[0001] Die Erfindung betrifft ein Kühlsystem für ein angetriebenes Schienenfahrzeug, mit
wenigstens zwei Wärmeerzeugern, deren Wärme abgeführt werden muss, und die jeweils
mindestens einen Kühlkreislauf haben. Als Antriebe kommen zum Beispiel diesel-hydraulische
Antriebe in Betracht, diesel-elektrische Antriebe, elektrische Antriebe, Gasturbinen.
[0002] Die Auslegung einer Kühlanlage für ein Schienenfahrzeug hängt von einer Vielzahl
von Faktoren ab. Zunächst entscheidet das Grundkonzept des Schienenfahrzeugs - ob
es sich also um eine Lokomotive oder einen Triebwagen handelt - über den verfügbaren
Bauraum im Schienenfahrzeug und somit über die Bauart und Anordnung der Kühlanlage
im Schienenfahrzeug. Während Triebwagen vorwiegend zur Beförderung von Personen dienen,
werden Lokomotiven auch im Güterzugverkehr eingesetzt, sind aber auch zur schnellen
Beförderung von Reisenden geeignet. Abhängig vom Grundkonzept des Schienenfahrzeugs
ist natürlich auch dessen Antriebsleistung. Beim Einsatz von leistungsstarken Lokomotiven
fällt eine größere Abwärme an, als dies beispielsweise bei Triebwagen geringer Leistung
der Fall ist. Die Leistung der Kühlanlage muss somit an die Leistung des Schienenfahrzeugs
angepasst sein. Weiterhin zu beachten ist die Anzahl der Aggregate, wie beispielsweise
Lüfteranlagen und Klimaanlagen zur Innenraumkühlung von Triebwagen und Waggons beziehungsweise
Hilfsaggregate bei Schieneninstandsetzungsfahrzeugen und -lokomotiven. Weiterhin sind
auch die klimatischen Verhältnisse am Einsatzort des Schienenfahrzeugs in die Auslegung
einer Kühlanlage mit einzubeziehen. Auch die geografische Lage der Einsatzorte und
somit das Streckenprofil entscheiden über die Leistungsauslegung des Schienenfahrzeugs
und dessen Kühlanlage.
[0003] Derartige Kühlanlagen für Schienenfahrzeuge sind seit langem bekannt. Sie umfassen
im Wesentlichen einen oder mehrere Lüfter sowie einen oder mehrere Wärmetauscher,
die in wenigstens einem Kühlkreislauf angeordnet sind. Dabei wird mittels einer Pumpe
ein Kühlmedium im Kühlkreislauf gefördert, wobei Abwärme vom Antriebssystem und den
Aggregaten vom Kühlmedium aufgenommen wird, um diese über einen Luftvolumenstrom,
der durch relativ große Wärmeabführflächen der Wärmetauscher hindurchströmt, an die
Umgebung abzugeben. Dazu wurden in der Vergangenheit Kühlanlagen mit einem, zwei oder
mehreren getrennten Kühlmittelkreisläufen eingesetzt. Solche Kühlanlagen weisen beispielsweise
einen Hochtemperaturkühlkreislauf, insbesondere zur Kühlung des Verbrennungsmotors
und dessen Schmier- beziehungsweise Hydrauliköle, und einen Niedertemperaturkreislauf,
beispielsweise zur Kühlung der Ladeluft für den Verbrennungsmotor, auf. Entsprechend
dem Kühlkreislauf werden auch Hochtemperatur- und Niedertemperatur-Wärmetauscher eingesetzt.
Entsprechende Hoch- und Niedertemperatur- kreisläufe finden sich auch bei elektrisch
angetriebenen Fahrzeugen, beispielweise für die Trafo- und Frequenzumrichterkühlung.
[0004] Der bauliche Aufwand von Kühlsystemen ist hoch. Jeder Einzel-Kühlkreislauf benötigt
wenigstens, Rohrleitungen, Lüfter und andere Aggregate. Die einzelnen Wärmeerzeuger
wie Motor, Bremse usw. haben im zeitlichen Verlauf einen variablen Kühlbedarf. Die
Kühlanforderungen sind somit unterschiedlich hoch, und zwar von Einzelkühlkreislauf
zu Einzelkühlkreislauf, wie auch über der Zeit. Auch das Kühlleistungspotential jedes
Kühlkreislaufs hat einen variablen zeitlichen Verlauf und ist beispielsweise abhängig
von der aktuellen Außentemperatur, der Luftfeuchte, des Verschmutzungsgrades und des
Luftdrucks. Jeder Einzelkühlkreislauf arbeitet daher keineswegs immer im Bereich eines
optimalen Wirkungsgrades, sondern auch außerhalb hiervon.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kühlsystem anzugeben, das einen geringeren
Energiebedarf und damit geringere Betriebskosten hat, und weniger Lärm erzeugt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Demgemäß werden Mittel
vorgesehen, um zum Einzelkühlkreislauf eines ersten Wärmeerzeugers den Einzelkühlkreislauf
eines zweiten Wärmeerzeugers dann zur Unterstützung hinzuzufügen, wenn der Auslastungsgrad
des ersten Kreislaufs geringer ist, als der Auslastungsgrad des zweiten Kreislaufs.
Es findet somit eine gegenseitige Unterstützung der Einzelkühlkreisläufe statt. Ein
typisches Beispiel für zwei Wärmeerzeuger mit zeitlich verschiedenen Kühlanforderungen
sind ein Motor und ein Retarder. Bei normaler Fahrt benötigt der Motor als Wärmeerzeuger
Kühlleistung, der Retarder aber nicht. Der Kühlkreislauf des Retarders kann daher
jenen des Motors unterstützen. Dies kommt besonders dann in Betracht, wenn der Motor
erhöhte Leistung abgibt, beispielsweise bei Bergfahrt.
[0007] Umgekehrt benötigt der Retarder bei Talfahrt hohe Kühlleistung. Gerade dann ist aber
die erforderliche Kühlleistung des Motors minimal.
[0008] Bei Ausbildung der Kühlanlage mit mindestens zwei Kühlkreisläufen wird somit ein
Teil der in einem Kühlkreislauf anfallenden Kühlleistung auf den anderen Kühlkreislauf
übertragen. Dies ist dann möglich, wenn der andere Kühlkreislauf aktuell eine geringere
als dessen maximal mögliche Kühlleistung aufbringt und damit einen geringen Kühlbedarf
aufweist. Somit wird das als Reserve fungierende Kühlleistungsvermögen (Differenz
zwischen der maximal möglichen Kühlleistung und der aktuellen Kühlleistung) des anderen
Kühlkreislaufs für die Kühlung des Kühlmediums des einen Kühlkreislaufs herangezogen.
[0009] Gemäß einer ersten Ausführungsform umfassen die Mittel zur geregelten Verteilung
einen Kühlmedium-Wärmetauscher, welcher derart kühlmediumleitend mit den Kühlkreisläufen
verbunden ist, dass Wärmeenergie des einen Kühlkreislaufs über den Kühlmedium-Wärmetauscher
auf den anderen Kühlkreislauf übertragbar ist, wobei die den Kühlmedium-Wärmetauscher
durchströmende Kühlmediummenge mittels eines Reglers einstellbar ist. In anderen Worten
wird somit das Kühlleistungsvermögen des einen Kühlkreislaufs erweitert, indem das
Kühlmedium des anderen Kühlkreislaufs zusätzlich zur Kühlung herangezogen wird.
[0010] Gemäß einer zweiten Ausführungsform umfassen die Mittel eine Mischeinrichtung zum
Vermischen der Kühlmedien der Kühlkreisläufe, wobei die Mischeinrichtung über eine
Verbindungsleitung jeweils die Vorlaufleitung und/oder Rücklaufleitung der Kühlkreisläufe
kühlmediumleitend miteinander verbindet, wobei die die Verbindungsleitung durchströmende
Kühlmediummenge mittels jeweils eines Reglers in der Verbindungsleitung einstellbar
ist.
[0011] Gemäß einer dritten Ausführungsform weist der als Kühler fungierende Wärmetauscher
mehrere von Kühlmedium durchströmte Wärmetauscherflächen auf, welche kühlmediumleitend
miteinander verbindbar sind. Ferner umfassen die Mittel Vorrichtungen zur wenigstens
teilweisen Zu- oder Abschaltung der Umströmung einzelner Wärmetauscherflächen mit
Kühlmedium auf. Dies bedeutet, dass die effektive von dem Kühlmedium angeströmte Gesamtwärmetauscherfläche
entsprechend der gerade benötigten Wärmeleistung zwischen den Kreisläufen variiert
werden kann. Die Gesamtfläche der Wärmetauscher bleibt somit gleich. Sie wird aber
lastabhängig den einzelnen Kühlkreisläufen zugeteilt.
[0012] Gemäß einer vierten Ausführungsform umfassen die Mitteil Leitungen zum kühlmediumleitenden
Verbinden jeweils der Vorlaufleitungen und/oder Rücklaufleitungen der Kühlkreisläufe,
wobei die die Leitungen durchströmenden Kühlmediummengen mittels Reglern einstellbar
sind. Durch das Verbinden der Vorlaufleitungen beispielsweise zweier Kühlkreisläufe
sowie der Rücklaufleitungen untereinander wird erreicht, dass das Kühlmedium aus allen,
auf diese Weise verbundenen Kühlkreisläufen die Wärmetauscherflächen der als Wärmetauscher
fungierenden Kühler anströmt. In anderen Worten werden zur Kühlung des einen Kühlkreislaufs
mit aktuell hohem Auslastungsgrad die Wärmetauscherflächen des Kühlers mit verhältnismäßig
niedrigem Auslastungsgrad unterstützend herangezogen.
[0013] Gemäß einer fünften Ausführungsform wird der mittels Kühlmedium gekühlte Antriebsmotor
und/oder das wenigstens eine wärmeerzeugende Aggregat mittels wenigstens zweier Aggregatwärmetauscher
gekühlt, wobei ein erster Aggregatwärmetauscher in einem ersten Kühlkreislauf und
ein zweiter Aggregatwärmetauscher in einem zweiten Kühlkreislauf angeordnet ist und
beide Aggregatwärmetauscher bezogen auf das sie durchströmende, zu kühlende Kühlmedium
parallel oder in Reihe zueinander geschaltet sind. Hierdurch wird erreicht, dass das
Aggregat, welches indem Kühlkreislauf mit aktuell hohem Kühlbedarf angeordnet ist,
dennoch ausreichend gekühlt wird, in dem zusätzlich die in dem Aggregat anfallende
Wärme an den Kühlkreislauf geringeren Kühlbedarfs übertragen wird.
[0014] Natürlich wäre es denkbar, die in den Ausführungsformen beschriebenen Mittel zur
geregelten Verteilung der in einem Kühlkreislauf anfallenden Kühlleistung miteinander
zu kombinieren.
[0015] Allgemein lässt sich die Erfindung wie folgt definieren:
Es wird ein erster Kühlkreislauf dann zur Unterstützung eines zweiten Kühlkreislaufes
herangezogen, wenn der Auslastungsgrad des ersten Kühlkreislaufes geringer ist als
jener des zweiten Kühlkreislaufes. Dabei wird unter dem Auslastungsgrad das Verhältnis
zwischen dem aktuellen Kühlleistungsbedarf und dem aktuellen Kühlleistungspotenzial
verstanden.
[0016] Die Erfindung soll nun nachfolgend anhand von Ausführungsformen und den dargestellten
Figuren exemplarisch erläutert werden.
[0017] Es zeigen:
- Figur1
- eine schematische Darstellung einer Kühlanlage eines Schienenfahrzeugs mit einem als
Verbrennungsmotor ausgeführten Antriebsmotor;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Kühlanlage eines Schienenfahrzeugs mit einem dieselelektrischen
Antrieb;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung einer Kühlanlage eines Schienenfahrzeugs mit einem rein
elektrischen Antrieb;
- Figuren 4 bis 9
- jeweils eine schematische Darstellung eines Kühlsystems einer Kühlanlage gemäß unterschiedlicher
Ausführungsformen.
[0018] In Figur 1 ist eine Kühlanlage, umfassend einen Kühlkreislauf 1, welcher vorliegend
als Hochtemperatur-Kühlkreislauf ausgeführt ist, gezeigt. Im Kühlkreislauf 1 sind
vorliegend folgende Komponenten in Strömungsrichtung des darin umgewälzten Kühlmediums
hintereinandergeschaltet: ein Antriebsmotor 4, ein Wärmetauscher 3, der als Flüssigkeits-Luft-Kühler
ausgeführt ist, ein weiterer Wärmetauscher 9, der als Flüssigkeits-Flüssigkeits-Kühler
ausgeführt ist, sowie eine Kühlmediumpumpe 2 zum Umwälzen des Kühlmediums. Natürlich
könnten die Komponenten in einer anderen als der hier dargestellten Reihenfolge angeordnet
sein.
[0019] Durch die vom Antriebsmotor 4 infolge der Antriebsleistungsübertragung über ein Getriebe
8 auf Antriebsräder 15 des Schienenfahrzeugs entstehende Wärme im Getriebe 8 wird
über den Wärmetauscher 9 in das Kühlmedium des Kühlkreislaufs 1 abgeführt. Dazu ist
das Getriebeöl des Getriebes 8 über entsprechende Leitungen zur Wärmeabfuhr mit dem
Wärmetauscher 9 strömungsleitend verbunden.
[0020] Die im Kühlkreislauf 1 anfallende Wärme wird über den Wärmetauscher 3, der vorliegend
von mittels eines Lüfters 19 umgewälzter Kühlluft durchströmt wird, abgeführt. Die
im Kühlkreislauf 1 anfallende Wärme wird somit konvektiv in die äußere Umgebung abgeführt.
[0021] In der Figur 1 ist in gestrichelten Linien ein weiterer Kühlkreislauf 10 dargestellt.
Letzterer ist vorliegend als Niedertemperatur-Kühlkreislauf ausgeführt. Im vorliegenden
Fall sind im Kühlkreislauf 10 folgende Bauelemente in Strömungsrichtung des darin
umgewälzten Kühlmediums hintereinander angeordnet: eine Kühlmediumpumpe 12, ein Wärmetauscher
14, der vorliegend als Luft-Flüssigkeits-Kühler ausgeführt ist, ein weiterer Wärmetauscher
13, vorliegend als Luft-Flüssigkeitskühler ausgeführt, sowie ein zusätzlicher Wärmetauscher
11, beispielsweise einer Hydrostatikeinrichtung. Im vorliegenden Fall ist dem Wärmetauscher
13 ein separater Lüfter 20 zugeordnet. Natürlich wäre es denkbar, dass beide Wärmetauscher
3, 13 beispielsweise in Strömungsrichtung der Kühlluft gesehen, hintereinander angeordnet
sein könnten, wobei beiden Wärmetauschern 3, 13 ein gemeinsamer Lüfter zugeordnet
sein könnte.
[0022] Mit dem Wärmetauscher 14 wird die mittels eines Verdichters 17 eines Abgasturboladers
16 verdichtete Frischluft zwischengekühlt, bevor diese dem Antriebsmotor 4 wieder
zugeführt wird. Zum Antrieb des Verdichters 17 dient hierbei das aus dem Antriebsmotor
4 austretende Abgas, welches eine Turbine 18, die in Triebverbindung mit dem Verdichter
17 des Abgasturboladers 16 steht, beaufschlagt.
[0023] Die in der Figur 2 dargestellte Kühlanlage unterscheidet sich von der in Figur 1
dargestellten dadurch, dass anstelle des Getriebes 8 nun ein elektrischer Generator
21 unmittelbar mit dem Antriebsmotor 4 in Triebverbindung steht, welcher elektrische
Leistung über einen Stromrichter 22 auf Fahrmotoren 23, welche beispielweise über
ein Achsgetriebe Antriebsräder 15 antreiben, überträgt. Der Generator 21, Stromrichter
22, Fahrmotor 23 sowie das Achsgetriebe können als wärmeerzeugende Aggregate aufgefasst
werden und somit zur Kühlung mit den Kühlkreisläufen 1, 10 verbunden sein (nicht gezeigt).
Alternativ dazu können diese, wie gezeigt, über entsprechende Lüfter, die jedem einzelnen
Aggregat zugeordnet sind, gekühlt werden.
[0024] In Figur 3 ist eine weitere schematische Darstellung einer Kühlanlage eines Schienenfahrzeugs
gezeigt. Dabei wird das Schienenfahrzeug im vorliegenden Fall rein elektrisch angetrieben,
wozu das Schienenfahrzeug zu dessen Antrieb elektrische Energie aus einer Fahrstromleitung
25 entnimmt, welche einem Transformator 24 zur Umwandlung zugeführt wird. Der Transformator
24 ist mit einem Stromrichter 22 sowie den Fahrmotoren, von denen hier lediglich einer
mit dem Bezugszeichen 23 bezeichnet, dargestellt, ist elektrisch leitend verbunden
ist. Der Kühlkreislauf 1 dient zum Kühlen des den Transformator 4 durchströmenden
Transformatoröls, wobei der Kühlkreislauf 10 zum Kühlen des den Stromrichter 22 durchströmenden
Kühlmittels dient. Beide Wärmetauscher 3, 13 sind vorliegend in Strömungsrichtung
der sie anströmenden Kühlluft gesehen hintereinander geschaltet. Beiden Wärmetauschern
3, 13 ist vorliegend ein einziger Lüfter 19 zugeordnet.
[0025] Die Figuren 4 bis 9 zeigen jeweils eine bevorzugte Ausführungsform einer Kühlanlage
für ein Schienenfahrzeug, wobei dort der Antriebsmotor 4 von beiden Kühlkreisläufen
1, 10 zum Beispiel durch das Austauschen von Wärme gekühlt wird - siehe Bezugszeichen
6 und 7. Die dort gezeigten Kühlanlagen sind vereinfacht dargestellt, sodass zusätzliche,
in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Bauelemente dort nicht dargestellt sind. Die in den
Figuren 4 bis 9 gezeigten Ausführungsformen könnten jedoch in den in den Figuren 1
bis 3 gezeigten Kühlanlagen Verwendung finden, auch in Kombination.
[0026] Die Figur 4 zeigt im Wesentlichen den Gegenstand aus Figur 1. Dabei ist ein wärmeerzeugendes
Aggregat 5, welches beispielsweise dem Getriebe 8 aus der Figur 1 entspricht, über
einen Aggregatwärmetauscher 26 zur Wärmeabfuhr mit dem Kühlkreislauf 1 wärmeleitend
verbunden.
[0027] In Figur 5 ist der Gegenstand von Figur 4 gezeigt, wobei zum Aggregatwärmetauscher
26 in Bezug auf das ihn durchströmende Kühlmedium ein weiterer Aggregatwärmetauscher
27 parallel geschaltet ist. Dabei ist der zusätzliche Aggregatwärmetauscher 27 derart
im zweiten Kühlkreislauf 10 angeordnet, dass das Kühlmedium des Aggregats 5 von dem
Kühlkreislauf 10 mitgekühlt wird. In der Einmündung der die Aggregatwärmetauscher
26 und 27 mit dem Aggregat 5 verbindenden Leitungen ist ein Regler angeordnet, mittels
welchem der Durchsatz des Kühlmediums zum Aggregatwärmetauscher 27 variabel einstellbar
ist. Hierdurch kann die Kühlleistung des zweiten Kühlkreislaufs 10 zur Kühlung des
Aggregatwärmetauschers 27 variabel eingestellt werden. Damit kann geregelt oder gesteuert
werden, wie viel Kühlleistung vom Kühlkreislauf 1 auf den Kühlkreislauf 10 übertragen
wird.
[0028] Die Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform unter Weiterbildung des Gegenstands
aus Figur 5. Im Gegensatz zur Figur 5 sind in Figur 6 die beiden Aggregatwärmetauscher
26 und 27 hintereinander geschaltet. In der Verbindungsleitung zwischen den beiden
Aggregatwärmetauschern 26 und 27 ist wiederum ein Regler zur variablen Einstellung
des Kühlmedium- durchsatzes vorgesehen.
[0029] Die Figur 7 zeigt eine weitere Ausführungsform in Anlehnung an den in Figur 4 dargestellten
Gegenstand. Dabei sind in der Figur 7 symbolisch jeweils drei Wärmetauscherflächen
der Wärmetauscher 3 und 13 dargestellt, welche vorliegend von dem von den Lüftern
19 und 20 erzeugten Kühlluftstrom angeströmt werden. Dabei sind die einzelnen Wärmetauscherflächen
der Wärmetauscher 3, 13 derart ausgebildet, dass diese von Kühlmedium der Kühlkreisläufe
1 und 10 wahlweise angeströmt werden können. Dazu sind entsprechende Ventile und Regler
zur Einstellung beispielsweise der Kühlmediummenge durch die Wärmetauscher 3, 13 vorgesehen.
So können bei geringem Kühlbedarf einzelne oder mehrere Wärmetauscherflächen abgeschaltet
werden, sodass diese von Kühlmedium und/oder Kühlluft nicht angeströmt werden. Dabei
sind die Wärmetauscher 3, 13 in den entsprechenden Kühlkreisläufen 1, 10 jeweils über
Vorlaufleitungen 29 und 32 zum Zuführen von Kühlmedium und über Rücklaufleitungen
30, 33 zum Abführen von Kühlmedium aus den Wärmetauschern 3, 13 mit den entsprechenden
Kühlkreisläufen 1, 10 strömungsleitend verbunden.
[0030] Im vorliegenden Fall sind dabei jeweils die Vorlaufleitungen 29 und 32 der Kühlkreisläufe
1 und 10 sowie die Rücklaufleitungen 30 und 33 über entsprechende Leitungen miteinander
verbunden. In den Leitungen sind wiederum Regler zum Einstellen des Kühlmediumvolumenstroms
angeordnet. Hierdurch können beispielsweise bei einer hohen Kühllast des Kühlkreislaufs
10 von dem darin umgewälzten Kühlmedium beispielsweise zusätzlich Wärmetauscherflächen,
die ansonsten von Kühlmedium des Kühlkreislaufs 1 angeströmt werden, angeströmt werden.
Somit werden beispielsweise beide Wärmetauscher 3, 13 zur Kühlung des im Kühlkreislauf
10 umgewälzten Kühlmediums herangezogen. Abhängig von der Kühllast können natürlich
auch Wärmetauscherflächen des Wärmetauschers 13 zur Kühlung des im Kühlkreislauf 1
umgewälzten Kühlmediums herangezogen werden. In weiterer Ausgestaltung kann daher
auch die komplette Wärmetauscherfläche variabel den Kühlkreisläufen zugeteilt werden.
[0031] Gemäß der in Figur 8 gezeigten Ausführungsform, welche eine Weiterbildung des Gegenstands
aus Figur 4 darstellt, sind beide Kühlkreisläufe 1, 10 über einen Kühlmedium-Wärmetauscher
28 wärmeübertragend miteinander verbunden. Dabei ist der Kühlmedium-Wärmetauscher
28 derart mit den beiden Kühlkreisläufen kühlmediumleitend verbunden, dass Kühlmedium
aus der Vorlaufleitung 29 der Vorlaufleitung 32 zugeführt wird.
[0032] In der Figur 9 ist noch eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kühlanlage
unter Weiterbildung des Gegenstands aus der Figur 4 dargestellt. Im Gegensatz zu den
in den Figuren 4 bis 8 dargestellten Kühlanlagen, in denen Wärmeenergie des einen
Kühlkreislaufs auf den anderen Kühlkreislauf indirekt über einen Wärmetauscher übertragen
wird, wird in der Figur 9 die Wärmeenergie durch Vermischen der Kühlmedien beider
Kühlkreisläufe erreicht. Hierzu ist vorliegend eine Mischeinrichtung 11 vorgesehen,
welche jeweils die Vorlaufleitungen 29 und 32 sowie die Rücklaufleitungen 30 und 33
der beiden Kühlkreisläufe 1 und 10 kühlmediumleitend miteinander verbindet. In den
Leitungen sind dabei Regler 31 vorgesehen, um den Volumenstrom des durch die Leitungen
strömenden Kühlmediums entsprechend der Kühllast der beiden Kühlkreisläufe 1 und 10
einzustellen.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Kühlkreislauf
- 2
- Kühlmediumpumpe
- 3
- Wärmetauscher
- 4
- Antriebsmotor
- 5
- wärmeerzeugendes Aggregat
- 6
- Anteiliger Wärmeeintrag des Wärmerzeugenden Aggregates
- 7
- Anteiliger Wärmeeintrag des Wärmerzeugenden Aggregates
- 8
- Getriebe
- 9
- Wärmetauscher
- 10
- Kühlkreislauf
- 11
- Mischeinrichtung
- 13
- Wärmetauscher
- 12
- Kühlmediumpumpe
- 14
- Wärmetauscher
- 15
- Antriebsräder
- 16
- Abgasturbolader
- 17
- Verdichter
- 18
- Turbine
- 19
- Lüfter
- 20
- Lüfter
- 21
- Generator
- 22
- Stromrichtung
- 23
- Fahrmotor
- 24
- Transformator
- 25
- Fahrstromleitung
- 26
- Aggregatwärmetauscher
- 27
- Aggregatwärmetauscher
- 28
- Kühlmedium-Wärmetauscher
- 29
- Vorlaufleitung
- 30
- Rücklaufleitung
- 31
- Regler
- 32
- Vorlaufleitung
- 33
- Rücklaufleitung
1. Kühlsystem für ein angetriebenes Schienenfahrzeug
1.1 mit wenigstens zwei Wärmeerzeugern,
1.2 die jeweils wenigstens einen Einzelkühlkreislauf (1, 10) haben;
1.3 es sind Ausgleichsmittel vorgesehen, um einen ersten Einzelkühlkreislauf eines
ersten Wärmeerzeugers zur Unterstützung eines zweiten Einzelkühlkreislaufs eines zweiten
Wärmeerzeugers heranzuziehen, wenn der Auslastungsgrad des ersten Einzelkühlkreislaufes
geringer als der Auslastungsgrad des zweiten Einzelkühlkreislaufes ist, wobei der
Auslastungsgrad das Verhältnis zwischen dem aktuellen Kühlleistungsbedarf und dem
aktuellem Kühlleistungspotenzial ist.
2. Kühlsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsmittel einen Kühlmedium-Wärmetauscher (28) umfassen, der kühlmediumleitend
mit den Einzelkühlkreisläufen (1, 10) verbunden ist, und dass die den Kühlmedium-Wärmetauscher
(28) durchströmende Kühlmediummenge mittels eines Reglers einstellbar ist.
3. Kühlsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlmedium-Wärmetauscher (28) derart mit den Einzelkühlkreisläufen (1, 10) verbunden
ist, dass Kühlmedium jeweils aus der betreffenden Vorlaufleitung (29, 32) des Einzelkühlkreislaufes
den Kühlmedium-Wärmetauscher (28) durchströmt.
4. Kühlsystem gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
4.1 die Ausgleichsmittel umfassen eine Mischeinrichtung (31) zum Mischen der Kühlmedien
der Einzelkühlkreisläufe (1, 10);
4.2 die Mischeinrichtung (31) ist über eine Verbindungsleitung jeweils mit den Vorlaufleitungen
(29, 32) und/oder Rücklaufleitungen (31) der Einzelkühlkreisläufe (1, 10) verbunden;
4.3 es ist ein Regler zum Einstellen des Durchsatzes des Kühlmediums in der Verbindungsleitung
vorgesehen.
5. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
5.1 der Wärmetauscher (3, 13) weist mehrere von Kühlmedium durchströmte Wärmetauscherflächen
auf, die kühlmediumleitend miteinander verbindbar sind;
5.2 die Ausgleichsmittel umfassen Vorrichtungen oder Maßnahmen, um die Wärmetauscherflächen
umströmendes Kühlmedium wenigstens teilweise zwischen den Einzelkühlkreisläufen (1,
10) umzuschalten.
6. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsmittel Leitungen zum Verbinden der Vorlaufleitungen (29, 32) und/oder
der Rücklaufleitungen (30, 33) der Einzelkühlkreisläufe (1, 10) umfassen, und dass
Regler zum Einstellen des Durchsatzes des Kühlmediums in den Leitungen (30, 33) vorgesehen
sind.
7. Kühlsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
7.1 einem Wärmeerzeuger sind zwei oder mehrere Einzelwärmetauscher (26, 27) zugeordnet;
7.2 ein erster Einzelwärmetauscher (26) ist in einem ersten Einzelkühlkreislauf (1),
und ein zweiter Einzelwärmetauscher (27) in einem zweiten Einzelkühlkreislauf (10)
angeordnet;
7.3 die beiden Einzelwärmetauscher (26, 27) sind parallel oder in Reihe geschaltet.