[0001] Die Erfindung betrifft eine Verschlussplatte für einen Schiebeverschluss am Ausguss
eines Metallschmelze enthaltenden Behälters, bei der zwei äussere Längsseiten, eine
auf einer mittigen Längsachse der Verschlussplatte angeordnete Durchflussöffnung und
eine von letzterer ausgehende Schliessfläche vorgesehen sind; sowie ein Schiebeverschluss
hiefür.
[0002] Gattungsmässige Verschlussplatten in einem Schiebeverschluss dienen für das Öffnen
und Schliessen des Durchlasses von Metallschmelze. Die jeweils mit einer Durchflussöffnung
versehenen Verschlussplatten werden daher dichtend gegeneinander angepresst und durch
einen Antrieb kann die eine Verschlussplatte über einen definierten Hub von der Offenin
eine Schliessstellung und umgekehrt bewegt werden. Somit bilden sich sowohl bei der
oberen fixen wie auch bei der verschiebbaren Verschlussplatte Schliessflächen, deren
Länge dem Verstellhub entspricht. Die Verschlussplatten werden entweder in die Mechanik
des Schiebeverschlusses eingespannt, wie dies bei einem Schiebeverschluss gemäss der
Druckschrift
DE-A-35 22 134 vorgesehen ist, oder aber annähernd spielfrei in die Mechanik eingelegt, wie dies
bei den in der Druckschrift
EP-A-1 064 155 geoffenbarten Platten dargetan ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung wurde die Aufgabe zugrundegelegt, eine Verschlussplatte
nach der eingangs erwähnten Gattung zu schaffen, welche insbesondere bei einer aussenseitigen
Verspannung mit einer minimalen Dimensionierung bzw. einer optimalen Verspannung versehen
ist, so dass die Verschlussplatte eine hohe Sicherheit im Betrieb beim Verschliessen
des Verschlusses bietet und dabei aber die äusseren Plattendimensionen im Verhältnis
zum Durchmesser der Durchflussöffnung minimal gehalten werden.
[0004] Die Aufgabe ist erfindungsgemäss nach den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Diese Verschlussplatte lässt sich mit ihrer erfindungsgemässen Ausbildung minimal
dimensionieren, da sich durch diese an den beiden äusseren Längsseiten je mindestens
zwei als Verspannflächen ausgebildeten Schulterflächen eine optimale Verspannung der
Verschlussplatte erreichen lässt. Dadurch, dass diese Schulterflächen eine Verjüngung
der Platte bilden, kann die Verschlussplatte minimal dimensioniert werden. Dass diese
bei den Verspannflächen auf der Seite der Schliessfläche anschliessenden, das Plattenende
bildenden Aussenseiten zur Längsachse jeweils einen geringeren Winkel als die der
Schulterflächen aufweisen, gewährleistet eine ausreichende Sicherheit auch bei einem
mehrmaligen Einsatz der Verschlussplatten.
[0006] Ausführungsbeispiele sowie weitere Vorteile der Erfindung sind anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt eines schematisch dargestellten Schiebeverschlusses und der darin
befestigten Verschlussplatten,
- Fig. 2
- eine erfindungsgemässe Verschlussplatte in Draufsicht,
- Fig. 3
- eine Variante einer Verschlussplatte in Draufsicht,
- Fig. 4
- eine weitere Variante einer Verschlussplatte in Draufsicht, und
- Fig. 5
- eine vierte Variante einer Verschlussplatte in Draufsicht.
[0007] Fig.1 zeigt ausschnittweise einen an einem Behälter montierten Schiebeverschluss
10, wobei von dem Behälter nur der äussere Stahlmantel 11 mit einem Zentrierring 14,
eine den Behälterauslass bildenden feuerfeste Einlaufhülse 13 und eine feuerfeste
Auskleidung 12 angedeutet sind. Als Behälter ist normalerweise eine mit Stahlschmelze
füllbare Pfanne einer Stranggiessanlage vorgesehen. Selbstverständlich kann es sich
aber um einen beliebigen Metallschmelze aufnehmenden Behälter handeln.
[0008] An diese Einlaufhülse 13 schliesst eine obere, im Gehäuse 14 des Schiebeverschlusses
10 befestigte feuerfeste Verschlussplätte 20 dicht an, welche mit einer verschiebbaren
feuerfesten Verschlussplatte 22 in einer nicht näher gezeigten Schiebereinheit in
Gleitkontakt steht, wobei die Schiebereinheit von einem Antrieb hin- und her bewegbar
ist und zudem von nicht dargestellten Spannorganen am Gehäuse 14 befestigbar ist.
Ferner schliesst an die verschiebbare Verschlussplatte 22 noch eine feuerfeste Ausgusshülse
16 an.
[0009] In Fig. 2 ist die Verschlussplatte 20 gezeigt, welche aus einem Blechmantel 23 und
aus einer in diesem eingemörtelten feuerfesten Platte 20' besteht. Sie weist zwei
äussere Längsseiten, eine auf einer mittigen Längsachse A angeordnete Durchflussöffnung
21 sowie eine von letzterer ausgehende Schliessfläche S auf. Diese Schliessfläche
S ist aus dem Durchmesser der Durchflussöffnung der gegenüberliegenden Verschlussplatte
und aus dem Verstellhub der Schiebereinheit definiert. In Fig. 1 befindet sich der
Schiebeverschluss 10 in Schliessposition, in der sich das Ende der Schliessfläche
der unteren verschiebbaren Verschlussplatte 22 mit der Durchflussöffnung 21 der oberen
Verschlussplatte 20 überdeckt.
[0010] Erfindungsgemäss sind an diesen beiden äusseren Längsseiten der Verschlussplatte
20 je zwei als Verspannflächen bzw. als Zentrierflächen dienende Schulterflächen 20a,
20b ausgebildet, welche zur Längsachse A einen Winkel α, β aufweisen und dabei eine
Plattenverjüngung bilden. Darüberhinaus weisen die Aussenseiten 20c, welche an die
auf der Seite der Schliessfläche S befindlichen Schulterflächen 20a anschliessen,
zur Längsachse jeweils einen geringeren Winkel γ als die der Schulterflächen 20a auf.
[0011] Diese Winkel α, β bei den Längsseiten der Verschlussplatte 20 sind im vorliegenden
Ausführungsbeispiel gleich dimensioniert, nämlich ca. 20°. Indes der Winkel γ der
jeweiligen Aussenseite 20c beträgt vorzugsweise zwischen 0 bis 20°, vorliegend ca.
5°. in Bezug auf die Längsachse A ist die Verschlussplatte 20 ferner symmetrisch ausgebildet,
womit auf beiden Längsseiten gleiche Winkel und gleiche Abmessungen vorliegen.
[0012] Diese mit dem Winkel α, β zur Längsachse A versehenen Schulterflächen 20a, 20b der
Verschlussplatte 20 sind in einem Abstand 27a, 27b zur Querachse der Durchflussöffnung
21 angeordnet. Die auf die Schulterflächen 20a, 20b im betrieblichen Zustand wirkenden
Spannelemente 17a, 17b, welche zum Schiebeverschluss 10 gehören und daher strichpunktiert
angedeutet sind, erzeugen eine senkrecht zu der jeweiligen Schulterfläche 20a, 20b
gegen die Plattenmitte hin verlaufende resultierende Spannkraftlinie 25a, 25b, welche
die Längsachse A beim Schnittpunkt 26a, 26b schneidet.
[0013] Vorteilhaft liegt im Rahmen der Erfindung der von dieser jeweiligen Spannkraftlinie
25a, 25b und der Längsachse A gebildete Schnittpunkt 26a, 26b in einem bestimmten
Abstand 27a, 27b zum Aussendurchmesser der Durchflussöffnung 21. Dieser Abstand entspricht
in der Regel maximal zweimal dem Durchmesser der Durchflussöffnung 21 und ist auf
der Seite der Schliessfläche S grösser als gegenüberliegend. In Fig. 2 ist dieser
Abstand kleiner als dieser Durchmesser der Durchflussöffnung veranschaulicht.
[0014] Mit diesem Abstand 27a, 27b der Schulterflächen 20a, 20b zur Querachse der Durchflussöffnung
21 entsteht ein erheblicher Vorteil insofern, als die im Bereich um die Durchflussöffnung
herum wirkenden Verspannungskräfte die durch die Hitzebelastung entstehenden Risse
im Feuerfestmaterial um die Durchflussöffnung herum nicht zum Ausbrechen des Feuerfestmateriales
führen. Diese Rissbildung in der feuerfesten Platte 20' kann aber mit dieser erfindungsgemässen
Verspannung gezielt beeinflusst werden, so dass sich die Haltbarkeit der Platte entscheidend
verbessert.
[0015] Ferner sind die Enden der Verschlussplatte 20 in herkömmlicherweise jeweils durch
zwei Radien gebildet, welche je von der Aussenseite 20c bzw. von der Schulterfläche
20b ausgehen. Zudem sind die äusseren Längsseiten im Bereich 28 zwischen den Schulterflächen
parallel zur Längsachse angeordnet. Im Prinzip könnten diese auch eine ovale oder
ähnliche Form haben.
[0016] Fig. 3 zeigt eine aus einer Platte und einem Blechmantel bestehenden Verschlussplatte
30, welche ähnlich wie diejenige nach Fig. 2 ausgebildet ist und daher nachfolgend
nurmehr die Unterschiede erläutert sind. Es sind wiederum beiden äusseren Längsseiten
je zwei Schulterflächen 30a, 30b symmetrisch zur Längsachse A zugeordnet. Anschliessend
an die beiden Schulterflächen 30b auf der von der Schliessfläche S abgekehrten Seite
sind Aussenseiten 30d vorgesehen, welche zur Längsachse A jeweils einen geringeren
Winkel als die der Schulterflächen 30b aufweisen. Diese Aussenseiten 30d verlaufen
wie die gegenüberliegend an die Schulterflächen 30a anschliessenden Aussenseiten 30c
annähernd parallel zur Längsachse A. Diese Aussenseiten 30c, 30d beidseitig zu den
Schulterflächen bilden eine gleiche Plattenbreite. Die beiden Enden bei der Verschlussplatte
sind je halbkreisförmig ausgebildet.
[0017] Die Verschlussplatte 40 nach Fig. 4 ist wiederum ähnlich wie diejenige nach Fig.
2 ausgebildet ist und es sind nachfolgend die Unterschiede dargetan. Die Schulterflächen
40a sind nicht als gerade Flächen, sondern als runde Flächen ausgebildet. Der Radius
40r ist dabei so gewählt, dass er gleichsam den Radius des Plattenendes 40e bildet.
Damit könnte die Verschlussplatte 40 in ein kreisförmige Ausnehmung bei der Mechanik
des Schiebeverschlusses eingelegt sein, ohne dass eine Verspannung erfolgt.
[0018] In Fig. 5 ist eine Verschlussplatte 50 dargestellt, bei welcher als Besonderheit
die Schulterflächen 50a, 50b bei den äusseren Längsseiten rechtwinklig zur Längsachse
A angeordnet sind, so dass diese Winkel α, β 90° betragen. Diese Schulterflächen 50a,
50b sind vorzugsweise mit einer kurzen Länge von nur einigen Millimetern dimensioniert,
während bei den obigen Varianten die Schulterflächen jeweils eine Länge von vorzugsweise
30 bis 100 mm aufweisen. Diese Verschlussplatte 50 eignet sich speziell dafür, annähernd
spielfrei ohne Verspannung in die Mechanik des Schiebeverschlusses eingelegt zu werden.
Bei der Mechanik müssten entsprechende Ausnehmungen vorgesehen sein, in welche diese
Zentrierschultern 51 mit den an diesen ausgebildeten Schulterflächen 50a, 50b annähernd
spielfrei aufgenommen würden. Die Zentrierschultern 51 mit ihren Schulterflächen 50a,
50b sind durch den die feuerfeste Platte 50' umgebenden Blechmantel 52 gebildet.
[0019] Diese vorzugsweise mit einer kurzen Länge von nur einigen Millimetern dimensionierten
Schulterflächen 50a, 50b könnten aber auch mit weniger als 90° zur Längsachse A ausgebildet
sein.
[0020] Die Erfindung ist mit den obigen Ausführungsbeispielen ausreichend dargetan. Es könnten
aber noch weitere Varianten vorgesehen sein. So könnte beispielsweise statt ein Blechmantel
auch nur ein die Platte umgebender Blechreif, oder die Platte könnte auch unmittelbar
in die Mechanik des Schiebeverschlusses eingelegt und ggf. darin verspannt werden.
[0021] Theoretisch könnte zumindest die eine der Schulterflächen auf der einen Längsseite
zu der korrespondierenden auf der andern Längsseite verschieden lang oder mit einem
unterschiedlichen Winkel versehen sein. Dies könnte den Vorteil bieten, dass wenn
die Verschlussplatten nach einer bestimmten Anzahl von Entleerungen des Behälters
gewendet und damit die hintere Seite zur Gleitfläche wird, dass diese zuerst als Schieberplatte
und nach dem Wenden nur als Bodenplatte verwendet werden kann.
1. Verschlussplatte für einen Schiebeverschluss am Ausguss eines Metallschmelze enthaltenden
Behälters, bei der zwei äussere Längsseiten, eine auf einer mittigen Längsachse (A)
der Verschlussplatte (20, 30, 40, 50) angeordnete Durchflussöffnung (21, 31) und eine
von letzterer ausgehende Schliessfläche (S) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass
an diesen beiden äusseren Längsseiten je mindestens zwei als Verspannflächen bzw.
als Zentrierflächen der Verschlussplatte (20, 30, 40, 50) dienende Schulterflächen
(20a, 20b; 30a, 30b; 40a, 40b; 50a, 50b) ausgebildet sind, welche zur Längsachse (A)
einen eine Plattenverjüngung bildenden Winkel (α, β) aufweisen, und dass zumindest
bei den Schulterflächen (20a; 30a; 40a; 50a) auf der Seite der Schliessfläche (S)
anschliessende Aussenseiten (20c; 30c) vorgesehen sind, welche zur Längsachse (A)
jeweils einen geringeren Winkel (γ) als die der Schulterflächen (20a; 30a; 40a; 50a)
aufweisen oder annähernd parallel zur Längsachse angeordnet sind.
2. Verschlussplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schulterflächen (20a, 20b) mit einem solchen Winkel (α, β) zur Längsachse (A)
versehen und in einem solchen Abstand (27a, 27b) zur Durchflussöffnung (21,) angeordnet
sind, dass die auf die Schulterflächen (20a, 20b) im betrieblichen Zustand wirkenden
Spannelemente bzw. Auflager eine resultierende Spannkraftlinie (25a, 25b) senkrecht
zu der jeweiligen Schulterfläche (20a, 20b) gegen die Plattenmitte hin erzeugen, wobei
der von dieser Spannkraftlinie (25a, 25b) und der Längsachse (A) gebildete Schnittpunkt
(26a, 26b) in einem bestimmten Abstand zum Aussendurchmesser der Durchflussöffnung
(21) liegt.
3. Verschlussplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Abstand des Schnittpunktes (26a, 26b) zum Aussendurchmesser der Durchflussöffnung
(21,) maximal zweimal dem Durchmesser der Durchflussöffnung entspricht.
4. Verschlussplatte nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Abstand des Schnittpunktes (26a, 26b) zum Aussendurchmesser der Durchflussöffnung
(21,) kleiner als der Durchmesser der Durchflussöffnung und auf der Seite der Schliessfläche
S grösser als gegenüberliegend zur Durchflussöffnung dimensioniert ist.
5. Verschlussplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass anschliessend an die beiden Schulterflächen (30b) einer Verschlussplatte (30) auf
der von der Schliessfläche (S) abgekehrten Seite Aussenseiten (30d) vorgesehen sind,
welche zur Längsachse (A) jeweils einen geringeren Winkel als die der Schulterflächen
(30b) aufweisen oder annähernd parallel zur Längsachse angeordnet sind.
6. Verschlussplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Schulterflächen (40a) einer Verschlussplatte (40) zumindest auf der Seite der Schliessfläche
(S) gerade, rund, oval oder andersförmig ausgebildet sind.
7. Verschlussplatte nach einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schulterflächen (40a) zumindest auf der Seite der Schliessfläche (S) als runde
Flächen ausgebildet sind, bei welchen ein Radius (40r) so gewählt ist, dass er gleichsam
den Radius des Plattenendes (40e) bildet.
8. Verschlussplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Verschlussplatte (50) Zentrierschultern (51) mit Schulterflächen (50a,
50b) vorgesehen sind, welche bei den äusseren Längsseiten rechtwinklig zur Längsachse
(A) angeordnet und vorzugsweise mit einer kurzen Länge von nur einigen Millimetern
dimensioniert sind.
9. Schiebeverschluss, mit mindestens einem Metallrahmen zur Aufnahme einer Verschlussplatte
(20, 30, 40) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
im Metallrahmen mehrere Spannelemente (17a, 17b) angeordnet sind, derart, dass in
diesen die Verschlussplatten (20, 30, 40) bei den Schulterflächen (20a; 30a; 40a)
festspannbar sind.
10. Schiebeverschluss nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle von Spannelementen mindestens zwei Ausnehmungen mit Zentrierflächen im Metallrahmen
vorhanden sind, in welche die Verschlussplatte (20, 30, 40, 50) annähernd spielfrei
einlegbar ist.