öffnung 15 in der Schubwelle
12 durch Ausspritzen von dem sich dort eventuell abgesetzten Feststoff gesäubert wird.
[0075] Wie aus Fig. 1 und 2 hervorgeht ist die zentrale Einfüllöffnung 28 im Schleuderraumdeckel
25 bei geschlossenem Schleuderraum 14 durch das Dichtsystem 29 verschlossen, so dass
der Schleuderraum 14 mit Über- oder Unterdruck beaufschlagbar ist.
[0076] Bei jedem Schleuderzyklus wird die Stülpfiftetzentrffuge in zwei Betriebsstellungen,
die eine mit geschlossenen Schleuderraum 14, in Fig. 1 mittels durchgezeichneter Linie-,
und die andere mit geöffneten Schleuderraum 14, in Fig. 1 mittels unterbrochen gezeichneter
Linie dargestellt, überführt.
[0077] Beim Überführen in die unterschiedlichen Betriebsstellungen, gleitet(gleiten) die
elastische(n) Dichtung(n) 30 aus der Einfüllöffnung 28 hinaus oder in die Einfüllöffnung
28 hinein, abhängig davon ob der Schleuderraum 14 geöffnet oder geschlossen wird.
[0078] Da die ringförmlige(n) elastische(n) Dichtung(en) 30 gegenüber dem Querschnitt, der
sich aus dem Innendurchmesser der Buchse 27 und dem Außendurchmesser der Aussparung
im Füllrohr 26 ergibt, ein Übermaß aufweist(aufweisen), so dass die elastische(n)
Dichtung(en) 30 bei geschlossenem Schleuderraum 14, zwischen dem Füllrohr 26 und der
Innenwand der Buchse 27 verspannt Ist (sind), vergrößert sich ihr Außendurchmesser
beim Verlassen der Einfüllöffnung 28. Da sich die elastische(n) Dichtung(en) 30 wenn
sie nicht mehr umschlossen ist(sind), entspannt(entspannen).
[0079] Beim Zurückführen der entspannten elastischen Dichtung(en) 30 wird(werden) ihr(e)
vergrößerter(vergrößerten) Außendurchmesser, beim Einfahren in die Einfüllöffnung
28 über einen Einführkonus, schonend von ihrem entspanntenin dann wieder verspannten
Zustand überführt.
[0080] Beim Überführen der elastischen Dichtung(en) 30 von ihrem entspannten- in dann wieder
verspannten Zustand wird ein, die Übertragung der Drehbewegung von der Filtertrommel
16 über die Buchse 27 auf das Füllrohr 26 bewirkender Reibschluss aufgebaut.
[0081] Es hat sich gezeigt, dass eine ständig zusammen mit der Filtertrommel 16 um seine
Längsachse umlaufendes Füllrohr 26 unzweckmäßig sein kann, wenn sich bei sehr leicht
sedimentierenden Suspensionen deren Feststoffteilchen, bereits während des Einfüllens
der Suspension in den Schleuderraum 14, an der Wand des umlaufenden Füllrohrs 26 im
erheblichen Umfang absetzen können. In solchen seltenen Fällen kann es vorteilhaft
sein das Füllrohr 26 während dem Füllvorgang stillzusetzen.
[0082] Dies kann beispielsweise mit einer nicht dargestellten Konfiguration erreicht werden,
die gegenüber der in Fig. 1 und 4 gezeigten Ausführung dergestalt modifiziert ist,
dass der Lagerblock 40 nicht starr, sondern längsverschiebbar am Gehäuse 1 befestigt
ist, und infolge dessen auch das axial mit dem Lagerblock 40 starr verbundene Füllrohr
26 gemeinsam mit dem Lagerblock 40 in seiner Längsachse verschiebbar ist.
[0083] Bei dieser Konfiguration ist es nunmehr möglich bei geschlossenem Schleuderraum 14,
für die Dauer des Füllvorgangs, das Füllrohr 26 soweit nach rechts in den Schleuderraum
14 zu verschieben, dass sich die in Fig. 1 beziehungsweise Fig. 2 gezeigte elastische
Dichtung 30 nicht mehr in der Einfüllöffnung 28, sondern im Schleuderraum 14 befindet.
Alternativ ist es genauso möglich, während dem Füllen das Füllrohr 26 soweit nach
links in den Feststoffsammelraum 32 zu verschieben, dass sich die in Fig. 1 beziehungsweise
Fig. 2 gezeigte elastische Dichtung 30, im Feststoffsammelraum 32 befindet, wobei
in diesem Fall das Füllrohr 26 soweit zu verlängern ist, dass es nach dem Verschieben
immer noch in den Schleuderraum 14 hineinragt.
[0084] Bei beiden Alternativausführungen ergibt sich zwischen dem Außendurchmesser des Füllrohrs
26 und der Einfüllöffnung 28 ein Spalt, so dass in jeder dieser Füllpositionen das
Füllrohr 26 berührungs- und damit reibungsfrei durch die Einfüllöffnung 28 in den
Schleuderraum 14 hineinragt und somit während dem Füllen stillsetzbar ist.
[0085] Des Weiteren kann das zuvor beschriebene, während dem Füllvorgang erforderliche Entlüften
des Schleuderraums 14, bei dieser Anordnung direkt durch den zwischen dem Außendurchmesser
des Füllrohrs 26 und der Einfüllöffnung 28 bestehenden Spalt erfolgen.
[0086] Nach Beendigung des Füllvorgangs wird der Lagerblock 40 und somit das Füllrohr 26
mit der elastischen Dichtung 30 wieder in die Ausgangsposition überführt. Folglich
ist der Schleuderraum 14 wieder druckfest verschlossen und der Schleuderzyklus kann
wie zuvor beschrieben fortgesetzt werden.
1. Stülpfilterzentrifuge, mit einer in einem Maschinengestell (2) drehbar gelagerten,
freitragend in ein mit dem Maschinengestell (2) verbundenen Gehäuse (1) hineinragenden,
radiale Durchlassöffnungen (18) aufweisenden Filtertrommel (16), die einen mit Normal-,
Ober- oder Unterdruck beaufschlagbaren Schleuderraum (14) radial umschließt, mit einem
den Schleuderraum (14) auf der Stirnseite verschließenden Schleuderraumdeckel (25),
mit einem unter Freilassung eines Abstands starr mit dem Schleuderraumdeckel (25)
verbundenen, die andere Seite des Schleuderraums (14) abgrenzenden Schubboden (23),
wobei die Filtertrommel (16) und der Schubboden (23) axial relativ zueinander bewegbar
sind, um ein Filtertuch (22) umzustülpen und abgetrennten Feststoff aus dem Schleuderraum
(14) in einen Feststoffsammelraum (32) auszutragen, mit einer am Schleuderraumdeckel
(25) vorgesehenen Einfüllöffnung (28) für einzubringende Medien (Suspension, Waschflüssigkeit,
usw.) und mit einem die Einfüllöffnung (28) bei geschlossenem Schleuderraum (14) mittels
eines Dichtsystems (29) abdichtend durchdringenden, um seine Längsachse drehbar gelagerten,
Ober eine starre Medienzufuhr beschickbaren Füllrohr (26),
dadurch gekennzeichnet, dass sich ein die starre Medienzufuhr beendendes Mundstück (65) das von einer Einlassöffnung
(43) durchdrungen ist in das drehbar gelagerte Füllrohr (26) erstreckt, wodurch ein
Durchgang für die in den Schleuderraum (14) zu verbringenden Medien entsteht, zwischen
Mundstück (65) und dem Füllrohr (26) ein ringförmiger Spalt gebildet ist, durch den
sich Dichtlippen (Lippendichtungen) erstrecken, die den Schleuderraum (14) gegen die
Umgebung abgrenzen, wobei die Dichtlippen so angeordnet sind, dass sich zwischen wenigstens
einer ersten Dichtlippe (34) und einer Dichtlippenreihe (48) eine Einlasszone (44)
und zwischen der Dichtlippenreihe (48) und mindestens einer letzten Dichtlippe (42)
eine Abflusszone (45) ergibt, im Mundstück (65) eine Zuleitung (46) für Druckgas vorgesehen
ist, welche in der Einlasszone (44) endet und somit zufließendes Druckgas, unter anderem
auch zur Erzeugung eines Überdrucks im Schleuderraum (14), auf seinem Weg hin zum
Schleuderraum (14) die erste Dichtlippe (34), die den Schleuderraum (14) gegen die
Einlasszone (44) abgrenzt, infolge ihrer Anordnung lüftet und demzufolge entlastet,
und dass die Dichtlippen in der Dichtlippenreihe (48) welche die Einlasszone (44)
hin zu der Abflusszone (45) abgrenzen so angeordnet sind, dass in der Einlasszone
(44) anliegender Überdruck die Dichtlippen lüftet und folglich entlastet.
2. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruche 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein in der Einlasszone (44) herrschender Überdruck infolgedessen, dass die Dichtlippen
von der Einlasszone (44) abgewandt angeordnet sind, im Verlauf der Dichtlippenreihe
(48) von Dichtlippe zu Dichtlippe, hin zur Abflusszone (45), selbstregelnd jeweils
um das Druckrückhaftepotenzial der Dichtlippe reduziert.
3. Stlüpfilterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Dichtlippen in der Dichtlippenreihe (48), von dem für den Schleuderraum
(14), beziehungsweise die Einlasszone (44) vorgegebenen Überdruck abhängen, wobei
die Anzahl der Dichtlippen in der Dichtlippenreihe (48) so gewählt wird, dass der
Über druck vor der die Dichtlippenreihe (48) abschließenden und die Abflusszone (45)
auf der einen (rechten) Seite begrenzenden Dichtlippe, kleiner ist als das Druckrückhaltepotenzial
dieser Dichtlippe.
4. Stülpfilterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas, das die Dichtlippen in der Dichtlippenreihe (48) überwindet und in die Abflusszone
(45) eindringt, drucklos über eine Ableitung (47) hin zu einer Abgasabführung entweicht,
da die letzte Dichtlippe (42) welche auf der anderen (linken) Seite die Abflusszone
(45) begrenzt und somit die Abflusszone (45) gegen die Umgebung abgrenzt, ein Abfluss
in die Umgebung verhindert, wobei die aus der Abflusszone (45) über die Ableitung
(47) pro Zeiteinheit abströmende Gasmenge mittels einer Messeinrichtung ermittelt
werden kann, um daraus auf das korrekte bzw. nur begrenzte Funktionieren des Abdichtungssystems
zu schließen.
5. Stülpfilterzentrifuge nach den Ansprüchen 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippen in einer Dichtlippeneinheit (66), die drehfest mit dem Füllrohr (26)
verbunden ist, zusammengefasst sind.
6. Stülpfilterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllrohr (26) oder alternativ die Dichtlippeneinheit (66) mit herkömmlichen Lippendichtungen,
insbesondere handelsüblichen "Radialwellendichtungen mit PTFE-Dichtlippen" bestückt
ist, die radial mit dem Füllrohr (26) umlaufen und somit am radial starren Mundstück
schleifen.
7. Stülpfilterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtlippen durch ihre Form und dass gewählte Material, bei normalem atmosphärischem
Druck, radial pressend vollumfänglich an den abzudichtenden Flächen anliegen.
8. Stülpfilterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck des der Einlasszone (44) zufließenden Druckgases höher ist als der gegebenenfalls
im Schleuderraum (14) gewünschte/vorgegebene Überdruck und zwar mindestens um das
Druckrückhaltepotential der den Schleuderraum (14) gegen die Einlasszone (44) abgrenzenden
ersten Dichtlippe (34).
9. Stülpfilterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die über die Einlasszone (44) dem Schleuderraum (14) zufließende Druckgasmenge limitiert
ist.
10. Stülpfilterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1, 2, 3 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass unabhängig vom Druck im Schleuderraum (14), ob er mit Überdruck / Unterdruck oder
normalen Atmosphäre bertrieben wird, eine definierte (geringe) Druckgasmenge permanent
von der Einlasszone (44) zum Schleuderraum (14) fließt, und somit die erste Dichtlippe
(34) die den Schleuderraum (14) gegen die der Einlasszone (44) abgrenzt permanent
lüftetet und somit entlastet.
11. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schleuderraum (14) und somit das in ihm befindliche Medium sowohl beim Füllen
wie auch beim Schleudern zusätzlich, zum im Fliehkraftfeld der rotierenden Filtertrommel
(16) entstehenden hydraulischen Druck, auch noch mittels Druckgas unter statischen
Überdruck setzbar ist.
12. Stülpfilterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass ein gewünschter/geforderter Überdruck im Schleuderraum (14) in einem vorgegebenen
Druckbereich beliebig einstellbar ist, indem das dem Schleuderraum (14) aus der der
Einlasszone (44) zufließende-, sowie das im Schleuderraum (14) durch die Medienzufuhr
verdrängte Gas, über ein Entlüftungsrohr (55), einen Entlüftungsanschluss (56), und
weiter führend über eine anschließende wahlweise zu schaltbare Druckregelung, abgeleitet
wird.
13. Stülpfilterzentrifuge nach einem der Ansprüche 1 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Entlüftungsrohr (55) im Schleuderraum (14) mündet und in einem die Einlassöffnung
(43) weiter führenden Verlängerungsrohr (62) abgestützt ist, wobei sich das Verlängerungsrohr
(62) bis hin zum Schleuderraum (14) erstrecken kann.
14. Stülpfilterzentrffuge nach einem der Ansprüche 1, 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das aus dem Schleuderraum (14) durch das Entlüftungsrohr (55) abströmende Gas über
einen Auffangbehälter geführt wird, in dem sich die mit dem abströmenden Gas mitgeführten
Suspensions-/ Waschflüssigkeitsaerosole / Tropfen absetzen können.
15. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die im Auffangbehälter sich ansammelnde Suspension / Waschflüssigkeit in den Schleuderraum
(14) zurück befördert wird.
16. Stülpfilterzentrifuge nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die durch Reibung der Dichtlippen auf ihrer Dichtfläche erzeugte Wärme, mittels Kühlflüssigkeit
die einen nahe der Dichtfläche im radial starren Mundstück (65) angeordneten Ringkanal
(50) durchströmt, abgeführt wird.