[0001] Die Erfindung betrifft ein Lastaufnahmemittel für Förderzeuge, insbesondere Gabelzinke
für Flurförderzeuge wie Gabelstapler nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein ähnliches Lastaufnahmemittel ist durch die
DE 197 29 124 bekannt geworden. Hier umschließt jedoch die Gabelblattverlängerung das Gabelblatt
auf den vier Seiten vollständig, wodurch ein stärkerer Aufbau des Gabelblatts mit
Gabelblattverlängerung hinzunehmen ist, der sich teilweise beim Einlagern in Regale
nachteilig bemerkbar macht.
[0003] In der
DE 197 29 124 werden verschiedene Vorrichtungen zum Arretieren der Gabelblattverlängerung an dem
Gabelblatt aufgezeigt. Es wird z. B. ein Bolzen vorgeschlagen, dessen Außendurchmesser
geringfügig kleiner ist als der Innendurchmesser der Bohrungen. Dieser lose in die
Bohrungen eingesetzte Bolzen hat den Nachteil, dass beim Anstoßen der Gabelblattverlängerung
an das Ladegut oder ein Hindernis oder beim ruckartigen Be- und/oder Entlasten der
Gabelzinke der Bolzen herausspringen kann, so dass keine Arretierung mehr wirksam
ist.
[0004] Um diesen Nachteil auszuschließen, wird weiterhin vorgeschlagen, in der Bohrung des
Gabelblattes ein Gewinde vorzusehen, in welches eine Madenschraube eindrehbar ist.
Nachteilig ist dabei die umständliche und zeitaufwendige Montage bzw. Demontage der
Madenschrauben zu der zusätzlich ein Werkzeug benötigt wird, wobei im rauen Betrieb
sowohl der Werkzeugansatz als auch die Gewinde selbst leicht verletzt werden können.
[0005] Es wird aber auch schon vorgeschlagen, eine Arretierung vorzusehen, die an der Oberseite
der Gabelblattverlängerung oder an den Seiten der Gabelblattverlängerung angeordnete
Bohrungen und vertikal bzw. horizontal im Gabelblatt eingelassen mit den Bohrungen
zusammenwirkenden Druckstifte aufweisen, die gegen eine Federkraft eindrückbar und
wahlweise in zwei Endstellungen arretierbar sind. Sowohl die vertikalen als auch die
horizontalen Druckstifte neigen im rauen Betrieb leicht zum Verschmutzen, so dass
die Druckstifte in den Bohrungen im Gabelblatt verklemmen und damit ihre Funktion
zum Arretieren der Gabelblattverlängerung nicht mehr gewährleistet ist.
[0006] Durch die
DE 102 16 482 ist eine Befestigung der Gabelblattverlängerung auf dem Gabelblatt einer Gabelzinke
für Gabelstapler bekannt geworden, welche die zuvor beschriebenen Nachteile beseitigen
soll. Hier wird eine aufwendige, mit einem labyrinthartig verlaufenden Nut versehene
Hülse im Gabelblatt vorgeschlagen, die mit in der Nut geführten Nasen des Bolzens
zusammenwirken. Eine Feder soll dabei den Bolzen in seiner unteren Position halten.
Es hat sich jedoch herausgestellt, dass insbesondere bei unten offenen Gabelblattverlängerungen,
bei denen der Bolzen dadurch von unten zugänglich ist, der Bolzen gegen die Federkraft
in der labyrinthartigen Nut nach oben verschoben werden kann. Dadurch kann der Bolzen
über die Gabelblattverlängerung hinaus nach oben vorstehen. Beim Anfahren unter eine
aufzunehmende Last kann dadurch der vorstehende Bolzen abgerissen werden oder es ist
schon vorgekommen, dass der durch den hochstehenden Bolzen geschwächte Teil des Bolzens
durch Schläge auf die Gabelblattverlängerung abgeschert worden ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Lastaufnahmemittel
so weiterzubilden, dass unter Vermeidung der Nachteile der oben geschilderten Arretiervorrichtungen
eine kostengünstige, leicht zu bedienende sichere Arretierung einer Gabelblattverlängerung
auf einem Gabelblatt möglich ist, ohne dass der Arretierbolzen ungewollt axial beweglich
ist.
[0008] Zur Lösung der Aufgabe wird vorgeschlagen, dass die Bohrung im Gabelblatt eine umlaufende
Nut zur Aufnahme von radial aus dem Bolzen heraus bewegbaren Arretiermitteln aufweist,
und dass bei in der Nut befindlichen Arretiermitteln diese durch eine lösbare Verriegelung
des Bolzens in der Nut zwangsverriegelt sind.
[0009] Durch die Zwangsverriegelung ist ein unbeabsichtigtes axiales Verschieben des Bolzens
verhindert. Z. B. Steine, die von unten gegen den Bolzen drücken können anders als
bei den oben beschriebenen Verriegelungen kein Verschieben des Bolzens bewirken. Der
Bolzen bleibt fest in seiner Verriegelungsposition.
[0010] Es hat sich bewährt, dass als Betätigungseinrichtung zum Lösen der Verriegelung ein
im Bolzen geführter, federbeaufschlagter Entriegelungsbolzen vorgesehen ist, der für
eine Entriegelung entgegengesetzt der Entnahmerichtung des Bolzens beaufschlagbar
ist
[0011] Sollte eine Entriegelungsbetätigung ungewollt erfolgen, würde damit der Bolzen durch
die Entriegelungsbewegung in die Bohrungen hinein, nicht jedoch hinaus verschoben,
so dass trotz unbeabsichtigter Betätigung des Entriegelungsbolzens der Bolzen selbst
in der Verriegelungsposition verbleiben würde.
[0012] Bemerkenswert ist, dass der Bolzen nur bei vollständiger Entriegelung der Arretiermittel
in den Bohrungen vertikal beweglich ist. Damit ist eine axiale Bewegung des Bolzens
grundsätzlich so lange verhindert, wie nicht der Entriegelungsbolzen vollständig betätigt
worden ist. Eine ungewollte teilweise Betätigung des Entriegelungsbolzens würde noch
keine Bewegung des Bolzens aus den Bohrungen zulassen.
[0013] Zweckmäßig ist, dass der Entriegelungsbolzen bei in die Bohrungen eingesetztem Bolzen
durch die Feder nur in die Ausgangsstellung zurückgeführt werden kann, wenn sich die
Arretiermittel in der Nut in Arretierposition befinden, und dass eine optische Kontrolle
für die Position des Entriegelungsbolzens vorgesehen ist.
[0014] Ist der Bolzen z. B. vollständig in die Bohrungen eingeführt worden, befindet sich
jedoch in der Nut eine Verschmutzung, so können die Arretiermittel nicht in Nut vordringen.
Damit kann aber auch der Entriegelungsbolzen durch die Feder nicht in seine Ausgangsstellung
zurückkehren. Vorteilhaft ist dabei, wenn im Bereich des Sichtbarwerdens durch farbige
Markierungen, z.B. Farbringe so lange signalisiert wird, wie der Entriegelungsbolzen
noch nicht in seine Ausgangsstellung zurückgeführt ist.
[0015] Eine besonders einfache Handhabung des Bolzens ergibt sich dadurch, dass der Bolzen
durch eine Einhandbedienung in die Bohrungen einführbar ist. Durch einfaches Einsetzen
des Bolzens in die Bohrung und anschließendes Drücken auf den Entriegelungsbolzen
kann der Bolzen vollständig in die Bohrung eingeführt werden. Um dagegen ein ungewolltes
Entnehmen des Bolzens aus den Bohrungen zu verhindern, wird vorgeschlagen, dass der
Bolzen nur durch eine Zweihandbedienung aus den Bohrungen entnehmbar ist. Mit der
einen Hand muss der Entriegelungsbolzen betätigt werden. Mit der zweiten Hand muss
entgegen der Entriegelungsbewegung der Bolzen aus der Bohrung herausgeführt werden.
Damit sind eine sehr einfache Handhabung beim Einführen und eine größtmögliche Sicherheit
beim Entnehmen des Bolzens gewährleistet.
[0016] Bemerkenswert ist, dass der Bolzen stufenförmig ausgebildet ist, und dass der Absatz
des Bolzens zur Entlastung der Arretiermittel in axialer Richtung beiträgt Durch den
Absatz wird bei einer Druckbewegung auf den Bolzen die Kraft in den Absatz eingeleitet.
Eine zusätzliche Belastung der Arretiermittel erfolgt nicht.
[0017] Ein weiterer Vorteil ergibt sich dadurch, dass der Durchmesser des oberen Bundes
des Bolzens in seiner vertikalen Ausdehnung die Materialstärke der Gabelblattverlängerung
übersteigt. Durch die beanspruchte Ausgestaltung des oberen Bundes des Bolzens wird
erreicht, dass von der Gabelblattverlängerung ausgehende Scherkräfte optimal ins Gabelblatt
eingeleitet werden können. Selbst wenn der Bolzen noch nicht vollständig eingerastet
sein sollte, könnten durch die Wahl der Größe des Bundes eventuell schon auftretende
Scherkräfte noch optimal in das Gabelblatt eingeleitet werden.
[0018] Nachahmenswert ist, dass zumindest die Nut in einer Hülse eingearbeitet ist, welche
fest mit der Bohrung des Gabelblattes verbunden ist. Durch eine derartig eingesetzte
Hülse wird eine optimale Werkstoffkombination zwischen Bolzen und Hülse und insbesondere
auch zwischen den Arretiermitteln und der Hülse gewährleistet.
[0019] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen
- Figur 1
- eine Gabelzinke mit teleskopierbarer Gabelblattverlängerung,
- Figur 2
- einen Schnitt durch die Gabelzinke mit eingesetztem, verriegeltem Bolzen,
- Figur 3
- den Bolzen losgelöst von der Gabel im verriegelten Zustand, und
- Figur 4
- den Bolzen losgelöst von der Gabel im entriegelten Zustand.
[0020] Figur 1 zeigt eine Gabelzinke 1, bestehend aus einem vertikalen Gabelrücken 2 und
mit diesem über einen Gabelknick 3 verbundenen Gabelblatt 4. An der Rückseite des
Gabelrückens 2 sind Gabelhaken 5, 5' zur Befestigung der Gabelzinke 1 an einem nicht
dargestellten Gabelträger gezeigt. Auf dem Gabelblatt 4 ist eine Gabelblattverlängerung
6 in Figur 1 in ausgezogener Stellung wiedergegeben. Das Gabelblatt 4 weist Bohrungen
7, 7' auf, welche wahlweise mit einer Bohrung 8 der Gabelblattverlängerung durch Verschieben
desselben in eine Flucht gebracht werden können.
[0021] Figur 2 zeigt den Schnitt durch das Gabelblatt 4 der Gabelblattverlängerung 6 im
Bereich der Bohrungen 7 und 8, wobei die Bohrung 8 und die Bohrung 7 fluchten. In
die Bohrung 7 des Gabelblatts 4 ist eine Hülse 9 eingesetzt, in welche eine umlaufende
Nut 10 eingearbeitet ist. In die Bohrungen 7, 8 ist ein Bolzen 11 eingesetzt, wobei
Arretiermittel 12 in die Nut 10 der Hülse 9 eingreifen, so dass der Bolzen 11 nicht
mehr aus den Bohrungen 7, 8 ungewollt herausgenommen werden kann.
[0022] In Figur 2 ist zu erkennen, dass der Bolzen 11 einen Bund 13 aufweist, der im Bereich
der Oberkante der Gabelblattverlängerung 6 beginnt und weit in das Gabelblatt 4 hineinreicht,
so dass Scherkräfte optimal aufgenommen werden können. Über den Absatz 14 des Bolzens
11 können axiale Kräfte, die auf den Bolzen 11 wirken können, aufgenommen werden,
so dass die Arretiermittel 12 in axialer Richtung entlastet sind.
[0023] Figur 3 zeigt den Bolzen gemäß Figur 2 in Arretierstellung. Der Bolzen 11 nimmt einen
Entriegelungsbolzen 15 auf, der über eine Feder 16 in Verriegelungsstellung gehalten
wird. Die Arretiermittel 12 sind durch eine Zwangsverriegelung 17 an einem Eindringen
in den Bolzen 11 gehindert. Die Arretiermittel 12 sind in nach außen verjüngte Bohrungen
geführt, wobei die Verjüngungen verhindern dass die Arretiermittel 12 aus den Bohrungen
herausfallen, wenn der Bolzen 11 nicht in die Bohrungen 7, 8 eingeführt ist.
[0024] Figur 4 zeigt den Bolzen 11 nunmehr in der Entriegelungsstellung. Dazu ist der Entriegelungsbolzen
15 in seine untere Position gefahren. Die Arretiermittel 12 sind in Aufnahmen 18 des
Entriegelungsbolzen 15 eingefahren und haben damit die nicht gezeigte Nut 10 verlassen.
Der Bolzen 11 kann nunmehr bei weiter andauerndem Druck auf die Betätigungsfläche
19 des Entriegelungsbolzens 15 durch zusätzlichen Druck auf den Boden 20 des Bolzens
11 aus den Bohrungen 7, 8 entnommen werden. Beim durch die Feder 16 bewirkten Zurückfahren
des Entriegelungsbolzen 15 verhindert ein Sprengring 21 im Zusammenwirken mit einer
Nase 22 des Bolzen 11 dass der Entriegelungsbolzen 15 aus dem Bolzen 11 herausbewegt
werden kann.
Bezugszeichenübersicht
[0025]
- 1
- Gabelzinke
- 2
- Gabelrücken
- 3
- Gabelknick
- 4
- Gabelblatt
- 5
- Gabelhaken
- 6
- Gabelblattverlängerung
- 7
- Bohrungen
- 8
- Bohrung
- 9
- Hülse
- 10
- Nut
- 11
- Bolzen
- 12
- Arretiermittel
- 13
- Bund
- 14
- Absatz
- 15
- Entriegelungsbolzen
- 16
- Feder
- 17
- Zwangsverriegelung
- 18
- Aufnahmen
- 19
- Betätigungsfläche
- 20
- Boden
- 21
- Sprengring
- 22
- Nase
1. Lastaufnahmemittel für Förderzeuge, insbesondere Gabelzinke (1) für Flurförderzeuge
wie Gabelstapler, im Wesentlichen bestehend aus einem vertikalen Gabelrücken (2) und
mit diesem über einen Gabelknick (3) verbundenen Gabelblatt (4) sowie an der Rückseite
des Gabelrückens (2) angeordneten Gabelhaken (5, 5') zur Befestigung des Lastaufnahmemittels
an einem Gabelträger des Förderzeuges, sowie mit einer teleskopierbaren Gabelblattverlängerung
(6), welche das Gabelblatt (4) an mindestens drei seiner Seiten komplett und an der
Unterseite vorzugsweise teilweise umfasst, wobei die Gabelblattverlängerung (6) in
mindestens eine ausgezogene Stellung und eine dem Gabelrücken (2) näher liegende eingeschobene
Stellung verschiebbar, und am Gabelblatt (4) über im Gabelblatt (4) und der Gabelblattverlängerung
(6) angeordnete fluchtende Bohrungen (7, 7'; 8) mittels eines Bolzens (11) arretierbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bohrung (7, 7') im Gabelblatt (4) mindestens eine Ausnehmung, vorzugsweise eine
umlaufende Nut (10) zur Aufnahme von radial aus dem Bolzen (11) heraus bewegbaren
Arretiermitteln (12) aufweist und dass bei in der Ausnehmung befindlichen Arretiermitteln
(12) diese durch eine lösbare Verriegelung des Bolzens (11) in der Ausnehmung zwangsverriegelt
(17) sind.
2. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Betätigungseinrichtung zum Lösen der Verriegelung ein im Bolzen (11) geführter,
durch eine Feder (16) beaufschlagter Entriegelungsbolzen (15) vorgesehen ist, der
für eine Entriegelung entgegengesetzt der Entnahmerichtung des Bolzens (11) beaufschlagbar
ist.
3. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bolzen (11) nur bei vollständiger Entriegelung der Arretiermittel (12) in den
Bohrungen (7, 7'; 8) vertikal beweglich ist.
4. Lastaufnahmemittel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Entriegelungsbolzen (15) bei in die Bohrung (7, 8) eingesetztem Bolzen (11) durch
die Feder (16) nur in die Ausgangsstellung zurückführbar ist, wenn die Arretiermittel
(12) in der mindestens einen Ausnehmung in Arretierposition befindlich sind und dass
eine optische Kontrolle vorgesehen ist, welche die Position des Entriegelungsbolzens
(15) signalisiert.
5. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bolzen (11) durch Einhandbedienung in die Bohrung (7, 8) einführbar und nur durch
Zweihandbedienung aus den Bohrungen (7, 8) entnehmbar ist.
6. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bolzen (11) stufenförmig ausgebildet ist, und dass ein Absatz (14) des Bolzens
(11) zur Entlastung der Arretiermittel (12) in axialer Richtung beiträgt.
7. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Durchmesser eines oberen Bundes (13) des Bolzens (11) in seiner vertikalen Ausdehnung
die Materialdicke der Gabelblattverlängerung (6) übersteigt.
8. Lastaufnahmemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Ausnehmung in eine Hülse (9) eingearbeitet ist, welche fest mit
der Bohrung (7) des Gabelblatts (4) verbunden ist.