[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Weiterverarbeitung von Produkten, insbesondere
Druckereiprodukten, wie beispielsweise Zeitungen, Zeitschriften, Broschüren und dergleichen.
Sie betrifft eine Förderanordnung zum Fördern vereinzelter Produkte oder eines Schuppenstroms
von Produkten entlang einer Förderfläche gemäss dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
[0002] Das Falzen von Druckereiprodukten, insbesondere von einzelnen Bogen oder bereits
gefalzten Produkten, ist an sich bekannt. Die Falzvorrichtung schliesst sich üblicherweise
direkt an eine Rotationsdruckmaschine an und kann die Druckereiprodukte im Fluss,
während deren Förderung, verarbeiten. Von der Rotationsdruckmaschine werden die Druckereiprodukte
üblicherweise einander überlappend, d.h. als Schuppenformation, abgegeben. Das Falzen
erfolgt bei einigen Falzvorrichtungen nach einer Vereinzelung der Druckereiprodukte.
Andere Falzvorrichtungen, z.B. gemäss
US 7,458,926, sind in der Lage, die Druckereiprodukte ohne Vereinzelung im Schuppenstrom zu falzen.
[0003] Bekannte Falzvorrichtungen umfassen einen Eingangsförderer, der die zu falzenden
Druckereiprodukte als Schuppenstrom oder einzeln aufnimmt und in einer Förderfläche
sowie in einer Förderrichtung weiterfördert. Sie umfassen weiterhin ein Falzaggregat,
das die zu falzenden Druckereiprodukte vom Eingangsförderer übernimmt, weiterfördern
und dabei die Druckereiprodukte im Schuppenstrom oder einzeln in einer parallel zur
Förderrichtung verlaufenden Falzrichtung falzt. Mit einem Ausgangsaggregat werden
die gefalzten Druckereiprodukte an eine weiterverarbeitende Station übergeben. Hier
wird beispielsweise durch Umlagern der vereinzelten gefalzten Produkte eine neue Schuppenformation
gebildet.
[0004] Bekannte Anlagen, z.B. gemäss
US 7,458,926, verarbeiten die Druckereiprodukte kontinuierlich in der Folge, wie sie dem Eingangsförderer
zugeführt werden. Dadurch bestehen Beschränkungen hinsichtlich der Integration weiterer
Prozesse in die Anlage. Beispielsweise ist keine produktgenaue Vor- oder Weiterverarbeitung
innerhalb der Falzvorrichtung möglich, wie z.B. ein Adressieren, Heften oder Zuführen
von Beilagen. Zusätzlich können Unregelmässigkeiten im zugeführten Strom zu Problemen
beim Falzen selbst führen. Beispielsweise kann eine lokale Häufung von Druckereiprodukten
in der einlaufenden Schuppenformation dazu führen, dass sich die Produkte im Falzaggregat
verklemmen und/oder dass ein Vereinzelungsschritt, falls vorhanden, nicht oder nicht
vollständig ausgeführt werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Förderanordnung zum Zuführen und Vergleichmässigen
von Produkten zur Verfügung zu stellen, welche eine produktgenaue Bearbeitung und
damit eine Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten z. B. einer Falzvorrichtung ermöglicht.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Förderanordnung mit einer Fördervorrichtung und
einer Vergleichmässigungseinrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0007] Die erfindungsgemässe Falzvorrichtung enthält zusätzlich zu den oben erwähnten Komponenten
Eingangsförderer und Falzaggregat eine Vergleichmässigungseinrichtung, die dem Eingangsförderer
zugeordnet ist. Diese ist eingerichtet, um die Druckereiprodukte derart zu vergleichmässigen,
dass sie dem Falzaggregat in einem vorbestimmten Takt zugeführt werden.
[0008] Das erfindungsgemässe Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Aufnehmen der zu falzenden Druckereiprodukte als Schuppenstrom oder einzeln durch
einen Eingangsförderer und Weiterfördern der Druckereiprodukte in einer Förderfläche
und in einer Förderrichtung;
- Vergleichmässigen der zu falzenden Druckereiprodukte innerhalb des Eingangsförderers;
- Zuführen der zu falzenden Druckereiprodukte zu einem Falzaggregat in einem vorbestimmten
Takt durch den Eingangsförderer, Weiterfördern und dabei Falzen der Druckereiprodukte
im Schuppenstrom oder einzeln in einer parallel zur Förderrichtung verlaufenden Falzrichtung.
[0009] Die Vergleichmässigungseinrichtung wirkt so auf den einlaufenden Produktestrom ein,
dass nicht nur die Fördergeschwindigkeit der Produkte bekannt ist, sondern auch ihr
wechselseitiger Abstand. Hieraus lässt sich prinzipiell die Position jedes Produkts
zu jedem Zeitpunkt beim Durchlaufen der Falzeinrichtung bestimmen. Diese Information
bzw. der Takt kann für weitere Bearbeitungsprozesse innerhalb der Falzeinrichtung
genutzt werden. Hierdurch werden die Funktionalitäten der Falzvorrichtung gegenüber
bekannten Vorrichtungen erweitert und das Einsatzspektrum vergrössert. Diese weiteren
Bearbeitungsprozesse unterliegen vorzugsweise demselben Takt. Die entsprechenden Antriebe
sind vorzugsweise miteinander gekoppelt, z.B. mit einer gemeinsamen Steuereinrichtung.
Unterschiedliche funktionale Elemente aus einem oder mehreren der Bearbeitungsprozesse
können über einen gemeinsamen Antrieb verfügen und durch mechanische Kopplungen zur
Bewegungsübertragung miteinander und mit dem gemeinsamen Antrieb gekoppelt sein.
[0010] Ein weiterer Vorteil der Vergleichmässigung ist, dass Unregelmässigkeiten in der
zugeführten Formation vor Eintritt in das Falzaggregat ausgeglichen werden. Es kann
daher nicht zum Aufstauen oder Verklemmen von Produkten im Falzaggregat aufgrund lokaler
Häufung in der einlaufenden Formation kommen.
[0011] Herstellen eines definierten Taktes bedeutet, dass ein definierter Abstand der Vorlauf-
oder Nachlaufkanten aufeinander folgender Druckereiprodukte hergestellt wird. Zusammen
mit der an sich bekannten, aber nicht notwendigerweise konstanten, Fördergeschwindigkeit
innerhalb der Falzvorrichtung lässt sich daher der Zeitpunkt bestimmen, zu dem ein
beliebiges Produkt an einem vorbestimmten Ort vorbei gefördert wird. Hier kann dann
eine produktspezifische Bearbeitung erfolgen.
[0012] Der definierte Takt kann beispielsweise realisiert werden, indem die Vergleichmässigungseinrichtung
wenigstens ein Ausrichtelement zum Ausrichten der Vorlauf- oder Nachlaufkanten der
auf der Förderfläche transportierten Produkte aufweist. Das Ausrichtelement wird entlang
einer geschlossenen Umlaufbahn bewegt, die wenigstens bereichsweise in der Förderfläche
verläuft und in diesem Bereich parallel zur Förderrichtung orientiert ist. Das Ausrichtelement
kann auf eine quer zur Förderrichtung orientierte Kante der Druckereiprodukte einwirken
und die Kanten aufeinander folgender Druckereiprodukte in einem, definierten, insbesondere
konstanten Abstand voneinander ausrichten.
[0013] Gemäss einer ersten Ausführungsvariante einer Förderanordnung bzw. eines Eingangsförderers
mit Vergleichmässigungseinrichtung wird das Ausrichtelement mit gegenüber den auf
der Förderfläche transportierten Produkten, d.h. mit gegenüber dem Förderorgan der
Fördervorrichtung, insbesondere eines Förderbandes oder eines Riemens, erhöhter, vorzugsweise
leicht erhöhter Geschwindigkeit so bewegt, dass das wenigstens eine Ausrichtelement
auf deren Nachlaufkanten einwirkt und diese in konstantem Abstand voneinander ausrichtet.
Damit kann eine Schuppenformation direkt ab dem Ausgang einer Rotationsdruckmaschine
verarbeitet werden, in der die Nachlaufkanten auf der Förderfläche und die Vorlaufkanten
auf dem vorlaufenden Produkt aufliegen. Es können jedoch auch vereinzelte Produkte
auf diese Weise verarbeitet werden.
[0014] Der Geschwindigkeitsunterschied bewirkt, dass das wenigstens eine Ausrichtelement
auf die nachlaufenden Kanten der geförderten Produkte aufläuft. Auf diese Weise werden
die nachlaufenden Kanten aufeinander folgender Produkte in einem vorgegebenen, insbesondere
konstanten, Abstand voneinander, welcher durch die Position des oder der Ausrichtelemente
bestimmt wird, ausgerichtet.
[0015] Damit die Produkte auch tatsächlich mit ihren nachlaufenden Kanten optimal an den
Ausrichtelementen ausgerichtet werden kann in Weiterbildung der ersten Ausführungsvariante
ein Anhebelement vorgesehen sein, welches im Förderbereich der Förderanordnung bzw.
des Eingangsförderers angeordnet ist und von unten durch die Förderfläche bzw. durch
die Stützfläche hindurch ragt und sich über die Förderfläche hinaus erhebt.
[0016] Das Anhebelement ist dabei derart angeordnet, dass es auf der Förderfläche und somit
über das Anhebelement geförderte Produkte wenigstens teilweise senkrecht aus der Förderfläche
anzuheben imstande ist. Das Anhebelement bildet hierzu in Förderrichtung beispielsweise
einen rampenartigen Anstieg aus. Damit wird bewirkt, dass die in Förderrichtung geförderten
Produkte im Bereich des Anhebelements zuerst zumindest Abschnittsweise mit der vorlaufenden
Kante angehoben werden, während die nachlaufende Kante noch der Förderfläche aufliegt..
Das Anhebelement übt eine bremsende Wirkung auf das geförderte Produkt aus, so dass
die Ausrichtelemente effektiver auf die nachlaufenden Kanten der abgebremsten Produkte
auflaufen. Zweck Erhöhung der Bremswirkung kann das Anhebelement eine Kontaktfläche
mit einer reibungserhöhenden Oberfläche aufweisen. Dies kann z. B. ein Gummibezug
bzw. -beschichtung sein. Ragt das Anhebelement erheblich aus der Förderfläche hervor,
so kann es sein, dass die Produkte durch die Schräglage in Richtung ihrer nachlaufenden
Kante bzw. entgegen der Förderrichtung vom Anhebelement abrutschen und so mit ihren
nachlaufenden Kanten an dem oder den Ausrichtelementen anschlagen. Das Anhebelement
ist dabei im Förderbereich bevorzugt zwischen zwei, jeweils seitlich angeordneten
Reihen von Ausrichtelementen angeordnet.
[0017] Das Anhebelement kann sich über die gesamte Breite der Produkte oder lediglich über
einen Abschnitt der Gesamtbreite der Produkte erstrecken. Das Anhebelement ist bevorzugt
in Förderrichtung betrachtet mittig angeordnet. In besonders bevorzugter Ausführung
erstreckt sich das Anhebelement nur über einen Abschnitt der Gesamtbreite der Produkte
und ist mittig angeordnet. Dadurch werden in Förderrichtung betrachtet die seitlichen
Randabschnitte von flexiblen Produkten nicht oder nur geringfügig angehoben, so dass
eine Durchbiegung bzw. Wölbung der Produkte quer zur Förderrichtung stattfindet, was
wiederum zu einer Versteifung der Produkte im Bereich des Anhebelementes führt und
daher eine bessere Ausrichtung der Produkte an den Ausrichtelementen erlaubt. Dank
der Versteifung kann ein Stauchen bzw. Aufrichten oder Aufrollen der Produkte in Förderrichtung
verhindert werden. Ein solches Stauchen kann z. B. durch die Schubkraft, welche durch
die auf die Produkte auflaufenden Ausrichtelemente ausgeübt wird, verursacht sein.
Das Anhebelement kann z. B. in Form eines Bügels oder einer Rippe vorgesehen sein.
Das Anhebelement ist zweckmässig stationär installiert.
[0018] Enthält die Vergleichmässigungseinrichtung ein Anhebelement, so kann das wenigstens
eine Ausrichtelement auch mit im Wesentlichen gleicher Geschwindigkeit bewegt werden,
wie das Förderorgan des Eingangsförderers. Da die Produkte nämlich entgegen der Förderrichtung
vom Anhebelement abrutschen und mit ihren nachlaufenden Kanten an dem wenigstens einen
Ausrichtelement anschlagen, braucht das Ausrichtelement nicht zwingend mit einer höheren
Geschwindigkeit auf die nachlaufenden Kanten der Produkte aufzulaufen.
[0019] Die Förderanordnung mit Vergleichmässigungseinrichtung gemäss der ersten Ausführungsform,
wie sie auch anhand eines Ausführungsbeispiels gemäss den Figuren 2 bis 5 beschrieben
ist, kann Einsatz finden in Förderanlagen mit Falzaggregat wie in dieser Anmeldung
beschrieben, z. B. in Form einer Förderanordnung eines Eingangsförderers. Die beschriebene
Förderanordnung gemäss der ersten Ausführungsvariante kann jedoch auch in beliebig
anderen Förder- und Verarbeitungsanlagen zum Einsatz kommen, in welchen eine produktgenaue
und getaktete Verarbeitung erforderlich ist. Daher sind die beschriebene Förderanordnung
gemäss der ersten Ausführungsvariante und alle zum Eingangsförderer beschriebenen
Merkmale als eine vom Falzaggregat unabhängige Offenbarung zu betrachten.
[0020] Gemäss einer zweiten Ausführungsvariante einer Förderanordnung mit Vergleichmässigungseinrichtung
wird das wenigstens eine Ausrichtelement mit einer Geschwindigkeit bewegt, die kleiner
ist als die Geschwindigkeit der auf der Förderfläche transportierten Produkten, d.h.
als die Geschwindigkeit des Förderorgans des Eingangsförderers, insbesondere eines
Förderbandes oder eines Riemens. Dies hat zur Folge, dass die geförderten Produkte
mit ihren vorlaufenden Kanten an dem wenigstens einen Ausrichtelement auflaufen, wobei
die vorlaufenden Kanten aufeinander folgender Produkte durch das wenigstens eine Ausrichtelement
auf diese Weise in einem vorgegebenen, insbesondere konstanten, Abstand voneinander
ausgerichtet werden. Der Abstand wird dabei durch die Position des oder der Ausrichtelemente
bestimmt.
[0021] Bei bereits gefalzten Druckereiprodukten, welche der vorliegenden erfindungsgemässen
Förderanordnung zur Vergleichmässigung und ggf. zur weiteren Falzung zugeführt werden,
wird die vorlaufende Kante in der Regel durch den Bund und die nachlaufende Kante
durch die Blume ausgebildet. Bekanntermassen bildet der Bund eine ebenmässige und
stabile Längskante aus, während die noch unbeschnittene Blume eher eine unruhige,
instabile Kante mit losen Blattabschnitten formt. Die Vergleichmässigung von Druckereiprodukten
führt daher tendenziell zu einem besseren Ergebnis, wenn die Produkte über die vorlaufenden
Kante, welche durch den stabilen Bund ausgebildet wird, ausgerichtet werden. Daher
wird in einem solchen Fall die zweite Ausführungsvariante bevorzugt.
[0022] Die Produkte können bei der zweiten Ausführungsvariante der Vergleichmässigungseinrichtung,
bzw. der dazugehörigen Förderanordnung, als Schuppenstrom oder vereinzelt zugeführt
werden. Der Schuppenstrom ist hierzu so aufgebaut, dass ein in Förderrichtung betrachtet
vorlaufendes Produkt jeweils mit dem unmittelbar nachlaufenden Produkt mit seiner
nachlaufenden Kante überlappt und die vorlaufende Kante jeweils der Förderfläche aufliegt.
Die Produkte werden jedoch bevorzugt vereinzelt der Vergleichmässigungseinrichtung
bzw. der dazugehörigen Förderanordnung zugeführt. Vereinzelt bedeutet, dass die Produkte
einander nicht überlappen. Es ist hierzu zweckdienlich, dass die vorlaufende und nachlaufende
Kante zweier unmittelbar hintereinander folgenden Produkte jeweils voneinander in
Förderichtung beabstandet sind.
[0023] Die Produkte können als Schuppenstrom der Vergleichmässigungseinrichtung bzw. der
dazugehörigen Förderanordnung zugeführt werden und vor dem eigentlichen Vergleichmässigungsschritt
vereinzelt werden. Ferner können die Produkte bereits vereinzelt bzw. einzeln der
Vergleichmässigungseinrichtung bzw. der dazugehörigen Förderanordnung zugeführt werden.
[0024] Die Förderanordnung enthält in Weiterbildung der Erfindung im Förderbereich, in Förderrichtung
betrachtet, auf einer oder beiden Seiten randseitige Fächer mit jeweils einem, in
Förderrichtung mitbewegbaren Aufnahmeabteil. Die Fächer sind im Stande, jeweils einen
seitlichen Randabschnitt eines Produktes aufzunehmen und sind ferner derart ausgebildet,
dass das Produkt dank der Begrenzungswirkung des Faches nicht nach oben angehoben
werden kann. Enthält die Vergleichmässigungseinrichtung wenigstens eine Reihe mit
einer Mehrzahl von hintereinander in einer Linie und in Förderrichtung angeordneten
Ausrichtelementen, so bilden zwei in Förderrichtung benachbarte Ausrichtelemente bevorzugt
jeweils eine, in Förderrichtung betrachtet, vordere und hintere Begrenzung eines Faches
aus. Das Aufnahmeabteil des Faches wird hier dann synchron mit den Ausrichtelementen
in Förderrichtung mitbewegt, wobei grundsätzlich nicht sämtliche Begrenzungen des
Faches, insbesondere eine obere Begrenzung mitbewegt werden müssen. Die obere Begrenzung
der Fächer kann, wie nachfolgend erläutert, durch eine Niederhalteeinrichtung ausgebildet
werden. Die Ausrichtelemente sind jeweils in einem definierten, bevorzugt konstanten
Abstand hintereinander angeordnet. Hintereinander kann umfassen, dass die Ausrichtelemente,
in Förderrichtung betrachtet in einer Linie oder seitlich versetzt zueinander angeordnet
sind.
[0025] Das besagte Fach enthält, in Förderrichtung betrachtet, mindestens eine vordere sowie
eine obere Begrenzung und vorzugsweise eine vordere, obere und hintere Begrenzung.
Senkrecht zur Förderrichtung und parallel zur Förderfläche betrachtet, kann das Fach
durchgängig offen sein, oder eine hintere Begrenzung aufweisen, welche z. B. durch
eine Ausrichtvorrichtung ausgebildet werden kann. Es versteht sich, dass das Fach
zur Förderfläche hin offen ist, da hier der Randabschnitt des Produktes einzuführen
ist.
[0026] Gemäss einer bevorzugten Weiterbildung der zweiten Ausführungsvariante enthält die
Vergleichmässigungseinrichtung eine Niederhalteeinrichtung mit einem Niederhaltemittel,
welches im Förderbetrieb oberhalb der auf der Förderfläche geförderten Produkte derart
angeordnet ist, dass die mit ihren Vorlaufkanten auf das wenigstens eine Ausrichtelement
auflaufende Produkte aufgrund der durch das Förderorgan auf die Produkte ausgeübte
Schubkraft mit ihren Vorlaufkanten nicht nach oben und über das wenigstens eine Ausrichtelement
angehoben werden können. Die Niederhalteeinrichtung ist in Bezug auf die Förderbewegung
der Förderorgane bevorzugt stationär angeordnet.
[0027] Die Niederhaltemittel liegen bevorzugt in Form eines oder mehrerer Niederhalteprofile
vor, welche in Förderrichtung betrachtet vorzugsweise in einer Linie mit dem wenigstens
einen Ausrichtelement liegen. Das Niederhalteprofil kann aus Metall oder Kunststoff
oder einer Kombination der beiden Werkstoffe bestehen. Das Niederhalteprofil kann
ein Längsprofil mit praktisch beliebig wählbarem Profilquerschnitt sein. Im einfachsten
Fall ist das Längsprofil ein starrer Stab oder Streifen. Das Niederhalteprofil liegt
bevorzugt parallel zur Förderrichtung im Bereich der Förderfläche, entlang welcher
die Produkte ausgerichtet werden. Das Niederhalteprofil kann durchgängig oder mit
Unterbrüchen ausgebildet sein. Andere Ausführungsformen von Niederhaltemitteln sind
ebenfalls denkbar.
[0028] Die Niederhaltemittel sind im Förderbetrieb in Förderrichtung betrachtet bevorzugt
seitlich und oberhalb eines Randabschnittes der zu fördernden Produkte angeordnet.
Gemäss einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung enthält die Vergleichmässigungseinrichtung
in Förderrichtung betrachtet beidseits der zu fördernden Produkte eine Niederhalteeinrichtung.
Beide Niederhalteeinrichtungen weisen jeweils oberhalb eines ersten und zweiten seitlichen
Randabschnittes der zu fördernden Produkte angeordnete Niederhaltemittel der beschriebenen
Art auf.
[0029] Gemäss einer Weiterbildung der Erfindung enthält die Vergleichmässigungseinrichtung
eine Mehrzahl, insbesondere eine Reihe, von in Förderrichtung hintereinander, vorzugsweise
in einer Linie, angeordneten Ausrichtelementen. Die Ausrichtelemente sind zweckmässig
in Förderrichtung in definierten, vorzugsweise konstanten, Abständen angeordnet. Die
Ausrichtelemente sind bevorzugt an einem seitlichen Randabschnitt der zu fördernden
Produkte angeordnet. Die Niederhaltemittel sind im Förderbetrieb oberhalb der zu fördernden
Produkte und quer zur Förderrichtung F1 betrachtet wenigstens zwischen jeweils zwei
Ausrichtelementen und bevorzugt über ein oder mehrere Ausrichtelemente durchgehend
ausgebildet und angeordnet. In Weiterbildung der Erfindung enthält die Vergleichmässigungseinrichtung
zwei parallel nebeneinander angeordnete, in Förderrichtung verlaufende Reihen von
Ausrichtelementen. Jede Reihe ist jeweils in einem seitlichen Randabschnitt der zu
fördernden Produkte angeordnet.
[0030] In Fortbildung der Vergleichmässigungseinrichtung bilden im Bereich der Förderfläche
zwei in Förderrichtung benachbarte Ausrichtelemente sowie das Niederhaltemittel quer
zur Förderrichtung und parallel zur Förderfläche betrachtet, jeweils ein randseitiges
Fach aus, in welchem das jeweilige Produkt mit einem seitlichen Randabschnitt geführt
ist.
[0031] Die Niederhaltemittel sind im Förderbetrieb bevorzugt derart oberhalb der zu fördernden
Produkte angeordnet, dass die Ausrichtelemente in Förderrichtung seitlich und/oder
unterhalb der Niederhaltemittel relativ zu diesen bewegbar bzw. vorbei führbar sind.
Die Niederhaltemittel umfassen bevorzugt ein U-förmiges Längsprofil, welches im Förderbetrieb
in Förderrichtung betrachtet in einer Linie mit dem wenigstens einen Ausrichtelement
angeordnet ist, derart dass das wenigstens eine Ausrichtelement mit einem Abschnitt
in der U-förmigen Rinne des Längsprofils in Förderrichtung bewegbar ist.
[0032] Die Niederhaltemittel der Niederhalteeinrichtung sind bevorzugt schwenkbar gelagert,
mit einer Schwenkachse, welche parallel zur Förderrichtung liegt, so dass die Niederhaltemittel
bei einem Produktstau, von den Ausrichtelementen und vorzugsweise gleich aus dem Förderbereich
wegschwenkbar sind. Auf diese Weise wird für die sich aufstauenden Produkte der Raum
nach oben freigegeben, so dass ein Zusammenstauen und Verklemmen der gestauten Produkte
in der Förderanordnung und somit auch allfällige Schäden an Vorrichtungsteilen vermieden
werden können. Die Niederhaltemittel sind dabei über die schwenkbare Lagerung wenigstens
nach oben und vorzugsweise nach oben und seitlich aus dem Förderbereich wegschwenkbar.
[0033] Die Förderanordnung mit Vergleichmässigungseinrichtung gemäss der zweiten Ausführungsvariante,
wie sie auch anhand eines Ausführungsbeispiels gemäss Figur 6a-b beschrieben ist,
kann Einsatz finden in Förderanlagen mit Falzaggregat, wie in dieser Anmeldung beschrieben,
z. B. als Teil eines Eingangsförderers. Die Vergleichmässigungseinrichtung bzw. die
Förderanordnung, enthaltend die besagte Vergleichmässigungseinrichtung, kann jedoch
auch in anderen Förderanlagen zum Einsatz kommen in welchen eine produktgenaue und
getaktete Verarbeitung erforderlich ist. Daher ist die beschriebene Förderanordnung
gemäss der zweiten Ausführungsvariante als unabhängige Offenbarung zu betrachten.
[0034] Die Ausrichtelemente der Vergleichmässigungseinrichtung sämtlicher Ausführungsvarianten
und die Produkte werden zweckmässig mittels separaten Förderorganen, wie Bänder oder
Riemen, gefördert. Diese Fördermittel können jedoch steuerungstechnisch und/oder mechanisch
gekoppelt sein.
[0035] Vorzugsweise befinden sich die Ausrichtelemente sämtlicher Ausführungsvarianten in
der Förderfläche und werden aus Sicht des Produkts erst unmittelbar vor oder bei der
Übergabe an das Falzaggregat sanft und vorzugsweise ohne grosse Änderung ihrer Orientierung
jenseits von der Förderfläche zurückgezogen. Hierdurch wird verhindert, dass die Ausrichtelemente,
die eine gewisse Ausdehnung senkrecht zu ihrer Umlaufbahn haben, das Produkt aufgrund
einer Orientierungsänderung beschleunigen. Die Umlaufbahn der Ausrichtelemente ist
daher in einem Übergabebereich zum Falzaggregat so geformt, dass das Ausrichtelement
mit einer Bewegungskomponente senkrecht zur Förderfläche bewegt wird und das Druckereiprodukt
dabei freigibt. Dabei behält es seine Orientierung relativ zum Druckereiprodukt bis
zu dessen Freigabe im Wesentlichen bei. Dies wird insbesondere realisiert indem die
Umlaufbahn im Übergabebereich unter einem Winkel von 1-30°, vorzugsweise 5-15°, zur
Förderfläche verläuft.
[0036] Vorzugsweise werden die Ausrichtelemente auch bevor sie auf die Produkte einwirken
sanft und vorzugsweise ohne grosse Änderung ihrer Orientierung durch die Förderfläche
nach oben bewegt. Hierdurch wird verhindert, dass die Ausrichtelemente, die eine gewisse
Ausdehnung senkrecht zu ihrer Umlaufbahn haben, die Produkte aufgrund einer Orientierungsänderung
beschleunigen oder gegen die Produkte schlagen. Die Umlaufbahn der Ausrichtelemente
ist daher in einem Einlaufbereich zu Beginn der Vergleichmässigungseinrichtung so
geformt, dass das Ausrichtelement mit einer Bewegungskomponente senkrecht zur Förderfläche
durch die Förderfläche nach oben bewegt wird und dabei stetig in den Bereich fährt,
in welchem es mit den Druckereiprodukten in Kontakt kommen kann. Dabei behält es seine
Orientierung relativ zum Druckereiprodukt bis zu dessen Ausrichtung im Wesentlichen
bei. Dies wird insbesondere realisiert indem die Umlaufbahn zu Beginn der Vergleichmässigungseinrichtung
unter einem Winkel von 1-30°, vorzugsweise 5-15°, zur Förderfläche verläuft.
[0037] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Umlaufbahn der Ausrichtelemente
relativ zur Förderfläche verstellbar angeordnet, insbesondere in eine Richtung normal
zur Förderfläche. Dazu ist entweder, bezüglich eines Grundgerüstes, die Umlaufbahn
verstellbar, oder die Förderfläche verstellbar, oder es sind beide verstellbar. Die
Förderfläche ist typischerweise durch ein oder mehrere Förderbänder oder Riemen mit
darunterliegenden Stützflächen definiert, so dass eine Verstellung durch Verstellen
der Stützflächen mit oder ohne Verstellen von Umlenkrollen der Förderbänder respektive
Riemen geschehen kann. Durch diese relative Verstellbarkeit ist somit die Höhe der
Ausrichtelemente bezüglich der Förderfläche verstellbar und lässt sich an eine Dicke
der Produkte anpassen. Dies bietet den Vorteil, dass beispielsweise verhindert wird,
dass bei dünnen Produkten übermässig hoch vorstehende Ausrichtelemente störend wirken.
Wie bereits erwähnt, beziehen sich die vorgenannten wie auch die nachfolgenden Merkmale
auf sämtliche Ausführungsvarianten von Vergleichmässigungseinrichtungen.
[0038] Der Vergleichmässigungseinrichtung der Förderanlage bzw. des Eingangsförderers kann
eine seitlich von der Förderfläche angeordnete Ausrichtvorrichtung zugeordnet sein,
welche die Produkte seitlich ausrichtet. Die Ausrichtvorrichtung kann durch seitlich
angeordnete, stationäre Leitelemente ausgebildet sein. Stationäre Leitelemente üben
jedoch in der Regel eine bremsende Wirkung auf die geförderten Produkte aus, so dass
diese Ausführungsform eher für Vergleichmässigungseinrichtungen gemäss der ersten
Ausführungsvariante eingesetzt wird. Die Leitelemente können auch durch aktiv angetriebene
bzw. passiv mitgeführte Leitbänder ausgebildet werden. Diese Ausführungsform wird
bevorzugt bei Vergleichmässigungseinrichtung gemäss der zweiten Ausführungsvariante
eingesetzt.
[0039] Es stellt sich die weitere Aufgabe, zu verhindern, dass Produkte nicht exakt parallel
zu den Produktkanten gefaltet werden. Diese Aufgabe wird vorzugsweise dadurch gelöst,
dass Ausrichtelemente in einer ersten Umlaufbahn relativ zu Ausrichtelementen in mindestens
einer zweiten Umlaufbahn, welche neben der ersten Umlaufbahn verläuft, relativ zueinander
eine einstellbare Phasenverschiebung aufweisen. Es weist also jeweils ein Ausrichtelement
in der ersten Umlaufbahn, in Förderrichtung gesehen, einen Abstand D zu einem entsprechenden
Ausrichtelement in der zweiten Umlaufbahn auf. Durch diesen Abstand lässt sich ein
Winkel einstellen, mit welchem das Produkt bezüglich der Förderrichtung ausgerichtet
wird.
[0040] Diese Lösung beruht auf der Erkenntnis, dass abhängig von verschiedenen Produktecharakteristiken
wie Dicke, Material, Vorfalzung, Ungenauigkeiten in der Form der Produkte (insbesondere
Parallelität von Vorlaufkante und Nachlaufkante) etc. systematische Abweichungen in
der Orientierung der Produkte im Bereich des Falzaggregates auftreten können: Ein
schräg in das Falzaggregat einlaufendes Produkt wird auch schräg gefaltet, d.h. dass
die aufeinander gefalteten Produktkanten nicht parallel oder deckend sind. Es kann
aber auch ein theoretisch korrekt in das Falzaggregat einlaufendes Produkt, bei welchem
die nachlaufende Kante exakt senkrecht zur Förderrichtung verläuft, also mit Abstand
D der Ausrichtelemente gleich Null, beim Falzen leicht schräg oder nicht mittig gefaltet
werden. Durch die Einstellung der Phasenlage der Ausrichtelemente lässt sich diese
Schräglage korrigieren. Eine Korrektur der seitlichen Lage des Falzes kann durch seitliche
Führungsflächen geschehen.
[0041] Die Einstellung der Phasenlage geschieht mittels eines Systems zur Phasenwinkeleinstellung.
Die Einstellung der Phasenlage kann mechanisch durch ein Differentialgetriebe geschehen,
welches Antriebsrollen von Förderorganen, beispielsweise Riemen, zur Förderung der
Ausrichtelemente um die erste und die zweite Umlaufbahnen, miteinander koppelt. Hier
bildet also das Differentialgetriebe das System zur Phasenwinkeleinstellung. Die Einstellung
der Phasenlage mittels des Differentialgetriebes kann manuell oder motorisch gesteuert
geschehen, insbesondere im laufenden Betrieb unter Beobachtung der Produkte nach dem
Falten. In einer anderen Variante der Erfindung sind die Antriebsrollen respektive
die Förderorgane durch separate Antriebe angetrieben, deren Geschwindigkeit und Phasenlage
durch eine übergeordnete Steuerung koordiniert werden. Hier wird das System zur Phasenwinkeleinstellung
durch die Gesamtheit der Antriebe und der übergeordneten Steuerung gebildet.
[0042] Die beschriebene Einstellbarkeit der relativen Lage respektive der Phasenverschiebung
der Ausrichtelemente als Eigenschaft der Vergleichmässigungseinrichtung lässt sich
auch in anderen Zusammenhängen, also unabhängig von der Art der nachfolgenden Verarbeitung
(hier: Falzen) realisieren, und ebenfalls unabhängig vom übrigen Aufbau der Vergleichmässigungseinrichtung
und des Eingangsförderers (Beschleunigungselement, Riemen der Fördervorrichtung, Stützflächen,
ausgangsseitige Riemen etc.)
[0043] Vorzugsweise umfasst der Eingangsförderer oder die Falzvorrichtung wenigstens eine
weitere Komponente, welche im Takt der Vergleichmässigungseinrichtung auf die zu falzenden
oder gefalzten Druckereiprodukte einwirkt. Die Komponente kann in den Eingangsförderer
bzw. das Falzaggregat integriert sein oder kann auch als separates Aggregat ausgebildet
sein, welches nach dem Eingangsförderer bzw. vor dem Falzaggregat oder nach dem Falzaggregat
angeordnet ist. Um den gleichen Takt sicherzustellen, sind die Vergleichmässigungseinrichtung
und die wenigstens eine weitere Komponente vorzugsweise durch eine gemeinsame Steuerung
gesteuert. Die Steuerung kann auch durch die Vergleichmässigungseinrichtung oder eine
dieser Komponenten selbst erfolgen, z.B. nach Art eines Master-Slave-Antriebs. Es
kann auch ein Sensor vorhanden sein, der den Takt an der Vergleichmässigungseinrichtung
abnimmt und an die Steuerung übermittelt. Auch ist es möglich, die Vergleichmässigungseinrichtung
und eine dieser Komponenten mechanisch an einen gemeinsamen Antrieb zu koppeln, so
dass der Antrieb und die Synchronisation auf den gleichen Takt durch mechanische Mittel
erfolgt.
[0044] Die weitere Komponente ist vorzugsweise eine Heftstation, eine Zufiihrstation für
Beilagen, ein Adressiermodul, eine Ablagevorrichtung zum Beschleunigen der Druckereiprodukte
und/oder ein Wegförderer zum Weiterfördern der gefalzten Druckereiprodukte. Ferner
kann die weitere Komponente auch eine Schneideinrichtung zum Beschneiden der Druckereiprodukte
sein. Die Schneideinrichtung kann z. B. vor oder nach der Heftstation angeordnet sein.
Aufgrund des gemeinsamen Taktes können diese Komponenten in die Gesamtvorrichtung
integriert werden. Die Produkte können beispielsweise vor und/oder nach dem Falzen
geheftet werden. Eine Adresse kann an vorbestimmter Stelle auf das Produkt aufgedruckt
werden und/oder Beilagen können vor und/oder nach dem Heften auf die Produkte aufgelegt
oder in diese gesteckt werden. Die Beilagen, auch "add-on" genannt, können Warenproben,
Karten, wie Visitenkarten oder Antwortkarten, CD's, DVD's, kreditkartenähnliche Objekte
(Plastikkarten), Rubbellose, Coupons, Duftstoffdepots oder elektronische Display-Einheiten
zur Darstellung optischer (Video-) Inhalte sein.
[0045] Die Produkte können gezielt, z.B. durch ein punktuell einwirkendes Beschleunigungselement,
beschleunigt werden, insbesondere mit dem Zweck der Vereinzelung und/oder für die
Abgabe an den Wegförderer. Der Wegförderer selbst kann alternativ zur Verwendung eines
Bandförderers auch ein getaktet betriebener Förderer sein, z.B. ein Greiferförderer.
Die genannten Prozesse können sowohl in der Schuppenformation als auch bei vereinzelt
geförderten Produkten durchgeführt werden.
[0046] Gemäss einer besonderen Ausführungsvariante der Falzvorrichtung sowie des dazugehörigen
Verfahrens umfasst die Vorrichtung einen Eingangsförderer der beschriebenen Art, ein
dem Eingangsförderer mittelbar oder unmittelbar in Förderrichtung nachgelagertes Falzaggregat
sowie ein dem Falzaggregat mittelbar oder unmittelbar in Förderrichtung nachgelagertes
Ausgangsaggregat der beschriebenen Art. Das Falzaggregat kann in genannter Reihenfolge
in Förderrichtung betrachtet eine Aufrichteeinheit, eine Übergabeeinheit, eine Presseinheit
und eine Umlegeinrichtung der beschriebenen Art aufweisen. Das Falzaggregat gemäss
der vorliegenden Ausführungsvariante zeichnet sich dadurch aus, dass mittelbar oder
unmittelbar im Anschluss an die Falzstation, insbesondere im Anschluss an die Presseinheit,
eine Heftstation zum Heften der bereits gefalteten Produkte vorgesehen ist. Die Heftung
findet bevorzugt an einer Stelle im Falzaggregat statt, an welcher die gefalzten Produkte
mit ihren Produktteilen noch senkrecht zur Förderfläche orientiert sind. Es versteht
sich, dass die Heftstation auch als ein vom Falzaggregat separat ausgebildetes und
diesem in Förderrichtung nachgeschaltetes Aggregat sein kann. Auch hier sind die gefalzten
Produkte mit ihren Produktteilen in der Heftstation bevorzugt senkrecht zur Förderfläche
orientiert.
[0047] Die Heftstation umfasst eine Hefteinrichtung mit wenigstens einem ersten Heftkörper,
vorzugsweise einem Gegenhalter, welcher zwischen die beiden Produktteile einfahrbar
und zum Falz hin führbar ist, sowie mit wenigstens einem zweiten Heftkörper, vorzugsweise
einem Heftkopf, welcher aussen am Produkt dem ersten Heftkörper gegenüber liegend
gegen den Falz gedrückt wird. Die Falzstation kann auch mehrere in Förderrichtung
hintereinander angeordnete Falzeinrichtungen mit jeweils mindestens einem Heftkopf
und mindestens einem Gegenhalter aufweisen. Es sind ferner Mittel vorgesehen, welche
das zur Falzstation geförderte Produkt offen halten, in diesem Fall Offenhaltemittel,
oder vor dem Heften öffnen, in diesem Fall Öffnungsmittel, so dass der erste Heftkörper
zwischen die Produktteile eingefahren werden kann. Besonders bevorzugt sind Offenhaltemittel
vorgesehen, welche derart angeordnet und ausgelegt sind, dass die im Falzaggregat,
insbesondere im Abschnitt von der Aufrichteeinheit bis zur Pressstation, gefalzten
Produkte bis zur Falzstation mindestens minimal offen gehalten werden, so dass ein
der Falzstation vorgelagertes Werkzeug oder ein erster Heftkörper der Hefteinrichtung
treffsicher in den Spalt zwischen die beiden Produktteile eingefahren werden kann.
D.h., das Produkt wird insbesondere nicht ganz geschlossen.
[0048] Es hat sich insbesondere im Zusammenhang mit der vorliegenden Ausführungsvariante
als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Produkte im Eingangsförderer an ihrer
Vorderkante, welche dem Bund entspricht, ausgerichtet werden. Ferner hat es sich auch
hier im Zusammenhang mit der Vergleichmässigung der Produkte sowie dem nachfolgenden
Falzvorgang als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Produkte einzeln bzw. vereinzelt,
d.h. insbesondere nicht im Schuppenstrom, vergleichmässigt und ausgerichtet werden.
Das heisst, die nachlaufenden Kanten der Produkte weisen zu den vorlaufenden Kanten
der ihnen in Förderrichtung unmittelbar nachfolgenden Produkten bevorzugt einen Abstand
auf, insbesondere in der Vergleichmässigungseinrichtung, im Falzaggregat und in der
Heftstation.
[0049] In einer vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung wird der Takt innerhalb des
Ausgangsaggregats zum gezielten Beeinflussen der Produkte vor oder bei der Abgabe
an den Wegförderer genutzt. Hierdurch kann die Produktführung bei der Abgabe verbessert
werden.
[0050] Das Ausgangsaggregat umfasst dabei eine Ablagevorrichtung und einen Wegförderer.
Die Ablagevorrichtung kann die Druckereiprodukte in Falzrichtung und/oder senkrecht
zur Ebene der Druckereiprodukte beschleunigen, um diese an den Wegförderer zu übergeben.
Der Wegförderer dient zum Weiterfördern der gefalzten Druckereiprodukte zur weiterverarbeitenden
Station. Die Ablagevorrichtung weist beispielsweise wenigstens ein Eingangs-Beschleunigungselement
auf, z.B. einen umlaufenden Nocken. Dieses ist am Eingang der Ablagevorrichtung angeordnet
und beschleunigt die gefalzten Druckereiprodukte im Takt der Vergleichmässigungseinrichtung
in Falzrichtung. Hierdurch kann der Abstand der Produkte in der Schuppenformation
oder der Abstand isolierter Produkte vergrössert werden; insbesondere kann eine Schuppenformation
aus ineinander gefalzten Druckereiprodukten in einzelne gefalzte Druckereiprodukte
aufgetrennt werden.
[0051] Das getaktete Einwirken auf die Produkte kann auch zur Verbesserung der Positionierung
bei der Übergabe an den Wegförderer dienen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen
Vorrichtung zum Falzen von Produkten, wie z. B. in Figur 1, 2 und 7 gezeigt, liegt
darin, dass die einzelnen Aggregate und Stationen in einer Linie angeordnet sind,
und die Produkte in einer gemeinsamen Hauptfördernchtung transportiert werden können.
Hauptförderrichtung bedeutet, dass die Förderrichtung in den einzelnen Aggregaten
bzw. Stationen zwar ändern kann, doch dass die verschiedenen Förderrichtungen immer
noch eine gemeinsame Hauptrichtungskomponente aufweisen. Bevorzugt werden die Produkte
in einer gemeinsamen Förderrichtung in Linie durch die besagten Aggregate bzw. Stationen
gefördert.
[0052] Eine weitere, in Rahmen dieser Anmeldung nicht beanspruchte Erfindung betrifft ein
Verfahren zum Falzen von Produkten, insbesondere flächigen und flexiblen Produkten,
und insbesondere Druckereiprodukten. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:
- Zuführen von vereinzelten Produkten zu einem Eingangsförderer und Vergleichmässigen
der zu falzenden Produkte innerhalb des Eingangsförderers und Weiterfördern der vereinzelten
Produkte in Förderrichtung entlang einer Förderfläche;
- Zuführen der zu falzenden Produkte zu einem Falzaggregat durch den Eingangsförderer
in einem durch die Vergleichmässigung der Produkte vorbestimmten Takt, sowie Weiterfördern
und gleichzeitiges Falzen der vereinzelten Produkte längs zur Förderrichtung im Falzaggregat;
- Zuführen der gefalzten Produkte zu einer im Falzaggregat integrierten oder dem Falzaggregat
nachgelagerten Heftstation, enthaltend eine Hefteinrichtung, und Heften und Weiterfördern
der gefalzten Produkte in der Heftstation in dem durch die Vergleichmässigung der
Produkte vorbestimmten Takt.
[0053] Gemäss einer Weiterbildung des Verfahrens umfasst dieses die folgenden Schritte:
- Einführen eines ersten Heftkörpers, vorzugsweise eines Gegenhalters, zwischen die
Produktteile des gefalzten und offen gehaltenen Produktes und Vorfahren des ersten
Heftkörpers bis zum Falz; sowie
- Vorfahren eines zweiten Heftkörpers, vorzugsweise eines Heftkopfes, gegen den aussen
liegenden Rücken des Falzes und Positionieren des zweiten Heftkörpers gegenüber dem
ersten Heftkörpers, vorzugsweise gleichzeitig mit dem Vorfahren des ersten Heftkörpers;
- Anbringen mindestens einer Heftung am Falz;
- Weiterfördern des gefalzten und gehefteten Produktes und Übergabe an eine Weiterfördereinrichtung.
[0054] Gemäss einer Weiterbildung des Verfahrens werden die Produkte während des Heftvorganges
in der Heftstation im Strom weitergefördert.
[0055] Gemäss einer Weiterbildung des Verfahrens umfasst dieses vor oder nach dem Falzen
und vor oder nach dem Heften wenigstens einen weiteren Bearbeitungsschritt, welcher
in dem Takt ausgeführt wird, der im Eingangsförderer hergestellt wurde. Der Bearbeitungsschritt
kann z. B. das Adressieren und/oder das Zuführen von Beilagen beinhalten.
[0056] Beispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und anschliessend beschrieben.
Es zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- eine Übersichtsdarstellung einer erfindungsgemässen Falzvorrichtung zur Darstellung
der beteiligten, z.T. optionalen Prozesse;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemässen Falzvorrichtung;
- Fig. 3a+b
- den Eingangsförderer der Falzvorrichtung aus Fig. 2; und
- Fig. 4
- einen Abschnitt eines Eingangsförderers mit einstellbarer Phasenlage zwischen Ausrichtelementen;
- Fig. 5a-c
- eine perspektivische Darstellung, eine Seitenansicht sowie eine Frontansicht einer
Förderanordnung mit einer Vergleichmässigungseinrichtung gemäss erster Ausführungsvariante;
- Fig. 6-b
- eine perspektivische Darstellung sowie eine Frontansicht einer Förderanordnung mit
einer Vergleichmässigungseinrichtung gemäss zweiter Ausführungsvariante;
- Fig. 7
- eine weitere Ausführungsvariante einer Falzvorrichtung.
[0057] Die in Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung umfasst als Hauptkomponenten einen Eingangsförderer
100, ein Falzaggregat 200 und ein Ausgangsaggregat 300. Diese Hauptkomponenten werden
von zu falzenden, vorzugsweise flächigen und flexiblen Produkten 10 in einer Förderrichtung
F1, die hier etwa horizontal ist, durchlaufen. Der in Fig. 3a+b näher dargestellte
Eingangsförderer 100 umfasst in Förderrichtung F1 gesehen eine Fördervorrichtung 110,
eine Vergleichmässigungseinrichtung 120, Ausrichtvorrichtungen 130, 170, eine Station
zum Vorrillen 140, eine Heftstation 150 sowie Zuführstationen 160 für weitere Produkte.
Das Falzaggregat 200 umfasst eine Aufrichteeinheit 210, eine Übergabeeinheit 220,
eine Presseinheit 230 sowie eine Umlegeinrichtung 240. Das Ausgangsaggregat 300 umfasst
die Ablagevorrichtung 310 sowie einen Wegförderer 320. Fig. 2 zeigt nur die wichtigsten
dieser Stationen.
[0058] Dem Eingangsförderer 100 werden zu falzende Produkte 10 in Förderrichtung F1 als
Schuppenformation S1 oder auch einzeln (hier nicht gezeigt) zugeführt, vorzugsweise
direkt ab der Druckmaschine oder aus einem Speicher für Druckereiprodukte. Die Fördervorrichtung
110 des Eingangsförderers 100 nimmt Produkte 10 auf und fördert sie weiter.
[0059] Vorliegend werden die Produkte 10 auf eine horizontale Förderfläche 112 aufgelegt;
durch geeignete Führungsmittel können aber auch andere Ausrichtungen der Förderfläche
112 realisiert werden. Die Förderfläche 112 ist im Fall von Fig. 1 durch ein einzelnes
Förderband 113, im Fall von Fig. 2 durch mehrere um Rollen 115 umlaufende parallele
Riemen 114 gebildet. Unterhalb der Förderfläche 112 befindet sich eine stationäre
Stützfläche 116, die parallel zur Förderfläche 112 verläuft. Die Fördervorrichtung
110 kann selbstverständlich auch mehrere in Förderrichtung hintereinander angeordnete
einzelne Förderer umfassen. Hier sind ausgangsseitig mehrere um Rollen umlaufende
obere und untere Riemen 118 vorhanden, zwischen denen ein Förderspalt 119 ausgebildet
ist. Die Produkte 10 werden dadurch in der Förderebene 112 weitergefördert und sind
dabei beidseitig, d.h. von oben und unten, geführt.
[0060] Die Vergleichmässigungseinrichtung 120 umfasst mehrere in zwei parallelen Reihen
angeordnete Ausrichtelemente 122, die hier senkrecht von einem bandförmigen Förderorgan
121, z.B. einem Riemen, abstehen. Mit diesem werden sie entlang einer geschlossenen
Umlaufbahn U bewegt, die teilweise in der Förderfläche 112 verläuft. Die Ausrichtelemente
122 ragen nach oben über die Förderfläche 112 hinaus, z.B. durch die Zwischenräume
zwischen den Riemen 114. Die Bewegungsrichtungen der Ausrichtelemente 122 und der
Riemen 114 bzw. des Förderbandes 113 sind gleich. Die Geschwindigkeit v2 der Ausrichtelemente
122 ist etwas grösser als die Geschwindigkeit v1 der Fördervorrichtung 110. Hierdurch
werden die nachlaufenden Kanten 11 der Produkte 10 von den Ausrichtelementen 122 eingeholt
und im Abstand d der Ausrichtelemente 122 voneinander ausgerichtet. Es wird eine Schuppenformation
S2 gebildet, bei der der Schuppenabstand gegenüber der einlaufenden Formation S1 verändert
sein kann. Unregelmässigkeiten in der einlaufenden Formation S1 können beseitigt werden.
[0061] Wie in der Fig. 4 gezeigt, kann eine Phasenlage zwischen Ausrichtelementen 122 einstellbar
sein. Dazu sind mindestens zwei nebeneinander umlaufende Riemen 121, jeweils mit Ausrichtelementen
122, in ihrer Bewegung mittels eines Systems 152 zur Phasenwinkeleinstellung gekoppelt,
beispielsweise eines Differentialgetriebes 152. Dieses erlaubt, jeweils zwischen zwei
auf dasselbe Produkt wirkenden Ausrichtelementen 122, in Förderrichtung F1 gesehen,
einen Abstand D einzustellen. Die beiden Riemen 121 laufen also mit derselben Geschwindigkeit,
aber mit einer unterschiedlichen Phasenlage der Ausrichtelemente 122. Damit lässt
sich die Orientierung der Produkte bei der anschliessenden Verarbeitung, insbesondere
bei der Falzung, einstellen. Typischerweise ist eine Abweichung der Orientierung um
+/-15° oder weniger einstellbar.
[0062] In der Fig. 4 ist der vordere Riemen mit einem vorlaufenden Ausrichtelement 122 gezeigt;
natürlich kann aber auch der hintere Riemen das vorlaufende Ausrichtelement 122 aufweisen.
Falls mehr als zwei Riemen 114 mit Ausrichtelementen 122 vorliegen, ist der gegenseitige
Versatz in Förderrichtung proportional zum Abstand der Riemen voneinander einzustellen.
[0063] Wenn einzelne Produkte 10 gefalzt werden sollen, wird beispielsweise nur jedes zweite
Ausrichtelement 122 mit einem Produkt 10 belegt. Dies kann beispielsweise durch Anpassung
der Fördergeschwindigkeit in der Zuführung oder durch Entfernen jedes zweiten Ausrichtelements
122 realisiert werden.
[0064] Die Produkte 10 werden durch ein Beschleunigungselement 101, das am Eingang des Eingangsförderers
100 angeordnet ist, gegenüber der ursprünglichen Schuppenformation S1 auf die Geschwindigkeit
v1 beschleunigt.
[0065] Die Ausrichtelemente 122 müssen die Produkte 10 nicht über die gesamte Länge des
Eingangsförderers 100 begleiten, sondern können nach dem Eintakten/- Vergleichmässigen
entfernt werden. Dies geschieht bevorzugt dadurch, dass die Ausrichtelemente 122 mit
einer Bewegungskomponente senkrecht zur Förderfläche 112 ohne deutliche Orientierungsänderung
zwischen den Produkten 10 wegbewegt werden. Die Umlaufbahn U verläuft beispielsweise
im ausgangsseitigen Bereich des Eingangsförderers 110, hier im Bereich der beidseitigen
Führung durch die Riemen 118, unter einem kleinen Winkel zur Förderfläche 112. Die
Ausrichtelemente 122 tauchen hier sanft unter die Förderfläche 112 ab, ohne ihre Orientierung
wesentlich zu ändern (Fig. 3b). Dadurch wird verhindert, dass sie den Produkten 10
im Ausgangsbereich des Eingangsförderers 100 einen Stoss in Förderrichtung F1 geben,
wodurch die Produktlage beeinträchtigt werden kann.
[0066] Analog werden die Ausrichtelemente 122 auch beim Einfahren zu Beginn des Eingangsförderers
100 und in einem Einlaufbereich der Vergleichmässigungseinrichtung 120 mit einer Bewegungskomponente
senkrecht zur Förderfläche 112 ohne deutliche Orientierungsänderung durch die Förderfläche
112 bewegt. Die Umlaufbahn U verläuft beispielsweise im eingangsseitigen Bereich des
Eingangsförderers 110 unter einem kleinen Winkel zur Förderfläche 112. Die Ausrichtelemente
122 tauchen hier sanft durch die Förderfläche 112 auf, ohne ihre Orientierung wesentlich
zu ändern (Fig. 3b). Dadurch wird verhindert, dass sie den Produkten 10 im Eingangsbereich
des Eingangsförderers 100 einen Stoss in Förderrichtung F1 geben, wodurch die Produktlage
beeinträchtigt werden kann.
[0067] Der Takt wird durch einen Sensor 127 detektiert. Entsprechende Steuersignale werden
an eine Steuereinrichtung 400 weitergeleitet. Die Steuereinrichtung 400 kann durch
geeignete Steuersignale auf weitere Verarbeitungsstationen einwirken (gestrichelte
Linien), damit diese die Produkte im eingangs auferlegten Takt bearbeiten.
[0068] Optional werden die Produkte 10 beim Eintakten in der Vergleichmässigungseinrichtung
120 durch die Ausrichtvorrichtung 130 gerichtet. Hierzu dienen seitliche Führungsflächen
132, die parallel zur Förderrichtung F1 orientiert sind und die Produkte quer zur
Förderrichtung F1 richten. Falls weitere Stationen 150, 160 vorhanden sind, kann das
Richten zusätzlich oder alternativ auch im Anschluss an diese erfolgen, z.B. am Ausgang
des Eingangsförderers (weitere Ausrichtvorrichtung 170).
[0069] Vorliegend sollen die Produkte 10 in Längsrichtung, d.h. in Förderrichtung F1 mittig
gefalzt werden. Um den Falzvorgang vorzubereiten, dient die vorzugsweise vorhandene
Vorrill-Station 140. Sie umfasst wenigstens eine Rolle 142 mit einem bestimmten umlaufenden
Profil und ein entsprechendes Gegenelement 144. Hiermit werden wenigstens einzelne
der Blätter der Druckereiprodukte 10 im Bereich des zu erzeugenden Falzes 12 mit einem
Knick zu versehen. Die Produkte 10 werden jedoch weiterhin liegend gefördert. Die
Vorrill-Station 140 wirkt kontinuierlich auf den Produktstrom S2.
[0070] Optional ist eine Heftstation 150 vorhanden, mit der die Produkte 10 im Bereich des
zukünftigen Falzes 12 geheftet werden können. Die Heftstation 150 arbeitet mit dem
eingangs aufgezwungenen Takt. Ein Heften im Strom ist bei Falzvorrichtungen mit ungetakteter
Zuführung nicht möglich.
[0071] Die Stationen 160 zum Zuführen weiterer Produkte 20 sind ebenfalls optional. Sie
dienen dazu, weitere Produkte 20 vor dem Falzen auf die Produkte 10 aufzulegen. Die
Produkte 10, 20 werden dann gemeinsam gefalzt. Das Auflegen kann einzeln erfolgen.
Alternativ können die weiteren Produkte 20 als Schuppenstrom auf den Schuppenstrom
S2 abgelegt oder von unten zugeführt werden. Die aufeinander liegenden und anschliessend
ineinander gefalzten Schuppenströme können anschliessend in an sich bekannter Weise
getrennt werden. Dies ist beispielsweise in der
WO 2005/118400 für ungefalzte Ströme beschrieben. Die Zuführstation 160 nutzt ebenfalls den Takt
der Vergleichmässigungseinrichtung 120, um die weiteren Produkte 20 gezielt auf die
Produkte 10 aufzulegen. Auch hier wird daher durch den Takt eine neue Einsatzmöglichkeit
zur Verfügung gestellt, die ohne Takt nicht möglich ist.
[0072] Das Falzaggregat 200 umfasst zum Durchfördern der Produkte 10 eine weitere Fördereinrichtung
202. Die Aufrichteeinheit 210 umfasst zwei seitlich des Riemens angeordnete flächige
Führungselemente 212, die am Eingang des Falzaggregats in der Förderebene liegen und
sich hier im weiteren Verlauf nach oben aufwölben, V-förmig aufeinander zulaufen und
somit einen Falztrichter ausbilden. Alternativ können die Führungselemente 212 auch
nach unten abknicken. Sie dienen dazu, die Produkthälften 10a, 10b eines Produkts
10 beidseitig des zu erzeugenden Falzes 12 aufeinander zu biegen. Zwischen den beiden
Führungselementen 212 ist eine Andrückvorrichtung 207 mit miteinander kooperierenden
Andrückelementen angeordnet, die die Produkte 10 im Bereich des zu erzeugenden Falzes
12 fixiert und fördert.
[0073] Das gebogene (vorgefaltete) Produkt 10 wird anschliessend in der Übergabeeinheit
220 mit vertikaler Ausrichtung beider Produkthälften, d.h. stehend, kontrolliert weitergefördert.
Dazu weist die Übergabeeinheit 220 zwei über Rollen laufende Riemenpaare 221 auf,
die eine vertikale Förderebene 222 definieren. Die Rollen sind gefedert gelagert,
so dass ein Förderspalt mit variabler Breite gebildet wird. In stehender Position
werden die Produkte 10 an die Presseinheit 230 übergeben.
[0074] Die Presseinheit 230 umfasst ein erstes Pressrollenpaar 231 mit sich nach unten konisch
verjüngender Form seiner Mantelflächen. Es dient dazu, die Produkthälften im Bereich
oberhalb zu erzeugenden Falzes 12 gegeneinander zu pressen. Ein sich daran anschliessendes
zweites Pressrollenpaar 232 mit zylindrischer Form presst die Produkthälften im Bereich
des Falzes 12 gegeneinander und fixiert diesen somit. Die Pressrollenpaare 231, 232
sind gegeneinander gefedert und können daher unterschiedlich dicke Produkte 10 zwischen
sich aufnehmen. Durch die anfängliche Vergleichmässigung kann es jedoch bei Unregelmässigkeiten
in der Zuführung nicht zu einem Stau kommen, so dass ein Falzen im Schuppenstrom möglich
ist.
[0075] Die Produkte 10 werden vor und beim Falzen so in der Schuppenformation S2 gefördert,
dass jeweils die Vorlaufkante 13 auf dem vorlaufenden Produkt aufliegt. Durch die
nach oben gebogenen Führungselemente 212 werden die Produkthälften beidseitig des
zu erzeugenden Falzes nach oben gebogen.
[0076] Anschliessend an den Pressvorgang werden die gefalzten Produkte 10 durch die Umlegeinrichtung
240 weitergefördert und dabei aus der stehenden Position wieder in eine liegende Lage
gebracht. Die gefalzte Formation S3 wird daher um ca. 90° gedreht und seitlich abgelegt.
Falls ein Schuppenstrom gefalzt wurde, sind die Produkte 10 in der Formation S3 ineinander
gefalzt und werden so an das Ausgangsaggregat übergeben.
[0077] Das Ausgangsaggregat 300 umfasst eine Ablagevorrichtung 310 und einen Wegförderer
320, hier ein Bandförderer mit einem Förderband 323. Die Ablagevorrichtung 310 umfasst
einen Förderer 312 zum Weiterfördern der Produkte 10 in einer Förderrichtung F2, die
gleich sein kann wie die Förderrichtung F1, hier aber unter einem kleinen Winkel schräg
nach unten verläuft. Der Förderer 312 umfasst hier gegenläufig angetriebene Riemenpaare
314, zwischen denen ein sich verjüngender Förderspalt mit einer schräg nach unten
verlaufenden Förderebene 313 ausgebildet wird. Der Förderer 312 wird vorzugsweise
mit grösserer Geschwindigkeit v3 als der Eingangsförderer 100 und die Fördergeschwindigkeit
innerhalb des Falzaggregats 200 betrieben. Um die gefalzten Produkte 10 zu beschleunigen
ist am Eingang des Förderers 312 ein Beschleunigungselement 315 angeordnet, welches
um eine quer zur Förderrichtung F2 verlaufende Achse A1 umläuft, getaktet auf den
Produktstrom einwirkt und einzelne Produkte 10 in Förderrichtung F2 beschleunigt,
z.B. um diese aus dem Schuppenstrom zu vereinzeln. Zum Antrieb des Beschleunigungselements
315 wird ebenfalls der eingangs auferlegte Takt verwendet. Am Ausgang des Förderers
312 ist ein weiteres Beschleunigungselement 316 angeordnet, welches ebenfalls um eine
quer zur Förderrichtung F2 verlaufende Achse A2 umläuft. Es dient dazu, die gefalzten
Produkte 10 im Bereich ihrer Nachlaufkanten 11 der während ihrer ungeführten Übergabe
an den Wegförderer 320 einen Impuls nach unten zu geben. Hierdurch wird die Produktlage
beim Ablegen verbessert. Um hier präzise auf das Produkt einwirken zu können, wird
ebenfalls der eingangs auferlegte Takt genutzt.
[0078] Das Positionieren auf dem Förderband 323 wird durch Führungselemente in Form von
schräg in Förderrichtung F2 angeordneter Bürstenleisten 324 sowie seitlich am Förderband
323 angeordneter konischer Rollen 325 unterstützt.
[0079] Auf dem Förderband 323 wird eine Schuppenformation S4 aus aufeinander liegenden gefalzten
Produkten 10 mit oben liegender vorlaufender Falzkante 12 erstellt und in Wegförderrichtung
F3 weitergefördert.
[0080] In einer anderen Betriebsart kann das Beschleunigungselement 315 am Eingang der Ablagevorrichtung
310 auch dazu dienen, eine Schuppenformation zu vereinzeln, so dass ebenfalls eine
auslaufende Formation S4 erstellt werden kann. Es nutzt ebenfalls den eingangs aufgezwungenen
Takt.
[0081] Falls die weiterverarbeitende Station eine Schuppenformation aus ineinander liegenden
Produkten verarbeiten kann, kann auf das Vereinzeln in oder am Ausgang der Ablagevorrichtung
verzichtet werden. Im Fall der Querförderung reicht eine 90° Umlenkung. Es entsteht
eine Schuppenformation, bei der die Falzkanten voraus laufen und sich jeweils im vorlaufenden
Produkt befinden.
[0082] Die Figuren 5a bis 5c zeigen eine gegenüber dem Eingangsförderer 100 gemäss den Ausführungsbeispielen
nach Figur 2 bis 4 modifizierte Förderanordnung 500. Der Förderanordnung 500, welche
z. B. Teil eines Eingangsförderers für eine Falzvorrichtung sein kann, werden Produkte
10, z. B. zu falzende Produkte, in Förderrichtung F1 als Schuppenformation S1 oder
auch einzeln (hier beides nicht gezeigt) zugeführt. Die Zufuhr kann z. B. direkt ab
der Druckmaschine, einer vorverarbeitenden Einrichtung oder aus einem Speicher für
Druckereiprodukte stammen. Die Fördervorrichtung 510 der Förderanordnung 500 nimmt
Produkte 10 auf und fördert sie weiter. Die Fördervorrichtung 510 der Förderanordnung
500 nimmt Produkte 10 auf und fördert sie weiter.
[0083] Vorliegend werden die Produkte 10 auf eine horizontale Förderfläche 512 aufgelegt;
durch geeignete Führungsmittel können aber auch andere Ausrichtungen der Förderfläche
512 realisiert werden. Im vorliegenden Fall umfasst die Fördervorrichtung 510 drei
parallele Förderriemen 514, wobei zwei Förderriemen seitlich und ein Förderriemen
mittig angeordnet sind und die Förderfläche 512 ausbilden. Anstelle der genannten
Riemen 514 kann auch ein einziges Förderband, wie z. B. in Figur 1 schematisch dargestellt,
vorgesehen sein. Unterhalb der Förderfläche 512 befindet sich eine stationäre Stützfläche
516, die parallel zur Förderfläche 512 verläuft. Die Fördervorrichtung 510 kann selbstverständlich
auch mehrere in Förderrichtung hintereinander angeordnete einzelne Förderer umfassen.
[0084] Die Vergleichmässigungseinrichtung 520 umfasst analog zu Figur 2, 3 und 4 mehrere
in zwei parallelen Reihen angeordnete Ausrichtelemente 522, die hier senkrecht von
einem bandförmigen Förderorgan 521, z.B. einem Riemen, abstehen. Mit diesem werden
sie entlang einer geschlossenen Umlaufbahn U bewegt, die teilweise in der Förderfläche
512 verläuft. Die Ausrichtelemente 522 ragen nach oben über die Förderfläche 512 hinaus.
Die Bewegungsrichtungen der Ausrichtelemente 522 und der Riemen 514 sind gleich. Die
Geschwindigkeit v2 der Ausrichtelemente 522 ist etwas grösser als die Geschwindigkeit
v1 der Fördervorrichtung 510. Hierdurch werden die nachlaufenden Kanten 11 der Produkte
10 von den Ausrichtelementen 522 eingeholt und im Abstand d der Ausrichtelemente 522
voneinander ausgerichtet. Es kann nun eine Schuppenformation S2 gebildet werden, bei
welcher der Schuppenabstand gegenüber der einlaufenden Formation S1 verändert ist.
Unregelmässigkeiten in der einlaufenden Formation S1 können beseitigt werden. Überdies
kann die Formation auch aus vereinzelten bzw. einzelnen Produkten bestehen, bei welchen
die nachlaufende Kante des vorderen Produktes mit der vorlaufenden Kante des direkt
nachfolgenden Produktes einen Abstand ausbildet.
[0085] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bilden das Förderorgan bzw. die Riemen 514 der
Fördervorrichtung 510 mit dem Förderorgan 521 der Vergleichmässigungseinrichtung 520
in Förderrichtung F1 betrachtet einen Überlappungsbereich aus, welcher zugleich der
Übergabezone entspricht, in welcher die Produkte 10 vom Förderorgan 514 der Fördervorrichtung
510 an das Förderorgan 521 der Vergleichmässigungseinrichtung 520 zwecks Vergleichmässigung
und Ausrichten übergeben werden, und von dieser weitergefördert werden. Das Förderorgan
514 der Fördervorrichtung 510 ist hierbei nicht durchgehend parallel zum Förderorgan
521 der Vergleichmässigungseinrichtung 520 ausgebildet, sondern endet im Überlappungsbereich,
so dass die vergleichmässigten und ausgerichteten Produkte 10 alleine durch die Vergleichmässigungseinrichtung
520 weitergefördert werden. Eine solche Anordnung eignet sich grundsätzlich für sämtliche
Vorrichtungen mit einer Vergleichmässigungseinrichtung gemäss der ersten Ausführungsvariante.
Grundsätzlich könne die Förderorgane der Vergleichmässigungseinrichtung und der Fördervorrichtung
aber auch parallel zueinander geführt werden, wie dies z. B. in Figur 2 und 3 gezeigt
ist.
[0086] Damit die Produkte auch tatsächlich mit ihren nachlaufenden Kanten 11 optimal an
den Ausrichtelementen 522 ausgerichtet werden, ist in der vorliegenden Ausführungsform
ein Anhebelement 550 in Form eines Bügels vorgesehen, welcher im Förderbereich von
unten durch die Förderfläche 512 bzw. durch die Stützfläche 516 hindurch ragt und
eine über der Förderfläche 512 angeordnete Erhebung ausbildet. Das bügelförmige Anhebelement
550 bildet hierzu in Förderrichtung F1 einen rampenartigen Anstieg 551 aus. Damit
wird bewirkt, dass die in Förderrichtung F1 geförderten Produkte 10 im Bereich des
Anhebelements 550 zuerst zumindest Abschnittsweise mit der vorlaufenden Kante 13 angehoben
werden, während die nachlaufende Kante 11 noch der Förderfläche 512 aufliegt. Dadurch
werden die angehobenen Produkte 10 in eine Schräglage gebracht, wodurch diese schwerkraftbedingt
in Richtung der nachlaufenden Kanten vom Anhebelement 550 abrutschen und mit ihren
nachlaufenden Kanten an den Ausrichtelementen 522 anschlagen.
[0087] Die Produkte 10 gemäss vorliegendem Ausführungsbeispiel werden beim Eintakten in
der Vergleichmässigungseinrichtung 520 beidseitig durch eine Ausrichtvorrichtung 530
zusätzlich noch seitlich gerichtet. Hierzu dienen seitliche Führungsflächen 531, die
parallel zur Förderrichtung F1 orientiert sind und so die Produkte quer zur Förderrichtung
F1 richten. Die seitlichen Führungsflächen 531 sind in vorliegendem Ausführungsbeispiel
seitliche Führungsbänder 532, welche in Förderrichtung F1 mit dem Förderorgan 514
in gleicher oder unterschiedlicher Geschwindigkeit mitlaufen und auf diese Weise die
seitliche Reibung zwischen der Führungsfläche 531 und den Produkten 10 vermindert.
Die Führungsbänder 532 sind senkrecht zur Förderfläche 512 angeordnet endlos um Umlenkrollen
533 geführt. Stützrollen 534 zwischen den Umlenkrollen 533 in Förderrichtung F1 betrachtet
sorgen für die seitliche Stabilität der Führungsbänder 532.
[0088] Die Figur 6a zeigt eine Förderanordnung 600 mit einer Fördervorrichtung 610 und einer
Vergleichmässigungseinrichtung 620 gemäss der zweiten Ausführungsvariante in einer
perspektivischen Ansicht. In Figur 6b ist dieselbe Anordnung 600 in Frontansicht gezeigt.
Der Förderanordnung 600, welche in Verwendung in einem Falzaggregat gemäss den Figuren
1, 2 und 7 Teil des Eingangsförderers ist, werden Produkte 10 in Förderrichtung F1
einzeln zugeführt. Die Produkte 10 können jedoch auch in Schuppenformation zugeführt
und gegebenenfalls vor der Vergleichmässigungseinrichtung 620 vereinzelt werden. Die
Zufuhr kann z. B. direkt ab der Druckmaschine, einer vorverarbeitenden Einrichtung
oder aus einem Speicher für Produkte stammen. Die Fördervorrichtung 610 der Förderanordnung
600 nimmt Produkte 10 auf und fördert sie weiter.
[0089] Die Produkte 10 werden auf eine horizontale Förderfläche 612 eines Förderorgans 614
der Fördervorrichtung 610 aufgelegt. Durch geeignete Führungsmittel können aber auch
andere Ausrichtungen der Förderfläche 612 realisiert werden. Die Förderfläche 612
bzw. das Förderorgan 614 ist in der vorliegenden Ausführung gemäss Figur 6a-b durch
mehrere um Rollen 615 umlaufende parallele Riemen 614 gebildet. Im vorliegenden Fall
umfasst die Fördervorrichtung 610 drei parallele Förderriemen 614, wobei zwei Förderriemen
seitlich und ein Förderriemen mittig angeordnet sind und die Förderfläche 612 ausbilden.
Anstelle der genannten Riemen 614 kann auch ein einziges Förderband, wie z. B. in
Figur 1 schematisch dargestellt, vorgesehen sein. Unterhalb bzw. Im Bereich der Förderfläche
612 befindet sich eine stationäre Stützfläche 616, die parallel zur Förderfläche 612
verläuft. Die Fördervorrichtung 610 kann selbstverständlich auch mehrere in Förderrichtung
F1 hintereinander angeordnete einzelne Förderer umfassen.
[0090] Die Vergleichmässigungseinrichtung 620 umfasst mehrere in zwei parallelen Reihen
angeordnete Ausrichtelemente 622, die hier senkrecht von einem bandförmigen Förderorgan
621, z.B. einem Riemen, abstehen. Mit diesem werden sie entlang einer geschlossenen
Umlaufbahn U bewegt, die teilweise in der Förderfläche 612 verläuft. Die Ausrichtelemente
622 ragen nach oben über die Förderfläche 612 hinaus. Die Ausrichtelemente 622 können
auf dem Förderorgan 621 befestigt sein. Die Bewegungsrichtungen der Ausrichtelemente
622 und der Riemen 614 bzw. des Förderbandes der Fördervorrichtung 610 sind im Förderbereich
gleich. Die Geschwindigkeit v2 der Ausrichtelemente 622 ist kleiner, z. B. geringfügig
kleiner, als die Geschwindigkeit v1 der Fördervorrichtung 610 bzw. deren Förderorgane
614. Hierdurch laufen die Produkte 10 mit ihren vorlaufenden Kanten 13 auf die vor
ihnen in Förderrichtung F1 langsamer bewegten Ausrichtelementen 622 auf und werden
auf diese Weise im Abstand d der Ausrichtelemente 622 gegeneinander ausgerichtet.
Hierdurch wird eine Abfolge von einzelnen voneinander beabstandeten Produkten 10 gebildet,
bei welchen der Abstand zwischen der nachlaufenden Kante des vorangehenden Produktes
und der vorlaufenden Kante des nachfolgenden Produktes gegenüber einer einlaufenden
Formation von vereinzelten Produkten verändert ist. Unregelmässigkeiten in der einlaufenden
Formation können so beseitigt werden. Ferner kann die Förderanordnung 600 auch dazu
dienen, die Produkte 10 eines einlaufenden Schuppenstromes zu vereinzeln und die vereinzelten
Produkte neu auszurichten und zu vergleichmässigen und in einen nachfolgenden Arbeitstakt
einzubinden.
[0091] Da die Produkte 10 mit ihren vorlaufenden Kanten 13 auf die Ausrichtelemente 622
auflaufen, besteht die Gefahr, dass durch die auf die Produkte 10 wirkende Schubkraft
ein Anheben der Produkte 10 an ihren vorlaufenden Kanten 12 im Bereich der Ausrichtelemente
622 bewirkt wird, wodurch die Produkte 10 über die Ausrichtelemente 622 geschoben
werden. Um dies zu verhindern ist eine Niederhalteeinrichtung 650 vorgesehen, welche
einem Ausweichen der Produkte 10 nach oben entgegenwirkt.
[0092] Die Niederhalteeinrichtung 650 umfasst ein im Förderbereich angeordnetes Niederhaltemittel
in Form eines U-förmigen nach unten offenen Längsprofils 660, welches parallel zur
Förderrichtung F1 und im Förderbetrieb seitlich über den auf der Förderfläche 612
geförderten Produkte 10 angeordnet ist. Beiden Reihen von Ausrichtelementen 622 ist
eine solche Niederhalteeinrichtung 650 mit jeweils einem Niederhaltemittel 660 der
genannten Art zugeordnet. Das U-förmige Längsprofil 660 ist hierzu im Förderbetrieb
im Bereich der Förderfläche durchgängig und derart über den Ausrichtelementen 622
angeordnet, dass diese mit wenigstens einem Endabschnitt in der U-förmigen Rinne 661
des Längsprofils 660 liegen und in dieser Rinne 661 frei und ungestört in Förderrichtung
bewegt werden können. Zwei in Förderrichtung F1 benachbarte Ausrichtelemente 622 sowie
das Niederhalteprofil 660 bilden hierbei quer zur Förderrichtung betrachtet, jeweils
ein randseitiges Fach 662 aus, in welchem das jeweilige Produkt 10 mit einem seitlichen
Randabschnitt geführt ist.
[0093] Das U-förmige Längsprofil 660 ist über einen oder mehrere Schwenkbügel 651 schwenkbar
an der Förderanordnung 600 gelagert. Die dazugehörige Schwenkachse liegt parallel
zur Förderrichtung F1, so dass das Längsprofil 660 in Förderrichtung F1 betrachtet
über die Schwenkbügel 651 gleichzeitig nach oben und zur Seite hin aus der Förderfläche
612 ausgeschwenkt werden kann. Der Schwenkbügel 651 ist hierzu einerseits mit dem
Niederhalteprofil 660 und andererseits über eine Drehgelenkverbindung drehbar bzw.
schwenkbar direkt oder indirekt mit der Förderanordnung 600 verbunden. Die Drehgelenkverbindung
beinhaltet einerseits ein, eine Schwenkachse ausbildendes Drehgelenk 654 sowie eine
Langloch-Schwenkführung 653. Die Langloch-Schwenkführung 653 umfasst ein am Schwenkbügel
651 angeordnetes, kurvenförmiges Langloch, welches einen Teilabschnitt der Schwenkbahn
beschreibt, sowie einen durch das Langloch geführten, und an einem mit der Förderanordnung
600 verbundenen Verbindungselement befestigten Führungsstift 655. Die Langloch-Schwenkführung
653 dient einerseits einer geführten und daher kontrollierten Schwenkbewegung und
bildet Ferner eine erste und zweite Begrenzung der Schwenkbewegung aus. Eine erste
Begrenzung der Schwenkbewegung ist notwendig, damit das Niederhalteprofil 660 im Förderbetrieb
im eingeschwenkten Zustand an einer definierten Position über den Ausrichtelementen
622 positioniert bleibt. Zusätzlich dient die erste Begrenzung auch als Anschlag,
dank welchem das Niederhalteprofil 660 vor einer weiteren Absenkung in Richtung Ausrichtelement
622 abgehalten wird. Die zweite Begrenzung der Schwenkbewegung dient zum Schaffen
einer Endposition, welche das Niederhalteprofil 660 im ausgeschwenkten Zustand einnimmt.
Auch hier bildet die zweite Begrenzung einen Anschlag aus, dank welchem eine fixe
Ausschwenkposition definiert wird.
[0094] Die Schwenkeinrichtung dient dazu, dass das Niederhalteprofil 660 bei einem Produktstau,
von den Ausrichtelementen 622 und auch aus dem Förderbereich nach oben und seitlich
wegzuschwenken, so dass die sich aufstauenden Produkte nach oben ausweichen können.
Die Niederhalteeinrichtung 650 wird bevorzugt schwerkraftbedingt durch ihr Eigengewicht
in einer eingeschwenkten Position gehalten. Bei einem Produktstau wird das Niederhalteprofil
660 durch die Kraft der aufgestauten Produkte 10 entgegen der Schwerkraft nach oben
weggedrückt, wodurch dieses die besagte Schwenkbewegung ausführt. Es kann selbstverständlich
auch vorgesehen sein, dass die Schwenkbewegung des Niederhalteprofils 660 durch einen
gesteuerten Antrieb ausgeführt wird.
[0095] Die Produkte 10 gemäss vorliegendem Ausführungsbeispiel können beim Eintakten in
der Vergleichmässigungseinrichtung 620 durch eine Ausrichtvorrichtung 630 zusätzlich
noch beidseitig gerichtet werden. Hierzu dienen seitliche Führungsflächen 631, die
parallel zur Förderrichtung F1 orientiert sind und so die Produkte quer zur Förderrichtung
F1 richten. Die seitlichen Führungsflächen 631 können in Förderrichtung F1 gesehen
feste Führungsflächen 631, wie Führungsschienen oder Führungswände sein, entlang welchen
die vorbei geförderten Produkte 10 mit ihren Seitenkanten gleiten. Die Führungsflächen
631 können, wie im vorliegenden Beispiel nach Figur 6a-b gezeigt, jedoch auch seitliche
Führungsbänder 632 sein, welche in Förderrichtung F1 mit dem Förderorgan 614 in gleicher
oder unterschiedlicher Geschwindigkeit mitlaufen und auf diese Weise die seitliche
Reibung zwischen der Führungsfläche 631 und den Produkten 10 vermindert. Die Führungsbänder
632 sind senkrecht zur Förderfläche 612 angeordnet und endlos um Umlenkrollen 633
geführt. Im vorliegenden Fall sind die Umlenkrollen 633 am jeweiligen Ende der Förderfläche
612 angeordnet.
[0096] Die in Figur 5a-c bzw. Figur 6a-b gezeigte Ausrichtvorrichtung 530, 630 mit mitgeführten
Führungsbändern kann selbstverständlich auch Einsatz finden in anderen Ausführungen
der im Rahmen dieser Patentanmeldung beschriebenen Vorrichtungen, insbesondere auch
in Vorrichtungen gemäss den Figuren 1 bis 4 und 7. Im Weiteren ist die Ausrichtvorrichtung
530, 630 in den beschriebenen Ausführungsvarianten auch nicht zwingend vorgeschrieben.
[0097] Die Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung zum Falzen und Heften
von Druckereiprodukten. Die Vorrichtung umfasst als Hauptkomponenten einen Eingangsförderer
800, ein Falzaggregat 700 und ein Ausgangsaggregat 300, wie es auch im Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 und 2 in ähnlicher Weise dargestellt und beschrieben ist. Der Eingangsförderer
800 und das Falzaggregat 700 der vorliegenden Ausführungsvariante stimmen in vielen
Teilen mit dem Eingangsförderer 100 und dem Falzaggregat 200 der Ausführungsvariante
gemäss den Figuren 1 und 2 überein, weshalb hier übereinstimmende Merkmale mit denselben
Bezugszeichen bezeichnet werden und bezüglich der identischen Merkmale auf die Beschreibung
zu diesen Figuren verwiesen wird.
[0098] Der Eingangsförderer 800 umfasst in Förderrichtung F1 gesehen eine Fördervorrichtung
110, eine Vergleichmässigungseinrichtung 120, Ausrichtvorrichtungen 130, 170, eine
Station zum Vorrillen 140 sowie Zuführstationen 160 für weitere Produkte. Der Eingangsförderer
800 zeichnet sich gemäss der vorliegenden Variante (im Unterschied zu Figur 1 und
2) dadurch aus, dass die Produkte 10 einzeln bzw. vereinzelt der Vergleichmässigungseinrichtung
120 zugeführt, vergleichmässigt und ausgerichtet werden sowie zu den nachfolgenden
Stationen weiter gefördert werden. Die Ausrichtung der Produkte 10 in der Vergleichmässigungseinrichtung
120 geschieht an der Vorderkante 13 der Produkte 10, welche dem Bund entspricht. Der
Eingangsförderer 800 kann z. B. eine Förderanordnung mit einer Vergleichmässigungseinrichtung
gemäss der zweiten Ausführungsvariante umfassen, wie diese z. B. anhand des Ausführungsbeispiels
nach Figur 6a-b beschrieben ist.
[0099] Das Falzaggregat 700 umfasst in Förderrichtung F1 betrachtet in der genannten Reihenfolge
eine Aufrichteinheit 210, eine Übergabeeinheit 220, eine Presseinheit 230 sowie eine
Umlegeinrichtung 240, wie sie bereits im Zusammenhang mit dem Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 und 2 beschrieben worden sind. Der Eingangsförderer 800 gemäss vorliegender
Ausführungsform enthält im Gegensatz zum Ausführungsbeispiel nach Figur 1 und 2 keine
Heftstation. Die Heftstation 750 ist in Förderrichtung F1 gesehen vielmehr im Falzaggregat
700 im Anschluss an die Presseinheit 230 und vor der Umlegeinrichtung 240 angeordnet.
D.h. die Heftung erfolgt nach dem Falzen der Produkte 10. Figur 7 zeigt nur die wichtigsten
dieser Stationen. Weitere Stationen können noch dazukommen.
[0100] Die Heftstation 750 umfasst eine Hefteinrichtung 751 mit einen Gegenhalter 710, welcher
zwischen die beiden Produktteile 10a, 10b eingefahren und zum Falz 12 hin geführt
wird, sowie einen Heftkopf 720, welcher aussen am Produkt 10 gegenüber dem Gegenhalter
710 gegen den Falz 12 gedrückt wird. Die Heftung 760 geschieht während der kontinuierlichen
Förderung der Produkte 10. Zur Einführung des Gegenhalters 710 zwischen die Produktteile
10a, 10b ist der Heftstation 750 eine Offenhalteeinrichtung 701 vorgeordnet. Hierzu
können der Gegenhalter 710 und der Heftkopf 720 jeweils an einem Gegenhalterrad bzw.
Heftkopfrad angeordnet sein (nicht gezeigt), welche beide im Gleichtakt um eine Drehachse,
z. B. quer zur Förderrichtung F1, rotieren, so dass sich Gegenhalter 710 und Heftkopf
720 im Bereich der Heftung 760 über einen Bewegungsabschnitt im Wesentlichen in Förderrichtung
F1 mitbewegen. Auf einem Gegenhalter- bzw. Heftkopfrad können jeweils mehrere Gegenhalter
bzw. Heftköpfe angeordnet sein. Solche Einrichtungen sind jedoch bereits im Stand
der Technik bekannt, z. B. in der
WO 98/50240, auf deren Inhalt hier ausdrücklich Bezug genommen wird, und werden deshalb an dieser
Stelle nicht mehr näher beschrieben. Werden an einem Produkt mehrere Heftungen 760
durchgeführt, so können diese durch eine einzige Hefteinrichtung 751 (wie gezeigt)
ausgeführt werden. Es können jedoch auch mehrere in Förderrichtung F1 nacheinander
angeordnete Hefteinrichtungen 751 mit jeweils mindestens einem Heftkopf und jeweils
mindestens einem Gegenhalter vorgesehen sein (nicht gezeigt). So kann z. B. bei einer
Mehrzahl von Heftungen 760 an einem Produkte für jede der an einer bestimmten Stelle
am Produkt vorzunehmenden Heftung 760 eine Hefteinrichtung 751 vorgesehen sein. Die
beschriebenen Ausführungsvarianten von Heftstationen 750 finden unabhängig Anwendung
von vorliegendem Ausführungbeispiel.
[0101] Anschliessend an das Heften werden die gefalzten und gehefteten Produkte 10 durch
die Umlegeinrichtung 240 weitergefördert und dabei aus der stehenden Position wieder
in eine liegende Lage gebracht. Die gefalzte Formation S3 wird daher um ca. 90° gedreht
und seitlich abgelegt. Im weiteren werden die Produkte 10 analog zum Ausführungsbeispiel
nach Figur 1 und 2 weitergefördert mit dem Unterschied, dass die Produkte 10 bei der
Übergabe an das Ausgangsaggregat bzw. der Weiterfördervorrichtung 300 nicht noch vereinzelt
werden müssen.
1. Förderanordnung (600) zum Fördern vereinzelter Produkte (10) entlang einer Förderfläche
(612) in einer Förderrichtung (F1), enthaltend eine Fördervorrichtung (610) mit einem
Förderorgan (614) und eine Vergleichmässigungseinrichtung (620), welche die Produkte
(10) derart zu vergleichmässigen imstande ist, dass ein definierter Abstand (d) zwischen
den Vorlaufkanten (13) aufeinander folgender Produkte hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vergleichmässigungseinrichtung (620) wenigstens ein Ausrichtelement (622) aufweist,
welches entlang einer geschlossenen Umlaufbahn (U) bewegbar ist, die wenigstens bereichsweise
in der Förderfläche (612) verläuft und parallel zur Förderrichtung (F1) orientiert
ist, wobei das wenigstens eine Ausrichtelement (622) auf die quer zur Förderrichtung
(F1) orientierte, vorlaufende Kante (13) der Produkte (10) einzuwirken und die vorlaufenden
Kanten (13) aufeinander folgender Produkte (10) dadurch in einem definierten, vorzugsweise
konstanten Abstand (d) voneinander auszurichten imstande ist.
2. Förderanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Förderbereich, in Förderrichtung (F1) betrachtet, auf einer oder beiden Seiten
randseitige Fächer (662) mit jeweils einem, in Förderrichtung (F1) mitbewegbaren und
Aufnahmeabteil (663) ausgebildet sind, und die Fächer (662) jeweils einen seitlichen
Randabschnitt eines Produktes (10) aufzunehmen im Stande sind und derart ausgebildet
sind, dass das Produkt (10) im regulären Förderbetrieb nicht nach oben über die Ausrichtelemente
angehoben werden kann.
3. Förderanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichmässigungseinrichtung (620) wenigstens eine Reihe mit einer Mehrzahl
von hintereinander in einer Linie und in Förderrichtung (F1) in definierten, vorzugsweise
konstanten, Abständen (d) angeordneten Ausrichtelementen (622) enthält, und zwei in
Förderrichtung (F1) benachbarte Ausrichtelemente (622) jeweils eine seitliche Begrenzung
eines Faches (662) ausbilden, und das Aufnahmeabteil (663) synchron mit den Ausrichtelementen
(622) in Förderrichtung (F1) mitbewegbar ist.
4. Förderanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Ausrichtelement (622) mit einer Geschwindigkeit (v2) bewegbar
ist, die kleiner ist als die Geschwindigkeit (v1) des Förderorgans (614) der Fördervorrichtung
(610), insbesondere eines Förderbandes oder eines Riemens (614), derart dass die geförderten
Produkte (10) mit ihren vorlaufenden Kanten (13) an dem wenigstens einen Ausrichtelement
(622) auflaufen und das wenigstens eine Ausrichtelement (622) auf diese Weise imstande
ist, die vorlaufenden Kanten (13) aufeinander folgender Produkte (10) in einem vorgegebenen,
insbesondere konstanten, Abstand (d) voneinander auszurichten.
5. Förderanordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichmässigungseinrichtung (620) eine Niederhalteeinrichtung (650) mit einem
Niederhaltemittel (660) enthält, welches im Förderbetrieb oberhalb der auf der Förderfläche
(612) geförderten Produkte (10) derart angeordnet ist, dass die mit ihren Vorlaufkanten
(13) auf das wenigstens eine Ausrichtelement (622) auflaufenden Produkte (10) mit
ihren Vorlaufkanten (13) aufgrund der durch das Förderorgan (614) auf die Produkte
ausgeübte Schubkraft nicht nach oben und über das Ausrichtelement (622) angehoben
werden können.
6. Förderanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhalteeinrichtung (650) Niederhaltemittel (660), insbesondere ein Niederhalteprofil
enthält, welche in Förderrichtung (F1) betrachtet vorzugsweise in einer Linie mit
dem wenigstens einen Ausrichtelement (622) liegen.
7. Förderanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltemittel (660) im Förderbetrieb, in Förderrichtung (F1) betrachtet,
seitlich und oberhalb eines Randabschnittes der zu fördernden Produkte (10) angeordnet
sind.
8. Förderanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichmässigungseinrichtung (620) im Förderbetrieb beidseits der zu fördernden
Produkte (10) eine Niederhalteeinrichtung (650) enthält, und die Niederhalteeinrichtungen
(650) jeweils oberhalb eines ersten und zweiten seitlichen Randabschnittes der zu
fördernden Produkte (10) angeordnete Niederhaltemittel (660) aufweisen.
9. Förderanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichmässigungseinrichtung (620) eine Mehrzahl von in Förderrichtung (F1)
in einer Reihe hintereinander angeordneten Ausrichtelementen (622) umfasst, und die
Niederhaltemittel (660) im Förderbetrieb oberhalb der zu fördernden Produkte (10)
und, quer zur Förderrichtung (F1) betrachtet, wenigstens zwischen jeweils zwei Ausrichtelementen
(622) angeordnet sind.
10. Förderanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltemittel (660) im Förderbetrieb derart oberhalb der zu fördernden Produkte
(10) angeordnet sind, dass das wenigstens eine Ausrichtelement (622) in Förderrichtung
(F1) seitlich und/oder unterhalb der Niederhaltemittel (660) relativ zu diesen bewegbar
ist.
11. Förderanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltemittel (660) ein U-förmiges Längsprofil umfassen, welches im Förderbetrieb
in Förderrichtung (F1) betrachtet in einer Linie mit dem wenigstens einen Ausrichtelement
(622) angeordnet ist, derart dass das wenigstens eine Ausrichtelement (622) mit einem
Abschnitt in der U-förmigen Rinne (661) des Längsprofils (660) in Förderrichtung (F1)
bewegbar ist.
12. Förderanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichmässigungseinrichtung (620) wenigstens eine Reihe mit einer Mehrzahl
von hintereinander in einer Linie und in Förderrichtung (F1) in definierten, vorzugsweise
konstanten, Abständen (d) angeordneten Ausrichtelementen (622) enthält, und zwei in
Förderrichtung (F1) benachbarte Ausrichtelemente (622) sowie das Niederhaltemittel
(660) quer zur Förderrichtung (F1) betrachtet, randseitige Fächer (662) ausbilden,
in welchen die Produkte (10) mit einem seitlichen Randabschnitt geführt sind.
13. Förderanordnung nach Anspruch 3, 9 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergleichmässigungseinrichtung (620) mindestens zwei parallel nebeneinander angeordnete
Reihen von Ausrichtelementen (622) enthält.
14. Förderanordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederhaltemittel (660) der Niederhalteeinrichtung (650) schwenkbar gelagert
sind, so dass diese bei einem Produktstau, von den Ausrichtelementen (622) und vorzugsweise
aus dem Förderbereich, wegschwenkbar ist, um für die sich aufstauenden Produkte (10)
Raum nach oben freizugeben.
15. Förderanordnung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkachse der Niederhalteeinrichtung (650) zum Wegschwenken der Niederhaltemittel
(660) parallel zur Förderrichtung (F1) angeordnet ist, und die Niederhaltemittel (660)
wenigstens nach oben und vorzugsweise nach oben und seitlich aus dem Förderbereich
wegschwenkbar gelagert sind.