(19)
(11) EP 2 481 861 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.08.2012  Patentblatt  2012/31

(21) Anmeldenummer: 12405012.1

(22) Anmeldetag:  26.01.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04B 2/74(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 28.01.2011 CH 1552011

(71) Anmelder: Lensi, Mattia
50010 Fiesole (FI) (IT)

(72) Erfinder:
  • Lensi, Mattia
    50010 Fiesole (FI) (IT)

(74) Vertreter: Gaggini, Carlo 
Brevetti-Marchi Via ai Campi 6
6982 Agno
6982 Agno (CH)

   


(54) Trennelement zum vorübergehenden Abtrennen eines Wohnraumes und dessen praktische Anwendung in privaten und öffentlichen Wohnbauten


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trennelement zum vorübergehenden Abtrennen eines Raums in Form einer Fächerwand (1, 1'), die in ihrer Ruhelage in einem vertikalen Kasten (6) untergebracht ist. Ein Ende des Fächers (1, 1') ist am Kasten (6) befestigt, während das andere Ende an einer aufmachbaren Türe (7) des mit einem horizontalen Drehscharnier (4) versehenen Kastens (6) befestigt ist.
Das Trennelement (1) benötigt keine festangebrachten Führungen - wie dies bei den bekannten Balg-Faltwänden oder Wänden mit horizontalen Lamellen der Fall ist - und kann daher leicht verschoben werden. Das Trennelement ist also einfach und sehr flexibel anwendbar und ist zudem kostengünstig, beansprucht wenig Platz und bietet ästhetisch angenehmes Aussehen.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trennelement zum vorübergehenden Abtrennen eines privaten oder öffentlichen Raums, wie in einem Wohnhaus, einem Restaurant, einer Notfallstation eines Spitals, usw., sowie dessen Praxis-Anwendung in verschieden Tätigkeitsbereichen.

[0002] Die Verwendung von Trennelementen in Form einer textilen Schiebewand ist in der täglichen Praxis bekannt, insbesondere in Behandlungszentren von Spitälern oder Physiotherapie-Instituten, oder als Balg-Schiebewand, die aus Streifen gebildet ist, die aus textilem Material oder einem undurchsichtigen, dünnen und biegsamen Material bestehen, welche in geeigneten horizontalen Führungen an der Decke und/oder am Boden geführt wird, wobei sich die Streifen "Handharmonika-artig" aufeinander falten und in einem normalerweise vertikal angeordneten Packet in einem Kasten versorgt werden können. Auch sind aus horizontalen Lamellen gebildete Trennwände bekannt, die in der Decke eingebaut sind und in vertikalen Führungen abgesenkt werden können.

[0003] Alle diese Lösungen weisen den Nachteil auf, dass fest angebrachte horizontale oder vertikale Führungen erforderlich sind, womit sie relativ kompliziert und kostspielig sind, und vor allem keine flexible Anwendung erlauben, da sie im abzutrennenden Raum eingebaut sind und nicht nach Belieben verschoben werden können. Diese Nachteile der bekannten Lösungen lassen sich beheben mittels der vorliegenden erfinderischen Lösung, die als Trennelement eine fächerartige Wand vorsieht, die im Ruhezustand geschlossen in einem Kasten untergebracht ist, wie dies im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschrieben ist.

[0004] Die Anordnung, dass das Trennelement durch einen Kasten gebildet wird, in welchem im Ruhezustand die ganze Wand untergebracht ist, und dass keine im Raum fest angebrachten Führungen erforderlich sind, weil die erforderlichen Führungen direkt im Kasten angebracht sind, wie etwa das Drehscharnier der Fächerstücke, erlaubt, dass das Trennelement zu jeder Stelle im abzutrennenden Raum verschoben werden kann, ohne dass irgendwelche Eingriffe am Raum selbst erforderlich sind; daher erweist sich das Trennelement als äusserst flexibel und praktisch verwendbar. Darüber hinaus ist auch der ästhetische Aspekt der Fächerform zu beachten, die für gewisse Anwendungen ein gefällig anmutendes Aussehen bietet - beispielsweise für Séparées in Restaurants - insbesondere wenn dieses, wie in einer bevorzugten besonderen Anwendungsform vorgesehen, als mobiler Träger für dekorative Elemente und/oder Werbung gebraucht werden soll.

[0005] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf einige illustrierte bevorzugte Ausführungs- und Anwendungsformen des erfindungsgemässen Trennelements näher beschrieben. Die Abbildungen zeigen in der Figur:

1 das erfindungsgemässe Trennelement in seiner Grundform in geöffneter Stellung,

2 eine Variante des erfindungsgemässen Trennelements mit einer Gegengewicht-Vorrichtung, welche die Bedienung erleichtert,

3 eine Variante des Trennelementes mit zwei fächerförmigen Wänden, die in einem einzigen Kasten spiegelbildlich zueinander angeordnet sind,

4 und 5 eine erste bevorzugte Anwendungsform des erfindungsgemässen Trennelementes zum Abtrennen eines Schlafzimmers von einem Wohnzimmer in einem Wohngebäude,

6, 7 und 8 eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Trennelements zum Abtrennen der einzelnen Tische voneinander zu sogenannten Séparées.



[0006] In der Fig. 1 ist eine fächerförmige Wand in ihrer offenen Stellung bzw. in ihrer Arbeitsstellung gezeigt. Abgesehen von den Abmessungen unterscheidet sich eine solche Form nicht wesentlich vom klassischen Fächer, mit dem man sich Luft zufächelt, und umfasst daher Fächerstücke 2, 2', 2", ... 2n, die durch Stäbe oder starre Ruten 3, 3', 3", ... 3n begrenzt sind und die um ein horizontales Drehscharnier 4 (in den Figuren 1 und 2 sichtbar) gekippt werden können, das auf der Höhe des Bodens 5 des Raumes, den man abtrennen will, angeordnet ist. Der Fächer 1 unterscheidet sich vom traditionellen handgehaltenen Fächer, mit dem man sich Luft zufächelt, in den Abmessungen, die eine Höhe der Fächerstücke 2, 2', 2", ... 2n bis 2.5 oder 3 m (also die Höhe des abzutrennenden Raums) erreichen können, und unterscheidet sich in seiner Anwendung, die nicht im Fächeln besteht, sondern im vorübergehenden Abtrennen eines privaten oder öffentlichen Wohnraums, wie dies aus der folgenden Beschreibung ersichtlich wird.

[0007] Die Fächerwand 1 ist in ihrer Ruhelage in einem Kasten 6 mit einer Türe 7 eingeschlossen, die geöffnet werden kann, wobei das erste Fächerstück 2 des Fächers 1 an einer feststehenden Seitenwand des Kastens 6 befestigt ist, während das letzte Fächerstück 2" des Fächers 1 an der Kante 9 der aufmachbaren Türe gegenüber der feststehenden Seitenwand 8 des Kastens 6 befestigt ist. Wie bereits oben erwähnt, ist die aufmachbare Türe 7 mit einem horizontalen Drehscharnier 4 versehen, das auf dem Niveau des Bodens 5 angeordnet ist.

[0008] Der Kasten 6 präsentiert sich im Ruhezustand, und wie beispielsweise aus den Figuren 4 bis 8 ersichtlich ist, als vertikaler, relativ dünner Körper, der die Geometrie des zu trennenden Raums nicht stört, und der leicht an jeden Ort des Lokals gebracht (oder verschoben) werden kann, das man unterteilen möchte.

[0009] Gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemässen Trennelements ist vorgesehen, dass die einzelnen Fächerstücke 2, 2', 2", ... 2n des Fächers 1 aus einem Gewebe oder aus einem dünnen biegsamen oder starren Material bestehen, das undurchsichtig oder halbdurchscheinend ist, und durch dünne Stäbe 10, 10', 10", ... 10n in solcher Weise begrenzt sind, dass bei geöffnetem Fächer 1 seine Wandfläche praktisch faltenfrei ist.

[0010] Dies betrifft offensichtlich eine rein ästhetische Frage des Aussehens, deren Vorteil jedoch nicht zu vernachlässigen ist.

[0011] In der Fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Trennelements abgebildet, die eine Erleichterung der Bedienung - Öffnen und Schliessen - bezweckt. Offensichtlich ist, da der Fächer 1 beträchtliche Dimensionen annehmen kann (zu denken ist an eine Raumhöhe des Lokals von 2.5 m oder mehr), dass das Öffnen und Schliessen für Personal schwierig wird, das nicht über besonders grosse physische Kräfte verfügt.

[0012] Zu diesem Zeck ist gemäss einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass das fächerförmige Trennelement 1 mit einer Gegengewichts-Vorrichtung 11 versehen ist, welche das Öffnen und Schliessen des Trennelements erleichtert.

[0013] Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der in der Fig. 2 gezeigten Gegengewichts-Vorrichtung 11 ist vorgesehen, dass diese aus einer Gleitrolle 12 und einer Schnur13 mit einem Gegengewicht 14 besteht, wobei die Gleitrolle 12 an einem festen Punkt im oberen Teil des Kastens 6 befestigt ist und die Schnur 13 das Gegengewicht 14, das sich im Kasten 6 von oben nach unten bewegen kann, mit dem äussern Ende (in der Fig. 2 nicht sichtbar) des letzten Fächerstücks 2n verbindet.

[0014] Eine andere bevorzugte Ausführungsform (in den Figuren nicht gezeigt) des erfindungsgemässen Trennelementes 1 mit Gegengewichts-Vorrichtung 11, die weiter verbessert und für grössere und schwere und daher schwieriger zu manipulierende Trennelemente geeignet ist, sieht sodann vor, dass die Vorrichtung eine ausgleichende Gasfeder umfasst.

[0015] In der Fig. 3 ist eine weitere Variante der Ausführungsform des erfindungsgemässen Trennelements gezeigt, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie zwei fächerförmige Wände 1 und 1' aufweist, die spiegelbildlich zueinander in einem einzigen Kasten 6 untergebracht sind, der zwei einander gegenüberstehende Türen 7, 7' aufweist, die geöffnet werden können. Diese Anordnung ermöglicht das Aufspannen einer über 180° geschlossenen Wand, womit auch Lokale noch grösserer Abmessungen unterteilt werden können.

[0016] Die Figuren 4 bis 8 zeigen einige bevorzugte Arten der Anwendung des erfindungsgemässen Trennelements, nämlich genauer gesagt:

[0017] Die Figuren 4 und 5 zeigen, auf welche Art in einem Wohngebäude - beispielsweise in einer Einzimmerwohnung - der Raum einfach und schnell in eine Wohnzone für den Tag und eine Schlafzimmerzone für die Nacht unterteilt werden kann.

[0018] Besonders interessant ist die Anwendung des erfindungsgemässen Trennelementes in einem Restaurant bzw. in einem öffentlichen Raum, wie dies in den Figuren 6 bis 8 gezeigt ist. Wird für jeden Tisch ein Trennelement aufgestellt, kann ein grosses, offenes Lokal (siehe Fig. 6) in ein oder mehrere separate Lokale unterteilt werden (Im Fachjargon als "Séparées" bezeichnet), so dass den Gästen die gewünschte Intimität geboten wird.

[0019] Die gleiche Diskretion und Intimität lässt sich sicherstellen indem, gemäss anderen bevorzugten Anwendungsarten des erfindungsgemässen Trennelementes, die nicht abgebildet sind, weil sie der in den Figuren 6 bis 8 gezeigten sehr ähnlich sind, zum Abtrennen einzelner Behandlungsstationen in einem Spital, insbesondere in Notfallstationen, oder in Physiotherapie-Instituten oder Schönheits-Instituten oder ähnlichen Behandlungszentren, diskrete Behandlungsabteile gebildet werden, abgeschirmt vom Einblick anderer Personen.

[0020] Zum Schluss sei auf eine andere interessante Eigenschaft des erfindungsgemässen Trennelementes hingewiesen, nämlich dass es auch ein ästhetisches Element bilden kann, als mobiler Träger für künstlerische Dekorationen oder Werbung, was leicht zu bewerkstelligen ist, wenn die Fächerstücke 2, 2', 2" ... 2n aus einem mit farbigen Motiven bedruckten Gewebe angefertigt werden.

Liste der in den Figuren verwendeten Bezugsziffern



[0021] 
1, 1'
Fächer-Wand
2, 2', 2", ... 2n
Fächerstücke
3, 3', 3", ... 3n
Stäbe
4
Drehscharnier
5
Raum, Lokal
6
Kasten
7, 7'
aufmachbare Türe
8
Feste Seitenwand
9
Kante
10, 10', 10", ... 10n
Stäbe
11
Gegengewichts-Vorrichtung
12
Gleitrolle
13
Schnur
14
Gegengewicht



Ansprüche

1. Trennelement zum vorübergehenden Abtrennung eines privaten oder öffentlichen Aufenthaltsraums,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Element die Form einer Fächerwand (1, 1') aufweist, die in ihrer Ruhelage in einem Kasten 6 untergebracht ist, der eine Türe (7) aufweist, die geöffnet werden kann, wobei das erste Fächerstück (2), das von starren Stäben (3, 3") des Fächers (1) begrenzt ist, an einer fest angeordneten Seitenwand (8) des Kastens (6) befestigt ist, während das letzte Fächerstück (2n) des Fächers (1) an der Kante (9) der aufmachbaren Türe (7) gegenüber der feststehenden Seitenwand (8) befestigt ist, und dass die aufmachbare Türe (7) mit einem horizontalen Drehscharnier (4) versehen ist, das auf dem Niveau des Bodens (5) des Raums angebracht ist, der abgetrennt werden soll.
 
2. Trennelement gemäss dem Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die einzelnen Fächerstücke (2, 2', 2" ... 2n) des Fächers (1) aus einem Gewebe oder einem dünnen Material gefertigt sind, das starr oder biegsam, undurchsichtig oder halbdurchscheinend ist, und von dünnen Stäben (10, 10', 10" ... 10n) in solcher Weise begrenzt sind, dass bei offenem Fächer (1) die dadurch aufgespannte Wand sich praktisch faltenfrei präsentiert.
 
3. Trennelement gemäss dem Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Gegengewichts-Vorrichtung (11) vorgesehen ist, welche das Öffnen und das Schliessen des Trennelementes erleichtert.
 
4. Trennelement gemäss dem Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gegengewichts-Vorrichtung (11) aus einer Gleitrolle (12) und einer Schnur (13) mit einem Gegengewicht (14) besteht, wobei die Gleitrolle (12) an einem festen Punkt im oberen Teil des Kastens (6) befestigt ist, während die Schnur (13) das Gegengewicht (14), das sich im Kasten (6) von oben bis unten bewegen kann, mit dem äusseren Ende des äussersten Fächerstücks (2") des Fächers (1) verbindet.
 
5. Trennelement gemäss dem Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Gegengewichts-Vorrichtung (11) eine ausgleichende Gasfeder enthält.
 
6. Trennelement gemäss dem Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwei Fächerwände (1, 1') in einem einzigen Kasten (6), der zwei aufmachbare Türen (7, 7') aufweist, spiegelbildlich zueinander angeordnet sind, so dass sie eine über 180° geschlossene Wand bilden.
 
7. Anwendung des Trennelementes gemäss einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trennelement dazu dient, in einem Wohngebäude den tagsüber benützten Teil vom nachts benützten Teil abzutrennen.
 
8. Anwendung des Trennelementes gemäss einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trennelement dazu dient, in einem Restaurant bzw. in einem öffentlichen Raum einzelne Raumteile, sogenannte Séparées, abzutrennen.
 
9. Anwendung des Trennelementes gemäss einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trennelement dazu dient, in einem Spital, insbesondere in einer Notfallstation, oder in Physiotherapie-Institut oder einem Schönheits-Salon einzelne Pflege- oder Behandlungsplätze abzutrennen.
 
10. Anwendung des Trennelementes gemäss einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trennelement auch als mobiler Träger für ästhetische Dekorationen oder Werbung dient.
 




Zeichnung